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Blood Of Saints

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ENGEL, die Band des neuen IN FLAMES-Gitarristen Niclas Engelin hatte sich mit ihren ersten beiden Alben ein gutes Standing in der Melodic Death-Ecke erspielt. Mit „Blood Of Saints“ sollte jetzt der nächste Schritt erfolgen, und der geht in Richtung keyboardlastigen Modern Metal, mit starken Riffs, tanzbaren als Metal verkleidete Beats und Ohrwurmrefrains, welche manchesmal fast schon zuviel sind („Drama Queen“). Also raus aus der Melodic Death-Ecke und rein ins angesagte Metal-Pop-Segment. Das ist so gewollt - und für die Zielgruppe hat man sicherlich einen Soundtrack fürs sommerliche Gelage geliefert. Die unbestritten guten Musiker bieten dabei mit dem clean gesungenen „Frontline“ und dem schnellen Riffgewitter „Cash King“ starkes Material. Aber davon abgesehen zielt man weit deutlicher als früher auf die SONIC SYNDICATE & Co. Fanschar und vernachlässigt die durchaus beachtenswerten eigenen Trademarks, welche den beiden Vorgängern so gut standen. Beim Songwriting scheinen die reihenweise eingängigen Parts manch fehlende Idee ersetzt zu haben. Nein, das dritte ENGEL-Album kann die hohen Erwartungen der bisherigen Fans eher nicht erfüllen – „Blood Of Saints“ ist ein Rückschritt. Schlussendlich zu gewöhnlich, zu bieder und zu brav das Ganze. Was soll's! ENGEL dürften mit „Blood Of Saints“ durchaus ein breiteres Publikum ansprechen, aber ob die Breite von Bestand sein wird, ist fraglich.

Blood Of Saints


Cover - Blood Of Saints Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:26 ()
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The Green

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Ordentlich zur Sache geht es bei den sechs Schweden von C.B MURDOC. Erster Eindruck: MESHUGGAH. Ein bisschen hardcoriger. Progressiver Hardcore wird vorgeschlagen. Passt auch. Oder einfach Djent. Djent als Begriff für eine Stilrichtung existiert noch gar nicht so lange, jedenfalls gab es MESHUGGAH lange bevor man eben diese in jene neue Schublade als sogenannte Vorreiter des Genres steckte. Zitat aus C.B MURDOCs Biographie, die ein norwegischer Journalist geschrieben hat:

„At any rate, up to now, there’s only been a couple of ways to play this „djent“. Either you:

A) play it EXACTLY like MESHUGGAH or you play it

B) wrong”

Hört, hört. Wo das dann weiter hinführt kann man ahnen.
Abseits der etwas provokativen Bio, zocken C.B MURDOC echt geile Mucke.
MESHUGGAH ist gefallen, KVELERTAK könnte man noch einschieben und auch COALESCE. Unbeschriebene Blätter sind die meisten der sechs Herren auch nicht, denn immerhin spielten vier von ihnen schon bei der Black Metal-Truppe MÖRK GRYNING, die sich allerdings 2005 auflöste.
Eine hervorragend Mischung also, die sich trotz ihrer Nähe zu MESHUGGAH in diversen Momenten doch auch ebenso deutlich absetzen kann. „The Green“ sollte sich jeder Freund von roher, technischer und äußerst zorniger Hardcore- oder auch Metal-Musik mal genauer anhören. Es wird sich lohnen.

The Green


Cover - The Green Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:24 ()
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Review:

