Review:

Red Lamb

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Der Schriftzug von RED LAMB ist modern. Das Cover von "Red Lamb" ist - ihr könnt es sehen - auch recht modern gestaltet - wer erwartet dahinter nun ordentlichen spätachtziger Thrash Metal wie von MEGADETH, METALLICA oder ANTHRAX?! Aber Dave Mustaine kann weder aus seiner Haut
noch aus seinen roten Haaren - und auch, wenn die Mitstreiter solche vielseitigen Musikgenies wie Dan Spitz von ANTHRAX sind - ok, ihr habt mich erwischt, sooo weit auseinander waren beide Bands musikalisch und soundtechnisch nicht. Natürlich haben beide ihre Trademarks: Dave Mustaines Stimme ist charakteristisch - und ergänzt sich doch sehr gut mit der von Don Chaffin, dem zweiten Sänger, den sich die beiden Thrash-Heroen dazu geholt haben. Dan Spitz' Riffing und Songwriting sind deutlich akzentuierter mit endlosen, rhythmisch anspruchsvollen Anschlag-Mute-Anschlag-Wechseln. Kostverächter würden dazu "abgehackter" sagen. Megadave scheint dagegen noch Ideen von der "United Abominations" übrig gehabt zu haben - also von der MEGADETH-Platte, die in letzter Zeit am melodischsten und modernsten war. "The Cage" und "Runaway Train" sind schöne Beispiele für Songs, in denen das Songwriting aller Beteiligten angenehm ineinander aufgeht. Außer den bereits genannten gehört auch der ex-NINE INCH NAILS- und ex-MARILYN MANSON-Drummer Chris Vrenna dazu, der für den sparsamen Einsatz von Keyboards und Programmierungen zuständig war. Am Schlagzeug saß Patrick Johnsson. Ganz nebenbei ist RED LAMB nicht nur ein Allstar-Spaßprojekt mit großem und hörbaren Spielspaß, sondern auch ein Konzeptalbum über Autismus und psychische Krankheiten bei Jugendlichen. Das Konzept und der Großteil der Songtexte kommen von Dan Spitz, der Vater von autistischen Zwillingen ist und auf die gemeinnützige Arbeit seiner Frau Candi unter autismspeaks.org hinweisen will. Dass allerdings ausgerechnet ein Konzeptalbum über dieses Thema als erstes Release des neuen Labels "Hänsel & Gretel" erscheint, ist ein Treppenwitz der Geschichte!

Red Lamb


Cover - Red Lamb Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:1 ()
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March Of Progress

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THRESHOLD haben, ich mach’s diesmal kurz (kleiner Scherz) satte fünf Jahre nach ihrem letzten Werk “Dead Reckoning“ eine der besten Progmetalscheiben des Jahres 2012, wenn nicht der letzten Jahre abgeliefert.

Das neue Teil heißt „March Of Progress“ und paßt nicht nur inhaltlich bestens sondern auch rein aussagemäßig auf die neuen Stücke bezogen wie die Faust auf's Auge. Wobei THRESHOLD diesen Fortschritt eigentlich nicht nötig hätten, da sie schon immer klasse waren. Es gibt kein wirklich schwächeres Album in der langen Karriere der Briten – ich kann alle Vorgängerwerke nur uneingeschränkt allen Fans melodischen Progmetals wärmstens empfehlen. Auch diesmal zaubern die Herren um Mastermind Karl Groom auf knapp 70 Minuten ihren urtypischen Mix aus prägnanten Hooklines, fetten Chorussen, komplex-bombastischen Komposition aus den Boxen, stehts die Melodie und das ganze im Blick habend und vor allem ohne Frickelei auskommend.

Die Band schafft es mühelos sich nicht überlangen Songs zu verlieren sondern agieren stehts relativ straight melodisch und auf den Punkt bis ins kleinste Detail.

