Puristisches Understatement, minimalistische Zurückhaltung oder einfach ruhige Rockmusik, so könnte man das schwedische Trio GRAND TONE MUSIC beschreiben. Die klare Stimme der Vokalistin Nina Ramsby zaubert durch ihre tolle Stimme fernab aller Heavenly Voices Klischees eine tolle Atmosphäre. Die restliche Band begleitet nur durch sehr zurückhaltende Klänge, keine solistischen Auswüchse oder gar harte Gitarren zerstören das himmlische Gesamtbild. Beeindruckende wirkt das unglaubliche harmonische Zusammenspiel von Sängerin und den beiden männlichen Begleitern, die es immer schaffen, die unterschiedliche Stimmung der Songs passend zu umrahmen ohne an irgendeiner Stelle kitschig zu wirken. Zu allem Überfluss werden die Songs nie langweilig, nie hat man das Gefühl, die Melodie schon mal gehört zu haben, irgendwelche neuen Ideen tauchen in jedem der 11 Songs auf. Somit bleibt eigentlich nur zu empfehlen, den 3 Schweden Respekt zu zollen und ein paar Minuten in die Scheibe reinzuhören. Alle, die offen sind, auch mal ihre ruhige und nachdenkliche Seite auszuleben, werden es nicht bereuen.
So, da isses nun, das lange erwartete Album der portugiesischen Gothic Metal Legende Moonspell. Mit dem neuen Bassisten Sèrgio Crestana haben sie ein sehr eigenwilliges Album aufgenommen. Viele Samples und elektronische Spielerei erinnern mich irgendwie an die momentane Bewegung im Black Metal Genre, wo ja auch Bands wie Samael, The Kovenant oder Satyricon dieses Schema verfolgten... Das erste Lied "Soulsick" knallt aber gleich mal voll rein, gut tanzbar, würde sicher eine nette Single abgeben. Das zweite, der Titelsong "Butterfly FX" ist ja auch noch O.K..Das Folgende "Can`t Be" hätte auch von der Sin/Pecado sein können, während Song No. 4, mit dem Vielsagenden Namen "Lustmord" doch irgendwie nicht so recht zu Moonspell passt. Keine Melodie, irgendwie langweilig. "Selfabuse" kommt mit poppigen Sound und schöner Melodie daher, bääääh, ich will düstere Mucke, kein Radiogedudel... Also, dann mal weiterhören: "I Am The Eternal Spectator", mit Fernandos supertiefer Stimme.Ganz nett, etwas seltsames Pseudo-Jatt Ende. "Soulitary Vice" ist das dann siebte und vorletzte gute Stück der Scheibe. Endlich mal ein bißchen aggresiv und düster. Die nächsten beiden sind leider Zeitverschwendung. Lied 10 wieder ganz o.k., schöne Wechsel in Dynamik und Aggresivität. Und dann gibts da halt noch "Tired" mit coolen Frauenchören zwischendurch. Eins der besten Lieder auf der CD, recht einfach gestrickt aber dadurch umso eingänglicher. Der Bonustrack "K" ist den Bonus aber wieder nicht wert.
Runemagick. Who the fuck is Runemagick? Nun gut, hören wir uns das zweite Werk der Schweden mal ein bißchen genauer an. Ganze zwei Personen waren von Nöten um das Ding aufzunehmen. Live sinds dann drei Leute. Nicklas Terror Rudolfsson ist für alles bis auf die Akkustikgitarren verantwortlich, Fredrick Johnsson für die Akkustikgitarren - wow, Höllenjob in ´ner Deathband... Die Mucke kommt mit einem fetten Groove daher, richtig schön fetter Metal. Spaß bei Seite, die Musik ist gut, nach kurzen Intro geht es eine Stunde zur Sache. Viel mehr ist dann aber eigentlich zur Musik nicht mehr zu sagen, zu einem Standartschlagzeug kommen eine, immer die gleichen Akkorde spielende Gitarre, manchmal hört man ein Keyboard durch, der Gesang ist deathtypisch unverstehbar und viel zu leise, insgesamt ist die Aufnahme meiner Meinung nach zu gitarrenlastig. Alles in allem kann mans hören, und bei Titeln wie "Dethrone The Flesh" und "Dark Necroshadows" wird sogar mein Herz weich...ha und halt bei Track 12 hab ich sogar die Akksutikgitarre gehört!
Ein Livealbum der deutschen Superstars RAMMSTEIN, das war ja schon lange überfällig. Die Gigs am 22./23. August ´98 auf Parkbühne Wuhlheide fanden ausschließlich zu demZweck statt, ein Livealbum bzw. Video aufzunehmen. An einem Tag wurden das Publikum gefilmt und aufgenommen, am anderen die Band. Leider liegt mir jetzt nur das normale Album vor, nicht das Doppelalbum. Nun ja, viel gibt es eigentlich nicht zu sagen. Die Lider kennt man alle schon bis auf "Wilder Wein", ein langsames Stück dass RAMMSTEIN bisher nur Live gespielt haben. Die Produktion ist gut, das Publikum jubelt, was will man mehr. Ja gut, der Gesang hätte etwas lauter sein können, aber gut, ich sehe gerne drüber weg, man kennt die Texte ja eh alle auswendig. Alle Fans lege ich allerdings eher das Video wärmstens ans Herz, denn was diese Band live für ein Feuerwerk abfackelt ist wirklich phänomenal. Aber am besten geht ihr einfach auf eins der Konzerte und guckt sie euch an.
