Irgendwie erinnert mich diese ungewöhnliche Scheibe an meinen Kinobesuch des ersten Herr-der-Ringe-Teils. Denn dort kauerte ich hin- und hergerissen zwischen der Idylle des Auenlands und der brutalen Wirklichkeit Mordors in meinem Sessel. Und genauso ergeht es mir bei RAKOTHs neu-aufgelegter Scheibe (ursprünglich bei Code 666 im Jahre 2000 erschienen). Viele, viele ruhige, melancholische Parts lassen dich in Gedanken schwelgen, die Melodie mitsummen oder angekuschelt ans Herzblatt einnicken. Was aber nicht lange gut geht, denn plötzlich knallt ein amtliches Black-Metal-Brett aus den Boxen, lässt dich hochschrecken, du erschauderst wegen fiesen Gekreisches des Russen am Rohr... ("Fear (Wasn’t In The Design)") Aber dann holen dich die wunderschönen Flötentöne wieder zurück ins Paradies, du wirst umgarnt von lieblichen Akustik-Klängen und klebrigen Keyboard-Melodien... Auf einmal kehrt das Böse erneut zurück, in RAKOTH-Gestalt: Nehmt "Nolder Exodus", das in bester COF-Manier daherkommt. Und als du dich plötzlich gerettet fühlst von cleanem Gesang und Klaviermelodien, überwältigen dich schon wieder mächtige Double-Bass-Blastbeat-Attacken (wie beim Titelstück "Planeshift"). Diese Scheibe spielt mit allen deinen Gefühlen, diese Scheibe gibt dich käumlich wieder frei, ein Meisterwerk für alle Primordial- oder Vintersorg-Anhänger. Ein Muss für alle Hartwürste, die symphonischen Black-Metal mit Folklore-, Klassik- und Gothic-Elementen stehen. Danke Earache, dass ihr das Ding, das mit "Jabberworks" bereits einen Nachfolger hat, noch mal neu veröffentlicht habt. Danke! Danke! Danke!
Vaasa - der Herkunftsort dieser Finnen erinnert mich total an Knäckebrot oder einen Ski-Marathon. Beides passt aber überhaupt nicht zu "Murderworks". Weil dieser Sound weder zerbrechlich noch langstreckenkompatibel daherkommt.Denn erstens krümelt einem beim Sound-Genuss das Knäcke sicherlich in kleinste Stücke und zweitens hält kein Schwein aus, bei diesen Knüppel-Kameraden länger als eine halbe Stunde den Kopf zu schütteln.Die Gammel-Guys verbinden amtlichen Schweden-Death der Marke "Carnal Forge" mit old-schooligen Grindcore-Granaten und finden damit zum eigenen Stil. Der besticht mit perversen, Schweden-Death-typischen Grunts des Herren Keijo Niinimaa (nee, augenscheinlich kein Japaner), schier unglaublichem Drumming von Kai Hahtos und fiesen Mika-Aalto-Riffs. Drunter passt ein akkurater Rhythmus-Teppich von Mika Häkki (nein, beim Nachnamen fehlt nix!). Und damit jetzt niemand über die kurze Spielzeit mosert: Die drei Videos bestechen durch eine wirklich gute Bildqualität und der Sound ist auch ok. Und vor allem liefern sie einen guten Einblick in die durchgeballerte Show der Finnen, die sich - so scheint’s - gerne mal ein bisschen rot anmalen. Zum Video könnte man dann ja ein oder zehn leckere Kinder,ähh knusprige Knäckebrote genießen. Guten Appetit.
