Review:

Thunder And Steel

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by Gast
Donner und Stahl, ein Sturm zieht auf: STORMWARRIOR melden sich endlich mit einem neuen Album zurück! Seit spätestens 2002 für ihren frischen Nord-Metall Sound gefeiert, durchbricht „Thunder And Steel“ nun die drei-jährige Flaute. Große Stilbrüche braucht man auf der Scheibe nicht zu befürchten: Heavy Metal mit Power-Refrains und speedigen Riffs, ein Fünkchen nordische Mythologie, kalter Seewind und ein Lobgesang auf den uns doch so heiligen Heavy Metal ‒ das sind STORMWARRIOR und dieses Konzept wird auch auf „Thunder And Steel“ verfolgt.

Höchstgeschwindigkeit-Solis, hymnische und ohrwurmlastige Refrains erwarten den Hörer, wobei die Nordmannen zwischen Heavy Metal der alten Schule („Metal Avanger“) und Power Metal („Fyres In The Night“) abwechseln. Ein Mitgröhl- Faktor ist dabei stets vorprogrammiert ‒ nicht zuletzt wegen der äußerst einfachen (und daher einprägsamen) Lyriks. Mit typischen kultigen Szene-Worten wie in etwa „Steel“, „Warrior“, „Metal“ und „Fyre“ wird gnadenlos und in jedem Lied (am beeindrucktesten jedoch in „Servants Of Metal“) um sich geworfen. Unkreatives und triviales Vorgehen kann man STORMWARRIOR dennoch nicht unterstellen, zeugt das schnelle Gitarrenspiel doch von wahrer Größe. Verfrickelte Highspeed-Solos, gekonnter Einsatz von Wind, Wetter und Chor („Fyres In The Night“, „Child Of Fyre“) und viel Platz für Variationen werden geboten. Der Opener kommt sehr flott und prägnant daher, während man sich in „Steelcrusader“ um einiges düsterer präsentiert, „Die By The Hammer“ sich durch verstärkten Schlagzeugeinsatz abhebt und „Child Of Fyre“ das Tempo angenehm drosselt.

Eher für gesellige Abende denn für einsame Kaminabende gibt sich so auch die neuste Veröffentlichung der stürmischen Kämpfer. Das neue Material weiß wahrlich mitzureißen und zu mobilisieren! Ein Feuerwerk des Stahls also: Ein wenig RUNNING WILD, MANOWAR, DRAGONFORCE und HELLOWEEN mit Explosion, schneidendem Stahl und eisigem Wind. Ohne Durchhänger wird hier gerockt. Anspieltipps meinerseits: „Fyres In The Night“, „Child Of Fyre“ und „Servants Of Metal“.

Thunder And Steel


Cover - Thunder And Steel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:7 ()
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Oblique To All Paths

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CULTED ändern an ihrem ungewöhnlichen Line-Up auch beim neuen Album "Oblique To All Paths" nichts: weiterhin arbeiten die Kanadier mit dem schwedischen Daniel Jansson zusammen. Internet macht's möglich und führt in diesem Fall zu einem guten Doom-Album. Gute 60 Minuten neuen Stoff haben CULTED in Form von sieben Songs zu bieten, wobei der Opener mit gut 19 Minuten gleich der größte Brocken zu Beginn ist - und was ist das für ein nihilistischer, schwer verdaulicher Brocken! CULTED schonen den Hörer nicht und ziehen ihn in eine lichtlose, schimmelige Höhle, auf das er dort verrrecke und vorher langsam verrückt werde. Mr. Janssons monotoner Gesang bildet das Fundament für die Atmosphäre, die durch die kalten, marternden Gitarrenriffs verstärkt wird. Zwar ist in den 62 Minuten nicht alles gelungen, aber in den entscheidenden Momenten liefern CULTED erdrückend fiesen Doom ab, mit dem Genre-Fans vollkommen zufrieden sein werden. Bei diesem Ergebnis wird sich an der geographisch interessanten Bandkonstellation sicher nichts ändern.

