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Henkt Ihn!

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Ein Sängerwechsel ist ja immer so eine Sache und bei INGRIMM steht nun nach dem Abschied des ehemaligen Fronters Fenris neuerdings René Brand am Mikrophon. „Henkt Ihn!“ ist somit auch gleichzeitig das Debüt mit neuem Sänger, und dieser fügt sich gut in den generell eher rauen Gesamtklang ein. Das Werk kommt ausgesprochen metal-lastig daher, bleibt dabei jedoch meist eingängig und einige Songs haben durchaus das Zeug zum Ohrwurm, wie beispielsweise „Eiskalter Wind“, „Asche Auf Mein Haupt“ und „Schwarzes Gold“ schön verdeutlichen. Die Metal-Elemente überwiegen, die Mittelalterbeimischung ist zwar eindeutig vorhanden, hält sich aber im Verhältnis zurück, wodurch sich die Band fast schon eine eigene kleine Nische geschaffen hat. „Tritt Mich“ kommt aggressiv-brachial daher, wobei die Violine einen interessanten Kontrast bildet, das für INGRIMM-Verhältnisse ruhige „Engel“ wirkt dagegen stellenweise fast schon balladesk. Fazit: INGRIMM haben ein solides in sich stimmiges Album abgeliefert, das zweifellos zahlreiche Freunde finden wird.

Henkt Ihn!


Cover - Henkt Ihn! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:17 ()
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Ghost Empire

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Ursprünglich hatte ich vor, dieses Review mit einer kleinen Stichelei in Richtung der nunmehr endgültig abgeebbten Metalcore-Welle zu starten, aber das wäre sinnlos gewesen, denn CALIBAN spielen anno 2014 gar keinen Metalcore mehr. Die Band hat eine ähnliche Wandlung durchgemacht wie die Hamburger DARK AGE und den Härteanteil drastisch reduziert, dafür den Melodieanteil enorm gesteigert und einen gehörigen Schuss moderner Grooves hinzugefügt, die im vorliegenden Fall sogar dezent an MACHINE HEAD oder FEAR FACTORY erinnern. „Ghost Empire“, Album Nummer Neun, besticht erneut durch hymnisches, dynamisches Songwriting; die gekonnte Verzahnung von ruppigen Parts und getragenen Momenten funktioniert nicht zuletzt durch den starken Gesang von Andreas Dörner, der hier mehr denn je mit klarer Stimme agiert und das Gitarrenfeuer der Herren Marc Görtz und Denis Schmidt (der ebenfalls Klargesang beisteuert) bestens flankiert. Das Quintett macht hier überhaupt nichts Verwerfliches, schafft es insgesamt aber nicht, eigene Meisterleistungen wie „The Opposite From Within“, „The Undying Darkness“ oder „The Awakening“ zu toppen. Das liegt an dem stark erhöhten Pop-Einschlag von „Ghost Empire“, das trotz aller objektiven Qualitäten ein zu glatt gebügeltes Zeitgeistalbum ist, an dem jede Ecke weggefeilt, jede Kante abgerundet und jede Unebenheit planiert wurde. Songs wie „Chaos – Creation“, das deutschsprachige „nebeL“, „yOUR Song“, „Good Man“ oder das fast schon stadionrockige „I Am Rebellion“ sind sehr gute, eingängige Nummern mit hohem Mitgrölpotential, haben gute Chancen, in den Clubs rauf und runter zu laufen, berühren aber nur die Oberfläche und besitzen eine distanzierte Unterkühlung. Mit dem Bonustrack „Falling Downwards“ wagen sich CALIBAN sogar in elektronische Gefilde vor, möglicherweise ein „Trailer“ für die nächste Scheibe?! Dieser eingeschlagene Weg ist aus Sicht der Band sicher der richtige, sowohl kommerziell als auch künstlerisch betrachtet, aber ich wage die Behauptung, dass ihn viele langjährige Fans nicht mehr mitgehen werden. Sehr zwiespältig!

