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Long Stick Goes Boom (Live From The House Of Rust)

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KROKUS sind in den letzten Jahren Live recht umtriebig gewesen. Da wundert es nicht, dass man jetzt auch mit einer Live-Scheibe aufwartet. Von den 20 in den letzten vier Jahren aufgenommen Shows entschied man sich letztendlich für die letzte Show der Tour, also für jene Songs die am 30. August 2013 in ihrer Heimatstadt Solothurn aufgenommen wurden. Die Mischung aus alten Hits wie zum Beispiel „American Woman“, „Bedside Radio“ oder das endgeile „.Screaming In The Night“ und neuen Tracks funkt gut; wobei Meinereiner als Highlights die unkaputtbare 80er-AC/DC-Hommage „Long Stick Goes Boom“ und den 2010er-Hit „Hoodoo Woman“ ausgemacht hat – und Marc Storace ist bestens bei Stimme. Allerdings ist trotz des positiven Feelings welche der Livemitschnitt verströmt das 2004er-Livealbum „Fire And Gasoline“ für Neueinsteiger wohl die bessere Wahl – das Doppelalbum mit 20 Songs hat einfach mehr Value. Für Fans der Band, auch im Vorfeld der anstehenden Tour, ein nettes Scheibchen welches gut rüber bringt, was KROKUS live kann; aber auch ein Live-Album, nimmt man die Spielzeit von 70 Minuten; bei dem mehr drinnen gewesen wäre.

1. Long Stick Goes Boom
2. Hallelujah Rock’n’ Roll
3. Go Baby Go
4. American Woman
5. Tokyo Nights
6. Fire
7. Rock City / Better Than Sex / Dög Song
8. Screaming in the Night
9. Hellraiser
10. Bedside Radio
11. Easy Rocker
12. Heatstrokes
13. Live for the Action
14. Hoodoo Woman

Long Stick Goes Boom (Live From The House Of Rust)


Cover - Long Stick Goes Boom (Live From The House Of Rust) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 70:28 ()
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Are You Kidding Me? No.

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Für mich sind DESTRAGE die Entdeckung des Jahres! Zwar existieren die Italiener bereits schon seit 2002, doch irgendwie ist mir diese Chaotentruppe nie über den Weg gelaufen. Vielleicht liegt es auch daran, dass das dritte Album nun über Metal Blade Records erscheint, und die Burschen dadurch einen besseren Vertrieb haben. Doch was macht die Band so geil? Das Album „Are You Kidding Me? No.“ ist einfach so facettenreich und scheint keine stilistischen Grenzen zu kennen. Ganz einfach gesagt: Die Band klingt wie eine eingängige Version von THE DILLINGER ESCPAE PLAN gepaart mit dem Wahnsinn von Devin Townsend. Gleich der Albumopener „Destroy Create Transform Sublimate“ zeigt, wo der Hammer hängt: Brutaler Anfang mit einem total eingängigen Chorus. Der Song nimmt den Hörer mit auf eine Reise. Knallharter Metal wechselt sich mit absolut melodischen Passagen ab. Zum Schluss wird noch symphonischer Orchesterpart ala DIMMU BORGIR eingefügt, der in einen Drum'n'Base-Teil übergeht.
Der zweite Song „Purania“ ist da vergleichsweise simple gestrickt. Hier zeigt Sänger Paolo Colavolpe sein ganzes Können: von Deathmetal-Grunts, über hysterisches Geschrei und einem coolen Klargesang ist alles dabei. Und alter Schwede, an den Instrumenten sind auch nur Profis am Werk, die jeden Nachwuchsmusiker zur Verzweiflung bringen. Schlagzeuger Federico Paulovich bringt es mit einigen seiner youtube Videos, die ihn bei der Arbeit zeigen, auf über 100.000 Klicks. Die Gitarristen Matteo Di Gioia und Raph Salati schreddern wie die Weltmeister um die Wette: Fricklige Jazzparts, heftiges Metal-Geriffe oder Joe Satrianimässiges-Solieren, nichts scheint zu schwer zu sein. Auch wenn fast alle Songs unheimlich viele Parts haben, so bleibt doch alles im Fluss.
Als weitere Anspiel-Tipps seien der Videoclips „My Green Neighbour“ und das Groovemonster „Hosts, Rifles & Coke“ und der Titelsong mit dem abgefahrenen Mariachi-Ende. Ein Album für alle, die mal wieder Bock auf eine gutes modernes Metalalbum haben und die Nase von THE OATH, DEVIL'S BLOOD, ORCHID und Konsorten voll haben. 

