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Disarm The Descent

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KILLSWITCH ENGAGE haben sich im vergangenen Jahr von Howard Jones getrennt, mit dem sie ja einige durchaus erfolgreiche Alben gemacht haben. Dass sie dann auf ihren ursprünglichen Shouter Jesse Leach zurückkamen, dürfte viele überrascht haben – und warf die Frage auf, wie weit sich das neue Album am Debüt und an „Alive Or Just Breathing“ orientieren würde, das ja die einzigen Sachen sind, die mit Leach zusammen aufgenommen wurde. Mit „The Hell In Me“ wird „Disarm The Descent“ dann auch durchaus knackig eingeleitet; Jesse Leach zeigt hier, was für Aggression in seiner Stimme steckt, da sind die klar gesungenen Passagen fast vergessen. „Beyond The Flames“ legt dann härtemäßig noch einen Zacken zu und schlägt in der Tat die Brücke zu den Frühwerken. Aber auch hier: clean gesungene Passagen, deren Chorus zudem nicht richtig zündet. Im weiteren Verlauf wird deutlich, dass das das Muster ist, dessen KILLSWITCH ENGAGE sich für ihr neues Album bedient haben. Es wird versucht, die Balance zwischen aggressiven („All That We Have“, bei dem Jesse Leach richtig zur Sache geht) und melodischen („In Due Time“) Parts ausgeglichen zu halten, was den erfahrenen Musikern natürlich gelingt - aber gleichzeitig nicht immer zündet und schon gar nicht die Ausnahmestellung rechtfertigt, die die Band immer noch im Metalcore innehat. Andererseits macht „Disarm The Descent“ dann doch durchgehend genug Spaß, um nicht zu enttäuschen, auch wenn immer wieder der Wunsch aufkommt, dass Jesse Leach von den Howard Jones-Gedächtnisparts ablässt (wie das bei „Turning Point“ so gut gelungen ist). Der Rest der Mannschaft liefert indes sehr gute Leistung ab und über die Produktion gibt es sowieso nur Gutes zu sagen, also kann „Disarm The Descent“ allen Interessierten empfohlen werden. (lh)

Disarm The Descent


Cover - Disarm The Descent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:36 ()
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Ghostwatcher

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BEYOND THE SHORE haben für den Release ihres Debüts „Ghostwatcher“ ein etabliertes Label gewonnen, so was schürt dann natürlich ordentlich die Erwartungen. Die grundlegenden Erwartungen an ein Metalcorealbum erfüllen die Amis dann problemlos und lassen es in den zehn Songs ordentlich krachen, schön mit Breakdowns und der passenden fetten Produktion. Mit Shouter Andrew ist zudem ein guter Mann am Mikro aktiv, der jegliche Pop-Anleihen außen vorlässt und sich auf seine brutalen Stimmlagen konzentriert. Beim Songwriting versuchen sich BEYOND THE SHORE immer wieder, vom 08/15-Kram abzuheben, was ihnen leidlich gelingt; immerhin klingt „Ghostwatcher“ so nicht komplett berechenbar. Wirklich abheben kann sich das Album dann aber doch nicht, dazu ist trotz aller guten Gitarrenarbeit zu viel Nähe zu den etablierten Bands zu spüren- Für eine ordentliche Liveshow reicht das Material aber allemal, genauso wie zum Füllen der Playlist. „Ghostwatcher“ ist ein solides Metalcorealbum geworden, mit dem BEYOND THE SHORE niemanden enttäuschen werden.

Ghostwatcher


Cover - Ghostwatcher Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 30:37 ()
Label:
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Black Heksen Rise

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INTEGRITY haben sich mit Indie Recordings einen recht überraschenden Partner für den Releases ihres anstehenden Albums gesucht, aber vielleicht war angesichts der eher mauen letzten Alben auch nicht mehr so Auswahl da. „Black Heksen Rise“ ist ein Appetizer für das Album und kommt als auf 500 Stück limitierte 7“ daher. In den zwei Songs überraschend die Jungs um Urgestein Dwight mit einer Mischung aus rockigen Riffs und ihrem typischen Clevo-Sound, was im Grunde die Richtung des 2010er Albums „The Blackest Curse“ auf die Spitze treibt. Allerdings kann das Ergebnis nicht im Ohr bleiben und lässt zudem, von Dwight Gesang einmal abgesehen, die für INTEGRITY so wichtige ungezügelte Aggression vermissen. Es klingt experimenteller als erwartet, kann im Ergebnis aber nicht an vergangene Großtaten anknüpfen. Bleibt abzuwarten, wie die im Mai anstehende Scheibe ausfallen wird.