Oblique To All Paths


Cover - Oblique To All Paths Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 62:6 ()
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Hell Or Heaven

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REVEREND BLACK NETWORK sind eine französische Bluesband , die auf „Hell or Heaven“ etwas zu krampfhaft versuchen wie eine Ami-Kapelle dieses Genres zu klingen. Vor allem die Stimme ist für meinen Geschmack nur wenig angenehm, eigentlich sogar grausig - man muß sich nur eine Mischung aus JOE COCKER (für ihn eigentlich einen Beleidigung) und LEMMY von MOTÖRHEAD (für Mister Kilmister eher neutral) vorstellen. Das Timbre ist also recht knorrig, versifft und vor allem auch sehr monoton, dass English mitunter etwas hölzern. Ein großes Spektrum hat der Sänger also wahrlich nicht drauf, dafür will er wohl um so mehr mit kantigen-energetischen Vocals aus der Kehle heraus eine gewisse Power versprühen. Dies gelingt aber nur teilweise, daran nicht ganz schuldlos ist auch die recht zahnlos-dumpfe Produktion und ein höchst mittelmäßig bis dröges Songwriting in allenfalls biederer Baukastenmanier.

Das Ganze hätte eventuell schon eine gute Mischung aus alten MOLLY HATCHET, LYNYRD SKYNYRD und auch etwas ZZ TOP (z.B. "Better Days") werden können, da auch mitunter Southern-und Boogie-Elemente zu hören sind. Aber halt nur „hätte“ daher ist für mich "Hell or Heaven" dann leider doch eher Hell, da die Songs größtenteils einfach zu wenig überzeugen oder emotional irgendwie packen können.

Ein Lichtblick sind dann aber noch die weiblichen Backgroundsängerinnen, die nur etwas zu spärlich und zurückhaltend eingesetzt werden, um gesangstechnisch etwas zu retten. Aber bei den Nummern "Hello Heaven" (mit dem stärksten Refrain des Albums) oder „Fading Tears“ sorgen die Zweitstimmen schon für das gewisse Etwas bei der Melodie.

Die Gitarrenfraktion ist eigentlich so übel nicht, der Auftakt mit dem gelungenen Instrumental (Introdaction“ ist ne echt coole Nummer treibend mit Pepp) kommt insbesondere live sicher auch recht gut rüber. Bei einem Bikertreffen fällt dann ab 1,5 Promille auch die Stimme nicht mehr so stark ins Gewicht.

Auch wenn man es mal etwas mehr laufen läßt wie bei der starken Schlussnummer „East Side of the City“ bzw. etwas riffiger und leicht funk groovig agiert wie bei "In This Town", klingt die ganze Schose nicht mehr so gleichförmig und eingezwängt. Der gelungenen Solopart bei "Gardens Of Stone" kann ebenfalls noch ein paar Pluspunkte einfahren, das Restmaterial ist dann eher biedere Songkost. Wobei "Lost In Las Vegas" zeigt schon andeutungsweise eine gewisse Coolness bzw. Lockerheit der Band, die ansonsten aber komplett fehlt.

REVEREND BLACK NETWORK sind letztlich ganz sicher nicht jedermanns Sache, selbst für Genrefreunde gilt daher vorher unbedingt, die Zeit für eine Runde Probehören zu investieren.


Hell Or Heaven


Cover - Hell Or Heaven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:38 ()
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The First And Last Days Of Unwelcome

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Wer sich noch an YOB erinnern kann, hat eine erste grobe Idee von LUMBAR. In der Tat ist "The First And Last Days Of Unwelcome" ein verdammt zähes, bösartiges Stück Musik, das zwar nicht mal eine halbe Stunde andauert, aber höllisch intensiv ist. Southern Lord Records, dude! Die sieben Tracks sind mit "Day One" bis "Day Seven" homogen benannt, was sich in der Musik fortsetzt; das Album kann am Besten am Stück gehört werden und entfaltet nur dann seine volle Wirkung. LUMBAR mischt gekommt old schooligen Doom Metal (gerade im Riffing) mit okkult-dämonisch klingendem Gesang; oft wirken die Worte dabei eher wie ausgespuckt und weniger wie gesungen. Passt bestens zur unheilvollen Atmosphäre ("Day Two") und wird im Laufe de 25 Minuten gekonnt eingesetzt. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass LUMBAR ein fesselndes Doom-Album geschrieben haben, das auf den Punkt kommt, aber den Hörer gleichzeitig nach mehr hungernd zurücklässt.

The First And Last Days Of Unwelcome


Cover - The First And Last Days Of Unwelcome Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 24:46 ()
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Swedish Empire Live

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by Gast
SABATON stehen für Hymnen ihres Genres, grandiose Performances auf der Bühne, ehrlichen Metal und endlose Euphorie im Publikum. Kein Wunder also, dass sich die Schweden, die in Polen zu Ehrenbürgern benannt wurden, dazu entschlossen auch genau dort ihr neues Live-Album “Swedish Empire Live“ mitzuschneiden. Dieses Meisterwerk beamt den Hörer schon beim ersten Anhören mitten in die ausflippende und impulsive Menge von einer halben Million polnischer Fans.

