Review:

1614

()

Mal wieder eine Metal-Oper. Diesmal ist es der Stoff von „Der Name der Rose“, der durch den metallischen Fleischwolf gedreht wird. Ob Umberto Eco damit was anfangen kann ist bis jetzt allerdings nicht überliefert. Diverse Musiker von u.A. DREAM EVIL, THERION oder KING DIAMOND haben sich an dieses Vorhaben gewagt. Das Positive ist, dass sich OPERA DIABOLICUS doch sehr von AVANTASIA, AINA, MISSA MERCURIA usw. unterscheidet (nicht nur, weil der Projekttitel nicht auf A endet). OPERA DIABOLICUS ist düsterer und hat einen merklichen Gothic Metal Einschlag, welcher immer dann besonders deutlich wird, wenn es zum guten, alten „The Beauty and the Beast“-Spielchen kommt. Wirklich doomig, wie das Info verspricht ist die Chose allerdings nicht: Es regiert düsterer Metal mit dem erwähnten Gothic Einschlag. Also ein bisschen CANDLEMASS / MEMENTO MORI hier, ein wenig THERION da und ein Quentchen KING DIAMOND dort. Für Leute, die Rotwein mögen und eine Schwäche für roten Samt und schwarze Spitze haben dürfte „1614“ interessant sein.

1614


Cover - 1614 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 53:50 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Devil In Your Heart

()

Das erste Album von ZICO CHAIN war auf Airplay und typisch britischen Hype getrimmt – der Erfolg blieb aus. Dabei war „Food“ in 2007 eine durchaus gelungene Scheibe. Das neue Album „The Devil In Your Heart“ soll’s jetzt richten und kommt dabei im gleichen Soundgewand daher wie der fünf Jahre alte Vorgänger. Harte Mucke voller Pop-Appeal, eingängiger Stoff mit viel Melodie, epische Balladen. ZICO CHAIN, respektive Frontmann (und Bassist) Chris Glithero lassen dabei immer wieder mal durchscheinen, dass sie vor allem auch bei den Chartsellern von SYSTEM OF A DOWN gut zugehört haben. Am ehesten fällt einem das bei „Mercury Gift“ auf – ein klasse Song, welcher mit seinem laut-leise-Aufbau und seinem Ohrwurmrefrain die Blaupause eines Hits ergibt. Wobei allgemein auffällt, dass das Album durchaus mit den härteren Tönen startet und nach hinten raus an etwas Fahrt verliert. Gewolltes Hitpotential und gefälliges Songwriting bieten alle 11 Kompositionen. Angesprochen seien da mal noch mal das bedächtigere „New Romantic“, das partytaugliche „A Thousand Splendid Suns“ und die trotz Streicher überraschend kitschfreie, das Album abschließende Power-Ballade „More Than Life“. Mit „The Devil In Your Heart” haben ZICO CHAIN ein schönes Album abgeliefert, den Spagat zwischen Garagenbandanspruch und Kommerz aber schon gen Letzteres verschoben. Ob sie die Rettung der britischen Rockszene sind, wie manch Boulevard-Blatt von der Insel vor Jahren behauptete, sehe ich nicht. Aber mehr Beachtung als das Debüt hat dieses Album, das beim Cruisen einen hohen Spaßfaktor offenbart, allemal verdient.

The Devil In Your Heart


Cover - The Devil In Your Heart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

This Harmonic Consonance

()

Lange gab es nichts mehr von der süddeutschen Formation LANFEAR zu hören, dass letzte offizielle Werk „X To The Power Of Ten“, damals mit einem neuen Sänger, stammte aus dem Jahr 2008. Jetzt ist die Band mit einem neuen Label (Pure Steel) endlich wieder zurück auf der Bildfläche und ja auch diese neue Scheibe "This Harmonic Consonance" reiht sich nahtlos in die absolut hochklassige Diskographie der früheren fünf Alben seit 1999 ein. Das Quintett schafft es erneut mit einen tollen Mix aus Power Metal mit progigen Elementen, wobei die Melodien nie zu kurz kommen, ein in sich stimmiges Album abzuliefern. Die satte Produktion ist ebenfalls hervorragend ausgefallen, hier sind wirklich Könner am Werk, obwohl man die Musik „nur“ so nebenbei betreibt, wurde hier viel Herzblut investiert auf einem absolut internationalen Niveau.

