Sean "Zezo" Wheeler ist wahrlich kein Neuling mehr in der Punkrock-Szene. Als Lead-Sänger der durchgeknallt-genialen THROW RAG und der nicht minder abgefahrenen CHOPPER VON FRANKLIN machte er zuletzt mit ersteren und zusammen mit den MAD CADDIES sowie GOGOL BORDELLO Deutschlands Bühnen unsicher. Für seine neue Band konnte er gar Corey Parks am Bass gewinnen, die als Ex-NASHVILLE PUSSY- und derzeitige DIE HUNNS-Bassistin schon jetzt als DIE Punkrock-Bitch in die Musikgeschiche eingegangen ist. Genau wie Sean Wheelers andere Bands sollte man aber auch dieses Album nicht allzu ernst nehmen. Was hier abgeliefert wird, ist Partymusik. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Old School-Punkrock trifft auf Old School-Rock ´n Roll, Surf-Gitarren und ein wenig Rockabilly und Blues - und das groovt durchgehend dreckig vor sich hin und macht einfach nur Spaß. Songs wie "Backdown", "Tijuana" oder das Country-Stück "Eastbound & Down" werden so böse-cool dahin gerotzt, dass man seine helle Freude daran hat. Das Ganze wurde auch noch schön dreckig von Mickey "Bones" Petralia produziert, auf dessen Konto auch schon Alben von Beck, den BEASTIE BOYS und Zach De La Rocha gehen. Ein geniales Sommer-Album, das allen Rock ´n Rollern ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern wird.
Seit 1997 veröffentlichen die New Yorker Streetpunks THE CASUALTIES regelmäßig Alben, lediglich unterbrochen durch eine etwas längere Pause zwischen 2001 und 2004. Um die Wartezeit auf das nächste Release im Herbst dieses Jahres zu verkürzen, wurde jetzt die DVD "Can´t Stop Us" eingeschoben. Zu sehen gibt es zwei Zusammenschnitte von Touren durch Mexiko und Japan. Dabei sind jede Menge Songs enthalten, die in den verschiedensten Locations aufgenommen wurden, von kleinen Underground-Clubs bis hin zu größeren Open Airs. Der Sound ist äußerst authentisch, sprich: Man hört hier echten, unbearbeiteten Bühnensound, was auch ganz reizvoll ist, manchmal aber doch ans Unerträgliche grenzt. Das fanden wohl auch die Produzenten der DVD, denn einige Songs wurden mit den jeweiligen Studio-Aufnahmen unterlegt. Die Bilder scheinen ausschließlich mit Handkamera aufgenommen worden zu sein, man bekommt hier also die originale Konzertatmosphäre mit. Zwischendurch werden Bilder vom Touralltag, Interview-Auschnitte und ähnliche Schnipsel gezeigt, die aber stellenweise zu lang geraten und außerdem wenig spannend sind. Bonus-Material ist keines enthalten, was meiner Meinung nach aber auch nicht nötig ist, denn meistens bekommt man da ja eh nur irgendwelchen Blödsinn zu sehen, den außer der Band selbst niemand besonders witzig findet. Allerdings stellt sich trotzdem auf Dauer ein gewisser Nerv-Faktor ein. Das liegt zum einen daran, dass die CASUALTIES einfach eine ziemlich schlechte und - vorsichtig gesagt - wenig abwechslungsreiche Band sind, so dass sich die Songs kaum voneinander zu unterscheiden scheinen. Dazu kommt, dass das übertrieben auf Punk gemachte Styling der Band, das sich vor allem durch bonbonfarbene Irokesen-Varianten auszeichnet, irgendwann nur noch albern und aufgesetzt wirkt, so dass man sich mitunter an einen kleinen Karnevals-Verein erinnert fühlt. Das wird noch dadurch verstärkt, dass die Jungs bei den On-The-Road-Szenen überhaupt nicht punkig wirken, sondern nett, brav und auch ein bisschen langweilig. Keine Bierflasche wird gezeigt, keine Zigarette, nichts geht zu Bruch, sondern die Jungs fahren zivilisiert in ihrem klimatisierten Reisebus durch die Gegend. Das ist nun wirklich alles andere als Punkrock! Mit dieser DVD dürften also wohl nur echte Fans etwas anzufangen wissen.
