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White Light Generator

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Ein neues Werk von Mastermind Justin Greaves und CRIPPLED BLACK PHOENIX weckt immer gespannte Vorfreude – so auch „White Light Generator“. Und das man schon wieder einen neuen Sänger hat – auf der letzten EP war es noch John E. Vistic, jetzt der Schwede Daniel Änghede – verwundert bei Greaves Karussell kaum. Der Neue macht dabei nichts falsch, passt in das Progressive Post Rock Konzept, setzt aber auch keine eigenen Akzente. Und eines auch noch vorneweg – die intensive Faszination der letzten CRIPPLED BLACK PHOENIX-Werke will sich bei „White Light Generator” leider nicht so richtig einstellen – auch nach mehreren Durchläufen. Die wieder mal überragenden Ideen werden hier zum Teil etwas zu breit ausgewalzt (wie zum Beispiel bei „NO! – Pt.2”). Musikalisch top wird der recht geniale erste Teil („NO! – Pt.1”) breit durchgearbeitet; Wobei das Wort „gearbeitet” hier passt; verliert die Komposition im Verlauf der Minuten doch etwas die ansonsten bei CRIPPLED BLACK PHOENIX vorhandenen Schlüssigkeit. Ganz ander da „Northern Comfort“ – das Album-Highlight packt die experimentelle Schiene aus. Dark Rock, mal flott, mal schmeichelnd – immer melodisch; Klavier und Violine begleiten die Gitarre – davon hättes es ruhig mehr sein dürfen. Der Großteil von „White Light Generator“ pendelt zwischen den genannten Polen, geht meist gut ins Ohr, verharrt aber eben nicht wie gewohnt für immerdar. Atmosphärisch ist das natürlich wieder alles erste Sahne. Das über 70 Minuten lange Album ist an sich in zwei Hälften geteilt – die erste Seite trägt den Titel „Black Side“, die zweite Seite wurde als „White Side“ betitelt. Dadurch sollen die Stimmungen, welche die Songs transportieren gekennzeichnet werden. Aber an sich kommt das Album in Gänze schwer melancholisch bis düster rüber. Selbst die schnelleren, härteren Songs erinnern mehr an Doom als an Metal und Rock (das ungewohnt dunkle „Parasites“, „Let's Have An Apocalypse Now!“) und haben einen hörbaren 70er-Occult-Bezug (auch an Greaves gehen die aktuellen Trends nicht unbeschadet vorbei). Um Mißverständnissen vorzubeugen - CRIPPLED BLACK PHOENIX haben beileibe keine schlechte Platte abgeliefert, nein das Teil ist gut und wird keinen Fan der Band enttäuschen. Aber gemessen an der eigenen Diskografie ist „White Light Generator” eine eher normale CRIPPLED BLACK PHOENIX Platte – was immer das bei Justin Greaves & Co. auch heißt.

White Light Generator


Cover - White Light Generator Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 70:52 ()
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Djevelmakt

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Einerseits kann ich den sehr hohen Status, den die Norweger in einigen Teilen der Black Metal-Gemeide haben, nicht ganz nachvollziehen, denn KAMPFAR haben bis heute weder das ganz große Überalbum an den Start gebracht, noch setzen sie sich stilistisch allzu sehr vom Gros der Szene ab. Enttäuscht hat ihre Mischung aus schwarzem Metall und dezenten volkstümlichen nordischen Melodien andererseits jedoch selten, was „Djevelmakt“, das sechste Album seit der Bandgründung vor 20 Jahren, erneut unter Beweis stellt. Gegenüber den beiden Vorgängerwerken „Heimgang“ und „Mare“ haben Bandgründer/Sänger Dolk und seine Mannen sogar noch ein Schippen nachgelegt, denn hier paart sich sehr gutes Songwriting mit einem angemessen kraftvollen wie basisch sägenden Sound, den das Quartett zuletzt nicht so geschickt in Szene zu setzen wusste. Mit den flotten Midtempo-Hymnen „Kujon“ und „Blod, Elder Og Galle“, dem majestätischen ”Swarm Norvegicus”, dem facettenreichen „De Dodes Fane“ und dem treibenden, überlangen Abschluss „Our Hounds, Our Legion“ haben KAMPFAR ein paar „Tipp“-würdige Kompositionen auf Lager, die durch den subtilen Einsatz von Flötenspiel noch weiter aufgewertet werden, aber mit dem sperrigen Opener „Mylder“ und den banalen „Fortapelse“ und „Svarte Sjelers Salme“ findet sich auch schwächeres Material auf „Djevelmakt“, das den ansonsten sehr guten Schnitt etwas nach unten zieht. In dieser Form sind KAMPFAR aber in bestechender Form, auch wenn sie nicht in einer Liga mit ENSLAVED, MOONSORROW oder NEGURA BUNGET zocken.