Ghost Empire


Cover - Ghost Empire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:50 ()
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Legions

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Seit ihrem zweiten Comeback hatte ich ARTILLERY nur peripher auf dem Schirm. Zu wenig hatten sie mich live ohne Original-Fronter Flemming Rönsdorf überzeugt. Dann kam es auf dem letztjährigen Bang Your Head zu einem „Hallo-Wach-Erlebnis“ und ARTILLERY wussten mit Neu-Sänger Michael Bastholm Dahl voll zu überzeugen. Das neue Album „Legions“ knüpft dann auch genau da an und sorgt sowohl für einen schmerzenden Nacken, als auch für ein seliges Grinsen. „Legions“ ist so was wie der legitime Nachfolger für das 90er Meisterwerk „By Inheritance“ (für mich immer noch eines der 10 besten Thrash Alben eve). Wie weiland mit „Khomeniac“ starten ARTILLERY auch in „Legions“ mit orientalisch angehauchten Klängen, nur um dann sofort den Dampfhammer herauszuholen. „Chill My Bones“ ist der perfekte Einstieg in ein Album welches Speed Metal und melodischen Thrash perfekt verschmelzen lässt. ARTILLERY beweisen, dass brutale Mucke und Melodie kein Widerspruch sein müssen. Dahl beweist mit seinem kraftvollen Organ, dass er Rönsdorf voll und ganz ersetzen kann. Dampframmen wie „Legions“, „Dies Irae“ oder „Doctor Evil“ kann man nicht besser machen. Darüber hinaus schaffen es ARTILLERY ihre Kompositionen sowohl abwechslungsreich als auch flüssig und catchy zu halten und schrecken sogar nicht vor dem einen oder anderen balladesken Einsprengsel zurück. Alles in allem ein bockstarkes, knallhartes Metalalbum, für das ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung geben kann.

Legions


Cover - Legions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:56 ()
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Conquistadors

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Ein neues Jahr bringt eine neue TIMEMAGE. Diese schöne Tradition wird auch heuer nicht unterbrochen. Dank dem immer währenden kompositorischen Fluss, welcher Mastermind Stefan Schenkel inne wohnt, ist auch diesmal wieder ein ambitioniertes Werk entstanden. War das letzte Werk „Black Invocation“ sowohl textlich als auch musikalisch ungewohnt düster und hart, so geht es dieses Mal wieder melodischer und bombastischer zur Sache. Den thematischen Überbau liefert der Feldzug Hérnan Cortés', welcher das aztekische Reich eroberte. So gibt es in den klassischen Melodic Metal Kompositionen immer wieder folkloristische Schlenker und Zwischenspiele, die die Story auch akustisch untermalen. Im Unterschied zu den letzten Alben, hält sich der Bandcheffe diesmal mit seinen Vocals merklich zurück und überlässt Neuzugang Sabrina Bell einen Großteil der vokalen Arbeit. Und hier kommen wir zum ersten kleinen Kritikpunkt. Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass Frau Bell einfach ein bisschen mehr Gas gibt, denn mitunter klingt mir das eine Spur zu „laid back“. Das soll aber nicht heißen, dass sie keinen guten Einstand gibt. Im Gegenteil. Ich denke nur, dass sie noch mehr kann, wenn sie etwas die Leinen los lässt.
Auch „Conquistadors“ funktioniert wieder als Komplettwerk und ist kein musikalisches „Fast-Food“. TIMEMAGE liefern einmal mehr perfektes Kopfkino und verleiten den Hörer dazu tief in die Geschichte, die sie erzählen, abzutauchen. Dafür dass TIMEMAGE schon immer ein reines Non-Profit Unternehmen waren, klingt auch das neue Werk wieder erstaunlich professionell. Hörer die zum Beispiel bei der neuen EDENBRIDGE feuchte Hände bekommen haben, sollten auch TIMEMAGE eine Chance geben. Was einem die Band erfreulich einfach macht, denn auch „Conquistadors“ gibt es, wie die Vorgänger-Alben, zum kostenlosen Download auf www.timemage.de . Freue mich schon auf das nächste Jahr :-)

