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Blutrausch

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Die Pivo-Studios in Celle haben nicht nur ein lustigen Namen (Pivo: tschechisch für "Bier"), sondern machen sich zusehends einen guten. Neuestes Beispiel: Die melodischen Black-Metaller aus der Lüneburger Heide namens DISSOCIATION, zu deutsch "Trennung" oder "Spaltung". Doch Spaltung ist hier nicht Programm, wenn man mal von Die-Hard-Blackies absieht, die bei jedem Keyboard-Ton das Kacken kriegen und sich kaum für DISSOCIATION interessieren dürften. Fakt ist: Die Niedersachsen verkaufen erstaunlich professionelle schwarze Melodien, unterstützt von süßlichen, aber niemals zu schmalzigen Keyboard-Sounds. Natürlich kann man COF oder andere Genregrößen zum Vergleich heranziehen, mich erinnert das Ganze jedoch in erster Linie an "Catamenia", die kürzlich mit "Eskhata" ebenfalls ein Meisterwerk vorgelegt haben. Ja, Meisterwerk, das trifft auch für diesen Undergroundhammer zu. Allein das mehr als sechsminütige Opus "Mit geöffneten Armen in den Tod" rechtfertigt den Bestellwert allemal. Oder das groovende Titelstück: Die Gitarren duellieren sich gekonnt, die Musik verliert nie den Druck, den eine melodische BM-Scheibe benötigt, um sich nicht mal ansatzweise der Lächerlichkeit hinzugeben. Dazu eine Stimme, die genügend Substanz besitzt, um der Atmosphäre standzuhalten und Songs, die auch nach mehrmaligem Hören noch genügend Überraschungen parat haben. Große Musik aus der niedersächsischen Tiefebene. Die Welt wartet mit geöffneten Armen und Ohren... Und hoffentlich befinden sich die Brieftaschen im gleichen Zustand: Schwarz-Metallisten, schaut in die Underdog-Sektion und bestellt euch dieses Value-For-Money-Juwel!

Blutrausch


Cover - Blutrausch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 62:29 ()
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Informis, Infinitas, Inhuminitas

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Die zweite Full-Length nach dem selbstbetitelten Debut und dem "A Coming to Existence"-Demo verdient den Namen eigentlich nicht wirklich, kommt sie doch noch nicht mal auf ein halbes Stündchen Arbeitszeit. Aber mal ganz ehrlich: Die Death-Metal-Maurer aus Topeka brauchen nicht eine Sekunde länger, um die Steine voneinander zu trennen und nicht einen einzigen auf dem anderen zu lassen. Dies ist die amtliche, derzeit erhältliche Abrissbirne. Der Trupp stürmt die Baustelle, zu fünft und nietet ein Haus nach dem anderen um. Neunmal gehen sie zu Werke, neun Mal ohne Kompromisse, neun Mal ohne Skrupel. Sie bewegen sich dabei im Fahrwasser von anspruchsvollen nord-amerikanischen Tod-Metallern wie Cryptopsy. Und irgendwie gelingt ihnen sogar das Ganze nicht zu abgehoben, zu frickelig daherkommen zu lassen. Das Riffing erinnert mich nicht selten an die guten alten Death, obendrauf kommt abwechselnd schweinsches Grunzen und hysterisches Schreien. Dazu gesellen sich Presslufthammer-Drums und Maschinengewehr-Bass. Alter Freund, hofft nur, dass euer Haus noch steht, wenn ihr diese Scheibe gehört habt. Akkurat, meine Herren, bombig auffm Bau. Ach, beinahe vergessen: Es gibt CD-Versionen mit dem Death-Cover "Flattening of Emotions", seines Zeichens Opener des "Human"-Albums. Liegt aber leider nicht vor...

