Review:

Elysis

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by Gast
Seit mehr als einer Dekade sind auch die Griechen INSIDEAD nun schon unterwegs. Einiges hat sich seit „Chaos Elecdead“ getan: Von Roadrunner hat man sich herzlich dankend verabschiedet und publiziert fortan über Noisehead, ein österreichisches Label, das sich dem (Melodic) Death und Thrash Metal verschrieben hat. Und in diese Spalte fallen INSIDEAD ganz und gar, auch wenn man den dargebotenen Musikstil eigens gern als „Hellenic Folk Metal“ betitelt.

„Elysis“ deutet erneut wie ein stählerner Pfeil auf die griechische Heimat, wie man es von den gebürtigen Athenern gewohnt ist (InsI), was sich jedoch in keiner Weise als störend, sondern als erfrischend anders und außergewöhnlich erweist. INSIDEAD spielen Thrash Metal, der viel Platz für melodische Refrains und gar folklorische Elemente bietet. Zudem glänzt „Elysis“ durch seine sperrige Komplexität: Das Werk weißt bei nur neun Songs immerhin eine Spieldauer von knapp 70 Minuten auf. Dabei bilden die schreiend düsteren Thrash-Vokals einen guten Kontrast zu den teils Hymnen-artigen Refrains, welche partiell durchaus Ohrwurmpotential besitzen („We The Hellenes“, „Together As One“, „Reign Into The Light“, „Athena“). Düstere Backgroundvokals und sanfte Akustik-Passagen nehmen hier einerseits den Kitsch, andrerseits jedoch die Härte. Demgegenüber schlagen Songs wie „Reign Into The Light“ oder „Zero Point“ eher in die Neo-Thrash- bis Neu Metall-Schiene, ohne allerdings den „hellenic“-Aspekt zu vernachlässigen. Ja, INSIDEAD verweisen nicht nur auf die griechischen Landen und die hellenischen Sagen, auch bedienen sie sich des Öfteren ihrer Landessprache, was einen gar heroischen Effekt hat. In dem Titelstück und dem Rausschmeißer „Alexander“ werden die Griechen gar episch und beweisen stille, wie zentrierte und ausschweifende Größe. Ausladende Akustik-Passagen und Sirenen-Geheul weiß der Hörer hier zu vernehmen, zu Beginn von „Elysis“ sogar Vogelgezwitscher.

Professionell und voller Experimentierfreudigkeit gehen die Griechen zu Werke ‒ Höhepunkte hat „Elysis“ ganz klar zu verzeichnen. Doch bei weitem trifft nicht jeder Song gleich stark ins Gehör, die Klinge Athens bleibt so zweischneidig zu beurteilen: wer INSIDEAD nicht kennt, sollte die Jungs mit dem epischen „Alexander“ dem Großen (!) und dem etwas härterem „Reign Into The Light“ an testen. Unvergleichbar INSIDEAD in jeder Hinsicht.

Elysis


Cover - Elysis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 68:40 ()
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The Burden Of Tomorrow