Bei mit hat es diesmal zwar einige Durchläufe mehr gedauert aber dann haben mich die 10 Tracks erneut überzeugt. Dass kurze melodramatische Intro in cooler Soundtrackmanier "Giornio del Guidizio" leitet perfekt in einen Vollgas-Nackenbrecher über denn „Colours Of Chaos“ legt mit seinen vornehmlich thrashig-treibenden Riffs, mit gekonnten Breaks und kraftvoll-melodischen Vocals stehts Wert auf packende Songverläufe und nicht nur Tempogebretter ohne Seele. Dies war aber auch schon fast einer aggressivsten Tracks der Scheibe, der nachfolgende Song „By Product Nation“ tönt dann schon deutlich gemäßigter etwas eher Melodic Metal-artig mit schönen Doppelgitarren-Leads und erneut klasse Refrain aus den Boxen.

Warum LANFEAR leider bisher noch immer nicht den ganz großen Durchbruch geschafft haben ist mir ein absolutes Rätsel, denn auch dieses Album bietet eine ganz große Palette an Emotionen sowie intensiver Musikalität eingebettet in perfektes Songwriting, dass musikalisch einfach klasse den Spagat zwischen Härte, vielen Inhalten und Melodösität schafft. Bestes Beispiel hierfür ist das siebenminütige "Idiopathic Discreation" ein packendes Epos zunächst etwas langsam, leicht doomig beginnend, dann mit schönen Übergängen von Heavy zu sehr gefühlvoll, etwas symphonisch mit Streicherparts sowie hymnische Vocals – perfekter Progmetal in Reinkultur. Die Keys waren in der Vergangenheit bei LANFEAR mitunter schon etwas dominanter aber auch der etwas dezentere Einsatz macht sich ganz gut und sorgt (neben ein paar gelungenen Einlagen) für einen etwas leicht raueren Soundcharakter. Der Gesang kommt ebenfalls sehr variabel rüber, egal ob richtig heftige Shouts u.a. bei "Camera Silens", eher klasse straight wie bei dem Speedkracher "I, Robo Sapiens" oder dem etwas betont elektronisch startenden „Word Not Spoken“. Diese balladesk-vertrackte Nummer, die bei mir sehr positiv gewisse QUEENSRYCHE-Reminiszenzen zu deren besten Zeiten aufkommen läßt, fließ einfach herrlich unkitschig daher und bietet einfühlsame Tiefe und Nachhaltigkeit gleichermaßen.

Für mich ist es daher eigentlich keine allzu so große Überraschung, dass LANFEAR ansatzlos an ihre bisherigen sehr gelungenen Alben anknüpfen, und auf knapp 50 Minuten mit sehr abwechslungsreichem heavy, Progmetal, der mit viel Kreativität, Spielfreude und guten Ideen (tolles Cover & Texte) garniert ist, aufwarten können. Das bieten aktuell nicht so viele Bands auf diesem hohen Niveau, ansonsten empfehle ich neben "This Harmonic Consonance" den kompletten Backkatalog der Herren gleich mal "blind" mit an.

This Harmonic Consonance


Cover - This Harmonic Consonance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Money, Sex, & Power

()