 

Are You Kidding Me? No.


Cover - Are You Kidding Me? No. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:0 ()
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Electric Talons Of The Thunderhawk

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Mit über 300 Sonnentagen im Jahr heißt die Gegend im Großraum Phoenix/Scottsdale zu recht Valley of the Sun. Eben nach diesem Landstrich haben sich die drei Amerikaner benannt. Und auch ihre erste vollwertige Scheibe "Electric Talons Of The Thunderhawk" klingt nach mächtig viel Sonne, sandiger Haut und trockenen Kehlen. Stoner Rock, der sich nicht wie im Moment üblich an der Flowerpower-Zeit, sondern eher an den 90ern orientiert und der Bands wie SOUNDGARDEN und ALICE IN CHAINS in der DNA trägt, wird geboten.
Dazu packen VALLEY OF THE SUN die Coolness von QUEENS OF THE STONE AGE und den Druck von BLACK SABBATH. Die Eröffnungs-Nummer "Worn Teeth" wird phänomenal geil und mörderatmosphärisch eingeleitet, weckt damit meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit und bekommt schon mal Szenenapplaus von mir. Und die Jungs können diese Klasse halten! Mit "As Earth and Moon" wird weiter breitbeinig und angepisst zornig durch die Wüstenlandschaft gerockt. Das darauffolgende "Maya" überzeugt mit geschmeidiger und melodischer Leichtigkeit, ohne jemals seine Eier zu verlieren oder gar das Genre zu verlassen. Scheiße, alleine nach diesen drei Nummern hätten sie den Tipp verdient. Sicher schleichen sich auch ein, zwei Nümmerchen auf das Album, die nicht so zwingend wie die ersten 3 bis 4 sind. Aber im Großen und Ganzen bleiben sie energisch und holen hinten raus bei "The Sleeping Sand" noch mal die große Stoner-Groove-Keule raus.
Das Ding ist heiß, heavy und arschcool - und damit ohne Zweifel einen TIPP an unsere Leser wert. Sollte mich wundern, wenn wir nicht bald mehr von dieser vielversprechenden Band hören bzw. lesen sollten.

Electric Talons Of The Thunderhawk


Cover - Electric Talons Of The Thunderhawk Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:34 ()
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Creation’s Finest

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MOTHER’S CAKE kommen aus Innsbruck und liefern uns mit ihrem Debüt „Creation’s Finest” eine Prog-Mischung welche aufhorchen läßt – Rock, Progressive und Funk sowie eine Prise Jazz und Psychedelic. Das klingt anstrengend, und ist es im ersten Moment auch. Aber MOTHER’S CAKE haben die songwriterischen Fähigkeiten sich immer wieder in den Melodien wieder zu finden, es meist grooven zu lassen und die an sich krude Mischung äußerst frisch zu präsentieren. Ausgedehnte Instrumentalparts und dem einhergehend non-konforme Songstrukturen inklusive. Der immer wieder herangezogenen THE MARS VOLTA-Vergleich hinkt meines Erachtens aber. Einerseits wegen den zum Teil richtig starken Funk-Anteil, und auch wegen den mit der Zeit doch etwas limitierten Gesang – „Creation’s Finest” verbietet in seiner eigenen Art größere Vergleiche. Das aber sollte Prog-Freunde mit Lust auf gut verquirlten Stilarten, Jams und frischem Material nicht schrecken. Langeweile ist anders, Live die Bühne die für MOTHER’S CAKE paßt und für ein Album-Debüt ist das ein gelungener Start.

