Review:

Blasphemy

()

Ich habe sie jetzt ein paar Mal live gesehen. Und das war nie besonders berauschend. Und in einen Rausch gerate ich nach dem neuen und sechsten Langeisen auch nicht. Das Titelstück beginnt in "normalen" Tempo und knattert dann ordentlich los. Da ist den Jungs wenigstens ein netter Appetitanreger gelungen. INCANTATION wird jederzeit und wenig aufregend dominiert vom amtlichen Gegrunze des Herren Mike Saez. Doch ich will der Scheibe nicht Unrecht tun: Die Jungs bemühen sich um Abwechslung: Da gibt es das schleppende "A Once Holy Throne", das abwechslungsreiche "Crown Of Decayed Salvation" oder das zur Sache gehende "Misanthropic Indulgence". Einen weiteren Höhepunkt bildet sicherlich das neun-minütige und doomig startende "Uprising Heresy", das sich gegen Ende zu einer kleinen Hymne mausert. Dennoch läuft die Scheibe nicht so recht rein ins Ohr, was vielleicht auch am ebenfalls nicht berauschenden Sound liegt. Zu allem Überfluss betuppen die Herren auch noch bei der Spielzeit. In den mehr als 73 Minuten enthalten sind die No-Name-Produkte 12 und 13, die über 25 Minuten lang aus Stille, "evil Gebrummel" und "gar schröcklich Glockengebimmel" bestehen, Soll wohl ein böser Horrorfilm-Soundtrack sein? Vielleicht müssten wir es mal mit "rückwärts abspielen" versuchen? Naja. Insgesamt kein schlechtes Album, aber auch keines, das Gänsehaut verursacht, trotz "gruseligen" Endes.

Blasphemy


Cover - Blasphemy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 73:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Downhearted

()

Die finnischen Freunde des Partizips melden sich zurück und spenden bereits ihrem zweitem Album einen solchen grammatikalischen Leckerbissen als Titel. "Downhearted" schickt sich an, dem verwöhnten Publikum zu zeigen, dass sie nach dem letzten Album gezogenen Vergleiche mit HIM satt haben bzw. über selbige nur lächeln können, denn CHARON haben es ihm Gegensatz zu Rotweinfratze Vallo nicht verlernt, noch angenehm rockende Songs zu spielen die nicht durch finanzielle Hintergedanken und massive Werbung sondern wohl primär durch musikalisches Können im Ohr bleiben. Pluspunkte sammeln sie hier auf jeden Fall durch ihren Gesang, der zwar auch das ein oder andere Mädchenherz zum schmelzen bringen könnte, der aber nicht ganz so penetrant und selbstverliebt im Gram versinkt wie viele andere dieses Genres. Nur den letzten Song "Sorrowsong" hätten sie sich sparen können, denn soviel sorrow braucht niemand, was sich Sänger und Sängerin hier leisten ist zu weinerlich... Mit eher gemäßigtem Tempo und ansonsten mit einem wohl am ehesten als solide zu kennzeichnendem Songwriting, wissen sie, wie man mit wenig Aufwand genug erreicht, um den Ruf zu verteidigen. Die Gitarren dürfen durchaus aktiv an der Gestaltung der Songs mitwirken und Klischee-Elemente wurden auf ein Minimum reduziert, das ist zwar noch kein Rock´n Roll aber doch eine gute CD in die man durchaus mal reinhören kann!

Downhearted


Cover - Downhearted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Symmetry

()