Mit „Money, Sex, & Power” beweisen die schwäbischen Jungspunde von KISSIN’ DYNAMITE das dreckiger Hard Rock mit einer gehörigen Portion Heavy Sleaze nicht nur aus Skandinavien kommen muss. Wer was mit Kapellen wie den HARDCORE SUPERSTARS, den BACKYARD BABIES und CRASHDIET was anfangen kann, oder den 80er Paten von RATT, SKID ROW, GUNS’N‘ROSES und den unverwüstlichen MÖTLEY CRÜE zu Füssen liegt, ist hier auf der Suche nach neuem Stoff goldrichtig. KISSIN’ DYNAMITE verleihen deren Sound noch eine Spur teutonische Fröhlichkeit und ausreichend fette Heaviness – fertig ist ein Album das einfach Spaß macht. „I Will Be King“, „Sex Is War“, „Club 27“ und „Sleaze Deluxe“ heißen jene groovigen Songs mit Hammer-Refrain, die nach dem ersten Durchgang sofort im Ohr bleiben. Auf Ausfälle hat man geflissentlich verzichtet, nur der ruhigere Abschlusssong „Six Feet Under“ fällt mit seinen Country-Anleihen aus dem Rahmen. So haben KISSIN‘ DYNAMITE mit „Money, Sex, & Power” alles richtig gemacht und dabei weder sich noch das Genre neu erfunden. Na und! Album Nummer drei rockt gehörig!

Money, Sex, & Power


Cover - Money, Sex, & Power Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Invernal

()

Bei BLACK COBRA stimmen schonmal die Rahmenbedingungen: Deal mit SOUTHERN LORD, Produktion von Kurt Ballou, da kann nicht mehr viel schief gehen. „Invernal“ ist dann auch das bösartige Sludge-Brett – und im ersten Moment eine einzige Lärmwand. Es dauert, bis sich der Hörer da durchbeißen und die Strukturen der Songs erschließen kann, aber dann werden Stücke wie das extrem brutale „Erebus Dawn“ oder das Groove-betonte „Corrosion Fields“ erkennbar. Songs, mit denen sich das Duo Respekt bei Fans des Labels ebenso erarbeiten kann wie bei New Orleans-Jüngern. Es sind zwar nicht alle Songs so gut wie die beiden genannten, aber alle solide genug, um „Invernal“ zu eben einer solchen Platte werden zu lassen. Solider, bösartiger Sludge aus dem Hause Southern Lord. Es hätte wahrlich schlimmer kommen können.

Invernal


Cover - Invernal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 39:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Omertà

()

„Undaunted“ eröffnet das Debüt-Album von ADRENALINE MOB auf kräftig, treibende und nicht besonders eingängige Art – und das klingt dabei verdammt nach DISTURBED. Auch im weiteren Verlauf halten sich Modern Metal Tracks im Stile genannter Band oder auch GODSMACK und SHINEDOWN die Waage mit Hard Rock Sound, wie ihn zum Beispiel Zakk Wylde mit seinen BLACK LABEL SOCIETY bietet. Nicht das, was man bei dem Line-up erwartet. Denn Sänger Russell Allen (SYMPHONY X), Drummer Mike Portnoy (ex-DREAM THEATER, ex-AVENGED SEVENFOLD, FLYING COLORS) sowie Gitarrist und Shreddermeister Mike Orlando (SONIC STOMP) sind Hochkaräter, bei denen man eher auf eine progressive Ausrichtung tippt. Und dies bieten ADRENALINE MOB definitiv nicht. Das der ursprüngliche Bassist Paul Di Leo nach den Aufnahmen zum Debüt durch DISTURBED Tieftöner John Moyer ersetzt wurde, gibt schon eher Aufschluss über die musikalische Ausrichtung. ADRENALINE MOB liefern mit „Omertà” ein gutes Modern Metal/ Rock Album ab, welches aber deutlich weg ist vom Überfliegerstatus, der solch einer Besetzung anhaftet. Dem drückend fetten Sound und tollen Tracks wie die hervorragend eingesungenen Halbballade „All On The Line”, dem deftigen Kracher „Hit The Wall“ (endlich Portnoy in Aktion), dem DURAN DURAN Cover „Come Undone“ (mit Gastsängerin Lzzy Hale, HALESTORM), dass trotz druckvollem Re-Arrangement seinen urspünglich melancholischen Grundton behält und der zweiten Ballade „Angel Sky“ (Russell Allen in Bestform) auf der einen Seite, steht ein teilweise nur solides Songwriting und damit einige Filler auf der andere Seite gegenüber. Der Wiedererkennungswert hält sich doch zu oft in Grenzen. Ein „must have“-Album hört sich anders an. Aber vielleicht richtet es ja das ADRENALINE MOB Album Nr. 2 - sie könnens ja.

