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This Savage Land

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Das BLACK SPIDERS Debütalbum „Sons Of The North“ darf man schon als eines der Rockhighlights des Jahres 2011 betrachten, ein Album welches gekonnt den Classic Rock Trend mit modernen Tönen anreicherte. Demzufolge waren die Erwartungen welche an den Nachfolger gestellt wurden recht hoch. Und das mal vorneweg – „This Savage Land“ wird trotz nicht ganz so hörgefälligen Kompositionen dem gerecht. „Let There Be Drums, Let There Be Guitars, Let The Mayhem Ensue" – mit dieser Ansage eröffnen die Briten nämlich ein vor Abwechslung strotzendes Album. Die 10 Songs, vom fett rockenden „Knock You Out“, über die groovende Riff-gewaltige Hymne „Balls“ und der Up-Tempo Granate „Teenage Knife Gang“ (in Lemmy-Manier), bis zum krönenden Stoner-mäßigen Abschluss „Sleepy Demon“ (LED ZEPPELIN lassen grüßen) offenbaren mit jedem Durchlauf mehr Nuancen und versetzen einen in beste Rocklaune. Mein persönliches Highlight ist mit „Put Love In Its Place“ in Albummitte platziert (war früher schon so, dass der Geheimtipp eines Album das Ende der ersten Vinylseite darstellte); eine 6-minütige Halbballade mit Grunge und Alternative Genen, wie sie besser in dem Genre kaum zu machen ist. „This Savage Land“ ist nicht besser wie das tolle Debüt, aber die BLACK SPIDERS haben das Niveau trotz Änderungen am Rezept gehalten und sich in die richtige Richtung gerockt.

This Savage Land


Cover - This Savage Land Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:32 ()
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Dark Wings Of Steel

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by Gast
Seit ihrer Gründung in den späten Neunzigern spalten RHAPSODY die Geister: Was für den Einen die epochale Krönung meisterhafter, klassischer und symphonischer Metal-Klänge ist, ist für den Anderen schlichtweg meisterhafter Kitsch made in Italy. Ganz klar, der opernhafte Männergesang, die endlos verschachtelten Melodien, Chor- und Orchester-Elemente sowie der verstärkte Einsatz von Tasteninstrumenten mag nicht jedermanns Sache sein, schafft es aber auf der anderen Seite eine gewaltige Anzahl von Fans um sich zu scharren.

Im Jahre 2011 haben sich RHAPSODY geteilt: Während Komponist und Gitarrist Luca Turilli das Projekt unter dem Namen LUCA TURILLI’S RHAPSODY mit „Ascending To Infinity“ weiter in eine Welt aus Epik und Filmmusik lenkte, versuchte Keyboarder (und ebenfalls generischer Komponist) Alex Starpoli mit RHAPSODY OF FIRE zurück zu den Ursprüngen zu finden und die (einst) prägnanteren Keyboard-Melodien hinter den komplizierten Gitarren-Soli wieder etwas in den Vordergrund zu rücken. Nun spalten die fortlebenden Geister RHAPSODY’s die einstige Fan-Gemeinde. Sollte man die beiden Projekte vergleichen, oder es lieber sein lassen?

Wie auch schon Turilli‘s Vorlage klingt auch Starpoli‘s Version glasklar nach RHAPSODY. Allerdings unterscheiden sich die beiden gleichzeitig, stärker sie nicht könnten. So wirken RHAPSODY OF FIRE auf „Dark Wings Of Steel“ weitaus düsterer als Luca Turilli‘s Variante. Viel mehr Dramatik bekommt der Hörer hier geboten, der Gesang von Lione wirkt weniger schmalzig, die Orchesterteile weniger pompös, das gesamte Arrangement an sich weniger kitschig und irgendwie gereift. Man bleibt hier stets episch und die Songs sind durchweg auf einem sehr hohen und schwer nachzuahmenden Niveau verfasst, doch bleibt Starpolis Truppe irgendwie bodenständiger als Turilli‘s Mannschaft. Diese tiefen, treibenden Keyboard-Melodien sind es, die RHAPSODY OF FIRE hier ausmachen. Weniger Spuren, weniger Spielereien und vor allem weniger Höhen, weniger Schauspiel als „Ascending to Infinity“ ‒ Das bietet „Dark Wings Of Steel“.