Informis, Infinitas, Inhuminitas


Cover - Informis, Infinitas, Inhuminitas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 28:32 ()
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Century Child

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Nightwish hier, Nightwish da. Fast schon nervig, wenn in fast jedem Gespräch um Metal in den letzten Jahren irgendwann dieser Name fiel. Und eigentlich ist schon recht seltsam dass diese Art Musik so vielen Menschen zugesagt hat, denn so richtig angenehm zu hören fand ich die teils arg pathetischen Songs auf Dauer nicht. Nunja, genau dieser eventuellen Kritik haben sie definitiv den Wind aus den Segeln genommen, denn auch wenn sie immer noch die Bombastschiene fahren so sind die Songs moderner aber vor allem auch härter geworden. Die Härte resultiert aus teilweise simplen Riffs in glasklarer Produktion die die Songs meist mit sehr eingängigen Parts ausstattet. Das Keyboard wird erneut eingesetzt um diese herzerweichenden Melodien zu kreieren und der Gesang von Frau Turunen ist wieder über jeden Zweifel erhaben und in höchstem Maße angenehm zu hören. Was dagegen meiner Meinung nach so nicht sein musste, ist die Tatsache dass der Neuling Hietala am Bass seine Stimme zu Besten geben muss. Selbiger weist weder das Volumen noch die Brillanz oder Flexibilität von Turunens Stimme auf und wirkt grade im direkten Vergleich ("The Phantom Of The Opera") schwach. Unglaublich positiv dagegen fällt das kreative Potential der Finnen auf, die es geschafft haben ein sehr abwechslungsreiches Album einzuspielen, und in jedem Bereich voll zu Überzeugen. Sei es der superbe Opener "Bless The Child", das phasenweise sehr harte "Slaying The Dreamer", die Webber Adaption des "The Phantom Of The Opera" (mit angesprochenem Manko) oder das über 10 minütige Mammutstück "Beauty Of The Beast". "Ocean Soul" gefällt mir neben dem Opener vom Gesamteindruck auf "Century Child" am besten, der Gesang lässt einen dahinschmelzen und der Aufbau des Songs erzeugt eine herrliche Spannung, die lockere Erhabenheit beim Spielen eines solchen Songs die man ihnen anmerkt, muss ihnen erst mal jemand nachmachen. Die Ballade "Forever Yours" ist, gehässig formuliert, musikalisch zwar nur in etwa so wertvoll wie Celine Dion, insgesamt fügt sie sich aber in ein annähernd perfektes Gesamtbild ein, dass die Sängerin hier abgibt. Ganz klar zielen sie mit dem Schritt in Richtung besserer Hörbarkeit auf eine noch größerer Käuferschar. Ihr gutes Recht, und so langsam werde auch ich neidlos anerkennen, dass Nightwish etwas sehr Besonderes sind. Amen.

Century Child


Cover - Century Child Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:15 ()
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Between Heaven And Hell

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Einer meiner Favoriten für den Power-Metal-Song des Jahres 2002 ist ganz Gewiss auf dem mir gerade ins Haus geflatterte Debüt der Band Firewind gelandet. Das Teil heißt "Warrior", und ist seines Zeichens ein viereinhalbminütiges Lehrstück melodischen Power Metals mit einem super-eingängigem Refrain der einfach nicht aus dem Schädel raus will (dudelt gerade bei vollen Reglern im Repeat-Modus rauf und runter - ich höre nicht mal mehr das verzweifelte Klopfen meiner Vermieter). Und auch das sonstige Liedgut was uns auf dem Debüt "Between Heaven And Hell" der US-Metaller präsentiert wird, ist aller Ehren wert. Geile Riffs, wuchtige Grooves und Ohrwurm-Melodien satt, dabei kommen Firewind ohne jeglichen Pathos und Kitsch aus, was bei anderen Bands dieses Genres des öfteren den Hörgenuss doch erheblich mindert. Dazu noch die druckvolle und zugleich gefühlvolle Stimme von Sänger Stephen Fredrick (ex-Kenziner), die phasenweise etwas an Meister Dio erinnert. Macht Spaß das Teil. Nahtlos fügt sich der Zweite der beiden Hauptakteure, nämlich der 21-jährige in den USA lebende griechische Gitarrist Gus G. (Mystic Prophecy) ein, dessen Soli einen immer wieder richtiggehend aus den Boxen anzuspringen scheinen. (Jener Gus hat zur Zeit ja noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer - er hat sich auch auf dem bärenstarkem Debüt der Schweden von Dream Evil verewigt). Musikalische Unterstützung finden die beiden Hauptprotagonisten am Bass durch Gus’ griechischen Kumpel Konstantine und dem jungen, aufstrebenden Ami-Drummer Brian Harris (Kenziner, Zanister, Vainglory). Der Silberling eröffnet schon recht heftig mit dem amtlichen Rocker "Between Heaven And Hell" und dem oben bereits erwähnten Klasseteil "Warrior". Beide Songs enthalten alle positiven Trademarks von Firewind; und legen die Meßlatte für die folgenden Tracks recht hoch - die Band kann aber über die ganze Scheibe dieses für ein Debüt erschreckend hohe Niveau locker halten. Weitere Songs herauszuheben wäre einfach vermessen, denn Ausfälle gibt’s auf "Between Heaven And Hell" keine zu verzeichnen. Aber mir hat es noch besonders das melodische "Tomorrow Can Wait", das stark an die Achtziger erinnerte "Pictured Life" und das (nach "Warrior" natürlich) stärkste Stück der Scheibe "Firewind Raging" angetan. Die gelungene Halbballade "Who Am I" beschließt dann eine absolut hörenswerte Scheibe (habe ich die Repeat-Taste schon erwähnt), welche ein durchweg herausragendes Debüt und für mich jetzt schon eine der besten Power-Metal-Scheiben dieses Jahres darstellt - das Ganze sollte (muss) bei einer tollen Liveumsetzung einen wohl die Ohren wegblasen. Da kann jeder Metalhead nur schreien: Mehr davon!