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Normalerweise habe ich für exotische Bands mit eigenwilligen Stilmischungen und einer gehörigen Portion Obskurität immer ein offenes Ohr, noch dazu, wenn es sich um idealistische Underground-Truppen handelt. Im Falle der Slowenen ist zumindest auf ihrem Debütalbum (die Band existierte von 1995-2005 unter dem Namen EXPULSION und reformierte sich 2009 als MOTHERMOUND) „The Burden Of Tomorrow“ Hopfen und Malz verloren, denn die angekündigte Mischung aus Doom- und Progressive Metal entpuppt sich als Schlafmittel der allerübelsten Sorte. Die Songs sind trotz diverser Tritte aufs Gaspedal durchweg lahmarschig-pseudovertrackt hoch Zwölf, der Gesang von Bassist Janez Zega ist an Monotonie (besonders bei den klar gesungenen Parts – die Growls sind aber nicht viel besser…) kaum zu überbieten, und die furztrockene, sterile und von jeglicher Dynamik befreite Plastikproduktion macht die letzten Anflüge von Dramatik zunichte. Ich habe es kaum geschafft, mir „The Burden Of Tomorrow“ mehrmals anzuhören; diese Platte ist auf höchst unangenehme Weise anstrengend und öde bis zum Dornröschenschlaf. Als Anspieltipps (oder in diesem Fall Beweise) „empfehle“ ich das Doppelpack „Dogma Defiled“ und „Omega Omnipresent“, die allerhöchstens Prinz Valium im Ekstase versetzen. Wer hier wirklich Interesse hat, sollte nach einer Vinyl-Version Ausschau halten, die kann man immerhin noch auf 45 rpm schalten… zumindest kann man das gesamte Album auf der „Bandcamp“-Seite des Quartetts gegen eine freiwillige Spende runterladen.

The Burden Of Tomorrow


Cover - The Burden Of Tomorrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 52:10 ()
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Vertrieb:
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The Three-Faced Pilgrim

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by Gast
Der erträumte Tod in Wolfsgestalt ist zurückgekehrt: die Bestie ALGHAZANTH. Mit „The Three-Faced Pilgrim“ ziehen die „majestätischen“ Schwarzmetaller aus Finnland ihre Hörer erneut in den Bann des okkulten Satanismus.
Stilistisch wurde sich auch hier nicht neu erfunden: die Musik ALGHAZANTH‘s lebt nach wie vor durch majestätische Keyboard-Melodien, mystische Schwärze und ihre starke Authentizität, die zwischen den Zeilen hervorschimmert. Auch Chorale Elemente, der ein oder andere (Wind-)Sampler und Akustik-Passagen („In Your Midnight Occard“, „AbraMelekTaus“) weiß der Hörer zu vernehmen. Pompös oder gar kitschig (man vergleiche DIMMU BORGIR) wird es jedoch nie. Auch die Kunst der Variation beherrschen die Finnen: Während der Opener sehr emotional und mystisch daherkommt, beginnt „The Pearl On High“ schon um einiges straighter, wird mit „AbraMelekTaus“ rockiger und in „Promethan Permutation“ finden sich zunehmend Blast Beats.

Was aber wahrlich zu beeindrucken weiß, ist der hohe Stellengrad, den die Finnen dem Black Metal beimessen. Das Lesen des Booklets lohnt sich an dieser Stelle wirklich, strotzt das Heftchen doch von epischer Schönheit und finden sich diverse philosophische Anregungen und Erläuterungen. Mit der bedingungslosen Hingabe zu Gott und okkulten Praktiken („The Pearl On High“, „Promethean Permutation“, etc.), der Freiheit des Menschen den eigenen Tod zu bestimmen („With Sickle, With Sense“), dem vorherbestimmten Schicksal und Geistern (In Your Midnight Occhard“) setzt sich das neue Machtwerk des Quintetts um Schlagzeuger Gorath Moonthorn auseinander. Das Christentum wird dabei intelligent (und nicht provokant oder gar kindisch) hinterfragt.
Einmal mehr zeigen ALGHAZANTH, dass sie vollkommen zu Unrecht zwischen die Stühle fielen. Mit „The Three-Faced Pilgrim“ haben sie ein melodisches, aber dennoch glaubhaftes Stück kältesten Schwarz Metalls erschaffen, mit dem sie sich nicht hinter alten DIMMU BORGIR, SUMMONING oder CRYPTIC WINTERMOON verstecken brauchen. „We are born masters - Why should we submit like dogs!” So ist es, und das fragt man sich.