Wie man eine so große Menge Menschen zum Kochen bringt, weiss Frontmann Joakim Brodén gut. Mit polnischen Ansagen heizt er die feiernde Masse zu seinen hymnischen Nummern ein. Aber nicht nur Mitschnitte des in Polen stattfindenden Woodstock Festivals sind auf dem Live-Werk zu hören, sondern auch London und Oberhausen sind dabei. Ebenso wurde eine DVD von 4 Stunden aufgezeichnet, die mit großer Sicherheit in die Metal-Geschichte eingehen wird. Die größtmöglichen Leinwände, die größte Produktion und eine Gänsehaut bringende Euphorie durch und durch haben sich die Schweden nicht nehmen lassen.

Um das Publikum einzustimmen, gibt es mit “The March To War“ ein episches Intro zu hören, woraufhin wohl einer der beliebtesten SABATON-Titel folgt: “Ghost Division“. Zum ersten Mal überhaupt wird der Song “Midway“ live performed, den sich viele Fans in der Setlist gewünscht hatten. Die absoluten Klassiker wie “Into The Fire“ und “Attero Dominatus“ fehlen natürlich auch nicht. Rundum eine der perfektesten Live-Scheiben, die auf jeden Fall Geschichte schreiben wird.
16 Live-Songs der Extraklasse. Ein Gänsehautschauer jagt den nächsten und in einem steigt die unendliche Lust die Jungs von SABATON wieder live zu sehen.

Swedish Empire Live


Cover - Swedish Empire Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 78:15 ()
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Revenant

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Schaut man sich die Erfolge einer Humpenkapelle wie SABATON an, versteht man einerseits nicht, warum ihren schwedischen Landsmännern TAD MOROSE (ein weiteres Beispiel wären die großartigen (MORGANA) LEFAY) der Erfolg bei einem größeren Publikum bis heute verwehrt geblieben ist - andererseits ist es aber oftmals ein Qualitätsindikator, wenn eine Band eben nicht von jedem Wacken-Kirmesbesucher abgefeiert wird und stattdessen im Underground viel Staub aufwirbelt. Daher verwundert es auch nicht, dass das letzte TAD MOROSE-Werk „Modus Vivendi“ schon zehn Jahre zurückliegt, ein wenig überrascht ist man hingegen, was „Revenant“, das siebte Album seit der Gründung 1991, für ein starkes Comeback-Scheibchen geworden ist. Es wird nahtlos an den Vorgänger angeknüpft; melodische Hymnen gibt es auch hier vom Fass. Völlig ohne Kitsch und hohlen Pseudo-Bombast wissen Songs wie der Opener „Beneath A Veil Of Crying Souls“, der geile, treibende Ohrwurm „Follow“, das schleppende „Ares“, das vielschichtige „Spirit World“ oder das ultraeingängige „Millenium Lie“ mühelos zu überzeugen. Mit dem 2008 eingestiegenen Ex-STEEL ATTACK-Frontmann Ronny Hemlin hat das Quintett zudem einen erstklassigen, kraftvollen Sänger am Start, der seinem Vorgänger Urban Breed in nichts nachsteht. „Revenant“ enthält zwar nicht durchgehend Oberhämmer, jedoch auch keine unnötigen Füller, und durch das anspruchsvolle, nicht primär auf simple Mitgrölkompatibilität und „Hits“ ausgelegte Songwriting wird das Album auch nach zig Durchläufen nicht langweilig. Den „Tipp“ hat sich dieses Comeback allein schon dadurch verdient, dass es stärker ausgefallen ist als das aktuelle ICED EARTH-Werk „Plagues Of Babylon“, was ich im Vorfeld ganz sicher nicht erwartet hätte… willkommen zurück, TAD MOROSE!

Revenant


Cover - Revenant Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:8 ()
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Louder Than Thunder

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Ich hatte schon einmal das Vergnügen, über BLACK BLITZ eine Review zu verfassen. Und heuer 2014 stelle ich Euch das neue und somit zweite Album der Münchner Band vor. Die drei Bajuwaren sind ihrer Vorliebe - kerniger Rock`n´Roll australischer Prägung - treu geblieben. Das ganze wurde nur etwas verfeinert, um nicht zu sagen wertiger dargeboten. Das fängt mit dem Artwork an, zieht sich über die Produktion hin bis zum Songwriting, welches eine Spur anspruchsvoller und abwechslungsreicher geworden ist. Mit "Turn Up The Heat" wird unseren Lauschern sogar ein kleiner Hit kredenzt. Mir machen die Drei nach wie vor Spaß, der Rock der Jungs ist zu 100% authentisch, und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie live nicht zünden.

