Review:

Bloodground Messiah

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Wie macht der Marcus das bloß? Kümmert sich um sin Fru und den putzigen Puschi, arbeitet in einer Giftküche, füllt Metaller in der Kneipe ab und journalistet er auch noch für ne Rock-Postille. Und so janz nebenbei schreibt er eine Wolke nache nächste wa, muggelt also in einer Institution namens POSTMORTEM an Weltideen herum. Herausgekommen ist mit „Bloodground Messiah“ genau das: Eine muggelige Death-Thrash-Granate. Fernab aller Trends wird’s dem Fan hier warm: Ein Groove-Monster frisst das nächste bis die Trommelfellle gänzlich perforiert sind. Vorn krümelt Putz selbigen von der Wand, hinten trommelt Meister Maxe eben jene gänzlich um. Nach fest kommt ab: Dafür ist Thilos pumpender Bass zuständig. Und was jetzt noch steht, das schneidet MM in chirurgischer Präzision mit seiner Gitarre auseinander. Und da liegt der geneigte Fan nun in all seinen Einzelteilen, versucht sich selber einzusammeln. Vielleicht hilft da ein wenig Medizin aus dem Hause Brutz und Brakel? Egal, wenn Arme und Hände wieder am Rumpf sind: Einfach zur Anlage robben, „repeat“ drücken und noch ein bisschen lauter drehen. Denn egal, ob diese Kriegshymnen nun „Santa Muerte“, „Black Flame“ oder „Can’t Wait To Eliminate“ heißen: Das sind alles Hits. Sozusagen. Death, Thrash, Rock’n’Roll, Groove, Bolt Thrower, Slayer? Egal, is geil: POSTMORTEM, blutig - Marcus Messiah.

Bloodground Messiah


Cover - Bloodground Messiah Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:12 ()
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Review:

Soma

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Diese Review ist mir eine besondere Ehre, da die Band aus meinem "Kiez" Aschaffenburg kommt! Dennoch seid versichert, dass dies keinerlei Auswirkungen auf mein Gehör, meinen "Sachverstand" und somit auf die Review hat.

MY SLEEPING KARMA heißen die vier Jungs und bringen mit "Soma" ihr viertes Album ins Rennen um die Hörergunst. Gesang gibt es keinen - und somit haben wir hier ein mutiges, seltenes und aus der Norm fallendes Album zu besprechen. Der Sound der Musiker bewegt sich irgendwo zwischen Rock, Independent und flirrend heißem Stoner Groove. Gerade die Perioden, Phasen oder Momente des letztgenannten gehen mir besonders ins Blut, vor allem, wenn man zuvor schön "eingelullt" worden ist.

Stampfende, sich steigernde Rythmik, flankiert mit Gitarren, die grollen, doch meist mit Melodie den Song erzählen. Im Kontrast dazu ein vor sich hin schwebendes Keyboard bilden eine Melange, die gefangen nimmt und den Hörer an das Album fesselt. Das immer wieder sanft atmosphärisch "grundierende" Keyboard unterstreicht den Entspannungs- und psychodelischen Charakter der Nummern. Kürzere, meist sanftere und reduziertere Nummern umranken einem Vorspiel gleich lange und komplexere Songs. Diese schweben förmlich aus den Boxen wie aufsteigender Nebel und füllen den Raum mit Melancholie, um im nächsten Moment mit Zorn und Energie aufgewirbelt und vertrieben zu werden. "Soma" schleicht sich förmlich in den Hörer, um dort sein Werk zu verrichten.

Sicher geht oder besser gesagt funktioniert das Ding nicht immer - aber wenn die Stimmung oder Atmosphäre passt, ist die Scheibe ein Genuss mit Gänsehaut. Dieses Album ist mein letzter Tipp für 2012 - und das hat nichts damit zu tun, dass die Band mir geographisch so nah ist, sondern weil sie es mit ihrer Musik ist.

Soma


Cover - Soma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

reDISCOver(ed)

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Die Ruhrpottmetaller von AXXIS um ihren Mastermind, Sänger und Spaßvogel Bernhard Weiss haben sich jetzt auch mal ne Coverscheibe Namens "reDISCOver(ed)" in ihre Diskographie gestellt, war ja auch langsam Zeit und als Überbrückung bis zum nächsten Studiowerk ganz gut geeignet.