Black Heksen Rise


Cover - Black Heksen Rise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 7:25 ()
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Scream Your Name

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Dank Cataract ist die Schweiz ja kein komplett weißer Fleck auf der Hardcore-Landkarte. Die Jungs von SCREAM YOUR NAME können auch Oldschool-Bollo-mäßig loslegen, das beweisen sie auf den ersten ersten 24 Sekunden von "24/7" - und dann kommen die ersten überdrehten Melodien, parallel auf den Gitarren heruntergeschrotet und mit einem plakativen Neunziger-Jahre-Quietschkeyboard-Sound unterlegt. SCREAM YOUR NAME haben einen tiefen Shouter, der die erste Reihe im Pit mit Sicherheit zum Mitgröhlen bringt. Ja, da schießt das Testosteron ein, die Muskeln werden aufgepumpt, das Kreuz wird breit und wenn sich die Fitnessstudio-Fraktion gerade auf die aufgepumpte Brust hauen will, fängt einer der beiden hohen Background-Sänger an - und quietscht in den höchsten Tönen. Das hört sich nach Spaßbremse an, ist aber genau das Gegenteil: Wer die Regeln brechen will, muss sie kennen, und SCREAM YOUR NAME kennen und können ihren Hard- und Metalcore bis in den präzisesten Breakdown - AS I Lay Dying, Hatebreed oder Caliban lassen grüßen. Und sie brechen die Regeln, so spielerisch und witzig wie außer ihnen höchstens noch Callejon oder One Morning Left. Auf "Waste Myself" wird auf Tribal-Drums gerappt, Melodien und überraschende Zitate gibt es allerorten. Im Herzen ist es bester Metalcore - und durch die Grenzüberschreitungen wird das mit jedem Song um so klarer. Schade - ausgerechnet das zuerst als Teaser und Single ausgekoppelte "The Cinderella Story" ist eine Klischee-Ballade - fast jeder andere Song ist besser: Das Album "Scream Your Name" ist so gut und frisch wie die erste Raunchy - hoffen wir, dass die Schweizer eher ihre Zielgruppe finden!

Scream Your Name


Cover - Scream Your Name Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:46 ()
Label:
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You

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EMERCENCY GATE aus den bayrischen Landen sind bereits seit 1995 in wechselnder Besetzung am Start und durften in 2006 ihr Label-Debüt geben („Nightly Ray“). Früher durchaus in der Nähe des melodischen Death-Metal angesiedelt, zieht es die Band seit dem Einstieg von Matthias Kupka (2008, ex-SUIDAKRA) gen Modern Metal mit Wechselgesang und Einflüssen von Power bis Nu-Metal. „You“ ist ihr nunmehr viertes Album und bietet dementsprechend 12 Tracks die fett und groovend aus den Boxen schallen. So weit, so gut. Akzente sollen allerdings auch durch die die Keyboards gesetzt werden, welche aber manches Mal doch recht cheesy klingen und sich zwischen Techno und CREMATORY einnorden lassen müssen – das dürfte nicht jedermanns Sache sein. Ansonten machen Songs wie das fulminante Eröffnungstrio „Mindfuck“ (klasse Refrain), das in der Härte weiter zulegende „Force United“ und das durchaus mit Genre-Hitpotential ausgestattet „Moshpit“ Spaß; mit der an Düster-Gothic erinnernden Nummer „Back From The Grave“ hat man gar noch einen zweiten Hit an Bord. Das Songwriting passt, man hat Ideen und gestaltet „You“ abwechlungsreich – hat aber auch noch etwas Luft nach oben. EMERGENCY GATE liefern somit ein Album mit Licht und (Synthie-) Schatten – was entscheidend an der Erwartungshaltung des Hörers liegt.

