Review:

Life & Death

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Zwei Jahre nach dem letzten Rundumschlag haben BLOWSIGHT nun den Nachfolger von „Dystopia Lane“ veröffentlicht. Geboten wird weiterhin ein Mix aus Metal- und Alternative-Elementen, aber der ganz große Wurf ist den Schweden mit „Life & Death“ nicht gelungen, dazu ist das Albummaterial zu durchwachsen geraten. Die von vielen Kritikern bemängelte Zugetanheit zu poppigem Sound / kommerziell potentiell erfolgreichen Melodien muss beileibe nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein, aber auf „Life & Death“ wirken BLOWSIGHT manchmal schlicht etwas unentschlossen, in welche Richtung sie sich denn nun eigentlich bewegen wollen. Oder wie soll man den Sprechgesang beim sonst ziemlich balladesken „Through These Eyes“ oder das mit befremdlichen Elektro-Einsprengseln durchsetzte, klebrig-süßliche „Hit On The Radio“ erklären? Dabei hat die Band durchaus was auf dem Kasten, wenn sie nur will, wie zum Beispiel das gelungene „Sun Behind The Rain“ zeigt; auch der Opener „It´s Me Your Looking For“ und „Back Where We Belong“ können sich sehen lassen. Bei „This Pain“ zeigen sich BLOWSIGHT erfolgreich von ihrer durchaus vorhandenen härteren Seite, ebenso beim Hidden Track „Dirt“, der entgegen der sonstigen Gewohnheit auf jeglichen Pop-Schnickschnack verzichtet und als knallhartes Metal-Brett daherkommt. Fazit: Keine Meisterleistung, aber da ist noch einiges an auszuschöpfendem Potenzial.

Life & Death


Cover - Life & Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 62:55 ()
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Review:

Ära

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Der Fünfer aus Frankfurt an der Oder existiert schon seit 1997, ist aber erst in den letzten Jahren im Zuge des Viking/Pagan Metal-Booms einem breiteren Publikum bekannt geworden. Nun ist es aber so, wie mein werter Kollege Memme bereits in seinem Review zum 2007er Album „Aus Blut Gemacht“ angedeutet hat: MINAS MORGUL mögen in „kommerzieller“ Hinsicht von der unsäglichen Methorn- und Waldläufer-Welle profitieren, gehören musikalisch aber nur sehr bedingt in diese Riege, denn sie verzichten auf jegliche Dudel,- Pfeif,- und Blasorgien (lediglich dezente Keyboards werden gelegentlich eingesetzt) und räubern in fettem, herrlich tief gelegtem Midtempo durch ihre Kompositionen. Die ebenfalls von Memme genannten Parallelen zu AMON AMARTH sind auch auf „Ära“, dem fünften Album der Jungs, oft präsent, auch wenn MINAS MORGUL deutlich weniger eingängig daherkommen, was in diesem Fall auch zu einem der größten Kritikpunkte an „Ära“ führt. Bis auf das Intro „Einklang“ und das kurze Instrumental „Halbzeit“ läuft nahezu keiner der Songs unter fünfeinhalb Minuten ins Ziel, Tendenz steigend. Dieser Umstand macht das Album sehr langatmig und nimmt ihm gefühlt einen großen Happen an Durchschlagskraft. Zwar befinden sich mit „Leben“, „Aus Alten Wunden“, „Kardia“ oder dem starken, melodischen „Religion“ (mein persönliches Highlight) ein paar sehr hörenswerte, gute Stücke auf dem Album, aber im Ganzen ist „Ära“ trotz seiner musikalischen Qualitäten leider zäh, und auch der monotone, wenig aussagekräftige Schreigesang von Rico (der mich immer irgendwie an Alex Krull von ATROCITY erinnert…) zieht die Angelegenheit auch noch ein wenig nach unten. All das macht „Ära“ noch zu keiner schlechten Scheibe, aber es wäre hier mehr drin gewesen.