Das großartige People Like You-Label vereint auf dem dritten Teil der "Where The Bad Boys Rock"-Reihe mal wieder alles, was Rang und Namen im Bereich Punkrock und Artverwandtem hat. Die Bandbreite ist wie immer vorbildlich: Los geht es mit punkigem Rock ´n Roll von den KINGS OF NUTHIN´, dann gibt es Psychobilly von den METEORS, DEMENTED ARE GO (mit einem Track vom leider recht schwachen letzten Album), den HEARTBREAK ENGINES und MAD SIN (beide mit Tracks von ihren letzten wirklich starken Alben), jede Menge ´77er Punkrock, u. a. von den melodischen GENERATORS und den beiden Duane Peters-Bands DIE HUNNS und U.S. BOMBS, und abgeschlossen wird das Ganze von den Arsch-Kick-Rockern ADAM WEST. Außerdem gibt es das Traditional "Psycho Dad" von der letzten BONES-E.P. zu hören, und zu meiner großen Freude wurde auch das CLASHige "Suburbia" von der GENERATORS-Vorgänger-Band SCHLEPROCK auf die Compilation gepackt, der People Like You Mitte letzten Jahres ein Best Of-Album der alten Songs gewidmet hatte. Was ich an dieser Scheibe im Gegensatz zu Teil 1 und 2 der Reihe allerdings vermisse, sind unveröffentlichte oder rare Tracks, so dass es sich hier um eine reine Vorstellung des Labels und seiner Bands handelt. Trotzdem beweisen die Dortmunder mal wieder, dass sie nicht nur die heißesten und dreckigsten Rock ´n Roll-Acts überhaupt im Programm haben, sondern auch Qualität und Vielfältigkeit stetig zu steigern wissen. Da die Compilation für einen Hammerpreis von deutlich unter zehn Euro zu haben ist, sei sie allen wärmstens empfohlen, die auf die oben genannten Stile stehen und auf der Suche nach neuem Material sind. Hier werdet Ihr fündig!
Die Engländer TRIBUTE TO NOTHING sind mit ihrem fünften Album scheinbar erwachsen geworden. Über 12 Jahre gibt es sie bereits - wobei sie dafür immer noch ziemlich jung sind, denn zur Zeit ihrer Gründung waren die drei Turner-Brüder zwischen 12 und 14 Jahre alt. Mit erwachsen meine ich, dass man sich ihre Musik jetzt endlich auch auf CD anhören kann. Die schweißtreibenden Live-Shows des mittlerweile um ein Nicht-Familienmitglied erweiterten Vierers waren immer schon ein intensives Erlebnis, aber an der heimischen Stereo-Anlage war ihr noisiger Posthardcore schwer nachzuvollziehen. Daher traut man seinen Ohren kaum, wenn mit dem Opener "Every Word´s A Whisper" ein Song in durchgehend gemäßigtem Tempo erklingt, mit gradem Takt und einem extrem melodischen Gitarren-Lick. Und selbst der Grölgesang ist deutlich reduziert und klingt für TTN-Verhältnisse fast schon weich. Und daran schließen dann Songs wie "Three Times" oder "Portraits Fall" an, die relativ grade und dreckig nach vorne rocken, dabei aber von den schönsten Ohrwurm-Melodien getragen werden. Bei genauerem Hinhören entdeckt man zwar noch an vielen Stellen ungrade Parts und Übergänge, doch die erinnern eher an Prog-Rock als an die kruden Song-Strukturen der vergangenen Jahre. Trotz der wirklich großartigen Songs gibt es allerdings ein Problem bei der Sache: Die Jungs klingen jetzt HOT WATER MUSIC teilweise täuschend ähnlich. Vielleicht sollte man daher beim nächsten Album doch wieder ein paar Noise-Attacken im alten Stil einbauen, damit die Musik nicht zu einem bloßen Plagiat wird. Wäre schade um diese Ausnahmeband.