Und wieder eine progressiv ausgerichtete Metalformation aus Deutschen Landen: Unter dem etwas mystisch angehauchten Namen ANGUISH versucht eine junge (Nachwuchs-) Band mit ihrem bereits zweiten Album, jetzt den großen Durchbruch zu schaffen. Die chancen stehe gut, selbst ein extrem mieses Cover konnte meine Neugier auf diese neue CD "Symmetry", einer bereits vorab viel gelobten Band nicht mindern. Bei aller offensichtlichen Progressivität mit vielen längeren Stücken und zahlreichen kompositorischen Details fällt eines sofort positiv ins Gewicht: Der tolle oft mehrstimmige Gesang, die klare und abwechslungsreichen Melodieführungen und die gute Kombination aus Härte und Eingängigkeit. Manch einer könnte sich an den etwas stärker herausgestellten Keyboards stören, mir gefällt dies sehr gut, die powermäßigen Gitarren kommen trotzdem nicht zu kurz. Im Vergleich zu gestandenen Vertretern des Genres kann man ANGUISH irgendwo zwischen den härteren, mit mehr Breaks agierenden VANDEN PLAS und den weniger metallischen POVERTYS’S NO CRIME einstufen. Die Band wurde schon im Sommer 1995 von Musikern der Band Metal Age nach dem Gewinn des "Nachwuchspreises Rhein-Neckar-Kreis" gegründet. Kurz darauf stellte man die Aufnahmen zum Debut Album "Lost Days of Infancy" fertig, welches im Winter 1996 veröffentlicht wurde, daß trotz guter Kritiken irgendwie unterging. Anschließend war der Sechser vermehrt mit Live-Tourneen mit Bands wie u.a. Uriah Heep, Nazareth, Axxis, UDO, Blackshine oder Primal Fear unterwegs. Die Band hat diese Zeit natürlich dazu genutzt um sich musikalisch weiterzuentwickeln, Songs zu schreiben und an ihrem Stil zu feilen. Der Grundsound von ANGUISH wird geprägt vom einfühlsamen und variantenreichen Gesang von Sänger Nuno Miguel Ferndandes und trotz der progressiven Ausrichtung verzettelt sich die Band auch bei kleinen technischen "Einlangen" nie in die von vielen gefürchteten "Frickeleien". Hier dominiert stets die Melodie in den Songs über die Technik. Besonders gelungen sind dabei die Tracks "Dreaming" und Maze of Emotions". Anhänger von Dream Theater, Magnitude No. 9, Treshold oder Symphony X sollten hier zumindestens ein Ohr riskieren. Ich denke ANGUISH haben sich mit "SYMMETRY" mindestens in die erste Liga der deutschen Prog-Metal Szene gespielt. Die durchaus hörbaren eigenen Trademarks gilt es nun zu bestätigen und weiterzuentwickeln, dann kann von dieser hoffnungsvollen Band zukünftig noch Einiges erwartet werden.

Symmetry


Cover - Symmetry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Gutterflower

()

Das ist sie, die definitive Sommerplatte des eigentlich in diesem Jahr (noch) nicht vorhanden Sommers 2002 - "Gutterflower" nennt sich der neueste Output der GOO GOO DOLLS und die CD ist schlicht einfach nur gut geworden. Nach der äußerst gelungenen "Best Of .." im letzten Jahr beehren uns die "Püppchen" nach über vier Jahre wieder mit ganz neuem Material und lassen dabei für ihre Zielgruppe keinerlei Wünsche offen. Auf "Gutterflower" praktizieren die Goo Goo Dolls einen kraftvollen erdigen Gitarrensound kombiniert mit hymnenartigen Songs und diesen tollen eingängigen Refrains, wobei (Haupt-)Sänger Johnny Rzezniks einmal mehr mit seinem ausgereiften Gesang überzeugt. Etwas härter, zumindestens für ihre Verhältnisse, geht die Band diesesmal mit ihrem dennoch typischen etwas breit angelegten Schrammelgitarrensound zu Werke und das ist gut so. Auch gewisse melancholische Momente sind auf diesem facettenreichen Album zu finden, was sicherlich auch daran liegt, daß Textschreiber Rzeznik mit seiner intelligenten Art zu schreiben, in vielen Songs die Trennung von seiner Frau verarbeitet hat. Diese typische Prägung von Alternative Rock in Verbindung mit Power-Pop Feeling bekommt derzeit keiner so gut hin wie die DOLLS. Eine klare gesangliche Arbeitsteilung gibt es innerhalb der Band natürlich auch: Bassist und Co-Sänger Robby Takac darf bei den schnelleren punkrockmäßigen Songs wie "You never know" oder bei "Tucked away" seine etwas krächzende Stimme einbringen während sich Hauptvocalist John Rzeznik bei starken treibenden Nummern u.a. wie dem genialen Opener "Big Machine", "Think about me" sowie den mindestens drei an der Zahl vorhanden potentiellen Hit-Singles "Here is gone" und "What a scene" und "It’s over" verkünstelt. "Gutterflower bietet einfach wunderschöne Melodien zu Hauf, die sich sofort und hartnäckig im Gehör festsetzen und trotzdem nie langweilig werden. Die GOO GOO DOLLS machen und verbreiten auf ihrem bereits achten Album mit diesem äußerst frisch wirkenden Sound nur (gute) Laune, die Band kommt schnörkellos ohne aufgesetzten Tiefgang auf den Punkt und macht somit zeitlose Rockmusik ohne größer Ansprüche aber wer will dies schon von dieser tollen Band hören?!