Das Zeitschema der ausgewählten Songs stammt zwar aus der Phase Ende der 70er und 80er Jahre, die damals omnipräsente Discokugel über dem Coverartwork, aber so viele reine Discohits der damaligen Zeiten sind (leider) garnicht vertreten. Die Fans konnten aus 17 Tracks auswählen und ich schätze mal diese 13 Tracks sind eher unter der Firmierung „Partykracher“ gevotet worden ehe sie dann von Axxis in ihrem typischen Stil mit der hohen Singstimme von Bernie, fetten Gitarrenriffs und ordentlich Drumschmiss für alle Rockfreunde entsprechend "aufgemotzt" wurden.

Der musikalische Anspruch ist hier sicher nicht ganz so ambitioniert wie bei ähnlichen Projekten (ATROCITY mit ihren "Werk 80"-Scheiben waren deutlich metallischer und düsterer, bei der aktuellen TOTEN HOSEN-CD Zugabe zum Jubiläums-Album "Die Geister, die wir riefen" ist sowohl die Songauswahl und Umsetzung außergewöhnlicher) – denke aber der reine Spaß und der „den kennt jeder Song-Faktor“ war hier wohl ausschlaggebender. Wer es etwas böser ausdrücken wollte, kann auch todgenudelte Radionummern sagen. D.h. also so ganz spezielle Songs, die mal keine Hits waren finden sich hier nicht und auch die Arrangements bzw. Charakter der Tracks wurden kaum geändert. Daher wird diese Auswahl sicherlich die anspruchsvolleren Zuhörer etwas spalten, wenn man es aber unter dem reinen minimalistischen Partyaspekt betrachtet, funktioniert die CD relativ reibungslos.

Manche Songs sind trotzdem etwas zu bieder umgesetzt, will sagen "White Wedding" war schon bei BILLY IDOL ein Rock-Knaller daher ist jetzt der Zugewinn mit fetteren Riffs relativ bescheiden ähnliches gilt für "I Was Made For Loving You". Klasse geworden hingegen sind "Message In A Bottle", "Owner Of A Lonely Heart", "Stayin Alive" (hier paßt insbesondere die Eunuchenstimme von Weiss einfach bestens), "Don' Bring Me Down" oder (ganz stark) "Ma Baker" (BONEY M.) - diese Songs komme mit viel Gitarrendopplungen und fetten aufgemotzten Sounds/Chören einfach klasse rüber.
Zuerst fand ich beim Lesen von Celine Dions Untergangsheulers "My Heart Will Go On" nicht so prickelnd aber musikalisch wurde daraus eine durchaus gelungene Powerballade und man kann es so fast schon wieder hören. Die großen Überraschungseffekte gibt es wie gesagt eher nicht, die Tracks sind relativ nahe und brav an der Vorlage gehalten („Another Day in Paradise“). Auf die "Life Is Life"-Version hätte man aber wirklich verzichten können, die taugt nur was für die nächste Ballermann-oder Apres-Skiparty mit drei Promille aufwärts.

Einzig "Roboter" (KRAFTWERK) oder „Somebody to Love" bieten einen gewissen Sonderstatus kommen mit viel Groove und bieten einen gewissen „Neuklang“ zu den ursprünglichen Interpretationen . "Locomotive Breath" mit dem Piepsigen Keyboard statt Klavier im Mittelteil läßt mich aber eher etwas die Stirn runzeln.

Natürlich befreit die fette Produktion mit viel Stampfbass, kraftvollem Raumklang und durchaus einige Songs vom leicht angestaubten Mief der damaligen Zeit – für die nächste Ü30/40 Party aber bietet „reDSICOver(ed)“ zweifelsfrei den idealen Soundtrack. Famileintauglich ist das Zeuge natürlich auch - tut keinem wirklich weh.