Live And Inspired

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GODSMACK sind eine jener Bands die in den Staaten groß sind und in Good Old Europe trotz unbestrittener Qualität eher als Insidertipp gehandelt werden. Also auf zum nächsten Versuch das zu ändern: „Live And Inspired” zeigt GODSMACK als Alternative Metaller der dreckigen Art – hörbar schwitzend, emotional, intensiv, energetisch – GODSMACK sind eine Liveband, keine Frage. So muss moderner US Radio Metal klingen, die Mixtur zwischen neuen METALLICA (auch des Gesangs wegen) und DISTURBED ist fett. Aufgenommen wurde das Ganze im „Fox Theatre” in Detroit, Michigan, allerdings bereits 2007und deswegen ohne Songs des letzten Albums „Oracle“ – egal. Mit „Straight Outta Line“ und „Awake“ heizt man die Stimmung gut an, der Überhit „I Stand Alone“ beschließt standesgemäß den Livemitschnitt (Setlist der Best of-Show siehe unten). Dazwischen zeigen GODSMACK wo der Hammer hängt, das Publikum ist deutlich vernehmbar, Sänger, Gitarrist und Bandcheffe Sully Erna in seinem Element, der Rest der Band kongenial, einschließlich der Schlagzeugeinlage „Batalla De Los Tambores”. Ein dickes Booklet mit reichlich Pics vervollständigt den runden Eindruck von „Live And Inspired”.

Die „Inspired“-CD besteht leider nur aus 4 Tracks, dem JOE WALSH-Cover „Rocky Mountain Way“ (welche auch als Single ausgekoppelt wurde), „Come Together“ von den BEATLES als moderner Rocksong, überraschenderweise „Time“ von PINK FLOYD und METALLICA‘s „Nothing Else Matters“ (mit Piano statt Gitarre, geil). Gutegemacht, interessant, aber nicht essentiell – und da war Platz für mehr. Dafür sind die 70 Minuten Live auf CD 1 aller Ehren wert und ein richtiges Leckerli für die GODSMACK Gemeinde.




CD 1 – Live

1) Straight Outta Line

2) Realign

3) Awake

4) Moon Baby

5) Changes

6) The Enemy

7) Keep Away

8) Speak

9) Voodoo

10) Batalla De Los Tambores

11) Whatever

12) Serenity

13) I Stand Alone



CD 2 – Studio-Coverversionen

1) Rocky Mountain Way

2) Come Together

3) Time

4) Nothing Else Matters

Live And Inspired


Cover - Live And Inspired     Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 88:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Survived By None

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BREAKING THE DAY werden gemeinhin in die Sludge-Ecke einsortiert, was einigen Durchläufen ihres Debütalbums „Survived By None“ etwas irriert, immerhin sind sie da NEUROSIS näher als New Orleans. Sei es drum, in der guten Stunde geben sich die Briten alle Mühe, den Hörer mit einer fiesen Melange aus schleppenden Riffs („The Streets Will Rain With Blood Tonight“) und aus einer gekonnt eingesetzten laut/ leise-Dynamik gespeisten Atmosphäre zu fordern. In der Regel gelingt ihnen das auch, gerade da sie den Songs genügend Raum zur Entfaltung lassen und sich damit immer wieder an NEUROSIS annähern. Dezent gehen BREAKING THE DAY dabei selten vor, ihr Stil ist eher der immer wieder langsam geschwungene Vorschlaghammer das Rapier – wer auf unbarmherzige Musik steht, ist mit „Survived By None“ richtig bedient. Das Debütalbum des Briten-Sextetts kann überzeugen, auch wenn natürlich noch Luft nach oben ist, aber die Grundlagen sind gelegt und überzeugen.

Survived By None


Cover - Survived By None Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Vulgar Display Of Power (Re-Release)

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20 Jahre „Vulgar Display Of Power” ist natürlich ein willkommener Anlass, die Scheibe noch einmal neu auf den Markt zu bringen, auch wenn PANTERA mittlerweile ad acta gelegt worden sind. Wer die Scheibe noch nicht sein Eigen nennt (und damit eine der wegweisenden Metal-Alben der 90er), hat spätestens jetzt keine Ausrede mehr und sollte sich flugs auf den Gang zum Händler seines Vertrauens machen. Auf dem Re-Release findet sich mit „Piss“ allerdings nur ein neuer Song, der damals nicht auf das Album gekommen ist – eine Entscheidung, die angesichts der mittelmäßigen Qualität nachvollziehbar ist. Sonst gibt es keine weiteren Bonus- oder Demo-Songs, aber die waren ja auch schon so gut wie alle auf der Dreier-Box zu finden.
Bleibt die DVD, die eine Show in Italien Ende 1992 zeigt. Bild und Ton sind ok, auch wenn die ersten zwei Songs benötigt werden, um die Band akustisch ansprechend in Szene zu setzen. Ab dann ist es ein schöner Nostalgie-Trip, der eine Band in Bestform zeigt, die in dieser Form auch heute noch jedes Festival rocken würde. Allein die Performance von Dimebag Darrell ist ein echter Augen- und Ohrenschmaus, hier sollte ein Toast auf den viel zu früh verstorbenen Gitarristen gesprochen werden. Als Abschluss gibt es noch die drei offziellen Videoclips zum Album auf der DVD.