Ära


Cover - Ära Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 72:42 ()
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Unrelenting Fucking Hatred

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Es begab sich im Jahr 2000, als Bassist, Keyboarder und Synthie-Mann Alvater den ehemaligen CRYPTOPSY-Fronter Lord Worm fragte, ob er sich nicht schwarzmetallisch und nuklear betätigen wolle. Das Ergebnis einer anscheinend langen Ideenfindung liegt nun in Form von „Unrelenting Fucking Hatred“ vor, und hier mit dem Namen CRYPTOPSY in irgendeiner Form zu „werben“, geht garantiert nach hinten los, denn RAGE NUCLÉAIRE aus Quebec haben mit technischem Death Metal so viel am Hut wie SABATON mit BURZUM. Das Quartett haut eine übel riechende, stark Industrial-lastige Breitseite an fiesem Räude-Black Metal raus, der in eiskalter Monotonie und sehr dumpf produziert vor sich hin wummert und große Experimentierfreude weitestgehend außen vor lässt. Im besten Sinn primitive, zumeist zwischen Hochgeschwindigkeit und schwerem Midtempo pendelnde Hassklumpen wie „Violence Is Golden“, „Fields Of The Crucified“, „Endziel“ oder der Titelsong werden zudem von Lord Worms abgrundtiefem Growl-Kreisch-Kotzgrummeln abgesegnet und sind definitiv nix für Schöngeister. Zugegeben, das Songwriting könnte etwas facettenreicher sein, und die derbe, kratzig-unterkühlte Produktion erfordert Gewöhnung, aber RAGE NUCLÉAIRE haben mit „Unrelenting Fucking Hatred“ ein sehr eigensinniges, kompromissloses Debütalbum erschaffen, das selbst bei gestandenen Black Metallern Kontroversen hervorrufen wird. Find´ ich gut!

Unrelenting Fucking Hatred


Cover - Unrelenting Fucking Hatred Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:45 ()
Label:
Vertrieb:
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Italian Restaurant

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Einen ganzen Berg voller Demos und Splits hat dieses italienische Quartett schon aufgenommen, doch für die Flucht aus dem tiefsten Underground hat es anscheinend noch nicht gereicht. Dabei macht zumindest „Italian Restaurant“, das dritte Album der Band, wahrlich keinen schlechten Eindruck, auch wenn es hier weitgehend unspektakulär zugeht. Die gemäßigte Mischung aus NWOBHM, Punkrock, Thrash- und Speed Metal macht Spaß, was Songtitel wie „Annapura“, „Roadpigs On The Highway“, „Vega(n)azism“ oder „B Movie Mania“ zusätzlich unterstreichen. Auffällig ist noch, dass Sänger Filippo „Butch“ Belli (dessen kauziger Schreigesang grob in Richtung Dave Mustaine oder Joey Belladonna tendiert, was hier echt gut reinpasst) „nebenbei“ noch der Drummer der gefallenen Fickengel ist und „Italian Restaurant“ für eine Eigenproduktion klanglich ordentlich fett daherkommt. Wer demnach etwa auf ANTHRAX in ihrer Frühphase oder meinetwegen auch SACRED REICH steht, könnte mit diesem Album seine Freude haben, auch wenn die Qualität dieser ganz ungefähren Wegweiser erwartungsgemäß nicht erreicht wird. Aber ich hab schon deutlich schlechter italienisch gegessen.

Italian Restaurant


Cover - Italian Restaurant Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:13 ()
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Slave To The Empire

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Hinter dem unscheinbaren Bandnamen T&N stecken dreiviertel der DOKKEN-Besetzung des "Tooth And Nail"-Albums. Das heißt die Musiker der Scheibe sind über jeden Zweifel erhaben und mit Georg Lynch an der Gitarre sogar weltklasse besetzt. Sänger ist mal Bassist Jeff Pilson, und bei jeweils einer Nummer Sebastian Bach, Doug Pinnick (KING´s X), Robert Mason (WARRANT) und Tim "Ripper" Owens (ex-ICED EARTH). Das hört oder besser gesagt liest sich doch ganz hervorragend. Ist es das auch?

