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Life, Love & Hope

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Ein besserer Zeitpunkt für Tom Scholz als heuer bietet sich wohl kaum mehr für seine Band BOSTON. Giert die AOR-Gemeinde doch nach neuem Futter gerade von etablierten, alten Bands. Sind Festivals wie Hi Rock, Rock the Nation, Schweden Rock oder Rock of Ages nicht gerade dafür ein Indiz, dass sogar große Festivals mit den alten AOR- und Hardrock-Recken zu füllen sind, zumindest in Europa.

Also mir lief das Wasser schon im Gehörsegment zusammen als ich las, BOSTON kommt mit was Neuem ums Eck. Umso ernüchternder fühle ich mich jetzt, da das neue Album sich in meinem Player "dreht". Hat Tom Scholz verlernt, gute Melodien zu schreiben? Nö, das ist es nicht. Viel mehr ist es die lieblose Art, wie diese Melodien sprich Songs präsentiert, um nicht zu sagen gestört werden.

Es fehlt der rote Faden auf "Life, Love & Hope". 3 Nummern stammen aus dem "Corporate America"-Album, das völlig zu recht untergegangene Vorgängerwerk, auf dem der leider 2007 verstorbene Original-Sänger Brad Delp noch gesungen hat. Die restlichen 8 Songs sind mit verschiedenen Sängern bzw. Sängerinnen bestückt, unter denen keine/r dem verstorbenen Original-Sänger das Wasser reichen kann. Dieser Umstand lässt das Album inhomogen wirken.

Außerdem kommt eine dermaßen unterirdische Produktion hinzu, welche mit Drum-Computer, dilettantisch wirkenden Ein- und Ausblendungen von Sounds und Chören und zu guter Letzt mit einem Gitarrensound aufwartet, der nach Lichtjahren Entfernung klingt. Das hätte ich wahrlich nicht von einem Musiker des Schlages wie Tom Scholz erwartet. Und dabei - und das ist jetzt wirklich traurig - sind Songs auf dem Album, welche in ihren Genen große Anlagen erahnen lassen. Da wäre das melancholische "Didn`t Mean To Fall In Love" mit dem starken Gesang von Delp und wenn man das schreckliche Intro von "Sail Away" überstanden hat, bietet auch dieser Song eine starke Melodie.

Umso ratloser stehe ich vor diesem Werk. Herr Scholz lehnt es ab, sich helfen zu lassen, alles muss er allein machen: Instrumente, Produktion, ja sogar phasenweise den Gesang. Sorry Astronaut Major Tom, da draußen gibt es Leben, das kann - nein, das muss man besser machen.

Life, Love & Hope


Cover - Life, Love & Hope Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:36 ()
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Black Water

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Cooler Bandname, ja echt diese Band nennt sich 3 DAYZ OF WHIZKEY und auch die Musik auf „Black Water“ geht stilistisch in diese Richtung. Meist astreiner Blues Rock mal mit etwas Boogie, auch Western und Country verfeinert sowie (leider) eher selten etwas straighterer Rock. Keine Angst, es geht soundlich nicht zu versifft, staubig oder antiquiert zu, die Schose hat durchaus auch mal einen gewissen Drive, die Produktion is ganz o.k. könnte aber etwas knackiger sein (vor allem die Drums). Nicht nur deswegen tut sich meinereiner, trotzt altersbedingter Affinität, bei den ersten paar Durchgängen des Albums nicht sofort so ganz leicht mit dem Material. Insgesamt sind bei den 15 Tracks und knapp 46 Spielzeit auch ein paar wenige unspektakuläre Füller dabei. Schlecht ist die CD deswegen aber trotzdem nicht.

Hört man diese Scheibe, egal wie oft, man glaubt nicht das dies eine deutsche Band aus Regensburg sein soll, neuerdings sind die Herren mit lustigen Pseudonymen als Quintett unterwegs und was Brad The Snake (G) und Myles Tyler (V), Copperfield (G), Big Tony (B) und Little Chris (Drums) auf diesem Zweitling abliefern ist klar authentischer Südstaaten Blues Rock. Man versucht auch nicht die stets unterschwellig hörbaren Vorbilder nur zu kopieren sondern schon die eigenen frischen Ideen damit zu verbinden. Nur beim Songwriting treffen sich zumindest nicht immer die Zwölf, da geht schon der ein oder andere Refrain daneben oder zündet eher mäßig. Handwerklich haben 3 DAYZ OF WHIZKEY keinerlei Schwächen, im Gegenteil bei den richtigen Liveevents wie Motorrad-oder Westerntreffen dürfte diese Musik bestens passen.