Louder Than Thunder


Cover - Louder Than Thunder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:33 ()
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Kingom Of Rust

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RUSTFIELD sind eine noch recht junge Band aus Italien, welche mit "Kingdom Of Rust" ihr Debut präsentieren, dafür aber bereits Gastmusiker wie Trommler John Macaluso (SYMPHONY X & ex YNGWIE MALMSTEEN) oder Federica De Boni (WHITE SKULL) einsammeln konnten. Das mag auch daran liegen, dass die Gründer, Davide Ronfetto an der Gitarre sowie Sänger Davide Ronfetto, ein klares Konzept hatten: Progressive Metal mit Heavy Metal und einigen atmosphärisch-psychedelisch-elektronischen Elementen zu spielen der dennoch nicht in den tiefen des hipsterigen Avantgarde abrutscht.
Alright, klingt gut. Aber: Was kann "Kingdom Of Rust" nun?


Strategisch ist es in einem Review zu der Platte nicht clever, diese Frage zu stellen, denn: "Kingdom Of Rust" ist ziemlich schwierig zu fassen. Die Grundidee wird definitiv umgesetzt - kurze Titel wie "Losing Time" oder "Sacrifice" dümpeln auf positive Art und Weise ruhig, mit elektronischen Keyboard-Sounds und entspannten Basslines daher (Stichwort: PORCUPINE TREE), andere zünden durchaus den Nachbrenner was Prog- und Heavy-Sounds angeht ("Amongst The Fields Of Rust").

Ein schönes Beispiel ist der Song "Waxhopes" (der Song mit allen drei Gastmusikern). Hier wird elegant zwischen ruhiger Stimme mit coolen Bass-Vibes und Drum-Pattern (ich will nicht schon wieder Steven Wilsons Truppe referenzieren...) und straight-fordward gehendem Heavy Metal gewechselt und auch noch das ein oder andere bodenständige, dennoch aber etwas komplexere Prog-Lick eingeworfen.
Einen Spagat zwischen an sich simplen Chords bis zu schniekem Palm-Mute Riff und bösem Solo mit im Gesamtbild dennoch verschachteln gezockten Lines und progressiv-psychedelischem Sound schafft auch ein Song wie "Social Contract" (auch wenn sie glaube ich zwischendurch den gleichen Soundeffekt wie HAMMERFALL auf "Patient Zero" einsetzen...) - die Kombination aus diesem irgendwo simplen Powerchord-Riffing und den komplexeren Riffs macht definitiv etwas her.


Mit dem Gesamtfazit tue ich mir leider denkbar schwer. RUSTFIELD machen ganz zweifelsohne ziemlich gute Musik und halten ihr Versprechen, Musikstile gut in den Kochtopf zu werfen - haben aber auch nach dem mittlerweile sechsten Durchlauf leider teilweise (bei mir) verfehlt so zu zünden, wie es ein Album der Bands an die sie mich (durchaus positiv) erinnern schaffen würde. Nimmt man sich Zeit auf die Einzelheiten der Songs zu achten, vielleicht nebenbei durchs Booklet zu blättern - dann kann RUSTFIELDs Debut einiges. Doch die Zeit sollte man sich definitiv nehmen, als Musik nebenbei taugt es meiner Meinung nach aus den erwähnten Gründen gar nicht. Was ihr daraus macht, das ist euch überlassen.

Kingom Of Rust


Cover - Kingom Of Rust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:13 ()
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Plagues Of Babylon