The Three-Faced Pilgrim


Cover - The Three-Faced Pilgrim Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 46:6 ()
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Odori Sepulcrorum

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Obwohl die Londoner bereits seit 2002 aktiv sind (in den ersten Jahren bis 2008 unter dem Namen GOAT MOLESTÖR), erscheint dieser Tage mit „Odori Sepulcrorum“ ihr erstes Album, dem aber schon ein paar EPs vorausgegangen sind. Nach eigenen Angaben bezieht die Band ihre Einflüsse unter Anderem von frühen ROTTING CHRIST, GOATLORD und MORTUARY DRAPE, was man dem Sound des Quartetts (das mit Infos über die Identitäten der Musiker, zumindest öffentlich, nicht gerade verschwenderisch umgeht) auch problemlos anhört. Hier wird dem Okkulten im allertiefsten Keller gehuldigt, kompromisslos und völlig frei von Schnörkeln; dafür wird in gewissen Grenzen eine atmosphärisch dichte, bedrückende, unheilvolle und bisweilen sogar leicht bombastische (nee, nix Keyboards, keine Angst!) Stimmung erzeugt, die es auch schwierig macht, „Odori Sepulcrorum“ ein paar Song-Highlights zu entlocken, da das Album in erster Linie am Stück funktioniert – dann aber richtig. Ganz so zwingend und mitreißend wie ihre stilistisch verwandten Kollegen NECROS CHRISTOS (mit denen die Engländer schon gemeinsam auf einer Split aus dem Jahr 2005 vertreten waren), DEAD CONGREGATION oder VENENUM gehen GRAVE MIASMA (noch) nicht vor, im Bereich des schwarzen, mystischen Todesmetalls sind sie jedoch eine packendsten Bands der letzten Zeit. Und „Odori Sepulcrorum“ ist ein starkes Debütalbum!

Odori Sepulcrorum


Cover - Odori Sepulcrorum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 48:42 ()
Label:
Vertrieb:
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Reptile Brain Music

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Ex-HELLACOPTERS-Frontmann Nicke Andersson geht mit seiner auch schon nicht mehr ganz so neuen Band IMPERIAL STATE ELECTRIC in die dritte Runde. Geändert hat sich nicht viel, so gibt es hier eine erneute Aufbereitung der späten HELLACOPTERS-Phase. Das soll gar nicht mal negativ gemeint sein, aber letztere muss man schon mögen, um „Reptile Brain Music“ etwas abgewinnen zu können. Hier wird nämlich jede Menge groovender 70s Rock ’n’ Roll geboten, nebst einer vollen Ladung Glam Rock. T-REX werden zitiert, THE SWEET, KISS, Alice Cooper usw. Wie gesagt – man muss das schon mögen. Aber nicht falsch verstehen, die Songs sind alle gut gemacht, äußerst eingängig und rotzecool gespielt. An die HELLACOPTERS kommen IMPERIAL STATE ELECTRIC aber noch lange nicht heran, auch nicht an deren umstrittenes letztes Album „Rock & Roll Is Dead“. Dazu fehlen dann doch deren hoher Energieausstoß und einfach auch ein paar echte Hits. Spaß macht die Scheibe trotzdem, und man fühlt sich eben doch auch immer wieder wohltuend ein bisschen an Anderssons Ex-Band erinnert.

Reptile Brain Music


Cover - Reptile Brain Music Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 33:23 ()
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The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart

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by Gast
Ok, ich muss ein halbwegs objektives Review über eine CD einer Band schreiben, die für mich (und ja, ich weiß, ich bin in dieser Hinsicht einer der ewig Gestrigen) eigentlich nicht mehr in ihrer Ur-Form existiert und die ich eigentlich auch nur noch beiläufig wahrgenommen habe. Aber man muss ja auch mal mit der Vergangenheit abschließen. Außerdem handelt es sich - und das habe ich auch nie abgestritten - immer noch um eine verdammt gute Band. Dies beweisen SEPULTURA auch mit ihrem nunmehr dreizehnten Album, welches auf den kurzen und prägnanten Namen „The Mediator Between The Head And The Hands Must Be The Heart“ hört :) Thematisch spielt „TMBTHATHMBTH“ auf den Film Klassiker „Metropolis“ von Fritz Lang aus dem Jahre 1927 an und zeigt uns auf musikalischem Wege die Parallelen zwischen dem Horror-Szenario von damals und unserer heutigen Zeit. Die Entfremdung des Menschen vom Menschsein durch die technische Entwicklung, aber auch Umweltkatastrophen und die Religionen werden thematisiert.