Conquistadors


Cover - Conquistadors Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:47 ()
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Deception Unveiled

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Bei einem Bandnamen wie VEIL OF DECEPTION muss der geneigte Rezensent sofort an DEATH ANGEL und deren gleichnamigen Song denken. Liegt damit aber etwas daneben. Was besser als die Todesengel um Mark Osegueda zu den hier zu besprechenden Wienern passt, ist die 90er Inkarnation DEATH ANGEL's ohne Osegueda: THE ORGANIZATION. VEIL OF DECEPTION haben sich für einen ähnlichen Pfad entschieden, indem sie modernen, satt groovenden Metal mit eher hohen und recht melodischen Vocals kreuzen. Das klingt dann auch herrlich erfrischend. Ich für meinen Teil vermisse die im Moment recht angesagten Brüll-Kreisch Vocals zu keiner Sekunde. Und so grooven sich die Herren durch 9 absolut klischeefreie Songs, die sich Freunde guter und harter Rockmusik durchaus zu Gemüte führen sollten. Egal ob heavy oder eher sanft, VEIL OF DECEPTION haben sowohl einen guten Mittelweg, als auch eine eigene Nische gefunden, die es jetzt zu festigen und auszubauen gilt.

Deception Unveiled


Cover - Deception Unveiled Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 37:5 ()
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Djevelsvart

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GLITTERTINDs "Djevelsvart" ist die dritte größere Veröffentlichung der Norweger, geht mit einer Spielzeit von gut 35 Minuten aber fast noch als EP durch. GLITTERTIND hat sich auf die Fahnen geschrieben, Metal, Rock, Folk, Punk und noch mal Folk zu kombinieren und tut das auch auf erwähnter Platte auf - vorsichtig gesagt - durchwachsene Art und Weise.

Wo einige Tracks ("Djevelsvart", "Sundriven", "Sprekk for sol") noch stark in Richtung Metal mit Folk-Einflüssen schlagen (FINNTROLL oder ELLUVAEITIE wären nette Vergleiche) und mit einer Mischung aus düsterem, mystischem Metal-Folk-Mix richtig Spaß machen, so sind andere Songs eher etwas aus der Spur geschlagen: "Trollbunden" klingt durch den treibend-monotonen Akkord-Rhythmus mit dem für den Song viel zu sanftem Chorus ein wenig nach Jahrmarkts-Musik, "Nymaane" ist die schlechtere Version der dafür sehr coolen, mitterlalterlich klingenden Ballade "Kvilelaus", "Stjerneslor" ebenfalls mehr ein mittelmäßiger Vertreter dieser unverstärkten Macharten; "Utgang" ist, der Name kommt dem voraus, nur ein Outro.

Mein Problem mit dieser Platte ist nun zweierlei: Einmal, das Biest ist kurz. An sich kein Thema, aber in Kombination mit der Tatsache, dass mich einige der erwähnten Songs offenbar so gar nicht begeistern können kann ich über "Djevelsvart" dementsprechend keine wirkliche Empfehlung aussprechen, da ich nur auf gut 20 Minuten Tracks finde, die mich aus der Reserve locken. Zwar sind diese Tracks ("Djevelsvart" und "Kvilelaus" vorne weg) dann unglaublich stark, werden aber vom (für mich) schlechtem Beiwerk übertönt. Fazit: Beweist viel Potential, verschenkt aber viel davon und bietet dann auch noch zu wenig Inhalt. Schade ist's.