Murderworks
Band:
Genre:Nicht angegeben Tracks:14 plus drei Videos Länge:28:25 () Label: Vertrieb:
Hans Clarin kann ja aus Gesundheitsgründen im neuen Pumuckl-Film nicht als Synchron-Sprecher des lustigen kleinen Kobolds arbeiten. Vielleicht fragen die Macher des Streifens mal den Adi, der auf dieser UPHILL-BATTLE-Scheibe, der ersten der Band für Relapse, singt. Oder besser schreit. Eben genau wie das kleine rothaarige Männchen in den gelb-grünen Klamotten. Adi aber nimmt der brettharten Scheibe, die sich irgendwo zwischen Death-Metal, Grind- und Hard-Core bewegt, viel von ihrem Reiz. Oder überdeckt zumindest, die hektischen Riffs und das energische Getrommel der Kollegen. Frei nach dem Motto "Von jedem etwas, Hauptsache es knüppelt" schmeißen die Amis ihre Zutaten in den Topf, dass sich Meister Eder mächtig wundern würde, was da am Ende heraus kommt. Um es positiv auszudrücken, könnte man von "Abwechslungsreichtum" sprechen. Ich persönlich finde den Krempel weniger gelungen, eher durcheinander. Weniger wäre sicherlich mehr gewesen. Aber vielleicht verstehe ich das Album auch einfach nicht. Ich finde allerdings, dass die beiden vorherigen Relapse-Outputs von "Agoraphobic Nosebleed" und "Origin" diesem um Längen voraus sind. Die abgedrehten Jungs beherrschen ihre Lärminstrumente, nur gelingt ihnen allenfalls stellenweise, dass auch gemeinsam zu beweisen. Hoffentlich verzeiht’s mir der Klabautermann. Nicht, dass mich Pumuckl zur Strafe zwickt...
Die Pivo-Studios in Celle haben nicht nur ein lustigen Namen (Pivo: tschechisch für "Bier"), sondern machen sich zusehends einen guten. Neuestes Beispiel: Die melodischen Black-Metaller aus der Lüneburger Heide namens DISSOCIATION, zu deutsch "Trennung" oder "Spaltung". Doch Spaltung ist hier nicht Programm, wenn man mal von Die-Hard-Blackies absieht, die bei jedem Keyboard-Ton das Kacken kriegen und sich kaum für DISSOCIATION interessieren dürften. Fakt ist: Die Niedersachsen verkaufen erstaunlich professionelle schwarze Melodien, unterstützt von süßlichen, aber niemals zu schmalzigen Keyboard-Sounds. Natürlich kann man COF oder andere Genregrößen zum Vergleich heranziehen, mich erinnert das Ganze jedoch in erster Linie an "Catamenia", die kürzlich mit "Eskhata" ebenfalls ein Meisterwerk vorgelegt haben. Ja, Meisterwerk, das trifft auch für diesen Undergroundhammer zu. Allein das mehr als sechsminütige Opus "Mit geöffneten Armen in den Tod" rechtfertigt den Bestellwert allemal. Oder das groovende Titelstück: Die Gitarren duellieren sich gekonnt, die Musik verliert nie den Druck, den eine melodische BM-Scheibe benötigt, um sich nicht mal ansatzweise der Lächerlichkeit hinzugeben. Dazu eine Stimme, die genügend Substanz besitzt, um der Atmosphäre standzuhalten und Songs, die auch nach mehrmaligem Hören noch genügend Überraschungen parat haben. Große Musik aus der niedersächsischen Tiefebene. Die Welt wartet mit geöffneten Armen und Ohren... Und hoffentlich befinden sich die Brieftaschen im gleichen Zustand: Schwarz-Metallisten, schaut in die Underdog-Sektion und bestellt euch dieses Value-For-Money-Juwel!
Die zweite Full-Length nach dem selbstbetitelten Debut und dem "A Coming to Existence"-Demo verdient den Namen eigentlich nicht wirklich, kommt sie doch noch nicht mal auf ein halbes Stündchen Arbeitszeit. Aber mal ganz ehrlich: Die Death-Metal-Maurer aus Topeka brauchen nicht eine Sekunde länger, um die Steine voneinander zu trennen und nicht einen einzigen auf dem anderen zu lassen. Dies ist die amtliche, derzeit erhältliche Abrissbirne. Der Trupp stürmt die Baustelle, zu fünft und nietet ein Haus nach dem anderen um. Neunmal gehen sie zu Werke, neun Mal ohne Kompromisse, neun Mal ohne Skrupel. Sie bewegen sich dabei im Fahrwasser von anspruchsvollen nord-amerikanischen Tod-Metallern wie Cryptopsy. Und irgendwie gelingt ihnen sogar das Ganze nicht zu abgehoben, zu frickelig daherkommen zu lassen. Das Riffing erinnert mich nicht selten an die guten alten Death, obendrauf kommt abwechselnd schweinsches Grunzen und hysterisches Schreien. Dazu gesellen sich Presslufthammer-Drums und Maschinengewehr-Bass. Alter Freund, hofft nur, dass euer Haus noch steht, wenn ihr diese Scheibe gehört habt. Akkurat, meine Herren, bombig auffm Bau. Ach, beinahe vergessen: Es gibt CD-Versionen mit dem Death-Cover "Flattening of Emotions", seines Zeichens Opener des "Human"-Albums. Liegt aber leider nicht vor...