Between Heaven And Hell


Cover - Between Heaven And Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:59 ()
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Crucible

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Ich mag den alten Rob und ich mag die alten Priest. Und diese Scheibe kommt an beide nicht heran. Punkt.

Schon gut, ich versuch’s ja auch zu erklären: Klar, es gibt professionellen Sound, alles wird kompetent gespielt (was will man bei einer Ikone wie Watchtower-Drummer Bobby Jarzombek auch anderes erwarten), prima gesungen und manchmal stimmen sogar die Songs: "Betrayal" zum Beispiel besticht als amtliche Up-Tempo-Nummer. Herr "Metalgod" nimmt den Hörer mehr als einmal mit auf selige Zeitreise in Richtung "Point Of Entry" oder auch "Screaming For Vengeance". Und auch eine Semi-Ballade wie "Sun" oder das groovige "Weaving Sorrow" passt zum Glatzkopf wie Arsch auf Eimer. Und natürlich scheut sich der beim BYH so enttäuschende Halford nicht, auch Einflüsse aus seinen "Fight"-Zeiten zu verarbeiten. Also klingen ab und an auch recht moderne Einflüsse durch, was Traditionalisten natürlich nervt und die ganze Angelegenheit zu einer Achterbahnfahrt werden lässt. Insgesamt bekommen Robby und seine Fliewatüüts ein durchwachsenes Teil hin - zumindest für die Maßstäbe, die Fan bei einem wie Halford nun mal anlegen muss. Und das liegt vor allem an einer Tatsache: Es sind keine Hits, keine potentiellen "Evergreens", vorhanden. Hätte ich die Wahl, so legte ich stets ein altes Judas-Priest-Album auf und live freute ich mich am meisten über die alten Knaller. Sorry, aber der Mann muss einfach keine neuen Scheibe mehr machen, sonst demontiert er sich die Tage nur. Es reicht. Finde ich jedenfalls...

Crucible


Cover - Crucible Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:56 ()
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Head Of The Deceiver