Gutterflower


Cover - Gutterflower Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Wide Awake

()

Um dieses Majordebüt der Wuppertaler Formation HEYDAY haben sich angeblich gleich mehrere große Label fast "geschlagen" und das jetzt vorliegende Ergebnis "Wide awake" gerechtfertigt diese Buhlen im Nachhinein mehr als zu Recht. Musikalisch legen uns die Jungs eine abwechslungsreiche Mischung aus knackigem Alternative Rock und einem immer wieder mal durchschimmernden Grunge-Touch vor, wobei HEYDAY deutlichen Wert auf viel Tiefe, Stimmungen und Details in ihren Songs legen. Im Gegensatz zu der ebenfalls gelungen CD der Kollegen von SUIT YOURSELF geht diese Band mit doch etwas deutlich weniger Poppappeal (Kollege Jochen wird’s freuen!) zu Werke ohne jedoch an Eingängigkeit zu verlieren - ganz im Gegenteil. Die Band versteht es einfach gute Songs mit der richtigen Mixtur aus Härte und Melodie zu schreiben und läßt sich selbst viel Raum um Atmosphären bzw. diese gewisse Melancholie, die sich quer über das ganze Album hin, immer wieder mal herrlich durchkommt, zu schaffen. Mit ihrem phantastischen Sänger Ingo Zapke, der übrigends auch beim diesjährigen Tauberopenair zusammen mit der ganzen Gruppe zu begeistern wußte, steht ein Frontmann mit wirklichem Charisma zur Verfügung, der den Songs jeweils seinen ureigenen Stempel aufdrückt. Bereits jetzt muß "Wide awake" als eine wirklich herausragend CD dieses Jahres bezeichnet werden. Hier dominiert kraftvoller Rock mit teilweise heftigen Riffs aber auch stilvolle Balladen mit einem Hauch von PEARL JAM sind geboten. Das Album lebt auch von den unterschiedlichen Tempi und dem Wechselspiel zwischen brachialen ("UR") und dann wieder fast zerbrechlich, spröde wirkenden Songs ("Very special Address"). Weitere songwriterische Höhepunkte das genial groovende "Everywhere", das etwas an REM erinnernde "Could be Day, could be Night" und die JIMMY HENDRIX Hommage "The Exception proves the Rule" und und ... ach auf diesem tollen Album gibt’s sowieso keinerlei Ausfälle es gilt einfach nur die Devise "No Fillers - just Killers". Da die Produktion ebenfalls keinerlei Wünsche offen läßt kann es nur die Höchstnote geben. Die Wuppertaler "Gitarren-Rock-Familie" hat mit HEYDAY nach UNCLE HO eine weitere Band auf internationalem Niveau dazu bekommen, wir werden den weiteren Werdegang aufmerksam verfolgen. Genug geschwärmt jetzt macht euch einfach auf in den nächsten Laden.