Sachen wie der gelungene Opener "The Gambler" mit schöner Slide-Gitarre oder das etwas zurückgenommenere „All Night Long“ mit schönen Hammonds bieten natürlich nicht die riesigen Temponummern aber immer schön gediegen ebenso wie „Bad Luck Woman“ mit coolem Gitarrensolo. „Rock and Roll kommt für so einen Titel etwas zu brav und beliebig daher. Nur wenn mal das Tempo ganz flöten geht wie bei dem tranigen „Now that your'e Gone“, sorry geht gar nicht da schlafen mir die Füße ein, da war die Vorband der BLUES BROTHER's in Bobs' Country Bunker nicht so schwül-warm nervig unterwegs. Deutlich besser aber mit trotzdem etwas zu „Amibiedermeier-Country“-artig gerät "Devil Woman" ja die wahren Fans werden es wohl mögen.

Ansonsten ist relativ viel Abwechslung geboten bluesrockige Elemente mit ein bisschen mehr Southern Boogie ("Blues is King" bietet u.a. ein astreines ZZ TOP-Dejavu) wechseln wieder mit eher rein bluesigen Sachen. Der Sänger ist solide, besitzt kein besonders auffälliges Timbre aber er weiß durchaus mit verschiedenen Stimmeinsätzen und auch variabler Intonierung viele Akzente gegenüber der tighten Rhythmusgruppe zu setzen. Das instrumentale "Rattlesnake Brake" gehört ganz klar auch zu den Gewinnersongs, genauso wie das etwas riffigere „No escape from the Night“ oder „Black Rider“ (sehr starker Sologitarrist). Etwas dünner und songlich net der wirkliche Reißer dagegen ist „Mick Jagger“ daher, auch „Love's gone bad“ kommt nicht richtig in die Pötte, da fehlt das gewisse Etwas. Der Schluß hingegen mit der echt coolen Banjonummer "Got No Time" inklusive dem gelungenen Mitsingfeeling ist wieder sehr stark.

3 DAYZ OF WHIZKEY bieten deutschen Bluesrock und das sicher frischer wie so mancher Amiact - MUDDY WATERS wäre zufrieden gewesen. Am Songwritung (Stichpunkt: „Refrain“) müßte an der ein oder anderen Stelle zukünftig noch etwas mehr gefeilt werden und der Sound insgesamt noch etwas erdig-rockiger klingen.

Black Water


Cover - Black Water Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 45:42 ()
Label:
Vertrieb:
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A View From Above

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Beim letzten Mal hatte sich Kollege Christian mit DEADED IN VENICE befasst und ihnen eine gute, ausbaufähige Leistung bescheinigt. "A View From Above" zeigt die Band auf gleichbleibendem Niveau und unverändert dem melodischen Death Metal mit Wechselgesang zwischen Mann und Frau treu bleibend. Das klingt manchmal sehr nach Schema F gestrickt ("
In Dawnless Days"), ist aber in der Regel eine solide Angelegenheit, auch wenn das Growls-vs.-Angel-Wechselspiel schon sehr arg nach 90er Jahre klingt. DEADED IN VENICE verfallen dabei glücklicherweise nicht der Idee, die starke Stimme von Sängerin Annabel in den Vordergrund zu rücken, sondern nutzen diese wie alle weiteren Instrumente auch, so dass "A View From Above" einen homogene Bandleistung geworden ist - die gute Schlagzeugarbeit und die Gitarren kommen so sehr gut zur Geltung. Alles in allem ist "A View From Above" ein solides Album geworden, das zwischen Mut zu Neuem und dem Latschen auf ausgetretenen Wegen wechselt und so nicht durchweg überzeugen kann.