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Von manchen Kritikern sind WIZARD (dieser sehr tolle und originelle Name wurde/wird auch schon von vielen anderen Kapellen verwendet) schon etwas vorschnell als die "deutschen MANOWAR", bezeichnet worden aber nach den ersten Takten von "Head of the Deceiver" kann man, zumindestens was den musikalischen Stil betrifft, dem sogar uneingeschränkt zustimmen. Im Detail betrachtet, ist dann u.a. der Gesang allerdings nix wirklich besonderes und kann mit dem offensichtlichen Vorbild nicht annähernd konkurrieren. Auf "Head Of The Deceiver" wird von Beginn ordentlich losgelegt und mit viel Power und Doublebass kräftig eingeheizt. Die typischen guten Hymnen (Balladen) und eingehenden Chorusgesänge wie bei MANOWAR sucht man bei WIZARD allerdings leider vergebens. Manche gute Idee und ihre Umsetzung wirken mir da etwas zu aufgesetzt und münden in schlichtes ausdrucksloses Geknüppel. Ansonsten ist "Head Of The Deceiver" ein recht rundes Album mit einigen eingehenden Songs geworden. Für True Metal Anhänger dürfte dies mehr als genügen, um diesem Werk ausreichend positiv zu huldigen. Mir ist das ganz etwas doch zu klischeehaft und oberflächlich bei allen gut gemeinten Ansätzen und sicherlich vorhandenen Potentialen der einzelne Musiker. Das extrem räudige gezeichnete Cover u.a. mit einem abgeschlagenen Schrumpfkopf bestätigt dieses Gesamturteil nachdrücklich. Am besten können dabei noch "Defenders of Metal" und der Titelsong "Head of the Deceiver" aus der Masse an vielen Durchschnittssongs überzeugen. Zwischendurch zeigen dann WIZARD immer wieder mal, daß sie sicher noch nicht am Ende ihres wahren Leistungsvermögens erreicht haben, denn die zwischendurch immer mal wieder aufflackernden guten Gitarrensolos oder die ausgesprochen gute Rhythmussektion zeigen dies. Warten wir mal das nächste Album ab.

Head Of The Deceiver


Cover - Head Of The Deceiver Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:40 ()
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Secret Visions

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Schon der Name des Gründers und Mastermind dieses finnischen Projekts VIRTUOCITY JARON SEBASTIAN RAVEN war wahrscheinlich Programm für diesen Virtuosen. Man kennt das ja mittlerweile schon von einigen anderen begabten Künstlern: Im jugendlichen Alter von neun Jahren hat er bereits begonnen zu komponieren, auf einer Flöte von seiner Mutter zum Geburtstag bekommen, entstanden so die ersten Songs. Dann mit 10 Jahren die erste Gitarre in den Händen und so weiter und so weiter. Jaron nahm dann seine eigenen Lieder auf Tapes auf und spielte dabei alle Instrumente höchstpersönlich selbst also auch den Bass und die Keyboards. Dieser talentierte Junge nun hat jetzt seine eigen Band mit dem bezeichnenden Namen VIRTUOCITY gegründet. Das hier vorliegende Debütalbum "Secret Visions" bietet äußerst melodischen Metal mit einer guten Mischung aus schnellen heavy Songs mit immer wieder mal eingestreuten Uptemposongs mit schönen Instrumentalpassagen. Deutlich Einflüsse von RHAPSODY und HAMMERFALL sind unüberhörbar (insbesondere gegen Schluß bei "Raging Destiny" und "Secret Visions") was aber an sich auch nicht als negativ zu werten ist. Die teilweise offen zu Tage tretenden Vorlieben für klassische Kompositionen wie PAGGANINI (z.B. "Eye for an Eye) kann Jaron darüber hinaus auch nicht ganz verleugnen. Für seine Band VIRTUOCITY hat sich Mister Raven noch weitere hochklassige Mitstreiter ins Studio geholt wie u.a. für die Vocals PETER JAMES GOODMAN (Conquest) und MARCO HIETALA (Sinergy, Tarot, Nightwish). Als weitere Musiker wirkten bei "Secret Visions" noch ASKA RAATIKAINEN (Drums/CHILDREN OF BODOM) und JANNE TOLSA (Keyboards/TAROT) mit, die sich alle auch deutlich hörbar miteingebracht haben. Es wird dabei größtenteils neoklassisches Material mit einen Hauch MALMSTEEN, zumindest was bestimmte Instrumentalparts angeht, dargeboten. Ein weiterer Anspieltipp ist der Midtemporocker "Without you" mit toller Hook und mehrstimmigen Vocals. Die Songs im letzten Drittel der CD sorgen dann doch noch für ein paar Ah-Erlebnisse aufgrund der wirklich spektakulären virtuosen Hörgenüsse aber insgesamt ist "Secret Visions" doch zu durchschnittlich und unspektakulär geraten. Zwar alles solide gespielt aber hat man irgendwie schon mal alles gehört - auch diese CD wohl im Sumpf der zahlreichen Veröffentlichungen in diesem Genre etwas untergehen.