Tracklist:

01. Owner Of A Lonely Heart (Yes)

02. Ma Baker (Boney M.)

03. Stayin Alive (Bee Gees)

04. Roboter (Kraftwerk)

05. White Wedding (Billy Idol)

06. Another Day In Paradise (Phil Collins)

07. Message In A Bottle (Police)

08. Locomotive Breath (Jethro Tull)

09. Life Is Life (Opus)

10. Somebody To Love (Jefferson Airplane)

11. Don't Bring Me Down (E.L.O.)

12. My Heart Will Go On (Celine Dion)

13. I Was Made For Loving You (Kiss)



reDISCOver(ed)


Cover - reDISCOver(ed) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:38 ()
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Vegas Lights

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PIP HANCOX, seines Zeichens Mainman der Psychobilly-Combo GUANA BATZ, hat ja schon über ein Jahrzehnt nichts Neues von sich hören lassen (1996 oder 98 gab es zuletzt Stoff). Dafür hat er es unter der Nachnamensfirmierung HANCOX jetzt endlich Solo geschafft ins ungeliebte Studio zu gehen und neues Material einzuspielen. Nach unnötig sphärigen „Intro“ gibt es mit „London Streets“ einen coolen Rocksong als Einsteiger der Laune auf mehr macht, das nachfolgende „Toxic Twins“ zeigt in 2:22 Minuten was HANCOX samt Kontrabass seit jeher ausmacht. So wechselt man gekonnt zwischen Rock („Sally“, „Shake“) und Psychobilly („Black Door City“), wobei bei letzterem meist aufs Tempo gedrückt wird und man im Rock-Bereich eher etwas gemäßigtere Töne anschlägt. PIP HANCOX vermengt seine englische Herkunft hörbar mit seiner neuen kalifornischen Heimat. Ergo? HANCOX rockt – keine Frage – für Freunde gepflegter Partys und von Psychobilly mit Punk Rock Einschlag dürfte „Vegas Lights“ was Angemessenes zum Jahresende sein.

p.s.: das abschließende BLONDIE Cover „Call Me“ rockt ebenfalls unheimlich und vermeidet dabei jegliche Peinlichkeit – cool.

Vegas Lights


Cover - Vegas Lights Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:17 ()
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The Serpent Creation

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Hinter diesem finnischen Schwarzmetall-Trio stecken niemand Geringere als Thomas Corpse und Thomas Fiend, das kreative Duo der grandiosen Occult Rock-Newcomer JESS AND THE ANCIENT ONES. Unter den Namen/Pseudonymen Tuomas Karhunen und Corpse (von Ersterem 2004 gegründet - Corpse stieß erst nach dem 2007er Demo zur Band) räubern sie sich zusammen mit Kassara, ihrem Drummer-Kollegen von DEATHCHAIN, wo beide ebenfalls aktiv sind, durch ein kurzes, aber gewaltiges Black Metal-Album, das vor Allem in Sachen Produktion ordentlich fett daherkommt. Mit dem ursprünglich der norwegischen Szene zuzuschreibenden, reduzierten, räudig-rotzigen Sound haben FORGOTTEN HORROR nix am Hut, eher erinnern sie stilistisch, nicht nur aufgrund ihrer relativ hohen Melodiösität, an schwedische Kollegen wie NAGLFAR, SETHERIAL oder LORD BELIAL, wobei sie weniger auf majestätische Elemente setzen, sondern direkt auf den Punkt kommen. An die Highlights dieser Truppen reicht „The Serpent Creation“, das Debütalbum der Band, zwar nicht ganz heran, enthält aber mit „Poison Of God“, „For Thy Crimson Glory“ oder dem Titelstück ausnahmslos durchdachte und anspruchsvolle Kompositionen. Auch wenn es hier für einen „Tipp“ nicht ganz reicht, muss man den Jungs zugestehen, auch abseits von Fräulein Jess äußerst gute Arbeit abzuliefern, der hoffentlich noch mehr folgen wird. Starke Platte!

The Serpent Creation


Cover - The Serpent Creation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:24 ()
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Across The Seventh Sea

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Das Jahr 2012 war sicher eines der arbeitsreichsten Jahre für Sänger Damian Wilson, denn neben seiner Hauptband THRESHOLD, deren aktuelles Hammeralbum „March Of Progress“ er stimmlich veredelte, war zuvor auch schon auf den Werken von HEADSPACE (sehr empfehlenswert!) und AFFECTOR sehr überzeugend am Mikrophon aktiv.