Ich persönlich finde, die Abkehr vom Sonnenlicht steht RHAPSODY OF FIRE sehr gut zu Gesicht. Atmosphärischer und ehrlicher als der Gegenpart, orientiert sich Starpoli definitiv mehr im Metal-Bereich als Turilli. Das RHAPSODY (OF FIRE) auch ganz gut ohne ihren Master-Komponisten und Seitenzupfer auskommen, beweist die neue Scheibe allemal.

Dark Wings Of Steel


Cover - Dark Wings Of Steel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 59:33 ()
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The Myth Of Sysiphus

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by Gast
THEATER OF THE ABSURD sind eine progressive Metal-Band aus New York, schon seit 2006 unterwegs und nun mit ihrer Zweitveröffentlichung „The Myth Of Sysiphus“ endgültig auf Label-Partnersuche. Gemixt von Jim Morris (u.a. ICED EARTH) und gemastert von Moar Applebaum (u.a. SEPULTURA) sollte dieser eigentlich nichts im Wege stehen.

Der Bandname scheint hier stilgebend zu sein, so beschreibt „The Myth Of Sysiphus“ ein grotesk-komisches Drama mit einer Vielfalt irrealer Szenarien. THEATER OF THE ABSURD mischen progressive Klänge mit Avantgarde, Herkömmliches mit vollkommen Neuem. Absurd muten sie teilweise an, die zahlreichen Tempowechsel, Crescendi, Wechsel aus klarem Gesang und wildem Gekeife, minimalistischer Langsamkeit und wilder Passagen. Sogar eine weibliche Stimme ergänzt das zweiteilige Werk „In Nostalgia’s Burden“ und „The Lesser Gods“ um eine weiter Nuance.

THEATER OF THE ABSURD geben sich so komplex und verschachtelt wie noch nie, sodass man der neuen Veröffentlichung die sechs Jahre Arbeit auf jeden Fall anmerkt. „Wir wollten etwas mehr“ ‒ um Gitarrist Neumeier in Bezug auf das Demo zu zitieren ‒ und das ist den Jungs gelungen. Auf der einen Seite episch, auf der anderen fast absurd anmutende Klänge … So bahnt sich „The Myth Of Sysiphus“ seinen schleppenden und doch drängenden Weg durch die Dramatik US-amerikanischer Prog-Klänge. Ein gewisser Kunstgehalt ist diesem Werk nicht abzusprechen nur sollte das Herz des Zuhörers schon für das entsprechende Genre schlagen. Mein Anspieltipp an dieser Stelle: „The Lesser Gods“, ist es doch am leichtesten zugänglich.

The Myth Of Sysiphus


Cover - The Myth Of Sysiphus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 52:37 ()
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Live At Wacken 2012 (3-DVD)

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Mit „Live At Wacken 2012“ gibt es auch diesmal passend zum Jahresende eine Kurzzusammenfassung von Livemitschnitten des größten Metal-Festivals der Welt. Die Qualität der Aufzeichnungen sind gewohnt gut (Bild und Ton - Widescreen 16:9 und Dolby Digital 5.1), Live ist halt Live – die 75.000 Fans und Partygäste fanden‘s gut. Nachbearbeitung im Studio ist hier ja eher nicht. Da die Aufzeichnungen aus Wacken ja bekanntlich auch im TV und im Internet Verbreitung finden, dürfte dem Zielpublikum bekannt sein, was hier geboten wird. Neben den Allzeit bekannten Acts wie HAMMERFALL, TESTAMENT, EDGUY, VOLBEAT (mit Mille Petrozza, KREATOR und Michael Denner, MERCYFUL FATE bei „7 Shots“ und Barney Greenway, NAPALM DEATH bei ‘“Evelyn“) und SAXON („Power And The Glory“) fanden auch eine Reihe Bands aus der zweiten Reihe ihren Weg auf die Kompilation (Ob man THE BOSS HOSS in Wacken braucht lasse ich durchaus als Frage zu?). In der Regel mit maximal 3 Songs bedacht – siehe Liste unten. Dies ist keine Wacken-Doku. Dies sind 60 Live-Songs aus Wacken (von 25 Bands), also eine Art Kurzdurchlauf des Festivals - deswegen dürfte das Teil fast ausschließlich als Erinnerungsstück für Besucher oder Sammler der Reihe von Interesse sein (das fette Booklet ist auch nicht übel). Und als 2-CD (mit weniger Stoff) ist das Ganze dann auch noch erhältlich.