Nightwish hier, Nightwish da. Fast schon nervig, wenn in fast jedem Gespräch um Metal in den letzten Jahren irgendwann dieser Name fiel. Und eigentlich ist schon recht seltsam dass diese Art Musik so vielen Menschen zugesagt hat, denn so richtig angenehm zu hören fand ich die teils arg pathetischen Songs auf Dauer nicht. Nunja, genau dieser eventuellen Kritik haben sie definitiv den Wind aus den Segeln genommen, denn auch wenn sie immer noch die Bombastschiene fahren so sind die Songs moderner aber vor allem auch härter geworden. Die Härte resultiert aus teilweise simplen Riffs in glasklarer Produktion die die Songs meist mit sehr eingängigen Parts ausstattet. Das Keyboard wird erneut eingesetzt um diese herzerweichenden Melodien zu kreieren und der Gesang von Frau Turunen ist wieder über jeden Zweifel erhaben und in höchstem Maße angenehm zu hören. Was dagegen meiner Meinung nach so nicht sein musste, ist die Tatsache dass der Neuling Hietala am Bass seine Stimme zu Besten geben muss. Selbiger weist weder das Volumen noch die Brillanz oder Flexibilität von Turunens Stimme auf und wirkt grade im direkten Vergleich ("The Phantom Of The Opera") schwach. Unglaublich positiv dagegen fällt das kreative Potential der Finnen auf, die es geschafft haben ein sehr abwechslungsreiches Album einzuspielen, und in jedem Bereich voll zu Überzeugen. Sei es der superbe Opener "Bless The Child", das phasenweise sehr harte "Slaying The Dreamer", die Webber Adaption des "The Phantom Of The Opera" (mit angesprochenem Manko) oder das über 10 minütige Mammutstück "Beauty Of The Beast". "Ocean Soul" gefällt mir neben dem Opener vom Gesamteindruck auf "Century Child" am besten, der Gesang lässt einen dahinschmelzen und der Aufbau des Songs erzeugt eine herrliche Spannung, die lockere Erhabenheit beim Spielen eines solchen Songs die man ihnen anmerkt, muss ihnen erst mal jemand nachmachen. Die Ballade "Forever Yours" ist, gehässig formuliert, musikalisch zwar nur in etwa so wertvoll wie Celine Dion, insgesamt fügt sie sich aber in ein annähernd perfektes Gesamtbild ein, dass die Sängerin hier abgibt. Ganz klar zielen sie mit dem Schritt in Richtung besserer Hörbarkeit auf eine noch größerer Käuferschar. Ihr gutes Recht, und so langsam werde auch ich neidlos anerkennen, dass Nightwish etwas sehr Besonderes sind. Amen.
Einer meiner Favoriten für den Power-Metal-Song des Jahres 2002 ist ganz Gewiss auf dem mir gerade ins Haus geflatterte Debüt der Band Firewind gelandet. Das Teil heißt "Warrior", und ist seines Zeichens ein viereinhalbminütiges Lehrstück melodischen Power Metals mit einem super-eingängigem Refrain der einfach nicht aus dem Schädel raus will (dudelt gerade bei vollen Reglern im Repeat-Modus rauf und runter - ich höre nicht mal mehr das verzweifelte Klopfen meiner Vermieter). Und auch das sonstige Liedgut was uns auf dem Debüt "Between Heaven And Hell" der US-Metaller präsentiert wird, ist aller Ehren wert. Geile Riffs, wuchtige Grooves und Ohrwurm-Melodien satt, dabei kommen Firewind ohne jeglichen Pathos und Kitsch aus, was bei anderen Bands dieses Genres des öfteren den Hörgenuss doch erheblich mindert. Dazu noch die druckvolle und zugleich gefühlvolle Stimme von Sänger Stephen Fredrick (ex-Kenziner), die phasenweise