THE SHOCKER aus Los Angeles wurden 2002 von einer gewissen Jennifer Finch gegründet, die vielleicht dem ein oder anderen als Bassistin von L7 noch ein Begriff ist. Den Bass hat sie gegen Mikro und Gitarre getauscht und dazu noch drei weitere Musikanten und eine Musikantin um sich geschart, mit denen sie der Welt den wahren Rock ´n Roll wiederbringen will. Zum Teil gelingt Ihr das auch schon ganz gut, so zu hören auf ihrem Debüt, das jedoch nicht komplett neu ist, sondern eine aktualisierte und erweiterte Version der 2004 ausschließlich in den USA erschienenen Mini-CD "Up Your Asstray" darstellt. Die Band geht darauf schön dreckig und laut zur Sache, mit einem liebevoll rotzig scheppernden Sound, für den übrigens Dean Menta verantwortlich zeichnet, der auch schon mal für FAITH NO MORE tätig war, und bewegt sich dabei irgendwo zwischen ´77 er Punkrock, Rock und Rock ´n Roll. Die Stimme von Frau Finch kann sich auch durchaus hören lassen: Zwar tendiert sie manchmal leicht ins Quäkige, aber das gleicht sie immer wieder durch eine ordentliche Portion Dreck aus, was sie nach authentischer Rock ´n Roll-Bitch klingen lässt. Das einzige Problem der Scheibe ist die durchwachsene Qualität der Songs. Rocken Stücke wie der Opener "Cash In" oder "Body Count" gnadenlos nach vorne und groovt "My Life As A Plumber" fett im Midtempo, wirken Tracks wie "Break In Two" oder "Wind Beneath The Wings Of The Common House Fly" recht uninspiriert und etwas lahm. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass ein Großteil der Songs eben schon fast zwei Jahre alst ist. Daher bin ich umso gespannter auf das erste "richtige" Full-Length-Album.
Die BONES gehören zu meinen Lieblings-Schweine-Rock ´n Rollern überhaupt. Umso enttäuschter war ich, als ich feststellen musste, dass sich auf ihrem neuen Release nur sechs Tracks befinden, die dazu noch alle Cover-Versionen sind. Offenbar wollen die Schweden damit vorführen, wer sie beeinflusst hat und wie aus dieser Mischung ihre eigene Musik entstanden ist. Die Auswahl der Songs ist dementsprechend durchaus represäntativ für den Sound der BONES, enthält aber wenig Überraschungen. So werden als Wurzeln natürlich die RAMONES und SOCIAL DISTORTION herangezogen, aber auch die BAY CITY ROLLERS, Wendy O Williams und das Traditional "Psycho Dad" (das dem ein oder anderen vielleicht noch aus der Show von Al Bundy in Erinnerung ist, der es dort einst zu Ehren seiner gleichnamigen Lieblingsserie sang). Wirklich originell wird es lediglich bei "Home Swing Hell": Hier covern sich die BONES nämlich selbst und verpassen ihrem "Home Sweet Hell" vom "Screwed, Blued And Tattooed"-Album eine ordentliche Portion Swing, wodurch der Song an das BRIAN SETZER ORCHESTRA erinnern lässt. Der Rest der Scheibe ist aber eher aufgrund der vielen hochkarätigen Gaststars interessant. So waren an den Aufnahmen u. a. Roger Miret von AGNOSTIC FRONT, Lou Koller von SICK OF IT ALL, Mike McColgan von den STREET DOGS und Nicke Borg von den BACKYARD BABIES beteiligt. Da die BONES darüberhinaus einfach eine verdammt gute Band sind, klingt hier nichts wirklich schlecht - aber so richtig spannend ist eben auch nichts. Meiner Meinung nach hätte man sich sämtliche Songs besser für B-Seiten oder Bonus-Tracks aufgespart.