Secret Visions


Cover - Secret Visions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:23 ()
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Danger World

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Lang ist’s her .. "Irgendjemands Tochter" war dann och noch erwachsen geworden - vor rund 16 Jahren erschien die letzte Platte dieser Mitte der 70er von Matthias Ulmer & Uwe Karpa, gegründeten Band mit dem tollen Namen ANYONES’S DAUGHTER. Nach nicht weniger als für damalige Verhältnisse satten 120.000 verkauften LP’s war erst mal Schluß. Die Band gehörte mit ihren teilweise epischen Sound und ausufernden Klangmalereien fest zur deutschen Progszene - die Songs wurden bei Räucherstäbchen und Vanille-Tee gehört, um dabei u.a. über die musikalische Umsetzung von Hermann Hesse "Piktors Verwandlung" zu diskutieren. Danach nutzten die Musikern die Zeit, um eigene Projekte durchzuziehen oder als gefragte Studiomusiker tätig zu sein. Matthias Ulmer steuerte Peter Schilling die Orgeltöne bei und betätigt u.a. die Tasteninstrumente bei Heinz Rudolf Kunze, Uwe Karpa verfeinerte seine Gitarrenmusik in der Zusammenarbeit mit vielen Künstlern aus München. Peter Kumpf am Schlagwerk wirkte bei Harold Faltermeyer/Chris THOMSON und bei "ZAR"; der Bassist Raoul Walton ist bekannt durch seine tiefen Töne bei den Herren WESTERNHAGEN und Kunze. Der neue Mann an den Vocals heißt Andre Carswell aus Macon, Georgia, und dieser Mann schon ganz alleine würde den Kauf dieses aktuellen Comebackwerks "Danger World" mit seiner genial rock-souligen Stimme rechtfertigen. Zuvor in diversen fränkischen Coverbands tätig und daher bereits bei einem regionalen Publikum bestens bekannt drückt dieser Mann den neuen Anyone’s Daughter mit seiner genialen Stimme, seinen ureigenen Stempel auf. Die erste CD-Einspielung von Anyone’s Daughter II beeindruckt durch machtvolle Sounds, tolle Melodien und die Energie der Musiker. AD haben ein gutes Gespür dafür, wie es "richtig" klingen muß: Stimmige Kompositionen, produktionstechnisch auf internationalem Niveau und außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten schaffen Atmosphäre und können den Zuhörer jederzeit fesseln. "Danger World" hat mit den früheren Progeinflüssen, wenn überhaupt, nur noch in kleinen Nuancen zu tun. Am ehesten noch kann ich diese Musik als melodisch-harmonischen Rock-Pop umschreiben aber mit der Betonung auf ersteres. Die Platte klingt absolut überzeugend, jedes Instrument kommt voll zur Geltung, das Rhythmus-Gerüst steht felsenfest (Der Bass wummert so richtig satt) und der Gesang ist einfach nur begnadet. Andre Carswell ist schwarz und entsprechend klingt auch seine Stimme. Voller Dynamik, mit Feeling, Überzeugungskraft, Blues und viel Soul! Die tollen Melodien ohne jede Plattheit gehen einem einfach nicht mehr aus dem Ohr.
Diese überraschende Reunion bietet für die Anhänger der frühen AD wahrscheinlich einige kräftige Überraschungen, denn der Sound ist keinesfalls retro sondern es gibt hier modernen Rock mit tollen Arrangements. Die beiden Neuinterpretationen zweier alter Titel ist aus meiner Sicht mehr als gelungen zu bezeichnen. Manchen Fans werden dabei aber die Haare zu Berge stehen. "The Sundance of the Haute Provence" im modernen Soundgewand und besonders die Dancefloor-Version des bekannten Klassikers "Moria" gehen einfach gut ab. Doch keine Sorge auch für die "alten" Anhänger haben AD doch noch was im Angebot, denn ab und zu haut Matthias Ulmer in die Tasten, wie zu den guten alten Zeiten und es mutieren Stücke zu regelrechten "Keyboardorgien". Solch schöner Bombast wie u.a. bei "Helios" hätte auch auf einer älteren Platte einen Platz gefunden Diese Musik ist im positiven Sinne radiotauglich (wenngleich solche Musik wahrscheinlich leider trotzdem nicht auf "Massenchartseinheitsbreisendern" wie u.a. bei SWR3 gespielt werden wird) und durch die starke Livepräsenz der Bande werden aber sicherlich neue Fans hinzugewonnen werden. Die Jungs haben es auch wirklich verdient. Weitere Anspieltipps: "I’ll never walk that Road again”, "The Glory", "Nina”. Fazit: Anyone’s Daughter haben ein erfrischend modernes Album abgeliefert, das tolerante Rock und Progfans gemeinschaftlich mehr als begeistern sollte