Und jetzt auch noch MAIDEN UNITED mit "Across The Seventh Seas" - hier haben sich als Nebenprojekt (die aber auch live gemeinsam auftreten) einige Musikanten niederländischer Herkunft u.a. Gitarrist Ruud Jolie sowie Drummer Mike Coolen (beide WITHIN TEMPTATION) und als Gast am Cello Perttu Kivilaakso (APOCALYPTICA) zusammengetan.
Bereits 2012 hatte man sich auf „Mind The Acoustic Pieces“ ein komplettes Album („Piece Of Mind") der britischen NWOBHM-Legenden vorgenommen haben, um es 1:1 neu zu interpretieren und zwar in rein akustischer Form.
Dies ging damals leider komplett an mir vorbei, klingt jetzt rein beim Lesen zunächst auch nicht so ultra spektakulär. Aber die IRON MAIDEN-Songs ohne kraftvolle Riffs und treibende Doppelleads stattdessen mit Grand Piano und Akustikklampfen bieten in dieser Umsetzung einen ganz eigenen Charme und sind nach einigen Durchläufen mehr als nur gelungen sondern überzeugen absolut.

"Across The Seventh Seas" ist also die konsequente Fortsetzung des Erstlings, die 11 Maiden-Songs sind nicht einfach nur im unplugged Gewand runtergespielt sondern bieten komplett umarrangiert einen ganz eigenen Charakater, vielfach wurden die Rhythmen geändert, längere Instrumentalpassagen eingebaut, an den Tempi geschraubt. Keine Angst es geht nicht nur betont balladeske zu. „Across The Seventh Sea“ bedient sich bei Tracks die von „Prowler“ (vom Debüt „Iron Maiden“ von 1980) bis hin zu Songs von „Seventh Son Of A Seventh Son“ (1988) reicht (vier Songs stammen von diesem Kultwerk). Diese Musiker haben sich wirklich extrem Mühe gegeben aus Bekanntem etwas neues zu machen, dabei nie zu überladen, übertrieben oder aufgesetzt wirkend, sondern frisch und spielfreudig auch wenn es Metal auf Acoustic ist, stellenweise richtig mitreißend. Die Songs haben natürlich einen etwas melancholischeren Touch aber nicht zu depressiv-Düster – das paßt stimmungsmäßig in den Herbst oder auch aktuell etwas zur aktuellen Weihnachtszeit für den toleranten Metaller einfach bestens. Einer meiner Favoriten von IRON MAIDEN, „Wasted Years“, hat man einen eher perlig-schmissigen Charakter verliehen, läuft klasse rein, klingt eher positive beschwingt - ähnlich ist es bei „Only The Good Die Young“ (mit furiosem Finale) auch hier kommt die tolle Pianoarbeit bestens zur Geltung.

Weitere Highlights sind die völlig umgekrempelte Version von „2 Minutes To Midnight“ zunähst ruhig, elegisch nur mit Pianobegleitung singt Wilson sich langsam steigernd von tiefstem Seelenschmerz bis hin zum hymnischen Refrain in eine wahren Rausch. Überhaupt ist er derjenige welche, der den Songs mit seinem Timbre erst noch das gewisse Etwas gibt und mit seine ausladenden Stimmvolumen die Songs einfach wahnsinnig gut interpretiert.
„Children Of The Damned“ dürfte hier das stimmliche anspruchsvollste Stück des Albums sein dicht gefolgt von dem wunderbaren „The Evil That Men do“ mit klasse Cellobegleitung. Auch das epischere "Infinite Dreams" profitiert vom Cello als zweites Leadstimme, hier geht nach dramatischer Stimmungssteigerung nach der Hälfte voll der Punk ab, es wird richtig Gas gegeben, Hammer. Bei "Flash Of The Blade" gibt’s ne Überraschung als man so eben mal Flamengo-Latino Gitarren einstreut, um dem Song ein neues Gesicht zu geben. „22 Acacia Avenue“ ist eher lässig-cool zu Beginn aber dann geht’s los bis hin zum dramatischem virtuosen Finale, gefällt mir hier fast besser als das Original.

Mal von der ohne jeden Zweifel erhabenen handwerklichen Klasse sowie den überragenden Arrangementumsetzungen aller Musiker abgesehen – ja man kann IRON MAIDEN auch akustisch hören, wenn es so mit Herzblut sowie Frische, Energie und Power rüberkommt wie hier – meine absolute Empfehlung (für Leute ohne Scheuklappen!).