Nicht wirklich. Auf "Slave To The Empire" sind fünf der zwölf Tracks alte DOKKEN-Nummern; u.a."Tooth And Nail", "It‘s Not Love", oder auch " Into The Fire". Diese "alten" Songs sind bekanntlich klasse, und hier etwas moderner und kantiger dargeboten. Alleine die Vocals unterstreichen den Unterschied, da diese meist um einiges rauer, härter und unmelodiöser daher kommen, als das "Original". Da kann ich keinen wirklichen Mehrwert erkennen. Und die neuen unbekannten Nummern kommen, ausgenommen des bärenstarken Eröffnungs-/Titeltracks, über ein gesundes Mittelmass nicht hinaus. Somit wandert das Teil nach reichlichem durchhören, logischerweise gemäß meinem "Ordnungsprinzip", neben die DOKKEN-CDs ins Musikregal.

Die Frage ist: wann hole ich "Slave To The Empire" dann wieder raus? Wenn ich Bock auf DOKKEN habe? Nee, dann greife ich doch lieber neben dran, und nehme 100% der DOKKEN-Besetzung, da gerade das rohe kantige Spiel von Herrn Lynch und die melodiöse, markante Stimme von Don Dokken den Kontrast - das süß-sauer Verhältnis, das Originelle war.

Slave To The Empire


Cover - Slave To The Empire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 66:9 ()
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RvH

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ROEL VAN HELDEN (ex- DELPHIAN) ist seines Zeichens Schlagzeuger und als solcher nicht gerade dazu prädestiniert eine Solokarriere zu starten. Der Drummer, welcher unter anderem bei SUBSIGNAL, SUN CAGED und seit neustem sogar bei POWERWOLF aktiv ist, wird wohl auch nicht ausschließlich auf die Solo-Karte setzten. Aber ein gutes Progressive Rock Album im Sinne oben genannter Genrebands hat ROEL VAN HELDEN mit seinem Debüt „RvH“ allemal abgeliefert. Unterstützt von zahlreichen Weggefährten machen Songs wie das Highlight „The Long Road Ahead“ mit SUBSIGNAL-Sänger Arno Menses (Vorzeige Prog-Rock) oder „Out Of Time“ (überzeugt mit ruhigem Anfang, wunderbaren weiblichen Vocals (Aniek Janssen), viel Atmosphäre und einem episch-fetten Schlusspart) was her und rechtfertigen so den Alleingang. Auch das harte „Break The Glass“ mit seine konzentration auf komplexes Schlagzeugspiel und die besinnliche Ballade „I Wonder Why“ laufen gut rein. Wobei man sich vom Opener „130 Thousand Miles“ und vom Abschlusstrack „The 4th Dimension“ nicht täuschen lassen sollten – das Rockalbum wird von zwei rhythmischen World-Music-Songs eingerahmt. Für einen Schlagzeuger eine dankbare Aufgabe. Aber es paßt. Denn VAN HELDEN setzt das Schlagzeug meist songdienlich ein, komplexe Strukturen lassen sich mehr erahnen als das sie Vordergründig nach Beifall haschen. Augenfällig sind da eher die vielen Eskapaden welche er mittels Percussions in die Songs einbaut und diesen damit zusätzlich Drive verleiht und das man den Keyboards recht viel Platz einräumt. „RvH“ ist kein überragendes, aber ein schönes Album geworden, in das Schlagzeuger und Fans aus dem SUBSIGNAL-Umfeld gerne mal reinhören dürfen.