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Vor genau zehn Jahren haben sich ICED EARTH mit ihrem großartigen Werk „The Glorious Burden“ ein musikalisches Denkmal gesetzt und nebenbei eines der thematisch umstrittensten Alben der letzten Dekade abgeliefert, das man bis heute gleichermaßen lieben (Musik) wie hassen (Texte) kann. Danach folgten drei Alben, die nicht mehr restlos überzeugen konnten, was sicher auch an den zahlreichen Besetzungswechseln lag, nicht nur in Sachen Mikroschwinger (Rippchen raus, Matt Barlow wieder rein, Matt Barlow wieder raus, Stu Block rein). In diesem etwas unausgegorenen Fahrwasser schwimmt – um das Fazit vorwegzunehmen - leider auch „Plagues Of Babylon“, Langhuber Nummer Elf (zählt man die Compilation „Tribute To The Gods“ nicht mit). Mich beschleicht zunehmend das Gefühl, dass Jon Schaffer das gleiche Problem hat wie Rock´n´Rolf und zu wenige fremde Einflüsse unter seine typische IRON MAIDEN/ SLAYER/ METALLICA-Riffgarnitur rührt. „Plagues Of Babylon“ ist ein über weite Strecken langatmiges, vorhersehbares Album, auf dem nur wenige Songs überzeugen: der epische Opener und Titelsong mit seinem bombastischen Ohrwurm-Refrain, das flotte, hymnische „The End“, das leicht vertrackte „Cthulhu“ sowie das mit typischem ICED EARTH-„Galopp“ versehene „Peacemaker“. Die beiden balladesken Nummern, „If I Could See You“ und „Spirit Of The Times“ zitieren zwar frühere “I Died For Melancholy”-Zeiten, reichen an die eigenen Vorgaben aber nicht ansatzweise heran. Und mit dem Dreierpack „Democide“, „The Cullen“ und „Among The Living Dead“ befinden sich ein paar songschreiberische Schnarchsäcke auf dem Album, die kaum über den Status „Füller“ hinausgehen. Die Coverversion des Johnny Cash/ Willie Nelson/ Waylon Jennings/ Kris Kristofferson-Stückes „Highwayman“, das hier nach und nach von Jon selbst, Russell Allen (SYMPHONY X), Michael Poulsen (VOLBEAT) und Hansi Kürsch (BLINDE GARDINEN) gesungen wird, reißt da auch nix mehr raus, eher im Gegenteil; eine solche Kooperation hätte man origineller und effektiver umsetzen können. Unterm Strich ist „Plagues Of Babylon“, gemessen an den meisten Mitbewerberveröffentlichungen, immer noch eine hörenswerte bis gute Scheibe, aber Vieles klingt wie ein blasses Abziehbild früherer Großtaten und dürfte manchen alteingesessenen Fan enttäuschen.
(do)


ICED EARTH „Plaques Of Babylon“ wurde von Kollege Dennis schon gebührend analysiert und in das eher untere Mittelfeld gerückt, reicht es doch aus seiner Sicht nicht an „frühere Großtaten“ der Band heran. Und tatsächlich fragt man sich ‚Was ist hier schief gelaufen?‘, war und ist hier doch eigentlich genügend Potential vorhanden gewesen.

Tatsächlich weißt „Plaques Of Babylon“ einige Höhepunkte auf und weiß partentiell wahrlich zu begeistern: ICED EARTH sind hier im Vergleich zum Vorgänger (wieder) dunkler geworden, ein eisiger Wind fegt daher und sorgt für Düsternis. Textlich orientiert man sich größtenteils an horrenden Monster Geschichten. Auf der A-Seite, jedenfalls. Und ja, die A-Seite weiß wahrlich zu glänzen und hat ihre Stärken: Das wirklich epische, langsamere „The Culling“, das etwas schnellere „Resistance“ mit eingeblendeten Screams, Stimmverzehrung und prägnantem Refrain und auch das harmonische „The End“ wissen wirklich zu gefallen. Nur „The End“ nach sechs Songs? Hier geht es los, nein, es ist nicht zu Ende, wird die an sich stimmige A-Seite doch um eine weniger homogene B-Seite ergänzt. Schön ist die emotionale Ballade „If I Could See You“ und auch das eingängige „Cthulu“ ist ganz klar ein Höhepunkt des Albums. „Parasite“ indes kommt um einiges härter und fast trashig daher. Mit „Spirit Of Tears“ (eine hübsche Kuschelrock-Ballade) und „Highwayman“ (ein Hauch Counrtry mit Russell Allen und Michael Poulsen) vervollständigen zwei Cover abschließend das kunterbunte Patchwork der B-Seite.

Das also ist schief gelaufen: Mehr Zeit hätte dem Album sicherlich gut getan, ein wenig mehr Stimmigkeit. Hätten ICED EARTH so weiter gemacht wie bei den ersten sechs Songs und an ihrem Konzept gehalten, hätten sie die Balladen und „Cthulu“ einzubinden gewusst, den Lückenfüller „Peacemaker“, das überflüssige und unpassende „Highwayman“ weggelassen und noch ein bis zwei Granaten drauf geschoben ‒ es hätte tatsächlich „Großes“ werden können. So allerdings verbleiben wir hier lediglich bei einem Album mit vielen Anspieltipps und Höhepunkten, das bei mehr Zeit Mühe besser und stimmiger hätte sein können. Schade.