Schon der Opener „Trauma Of War“ ballert mit Derrick Green's bitterbösen, angepissten Vocals direkt auf die Zwölf. Zum Thema Kirche wird der Ton auch nicht im geringsten freundlicher,
dies wird mit „The Vatican“ gleich mal klar gestellt. Wenn so der Ton bei der nächsten Beichte von Fronthüne Green ausfällt, möchte ich nicht in der Haut des Pfaffen stecken. Ein ordentliches Stück langsamer wird es mit „Impending Doom“, welches trotz slowem Tempos alles, was ihm in den Weg kommt, überrollt. Am ehesten an ältere Stücke, also so ca. aus den 90er Jahren, erinnert „Manipulation Of Tragedy“, was wahrscheinlich an den Tribal-Drums liegt, welche hier Sepultura-typisch mal wieder zum Einsatz kommen. Der folgende Track „Tsunami“ entpuppt sich in meinem Ohr leider nur als eine kleine Welle, die ganz schnell bricht und keines Wegs an eine Naturkatastrophe. Ebenso uninteressant fällt für mich auch „The Bliss Of Ignorants“ aus. Bergauf geht es erst wieder mit „The Age Of The Atheist“, welches eigentlich auch schon die Spitze des Albums darstellt, grandioser Song, der auch gut auf die „Roots“ gepasst hätte! Auf der Spitze verweilen wir auch noch ein wenig um mit „Obsessed“ noch einmal ordentlich die Nackenmuskeln zu strapazieren, bevor wir mit dem Coversong „Da Lama Ao Caos“ auch schon das Ende erreicht haben. Eines kann ich mit Gewissheit sagen: Herr Kisser, Herr Green und Co. haben mit diesem Album mal wieder ordentlich Dampf abgelassen und das volles Brett. Geiler Sound, gute bis sehr gute Songs und ein bleibender Eindruck in meinem Gehörgang, auch wenn ich mir die Besetzung der Band anders wünschen würde, gute Arbeit haben die Jungs auf jeden Fall abgeliefert! Außerdem ... man wird ja noch träumen dürfen.

The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart


Cover - The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Retribution

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by Gast
SOULFLY aus Ungarn sind zurück mit ihrem neuen Album „Retribution“... ist natürlich Quatsch, denn „Retribution“ ist selbstverständlich der Name des neuen Longplayers der Groove-Thrasher EKTOMORF. Dieser erwartet uns Ende Januar - und der Vergleich mit SOULFLY hinkt mittlerweile enorm. Das beweisen die Ungarn mit dieser kompromisslosen Walze. Gleich der Opener „You Can't Control Me“ ist wörtlich zu nehmen, pure musikalische Gewalt gepaart mit den Vocals eines hörbar angepissten Herrn Farkas. Die Ansage des ersten Songs ist wohl auf das komplette Album übertragbar, zumindest lassen das die beiden folgenden Songs erwarten: „Ten Plagues“ und „Face Your Fear“ hauen nämlich genau in die selbe pissed-off-Kerbe. Eine wirkliche Perle und mein absoluter Anspieltipp ist „Numb And Sick“ bei dem sich EKTOMORF die Unterstützung von ILL NINO Frontröhre Cristian Machado sicherten. Die beiden Schreihälse ergänzen sich prima und machen diesen Song zu einer echten Dampframme, die live mit Sicherheit niemanden ruhig stehen lassen dürfte. „I Hate You“, welches unter den 14 anderen Stücken mit 2.08 Minuten das kürzeste ist, kommt fast schon ein wenig punkig um die Ecke, mich würde ja interessieren wer gemeint ist ;).