Mit dem überragenden Gesang von Damian Wilson der zuletzt bereits mit AFFECTOR und dem klasse HEADSPACE-Werk in Erscheinung getreten war, haben Threshold ja ihren neuen alten Sänger wieder mit an Bord geholt. Der schon 2007 kurz nach dem letzten Album ausgestiegene und inzwischen leider verstorbenen "Mac" Andrew McDermott wird hier mehr als nur ersetzt. Das typische etwas höhere Timbre von Wilson ist vielleicht weniger volumig aber ganz klar facettenreicher. Bereits der Start der Scheibe mit megacoolen „Ashes" ist so ne Art Progmetalsingle (wenn es so was geben würde), wie ich seit DREAM THEATERS „Pull me Under“ keinen Track mehr gehört habe. Zwar vermeintlich sehr Eingängig aber doch ansprechend da mit viel Progmetalambiente versehen. Auch das etwas düster „Return of the thought Police" mausert sich zu einem der Highlights des Albums. Das wunderbar treibende „Liberty Complacency Dependency" ist ein weiterer Kracher mit fetten Gitarren. Leicht und locker geht es mit dem Hirnfräser „The Hours" gekonnt weiter.

Dieses britische Sextett hat erneut ohne jeden Ausfall absolut hochkarätiges Material zusammengestellt, dass ihre bisherigen Fans begeistern wird. Für Neulinge sei angemerkt das THRESHOLD eher eine Hochglanzvariante des Progmetal darstellen, dass progressive Element wird hier zwar auch bedient aber beileibe nicht in den Vordergrund gestellt. Wer auf zähe, harte Brocken oder verzerrt spröden Charme mit Breaks in Serie abfährt wird hier nicht glücklich werden. Die Band hat sich sehr erfolgreich neu erfunden mit frischen Vibes, die Rückkehr von Damien hat der Restband scheinbar nochmals neue Motivation sowie mehr Kompaktheit verliehen. Der Mix aus epischer und bombastische Breite vermengt mit Heavyness Aggressivität, der sicher nicht auf allen Alben zuvor so perfekt zusammenwirkte, ist diesmal absolut perfekt umgesetzt.
Die einzige Ballade der Scheibe "That's Why We Came" (stammt von Wilson) ist wirklich klasse geworden, mit dem energisch groovenden "Coda" bieten die Herren den wohl bisher härtesten Song der Band Historie an. Das knapp zehnminütige "Rubicon" beendet als längster Track dieses Meisterstück mehr als würdig. Das ganz große THRESHOLD-Progkino mit allem drum und dran, üppigen Klangbildern, viel Atmosphäre und Gefühlen. Das neue Album bietet einfach sehr sehr viel, vor allem viele magische Momente, die Spannung leidet nie und es ergeben sich immer wieder neue Eindrücke.

Seit dem wirklich genialen „Hypothetical“ (2001) erreicht diese Scheibe erneut dieses überirdische Niveau und so macht dieses Album schlichtweg auch einfach "nur" Spaß. Komplexe Eingängigkeit verbunden mit traumhaften Melodien die Herz und Seele berühren und süchtig machen diesen Silberling immer wieder zu hören. Für Prog-Fans ein absolutes Muss und wie gesagt das Highlight des Jahres 2012.

March Of Progress


Cover - March Of Progress Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 69:41 ()
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Scream

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LIQUID STEEL aus der Metal-Hochburg Innsbruck (Scherz!!) bieten auf ihrem ersten Lebenszeichen 3 mal rauhen und eingängigen Traditionsstahl, welcher genau so auch vor 25 Jahren auf Vinyl hätte gepresst werden können. Schön basisch produziert treffen die charmant unperfekten Songs genau ins Herz diverser KIT und HOA Gänger mit einem Faible für Teutonenstahl inklusive gehöriger Englandschlagseite. Dass Frontlurch Fabio Carta jetzt nicht gerade als englischer Muttersprachler durchgeht, stört bei DORO ja auch niemanden. Der Opener „Scream In The Night“ ist ein flotter Banger, das folgende „Echoes Of War“ überzeugt mit seiner epischen Ausrichtung und einem sich immer weiter steigernden Aufbau. Der melodische Mid-Tempo Track „When The Rain Falls“ beschliesst das Album würdig. Auch wenn manches noch etwas holpert und es sicher noch Steigerungspotential für LIQUID STEEL gibt, dürfen Freunde von METAL INQUISITOR oder alten Teutonencombos wie RENEGADE oder HIGH TENSION ruhig ein Ohr riskieren. Um im Tiroler Kontext zu bleiben: LIQUID STEEL könnten die neuen MANIAC werden.