(lf)

Plagues Of Babylon


Cover - Plagues Of Babylon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 62:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

I Will Survive

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Wow .. ja so muß ein Melodicrock Album heutzutage klingen: eine fette Produktion mit Gitarrenbetonung, wummernde Hammonds stellen das astreine, recht abwechslungsreiche Songwriting ins beste Licht. Klasse Hooklines in Serie, tolle mehrstimmige Backingchöre und das ein oder andere furiose Gitarrensolo sorgen für ein eher hardrockiges denn AOR geprägtes Feeling auf dieser neuen Scheibe „ I will survive“ von SEVENTH KEY.

Die Macher hinter dieser keinesfalls neuen Formation mit Sänger & Bassisit Billy Greer (KANSAS) und Gitarrist Mike Slamer (SLAMER, CITY BOY, STEELHOUSE LANE) hatten ja schon mal mit STREETS gemeinsame Sache gemacht - warum dieser neue Output unter SEVENTH KEY allerdings jetzt aber fast neun Jahre dauern mußte, ist gerade ob diese Hammerergebnisses eher eine Schande.

Jetzt hat man sich Drummer Chet Wynd und Keyboarder David Manion sowie einige hochkarätige Gäste (u.a. Billy Trudel, Jerry Brock und Bobby Capp für die Vocals) für dieses dieses dritte Studio-Album mit ins Boot geholt und alle Genrefreaks dürfen blind zugreifen. Hier gibt’s keinen drittklassigen, platten AOR Schmuserock im Midtempobereich ohne Biss sowie überflüssige Kitschballaden – diese Herren haben noch Biss und wissen wie man überzeugend abrockt.

Der Titeltrack zielt gleich mächtig auf, es gibt sogar teilweise etwas angeprogte Passagen sowie gelungene Tempo- und Stimmungswechsel mit ungeheuren Spielfreude vorgetragen wie u.a. bei dem ungeheuer groovig-packenden "Lady In On The Line" inklusive reinrassigen Tasten und Gitarrenduellen. Die hymnische Powerballade "I See You There" mit einem Schuss Melancholie erinnert an beste GIANT oder JOURNEY-Momente. Das Grundfeeling, dass hier fast aus allen Songs spricht ist natürlicher lupenreiner Ami-AOR der 80er Jahre aber die Jungs aus Jacksonville (Florida) schaffen mühelos den Sprung in unser Jahrtausend ohne dass es zu angestaubt oder zuckrig klingt.

Das wunderbar reduzierte "Sea Of Dreams" könnte auch von KANSAS sein, kein Wunder denn hier treffen im gefühlvollen Zusammenspiel eine akustische Gitarre und die Violine von David Ragsdale (KANSAS) perfektaufeinander und schaffen einen sehr atmospärischen Song in bester „Dust in the Wind“-Tradition. „Time and time again“ rockt dann wieder mit NIGHT RANGER-Gedächtnissound genauso wie die etwas bombastischere Ballade „What love's supposed to be“.

Im letzten drittel der Scheibe kann das extrem hohe Niveau der ersten 7 Songs (was die Refrains angeht) dann nicht mehr ganz gehalten werden, die Tracks sind dann nur noch guter Melodic Rock, da fehlt nur ein Hauch von Esprit, Sachen wie das etwas zu verschleppte„Down“ oder das zu beliebige „The only one“ sind eher nur durchschnittlich und nicht so sommerlich schön wieder Rest.

Wer die ersten beiden SEVENTH KEY-Alben bereits geschätzt hat, wird hier wieder glücklich werden, nach meinem Dafürhalten ist „I will survive“ aber insgesamt noch ne ganze Ecke besser als beide Vorgänger. Alle Genrefans wissen ansonsten Bescheid, etwas besseres wurde wohl in 2013 nicht veröffentlicht. Zusammen mit PRIDE OF LIONS oder den TOBY HITCHCOCK Solosachen sind SEVENTH KEY sicher eine der besten „alten“ Newcomer der Szene.

Es wäre zu wünschen, diese hochklassigen Musiker mal live in Europa zu hören .. für das HiRock-Festival werden noch Bands gesucht - hier ist ein ganz heißer Anwärter für das Billing.

I Will Survive


Cover - I Will Survive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:47 ()
Label:
Vertrieb:

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