Djevelmakt


Cover - Djevelmakt Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 48:51 ()
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Wildstyle & Tattoo Music: The Ultimate Tattoo Sound Pt.1

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Jochen Auer, 39-jähriger Selfmade-Millionär aus Österreich ist der Mann hinter der nicht nur unter Insidern und TV-Zuschauern bekannten Wildstyle & Tattoo Messe. Das als Hintergrundmusik und Beschallung bei diesem Event in erster Linie Hard Rock und Heavy Metal Songs herhalten dürfen, dürfte auch niemanden überraschen. Unter dem Titel „Wildstyle & Tattoo Music – The Ultimate Tattoo Sound Pt.1” gibt jetzt also eine 3-CD-Box mit 33 Songs, von denen 23 Titel speziell für die Messe komponiert und aufgenommen wurden. Vorneweg die von Metal-Queen DORO vorgetragene Hymne „Wildstyle's Tattooed Angels” – kein schlechter Song, aber entgegen ihrer eigenen Aussage auch keine überragende Komposition. Und dahinter dann 22 Songs, welche allesamt den Titel „Wildstyle“ tragen und von unterschiedlichsten Künsterln beigestellt wurden. Dazu kommen noch 11 bekannte Metaltracks, welche schon seit Jahren immer wieder auf der o.g. Messe für Stimmung sorgen – Künstler und gewählte Titel siehe unten aufgeführte Tracklist.

Mag die Idee auf den ersten Blick noch einen gewissen Charme offenbaren, so stellt man nach 130 Minuten Musik fest, dass ein Großteil der neuen Songs als B-Ware namhafter Künstler recht eindruckslos an einem vorbeirauscht. Lediglich TRACII GUNS' LEAGUE OF GENTLEMEN, DESTRUCTION, V8 WANKERS und auch GRAVE DIGGER machen zumindest mir entsprechend Laune. Es kommen auch elektronisch geprägte Songs ins Spiel, die dem angesagten rockig-metallischen Touch widersprechen – auch wenn sie teilweise die Grenze zum Industrial-Sound streifen (ROB ZOMBIE). Bei den bekannteren Tracks kann man an sich wenig falsch machen. Denkste! Obwohl insbesondere das AC/DC-Cover „Touch To Much“ von DORO, die beiden FIREHOUSE-Songs und natürlich MOTÖRHEAD („Cat Scratch Fever“) auf Anhieb gefallen, sind darunter auch 4 mehr oder minder nervige Mixe. Das Ding dürfte sich auf den entsprechenden Events ganz gut an den Mann, respektive Frau bringen lassen. Ansonsten ist „Wildstyle & Tattoo Music – The Ultimate Tattoo Sound Pt.1” eher nichts, was man so braucht.