Wide Awake


Cover - Wide Awake Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Queen 4 A Day

()

Ja was haben wir denn da Lustiges? Dachte eigentlich dieses Art von Musik wäre endgültig tot aber da muß ich mich doch wohl stark getäuscht haben - der Glam-Rock lebt und feiert sein Comeback! Im Zuge aller mögliche Revivals kommen hier SHAMELESS doch jetzt tatsächlich mit einer musikalischen Mischung aus T.REX, MÖTLEY CRÜE, TWISTED SISTER und noch ein bischen QUIET RIOT daher und, um das gleich vorweg zu nehmen, sie machen das gar nicht mal so schlecht. Im Gegenteil, der Sound wirkt trotz aller dazugehörigen Klischees frisch und unverbraucht, die Songs sind ebenfalls typisch in diesem partymäßigen Stil gehalten aber insgesamt ganz gut gemacht. Nachdem Anfang der Neunziger durch die Grunge-Welle sämtliche grell geschminkten und mit Dauerwellen gestylten bereits erwähnten Bands hinweg gespült wurden scheint jetzt wieder die Zeit reif dafür zu sein. SHAMELESS bieten das volle Programm inklusive dem obligatorische Make-up-Outfit, den freizügigen Mädels auf dem Coverartwork bis hin zu platten Texten über das Thema Nummer 1. Manche der dann doch etwas zu abgedroschen ausgefallenen Balladen hätte man sich zwar sparen können gehört aber wahrscheinlich irgendwie dazu, Zum Glück gibt’s auch noch ganz gute Nummern wie "Shock the World", "Lonely Night in Paradise" oder "Nonstop City" (die Sisters lassen schön grüßen!) und auch der gute Gene SIMMONS (KISS) durfte hier einen "Mitgröler" namens "American Man" beisteuern. Die Jungs um ihren Oberguru ALEXX haben noch weiter gute Songs in ihrem Repertoire und können mit einer zeitgemäßen Produktion problemlos an glorreichere, vergangene Zeiten anknüpfen. SHAMELESS haben sich dazu einige prominente Mitstreiter ins Studio geholt als da wären die Gitarristen Kerri Kelli (Warrant, Pretty Boy Floyd) und Bruce Kulick (Kiss), die Drummer Steve Riley (W.A.S.P., L.A. Guns) und Eric Singer (Kiss) sowie die (Background-Sänger Steve Summers (Pretty Boy Floyd), Gilby Clarke (Guns N´Roses) und Jani Lane (Warrant). Durch dieses Mitwirken aber auch aufgrund des eigenen musikalischen Potentials macht "Queen 4 a Day" durchaus zu einer lustigen und unterhaltsamen Angelegenheit. Sicher auch heutzutage nicht jedermanns Sache aber für Fans dieses Sounds wahrscheinlich ein Pflichterwerb.

Queen 4 A Day


Cover - Queen 4 A Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Das Zweite Gesicht

()

Mittelalter meets Metal, der nächste Versuch! Es ist schon irgendwie ein seltsames Genre in dem sich die deutschen SALTATIO MORTIS versuchen, ein Genre in dem immer wieder Bands versuchen Tritt zu fassen um dann nach dem ersten Album wieder in der Versenkung zu verschwinden. Zu stark ist die Übermacht einiger weniger Bands mit Dudelsäcken, zu sehr mehren sich stets die Vorwürfe des simplen Plagiats. Was beim Power Metal zu meinem eigenen Erstaunen wunderbar klappt - 10000 Bands machen das gleiche und keinen stört es - scheint nicht zu klappen sobald die deutsche Sprache und Dudelsack ins Spiel kommen. SALTATIO MORTIS versuchen dem zu entkommen, indem sie Elektronisches in ihren Folkcoktail packen. Ein Konzept, das zwar auf der Blick Erfolg verspricht, das aber als Fluchthelfer vor dem zwangsläufig penetranten Dudelsacksound nichts bringt. Elektronisches Wabern im Hintergrund, ein wenig maschinelle Unterstützung der Rhythmussektion und zeitweilig simple E-Gitarren: das bringt nicht den kreativen Kick den es bräuchte um den Bandnamen permanent im gehör zu verankern. Sie haben sich wohl zur Maxime gemacht, ihre eigenen musikalischen Grenzen recht locker abzustecken, aber die Idee geht daher nicht auf, weil sie zu engstirnig einen einmal eingeschlagenen Weg verfolgen, weil sie eine einmal als gut erkannte Technik so oft selbst kopieren bis sie langweilig wird. Mittelalter als Rahmen den man locker füllt klingt vielversprechend, muss aber extremer umgesetzt um zu funktionieren! Wenn sie es schaffen die Elektronik live adäquat einzubauen könnte die Band auf der Bühne aber für ne gute Party sorgen.