Creation’s Finest


Cover - Creation’s Finest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:38 ()
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Catacombs Of The Black Vatican

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BLACK LABEL SOCIETY die neunte (wenn ich mich nicht verzählt habe). Und Ex-Ozzy Gitarrist Zakk Wylde bleibt sich dabei treu: fett groovender Metal, oft mit einem starkem Doom-Touch sowie Southern-Flair versehen. Im Vergleich zum vier Jahre alten Vorgänger „Order Of The Black“ (2010) nimmt man dabei den Fuß etwas vom Gaspedal, ohne dabei Härte einzubüßen. Zakk und seine BLACK LABEL SOCIETY lassen es auf „Catacombs Of The Black Vatican“ gelassener angehen, die Grundstimmung ist wie eh und je aber eher düster, noch melancholischer als sonst kommt es mir vor. Derweil „hier unter „ruhig“ keineswegs eine Balladenplatte gemeint ist. Aber in 2014 wird der Sound der Wiskeyfreunde wieder überwiegend von tonnenschweren Riffs getragen – wie bei meinem ziemlich am Ende der Tracklist positionierten Favoriten „Dark Side Of The Sun“. Die direkt davor platzierte, über 6-minütigen Ballade „Shades Of Gray“ darf mal als Paradebeispiel für tolles Songwriting herhalten – und dafür mit was für einer Stimme Zakk gesegnet ist. Dem „gefühlvollen Reibeisen“ können auch die dezent auftauchenden Effekte nichts anhaben, dass die Gesangslinien des mittlerweile cleanen, zum Glauben gefunden Abstinenzler und viermaligen Vater des Öfteren an Ozzy erinnern passt, und sei der Vergangenheit geschuldet. Glanzpunkte sicher auch das endgeile Trio aus der semiakustischen Ballade „Angel Of Mercy“ und den beiden im Sound der 70er verwurzelten Mid-Tempo-Bolzen „Heart Of Darkness“ und „Beyond The Down“. „Catacombs Of The Black Vatican“ dürfte sich damit eindeutig in der vorderen Hälfte der BLACK LABEL SOCIETY Diskografie einfinden. Für Fans und Neueinsteiger ein sicherer Tipp.

Catacombs Of The Black Vatican


Cover - Catacombs Of The Black Vatican Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:3 ()
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Terror Hungry

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Thrash Metal – Das verbindet man automatisch mit „den großen Vier“: METALLICA, MEGADEATH, SLAYER, ANTHRAX. Oder aber DESTRUCTION, SODOM, KREATOR, TANKARD. Davor gab es nichts Bahnbrechendes und danach auch nicht, nicht in dieser Zeit und erst recht nicht aus Skandinavien. Doch LOST SOCIETY kommen tatsachlich aus Finnland, sind jung, energetisch und ausgesprochen produktiv, liegt das Debüt „Fast Loud Death“ doch gerade einmal dreizehn Monate zurück.

„Terror Hungry“ knüpft praktisch dort an, wo dieses aufgehört hat: Auch hier vernimmt man satt produzierten Old-School-Sound, eine verdammt gute Gitarrenarbeit und rotzige, bis angepisste Vokals. Neu erfunden wurde der Prügel-Metall hier zwar nicht, wird aber dafür schön facettenreich dargeboten: Zu Zeiten fühlt man sich sehr stark an alte ANTHRAX erinnert (wie bei „Lethal Pleasure“ oder dem dynamischen „Tyrant Takeover“) um dann groovende Neo-Thrash-Einflüsse („Overdosed Brain“ und „Brewtal Awakening“) zu vernehmen. Pure Aggressivität („Attlaxic“) reiht sich an filigrane Solis, prägnante Riffs und Live-Kracher wie „Mosh It Up“ oder „Game Over“. Was LOST SOCIETY so besonders macht ist ihre Jugend und der dennoch ausgereifte, aber (oder gerade deswegen?) authentische Klang. Weiter so! Anspieltipps: „Tyrant Takeover“ und „Brewtal Awakening“.