etwas an Meister Dio erinnert. Macht Spaß das Teil. Nahtlos fügt sich der Zweite der beiden Hauptakteure, nämlich der 21-jährige in den USA lebende griechische Gitarrist Gus G. (Mystic Prophecy) ein, dessen Soli einen immer wieder richtiggehend aus den Boxen anzuspringen scheinen. (Jener Gus hat zur Zeit ja noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer - er hat sich auch auf dem bärenstarkem Debüt der Schweden von Dream Evil verewigt). Musikalische Unterstützung finden die beiden Hauptprotagonisten am Bass durch Gus’ griechischen Kumpel Konstantine und dem jungen, aufstrebenden Ami-Drummer Brian Harris (Kenziner, Zanister, Vainglory). Der Silberling eröffnet schon recht heftig mit dem amtlichen Rocker "Between Heaven And Hell" und dem oben bereits erwähnten Klasseteil "Warrior". Beide Songs enthalten alle positiven Trademarks von Firewind; und legen die Meßlatte für die folgenden Tracks recht hoch - die Band kann aber über die ganze Scheibe dieses für ein Debüt erschreckend hohe Niveau locker halten. Weitere Songs herauszuheben wäre einfach vermessen, denn Ausfälle gibt’s auf "Between Heaven And Hell" keine zu verzeichnen. Aber mir hat es noch besonders das melodische "Tomorrow Can Wait", das stark an die Achtziger erinnerte "Pictured Life" und das (nach "Warrior" natürlich) stärkste Stück der Scheibe "Firewind Raging" angetan. Die gelungene Halbballade "Who Am I" beschließt dann eine absolut hörenswerte Scheibe (habe ich die Repeat-Taste schon erwähnt), welche ein durchweg herausragendes Debüt und für mich jetzt schon eine der besten Power-Metal-Scheiben dieses Jahres darstellt - das Ganze sollte (muss) bei einer tollen Liveumsetzung einen wohl die Ohren wegblasen. Da kann jeder Metalhead nur schreien: Mehr davon!
Ich mag den alten Rob und ich mag die alten Priest. Und diese Scheibe kommt an beide nicht heran. Punkt.
Schon gut, ich versuch’s ja auch zu erklären: Klar, es gibt professionellen Sound, alles wird kompetent gespielt (was will man bei einer Ikone wie Watchtower-Drummer Bobby Jarzombek auch anderes erwarten), prima gesungen und manchmal stimmen sogar die Songs: "Betrayal" zum Beispiel besticht als amtliche Up-Tempo-Nummer. Herr "Metalgod" nimmt den Hörer mehr als einmal mit auf selige Zeitreise in Richtung "Point Of Entry" oder auch "Screaming For Vengeance". Und auch eine Semi-Ballade wie "Sun" oder das groovige "Weaving Sorrow" passt zum Glatzkopf wie Arsch auf Eimer. Und natürlich scheut sich der beim BYH so enttäuschende Halford nicht, auch Einflüsse aus seinen "Fight"-Zeiten zu verarbeiten. Also klingen ab und an auch recht moderne Einflüsse durch, was Traditionalisten natürlich nervt und die ganze Angelegenheit zu einer Achterbahnfahrt werden lässt. Insgesamt bekommen Robby und seine Fliewatüüts ein durchwachsenes Teil hin - zumindest für die Maßstäbe, die Fan bei einem wie Halford nun mal anlegen muss. Und das liegt vor allem an einer Tatsache: Es sind keine Hits, keine potentiellen "Evergreens", vorhanden. Hätte ich die Wahl, so legte ich stets ein altes Judas-Priest-Album auf und live freute ich mich am meisten über die alten Knaller. Sorry, aber der Mann muss einfach keine neuen Scheibe mehr machen, sonst demontiert er sich die Tage nur. Es reicht. Finde ich jedenfalls...