Scream


Cover - Scream Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 16:16 ()
Label:
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Rock’n’Roll Hero

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"Rock`n´Roll Hero" kommt direkt aus dem australischen Outback, und der Silberling ist noch warm von der Wüstensonne, als ich ihn in den Player schiebe. Das wäre genau der richtige Beginn für eine Review zu diesem Album. Nur kommen RAZZMATTAZZ nicht aus Australien, sondern sind eine schwäbische Multikulti-Truppe (ein gebürtiger Engländer, ein Kanadier und ein Deutscher). Das Trio klingt, wie man wohl jetzt vermuten darf, richtig - nach typischem Aussi-Rock der Marke: AC/DC und ROSE TATTOO. Mein Gott, wie oft wird das Pferd denn noch geritten, fragen sich vielleicht einige? Mit Recht - und wenn schon, dann bitte so wie hier!

Das Teil klingt ehrlich, pur, ein wenig kautzig und erdig direkt, dass man die drei Schwaben am liebsten in die Arme nehmen möchte. Allen voran die Stimme, die auf den Pfaden des seligen Bon Scott wandelt - nicht mit dessen Charisma oder Ausdruck, aber doch ähnlichem Stil. Die Gitarre kommt groovig, bluesig, mal mit ein wenig Boogie ums Eck gewankt. Und auch die dazugehörigen Songs sind freche und pickelige Gören der alten AC/DC-, ROSE TATTOO-Schule. Wer mal wieder den Geruch von Kneipe, Rauch, Alkohol, billigem Parfüm und Schweiß aus den Boxen wehen lassen will, hat mit "Rock`n´Roll Hero" die Möglichkeit dazu.

Rock’n’Roll Hero


Cover - Rock’n’Roll Hero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 67:7 ()
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Best Reached Horizons

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ANGRA – benannt nach der Göttin des Feuers aus der brasilianischen Mythologie - wurden 1991 von Sänger Andre Matos und Gitarrist Rafael Bittencourt gegründet und hatten sich von Anfang an dem frickelnden und galoppierenden Power Metal verschrieben. Die Brasilianer stehen für Speed, Melodie und eingängige Refrains, die auch keine Angst haben die Klischees der True-Fans zu bestätigen. Fans von STRATOVARIUS bis RHAPSODY wissen, von was die Rede ist. ANGRA gehören dabei zum technisch Besten was das Genre zu bieten hat (DRAGONFORCE ist da ein Vergleich), haben aber auch einen Hang zu bombastischen Arrangements. Die zehn Songs der ersten CD entstammen der Andre Matos-Ära, auf CD Nummer zwei brilliert dann (bei nur leicht geändertem Stil) Sänger Edu Falaschi mit seine etwas raueren Stimme. Die chronologische Reihenfolge der Tracks gibt die Entwicklung von ANGRA gut wieder – von „Angels Cry“ und „Holy Land“ (europäisch geprägter Power Metal mit melodischer Betonung) über „Rebirth“ bis zu „Temple Of Shadows“ und „Aqua“ (ANGRA setzten auf progressivere Töne und wurden auch härter). ANGRA Fans haben bis auf das LED ZEPPELIN-Cover „Kashmir“ zwar eh‘ alles im Schrank – und so liefert die Compilation wenig Erwerbsargumente - außer ein ausführliches Booklet mit Linernotes und Kommentaren von Rafael Bittencourt zu jedem ANGRA-Album und auch die beiden EPs wird nicht jeder haben. Aber für jene welche die Band mal anchecken wollen oder bisher nur eine der Scheiben im Regal haben, bietet „Best Reached Horizons” mit 20 Tracks einen klasse Überblick. und guten Einstieg. Für die Band – welche wieder einen neuen Sänger sucht - ist „Best Reached Horizons” ein würdiger Schlusspunkt der zweiten Ära.