RvH


Cover - RvH Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:33 ()
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Dominion Of Darkness

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Dass Australien eine sehr potente (Black-) Thrash-Szene hat, haben Bands wie HOBBS´ ANGEL OF DEATH, DESTRÖYER 666 oder RAZOR OF OCCAM schon längst unter Beweis gestellt. In diesen illustren Kreis passen die 2007 in Canberra gegründeten HELLBRINGER wie Arsch auf Eimer, denn ihr Debütalbum „Dominion Of Darkness“ (die erste, selbst betitelte EP erschien noch unter dem Bandnamen FORGERY, der aber aufgegeben wurde, nachdem es zu Verwechselungen mit den norwegischen Thrashern kam) ist ein Gehörgangputzer nach Maß. Das Trio um die Zwillingsbrüder Josh und Luke Bennett (was mich irgendwie an NIFELHEIM erinnert…) orientiert sich stilistisch in etwa an seinen erwähnten Landsmännern und setzt auf kernige, sägende Riffs und überwiegend flottes Midtempo mit geschickt eingestreuten Breaks. Diese Rezeptur ergibt unterm Strich sehr gute Dampfhämmer wie den eröffnenden Titelsong, das treibende „Necromancer´s Return“, die geile Mitgrölnummer „Satanic Destructor“ oder das ebenfalls erstklassige Rausschmeiß-Massaker „Demon´s Blood“, die hier zwar die Highlights darstellen, wogegen der Rest des Materials aber nicht sonderlich abfällt. Die ganz großen Hymnen haben HELLBRINGER noch nicht im Programm, und ein wenig mehr Abwechselung könnte auch nicht schaden, aber unterm Strich ist „Dominion Of Darkness“ ein auffallend starker Einstand, der das Genre definitiv bereichert.

Dominion Of Darkness


Cover - Dominion Of Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:37 ()
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Krebskollektion

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EISREGEN hat die Ein oder Andere Angewohnheit die gewissen Autoritäten nicht so vollends gefallen mag – unter anderem eine Neigung zu recht expliziten Texten. Aus diesem Grunde wurden in den Jahren 1998 & ’99, 2001 und 2004 drei Alben und eine EP von der „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ indiziert und daher de facto für die Öffentlichkeit nicht mehr zu erstehen. Interessanterweise wurden allerdings nicht alle Titel der CDs beanstattet, ungeachtet dessen das „der Inhalt der CD geeignet sei, Kinder und Jugendliche sozialethisch zu desorientieren“ – und daher konnte der Neuling „Krebskollektion“ entstehen, wenig subtil angelegt an das 1998er-Kultalbum der Thüringer.

Und das 2-CD-Album beinhaltet auch erst mal (will heißen, auf CD 1) genau das, was ich bereits angemerkt habe: Die nicht von der BpjM verbotenen Titel. Dummerweise sind dies nicht unbedingt die wirklichen Brecher-Songs von EISREGEN: „Vorabend Der Schlacht“ leitet beispielsweise eigentlich nur das 98er KK-Album ein und „Thüringen“ halte ich seit gefühlten 100 Jahren schon für einen gnadenlos schlechten Song. Das heißt aber nicht, dass der Rest der Titel deswegen unbedingt per se schlecht wäre: „Abglanz Vom Licht“, „Angst Wird Fleisch“, „Ein Jahr Im Leben Des Todes“ oder „Blutgeil“ sind (jedenfalls meiner Präferenz nach) ganz bestimmt keine schlechten Nummern – nur ist „Krebskollektion“ trotzdem kein „Best Of“, sondern eher eine zweckmäßige Zusammenstellung. Das will heißen: Die Trackliste vorher anschauen, bekannt sein dürften die Titel den meisten Hörern ohnehin.

CD 2 ist dafür aber auf jeden Fall für alle potentiellen EISREGEN-Käufer interessant: Mit Neuinterpretationen von „Scharlachrotes Kleid“ (in Originalversion passenderweise auf CD 1) sowie „Fleischhaus“, dem ehemaligen Bonustrack „Born Dead“ (im Original von DEATH, erschienen auf dem 2001-Album FF) sowie einem Cover von FALCOs „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“ (musikalisch wenig erquickend, textlich dafür ein absolutes Highlight) sind schon einen zweiten Blick wert. Abgerundet wird das dann mit einer spaßigen „Blutgeil“-Liveversion von 2008 aus Leipzig.