Omertà


Cover - Omertà Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Shadowmaker

()

Na kucke mal da, nach knapp drei Jahren, gefühlten 11 Monaten (da ist doch eine Live DVD/CD 2011veröffentlicht worden) -"feiern" RUNNING WILD ihr "Comeback". Das mit dem Aufhören war ja wohl eher ein Scherz. Kein Aprilscherz soll das neue Album "Shadowmaker" sein, welches am 20. eben dieses Monats erscheint. Rock`n'Rolf hat wieder mal komplett alles im Alleingang zusammen geschustert. Songwriting, Instrumente eingespielt (sprich Drum Computer programmiert), gesungen und die Produktion eingetütet. Heuer könnten man auch meinen dass das "Artwork" ebenso alleine in Heimarbeit entstanden ist. Es hat was von einem Kampfstern Galactica Gedächtnis-Scherenschnitt, plus ein, zwei Minuten Photoshop; und fertig ist das schaurig, hässliche Cover. Was will uns Herr Kasparek damit sagen? Oder will er gar provozieren? Man kann das Cover nicht ernsthaft als verkaufsfördernd verstehen. Nun denne, kommen wir zum positiven - der Musik.

Und die gefällt mir. Wenn man sich an den grässlichen Drumsound gewöhnt hat, wird man mit tollen Songs entlohnt. Welche teilweise mehr mit Hardrock als Metal zu tun haben. Ich muss eingestehen, dass ich RUNNING WILD nach den ersten zwei Platten aus den Augen verloren hatte, und die beiden waren schon ordentlich hart, schnell und somit Metal.

Jetzt seht Ihr mich überrascht wie Rockig, ja fast schon Old School "Shadowmaker" durch mein Wohnzimmer rockt und rollt.

Die Eröffnungs-Nummer "Piece Of The Action" klingt unweigerlich mehr nach hartem Rock - American Style, als nach Teutonen Metal. Sicher "I Am Who I Am" und der Titelsong sind eindeutig RUNNING WILD. Aber eine Nummer wie "Me + The Boys" wäre wohl vor ein paar Jahren Grund genug gewesen Rock`n`Rolf über die Blanken gehen zu lassen. Der Track erinnert an QUIET RIOT und gefällt mit klasse Melodie und starkem Refrain. Auch der Song "Into The Black" mit seinem Rock`n`Roll Groove bringt unweigerlich eine weitere Hardrock Größe in Sicht, welche aus Down Under kommt. Mir macht die Scheibe Spaß, "Shadowmaker" klingt frisch, Inspiriert und irgendwie gut gelaunt.

Fazit: Diese Veröffentlichung ist nichts für Traditionalisten oder RUNNIG WILD – Puristen. Allen Freibeuter unter euch ohne Augenklappe und Holzbein kann ich dieses Album aber empfehlen, ohne Scherz. (mbe)





RUNNING WILD waren immer eine meiner absoluten Topfavoriten. Auch wenn ich zugeben muss, dass zumindest die letzten drei Studioalben nicht der Weisheit letzter Schluss waren. Auch das Theater um Rücktritt und Rücktritt vom Rücktritt war irgendwie....komisch. Was also kann „Shadowmaker“? Als Hybrid aus „Black Hand Inn“ und „Masquerade“ angekündigt, wuchs die Vorfreude meinerseits ins Unermessliche. Das Gute zuerst: Der Sound ist besser als zuletzt, auch wenn er für RUNNING WILD Verhältnisse recht „luftig“ daher kommt. Mann vermisst etwas den klassischen RW-Sound. Aus songschreiberischer Sicht ist „Shadowmaker“ mit nichten eine Rolle rückwärts, sondern knüpft nahtlos an den letzten beiden Werken an, die ja nicht wirklich schlecht waren, aber auch nicht die Begeisterung entfachen konnten, wie sämtliche Werke von 1984 – 1995. Auch Hochgeschwindigkeitshymnen vom Schlage „Riding The Storm“ oder „Pile Of Skulls“ finden sich nicht auf „Shadowmaker“, allenfalls gemäßigtes Up-Tempo. Im Einzelnen sieht das so aus:

„Piece Of The Action“ steht in der Tradition von „Crossfire“ vom „Brotherhood“ Album und bildet einen netten, wenn auch etwas zu relaxt klingenden Opener. „Riding The Tide“ geht im gemäßigten Galopp etwas besser nach vorne. Textlich wird der gute alte Jolly Roger gehisst. Cooler Refrain. „I Am What I Am“ hat dann schon etwas mehr Power, geht etwas in Richtung „Fistful Of Dynamite“ und bringt Rock N' Rolfs Leck-Mich-Am-Arsch-Attitüde recht deutlich rüber. Bei „Black Shadow“ klaut Herr Kasparek bei dem Besten...bei sich selbst: Der Song könnte auch „Preacher“ Pt. II heißen. „Locomotive“ geht ein bissl in die „Lonewolf“, „Angel Of Death“ Ecke, nett aber eher unspektakulär. „Me + The Boys“ soll wohl eine Hymne im „Chains & Leather“ Stil sein, ist aber etwas kitschig geraten und erinnert eher an TWISTED SISTER. Könnte live aber trotzdem funktionieren. Das Titelstück ist dann wieder im gemäßigten Up-Tempo zu Hause und ist ein typischer RUNNING WILD Kracher, der richtig Spaß macht. „Sailing Fire“ beginnt mit einem originellen Basslauf und entwickelt sich dann zu einem klassischen Piraten-Song. Tut gut wieder so einen von den Originalen vor den Latz geknallt zu bekommen. „Into The Black“ ist dann wieder ein Midtempo Song mit zu viel AC/DC. Das abschließende etwas längere „Dracula“ kann auf Grund eines fehlenden Hammerrefrains nicht mit alten Epics wie „Battle Of Waterloo“, „Treasure Island“, „Genesis“ oder „War & Peace“ konkurrieren.

Objektiv betrachtet ist „Shadowmaker“ eine richtig gute Heavy Metal Scheibe. Subjektiv betrachtet habe zumindest ich viel mehr von einem RUNNING WILD Neuanfang erwartet. Ich kann nur hoffen, dass Rolf irgendwann wieder in einem richtigen Bandkontext arbeitet, denn dann sind RUNNING WILD unschlagbar. Ich werde mit Nibelungentreue warten. (fz)

Shadowmaker


Cover - Shadowmaker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Last In Line (Deluxe Edition)

()

„The Last In Line“ ist mein DIO Favorit! War es schon immer. Das 1984 veröffentlichte Album zeigt Bandleader Ronnie James DIO am Mikro in Bestform – und auch Gitarrist Vivian Campell, Schlagzeuger Vinny Appice, Bassist Jimmy Bain und Keyboarder Claude Schnell heben als kongeniale Band das Album auf Klassiker-Niveau. Bereits der fett stampfende, schnelle Opener „We Rock“ ist ein Statement für sich – eine unbeschreiblich tolle Metal-Hymne und der perfekte Opener. Der direkt folgende Titeltrack „The Last In Line“ startet ruhig, um sich dann zu einem mitreissenden, bombastischen Stampfer zu entwickeln – mit einem herausragenden Gitarrensoli. Mit dem Mid-Tempo Rocker „Breathless“, dem schnellen und heavy „I Speed The Night“ und dem Ohrwurm „One Night In The City“ folgt Bangerfutter vom Feinsten. „Evil Eyes“ war die B-Seite der „Holy Diver“ Single und wurde hier neu eingespielt – ebenfalls im Mid-Tempo gehalten, etwas Keyboardlastig und mit hohem Mitgrölfaktor. Das von Pianoklängen getragene „Mystery“ hat leichtes Pop-Appeal und war eine auf Airplay getrimmte Powerballade (was ja auch gut funktionierte), schöner Track. dann noch „Eat Your Heart Out“ , der härteste Song des Albums, welcher aber im Vergleich zur ersten Albumhälfte abfällt. Mit dem sträflich unterbewerteten „Egypt (The Chains Are On)“ bildet ein 7-minütiger epischer Hammer mit atmosphärischen Zwischenpart und Gänsehautstimme (als wohl bester Songs von „The Last In Line“) den grandiosen Schlusspunkt. Ein Jahr nach dem Solo-Debüt „Holy Diver“ solch ein Album abzuliefern – „Goldige 80er ich liebe dir“. DIO hat mit „The Last In Line“ ein überragendes Zweitwerk abgeliefert das den „Test Of Time“ mit Bravour besteht.