Disk: 1

1. Wildstyle's Tattooed Angels - Doro

2. Wildstyle - Blind Petition

3. Wildstyle - Wildstyle All Stars

4. Wildstyle - Black Mariah

5. Wildstyle - The Upperclass Bastards

6. Wildstyle - Scott Foster Harris

7. Wildstyle - Tracii Guns' League Of Gentlemen

8. Wildstyle - Domino Blue

9. Wildstyle - Alkbottle

10. Wildstyle - Electric Sweat & Rob Holliday

11. Wildstyle - M4



Disk: 2

1. Wildstyle - Rokko Ramirez

2. Wildstyle - Grave Digger

3. Wildstyle - Destruction

4. Wildstyle - The Santos Ac / Mexican Vampire Woman

5. Wildstyle - V8 Wankers

6. Wildstyle - Zombie Boy / Riggs

7. Wildstyle - Riggs / Zombie Boys

8. Wildstyle - Zardonic

9. Wildstyle - Eva Lumbre

10. Wildstyle - Drumatical Theatre

11. Wildstyle - Virgin Helena



Disk: 3

1. Reach For The Sky - Firehouse

2. Wildside - Stiletto

3. When I Look Into Your Eyes - Firehouse

4. Cat Scratch Fever - Motörhead

5. Touch Too Much - Doro

6. Cum On Feel The Noize - Quiet Riot

7. Stirb In Schönheit (Tom Blue Remix) - Der W

8. Wildstyle (Tom Blue Remix) - Zardonic

9. Wildstyle (Tom Blue Remix) - Santos Ac

10. Wildstyle (Tom Blue Remix) - Grave Digger

11. Wildstyle - Tom Kamikaze Blue
 

Wildstyle & Tattoo Music: The Ultimate Tattoo Sound Pt.1


Cover - Wildstyle & Tattoo Music: The Ultimate Tattoo Sound Pt.1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 33
Länge: 130:41 ()
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Epistolae Obscurorum Virorum

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Puh, noch mal Schwein gehabt: RATTENFÄNGER sind nicht die nächste Mittelalterkatastrophe, die uns mit getunten Schalmeien und windschiefem Minnegesang in die nervlichen Abgründe katapultiert, sondern eine 2012 gegründete Todesmetallformation aus der Ukraine, die sich hauptsächlich aus Mitgliedern von DRUDKH und BLOOD OF KINGU zusammensetzt. Mittelalterlich ist lediglich das Textkonzept, denn sämtliche Songs werden in lateinischer Sprache in zeitgenössischem poetischem Stil dargeboten, was „Epistolae Obscurorum Virorum“ fast schon zu einem Genreexoten werden lässt, der jedoch musikalisch überzeugt und zumindest dort bewährte Kost bietet. Das Quartett bewegt sich hauptsächlich im groovigen Midtempo-Bereich und erinnert dabei mal mehr, mal weniger – mitunter auch qualitativ - an BOLT THROWER, ASPHYX, ältere GOREFEST, ILLDISPOSED oder SIX FEET UNDER. Dazu liefert Gitarrist Roman Saenko (der auch Gründer der beiden ganz oben genannten Formationen ist) absolut passendes Gurgelgrunzen aus dem tiefsten Kellerloch, was „Epistolae Obscurorum Virorum“ in Summe zu einem sehr guten Einstand macht, bei dem lediglich das Songwriting etwas einprägsamer und mitreißender sein könnte. Falls die Jungs hieran noch tüfteln, kann ich mir RATTENFÄNGER durchaus als „Tipp“-Kandidaten vorstellen.

Epistolae Obscurorum Virorum


Cover - Epistolae Obscurorum Virorum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:2 ()
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Gravitas

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Nach den letzten beiden wirklich gut bis sehr guten Alben steht jetzt mit „Gravitas“ bereits Longplayer Nummero vier seit dem Comeback der ASIA in Originalbesetzung mit John Wetton, Geoff Downes, Steve Howe und Carl Palmer in den Regalen.

An der Besetzung hat sich nun erneut etwas geändert, denn Gitarrenmeister Howe hatte 2012 mal wieder keine Lust mehr und widmet sich stattdessen stärker seiner anderen Leidenschaft den Progies von YES.

Da sein „Einfluss“ auf die Musik zuletzt schon eher etwas reduziert war, macht sich sein Fehlen auf der Gitarrenseite und beim Songwriting für mein Empfinden nicht so großartig bemerkbar. Stattdessen darf jetzt der, im Vergleich zu anderen 60-jährigen in der Band, noch recht junge Sam Coulson (26/UK) die Gitarre bei den Rockdinosauriern bedienen. Bereits vorab kann festgestellt, er macht dies solide, dass ein oder andere klasse Solo (leider meist erst gegen Ende) zeigt sein Potential.