Djevelsvart


Cover - Djevelsvart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:28 ()
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Unendlich

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Anderthalb Jahrzehnte ziehen die Spielleute von SCHANDMAUL mittlerweile durch die Lande und haben sich dabei eine mehr als treue Gefolgschaft erspielt, nun steht mit „Unendlich“ das neue Album in den Läden. Wer anlässlich des Wechsels zum Labelriesen Universal fürchtete, dieser könne den Sound der Band verändern, sei hiermit beruhigt: „Unendlich“ ist ein urtypisches SCHANDMAUL-Album, das vom ersten Moment an klar die Handschrift seiner Verfasser erkennen lässt. Der Opener „Trafalgar“, der die berühmte Seeschlacht zum Thema hat, stellt einen gelungenen Auftakt dar, mit „Tippelbruder“ geht es beschwingt-fröhlich weiter, bevor bei „Kaspar“ ebenfalls recht gut gelaunt die beliebte Thematik des Glücksspiels mit Gevatter Tod ums eigene Leben aufgegriffen wird. Als Intro für „In Deinem Namen“ wird schön düster, wenngleich mit Mittelalter-Rock-Instrumentarium, der gute alte Großmeister Johann Sebastian Bach zitiert. Die zweite Albumhälfte ist deutlich ruhiger gehalten, als Beispiel sei hier das ebenso schöne wie traurige und eingängige „Euch Zum Geleit“ genannt. Mit dem fröhlichen, irisch-inspirierten Instrumental „Little Miss Midleton” drehen die Schandmäuler noch einmal auf und lassen danach mit „Der Teufel“ eine gutgelaunte Ode an den Alkohol folgen, der in Tavernen und auf Konzerten eine große Zukunft bevorstehen dürfte. Kurzum: SCHANDMAUL ist mit „Unendlich“ ein Album gelungen, das nahtlos and vorherige Werke anknüpft und zum weiteren Anwachsen der Anhängergemeinde beitragen wird.

Unendlich


Cover - Unendlich Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 58:42 ()
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Retribution

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BDL steht für BLUES DELUXE (m.E. nicht der tollste Bandname) und haben sich der zur Zeit durchaus boomenden Rockvariante des Blues verschrieben. Und da die Band um Vater und Sohn Eminger aus einer JOE BONAMASSA-Cover-Band entstand, dürfte es kaum verwundern, dass man den aktuellen Überflieger der Szene durchaus ähnelt. So hat man mit „The Hard Way“ und „The Ballad Of John Henry“ auch zwei Kompositionen des Vorbildes mit an Bord – die kommen weder als bloßes Plagiat noch als sensationelle Neuinterpretation daher – sondern werden einfach nur gut präsentiert. Das Können von BDL zeigt sich dadurch, dass das eigene Material hier nicht abfällt, sondern „Retribution“ wie aus einem Guss klingt. Bei den neun eigenen Stücken (ohne Ausfälle) möchte ich das groovende „Nowhere Else To Go“, das bedächtigere „Blues In D-Flat“ und das überragende „Storm Is Coming“ hervorheben. Die Songs verlieren sich nicht in ausufernden Gitarrenpassagen, sondern kommen auf den Punkt und haben fast immer eine leichte Hard Rock Schlagseite (will meinen: Blues-Puristen werden hier eher nicht fündig). Die Stimme von Dennis Eminger, welche teilweise eine leicht Affinität zu Paul Rodgers (FREE, BAD COMPANY) aufweist, verstärkt diese Tendenz noch; weis aber auch die gefühlvolleren Parts entsprechend zu intonieren. Ergo - Bandname gewöhnungsbedürftig – aber BDL – BLUES DELUXE liefern mit „Retribution“ gleich zu Beginn 2014 ein Blues-Rock-Highlight ab. Macht gehörig Spaß die Chose!

Retribution


Cover - Retribution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:45 ()
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Universe