Auf CD 2 gibt es wieder schönes Bonusmaterial. Die B-Seiten der Singles „Mystery“ and „We Rock“ (vier Live-Songs) und acht bisher unveröffentlichte Live-Tracks vom 1984er PinkPop-Festival. Neben den bekannten DIO-Überfliegern noch ein Take von „Stargazer“, den endgeilen BLACK SABBATH Song „Heaven And Hell“ und RAINBOW’s „Man On The Silver Mountain“ in ansprechend authentischer Soundqualität (Tracks siehe unten). Tolle Aufmachung, fettes Booklet – für mich ein echtes must have.




Disc 1

1. We Rock

2. The Last In Line

3. Breathless

4. I Speed At Night

5. One Night In The City

6. Evil Eyes

7. Mystery

8. Eat Your Heart Out

9. Egypt (The Chains Are On)





Disc 2

1. Eat Your Heart Out

2. Don't Talk To Strangers

3. Holy Diver

4. Rainbow In The Dark

5. One Night In The City

6. We Rock

7. Holy Diver

8. Stargazer

9. Heaven And Hell

10. Rainbow In The Dark

11. Man On The Silver Mountain

12. Don't Talk To Strangers

The Last In Line (Deluxe Edition)


Cover - The Last In Line (Deluxe Edition) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 111:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Holy Diver (Deluxe Edition)

()

„Holy Diver“ von Ronnie James DIO gehört zu den Grundessienzen des Heavy Metal. Das 1983 erschienene Debüt des ehemaligen RAINBOW- und BLACK SABBATH-Sängers darf man durchaus als Kult bezeichnen und dürfte jedem der sich auch nur ansatzweise mit unserer Musik beschäftigt geläufig sein. Über unsterbliche Hymnen wie den stampfenden Titeltrack „Holy Diver“, dem episch-fetten „Don't Talk To Strangers“ mit seiner Wahnsinns Gesangslinie oder dem fast schon poppigen „Rainbow In The Dark“ braucht man keine Worte mehr zu verlieren – großartige Songs mit einem noch besseren Sänger. Auch beim Rest des Albums hält vieles dieses verflucht hohe Niveau (Tipp – der heavy Opener „Stand Up And Shout“). Das zum Beispiel mit „Invisible“ auch mal nur gehobener Durchschnitt geboten wird, sollte man aber nicht verschweigen. Egal, ist es wirklich bereits zwei Jahre her, dass der kleine Sänger mit der großen Stimme von uns ging?

Disc 1 enthält das im Vergleich zur LP soundtechnisch überarbeitete Album in bekannter Form (also leider nicht richtig fett, aber sicherlich authentisch); Disc 2 kommt mit der starken „Holy Diver“-B-Seite „Evil Eyes“, der bisher unveröffentlichten B-Seite der „Rainbow In The Dark“-EP (Castle Donington Live-Aufnahmen von „Stand Up And Shout“ und „Straight Through The Heart“) sowie sechs tolle Live-Songs (aus der King Biscuit Flower Hour Radio Show), einschließlich des BLACK SABBATH-Songs „Children Of The Sea“ und des RAINBOW-Klassikers „Man On The Silver Mountain“. Dazu noch eine fette Aufmachung und ein umfangreiches 18-seitiges Booklet. Würdige Sache das Ganze, welche anscheindend auch den Segen von Dio’s Witwe hat. Wer wie ich das Teil bisher nur auf Vinyl und Live hatte (1986) darf da getrost zuschlagen.