A View From Above


Cover - A View From Above Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:35 ()
Label:
Vertrieb:
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Down Among The Dead Men

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Wenn Dave Ingram (ex-BENEDICTION. ex-BOLT THROWER) ein neues projekt ins Leben ruft, spitzen Death Metal-Fans die Ohren. Mit Rogga Johansson (PAGANIZER, RIBSPREADER) und dessen Kollegen Dennis Blomberg (PAGANIZER) sind zudem zwei weitere Leute dabei, die für Erfahrung und Credibility stehen. DOWN AMONG THE DEAD MEN kann dann auch einen starken Death Metal-Einfluss nicht verhehlen ("Dead Men Diaries") und lebt sehr von der ungezügelten Aggressivität gepaart mit schwedischer Gitarrenarbeit (und -sound) und Mr. Ingrams starker Stimme. Wichtiger Stützpfeiler, der so nicht zu erwarten war, ist eine dabei eine Ausrichtung zum Crust, durch den eine ganz große Schippe Brutalität in die Musik kommt und das Debütalbum facettenreicher wird - es ist gibt auf "Down Among The Dead Men" nicht nur Death Metal pur auf die Fresse, sondern rotzige, wütende Metalnummern und oft Metalcrust. Das klappt mal mehr ("Adolescence Of Time"), mal weniger ("Venus Manatrap") gut, kann aber über Albumlänge knapp überzeugen. Dave Ingram meldet sich mit einer interessanten Scheibe zurück, die Fans seiner bisherigen Bands ruhig mal antesten sollten, genau wie Freunde schwedischer Totmetallklänge.

Down Among The Dead Men


Cover - Down Among The Dead Men Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 31:3 ()
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Hymns Of The Mortals - Songs From The North

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by Gast
Tyr – der tapferste und stets tugendhafte Kriegsgott, der überdies über die Tradition des „Things“ und Versammlungen wacht, hat schon vielen Metal-Bands ihren Namen gegeben: TYR, TýR, TIWAZ, HANGATYR und SIG:AR:TYR ‒ um nur einige zu nennen. Ob die Finnen THYRIEN sich auch auf das Vermächtnis TYRs berufen?

In das typische Bild passen THYRIEN mit “Hymns Of The Mortals - Songs From The North” ganz klar: Paganer Black-/Death Metal mit folklorischen Einflüssen wird dargeboten. Kontrastreich gehen die Jungs dabei zu Werke: Das malerische Artwork vereint skandinavischen Sommer mit eisiger Kälte, bei dem Album-Titel gab es wohl Unstimmigkeiten, ob es sich bloß um „Lieder aus dem Norden“ oder gar „Hymnen der Sterblichen“ handelt … Und auch auf musikalischer Ebene schwanken THYRIEN stets zwischen Ruhe und kriegerischer Härte: Durch ein akustisches Intro („Far Beyond Midgard“) eingeleitet, geht es gleich in rasanter, aber dennoch melodischer Form mit dem Opener weiter. Oskari Koivisto bedient sich stets hartem Growl-Gesang, kann aber auch in mystischen Flüsterton („Forest Is My Throne“) verfallen. Mal bewegt sich die Band eher in Pagan-/Melodic-Death- Metal Gefilden („Vengeance Through My Soul“, „Deahwish“), mal erhalten Folk oder gar Humppa Einzug („Eternal Journey“). Auch „The Frozen North“, „Forest Is My Throne“ und „When The Horizon Burns“ kommen mit Wikinger-Gesang und folkischen Melodien Zunehmens pagan daher. Mit „My Victory My Defeat“ feiern die Finnen schließlich ihr Bergfest, hier scheint alles zu stimmen ‒ Vom eingängigen Refrain bis zu den leicht epischen Einflüssen. Als zusätzliches Schmankerl findet sich mit „Tinasormus“ zudem ein Cover des finnischen Pop-Rock-Sängers JANNE HURME auf der Scheibe. Wahrlich geglückt, ein freudiges Partylied zum Ausklang.

Reinhören sollten Freunde des hohen Nordens: BRYMIR, VANIR, ein Hauch FROSTTIDE und WHISPERED, sowie ein Fitzelchen FINNTROLL (Cover) und OBSCURITY finden sich hier in eiskalter Macht.