Disc 1

1.Carry On

2.Angels Cry

3.Wuthering Heights

4.Evil Warning

5.Nothing To Say

6.Holy Land

7.Carolina IV (live)

8.Freedom Call

9.Lisbon

10.Metal Icarus



Disc 2

1.Nova Era

2.Rebirth

3.Hunters And Prey

4.Spread Your Fire

5.Waiting Silence

6.The Course Of Nature

7.Salvation:Suicide

8.Arising Thunder

9.Lease Of Life

10.Kashmir

Best Reached Horizons


Cover - Best Reached Horizons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 114:41 ()
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Lost Songs

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Willkommen zum punkigsten Album von ...AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD.

Andere Bands werden mit dem Alter weiser, das Songwriting ausgefeilter, die Arrangements

subtiler und bis ins letzte Cis durchgeplant. Das letzte AYWKUBTTOD-Album "Tao Of The Dead" von

vor zwei Jahren war ein sechsgängiges Menü für jeden Kompositionsfetischisten. Inklusive

Minzplätzchen für den Musik-Gourmand. Lest euch die letzten Sätze noch mal durch, denn jetzt

kommt die schrabbeligst vorstellbare Gitarre, und sägt das alles weg! Bei "Open Doors" wird

einmal durchgelüftet, und der Orkan, der zufällig ums Haus zieht, weht alles weg, was man bis

eben über die Band wusste. Conrad Keely und Jason Reece sind Hipster mit AOK-Brille - pah!

Halten wir uns besser nicht an Äußerlichkeiten auf, TRAIL OF DEAD (ja, so kann man sie auch

abkürzen) zerdeppern trotz ihrer Optik noch auf jedem Konzert mehr Instrumente als THE WHO

früher. Das Tempo ist bis auf "Awestruck" durchgehend hoch, der Sound zwar druckvoll und laut, aber insgesamt absichtlich schräg und unsauber. Keely und Reece müssen eine Menge Wut im Bauch

haben. Und so äußern sie sich auch, der Pussy-Riot-Prozeß habe sie inspiriert; der Song "Pin Hole Camera" sei über den syrischen Bürgerkrieg. In Hamburg standen sie relativ kurzfristig vorm Molotow und protestierten mit einem proppenvollen Konzert gegen den Abriß des Gebäudes, in dem der Kellerclub sich befindet. Die Jungs von TRAIL OF DEAD haben ihre Wut sehr produktiv kanalisiert: Egal ob als CD oder als iTunes-Download, der Kunde bekommt in jedem Fall ein wertiges Produkt mit 180 Seiten Text und Illustrationen von Conrad Keely. In den normalen Editionen als CD oder nur-Musik-Download (heißt das in der modernen Welt dann "downgegraded"?) sind immer noch die Songtexte und ausführliche Liner-Notes enthalten. Als letztes noch etwas Lokalkolorit: Aufgenommen wurden die "Lost Songs" in den Horus Studios in Hannover und haben sich von der Varusschlacht zum "Mountain Battle Song" inspirieren lassen.