Danger World


Cover - Danger World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:17 ()
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Die Stoner-Welle schwappt wohl nun in das Land der Höschenautomaten, Walfänger und Saketrinker. Eternal Elysium hatte ich nach dem ersten Hördurchlauf als weitere Ami-Band einsortiert, wurde dann aber beim Lesen des Infos korrigiert. Daß die Platte von Japanern aufgenommen wurde, merkt man zu keinem Moment, die Mucke klingt durch und durch wie ein Mix aus Black Sabbath, Deep Purple und Kyuss. Das Trio brettert mal gut nach vorne und hat dabei seine besten Momente, wie bei "Movements And Vibes" zu hören ist. Der Song rockt einfach, setzt sich fest und ist ganz klar das Highlight der Platte. Wenn sich aber mal an einem längeren Doom-artigen Kiffersong versucht wird, geht das Ergebnis meistens ganz schön auf die Nüsse. "Waiting For The Sun" ist hierfür ein Beispiel, der Song nervt einfach nur. Und ist auch noch neun Minuten lang, definitiv achteinhalb zu viel! Zum Glück ist der Song der einzige Komplettausfall, der Rest der Scheibe ist in besseren Regionen. Die ersten drei Songs (inklusive "Movements...") sind das beste Drittel der Platte, der Rest ist nett, aber nicht zwingend, auch wenn auf Tribal-Elemente und Chor zurückgegriffen wird ("Love Is All"), macht das die Songs nicht so viel besser. Bekifft macht die Platte Laune, aber auch in dem Zustand gibt es Besseres. Mittelmaß also, egal ob nüchtern, besoffen oder bekifft.

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Cover - Share Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:25 ()
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Mutilated In Minutes

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Schon länger auf dem Markt, aber bisher noch nicht zu der gebührenden Aufmerksamkeit gekommen ist "Mutilated In Minutes", das Albumdebüt der Engländer Gorerotted. Ich kannte sie von ihrem mittlerweile legendären "Her Gash Did I Slash"-Demo, daß sich 1500 mal verkaufte, und wußte, was mich erwartet. Death/Grind der Oberklasse! Wer Cannibal Corpse mag, wird Gorerotted lieben, die nicht umsonst beim Fuck The Commerce und Obscene Extreme spiel(t)en, wo sie mit abgefahrener Bühnenshow inklusive Unmenge an Kunstblut zu begeistern wußten. Die Mucke erinnert an Cannibal Corpse zu seligen "The Bleeding"-Zeiten, mit dem Unterschied, daß bei den Engländer zwei Sänger am Start sind. Während der eine für die Grind-Schreie und Keifereien zuständig ist, kümmert sich der andere um die Growls. Das Zusammenspiel zwischen den beiden klappt wunderbar und ist im Zusammenspiel mit dem exzellentem Songwriting ein Grund für die Klasse der Band. Textlich geht’s um die üblichen Splatter/Gore-Sachen, was sich auch im plakativen Artwork niedergeschlagen hat. Einen einzelnen Song kann man nicht herausheben, die sind alle geil! Jeder hat Ohrwurmriffs, Monstergroove und eben diese beiden abgefahrenen Sänger. Kauft euch das Teil, ihr werdet’s nicht bereuen!

Mutilated In Minutes


Cover - Mutilated In Minutes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 26:4 ()
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