Disc 1:

01 Hammerfall - Bang Your Head

02 Hammerfall - Last Man Standing

03 Hammerfall - Hearts On Fire

04 Testament - More Than Meets The Eye

05 Testament - Over The Tall

06 Testament - Three Days Of Darkness

07 The Boss Hoss - Riding High, Singing Low

08 The Boss Hoss - Shake & Shout

09 Edguy - Ministry Of Saints

10 Edguy - Superheroes

11 Edguy - Babylon

12 Volbeat - 7 Shots

13 Volbeat - Evelyn

14 Volbeat - Pool Of Booze, Booze, Booza



Disc 2:

01 Saxon - Heavy Metal Thunder

02 Saxon - Hammer Of The Gods

03 Saxon - Power And The Glory

04 Overkill - Electric Rattlesnake

05 Overkill - Ironbound

06 Overkill - Rotten To The Core

07 Cradle Of Filth - Nymphetamine Fix

08 Cradle Of Filth - Her Ghost In The Fog

09 Cradle Of Filth - From The Cradle To Enslave

10 Suffocated - 2008-Suffocated

11 Suffocated - Onward In Sadness

12 Suffocated - Hard Bone

13 Decapitated - The Knife

14 Decapitated - Pest

15 Decapitated - A View From A Hole

16 Megaherz - Jagdzeit

17 Megaherz - Huchler

18 Derv - Hadstone

19 Leaves Eyes - Elegy

20 Leaves Eyes - Temptation

21 Schandmaul - Vogelfrei

22 Schandmaul - Hofnarr



Disc 3:

01 Circle ii Circle - Wake Of Magellon

02 Circle ii Circle - Anymore

03 Circle ii Circle - Hourglass

04 Riotgod - Breed

05 Riotgod - Fool

06 Red Fang - Reverse Thunder

07 Red Fang - Dirt Wizard

08 Cop Uk - Blown Away

09 Cop Uk - Accidents Happen, Even Here

10 Warrior Soul - Fuck The Pigs

11 Hammercult - We Are Hammercult

12 Hammercult - Let The Angels Burn

Live At Wacken 2012 (3-DVD)


Cover - Live At Wacken 2012   (3-DVD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 60
Länge: 270:0 ()
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The 5th Sun

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MONKEY 3 ist eine Band, die eigentlich viel bekannter sein sollte. Der Vierer aus dem schweizerischen Lausanne spielt seit 2001 instrumentalen Post-Rock, oft psychedelisch und doomig, mal auch progressiv, und immer atmosphärisch und intensiv. Hinter den Vorreitern des Genres, wie MOGWAI, CASPIAN, THIS WILL DESTROY YOU oder auch RUSSIAN CIRCLES, müssen sich MONKEY 3 nicht verstecken, aber der große internationale Durchbruch ist ihnen bislang verwehrt geblieben. Vielleicht und hoffentlich ändert sich das mit dem vierten Album, „The 5th Sun“. (Der Titel mag daher rühren, dass die Band auch noch eine EP veröffentlicht hat, es sich hier also um den fünften Release handelt.) Schon der 15-minütige Opener „Icarus“ begeistert mit PINK FLOYD-Einschlag, drückenden Gitarren-Riffs, wunderbaren Melodien, 70s-Orgel und epischem Aufbau, grandioses Gitarren-Solo und bombastisches Finale zum Reinknien inklusive. Das folgende „Suns“ kommt noch einmal deutlich psychedelischer daher, rockt aber auch immer wieder gerade nach vorne los und baut über einem hypnotischen Beat Schicht für Schicht auf und wieder ab. Bei „Birth Of Venus“ wird es dann aber erst so richtig spacig. Captain Future-Sounds tragen einen in ferne Galaxien fort, aber immer sind dann wieder fette, doomige Gitarren-Riffs zur Stelle, um einen zur Erde zurückzuholen. Der mit 4:44 Minuten kürzeste Song „Pintao“ stampft düster, während einen ein drückendes Stoner-Riff fest im Griff hat und Gitarrist Boris wieder einmal ein umwerfendes Solo auspackt. Das wieder psychedelischere „Once We Were...“ verbindet eine treibende, hypnotische erste Hälfte mit einem schleppenden, sich langsam aufbauenden zweiten Teil, bei dessen dunkler Atmosphäre man fast schon Gänsehaut bekommt. Das abschließende „Circles" geht dann mal so richtig ruhig und atmosphärisch los, nach zweieinhalb Minuten bricht aber ein fettes Riff herein, gefolgt von einem epischen Finale, das dann aber kurz vor Schluss komplett zurückgenommen wird, um Platz für einen leisen Abschluss zu machen.