Lost Songs


Cover - Lost Songs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:43 ()
Label:
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Long Way From Nowhere

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Damit hätte ich nicht gerechnet! "Long Way From Nowhere", das inzwischen dritte Album von STURCH ist noch einmal ein wahnsinniger Entwicklungsschritt. Trotz aller Melodien waren STURCH immer noch ein bißchen zu verbreakt, um wirklich eingängig zu sein. Ein bißchen überlaut, um es auf den Sampler für die beste Freundin zu schaffen. Aber sie sind in den letzten 10 Jahren (jaha! Mit diesem Album wird auch das zehnjährige Bestehen der Band gefeiert!) nicht nur einen "Long Way From Nowhere" gekommen, sondern haben sich auch bemerkenswert entwickelt. Mit "Love To Denial", dem zweiten Song des Albums, hat die Band einen Überhit geschrieben, der sich hinter aktuellen Rock-Alben der internationalen Konkurrenz nicht verstecken muss (Hallo, Stone Sour). Zweiter Hit: "Run And Hide". Songs wie "Please Call Emergency", "Battled" oder "Now Or Never" erinnern immer noch ein bißchen an TRAPT oder THRICE - also an deren aktuelle Outputs. Shouter Dennis Wendig liefert eine beeindruckende Performance ab. Drummer Lennart von Weydenberg, Gitarrist Max Best und Bassistin Marta Lledo liefern ihm dazu wunderbare Songs, bei denen weniger oft mehr und leise die richtige Grundlage fürs laut werden ist. Gut, neben den bereits genannten überragenden sind auch noch einige annehmbare Stücke, bevor kurz vor Ende die fette Überraschung kommt: STURCH covern "Beautiful Day", den zuckrigsten Song, den U2 je geschrieben haben. Dennis singt ihn mit mehr Eiern als Bono, und plötzlich bekommt diese im Original etwas zu perfekte Ballade ein paar Ecken und Kanten.

Long Way From Nowhere


Cover - Long Way From Nowhere Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 43:21 ()
Label:
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Songs For The End Of The World

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Nicht zu glauben, dass RICK SPRINGFIELD schon über 60 ist! Ist das Botox oder hält das australische Klima so jung? Anyway, auch Rick´s neue Scheibe hat nichts verstaubtes oder faltiges. Herr SPRINGFIELD war nie ganz weg von der Bildfläche, veröffentlicht weiter fleißig Platten, nur wurden diese nicht in Deutschland/Europa vertrieben (dank den Italienern von Frontiers ist dieser Umstand aber mittlerweile behoben). So kommt es, dass wir RICK SPRINGFIELD am ehesten mit den 80ern verbinden und eben solche Musik erwarten. Dem ist aber bei der neuen Scheibe nicht, oder besser gesagt nur partiell so.

"Wide Awake" kommt zornig - weit weg von Zeiten der Hochfrisur und Karottenhosen - daher und klingt gar nach Alternative mit leichtem Grunge-touch. "I Hate Myself" erinnert mich mit seiner rockig-flockigen Art und den fetten Chören an DEF LEPPARD, "You & Me" an die Alternativ-/Softrocker von LIFEHOUSE. Bindeglied ist die bekannte Stimme und die hochmelodiösen Refrains, die eigentlich immer an Bord sind. "A Sign Of Life" liefert das, was wir erwarten: 80er Jahre Gitarren-Rock mit einer Melodie, die irgendwie bekannt und vertraut klingt.

RICK SPRINGFIELD zeigt auf " Songs For The End Of The World ", welch große Vielfalt als Musiker und Künstler in ihm steckt. Das Songwriting ist über jeden Zweifel erhaben, starke Songs reihen sich wie Perlen aneinander - einziger Ausfall ist das schnulzige "Gabriel". Ansonsten regiert hier der Rock: härter als erhofft, variantenreicher als erwartet, moderner und besser als geglaubt.

Songs For The End Of The World


Cover - Songs For The End Of The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:52 ()
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Wiedergänger

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MACBETH stammen musikalisch aus den tiefen Achtzigern, haben aber erst vor wenigen Jahren ihre erstes Release feiern dürfen. Das an sich ist ja nun nicht gerade was Besonderes und zeugt maximal von Faulheit; Rechnet man aber nun die Tatsache mit ein, dass MACBETH sich in der ehemaligen DDR gegründet haben, dort Spielverbot, Stasi-Besuche, Umbenennung, Gefängnis und Selbstmorde […] erfahren mussten, dann blickt man wohl mit etwas anderen Erwartungen auf das neue Release mit dem klangvollen Namen „Wiedergänger“.