Terror Hungry


Cover - Terror Hungry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 48:53 ()
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Rooms Of The House

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by Gast (nicht überprüft)

LA DISPUTE melden sich endlich mit "Rooms Of The House" zurück. Viel zu lange erschien die Zeit seit dem grandiosen Zweitwerk "Wildlife“, dass nicht nur in der Hardcore-Szene groß umjubelt wurde. Dementsprechend sehen auch die Erwartungen für den Nachfolger aus, und dieser steht nun in den Startlöchern und hört auf den Namen "Rooms Of The House“.

Besser hätten LA DISPUTE ihren Albumtitel nicht wählen können. Der Fokus der Lyrics liegt auf den kleinen, bedeutenden Dingen des Lebens. Liebe, Schmerz, Hass, Freude, Leben und Tod. Aufgeteilt wird dies alles in Räume. Man betritt einen unbekannten Raum und lernt ständig dazu. Lernt neue Menschen, Erfahrungen und Umstände kennen. Jeder betretene Raum erzählt eine andere Geschichte und ist am Ende voll mit Erinnerungen. Somit kann sich jeder Hörer angesprochen fühlen, der vom Leben etwas lernt! 

Musikalisch wirken die Jungs auf diesem Album sehr viel gefasster und nicht ganz so wirr und exzessiv, wie auf dem Album zuvor.

Leadsänger Jordan Dreyer legt im Opener "Hudsonville Mi 1956“ sein sonst so bekanntes Geschreie und auch die bretternde Gitarrenwand nieder und umwebt den Hörer mit einem Netz aus kraftvoll geshouteten- und dann wieder sanft schwebenden Lyrics. Bei "Woman (In Mirror)“ wird man auf eine Reise voller Emotionen entführt und findet sich irgendwann in den Tiefen der Trauer Jordans wieder. Er gibt diesem Stück durch die Worte „.. All the motions  of ordinary love“ durch seinen unverkennbaren Stil die richtige Tiefe und ordentlich Nachdruck.

Aufgewühlt und zerrend wird es bei dem Titel "For Mayor In Splitsville“ und dann wieder wütend, melancholisch, alles niederstampfend bei "Stay Happy There“. Der Absolute Höhepunkt der Platte ist in meinen Augen "Woman (Reading)“. Man befindet sich bei diesem Song im freien Fall. Es geht melancholisch los und ungewöhnlich harmonisch wird dieser atemberaubende Song gestartet. Dann der abrupte Stimmungswechsel. Es geht immer heftiger und grober zur Sache und der Song wird dem Hörer durch Leib und Seele geschrien um am Ende zusammengebrochen mit den letzten Atemzügen die letzten Lyrics rauszuhauchen. Wahnsinn.

"Rooms Of The House“ wirkt überzeugend und gefasst. Eben keine dahingeshouteten Texte ohne Sinn und Verstand. Sondern emotional, hochwertige Dinge über die ein Jeder im Leben nachdenkt. In diese großartig, emotionale Stimme von Jordan verpackt ein Must-Have im Plattenschrank.

Auch wenn der überraschende AH-Effekt wegbleibt, weil wir LA DISPUTE schon kennen und in etwa wissen, wie sie ihre Musik interpretieren, kann sich dieses neue Album sehen lassen und sich direkt neben dem Vorgänger "Wildlife“ einreihen. Die Songs dieses neuen Albums beruhigen den Hörer einerseite, andererseite versetzen einem diese leideschaftlichen Lyrics in eine wahnsinns Stimme gebettet immer wieder Stiche in unsere Herzen.