Den Sound auf „Retribution“ hat wieder einmal Tue Madsen gezaubert und mit seiner Arbeit erneut bewiesen, dass er ein Könner seines Faches ist. So, und um jetzt mal den einleitenden Satz etwas zu relativieren: natürlich lassen sich Ähnlichkeiten zu bestimmten anderen Bands nicht leugnen und auch, dass sich fast jedes Album von EKTOMORF recht ähnlich anhört, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber Hey, das was sie machen, machen sie verflucht gut und meinetwegen können sie es auch gerne weiterhin genau so machen! Bei MOTÖRHEAD sagt ja auch niemand: „Ey, macht mal was Neues“. Gut, ein Akustik-Album sollten EKTOMORF sicherlich kein zweites mal probieren! „Retribution“ klingt für mich definitiv genauso, wie es klingen sollte, doch es wird auch wieder die Leute geben, denen es zu einfallslos ist. Für Vollblut-Fans ein Muss, für alle, die etwas komplett Neues erwarten, wohl eher nix. Reinhören lohnt sich allerdings auch für Nörgler allein schon wegen der gelungenen Produktion … und wer weiß, vielleicht wird auch ihnen das ein oder andere Lied gefallen. Potential dazu hat „Retribution“ allemal.

Retribution


Cover - Retribution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 43:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Knight On The Shark

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„The Knight On The Shark Beside The Ship Which Is Not Sunken Yet“ – so nennt sich jenes Kunstwerk, welches das Cover des neuen SCHIZOFRANTIK Albums ziert. Und so nennt sich auch der 10-minütige Opener, welcher dezent jazzig beginnt und der bis auf wenige, ruhigere melodische Parts einer wahren avantgardistischen, immer wieder deutlich jazzig-progressiven Achterbahnfahrt gleicht – die bereits auf dem Vorgänger „Oddities“ hörfälligen Funk und Crossover Verweise dürfen da auch nicht fehlen. FRANK ZAPPA und KING CRIMSON sind sicherlich Größen, die Martin Mayrhofer zuhauf im LP-Regal zu stehen hat. Mit „Marching Through The Meadow“ gibt es dann sozusagen als Kontra einen eher klassischen Progsong (eingängig und entfernt an TRANSATLANTIC erinnernd). „The Human Slaughter“ (stammt von Martin Mayrhofers ehemaliger Band MORTALITY) ist ein Tango mit Akkordeon, harter Gitarre und Reggeaparts, beim total abgefahrene Instrumentalstück „Nazis On LSD“ darf ein jeder mal zeigen was er kann – vor allem Gitarrenmäßig geht es hier gen Anschlag – man muss es mögen, die Komplexität der Komplexität wegen. Der Psychedelic-Funk-Song „Psychic Scars“ und das verwirrende „Liquid Light“ setzen dies auf gleichem Niveau fort, bevor „Thanx Dog“ uns wieder mit ruhigen, für dieses Album ungewöhnlich gemäßigten Gitarrenklängen wieder zurück holt. Ergo - SCHIZOFRANTIK bleiben wenig nachvollziehbar, voller verquere Tonfolgen, reichlich Effekten und Soundeskapaden und gewollt „schiefe“ Gesangseinlagen – wie gehabt – nichts für einfache Gemüter.