You


Cover - You Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:52 ()
Label:
Vertrieb:
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Face Your Demons

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Die Hessen BUFFET OF FATE sind ganz nah am Puls der Zeit. BUFFET OF FATE wissen was es für Metalcore alles braucht: Man nehme aggressives Shouting, melodiösen Klargesang, Tempowechsel, Göteburg-Gedächtnisriffing, fetten Sound und fertig ist das Gebräu. Auch kurze balladeske Verschnaufpausen sind zu vernehmen (wirklich kurze). Allerdings fehlt es noch ein wenig an Eigenständigkeit, das klingt zwar alles wie Metalcore aus dem Lehrbuch, aber eben noch nicht (nur) nach BUFFET OF FATE. Live machen die Jungs bestimmt viel Alarm und dürften für schwitzende, tätowierte Körper sorgen, welche sich durch den Circle Pit prügeln. Anhänger von Genreprimusen wie ATREYU oder AS I LAY DYING werden sicherlich auch mit BUFFET OF FATE was anfangen können, da sämtliche Versatzstücke stilsicher verbunden und kompetent eingespielt wurden.

Face Your Demons


Cover - Face Your Demons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:28 ()
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Arising Of Lost Souls

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Metalcore gilt inzwischen als ausgestorben, weil ihm dasselbe Schicksal widerfahren ist wie zuvor dem “True Metal” und danach, beziehungsweise immer noch, dem Viking/Pagan Metal: Ausverkauf, wohin das Ohr hört. Zu den Auferstandenen aus den Ruinen des erstgenannten Genres gehören die Ramsteiner OUT OF DECAY, die mit ihren gekonnt zwischen hart und melodisch pendelnden Songs in Richtung CALIBAN, KILLSWITCH ENGAGE, BLEEDING THROUGH oder meinetwegen auch SOILWORK aufbrechen und dabei überraschend frisch, eingängig und erstaunlich selten nach akustischem Abziehbildchen tönen. Natürlich kann das noch recht junge Sextett seine Wurzeln nicht verleugnen (und gibt sie sogar auf seiner Homepage explizit an – inklusive der jährlichen Zahnarztbesuche jedes einzelnen Bandmitglieds…), liefert aber im fünften Jahr seiner Existenz mit „Arising Of Lost Souls“ eine außerordentlich gute selbst produzierte Debüt-Scheibe ab, die nicht nur fette Riffs der alten AT THE GATES-Schule auffährt, sondern auch zwei Sänger, die sich Geschrei und Klargesang (hauptsächlich in den Refrains) teilen. Am Meisten wissen aber die Kompositionen zu überzeugen, von denen der treibende Opener „Awakening Of A New Era“, das schleppend bollernde „Builder Of Destruction“ (klasse Refrain!), das balladeske „A Perfect Memory“ und das sehr dynamische „Dissipated Life“ (geil!) als Highlights genannt werden können, wogegen der Rest des Materials aber kaum abfällt. „Arising Of Lost Souls“ wird den abgesoffenen Metalcore zwar nicht retten können, ist aber fernab jeglicher Genre-Scheuklappen ein richtig gutes Album geworden, das für eine Underground-Produktion auch noch sehr ansehnlich aufgemacht ist. Daumen hoch!

Arising Of Lost Souls


Cover - Arising Of Lost Souls Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:34 ()
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Atlas

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PARKWAY DRIVE konnten mit „Deep Blue“ bei Kollege Jan Punkte sammeln, blieben aber ein wenig hinter den Erwartungen zurück. Mit „Atlas“ soll alles anders werden. Der Sound ist dabei wie gewohnt fett, etwas anderes war aber auch nicht zu erwarten. Nach einem netten Intro geht es mit „Old Ghosts/ New Regrets“ los, das sich als schneller Metalcore-Song entpuppt, der nahe am „Deep Blue“-Material ist und durch seine Aggressivität überzeugt, wenn er auch nicht viel Neues bietet. Besser wird es dann im weiteren Verlauf der Scheibe, wenn „Wild Eyes“ oder „The River“ zu hören sind, in denen PARKWAY DRIVE auf experimentellere Gitarrenarbeit setzen und Shouter Winston viel Variabilität in seine Stimme legt. „The Slow Surrender“ und „Atlas“ bilden dann noch einmal ein starkes Doppel, ehe es zum Ende hin noch dreimal richtig brachial und schnell wird. Die ersten Durchgänge wissen dabei zu überzeugen, gerade da sich einige der Songs (The Slow Surrender“, „Wild Eyes“) gut im Ohr hängen bleiben (eine Qualität, die ja nicht vielen Metalcore-Songs zu Eigen ist). Mit zunehmender Dauer wird dann aber deutlich, dass PARKWAY DRIVE viele Ideen aus „Horizons“ und „Deep Blue“ genommen und verfeinert haben, während nur wenige wirklich neue Ideen in „Atlas“ zu finden sind. Das ist alles verschmerzbar, da das Ergebnis überzeugen kann; „Atlas“ ist im Vergleich zum Vorgänger ein großer Schritt nach vorne. Es klingt authentischer und spontaner, wenn es auch etwas mutiger hätte sein können. PARKWAY DRIVE treten so nicht auf der Stelle, verwirren ihre Fanbasis aber auch nicht mit zu vielen neuen Ideen. Solide Metalcorescheibe, mit der PARKWAY DRIVE die nächsten Touren gut bestreiten werden können.