Der Sound war ja schon fast von jeher durch die Tastenwände von Geoffrey Downes geprägt, diesmal hätte man sich aber schon etwas mehr Saitenanteile gewünscht als diese Alibiparts. Auch deswegen, da die Refrains nicht wie sonst, so wirlich vom Hocker reißen. Die Bridges hin zu den Hooklines sind meist noch ganz gut aber dann kommt vielfach eine eher zähe oder mit zu vielen Stimmen zugekleisterte Refrainzeile wie bei dem ansonsten überzeugenden episch-progressiven „Gravitas“.

Ansonsten ergeht es mir mit dem neuen Material fast wie damals bei dem etwas halbgaren ersten Comebackwerk „Phoenix“ (2008). Die neue Platte ist mir schlicht und ergreifend viel zu soft, vielfach relativ lahm und mit zu wenigen herausragenden Songs ausgestattet. Sorry Jungs, dass ich so was mal über eine meiner Lieblingsbands schreiben muß, war nach den beiden überzeugenden Vorgängern nicht zu erwarten, ist aber leider die Warheit.

Klar, dass ASIA an eine Hymne wie der Kulthit „Heat Of the Moment“ auch auf „Gravitas“ nur schwer würden anknüpfen können aber etwas mehr in diese Richtung hätte man schon erwarten können. Vor allem fehlt es an Songs mit Drive, zuletzt war in dieser Richtung schon viel mehr zu finden. Bereits die erste Single vorab „Valkyrie“, auch noch mit einem sehr langweiligen Strandvideo aus Kalifornien versehen, ist einfach nur harmlos. Zwar mit zuckersüßem Refrain aber ohne jeden Biss. Der Song ist zwar besser wie das Filmchen aber es ist einfach zu poppig, trotz blitzsauberer Produktion (gilt für das gesamte Album) aber es fehlt völlig der Pfiff. Der Refrain ist noch ordentlich, das Schlimme ist aber - es gibt nur noch zwei bessere Hooklines auf der Scheibe zu finden. Alles klingt noch mainstreamiger als sonst und relativ behäbig, irgendwie auch kraftlos. Überzeugende schnellere Sachen mit etwas rockiger Kante sind eher rar gesäht. Tracks wie der Rausschmeiser „Till we meet again“ oder das mit wunderbar mit sakral-bombastischen Beginn und endlich mal ausreichend Gitarrenbegleitung startende „Heaven help me now“ (die Keys bieten dabei ein gewisses SUPERTRAMP-Dejavü ) bilden die positiven Ausnahmen.

Ich hatte mir außerdem erhofft, dass Sänger john Wetton nach seinem starken Gastauftritt beim letzten AYREON-Werk auch für sein eigenes Songwriting neu Impuilse mitgenommen hätte, denn da zeigte er viel mehr Substanz, als nur harmlose Liebesliedchen zu singen wie hier. Leider war's damit nix, dafür gibt bieder-harmlose Sachen wie „I would die for you“ oder auch „Russion Doll's“, der sehr schwache Refrain gibt dem Song den Rest. „The closer I get to you“ geht als Powerballade schon noch positiv durch und ist insgesamt solide ASIA-Kost - ganz grausig dagegen „Nyctophobia" ein kompletter Totalausfall. Für mich ist die Platte insgesamt gerade noch so AOR-Durchschnitt, die Herren Downes und Wetton kochen leider viel zu sehr im eigenen bekannten Saft ohne jede Innovation und gehen größtenteils unter in belanglosen Pop-Rockbombast. Bin gespannt, ob die Herren nochmal die Kurve kriegen.

Gravitas


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:15 ()
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Hyperion

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Mit der Bezeichnung "Post Black Metal" wurden die Erwartungen an das neue WOLAND-Album hochgeschraubt, vielleicht wartet in den Tiefen Finnlands ja ein echter Knaller. Black Metal meets ISIS oder ausladende Klangwände Marke CULT OF LUNA gepaart mit sphärischen Klängen, eingebettet ihn finnische Kälte. Aber nix da, "Hyperion" entpuppt sich als handzahmes Black Metal-Album, das sich stark an DIMMU BORGIR orientiert, minus Keyboardlastigkeit. Was nicht heißt, dass das Schlüsselbrett nicht immer wieder mal zu Worte kommen darf. Die Produktion ist dann auch wenig überraschend äußerst fett geworden, was den wuchtigen Songs den nötigen Raum zur Entfaltung gibt. So macht "Hyperion" Spaß und lädt zum Mitnicken ein, kann aber aufgrund relativ einfach gehaltener Songstrukturen und Gitarrenarbeit nicht langfristig überzeugen. Für Freunde bombastischen Black Metals durchaus ein Anhören wert, aber nicht der ganz große Wurf. Und von Post-igkeit weit entfernt. Sehr weit.

Hyperion


Cover - Hyperion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 45:44 ()
Label:
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A Tribute To Ronny James Dio – This Is Your Life

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Das einer der besten Metal-Sänger überhaupt posthum mit verschiedensten Cover-Platten geehrt wird war zu erwarten. Das dies zwischenzeitlich sogar inflationäre Züge annahm darf man durchaus negativ sehen. Mit „A Tribute To Ronny James Dio – This Is Your Life“ nun also dich nächste DIO-Hommage. Und das gleich mal vorweg – diese Veröffentlichung ist offiziell autorisiert (Wendy Dio) und eine gute dazu. Durchweg namhafte Künstler und Band haben Songs aus allen Zeiten von DIOs Karriere die Ehre gegeben – einges davon bisher gänzlich unveröffentlicht - wobei sich schon ein kleiner Trend gen der RAINBOW-Era aufzeigt.

Stark schon der Start mit einer richtig fetten ANTHRAX-Version von „Neon Knights“ und das Glenn Hughes „Catch The Rainbow“ genial interpretieren kann, dürfte niemanden überraschen. Eine positive Überraschung sicherlich der Song „I“ vom unterschätzen BLACK SABBATH „Dehumanizer“-Werk. Die extra zusammengestellte Band um Sänger Oni Logan (ehemals LYNCH MOB) haucht dem Song frische ein und verlangt geradezu nach stampfender Lautstärke. „Man On The Silver Mountain" mit Rob Halford und den ehemaligen DIO-Wegbegleitern Vinny Appice, Doug Aldrich, Jeff Pilson und Scott Warren hinterlässt einen faszinierenden Eindruck. Und auch das 9-minütige METALLICA-Medley mit überwiegend Songs vom RAINBOW-Klassiker „Rising“ macht Freude. Typisch harter knackiger Sound – der Abschluss mit dem speedigen „Kill The King“ spricht Bände – das dürfen die Herren gerne auch mal Live bringen.

Was aus meiner Sicht eher zwiespältig ist: das an sich geile „The Last In Line“ in der Version von TENACIOUS D ist arg schräg. Sicherlich gewollt, aber nicht meins. Da reißt auch die Idee mit dem Flötensolo nichts raus. Auch die an sich von mir hochgeschätzten ADRENALINE MOB können bei „The Mob Rules“ nicht so recht überzeugen, dem Song fehlt in dieser recht fetten Version die Seele.

Aber an sich haben alle Künstler – siehe die illustre Tracklist unten – hier einen tollen Job abgeliefert. Die Qualität der Songs an sich macht es ja auch fast unmöglich hier aus der Reihe zu tanzen. Den Abschluss macht Ronny James selbst – mit der emotionalen, durch seinen Gesang ins Mark gehenden Ballade „This Is Your Life“ (im Original vom 96er-Album „Angry Machine“) steht man wieder mitten im Leben. Ergo – „A Tribute To Ronny James Dio – This Is Your Life” ist eine der besseren Cover-Scheiben mit einigen echten Perlen und darf damit zurecht unter dem DIO-Banner erscheinen.

Noch zur Info – das Ganze hat den Segen von DIOs Frau Wendy. Die Erlöse gehen an den The Ronnie James Dio Stand Up and Shout-Krebsfonds, welcher von Wendy Dio mitgegründet wurde. Der Fonds ist eine Non-Profit-Organisation, die sich der Krebsvorsorge widmet, indem sie das Bewusstsein in der Öffentlichkeit für die Forschung, Früherkennung und die Vorsorge schärft.



01. Neon Knights - ANTHRAX *

02. The Last In Line - TENACIOUS D *

03. The Mob Rules - ADRENALINE MOB

04. Rainbow In The Dark - Corey Taylor, Roy Mayorga, Satchel, Christian Martucci, Jason Christopher *

05. Straight Through The Heart - HALESTORM *

06. Starstruck - MOTÖRHEAD mit Biff Byford *

07. Temple Of The King - SCORPIONS *

08. Egypt (The Chains Are On) - DORO

09. Holy Diver - KILLSWITCH ENGAGE

10. Catch The Rainbow - Glenn Hughes, Simon Wright, Craig Goldy, Rudy Sarzo, Scott Warren *

11. I - Oni Logan, Jimmy Bain, Rowan Robertson, Brian Tichy *

12. Man On The Silver Mountain - Rob Halford, Vinny Appice, Doug Aldrich, Jeff Pilson, Scott Warren *

13. Ronnie Rising Medley (featuring "A Light In The Black", "Tarot Woman", "Stargazer", "Kill The King") - METALLICA *

14. This Is Your Life - DIO



* Bisher unveröffentlicht

A Tribute To Ronny James Dio – This Is Your Life


Cover - A Tribute To Ronny James Dio – This Is Your Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 64:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

St. Georg's Day Live

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Grade hatte man „Sacrifice“ und „Unplugged And Strung Up“ verdaut, da kommt schon der Nachtisch. Voila! SAXON sind durchaus eine Band die Wert auf Rituale legt und tief in der englischen Historie verwurzelt ist. Dementsprechend hat man schon seit Jahren traditionell einen Auftritt am St. Georg’s Day, den 23. April im Programm. Diesmal in Manchester im Ritz während der „Sacrifice World Tour”. Das bekannte Line Up mit Biff Byford, Paul Quinn, Doug Scarratt, Nibbs Carter und Nigel Glockler servierte dabei die bekannte Mischung aus Klassikern und neuen Tracks, was der unten stehenden Tracklist gut zu entnehmen ist. Ansonsten wäre zu bemerken, dass die x-te SAXON Live-Compilation keine Überraschungen bietet – mit „Conquistador” (vom Album “Metalhead”), den schon lang nicht mehr gehörten „Denim And Leather”-Song „Never Surrender”, „Rock N Roll Gypsy“ (vom 1985er Album „Innocence Is No Excuse”) und dem Gassenhauer „Ride Like The Wind“ (vom unterschätzen keyboardlastigen Werk „Destiny“) gibt es Songs zu hören, die in den letzten Jahren eher selten im Liveset von SAXON auftauchten und hier richtig Spaß machen. Die sechs Tracks vom aktuellen Album „Sacrifice“ machen im Gesamtkontext allesamt eine gute Figur – besonders „Night Of The Wolf" hat das Zeug zum Verbleib. Ob man das den britischen Soldaten gewidmete „Broken Heroes“ als emotional oder zu pathetisch empfindet ist durchaus Ansichtssache. Anyway! Gut aufgelegte Band und eine auf Party und Metal getrimmte Fanschar – das paßt mal. Das Biff’s unverkennbares Organ zwischenzeitlich auch mal kurz schwächelt wird da gerne nachgesehen. Fazit: der Doppeldecker „St. Georg’s Day Live” bietet SAXON in gewohnter Qualität.




Tracklisting



CD 1

Sacrifice

Wheels Of Terror

Power And The Glory

Made In Belfast

Rock’n Roll Gypsy

And The Bands Played On

I've Got To Rock (To Stay Alive)

Night Of The Wolf

Conquistador

Broken Heroes

Guardians of The Tomb



CD 2

Never Surrender

Ride Like The Wind

Crusader

Stand Up And Fight

Dallas I PM

747 (Strangers In The Night)

Wheels Of Steel

Strong Arm Of The Law

Denim And Leather

Princess of The Night
 

St. Georg's Day Live


Cover - St. Georg's Day Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 119:13 ()
Label:
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Review:

Voyage

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Nö, es ist kein Debüt, sondern bereits das zweite Album der Isländer Jungspunde THE VINTAGE CARAVAN. Aber das erste, welches international vermarktet wird - und das von einem der führenden Labels der hart rockenden Musik. So braucht man sich nicht wundern, dass das Teil werbetechnisch recht schwungvoll angeschoben wird. Und es eigentlich kaum ein Magazin, ob print oder online, gibt, welches nicht seinen Senf zu "Voyage" abgegeben hat.