Von manchen Kritikern sind WIZARD (dieser sehr tolle und originelle Name wurde/wird auch schon von vielen anderen Kapellen verwendet) schon etwas vorschnell als die "deutschen MANOWAR", bezeichnet worden aber nach den ersten Takten von "Head of the Deceiver" kann man, zumindestens was den musikalischen Stil betrifft, dem sogar uneingeschränkt zustimmen. Im Detail betrachtet, ist dann u.a. der Gesang allerdings nix wirklich besonderes und kann mit dem offensichtlichen Vorbild nicht annähernd konkurrieren. Auf "Head Of The Deceiver" wird von Beginn ordentlich losgelegt und mit viel Power und Doublebass kräftig eingeheizt. Die typischen guten Hymnen (Balladen) und eingehenden Chorusgesänge wie bei MANOWAR sucht man bei WIZARD allerdings leider vergebens. Manche gute Idee und ihre Umsetzung wirken mir da etwas zu aufgesetzt und münden in schlichtes ausdrucksloses Geknüppel. Ansonsten ist "Head Of The Deceiver" ein recht rundes Album mit einigen eingehenden Songs geworden. Für True Metal Anhänger dürfte dies mehr als genügen, um diesem Werk ausreichend positiv zu huldigen. Mir ist das ganz etwas doch zu klischeehaft und oberflächlich bei allen gut gemeinten Ansätzen und sicherlich vorhandenen Potentialen der einzelne Musiker. Das extrem räudige gezeichnete Cover u.a. mit einem abgeschlagenen Schrumpfkopf bestätigt dieses Gesamturteil nachdrücklich. Am besten können dabei noch "Defenders of Metal" und der Titelsong "Head of the Deceiver" aus der Masse an vielen Durchschnittssongs überzeugen. Zwischendurch zeigen dann WIZARD immer wieder mal, daß sie sicher noch nicht am Ende ihres wahren Leistungsvermögens erreicht haben, denn die zwischendurch immer mal wieder aufflackernden guten Gitarrensolos oder die ausgesprochen gute Rhythmussektion zeigen dies. Warten wir mal das nächste Album ab.
Schon der Name des Gründers und Mastermind dieses finnischen Projekts VIRTUOCITY JARON SEBASTIAN RAVEN war wahrscheinlich Programm für diesen Virtuosen. Man kennt das ja mittlerweile schon von einigen anderen begabten Künstlern: Im jugendlichen Alter von neun Jahren hat er bereits begonnen zu komponieren, auf einer Flöte von seiner Mutter zum Geburtstag bekommen, entstanden so die ersten Songs. Dann mit 10 Jahren die erste Gitarre in den Händen und so weiter und so weiter. Jaron nahm dann seine eigenen Lieder auf Tapes auf und spielte dabei alle Instrumente höchstpersönlich selbst also auch den Bass und die Keyboards. Dieser talentierte Junge nun hat jetzt seine eigen Band mit dem bezeichnenden Namen VIRTUOCITY gegründet. Das hier vorliegende Debütalbum "Secret Visions" bietet äußerst melodischen Metal mit einer guten Mischung aus schnellen heavy Songs mit immer wieder mal eingestreuten Uptemposongs mit schönen Instrumentalpassagen. Deutlich Einflüsse von RHAPSODY und HAMMERFALL sind unüberhörbar (insbesondere gegen Schluß bei "Raging Destiny" und "Secret Visions") was aber an sich auch nicht als negativ zu werten ist. Die teilweise offen zu Tage tretenden Vorlieben für klassische Kompositionen wie PAGGANINI (z.B. "Eye for an Eye) kann Jaron darüber hinaus auch nicht ganz verleugnen. Für seine Band VIRTUOCITY hat sich Mister Raven noch weitere hochklassige Mitstreiter ins Studio geholt wie u.a. für die Vocals PETER JAMES GOODMAN (Conquest) und MARCO HIETALA (Sinergy, Tarot, Nightwish). Als weitere Musiker wirkten bei "Secret Visions" noch ASKA RAATIKAINEN (Drums/CHILDREN OF BODOM) und JANNE TOLSA (Keyboards/TAROT) mit, die sich alle auch deutlich hörbar miteingebracht haben. Es wird dabei größtenteils neoklassisches Material mit einen Hauch MALMSTEEN, zumindest was bestimmte Instrumentalparts angeht, dargeboten. Ein weiterer Anspieltipp ist der Midtemporocker "Without you" mit toller Hook und mehrstimmigen Vocals. Die Songs im letzten Drittel der CD sorgen dann doch noch für ein paar Ah-Erlebnisse aufgrund der wirklich spektakulären virtuosen Hörgenüsse aber insgesamt ist "Secret Visions" doch zu durchschnittlich und unspektakulär geraten. Zwar alles solide gespielt aber hat man irgendwie schon mal alles gehört - auch diese CD wohl im Sumpf der zahlreichen Veröffentlichungen in diesem Genre etwas untergehen.