Ach, jetzt ist das so eine Song-für-Song-Kritik geworden... Dabei sollte man das Album besser wie ein einziges langes Stück mit all seinen vielen verschiedenen Facetten hören. Dann verspürt man den wahren Sog dieser Musik, die gleichzeitig zum Reinlegen und Davontragen-lassen ist. Mit „The 5th Sun“ ist MONKEY 3 ein kleines Meisterwerk gelungen, und es ist nur zu wünschen, dass diese Band endlich von mehr Menschen wahrgenommen wird, als es bisher der Fall war.

The 5th Sun


Cover - The 5th Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 50:7 ()
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The Engineered Flesh

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„The Recent Foresight“, das Zweitwerk der Karlsruher, liegt schon sechs Jahre zurück, so dass diese Band sicher kaum noch jemand auf dem Schirm gehabt haben dürfte. Der Nachfolger „The Engineered Flesh“ führt das Konzept des Vorgängers konsequent weiter und bietet erneut bombastischen, leicht gotisch und todesmetallisch flankierten Black Metal, der seine stilistische Heimat bei CRADLE OF FILTH, DIMMU BORGIR oder LIMBONIC ART hat und recht vielseitig ausgefallen ist, wobei es das Duo Aggreash (Gitarre, Bass, Gesang, Keyboards) und Ex-BELPHEGOR-Drummer Nefastus (zu denen sich mit Zethos und Vethys zwei Live-Mitglieder gesellen) hier (noch) nicht schafft, sich nach Art der Vorbilder die ganz großen Hymnen aus den Rippen zu schneiden. Der Einsatz von Blastspeed-Parts (bleistiftsweise in „Soul Transition Interface“ und „Mind Simulator“), kühler Elektronik („Technological Singularity“) oder Keyboard-Piano-Spielereien („Perverted Identity“) wirkt hier noch nicht optimal verzahnt; das Songwriting erweckt oft den Eindruck, als haben die beiden Herren zu viele Ideen in ihre grundsätzlich hörenswerten und von Fredrik Nordstörm und Mika Jussila angemessen fett produzierten Kompositionen rühren wollen und die nötige Homogenität noch nicht gefunden. Stärker als die lebensdauerschwächelnden Kollegen AGATHODAIMON oder die völlig gruseligen Stiefelinselbewohner GRAVEWORM sind LYFTHRASYR in dieser Form aber allemal. Freunde des symphonischen Black Metal erleben mit „The Engineered Flesh“ zwar nicht ihr schwarzes Wunder, aber ein Totalausfall klingt definitiv anders.

The Engineered Flesh


Cover - The Engineered Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:8 ()
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In The Minds Of Evil

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by Gast
DEICIDE zählen neben CANNIBAL CORPSE wohl zu den weltweit einflussreichsten Death Metal-Bands. Doch anstatt goriger Splatter-Themen widmen sich DEICIDE lieber der Blasphemie, was sie bei ihren puritanischen Landesgenossen auch nicht beliebter macht, wurde dortzulande doch gar an vielen Orten ein Auftrittsverbot über die Band verhängt.

Wie dem auch sei … Das die „Verfechter des Bösen“ und ‚Gottesmörder‘ es auch nach satten dreiundzwanzig Jahren noch drauf haben soll uns ihr nun schon elftes Studioalbum beweisen. Und „In The Minds Of Evil‘“ unterschreibt die Devise vieler Jahre: Der Hass auf das Christentum ist nicht verflogen, Glen Benton will die Welt (noch immer) brennen sehen.