Das Zweite Gesicht


Cover - Das Zweite Gesicht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Amalgamut

()

Ein Albumtitel der an einen Zahnarzt erinnert, ist für mich jetzt eigentlich nicht unbedingt eine Einladung, selbiges als Genuss zu erachten - aber dennoch nehme ich auf dem Behandlungsstuhl platz und erwarte den Schmerz der nun meistens kommt. Und die Enttäuschung und Ernüchterung kommt schnell, FILTER brachten mir persönlich mit ihrem letzten Album noch selten süßes Vergnügen, aber "The Amalgamut" erscheint mir, selbst im Vergleich zum Vorgänger, wie ein an die Leine gelegter Tiger ohne Zähne der wirklich keinem weh tun kann. Und das ist schade, denn bisher hatte zumindest ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie wieder auf den Weg zurückkehrten den sie ganz am Anfang eingeschlagen hatten. Das Tigerchen an der Leine kommt in Form von absolut überproduzierten und bis ins kleinste Detail durchgestylten Arrangements daher, die vom Ausdruck (nicht von der Musik natürlich) etwa an Garbage´s "Version 2.0" erinnert. Aalglatt , jeder Ton sitzt genau da wo er hingehört, die kleinste Störung in der unnatürlich homogenen Zeichnung unseres Schmustigers wird verhindert und würde das kunstvoll gezimmerte Werk zerstören. Das muss zwar beileibe nicht schlecht sein, aber FILTER haben wohl an ihrem Erfolg Blut geleckt und die neuen Songs sind mir zu oberflächlich ausgefallen und zielen auf Massentauglichkeit ab. Ich gönne ihnen den Erfolg, aber wenn eine Band die ihre Kreativität bereits unter Beweis gestellt hat ihren eigenen Fortschritt in dieser Form vollführt, muss man schon traurig sein, dass hier Talente etwas verkommen. Moderner Metal, gemischt mit viel Pop und zu bravem Industrialtouch der US-typischen Form werden zu einer sehr angenehm zu hörenden, sehr eingängigen aber auch sehr schnell wieder vergessenen Mischung vermengt. Spätestens beim zehnten Durchlauf bieten die Songs nichts Neues mehr, einige sind so langweilig dass man sie schon beim zweiten Mal nicht mehr hören kann und einige dürften immerhin noch zum abzappeln taugen - das ist zu wenig, denn nur die ersten Songs wissen mich zu überzeugen! Für wen Tiger aber ohnehin nur im Zirkus oder auf der Kellogspackung leben, darf auch bei "The Amalgamut" zugreifen.

The Amalgamut


Cover - The Amalgamut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Concrete

()

Hier könnte jetzt ja wunderbar so ein dummer Satz stehen wie der mit dem lachenden und dem weinenden Auge, denn die zu Grabe getragenen (das ist das weinende Auge) Fear Factory erfreuen uns mit ihrem bislang unveröffentlichten Erstling "Concrete" (jepp, das lachende Auge). Und wo wir schon bei einer so schön bildlichen Sprache gelandet sind, werde ich noch das "zweischneidige Schwert" bemühen, denn wirklich Neues bietet "Concrete" nicht, denn die Hälfte - der immerhin 16 - Songs ist auch auf "Soul Of A New Machine" in mehr oder weniger neuen Aufnahmen vertreten, ein Viertel ist wohl für alle Anhänger neu und ein weiteres Viertel erschien in überarbeiteter Form auf diversen Digipacks etc. und das ist wirklich lustig anzuhören (so man denn die neuen Versionen besitzt)! Grade der auf "Demanufacture" unter dem Titel "A Therapy For Pain" erschienene Track ist hier sozusagen in der antiken Urausgabe namens "Echoes Of Innocence" zu hören und zeigt doch sehr deutlich wie man sich im Laufe der Jahre gewandelt hat. Die Produktion von "Concrete" ist mager und hat noch lange nicht den Fear Factory typischen sterilen Sound, sondern vielmehr einen, der zum doch ziemlich derben Lärm passt der hier zelebriert wird. Bei allem Death Metal Geballer versucht sich Herrera ansatzweise interessant an den Drums und Herr Bell versüßt seine Growls bereits mit "richtigem" Gesang, wirkt dabei etwas hilflos und zeigt dennoch dass sich bereits damals dieses Merkmal in die Musik geschlichen hat. Wahrlich kein Pflichtkauf, denn dafür sind die Songs einfach noch zu fade. Eher ein amüsanter Blick in der Zeit vor der Elektronik bei FF und für mich bleibt eigentlich nur die Frage, ob Cazares schon damals gutem Essen nicht abgeneigt war.