Als Gesamtpaket geht das alles in Ordnung, auch wenn der einzige neue Song allein den Kauf nicht rechtfertigt. Wer die Scheibe aber noch nicht hat, kann sich diese Version bedenkenlos zulegen.



CD

1. Mouth For War

2. A New Level

3. Walk

4. Fucking Hostile

5. This Love

6. Rise

7. No Good (Attack The Radical)

8. Live In A Hole

9. Regular People (Conceit)

10. By Demons Be Driven

11. Hollow

Bonus Track

12. Piss



DVD

Live In Italy

1. Mouth For War

2. Domination/Hollow

3. Rise

4. This Love

5. Cowboys From Hell

The Videos

6. Mouth For War

7. This Love

8. Walk

Vulgar Display Of Power (Re-Release)


Cover - Vulgar Display Of Power (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 90:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Powerplant

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Mächtig, langsam, walzend kommt "Traitors" aus den Boxen gegroovt. Mir laufen warme Schauer der Entzückung über den Rücken. "Orgasmatron" das doomige MOTÖRHEAD "Masterpiece" wird mir ins Gedächniss gebombt. Die Stimme des Herren Klute erinnert unweigerlich an Lemmy Kilmister. Im weiter Verlauf wird klar - hier wird Stoner Rock par excelance geboten. Nicht ganz so trocken wie das zuweilen die Vertreter der skandinavischen Zunft präsentieren. Songstruktur und Rhythmik haben mal was der ersten DANZIG Scheiben, mal kommen einen, wie schon erwähnt, langsame MOTÖRHEAD in den Sinn und mal könnten es auch KYUSS sein.

Was die vier Marburger Musiker hier mit ihrer Eigenproduktion abliefern ist aller Ehren wert, und sollte auch mit Sicherheit eine Plattenfirma finden. "Powerplant" steht Sound und gestaltungsmäßig auf gleicher Höhe wie "Label Ware".

Einziges Manko: dem Album fehlt hin und wieder ein wenig Abwechslung in Tempo und Songaufbau, was aber auch genretypisch ist - MONSTER MAGNET, RIOTGOD oder auch QUEENS OF THE STONE AGE zeigen wie es auf Albumlänge besser gemacht wird. Vergessen wir aber nicht, eben genannte Bands bilden die Speerspitze des Stoner Rock.
Ansonsten kann ich jeden empfehlen, der KYUSS klasse findet, DANZIG zu seinen Lieblingen zählt, und wie schon erwähnt MOTÖRHEADs "Orgasmatron" zu den besten Alben der Engländer zählt, hier zuzugreifen.

Powerplant


Cover - Powerplant Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Schlagwerk

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„Es war alles perfekt. Ab jetzt war alles möglich, das spürte er genau. Alles war bedacht, bis ins kleinste Detail geplant. Alles fügte sich nun zu einem großen Ganzen.“… mit derartigem Geschwurbel wird man nicht ganz unarrogant auf der Homepage dieser völligen Humpenkapelle überrumpelt. SCHLAGWERK bauen ein Gestrüpp aus RAMMSTEIN-Riffs, Elektro-Gothic-Dünnpfiff sowie einem Batzen INGRIMM oder SUBWAY TO EXTREMO und ziehen sich mitunter Texte aus dem Enddarm, die vor Roy Black Metal und Dilettantismus nur so triefen: „Wir sind Kinder Der Sterne, wir brauchen das Licht und die Wärme“ (aus „Kinder Der Sterne“ – furchtbar!) oder „Ich bin perfekt, ich zeige ganz gerne, was in mir steckt“ (aus „Fleisch Ist Sex“ – grausam!). Bis auf die kräftige, gelungene Produktion von Tommy Newton ist hier alles so dermaßen beschissen, dass einem Kot, Urin und Sperma gleichzeitig sauer werden. Daher schließe ich dieses Review einer der schlechtesten Platten, die ich jemals gehört habe, ebenfalls mit Worten aus der „Biografie“ von der Band-Homepage: „Und damit schenkte er ihnen die Gnade des Vergessens…“ – hoffentlich!