Dabei orientiert sich die Scheibe an den Platten der 90er und DEICIDE kommt es gar nicht in den Sinn moderne, Hardcore-lastige oder gar pseudo-melodische Elemente in ihren Death Metal einfließen zu lassen. Ein Glück, diese Standhaftigkeit!
„In The Minds Of Evil“ ist geprägt durch Geschwindigkeit und brutales Riffing. Ein prägnanter, bald grooviger Refrain prägt den Titeltrack, der zugleich als Opener daher kommt, „Beyond Salvation“ glänzt durch seine Leads, “Between The Flesh And The Void” durch grandiose Soli. Alles in allem ist es sehr solide, was die sagenumwobene DM-Legende hier ans Licht befördert. DECIDE beweisen einmal mehr, dass es keine großen Stilwandel bedarf, um die Hörer bei Laune zu halten und innovativ zu klingen.

In The Minds Of Evil


Cover - In The Minds Of Evil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:50 ()
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Climax

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„BEASTMILK from Finland simply make the best Post Punk around.“ - dieser Satz mit sehr hohem Wahrheitsgehalt stammt nicht etwa aus dem Promo-Info der Plattenfirma, sondern findet sich im Booklet des aktuellen DARKTHRONE-Albums „The Underground Resistance“, geschrieben von Musikauskenner Fenriz. Und tatsächlich bringt das Quartett das Blut in Wallung und die Eier zum Kochen, was sich bereits auf der superben letztjährigen EP „Use Your Deluge“ angedeutet hat. Das Debütalbum „Climax“ spinnt diesen Faden weiter und bietet zehn Hymnen (ja, Hymnen!!!), die ein Jaz Coleman nicht besser hätte machen können. Das musikalisch recht simple, aber dafür umso effektivere Konzept, das nach wie vor wie eine wilde, höchst eingängige Mischung aus Occult Rock der Marke THE DEVIL´S BLOOD oder GHOST, psychedelischem Power-Rock wie MONSTER MAGNET und den Vorbildern KILLING JOKE daherkommt, zündet bei jedem Hördurchlauf und verbreitet eine höllisch intensive düstere Ästhetik. Dabei schaffen es Goatspeed (Gitarre), Kvohst (Mikro), Arino (Bass) und Paile (Drums), jedes sich aufdrängende Gotenklischee gekonnt zu umschiffen, was nicht zuletzt an Kvohsts glasklarem, dunklem Gesang liegt, der völlig ohne „erotische Spielereien“ (Flüstern, Stöhnen, Hauchen,…) auskommt. Aber das eigentliche Geheimnis sind diese obergeilen Songs, von denen der Opener „Death Reflects Us“, „The Wind Blows Through Their Skulls“, „Nuclear Winter“ und „Love In A Cold World“ nur als Anspieltipps herhalten sollen, da auf „Climax“ nicht mal ansatzweise ein Ausfall zu verzeichnen ist. Lediglich die beiden Überfünfminüter „Ghosts Out Of Focus“ und das abschließende „Strange Attractors“ sind einen Tick schwerer zugänglich, ergänzen den Rest des Materials aber hervorragend und wachsen mit der Zeit. Mit „Fear Your Mind“ haben die Jungs ganz nebenbei noch einen der besten Clubfeger der letzten Jahre aufs Band gezimmert, der locker mit dem überragenden Hammer „Children Of The Atom Bomb“ von der EP mithalten kann. Diese Band kann mal ganz groß werden!

Climax


Cover - Climax Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:35 ()
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Wagner Reloaded - Live In Leipzig

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“Wagner Reloaded” entstand anlässlich eines zweihundertjährigen Jubiläums – aus nahe liegenden Gründen nicht dem der deutlich jüngeren APOCALYPTICA, sondern, wie der Name bereits nahelegt, dem des Großmeisters Wagner. Eingespielt wurde das Ganze live zusammen mit dem Symphonieorchester des MDR in Leipzig im großen Stil mitsamt Tänzern und allem Drum und Dran, nun ist es für alle, die nicht live vor Ort mit dabei waren, als Live-Album zu haben. Wagner, das große musikalische Genie – das schüchtert erst einmal ein. Doch APOCALYPTICA verneigen sich zwar deutlich vor dem großen Meister, spielen ihn jedoch nicht sklavisch nach, sondern lassen sich vielmehr von seinen Werken inspirieren – und das tun sie auf ihre ureigene Weise. So kommt beispielsweise „Flying Dutchman“ stellenweise in für die Band recht typischer, für Wagner jedoch eher unüblicher Art und Weise vergleichsweise metal-lastig daher. APOCALYPTICA zeigen sich vielseitig: mal hart, mal episch-dramatisch („Path In Life“), dann wieder geradezu herzzerreißend melancholisch, wie bei „Lullaby“ (auf das Babyglucksen am Ende hätte man dann aber doch verzichten können). Fazit: man muss kein Klassikexperte sein, um APOCALYPTICAs Wagner-Epos zu schätzen, besonders auf ihre Kosten kommen werden aber wahrscheinlich Fans der frühen Werke der Band, da „Wagner Reloaded“ wie diese auch bei langen Stücken völlig ohne Gesang auskommt.