Hymns Of The Mortals - Songs From The North


Cover - Hymns Of The Mortals - Songs From The North Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:7 ()
Label:
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Damnatio Memoriae (Re-Release)

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by Gast
Wenn sich ein Label wie Pure Steel einer Band annimmt, um deren Self-Release in neuem Glanz und unter eigenen Fahnen neu zu veröffentlichen und zu promoten, dann muss das wohl was heißen: Vorhang auf für MEDUSA’S CHILD, die leibhaftige Ausgeburt der Gorgone Medusa, deren schuppenbedecktes und von Schlangenhaar umrahmtes Antlitz einen jeden Mann zu Stein erstarren ließ. Der Krieger Chrysor und die heldenhafte Hippokrene Pegasos entstammen der von Athene verfluchten und Zeus Sohn enthaupteten Gottheit: Und kriegerisch und voller epischer Anmut zugleich kämpft sich die Band nach vorn, heldenhaft macht sie aufmerksam auf das, was die Menschheit gern verdrängt: Die Begegnung der Indianer mit dem weißen Mann. Ein „Damnatio Memoriae” (eine absichtlich verdrängte Begebenheit) ist es nämlich, dass dies den kulturellen Untergang der Urvölker bedeutete.

So überrascht MEDUSA‘S CHILD gleich zweimal: Kein Songwriting über griechische Mythen und kein Gothic-Metal, wie das (wirklich unpassende) Artwork zunächst suggerieren mag. Die nun in der Schweiz lebenden Ur-Thüringer spielen melodischen Metal, mit Tendenzen zur geballten Macht und gehärtetem Stahl: Mal in Klavier-durchtriebener Power-Metal-Manier („Unchained Soul“), mal von Schreien und harten Gitarren-Riffs geritten („Three Clowns“ und „Brave“) oder gar in balladesker Form („The Old Man Say“) beweisen die Jungs ihr Können. Auch „Wounded Knee“ entpuppt sich mit seinem kontrastreichen Aufbau und den doppelläufigen Gitarrenspuren als wahre Perle, während der Titel-Song in langsamerer Machart und mit Hymnen-haften Refrain ebenfalls voll ins Korn trifft. Gewürzt wird das ganze durch jede Menge (7/16) instrumentale Interludes, welche mit ihrem mal düstern („Prelude Of Tragedy“), mal ethnischen („Sun Is The Witness“ und „The Earth Only Endures“) zur Atmosphäre beitragen und das lyrische Konzept unterstützen.

Zwischen Eingängigkeit und kompositorischem, wie lyrischem Anspruch schwankt „Damnatio Menoritae“. Mit jedem Durchlauf gewinnt das (erstmals 2009 (!) veröffentlichte) Werk an Größe. „Pure Steel“ haben mit MEDUSA’S CHILD wohl einen guten Fang gelandet … Melodischer Metal ohne Wikinger und Drachen, ohne Kitsch und Nerv-Potential.

Damnatio Memoriae (Re-Release)


Cover - Damnatio Memoriae (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 57:24 ()
Label:
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Elemente

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by Gast
Einst nahm Göttervater Odin ein großes Opfer auf sich: Neun lange Nächte hing er als HANGATYR verwundet, durstend und hungernd an der Weltenesche Yggdrasil aufgeknüpft um seiner leidenschaftlichen Gier nach Weisheit nachzugeben und das Geheimnis der Runen offenbart zu bekommen. Und auch die pagan gestimmten Thüringer HANGATYR nahmen ein großes Selbstopfer auf sich um „Elemente“ zu produzieren, trennten sie sich doch von ihrem Label „Nocturnal Empire“ um ihre vollkommene Eigenständigkeit nicht zu gefährden.

Gereift sind die Thüringer in den drei Jahren, die zwischen ihrer Demo „Helwege“ und dem aktuellen Silberling liegen: Mit Micha wurde ein Drummer gefunden (welcher den einstigen Drum-Computer mehr als hervorragend ersetzt), der Sound wirkt (nicht zuletzt dadurch) wesentlich satter als auf dem Vorgänger und das dargebotene Material ist sehr viel homogener. Gab es auf „Helwege“ noch ein stetiges auf- und ab, fügen sich die Songs auf „Elemente“ zu einem Gesamten zusammen. Einerseits ist das gut, zumal die ungestüme Ehrlichkeit HANGATYRs trotz allem erhalten blieb. Zum anderen findet man bei den ersten Durchläufen leider wenige markante Stellen die begeistern und im Ohr bleiben, (da alles mehr oder minder gleich klingt). Die Thüringer sind voll in ihrem Element: Und das sind Songs im leicht (!) geuppten, bis gedrosselten Midtempo ohne große Umschweife. So wirken HANGATYR teils wahrhaftig wie gefoltert und gefesselt ‒ an experimentellen Stellen, Akustik-Passagen und starken Melodien mangelt es hier gar. Am meisten zu fesseln wissen da noch das recht eingängige „Die Sprache Der Zwölf“ und der ‚Epos‘ namens „Zersetzung“. Der Rest wirkt leider (wenn auch hochwertig) so doch leicht gematscht und austauschbar. Der „Rückzug“ ist kein Untergang ‒ bringe er etwas mehr Abwechslung für das nächste Werk!

Elemente


Cover - Elemente Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:47 ()
Label:
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Tod: Part 1

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by Gast
Der Tod ist die wohl bestechenste Persönlichkeit im Black Metal. So wundert es nicht, dass mit „Tod: Part 1“ nun ein weiteres Konzeptwerk zu Ehren des Gevatters auf dem Markt ist. Und dachte man schon, es hätte sie endgültig dahin gerafft, sind (THE TRUE)BELTEZ nach einer Künstler-Pause von satten neun (!) Jahren endlich zurückgekehrt. Wer kennt sie noch? BELTEZ aus Nordrhein-Westfahlen, BELTEZ gegen Alles (und für den Tod), BELTEZ gegen NSBM. Dabei gab es hier schon was zu hören: 2002 fasste „Beltane“ die beiden Demos zusammen, 2004 folgte der „Selbstmord“. Auferstanden von den Toten wird sich diesem nun unter den Fahnen von „Bret Hard“ gewidmet. Der Untergrund lebt. Wieder.

BELTEZ schaffen mit „Tod: Part 1“ wie auch schon mit den Vorläufern vergangener Tage den schwierigen Spagat zwischen Underground und Klasse: BELTEZ klingen roh und verdorben, die Texte sind aber dennoch ausgeklügelt, die Songs beinahe feingliedrig und Komplex. Dass ein immenser Zeitaufwand in dem Werk steckt, merkt man hier deutlich. Während der Opener von straighten Gitarren-Melodien getragen kommt der „Selbstmord“ um einiges verfrickelter und zunehmend depressiv daher. Auch hier wird auf ausgereifte Lead-Gitarren und einen satten Bass, sowie stimmungsvollen Krächz-Gesang der Marke BURZUM gesetzt. „Endzeit“ schafft eine durchaus apokalyptische Stimmung und lässt sich durch den vermehrten Einsatz von Keys und Samplern schon fast in die Space-BM-Sparte rücken, während „Zu Den Sternen Blickend“ eine gewisse Epic innewohnt und das „Naglfar“ grimmig daher poltert. Abschließend bringt das SLIME-Cover „Der Tod Ist Ein Meister Aus Deutschland“ die Thematik des Albums noch einmal auf den Punkt, auch wenn es musikalisch mit dem punkigen Gitarrenspiel und Gesang etwas arg aus der Reihe fällt. Einigen wird dieses Cover vielleicht sauer aufstoßen, ich finde es (wenn auch nicht passend) so doch immerhin gut gemacht.

Summa Summarum ist der „Tod: Part 1“ wirklich gelungen, vielleicht sogar eine der besten Veröffentlichungen des Jahres in diesem Bereich des Schwarzmetalls. In sich mehr als stimmig besticht das Werk obendrein optisch: Ja, Dod, Flagg, Gezuecht und Herr Tod haben sich hier Gedanken gemacht. Doch neun Jahre? Bei einem Cover und zwei Tracks („Selbstmord“ und „Zu Den Sternen Blickend“), die schon auf der „Selbstmord“-Scheibe zu finden waren?

Tod: Part 1


Cover - Tod: Part 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 42:43 ()
Label:
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Victims Of Negligence

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by Gast
Zwölf lange Jahre ist es her, dass die Dark-Metal-Band DARK MAN SHADOW sich zuletzt an das Licht wagte. Die „Tränen des Hasses“ flossen damals – und das recht erfolgreich. Schade nur, dass das Label kurz nach Veröffentlichung der Zweitveröffentlichung zusammenbrach: Fehlende Resonanzen und eine abgesagte Tour waren die Folgen hier von. Der Lust beraubt, pausierten DARK MAN SHADOW ihr Schaffen so ab 2004.

Nun sind Sorroth, Samotha und Schlagzeuger Matze (von NOCTE OBDUCTA) endlich wieder präsent: „Victims Of Negligence“ heißt die Rückmeldung hier und zwar via „Schwarzdorn“. Treu geblieben im Stile, musikalisch gereift und mit einem tiefgreifenden, lyrischen Konzept melden sich DARK MAN SHADOW zurück. Symphonischer Bombast, schwarzmetallische Härte und klassischer Gesang sorgen wieder für eine düster-gothische Atmosphäre, ohne jedoch weich oder gar kitschig zu klingen. Das Schlagzeug kommt stets gut zur Geltung und sorgt nebst Sorroth Gesang für gestählten Glanz. Im Kontrast hierzu gibt es natürlich auch die für DARK MAN SHADOW so charakteristischen Keyboard-Passagen (welche das Gitarrenspiel meist leider überdecken) und die hohe, opereske Stimme Samothas ‒ das übliche „The-Beauty-And-The-Beast“-Arrangement also. Dramatische Tempi-wechsel sind auf „Victims Of Negligence“, genauso wie eine stetige Betrübtheit und ein leicht italienisches Flair allgegenwärtig (das langsame Stück „Len Dopis (Just A Letter)“, in dem Samotha die Hauptrolle trägt, einmal vorweggelassen).

NIGHTFALL-, DIMMU BORGIR-, TIAMAT- und vielleicht auch noch alte CADAVERIA-Fans sollten sich DARK MAN SHADOW ruhig einmal zu Gemüte führen. Eine Resistenz gegenüber weitausgeholten Keyboard-Passagen und weiblichem Klargesang sollte der geneigte Hörer aber unbedingt mitbringen!

Victims Of Negligence


Cover - Victims Of Negligence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Break All Chains

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by Gast
Eine Pleonexie, das ist Begriff des (ungerechten) Mehrhabenwollens nach Platon und Aristoteles. Und PLEONEXIA wollen mehr: Raus aus dem Underground, rein in die Läden. Alle Ketten wollen sie brechen, nichts soll sie halten mit ihrem „Philosophic Metal“ die Welt zu erobern. Recht forsch, formierten die sechs Italiener sich doch erst anno 2012.

Revolution aus Italien also? PLEONEXIA spielen Heavy Metal mit leichten Epic- und Progressive-Einflüssen. Dabei orientieren sich die Jungs eher an den vergangenen Dekaden, denn an dem „Neo“- Trend. Doppelläufiges Riffing, ein treibendes Schlagzeug, dezenter Einsatz von Synthesizer und Keyboard und variabler Gesang. Das Tempo variiert leicht zwischen schnell und durchtrieben („Everything You Said“, „Freigeist“) und ruhigeren, teils hymnischen Songs („All Dead To Me“). Mit „I Don’t Care“ sorgen die Italiener sogar für gehobene Mitsingfreude. Textlich werden auf „Break All Chains“ Mut zur Eigenständigkeit und Revolutionswille gepredigt. Doch reicht das Werk für den Durchbruch? Einige gute Ansätze hat „Break All Chains“ zu verzeichnen, doch hat man selbige nicht schon einmal bei MANOWAR, OMEN oder MANILLA ROAD vernehmen können?

Spielerisches Können und teils kompositorisches Können lassen hier jedoch auf mehr hoffen. Möge die Band reifen um sich zu etablieren. Möge sie nach Besserem streben, die Ketten der Austauschbarkeit durchbrechen.

Break All Chains


Cover - Break All Chains Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:53 ()
Label:
Vertrieb:

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