Ich muss sagen: Ich persönlich habe EISREGEN vor einigen Jahren rauf und runter gehört und hatte daher definitiv großen Spaß daran die alten Tracks mal wieder zu hören – muss aber noch einmal ganz klar drauf hinweisen, dass das nicht die ausgesuchte Avantgarde der Songs von EISREGEN ist. Wen das nicht stört und wer außerdem Interesse an der 2. CD mit seinen diversen Perlen hat: „Krebskollektion“ fasst die rabiateren Zeiten der Jungs dann doch irgendwie gut zusammen.




Tracklist:


  1. Vorabend der Schlacht

  2. Scharlachrotes Kleid

  3. Für euch, die ihr lebt

  4. Das kleine Leben

  5. Abglanz vom Licht

  6. Thüringen

  7. Vorboten

  8. Angst wird Fleisch

  9. Schatten im Verstand

  10. Ein Jahr im Leben des Todes

  11. Mein Eichensarg

  12. Blutgeil

  13. Glas

  14. Brut

  15. Mutter, der Mann mit dem Koks ist da

  16. Fleischhaus 2012

  17. Engelmacher

  18. Scharlachrotes Kleid 2012

  19. Born Dead

  20. Blutgeil (Live)


Krebskollektion


Cover - Krebskollektion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 93:11 ()
Label:
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Review:

Rabbit's Hill Pt. 1

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Ich habe irgendwie das Gefühl, dass mich gewisse Musiker und Bands verfolgen. Ob das nun Paranoia ist oder irgendwie so etwas wie einen gefestigten Hintergrund hat – TRICK OR TREAT machen es nicht besser. Die Band aus Italien wurde 2002 als HELLOWEEN-Tribut gegründet, veröffentlichte 2006 mit „Evil Needs Candy Too“ ihr Debut, reichten 2009 den Nachfolger „Tin Soilders“ nach, spielten sich damit in Charts und auf hunderte Bühnen weltweit – unter Anderem 2010/11 als Opener der HELLOWEEN-Tour. Aufmerksamen Lesern wird bereits aufgefallen sein was meinen subtilen Verfolgungswahn auslösen mag – mal wieder tauchen die Kürbisköpfe in einem Review über ein Album das nicht von ihnen stammt auf.

Aber nun gut, mit „Rabbit’s Hill Pt. 1“ erscheint jedenfalls TRICK OR TREATs neues Studioalbum als Konzeptalbum zum Roman „Watership Down“ von Richard Adams und soll die Erfolgsgeschichte der Jungs fortsetzen – anstatt mit einer gewissen Form von Klamauk (die den Vorgängern eigen war) nun mit ernsterer Musik. Und das geht mit einer starken Power Metal Nummer („Prince Of A 1000 Enemies“) los: Ein schnelles und kraftvolles Riff sowie ein dicker Power Metal Chorus der sich nicht hinter Genregrößen verstecken muss sind schon einmal gute Zeichen für das was da kommen mag. In eine nun doch sehr ähnliche Kerbe schlagen Songs wie „Wrong Turn“, „Between Anger And Tears“ oder „Rabbit’s Hill“– wogegen mit Titeln wie „Spring In The Waren“ oder „Bright Eyes“ einfach knallhart seichte und ruhige Balladen eingeworfen werden und damit definitiv für eine passende Untermalung des Konzeptthemas sowie adäquate Abwechslung sorgen. Den größten und irgendwie etwas sehr seltsamen Schnitt macht aber „Sassospasso“: Klingt wie aus einem Jahrmarkt genommen und besteht irgendwie nur aus fröhlich-pfeifendem Bass-Gefiedel. Das mag ja als Bonus-Track cool sein (der Track ist es nämlich für sich genommen wirklich), passt aber so gar nicht in den Rest des Albums. Dummerweise ist der Folgetitel „I’ll Come Back For You“ auch eine ziemlich schnarchige Nummer und sorgt daher für einen leichten Stimmungseinbruch im hinteren Drittel der Scheibe. Wer übrigens eine RHAPSODY-artige Epik erwartet: Weder jene, noch dutzende gesprochene Stellen die die Geschichte erzählen wollen sind ein Teil dieses Albums.