Wagner Reloaded - Live In Leipzig


Cover - Wagner Reloaded - Live In Leipzig Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:25 ()
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Surrender To No One

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9 Jahre sind seit dem letzten CHASTAIN Album vergangen und unglaubliche 23 Jahre seit dem letzten Werk mit Original-Vocalistin Leather Leone „For Those Who Dare“. Gerade die 5 ersten Alben gehören zur Crème de la Crème des klassischen US Power Metals. Bei solchen Reunions liegen Erwartungen und Ängste erfahrungsgemäß eng beieinander. Im Falle von CHASTAIN pulverisiert aber schon der knackige Opener „Stand And Fight“ jedwede Bedenken im Ansatz. Fett produziert knallt einem Power Metal in Formvollendung entgegen. Leather klingt als wäre sie nie weg gewesen, David T. Chastain zelebriert seinen einzigartigen Mix aus kraftvollem Power-Riffing und virtuoser Solierkunst und die Rythmussektion bestehend aus Originaltieftöner Mike Skimmerhorn und PAGAN'S MIND Drumwizard Stian Kristoffersen bollert jedes Soundloch zu. Gerade was auch Kristoffersen am Schlagzeug abzieht ist großes Kino. Das folgende „Call Of The Wild“ hätte auch perfekt auf „The 7th Of Never“ gepasst und schiebt gnadenlos nach vorne. In „Deep Down In The Darkness“ wird etwas auf die Bremse gedrückt, trotzdem -oder gerade deshalb- ist dieses Stück unglaublich intensiv und heavy. „Freedom Within“ ist wieder eine klassische Up-Tempo Nummer welche auch auf „Ruler Of The Wasteland“ oder „Voice Of The Cult“ ein Highlight gewesen wäre. Auch wenn CHASTAIN heute ein Tacken rabiater zu Werke gehen wie anno dunnemals. Das schleppende „I Am Sin“ lässt einen an „Angel Of Mercy“ denken und walzt sich unerbittlich in die Gehörgänge des Rezensenten. „Rise Up“ begeistert wieder als treibender Power Metal Track, welcher das Genick sofort in ekstatische Zuckungen versetzt und mit einem majestätischen Chorus glänzt. „Evil Awaits Us“ ist ein weiterer düsterer und extrem heavy daherkommender Hammer. „Fear My Wrath“ zieht die Geschwindigkeit wieder etwas an und schafft es trotz aller Heaviness locker zu swingen. „Save Me Tonight“ zeigt die Fähigkeit Chastains blitzschnell zwischen derbem Gitarrenshredding, simplem, aber effektivem Riffing und einschmeichelnden Melodiebögen zu wechseln und trotzdem den Song nicht aus den Augen zu verlieren. So macht das Spaß. Beim Titelstück werden endgültig alle Pferde von der Leine gelassen. Den speedig / thrashigen Strophen wird hier ein schleppender Chorus zur Seite gestellt, was die schnellen Parts noch extremer erscheinen lässt. Einmal mehr hymnenhafter Metal in Formvollendung. Das abschließende „Bleed Through Me“ zeigt CHASTAIN dann schlußendlich von ihrer epischen Seite und gibt Leather noch mal die Möglichkeit so richtig zu glänzen. Alles in Allem ist „Surrender To No One“ ein bockstarkers, sowohl klassisches als auch modernes Album, welches die Band CHASTAIN als relevante Bereicherung der Metalszene 2013 präsentiert.

Surrender To No One


Cover - Surrender To No One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:10 ()
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Vertrieb:

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