Concrete


Cover - Concrete Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 41:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blink Of An Eye

()

Wem Enchant bisher kein Begriff waren, der sollte spätestens dieser Scheibe der Herren aus dem sonnigen San Francisco mal ein paar Minuten sein musikalisches Ohr leihen, sonst hat er echt was versäumt - und bei den paar Minuten wird es dann wohl nicht bleiben, versprochen! Enchant’s Neue, mit dem Titel "Blink Of An Eye" ist progressiver Metal wie er an sich sein sollte. Rassige Gitarrenriffs, atmosphärische Keyboards, filigrane Bassläufe und raffinierte Rhythmen; dazu Melodien die den im Prog-Genre oft schweren Spagat zwischen sperrig und eingängig problemlos meistern. Die exzellente Melodien und Instrumentalpassage erinnern mich eins für andere mal an die früheren Marillion - wenn auch Enchant diese Melodien natürlich ein ganzes Stück moderner und härter vortragen, und bei der US-Band die Gitarren eindeutig im Vordergrund stehen. Schien es als das Enchant mit dem beachtlichen Vorgänger "Juggeling 9 Or Dropping 10" sich eher etwas ruhigeren und melancholischeren Klängen zuwenden würden, ist dieser Trend mit dem neuen Album eindeutig gestoppt, ja, sogar umgedreht worden. Jetzt regiert, trotz einiger ruhigeren Passagen und Tracks wieder mehr die harte, dem Prog-Metal zugewandte Seite der Band. Bandleader Doug Ott, der außer für das Gitarrenspiel auch noch für die Produktion des Albums verantwortlich zeichnet, ist mit "Blink Of An Eye" teilweise wieder zu den Wurzeln von Enchant zurückgekehrt, ohne die Entwicklung der letzten Jahre zurückzudrehen. Trotz einer perfekten, fast klinisch sauberen Produktion (was man von einer vernünftigen Prog-Kapelle auch erwarten kann) klingen Enchant zu keiner Zeit auch nur ansatzweise steril, sondern offenbaren einen frischen und teilweise sogar erdigen Sound, vergleichbar den grandiosen Frühwerken der Band. Sänger Ted Leonard liefert mit seinem bekannt warmen und klaren Organ das i-Tüpfelchen zu den Songs, und hebt zusammen mit bzw. alternierend zu Dougs filigranen Gitarrensoli die Songs auf ein erschreckend hohes Niveau (ist bei Enchant eigentlich selbstverständlich J). Auch ein Wechsel im Line-Up; für den ausgestiegenen bisherigen Schlagzeuger Paul Craddit wurde mit Sean Flanegan ein langjähriger Freund der Gruppe ins Enchant-Boot geholt, sorgte für keinerlei Bruch in der bisherigen rhythmischen Vielseitigkeit der Band, für die auch Bassist Ed Platt steht. Auch wenn Mr. Ott nach dem Weggang des alten Weggefährden Craddit zwischenzeitlich mal Bedenken über den Fortbestand seines Babys kamen, sind diese nach "Blink Of An Eye" wohl endgültig ausgeräumt und der Blick in die Zukunft kann nur hoffungsfroh stimmen (für die Band wie auch für die Fans). Enchant haben mit "Blink Of An Eye" ein Teil abgeliefert, das sich gewaschen hat - hier können anspruchsvolle Prog-Fans bedenkenlos zugreifen.

Blink Of An Eye


Cover - Blink Of An Eye Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 62:0 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD