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Thieves And Liars

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Bei THE HAUNTED hat es ja in den letzten Monaten mächtig im Karton gerappelt, mittlerweile sind ja nur noch zwei Leute in der Band aktiv. Sänger Peter Dolving war der erste, der sich von seinen Kollegen getrennt hat, wobei sich die Frage stellt, ob die Ausrichtung der Band mit „Versus“ und „Unseen“ von ihm forciert wurde oder nicht. Fakt ist, dass er mit „Thieves And Liars“ ein Soloalbum vorlegt, das schon im Titel die Abrechnung mit seinen ex-Kollegen trägt. Sowas ist textlich immer spannend, so auch in diesem Fall – der gute Mann nimmt kein Blatt vor den Mund und gibt seine Sicht der Dinge wieder. Musikalisch orientiert er sich in den elf Songs an psychedelischem Rock, KILLING JOKE, THE CURE, NEW ORDER und JOY DIVISION. Also weit weg vom Thrash Metal der THE HAUNTED-Tage und eventuell ein Hinweis, wer in der Band welche Richtung wollte. Peter Dolving weiß mit seinem Solowerk zu gefallen, Nummer wie die rockigen Nummern „Cocksucker Blues“ und „Song For You“ sind ebenso intensiv wie die SONIC YOUTH-Hommage „Meinhof“ oder das abgefahrene „Hands On“. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass der Shouter ein veritabler Songwriter ist, der sich mit seinem Solowerk weit vom Metal weg hält und seinen Vorlieben freien Lauf lässt. „Thieves And Liars“ ist so eine ehrliche Platte geworden, die mit guten Songs bestückt ist. THE HAUNTED-Fans brauchen aber hier kaum reinhören, Metal ist das nicht.

Thieves And Liars


Cover - Thieves And Liars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:50 ()
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The Purifiction

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THE PURIFICTION verwirren auf ihrem selbstbetiteltem Debütalbum den Hörer erstmal, denkt der doch beim Anblick des Covers an alles, nur nicht an knackigen Rock. Denn gibt es auf der Scheibe dann in allen Facetten zu hören, denn genauso wie die Typen der Band aus sehr verschiedenen Hintergründen kommen, ist auch die Musik angelegt. Da gibt es, gerade in der Gitarrenarbeit, viel klassischen Rock Marke THIN LIZZY, ergänzt um modernere Genre-Vertretern. Soweit so, so unspektakulär, immerhin gibt es Rockbands wie Sand am Meer. Was die Finnen aber dann aus der Masse herausstechen lässt, ist der hörbare Einfluss schwedischer Rotzrockbands, die der Chose den letzten Kick geben. Dank des guten Songwritings und des Gespürs für Groove macht das Album dann durchweg Spaß, auch wenn die ganz großen Hits fehlen. Für ein Debüt ist „The Purifiction“ aber eine durchweg gelungene Sache.

The Purifiction


Cover - The Purifiction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:1 ()
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All We Love We Leave Behind

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CONVERGE sind seit Jahr und Tag eine Konstante im Bereich extremer Musik, wobei die beteiligten Musiker auch mit ihren anderen Projekten (Deathwish Inc., God City Studios, DOOMRIDERS…) einen großen Einfluss in der Musikszene haben. „All We Love We Leave Behind“ ist das neue Studiowerk des Quartetts betitelt – und setzt vom Start weg ein dickes, fettes Ausrufezeichen. Hier ist eine Band am Start, die auch nach gut 25 Jahren noch kein bisschen leiser werden will oder kann, was das als Video und Single vorab veröffentlicht „Aimless Arrow“ perfekt unterstreicht und sich als eines der Highlights der Platte entpuppt. Brachial und emotional gehen CONVERGE in dem Song zu Werke, dem sich im weiteren Verlauf mit dem Titelsong (der sich als atmosphärisch dichte und mit einem Killerriff ausgestattete Nummer entpuppt) und dem extrem brutalen „Tender Abuse“ weitere Hochkaräter anschließen. Die anderen Songs stehen den genannten dabei kaum nach, „All We Love We Leave Behind“ bewegt sich beim Songwriting auf einem durchgehend sehr hohen Level, das die Erfahrung der Band deutlich macht, immerhin ist die jetzige Besetzung seit 1999 gemeinsam aktiv. Das Ergebnis ist ein extrem brutales und gleichzeitig gut hörbares CONVERGE-Album geworden, das durch Ausnahmekünstler Jacob Bannon am Mikro sehr viel Emotionalität und Atmosphäre bekommt, während sich Soundtüftler Kurt Ballou um die Feinheiten ebenso wie um die knackigen Riffs sorgt. Unterstützt von einer der besten Rhythmusfraktionen im Metal/ Hardcore (Nate Newton und Ben Koller), die für mächtig Druck sorgen, wird jeder Song perfekt in Szene gesetzt. Hier hat der Wahnsinn Methode, wobei CONVERGE im Verlgeich mit „No Heroes“ oder „Jane Doe“ einen Ticken zugänglicher geworden sind. „All We Love We Leave Behind“ ist der erwartete Knaller und eines der besten Alben das Jahres. CONVERGE haben dem Druck ihrer Fans standgehalten und ein weiteres Meisterwerk abgeliefert!

All We Love We Leave Behind


Cover - All We Love We Leave Behind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 38:42 ()
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To Nowhere And Beyond

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Die geistigen Väter von ATLANTYCA sind die Brüder Julien und Maxime Putigny, welche gemeinsam mit Schlagwerker Laurent Falso und einer illustren Riege an Gastsängern (u.A. Edu Falaschi (Ex-ANGRA, ALMAH), Andy Kuntz (VANDEN PLAS), oder Paul Shortino) ein wunderschönes, unaufgeregtes, klischeebefreites und sehr erwachsen klingendes Stück Prog Metal auf die geneigte Hörerschaft los lassen. ATLANTYCA haben ihren Songs eine passende luftige Produktion verpasst, welche den filigranen Stücken den nötigen Raum zum Entfalten lässt. Trotz aller Melodien schleicht sich auch immer wieder das eine oder andere harschere Riff in den Sound von ATLANTYCA ein, was „To Nowhere And Beyond“ sehr gut zu Gesicht steht. Dass hier Ausnahmemusiker am Werk sind, hört man zu jeder Sekunde und trotzdem -oder auch gerade deshalb- hat es keiner der Protagonisten nötig mit Angebertum glänzen zu wollen. Alles was die Herren abliefern steht immer im Dienst der Melodie und der Nachvollziehbarkeit der Songs. „To Nowhere And Beyond“ ist ein abwechslungsreiches Album geworden, welches sich zum Analysieren unterm Kopfhörer genauso eignet, wie zum nebenbei Hören auf dem Sofa.

To Nowhere And Beyond


Cover - To Nowhere And Beyond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 47:21 ()
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United Desperation

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Die Wiener ENCLAVE haben vieles richtig gemacht. Das fängt bei der optischen Präsentation an: Logo und Cover passen wie die Faust aufs Auge zum melodischen Thrash Metal der Jungs. Geht über den Sound, welcher sehr ordentlich tönt,weiter und hört bei den gelungenen oldschooligen Songs auf. ENCLAVE machen es sich in einer Nische mit HEATHEN, alten MEGADETH oder DEATH ANGEL bequem. Auch neuere Bands wie die deutschen ABANDONED kann man als Vergleich heranziehen. Aber ENCLAVE kopieren nicht. Sie schaffen es sich durch das Einbinden klassischer Metalparts ein eigenes Profil zu geben. So taucht im Titelstück, einem eigentlich harten Mid-Tempo Thrasher, plötzlich ein traditionelles Hard Rock Gitarrensolo auf. Das macht Spaß und lockert die Chose amtlich auf. Highlight ist das abschließende „Beyond The Grace Of Light“, mit dem ENCLAVE beweisen, dass sie auch packende Stücke jenseits der 7 Minuten Grenze komponieren können. ENCLAVE haben mit ihrem Debutalbum ein gutklassiges Thrash Werk eingetütet, welches der Band einige Türen öffnen sollte. Früher nannte man so etwas „Thrash with Class“.

United Desperation


Cover - United Desperation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 39:55 ()
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Acronym

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ACRONYM stehen für alles was im Moment angesagt ist: So gibt es Metal Core aus dem Lehrbuch. Growls, Kreischgesang und in homöopathischen Dosen auch cleane Vocals. Die Instrumentalfraktion verbindet Elemente der alten Göteburger Death Metal Schule mit melodischem Thrashriffing à la neuere KREATOR und vielen groovigen Parts. Die Songs sind durchsetzt von vielen Breaks, was die Sache recht abwechslungsreich macht. Auf Blastparts kommt meist der beliebte Breakdown und auf langsame Episoden folgt oft der Bleifuß. Mein persönlicher Favorit ist das bedrohlich daherwalzende und doch sehr melodische „A Beautiful Mind“. Allerdings muss ich ganz ehrlich gestehen, dass diese Spielart der harten Musik nicht wirklich die Meine ist und ich nur im Rahmen meiner Möglichkeiten versuche über Musik zu schwadronieren, welche mich nicht wirklich berührt. Freunde moderner, aggressiver und doch melodischer Sounds sollten ACRONYM aber ruhig mal anchecken, es könnte ihnen gefallen.

Acronym


Cover - Acronym Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:8 ()
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Heresy and Creed

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Mit TEN ist das so eine Sache: entweder die Werke der Engländer sind überragend oder aber zum Vergessen. Dazwischen gibt es fast nichts. "X", "The Name Of The Rose" oder "Spellbound" sind Glanzstücke des melodischen Hardrocks, Kontrast zu den Alben "Far Beyond", "Babylon" oder auch "Return To Evermore", welche langweilig dahinsiechende "Trauerspiele" sind. Das Comeback-Werk "Stormwarning" sehe ich in diesem Zusammenhang als Neutrum an - TEN überzeugt, aber enttäuscht auch nicht.

Und wie schaut es mit Album Nummer 10 aus? Ohne Zweifel gehört "Heresy And Creed" in die erste Kategorie. Die Engländer zeigen auf dem Jubiläumswerk alle Facetten des TEN-Sounds. Von melodiösen Rockern über epische Stücke, kommerzielle Songs bis hin zu Balladen und keltischen Einflüssen wird alles geboten. Verpackt in einem kräftigen, bissigen Sound, der selbst popigen Anflügen immer noch genug Kante verleiht. Allein vier Nummern packen die 6-Minuten-Grenze und zeigen auf, dass viel Liebe und Aufmerksamkeit in der Ausarbeitung der Songs stecken.

"Raven`s Eye" mit seiner keltisch getragenen Gesangsmelodie unterstreicht die Klasse der Band, kein anderer Künstler seit GARY MOORE ist in der Lage, so stimmig irisch-keltische Vibes in Hardrock zu gießen. Auf Albumplatz Nr. 11 sitzt gar ein kleiner Hit: "Another Rainy Day" dringt mit seiner blumig, melancholischen Melodie sofort in die Blutbahn und eckt dabei nirgends an. Gary Hughes und seinen "Angestellten" - sprich TEN - gelingt es, ihre Stärken auszuspielen und so mal wieder ein Album zu schaffen, welches eine Zierde des Genres darstellt.