Ich hatte trotzdem noch das ein oder andere Problem mit dieser Platte – „Wiedergänger“ ist nämlich ein textlich wie musikalisch echt schwerer Brocken. Textlich komplett auf Deutsch behandeln die Lyrics sehr düstere und morbide Themen: Den Massenmörder Fritz Haarmann, die Schlacht vor Stalingrad im Zweiten Weltkrieg, Kannibalismus und Krieg – leicht verdaulicher Partymetal ist anders. Das Besondere hier ist, ähnlich wie bei EISREGEN, die gute Verständlichkeit der Texte – bei irgendeinem Black Metal Geballere kriegt es ja wenigstens niemand mit was da in den Proberäume so aufs Pergament gekritzelt wird. Der Unterschied zur angesprochenen Band aus Thürigen ist jedoch: MACBETH versuchen hier nicht auf Teufel-komm-raus böse zu wirken. Vielmehr wirkt „Wiedergänger“ wie ein Konzeptalbum mit dem abstrakten Oberthema „menschlicher Abgründe“ – und trifft das Ganze wie ich finde sehr gut.

Passend dazu knallt dem Hörer ein Thrash Metal der feinsten Sorte durch die Laufsprecher: Donnernde, schnelle Drums treffen harte Gitarrenlinien, schnelle und fette Soli sowie einige Nackenbrecherpassagen lassen jedem, der keine Angst vor etwas ordentlichem Geballer hat, wenig Wünsche offen. Passend zu den angesprochenen Lyrics bringt auch Sänger Oliver Hippauf das Ganze hervorragend rüber, gesprochene Einspieler tun für die Atmosphäre ihr übriges. Was der Song „Stalingrad – Das Kreuz“ in (in diesem Falle) schlechter ONKELZ-Manier da drin zu suchen hat ist mir aber leider schleierhaft.

MACBETH spielen trotzdem starke Musik und bringen uns ein fettes Album, welches keinen Vergleich mit anderen Bands nötig macht – allerdings ist ein wenig Einspielzeit für die Texte anzuraten. Ansonsten: Bühne frei für mehr von MACBETH!

Wiedergänger


Cover - Wiedergänger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 1:8 ()
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Age Of Oblivion

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Die Ukraine galt bis dato nicht gerade als Metal Hochburg, aber die Thrasher HELL:ON sind drauf und dran diesen Umstand mit ihrem dritten Album zu ändern. HELL:ON hauen einem kurze und heftige Thrash Eruptionen um die Ohren, dass es ein wahre Freude ist. Sie schaffen es, das Beste aus Tradition und Moderne zu verbinden. Anhänger von EXODUS dürften hier ebenso viel zum glücklich sein finden wie Supporter von MACHINE HEAD. HELL:ON sind eine richtige Konsensband und für Freunde der alten Schule genauso geeignet wie für Neo-Thrasher. Obwohl es - mit Ausnahme des 7 minütigen Schlusstracks „Satan“- vornehmlich amtlich auf die Fresse gibt, sind die Stücke dank schlüssigen Tempiwechsel sehr abwechslungsreich. Langeweile kommt in der knappen Dreiviertelstunde jedenfalls keine auf. Dies erkannte auch ANNIHILATOR Mastermind Jeff Waters, welcher „Age Of Oblivion“ mit einem Gastauftritt veredelt. HELL:ON selber beweisen Geschmack, indem sie „Punk Guys“ von den russischen Speed/Thrash Helden MASTER wunderbar schroff runterholzen. Definitiv ein Undergroundtip für Thrasher aller Altersklassen.

Age Of Oblivion


Cover - Age Of Oblivion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:0 ()
Label:
Vertrieb:

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