The Knight On The Shark


Cover - The Knight On The Shark Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 49:1 ()
Label:
Vertrieb:
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Aruagint

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Schon das sehr coole Debütalbum „Vorunah“ des einstigen Ein-Mann-Projektes wusste mühelos zu überzeugen - kein Wunder, denn Sarke (Bass), der auch bei KHOLD und TULUS mitmischt, hatte sich erstklassiges Personal geholt, das sogar bis heute geblieben ist. Neben den stets umtriebigen Asgeir Mickelson (Drums) und Steinar Gundersen (Gitarre), die von SATYRICON bis SPIRAL ARCHITECT alles draufhaben, ist auch die eine DARKTHRONE-Hälfte Nocturno Culto (Mikro) noch an Bord. Stilistisch hat sich nicht allzu viel getan, die Jungs vermischen die Einflüsse ihrer jeweiligen Hauptbands und Nebentätigkeiten mit viel Urschleim der Marke VENOM und CELTIC FROST und einer fast schon progressiven Note. Und genau das ist das einzige „Problem“, das ich nach wie vor mit SARKE habe, nämlich die zähe Vermischung räudiger, rock´n´rolliger Black Metal-Naturgewalten mit dem hohen musikalischen Anspruch aller Beteiligten, die auch „Aruagint“ schwer konsumierbar macht. Anders Hunstand integriert seinen Keyboard-Bombast stets songdienlich und fast schon unauffällig in die durchweg sehr guten, aber auch anstrengenden Songs, die auf der einen Seite herrliche Oldschooligkeit verkörpern, auf der anderen Seite durch das komplexe Songwriting jedoch nur schwer hängen bleiben. Hört Euch als Beispiele nur mal die vertrackten „Jodau Aura“ und „Skeleton Sand“ an; durchdacht ausgetüftelte Stücke, die wie ein Felsbrocken im Magen liegen. SARKE sind eine erstklassige Band, die absolut kein „Allstar-Gehabe“ nötig hat, aber ihr sogar leicht steriler Hybrid aus norwegischer Schwarzmetall-Simplizität und songschreiberischer Komplexität will zumindest bei mir (noch) nicht zünden. Eine saugute Platte ist dieser Drittling aber ohne jeden Zweifel!

Aruagint


Cover - Aruagint Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Reanimated Homunculus

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Also nein, von einer Reunion-Scheiblette kann man bei „Reanimated Homunculus“ (den Titel muss man dreimal lesen) wirklich nicht sprechen. Vielmehr handelt es sich um ein neues Album einer (fast) schwedischen Formation, die den Namen der alten Wolfsburger PROTECTOR übernommen hat. Im heutigen Line-Up befindet sich kein einziges Gründungsmitglied mehr; Sänger und Wiederbegründer Martin Missy stieß erst 1987 zur Band und wanderte 1995 aus der Autostadt nach Schweden aus. „PROTECTOR 2.0“ existieren seit 2011 und bestehen zu drei Vierteln aus rein schwedischen Musikern, die hier aber alles andere als Mumpitz abliefern und dem teilweise sehr guten Backkatalog (der auf Börsen und im Internet für richtig Asche gehandelt wird) keine Schande bereiten. PROTECTOR gehörten schon immer, wie etwa auch MINOTAUR, VENDETTA oder NECRONOMICON, der zweiten Reihe des heimischen Thrash Metal an und orientieren sich noch immer sehr stark an den 80ern, was man herrlich oldschoolig sägenden Nummern wie dem Opener „Sons Of Kain“, „Holiday In Hell“, dem Titelsong (geiler Stampfer!), dem Ohrwurm „Lycopolis“ oder dem kurzen, punkigen „Calle Brutal“ deutlich anhört. Die qualitativen Sphären von KREATOR oder SODOM werden auf „Reanimated Homunculus“ erwartungsgemäß nicht erreicht, aber echte Hänger findet man hier auch nicht. Ein gelungenes „Comeback“, bei dem ich allerdings hoffe, dass der dünne, blecherne Sound auf meine Vorab-Kopie zurückzuführen ist, und dass das fertige Album deutlich fetter tönt…

Reanimated Homunculus


Cover - Reanimated Homunculus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:31 ()
Label:
Vertrieb:

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