Disc 1

1. Stand Up And Shout

2. Holy Diver

3. Gypsy

4. Caught In The Middle

5. Don't Talk To Strangers

6. Straight Through The Heart

7. Invisible

8. Rainbow In The Dark

9. Shame On The Night



Disc 2

1. Evil Eyes

2. Stand Up And Shout

3. Straight Through The Heart

4. Stand Up And Shout

5. Shame On The Night

6. Children Of The Sea

7. Holy Diver

8. Rainbow In The Dark

9. Man On The Silver Mountain

Holy Diver (Deluxe Edition)


Cover - Holy Diver (Deluxe Edition)   Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 86:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rise And Fall

()

Nach den ersten beiden Hördurchgängen hätte ich „Rise and Fall“ von den STRANGERS sicher etwas zu oberflächlich als typischer RUNNING WILD Rumpelmetal bzw. als IRON MAIDEN-Kopie (z.B. „The Curse of the black Pearl“) zu ihren Anfangstagen bezeichnet. Nach einigen weiteren ausführlichen Durchläufen hat die Band aber durchaus etwas mehr eigenes Charisma auf den 13 Tracks anzubieten, vor allem der Schluss mit einem recht untypischen Longtrack ist überaus gelungen.

Die noch relativ junge Kapelle mit dem sorry total einfallslosen und altbackenen Bandnamen (klingt nach miefiger 70er Jahre Tanztrio) stammen aus Sachsen-Anhalt und hinterlassen auf diesem selbstproduzierten Zweitwerk neben einem durchaus gelungen Coverartwok auch musikalisch mit oldschooligen Vibes einen soliden Eindruck.

Die Erfahrungen als Coverband als man u.a. mit Songs von BLACK SABBATH, GUNS’N’ ROSES oder MOTÖRHEAD unterwegs war haben geprägt, man hört den oft urwüchsig mit treibender Rhythmusarbeit, betont strukturierte Basslinien, schön Riffs, meist gelungene Refrains mit etwas Hymencharakter. Das alles vermischt mit einem leicht räudigen Dirty-Rock-Touch, bedingt auch durch den recht meist kräftig-kehlig-gröhlenden Sänger (der aber deutlich besser singt als Lemmy oder Rockin’ Rolf) dafür stehen die STRANGERS.
Trotz aller Geradlinigkeit sowie energiebetontem, sehr straightem Spiel (handwerklich recht solide vorgetragen) versucht dieser Fünfer durchaus auch mal etwas zu variieren und betont mit wohl dosierten Breaks und Tempoveränderungen etwas aus den gängigen Songschemata auszubrechen. Insbesondere legt man großen Wert auf gelungene Refrains, dies gelingt bei Sachen wie dem rau-charmanten „Only the Ghost“ gerade noch so mittelmäßig, da etwas zu gequält, "Different Battledays" ist da schon ein echtes Highlight und auch "Holy Ghost" überzeugt mich absolut. Eher grenzwertig ist die etwas Platte Hookline bei „Love Song". Das simpel-krachende „Yourself“ hört sich dann an wie ne MOTÖRHEAD-Nummer, nur mit einem echt guten Gitarrensolo und gutem Gesang. Auch bei „We sold our Souls“ bin ich etwas skeptisch, klingt etwas nach BÖHSE ONKELZ für Arme, nee dass ertrage ich nur ab 3 Promille.

Aber wer’s etwas prolliger mag kein Problem, denke mal live kommt die Mucke insgesamt ganz gut rüber energiebetonte Oldschool Heavy-Metal mit hohem Mitgrölfaktor zum Abbangen. Die Stimme ist meine Sache zwar eher nicht aber wer auf gepresst,raue Organ abfährt liegt hier goldrichtig. Zum Schluss überraschen die STRANGERS mit dem satten 11-Minüter „The Loner“, der mit gepflegt-ruhigen Gitarrenparts beginnt, sich mit schönen Tempoeinschüben sowie klasse Rhythmuswechseln fortsetzt, mit verschiedenen Stimmungen aufwartet und sich zu einem fast progressiv-komplexen kleinen Epos entwickelt. Mensch Jungs ihr könnt ja auch richtig anspruchsvoll klingen – zukünftig bitte etwas mehr davon, dass können so nicht viele. Insgesamt is die Platte sicher überzeugend.

Rise And Fall


Cover - Rise And Fall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 63:17 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Metal