Across The Seventh Sea


Cover - Across The Seventh Sea Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:10 ()
Label:
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Draw Back A Stump

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PRIMATE sind das Baby von MASTODON, BRUTAL TRUTH und THE DESPISED, jedenfalls finden sich Leute der Bands im PRIMATE-Line-Up wieder. Die Beteiligten nutzen das Projekt allem Anschein dafür, einmal schön rotzigen Crustpunk zu spielen. Schön auf die Fresse, keine Experimente (besonders nicht in der Gitarrenarbeit, was für MASTODON-Gitarrist Bill eine ungewohnte Erfahrung sein dürfte) und statt Gesang abgehacktes Geschrei. Das kriegen Schülerbands auch hin, die Kunst liegt hierbei eher darin, nicht schon nach drei Songs alles gesagt zu haben. PRIMATE haben das definitiv nicht, sondern flechten immer wieder kleine Ideen in ihren Sound ein, ohne sich zu weit vom eingeschlagenen Weg zu verirren – „Drinking And Driving“ oder „Silence Of Violence“ sind dafür gute Beispiele. Die besten Momente von „Draw Back A Stump“ finden sich aber in den Geradeheraus-Songs Marke „Get The Fuck Off My Lawn" und „Reform?". Hier sind PRIMATE böse und rotzig, haben also alles richtig gemacht. Eine knackige, gelungene Projektarbeit. Dankeschön.

Draw Back A Stump


Cover - Draw Back A Stump Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 20:56 ()
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Spiritual Genocide

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DESTRUCTION haben sich für ihr neues Studiowerk „Spiritual Genocide“ mit Tom Angelripper (SODOM) und Gerre (TANKARD) prominente Unterstützung ins Studio gehört, der gemeinsam mit den beiden Thrash-Ikonen eingespielte Song „Legacy Of The Past“ ist dann auch direkt eines der Höhepunkte des neuen DESTRUCTION-Werks (und hat darüber hinaus eine witzige Textidee). Vorab stehen aber einige andere Songs, in denen das Trio zeigt, dass sie sich anno 2012 variabler zeigen wollen als gewohnt – neben klassischen Thrash-Songs, die durch Schmier’s Gesang eine unverwechselbare Note bekommen haben, stechen Songs wie das fette, im Mid Tempo vorgehende „To Dust You Will Decay“ oder das variable „Renegades“ heraus. Dabei geht es immer ordentlich brutal zur Sache, gerade beim Drumming macht DESTRUCTION so mancher Death Metal-Combo Konkurrenz. Was Kollege Otto beim Vorgänger an (gewollter?) Unperfektion ausgemacht hat, findet sich auf „Spiritual Genocide“, hier agiert die Band wie das berühmte Schweizer Uhrwerk. Die Produktion ist etwas weniger künstlich als erwartet und klingt angenehm roh, leider aber unter dem fehlenden Wumms. Aber so richtig Glück hatten DESTRUCTION mit ihren Produktionen ja nur selten. Macht aber nix, wenn das Songmaterial so gut ist, wie in diesem Fall und die Musiker nicht nur bestens aufgelegt sind, sondern auch ihr ganzes Potential abrufen – „Spiritual Genocide“ ist gutes Futter für alle Headbanger und Thrasher So muss das sein. Wer bisher mit DESTRUCTION nichts anfangen konnte, wird sich auch nicht von diesem Album umstimmen lassen, DESTRUCTION konzentrieren sich eben auf ihre Fans, die der Band seit Dekaden die Treue halten.

Spiritual Genocide


Cover - Spiritual Genocide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:30 ()
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The Void

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BEARDFISH sind wieder da, die bereits vor elf Jahren gegründete schwedische Formation ist in Sachen Veröffentlichgnen relativ fleißig und hat mit "The Void“ bereits ihr siebtes Studioalbum im Angbeot.

Die abgefahrenen Schweden sind in der Progszene waren bisher mit ihrem teilweise recht fuzzelig-jazzigen Retroprog vor allem für Fans von Siebziger-Ikonenkapellen wie KING CRIMSON oder GENTLE GIANT eine interessante Hausnummer aber diese neue Scheibe könnte jetzt auch für Metalfreunde mit toleranter Progschlagseite ein Reinhören wert sein.