Heresy and Creed


Cover - Heresy and Creed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 69:10 ()
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Afterglow

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Sie haben es schon wieder getan. Der kreative Output, den BLACK COUNTRY COMMUNION an den Tag legen, würde ausreichen, um eine durchschnittliche Rockband für das Doppelte bis Dreifache der Zeit zu versorgen: drei Studioalben und ein Live-Album innerhalb von drei Jahren, das ist eindeutig rekordverdächtig. Wer nun fürchtet, die geradezu inflationäre Veröffentlichungsflut könne auf Kosten der Musik gehen, kann sich jedoch beruhigt zurücklehnen: JOE BONAMASSA und seine Mannen machen keine halben Sachen, „Afterglow“ bietet Classic Rock mit bluesigem Flair in gewohnter Qualität und ohne Ausfälle. Das Ganze kommt mal dreckig-bluesig daher („This Is Your Time“, „Cry Fredom“), mal ruhiger wie zum Beispiel beim Titeltrack, der stellenweise schon fast fragil klingt; und bei „Crawl“ schließlich kehren BLACK COUNTRY COMMUNION zum Abschluss ihre dunkle Seite nach außen. Lange Rede, kurzer Sinn: wer guten, handgemachten Classic Rock liebt, darf bei BLACK COUNTRY COMMUNION auch weiterhin beherzt zugreifen – und sich dabei über die Gewissheit freuen, dass auch das nächste Album wahrscheinlich nicht gar zu lange auf sich warten lassen wird.

Afterglow


Cover - Afterglow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:56 ()
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13

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Die Truppe aus San Francisco gründete sich 1987 aus den Überresten einer Band namens ASSASSIN und legte schon recht früh, also 2009, sein Debütalbum „13“ vor, das uns nun als Re-Release beehrt. Dass das Quintett bei dieser rastlosen und dichten Veröffentlichungspolitik, anscheinend auch bedingt durch zahllose Line-Up-Wechsel, nie wirklich zum Zug gekommen ist, versteht sich trotz hunderter Shows mit Größen wie METALLICA, EXODUS, DEATH ANGEL oder DEFTONES fast von selbst. Nach über 20 Jahren bleibt daher die Frage, ob die Band mit „13“ aus ihrem Schattendasein ausbrechen kann. Um die Antwort vorweg zu nehmen: sie kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. MY VICTIM sind eben nicht WARRIOR, WARLORD oder TERRORIZER, denen exzellente Musiker vorstehen, und die es geschafft haben, nach ein bis zwei Dekaden Anwesenheit brillantes Songmaterial zu präsentieren. Die Songs auf „13“ klingen zu keiner Sekunde nach einer derart erfahrenen Band, sondern dümpeln – fast schon symptomatisch für die lange Odyssee der Jungs - orientierungslos zwischen traditionellem US-Hardrock und groovigem/alternativem Neumetall der 90er herum. Stücke wie der lahme Opener „Time Wasted“, das flotte „Days Gone“, das balladeske „For Randy“, der Stampfer „Burning Life“, das schrammelige „This Bitter Pill“ oder das schmalzige „Wake Me“ sind solide gespielte, aber belanglose Rocksongs. „13“ klingt teil- und erschreckenderweise so, als hätten BON JOVI zusammen mit PEARL JAM (nach ihrer göttlichen „Ten“-Phase wohlgemerkt!) eine Platte mit B-Seiten aufgenommen. Nach so langer Reifezeit darf man deutlich mehr erwarten.

13


Cover - 13 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:44 ()
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As Centuries Collide

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Auch NEAERA haben mal klein angefangen und klangen in ihren Anfangstagen wahrscheinlich wie die Ostfriesen ELEGY REMAINS. Gut gemeint, halbwegs sauber gespielt und gut produziert, ist „As Centuries Collide“ ein erster Schritt in Richtung große weite Welt. Gleichzeitig werden die Grenzen der Band deutlich, so hakt es zum Beispiel beim Riffing, was sehr nach Standard-Metalcore klingt, und der Variation im Songaufbau – Experimente wie „Stream Of Deceit“ klingen nett, kommen an die Vorbilder aber noch nicht heran. Als erstes Lebenszeichen ist die Scheibe völlig in Ordnung, macht aber auch deutlich, dass es bis in’s gehobene Mittelfeld und dann weiter in die Spitze noch ein ganzes Stück Weg ist.

As Centuries Collide


Cover - As Centuries Collide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:21 ()
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