Hat die Band die doch größtenteils positiven Kritiken verdient? Ja, das hat sie. Es ist kaum zu glauben, dass hinter den Songs drei "Bubis" um die zwanzig stecken. Frisch, wild, emotional flirren mir die Nummern um die Ohren, in einem kantigen, rohen Sound. Spielerisch und gesanglich ist nicht zu erahnen, dass es hier an Lebenserfahrung und Routine fehlt. Dem Album strahlen die 70er Jahre aus jeder Pore. LED ZEPPELIN, THE CREAM, JIMI HENDRIX und neuere Vertreter dieses Sounds, wie WOLFSMOTHER, sind als Inspirationsquellen zu nennen. Jetzt kann man natürlich anmerken - so neu ist das nicht, in Anbetracht der nicht enden wollenden Retro-Welle. Richtig, aber selten wurde oder wird das so kompromisslos, verspielt, energisch und unbeschwert vorgetragen. Die drei Jungs wirken auf mich wie eine frische Brise, die durchs reichlich verrauchte und miefig gewordene Retro Rock-Haus weht und die Räume mit frischer Luft und reichlich Sauerstoff füllt.

Voyage


Cover - Voyage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Reverie Lagoon: Music For Escapism Only

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Die Punk- und Hardcore-Wurzeln der Band-Mitglieder hört man dem zweiten Album der Kalifornier SEAHAVEN nicht mehr an. Der Opener „Fifty-Four“ könnte noch ein Antäuschen sein: ohne Beat, nur instrumentiert mit einer cleanen Gitarre und akustischen Instrumenten im Hintergrund, kommt der Song schon fast unverschämt ruhig, entspannt, schwermütig und verträumt daher und fängt damit die Atmosphäre des Album-Covers perfekt ein. Wer danach erwartet, dass es jetzt endlich richtig ballert, wird enttäuscht: „Andreas“ hat zwar einen Beat, der ist aber so sanft rockend, dass man den Rest der Beschreibung von „Fifty-Four“ stehen lassen kann. Und so geht es auch weiter, immer flieβend, ohne groβe Brüche, mit verhallten Sounds und immer wieder auch dezenten Streichern im Hintergrund und kleinen elektronischen Elementen. „Dream Rock“ könnte man das nennen, angelehnt an das durch Bands wie BEACH HOUSE entstandene Dream Pop-Genre. Wobei von Rock kaum noch die Rede sein kann. So wird der Verzerrer nur in Ausnahmefällen angeworfen, wie im verhältnismäβig treibenden „Flesh“ oder im ausbruchartigen Schlussteil von „Wild West Selfishness“. Ansonsten wird vor allem lieblich gezupft, wobei ein Song wie „Highway Blues“ auch von Jack Johnson sein könnte. Das soll jetzt aber alles gar nicht so negativ klingen, wie es das wahrscheinlich tut. Hat man sich nämlich ein bisschen in den zurückgenommenen, teils schon meditativen Sound von SEAHAVEN hineingehört, entwickelt er eine ganz eigene Faszination. So gelingt es der Band, mit ihrer Musik eine mal schwebende, mal melancholische Atmosphäre zu erschaffen, in die es sich wunderbar eintauchen lässt. Nur der Gesang von Kyle Soto stört dabei ein bisschen. Der klingt nämlich etwas nörgelig, quäkig und nasal und trägt einfach nicht. Ein Instrumental-Album wäre mir daher ehrlich gesagt lieber gewesen.

Reverie Lagoon: Music For Escapism Only


Cover - Reverie Lagoon: Music For Escapism Only Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 51:34 ()
Label:
Vertrieb:

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