Alle anderen müssen sich natürlich erst mal (wieder) reinhören, in diesen schon recht speziellen Sound aber so relativ eingängig, insbesondere was Melodien angeht, klangen BEARDFISH bisher sowieso noch nie. Die sonore Einleitung "Introduction", von Andy Tillison (THE TANGENT) gesprochen, ist relativ unspektakulär aber dann gibt’s den heftigen Eröffner „Voluntary Slavery", ja ganz klar die Metalausrichtung, beim letzen Werk „Mammoth“ eher angedeutet und halbgar, wird jetzt weiter intensiviert. Da gibt es schon recht heftige Riffs aber immer etwas angefuzzelt auch das etwas doomige „Turn to Gravel“ geht in diese Richtung. Unterbrochen wird dieser heavyristische Albumstart mit dem eher lockeren Progrocker „They Whisper“, der erst hinten raus mit furiosem Hammondfinale aufwartet. Dann „This Matter of Mine“ mit schönen Gitarrensolos geht wieder eher in die Stahlrichtung ehe dann „Seventeen Again“ die bekannten etwas locker-jazzige Elemente mit Pioanobarsounds vorheriger Alben wiederbelebt, mir ist es etwas zu dudelig. “Ludwig & Sverker“ kommt nur schwer in die Gänge das fließende Indiefeeling zwichendurch ist echt klasse. Das recht experimentelle, „He Already Lives In You“ mit schrägen Vocals und viel 70er psychedelisch Flair überzeugt mich wieder eher weniger, ist mir zu verzettelnd, abgedreht und ohne klare Linie – soll wohl genauso klingen aber echter ZAPPA–Fan war ich noch nie.

Rikard Sjöblom und seine Mitstreiter dürften mir ihren erneut abgedrehten Songideen ihre bisherigen Fans sicher nicht enttäuschen aber dieser typische BEARDFISH-Soundkosmos wird durch die mehr als nur sporadischen Heavybetonung deutlich erweitert. Der epische Longtrack "Note" mit fast 17 Minuten bestätigt ansonsten dass sicher recht hohe musikalische Niveau der Band und zeigt welch atmosphärisch dichter und frischer Progmusik (trotz des eher angestaubten Genres) dieses Quartett fähig ist. Sicher der ein oder andere Spannungsbogen hätte etwas weniger opulent ausfallen können und auch in Sachen Melodien ist noch Luft nach oben. Trotzdem ist „The Void“ sicher kein schlechtes Album, die Band wollte sich weiterentwickeln aber ich wage zu prophezeien, den meisten Fans wird der Vorgänger besser gefallen.

The Void


Cover - The Void Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 69:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lights Out

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GRAVEYARD, die dritte. Nachdem die Schweden im letzten Jahr mit ihrem zweiten Album „Hisingen Blues“ die Retro-Rock-Szene ordentlich aufgewirbelt haben, folgt mit „Lights Out“ schon der Nachschlag. Auch hier machen sie wieder alles richtig. Und das, obwohl – oder gerade weil – sie an ihrem Sound so gut wie nichts verändert haben. Mit „An Industry Of Murder“ geht es zwar etwas rauer, düsterer und härter los, als man es von den ersten beiden Alben gewohnt ist, und überhaupt klingen Sound und Riffing auf dem gesamten Album eine Spur roher. Außerdem schafft die Band das Kunststück, es gleichzeitig ruhiger angehen zu lassen und mehr Energie aufzufahren, und an einigen Stellen hört man erstmals ein bisschen die Landsmänner von MANDO DIAO durch. Aber unterm Strich ist bei ihrem LED ZEPPELIN-getränkten, souligen 70s Rock alles beim Alten geblieben. Mit „Slow Motion Countdown“, „Hard Times Lovin“ und „20/20“ gibt es dann auch noch drei wunderbare ruhige, aber intensive Blues-lastige Stücke zu hören, die toll zur kalten Jahreszeit passen. „Lights Out“ bietet also nichts wirklich Neues, aber neun großartige Songs, die die Fans glücklich machen werden.

Lights Out


Cover - Lights Out Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:31 ()
Label:
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