Atlas


Cover - Atlas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:1 ()
Label:
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Dead And Alive

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THE DEVIL WEARS PRADA haben für ihre erste Livescheibe „Dead And Alive“ eine Show in Worcester, Massachusetts gefilmt, die dort Ende Dezember 2011 stattfand. 16 Songs hatten sie in die Setlist des Abends gepackt, von denen acht vom aktuellen Album „Dead Throne“ stammen. Bei der Songauswahl gibt es soweit nichts zu meckern, dass bei einer Tour zu einer neuen Scheibe auch deren Songmaterial im Fokus steht, ist nun einmal so. Beim Sound fällt aber auf, dass der relativ leise ist und der Lautstärkeregler an der heimischen Anlange weit aufgedreht werden muss, damit die Songs auch knackig zu hören sind. Leider wird dann auch deutlich, dass Shouter Mike einen allerhöchstens mittelmäßigen Tag erwischt hat: in den ersten Songs ist er sehr schwankend und macht immer wieder den Eindruck, als würde er in der nächste Sekunde seine Stimme verlieren. Im Laufe der Show fängt er sich und bringt die letzten Songs passabel zu Ende, aber eine Glanzleistung war das nicht. Seine Kollegen machen da einen besseren Job. Allen gemeinsam ist die Motivation anzumerken, auf der Bühne ist ordentlich Bewegung und der Bühnenaufbau mit dem Podest wird gut ausgenutzt. Keyboarder James Baney hat die Band kurz nach der Tour verlassen und ist hier ein letztes Mal zu sehen, in Sachen Bandgeschichte also ein kleiner historischer Moment.
Die Atmosphäre und Intensität einer THE DEVIL WEARS PRADA-Show wurde immerhin gut eingefangen und zeigt, dass die Band bei ihren US-Shows auf ein sehr motiviertes Publikum zählen kann, das selbst beim letzten Song noch einmal alles gibt (und die beeindruckendsten Momente entstehen lässt) und mächtig Bock auf Live-Shows hat. Soweit alles gut. Hätte Mike Hranica einen besseren Tag gehabt, wäre „Dead And Alive“ ein Kracher, so ist es eine gute Livescheibe.

Dead And Alive


Cover - Dead And Alive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 72:25 ()
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A War You Cannot Win

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ALL THAT REMAINS sind seit Jahren im US-Metalcore-Zirkus eine feste Größe, während sie in Europa trotz guter Alben wie „..For We Are Many“ noch auf den ganz großen Durchbruch warten. Ihr neues Album „A War You Cannot Win“ gibt da hoffentlich keiner Resignation im Titel Ausdruck, angesichts des guten Songmaterials wäre das auch unverständlich. Zwar geben ALL THAT REMAINS dem Metalcore keine neuen Impulse, können in ihrem Schema aus hart/ soft und laut/ leise aber gute Songs schreiben, die neben der guten Gitarrenarbeit besonders durch Shouter Phil Labonte punkten können – der Mann hat einfach eine verdammt gute Stimme und überzeugt in harscher wie in klarer Tonlage („You Can’t Fill My Shadow“). Zudem haben es ALL THAT REMAINS drauf, eingängige Nummern zu fabrizieren, die den unbedarften Härer voll mitreißen, allen voran „Stand Up“ oder das sehr melodische „Asking Too Much“. Kurzum, auch auf „A War You Cannot Win“ machen ALL THAT REMAINS alles richtig und liefern das ab, was von einer klassischen NWOAHM-Band erwartet wird. Wieder einmal bleibt ihm mit einem mehr als soliden Album zu wünschen, dass ihnen endlich mehr Aufmerksamkeit auf dieser Seite des Atlantiks zuteil wird.

A War You Cannot Win


Cover - A War You Cannot Win Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:20 ()
Label:
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