Musik die berührt – LA DISPUTE 

 

Tracklist:

1) Hudsonville, MI 1956
2) First Reactions After Falling Through the Ice
3) Woman (In Mirror)
4) Scenes from Highways 1981-2009
5) For Mayor in Splitsville
6) 35
7) Stay Happy There
8) The Child We Lost 1963
9) Woman (Reading)
10) Extraordinary Dinner Party
11) Objects in Space


 

Rooms Of The House


Cover - Rooms Of The House Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:54 ()
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Empire Of The Undead

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GAMMA RAY hatten bei „Empire Of The Undead“ nicht unbedingt das, was ich als Glück betiteln würde – den Jungs aus Hamburg ist nämlich kurzerhand das Studio abgebrannt. Glücklicherweise hat es Hansens Truppe dennoch geschafft, ihr mittlerweile elftes Studioalbum zu veröffentlichen.

Und das geht erst einmal, vorsichtig gesagt, unkonventionell los: Die Nummer „Avalon“ gönnt sich ganze 9:22 Minuten – und das als Intro und mit eher weniger GAMMA RAY’schem Nachbrenner, dafür mit eben einer ausladenden Länge und Varianz. Coole Geschichte, vielleicht nur strategisch nicht so clever in der Tracklist platziert.

Aber wer bei GAMMA RAY dann doch eher kurze, kompromisslose Live-Titel mit treibendem Sound und einigem Einfluss der klassischen Heavy Metal-Größen erwartet, der muss sich nicht all zu lange gedulden: Nummern wie das für Live-Sets prädestinierte „Hellbent“ oder das bereits 2013 auf der „Master Of Confusion“-EP veröffentlichte „Empire Of The Undead“ bieten dem geneigten Hörer eine gelungene Mischung aus GAMMA RAY mit einigen Fullstack-Einflüssen von MOTÖRHEAD und JUDAS PRIEST: Double-Bass-Parts, schnelle Metal-Soli, einige angenehm bekannt klingende Hooks und nicht all zu selten auch ein stumpfer, aber charmanter Mitsing-Chorus („Pale Rider“), in der Regel auch ohne unnötige Ruhepausen („Born To Fly“). Mitunter wird das auch etwas düsterer („Demonseed“) und lässt die Gedanken an JUDAS PRIEST noch präsenter werden.

„Master Of Confusion“, ebenfalls aus der 2013er-EP, gewinnt bei mir immer noch keine Lorbeeren, „Time for Deliverance“ ist die obligatorische Ballade. Bei mir gilt aber weiterhin: Auch nach hundert Jahren bin ich kein Balladen-Fan. „Time for Deliverance“ ist naheliegender Weise aber immerhin von Kai Hansen gesungen – und das wertet das Unwort „Ballade“ dann doch auf.

Was machen wir also aus „Empire Of The Undead“? Wen wir das Vorgänger-Album ignorieren, dann bleiben GAMMA RAY sich weitestgehend selber treu und veröffentlichen hier eine Platte die mit genügend  Songs für hübsche Live-Setlists und auch der ein oder anderen netten Überraschung („Avalon“). Dementsprechend weigere ich mich zwar, „Empire Of The Undead“ unnötig stark in den Himmel zu loben, lege es aber dennoch allen Fans von GAMMA RAY sowie jenen, die einer guten Heavy bzw. Power Metal-Platte nicht abgeneigt sind ans Herz.

Empire Of The Undead


Cover - Empire Of The Undead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 56:55 ()
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Shadows Of The Dying Sun

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Schlaflos waren wir, lange Nächte des Wartens (knapp drei Jahre!) haben wir hinter uns gebracht – Nun ist der lang ersehnte Silberling endlich aus den Tiefen der unendlichen Schwärze aufgetaucht: Die finnischen Dark-Melodic-Depri-Metaller INSOMNIUM offenbaren uns mit „Shadows Of The Dying Sun“ ihr neues Meisterwerk.