Fast sechs Jahre hat es gedauert, bis das Debüt-Album der Schweden TOPPER aufgenommen war. Die titelgebende Single "Once A Punk Always A Punk" ist bereits im Mai 2000 erschienen und schaffte es sogar bis auf Platz 23 der schwedischen Charts. Doch dann gab es Probleme mit der damaligen Plattenfirma, und so dauerte es eine Weile, bis die Stockholmer sich wieder aufgerafft hatten und sich endlich ins Studio begeben konnten. Wie der Titel nahe legt, hat sich der Vierer dem Punkrock verschrieben, wobei hier versucht wird, alten und neuen Sound zu verbinden. Die Songs selbst sind der ´77er Phase zuzuschreiben und lassen an Bands wie die CLASH, die SEX PISTOLS, aber auch die STIFF LITTLE FINGERS erinnern. Der moderne Anstrich entsteht hauptsächlich durch den teils recht cleanen und eher pop-punkigen Gesang und die trotz dreckiger Gitarren extrem transparente Produktion, für die übrigens ein gewisser Sank verantwortlich zeichnet, der schon für KILLING JOKE, die BACKYARD BABIES und CLAWFINGER tätig war. Hier liegt aber auch das Problem des Albums: Besonders der Gesang bietet einfach einen zu starken Kontrast zum authentischen Punkrock-Flair der Songs, so dass die Musik insgesamt nicht vollends überzeugt. Der wahre Rotz und Dreck fehlen hier, was dem Gesamtsound etwas Künstliches und Aufgesetztes verleiht. An den Stücken selbst gibt es nichts zu meckern, so sind z.B. der Opener "Cash From The Chaos" und der Titeltrack druckvolle, hymnische Ohrwürmer und überrascht "White Shiny Missiles" mit groovendem Dub-Sound. Trotzdem: So richtig packt einen die Scheibe nicht. Und den Album-Titel nimmt man den Jungs beim besten Willen nicht ab. Vor allem nicht, wenn man den Direktvergleich mit einer Scheibe wie beispielsweise der neuen U.S. BOMBS wagt...
Von den U.S. BOMBS habe ich bisher kein einziges Album besessen, dafür aber eine ganze Reihe Konzerte gesehen. Das liegt daran, dass die Mannen um Skateboard-Legende Duane Peters mit absoluter Verlässlichkeit gute Shows bieten, bei denen es aber weniger auf die Songs und die Fertigkeiten der Musiker ankommt als auf Abgehen und Abfeiern. Was da genau gespielt wird, ist eigentlich zweitrangig und für Abwechslung oder gar Virtuosität sind die Jungs nun wirklich nicht bekannt. Umso überraschender ist das neue und mittlerweile zehnte Album der kalifornischen Streetpunks: Denn das ist randvoll mit großartigen, dreckigen Hymnen im Stile von frühen Punkrock-Bands wie den RAMONES, THE DAMNED, den SEX PISTOLS oder den frühen CLASH, über denen sich Duane Peters die letzten verbliebenen Stimmbänder aus dem Halse rotzt. Die Bandbreite reicht dabei von Mitgröl-Hymnen wie dem Opener und Titeltrack "We Are The Problem" oder "Revolution Weekend", über das rock ´n rollige "Heartbreak Motel", bis hin zum ruhigeren "Guns Of The West", das ein wenig an die Solo-Alben von Joe Strummer erinnert, und der Folk-/Country-Ballade "Tonight". Den U.S. Bombs ist damit ein Album gelungen, dessen Energie einen von Anfang an mitreißt, das sich direkt im Gehörgang festsetzt und von vorne bis hinten Spaß macht. So muss Punkrock klingen!
Mit "Shoppers United" legen die Münchner von der GARDEN GANG ein Punkrock-Album vor, das man nicht alle Tage zu hören bekommt. Ihre eigenwillige Mischung aus klassischem 77er Punk, 80er New Wave und einem Schuss Glamrock scheint beim ersten Hören etwas ungewöhnlich, je länger man die Scheibe aber laufen lässt, desto mehr Songs entdeckt man, die einen nicht so schnell wieder los lassen. Probleme bereitet einem zunächst vor allem der Gesang von PamP, der wie eine überdrehte Mischung aus Jello Biafra und Robert Smith klingt. Und auch der Opener bietet mit seinem zwar authentischen, aber etwas drögen Old School-Punkrock-Sound nichts wirklich Mitreißendes. Doch schon mit dem folgenden Track, "Parcel Packer No 1", schleichen sich durch schöne Harmonien die ersten Ohrwurm-Melodien ein. Und spätestens Track Nummer 3, "The Beverage Retailer", macht einem mit seinen dezenten Country-Einflüssen unmissverständlich klar, dass hier ein paar Jungs am Werke sind, die einfach verdammt gute Songs schreiben. Ebenso begeistern Stücke wie das treibende, hymnische "Balcony Jive" und das charmant swingend-rockige "Rent A Friend", und nebenbei bemerkt man dann irgendwann auch noch das hervorragende musikalische Können der Band. Einziger Kritikpunkt ist und bleibt der Gesang, der stellenweise einfach etwas zu schrill und gejault daher kommt und auf Dauer ein bisschen nervt. Wen das nicht stört, bekommt mit "Shoppers United" ein äußerst vielfältiges Album mit vielen tollen und einigen wirklich großartigen Songs geboten.