Dennoch: TRICK OR TREATs „Rabbit’s Hill Pt. 1“ ist wohl eine klassische, konsequente Weiterentwicklung einer Band die Mal als Tribute angefangen hat – und das ist auch gut so. Mit einer angenehmen Mischung aus schnellem, aggressiverem sowie Mid-Tempo Power Metal, Balladen sowie einigen wenigen Story-Einsprechern ist „Rabbit’s Hill Pt. 1“ eine grundsolide Veröffentlichung mit einem coolen Thema – und übrigens einem total genialen Cover-Artwork. Muss man ja auch mal erwähnen.

Rabbit's Hill Pt. 1


Cover - Rabbit's Hill Pt. 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:32 ()
Label:
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Cannibal Nation

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Nach dem 2000er Output „Temple Of Two Suns“ habe ich die norddeutschen MOB RULES irgendwie aus den Ohren verloren. 2010 fiel mir dann das unfassbar starke „Radical Peace“ in die Hände und aus genau diesem Grund ist die Erwartungshaltung an das neueste Werk „Cannibal Nation“ enorm groß.
Mit „Close My Eyes“ wird zumindest einmal schnell klar, dass die Truppe um Sänger
Klaus Dirks an ihren bisherigen Tugenden festhalten. Es gibt anspruchsvollen Melodic Metal mit einer abwechslungsreichen Songstruktur zu hören, für dessen tieferes Verständnis man durchaus auch zwei bis dreimal lauschen darf. Etwas langsamer agieren MOB RULES dann bei „LOST“, welches mit einem anständigen Groove daher kommt. Auch wenn es dann im nächsten Track „Tele Box Fool“ anfangs etwas flotter wird, dominiert auf dem gesamten Album ein unverkennbarer Groove, der sich mit tollen Gitarrenriffs und technisch versierten Soli richtig gut arrangiert. Dabei müssen die Fans natürlich nicht auf die immer wieder leicht progressiven Anzeichen sowie auf den Band typischen Bombast verzichten. Je tiefer man sich in „Cannibal Nation“ herein hört, desto mehr fallen einem die vielen Feinheiten auf, so dass ein Drücken der „Repeat“ Taste nicht nur Sinn macht, sondern durchaus lange Freude bereitet. „The Sirens“ driftet dann an vielen Stellen ganz schön in die Power Metal Richtung ab und es dominieren Double Bass Parts und ein schnelles Gitarrenspiel gepaart mit einem schnellen Mitsing Refrain. Trotzdem verlassen sich MOB RULES niemals auf klassische Klischeepassagen, welche oftmals viele ihrer Genrekollegen auszeichnet. Wahrscheinlich ist es genau das, was die Band und ihren Wiedererkennungswert auszeichnet. Mit „Scream For The Sun“ wurde ein Song arrangiert, der an vielen Stellen mit dem „Oswald File“ mithalten kann. Der Titelsong „Cannibal Nation“ gibt dann noch mal Vollgas und besticht durch ein geniales Gittarensoli. Insgesamt ist den Jungs also wieder ein abwechslungsreiches und technisch absolut hochwertiges sowie fett produziertes Album gelungen, welches sich getrost als würdiger Nachfolger von „Radical Peace“ in die Diskografie der Band einreihen kann.

Cannibal Nation


Cover - Cannibal Nation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:50 ()
Label:
Vertrieb:

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