Was im Frühjahr 1999 als „Melodic Death Metal“ bezeichnet wurde lässt sich kaum mehr in diese Sparte schieben – zu experimentell, zu vielschichtig und schlichtweg zu gigantisch sind die Dimensionen, in denen sich die Finnen mittlerweile bewegen. Da ist weitaus mehr als der melodische Tod, kann man doch bei Zeiten jede Menge gothische, aber auch schwärzliche Einflüsse in der Musik INSOMNIUMs vermerken („The Promethan Song“ und „Black Heart Rebellion“). Eingängige Gitarren-Melodien, Blast-Beats und düstere Growls treten in Kontrast zu dem verstärktem Gebrauch von Klargesang – getragen von einem dunklen Fluss purer Melancholie, aus dem Tal der Trauer in das Meer aller Hoffnung: Tatsächlich gibt es in den Schatten der sterbenden Sonne mit „Lose To Night“ sogar eine sehr softe Halb-Ballade. Ihre Wurzeln verleugnen INSOMNIUM dennoch nicht, wie klassische Melodic-Death-Stücke wie „Collapsing Words“ beweisen. Erwachsener und experimenteller sind die Jungs geworden, die einzelnen Songs feingliedriger, verstrickter und vielseitiger (und hier sei nicht nur das Parade-Beispiel „The River“ genannt). Melodische und einprägsame Refrains jagen prägnante Gitarrenmelodien und das dank der nötigen Raffinesse ohne langweilig zu werden.

„Shadows Of The Dying Sun“ ist die Verlockung der Schlaflosigkeit, der Soundtrack der ewigen (Sonnen-)Finsternis und definitiv die Erfüllung aller Erwartungen. Neben alten INSOMNIUM-Fans kann das Material wohl Fans von Bands wie BE’LAKOR, SOULFALLEN und PARADISE LOST begeistern.  

Shadows Of The Dying Sun


Cover - Shadows Of The Dying Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 56:48 ()
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Tanerthos

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Mit „Tanerthos“ legen die mittlerweile zum Trio angewachsenen TANERTILL aus München ihr zweites Album vor. Dem gleichermaßen anspruchsvollen wie faszinierenden Debüt steht der Zweitling in nichts nach. Trotzdem wiederholen sich TANERTILL hier nicht. Der Anteil an elektronischen Elementen und Gesangs-Parts ist höher als zuvor, es gibt mehr gerade Beats und eingängige Refrains zu hören, und die Songstrukturen sind schneller nachvollziehbar. Leichter machen es einem TANERTILL aber trotzdem nicht. Auch auf „Tanerthos“ braucht man teils mehrere Durchgänge, bis sich die melodischen Passagen herausschälen, die sich dann aber auch schnell im Gehörgang festsetzen. Das liegt sicherlich auch an der stilistischen Vielfalt. Könnte der Opener „Cool“ mit seinem Industrial-Anstrich noch in die Irre führen, übernehmen vor allem in der zweiten Hälfte des Albums immer wieder die Gitarren das Ruder. Genau in der Mitte befindet sich mit dem atmosphärischen „Soulblind“ der wohl ungewöhnlichste Song des Albums: Über einem gleichbleibenden, rhythmischen Beat sind nur vereinzelt Gesang, Gitarren und kurze Keyboard-Melodien zu hören, bis sich erst ganz am Schluss alles vereint. Wem das zu experimentell ist, den dürften anschließend Songs wie „Getting Nowhere“ und „Prey“ versöhnen, die schwer groovend rocken. Auch das zweite TANERTILL-Album setzt also einiges an Aufgeschlossenheit voraus. Wer eher auf klassischen Rock und Prog steht, hat vermutlich Mühe mit dem speziellen Sound, dafür könnte mit diesem Album aber auch der ein oder andere Industrial-Fan zu der Band finden. Unbestreitbar haben TANERTILL hier aber erneut ein wirklich spannendes, sehr eigenes und darüber hinaus toll eingespieltes Werk abgeliefert, das ihnen hoffentlich mehr Aufmerksamkeit einbringt.

Tanerthos


Cover - Tanerthos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:27 ()
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