Vor diesen Jungs muß man eigentlich schon etwas (respektvoll) den Hut ziehen, zumindestens was die Entwicklungsgeschwindigkeit einer hoffnungsvollen Nachwuchsband betrifft. Von den ARTCIC MONKEYS ist die Rede, zur Abwechslung sind die nämlich mal nicht der x’te Versuch irgendein künstlich hochgeputschtes sowie typisch britisch gnadenlos überzogenes Nachwuchsrockprodukt auf den Markt zu bringen, sondern dieses extrem junge (fast allesamt noch Teenies) Sheffielder Quartett hat es letztlich geschafft sich den aktuell riesigen eigenen Erfolg quasi somit selbst zu verdienen. Der Hype nahm seinen Lauf als diese Musikverrückten (spielen erst seit 4 Jahren zusammen!) zunächst ganz ohne Plattenfirma im Rücken eigene Demosongs ins Netz stellten oder bei den zahlreichen Liveauftritten unters (Party-) Volk brachten und so eine regelrechte Manie auslösten. Bis der erste offizielle Single der Kracher "I Bet You Look Good On The Dancefloor" endlich auf dem Domino Label debütierte und dabei locker auf Platz 1 der Insel-Charts kletterte, waren die "Affen" bereits so bekannt, dass ihre Songs auf sämtlichen Festivals(u.a. auf dem legendären Reeding) oder extatischen Clubgigs locker mitgeträllert wurden. Sie haben ein Vorliebe für längere Titel, klar dass die hier vorliegende CD "Whatever People Say I Am, That´s What I´m Not" heißen mußte, sich sage und schreibe 363.735 mal in nur einer (!!) Woche in Großbritannien verkaufte und somit dass am schnellsten verkaufte Debüt aller Zeiten war. Und die Band ist wirklich nicht schlecht, obwohl, dieser urwüchsige Mix aus Post Punk, Ska, Pop und gaanz viel Rock’n’Roll sicherlich keinen neuen Musikstil hervorgebracht hat aber man hebt sich qualitätsmäßig schon etwas von so ähnlich klingenden Kapellen wie FRANZ FERDINAND, KAISER CHIEFS oder BLOC PARTY ab - die Monkeys sind einfach origineller oder auch besser im Sinne von mitreißender. Das Songwriting kann sich (bis auf wenige Ausnahmen z.B. "Red Light indi..") wirklich sehen lassen insbesondere CLASH oder BLUR Anhänger dürften sich etwas an die guten alten Punkzeiten erinnert fühlen, wobei es die Arctic Monkeys tatsächlich schaffen mit ihren melodischen Stakkatorhythmen wieder frischen (Gitarren) Wind ins Genre zu bringen. Die Hooks sind stets catchy gehalten, der Bass rumpelt groovig und absolut cool vor sich hin, die Gitarrenlicks klingen irgendwie wunderbar unpoliert und roh nach Garage ("The View from the Afternoon") von nebenan, besitzen aber trotzdem noch genügend Dynamik und es wird meistens ordentlich Tempo gemacht. Die typisch britische "Schrägheit" findet sich sowohl in der Musik ("Perhaps Vampires ..") als auch in den Texten wieder, die leicht exzentrische Stimme trägt ein übriges zuem charismatischen Bandsound bei. Neu ist dass zwar alles nicht aber Tracks wie "From The Ritz To The Rubble", "Still take you Home" oder der beste Song "When the Sun goes down" gehen einfach in die Beine und lassen selbst den passioniertesten Nichttänzer irgendwann mal kapitulieren. Etwas ruhiger kommt dann tatsächlich die kurze, gelungenen Ballade "Riot Van" daher dann brauchen die Jungs etwas länger, bis man wieder in die Gänge kommt. Dies ist dann vielleicht der einzige kleine Schwachpunkt eines ansonsten (mit genügend Ecken & Kanten versehenen) guten aber keinesfalls genialen Albums. Denke mal diese Band sollte man live gesehen gaben, daher wären die Jungs die ideale Besetzung für’s TAUBERTAL-Festival.