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Die TRUCKFIGHTERS sind eine dieser Bands, die es schon ewig gibt, die regelmäßig Alben veröffentlichen und scheinbar ständig auf Tour sind, denen der ganz große Erfolg aber für immer verwehrt zu sein scheint. Dabei spielt das vor 13 Jahren gegründete Trio aus dem schwedischen Örebro einen Sound, der Stoner wie Psychedelic Rock-Fans gleichermaßen begeistern dürfte. Vielleicht liegt es an der musikalischen Nähe zu KYUSS, deren Klasse sie dann eben doch nicht erreichen, oder daran, dass viele ihrer Songs vor allem live, aber weniger beim bloßen Anhören funktionieren. Mit dem neuen Album „Universe“ versuchen sie jedenfalls wieder mal, was zu reißen, wobei fraglich ist, ob ihnen das gelingt, denn kompromissbereiter sind sie über die Jahre wirklich nicht geworden. So verbinden sie hier dreckige, treibende, tiefe Riffs mit großen Melodien und spacigen Jams und bauen auch immer wieder überraschend schräge Pars ein. KYUSS und die frühen QUEENS OF THE STONE AGE klingen natürlich an, in einigen düsteren Momenten fühlt man sich auch mal etwas an DANZIG erinnert. Es ballert aber nicht durchgehend, sondern es wird auch immer wieder mal bewusst Luft gelassen, wie in den ruhigen Parts des ansonsten extrem drückenden „Dream Sale“ oder in „Get Lifted“ mit seinen merkwürdigen rhythmischen Passagen. Dabei kann ein Song auch mal acht, neun Minuten dauern, ohne dass man das wirklich bemerkt.
Das Prunkstück dieses Album aber ist der letzte Song. Auch „Mastodont“ hört man seine über 14 Minuten gar nicht an, und hier fahren die TRUCKFIGHTERS noch mal alles auf, von schleppenden bis treibenden Riffs, gekrönt von einem hymnischen Ohrwurm-Refrain. Nach neun Minuten wird dann noch ein wunderbares Gitarrenthema ausgepackt, auf dem dann noch eine Weile rumgejamt wird, bevor alles in einem Akustikgitarren-Outro endet. Was ich dem Album allerdings ankreide, ist der Drum-Sound. Gitarre und Bass kommen oberdreckig und fett daher, und im Vergleich dazu klingt das Schlagzeug einfach zu clean und getriggert. Davon abgesehen aber liefern die TRUCKFIGHTERS hier ein wirklich cooles Album zwischen Stoner, Fuzz und Psychedelic Rock ab, und es ist ihnen nur zu wünschen, dass sie endlich von einer größeren Hörerschaft wahrgenommen werden.

Universe


Cover - Universe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 44:28 ()
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Ihminen

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Das vor eineinhalb Jahren veröffentlichte, selbst betitelte Debütalbum der Finnen war eine streckenweise hörenswerte, aber beileibe keine essentielle Angelegenheit, nach der man hoffen durfte, dass das Quintett um Sängerin Noora Federley die Kurve auf dem Nachfolger kriegt und eine zumindest gute Scheibe vorlegt. Um es kurz zu machen: dem ist leider nicht so. Die offensichtlichen Iommi-Einflüsse im Gitarrenbereich sind hier etwas zurückgefahren und dezenter verpackt worden, doch „Ihminen“ krankt an sehr uninspiriertem Songwriting. Auch nach locker sieben bis acht Durchläufen (ja, hab´s ausprobiert!) will sich keines der elf Stücke im Ohr festbeißen, nicht einmal befeuert durch den abermaligen „Exotenbonus“ der in der finnischen Muttersprache gesungenen Texte. Wie man 70er-Jahre-Flair mit weiblicher Stimme in die Gegenwart transportiert und dazu noch eine mystische Atmosphäre aufbaut, haben THE DEVIL´S BLOOD, JEX THOTH oder BLOOD CEREMONY (es tut mir ja auch leid, dass ich diese Bands immer wieder aufzähle, aber die können´s/konnten´s eben…) zur Genüge bewiesen, da stehen SEREMONIA meilenweit hinten an. Wer diesem eher mäßigen Zweitwerk dennoch eine Chance geben möchte, sollte sich an der erste Single „Ovi“, dem mit Querflöte veredelten, überlangen „Painajaisten Maa“, dem hymnischen „Itsemurhaaja II“ oder dem verrauchten Träumer „Hallava Hevonen“ versuchen, die recht gelungen sind, „Ihminen“ aber noch längst nicht zur generellen Empfehlung machen. Unheilbare Optimisten dürfen ihre Erwartungen gerne in Richtung Drittwerk lenken.

Ihminen


Cover - Ihminen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:38 ()
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