Wahnsinn, das dritte Album, dass WITCHERY dieses Jahr veröffentlichen. Nach der genialen Coverscheibe "Witchburner" und dem Album "Restless&Dead" liegt mit "Dead, Hot And Ready" die aktuelle Scheibe der schwedischen Gruppe um Sharlee D`Angelo(Bass, MERCIFUL FATE) und Patrick Jensen(Gitarre, THE HAUNTED). Die Musik ist auf der einen Seite eine Homage an den Metal der 80er, auf der anderen Seite kann sie auch als Satire auf den Heavy Metal gesehen werden, die Texte sind allesamt völlig schwachsinnig... Die Riffs von WITCHERY klingen groovig und cool, nicht immer neu aber auf jeden Fall gut, der Gesang ist für dieses Genre untypisch rauh und tief. Endlich mal eine Band die ohne einen nervigen Sänger auskommt auskommt, der so singt, als hätte ihm jemand in die E*** getreten. Nicht umsonst ist diese Scheibe bei der vielen anderen Magazinen als CD des Monats weggekommen, und hätte ich diese Scheibe früher erhalten wäre sie es wohl auch bei uns... Ein aggressiver und undergroundiger Sound dürfte dieses Album für beinahe alle Fans des Metal interessant machen, aber gerade Freunde der Heavy/Power Ecke müssen hier ein Ohr riskieren, auf die gefahr hin, dass ihnen WITCHERY nicht "true" genug sind.
Das Jahr 2000 scheint ein gutes Jahr für den deutschen Trash Metal zu werden, vieleicht sogar DAS Jahr, welches einst als Beginn einer neuen Trash Ära bekannt werden wird... zumindest seit der neuen Destruction schwelge ich in solchen Träumen und Tankard haben diese Hoffnungen mit ihrem neuesten Album "King’s of Beer" weiter bestärkt. Diese Scheibe ist ein straighter, witziger Schmaus für Liebhaber des deutschen 80‘er Trashes ala Sodom und Destruction mit guter Produktion, coolem Layout aber dem typischen 80‘er Sound, welcher jedes Old School Herz erfreuen wird und der Beweis ist, daß diese Musik nicht nur in der Nostalgie alter Tage fortlebt, sondern aktueller denn je ist. Trashhits, die zum mitgröhlen und rübenschütteln anregen sind zu genüge vetreten (Dark Exile z.B., der meiner Ansicht nach straighteste und vielleicht beste Song des Album’s). Besonders spaßig ist der Titeltrack, dessen Name hält, was er verspricht: Eine coole, witzige Manowarparodie, mit den typischen "hohohooo" Chören im Hintergrund und einer Aussage, die nur von Tankard stammen kann: Heavy Metal wird niemal sterben! Er wird in unseren Bierkrügen weiterleben! Für alle Fans des traditionellen deutschen TrashMetals heißt es deshalb: Kaufen!
Bereitet euch vor auf Mrs. Hippie - bereitet euch vor auf die völlige musikalische Belanglosigkeit. 10 Tracks hindurch dudeln Mrs. Hippie auf dieser Cd vor sich hin und versuchen dabei Rock- und Metaleinflüsse der letzten drei Dekaden in ihrer Musik zu verarbeiten. "Veredelt" wird das ganze Machwerk von der Stimme der Hammerfall - Front Sirene Joacim Cans. Leider hört sich das ganze in Wahrheit wie ein "True-Metal" meets "New-Metal" Verschnitt an. Die Riffs würden z.T. wirklich zu ähnlichem Mitgehüpfe, wie man es von Korn-Konzerten erwartet, anregen - wenn sie nicht langweilig, eintönig und, was vielleicht am schlimmsten ist, absolut drucklos rüberkommen würden. Joacim Cans Tralala-Stimme gibt dem ganzen einen erschreckend progressiven Touch, was aber nicht an seiner plötzlich völlig neuen musikalischen Ausrichtung liegt, sondern eher daran, daß gerade Die Kombination seiner Stimme mit dieser Art von Hard Rock völlig neu und nie dagewesen klingt - absolut unpassend nämlich, da er immer noch, genau wie bei Hammerfall einen (wenn auch guten) Kiske - Klon darstellt. Seine Stimme passt halt zu nichts anderem. Dennoch trifft er zielgenau jeden Ton, wie man ihm zugute halten könnte - wenn die Vocal - Lines wenigstens ansatzweise interressant wären. Der einzige gute Song des Albums ist "Lost in my way", welches durch etwas stärkere Riffs überzeugt und vor allem etwas "passender" wirkt. Dieser gute Eindruck wird allerdings bereits durch die folgende Vergewaltigung des Kiss-Klassikers "I want you" wieder zunichte gemacht.
... und ich legte die CD in den Player rein und hörte, daß es gut war.... ne mal ganz ehrlich. Ich kannte Lanfear vorher nicht, wußte nicht welche Musik Sie machen und ging also mal ganz kritisch an die Sache ran. Naja und dann hörte ich das erste Lied "Zero Poems" und war total begeistert. Und dann das zweite Lied "Turn the tight" und so ging es grad weiter. Allerdings weiß ich nun immer noch nicht, in welche Schublade man Lanfear nun packen soll. Es gibt eigendlich keine Vergleichsband für diese Musikrichtung. Die musikalischen Einflüsse stammen aus allen Ecken den Metals. Was diese CD auszeichnet, ist die Kombination von progressiven, melodischen Gesangs-und Instrumentalparts bis hin zu schnellen Gitarrenriffs und atmosphärischen Black Metal Klängen. Es fällt schwer, einen Song heraus zu picken, weil diese Beschreibung eigendlich für jeden Song zutrifft. Am Anfang von "How come?´ denkt man einen Augenblick sogar, man hört ein Musical. Wer auf musikalisches Können, Abwechslung und Heavy Metal steht, sollte sich dieses Album anhören und selbst entscheiden. Im Winter wollen die Jungs aus dem Ländle nach über 2 jähriger Abstinenz wieder die Bühne betreten. Wenn sie es schaffen, ihre Songs live so rüber zu bringen wie auf der CD, werden wir sie nächstes Jahr sicherlich auf dem einen oder anderen Festival sehen können.
Meine Lieblingsveteranen von RIOT legen nach "Inishmore" ein heißes Eisen nach. Melodischer Power Metal auf technisch höchstem Niveau, veredelt von Mike DiMeos bluesig angehauchter Stimme. Auch auf ihrem neusten Machwerk decken RIOT von der Ballade "Cover Me" den Mid- und Up-Tempo Stücken "Twist Of Fate" oder "Promises" und dem "Thundersteel" Nachfolger "Dragonfire" wieder das gesamte Spektrum des Power Metals ab. Die Soli des Gitarrenduos Mark Reale und Mike Flyntz jagen mir einen Schauer nach dem Anderen den Rücken hinunter. Auch Pete Perez glänzt auf seinem Bass mit einigen Kabinettstückchen und Bobby Jarzombeks Drumarbeit ist sowieso nicht von dieser Welt. Trotzdem dudeln diese Ausnahmekönner nie an einander vorbei, sondern spielen stets songdienlich. Notorische Nörgler werden wahrscheinlich sagen, daß RIOT anfangen auf der Stelle zu treten, aber nach so vielen Stilwechseln (Hard Rock/Heavy Metal mit Guy Speranza, bluesiger Hard Rock mit Rhett Forrester, Speed/Experimental Metal mit Tony Moore) bin ich der Ansicht daß RIOT nun endlich ihren eigenen Stil gefunden haben und dieser ist beileibe kein Schlechter. Der einzige Kritikpunkt ist das beschissene Cover!! Hey, Mark die letzen beiden Cover ("The Brethren Of The Longhouse" & "Inishmore") sahen ja ganz gut aus und jetzt ein Rückfall in vergangene Tage, warum??? Mit Eric Philippe (u.a.PHANTOM) hat sich zwar ein bekannter Zeichner dran versucht, aber das Motiv...? Na ja, Schwamm drüber, solange die Musik so geil ist wie hier. Also wem die letzten drei Alben gefallen haben, wird auch hier wieder selig. Auch alle anderen Anhänger des melodischen Power Metals, die RIOT noch nicht kennen (FREVEL!!) können hier bedenkenlos zugreifen. Ach ja, die Japan-CD kommt mit einem Bonustrack, dem gutklassigen Mid-Tempo Song "Queen". Hoffentlich rollt nun bald eine Headliner-Tour durch Deutschland!
Die mir vorliegende CD der finnischen Band CHARON ist wohl wieder mal ein Beweis dafür, daß sich eine Band bezüglich dem musikalischen Können doch drastisch weiter entwickeln kann. Zu Anfangstagen noch den üblichen 0 8 15 Knüppel Death Metal und inzwischen mit einem ganz anderen eigenen Stil und dem zweiten Langeisen "Tearstained" am Start. Mit ihrem ersten Album "Sorrowburn" kam dann auch die musikalische Umgesinnung hin zu einem atmosphärischem und melancholischem Metal Stil. Das Album plazierte sich in den finnischen Charts vor namhaften Acts wie Celine Dion ( die Finnen wissen halt was gut ist.. - Anm. d. Verf.) oder Cradle of filth. Die Reaktionen in der Pressewelt waren auch mehr als positiv. Umschreiben kann man Charons Musik etwa so: Gotic Doom Metal der etwas anderen Art mit vielen melodischen Riffeinlagen voller melancholischer Texte wie "worthless" oder "as we die" die allesamt aus der Feder von Sänger J.P. stammen, der gerne eigene Dinge in die Texte einbringt. "Tearstained" ist geprägt durch 11 abwechlungsreiche melodische Gotic Metal Songs die einem in eine tiefe emotionale Stimmung versetzen können. Genuß von Anfang bis Ende !!