Schlagwerk


Cover - Schlagwerk Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:51 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Running WIld

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InterviewHallo Rock`n Rolf. Wacken 2009 sollte ja eigentlich der Schlusspunkt für RUNNING WILD sein – warum bist so schnell wieder da?



Das war eigentlich nicht geplant. Es fing damit an, dass 2010 mehrere Plattenfirmen mit der Idee auf mich zukamen, Teile des alten Materials der ersten neun Alben neu aufzunehmen. Als Musiker habe ich leider keinen Einfluss darauf und die Rechte gingen nur über die Plattenfirma und die hat auf mehrere Anfragen, auch von anderen Firmen, die gerne den Back-Katalog gekauft hätten, nicht reagiert, das haben die ebenso abgelehnt. So entstand die Idee, die Songs neu aufzunehmen. Also habe ich mit verschiedenen Firmen verhandelt und im Rahmen dieser Verhandlungen wurde klar, wir machen zwei Pakete à 20 Titel, 2 CDs. So entwickelte sich die Idee. Aber auch für die traditionellen Fans, die die ganzen Platten schon haben, brauchten wir einen Kaufanreiz, also sprich irgendeinen Bonus / Bonustracks / Bonusmaterial. Und da ich keine wirklich brauchbaren Nummern hatte, habe ich dann den ersten Song als Bonustrack geschrieben, das war "Piece Of The Action". Und ich sagte gleich "Nee, der ist zu stark, den kann ich nicht als Bonustrack verwenden". Und so ging das weiter. Die Songs, die ich schrieb, waren zu stark als Bonustracks. Und so redete ich mit der Plattenfirma wegen eines ganzen Albums – und die waren sofort begeistert.

Aber der Hauptgrund war für mich eigentlich, dass ich im Schreibprozess merkte, dass ich wieder so locker schreiben kann wie ich es früher gekonnt habe. Und ich denke, das ist auch zu hören.



Dem stimme ich zu, dass neue Album klingt für mich eine Spur frischer und irgendwie freier als Deine jüngeren Alben. Überrascht war ich von dem rockigen Gewand, in dem "Shadowmaker" daher kommt. War das eher ein Zufall oder war das so geplant – weniger Teutonen-Metal und mehr Rock `n` Roll?



Ich denke, ein bißchen was ist für jeden dabei, also auch Metal. Großen Einfluss hatte mein Spaßprodukt TOXIC TASTE [Anm.: TOXIC TASTE heißt die neue Band/ Projekt von Rock`n´Rolf, welche sich mehr dem Hardrock verschrieben hat]. Es war diesmal ein völlig anderes Arbeiten und das hat sich natürlich auch auf die neue RUNNING WILD übertragen. Wenn man mal die Chöre betrachtet – so was hatte ich bisher ja nicht gemacht, das ist natürlich schon eine Sache, die auch durch TOXIC TASTE beeinflusst wurde. Man darf ja auch nicht vergessen, ich bin in den 60ern als Kind aufgewachsen, in den 70ern als Jugendlicher und junger Mann, also sind in dem Fall natürlich die 70er mein Einfluss, d.h. das war eben Hardrock, da gab es ja noch kein Metal, da gab es wie gesagt KISS, AC/DC, UFO, THIN LIZZY und diese ganzen Sachen und da bin ich natürlich schon irgendwie davon beeinflusst, aber ich denke, so wie jetzt auf diesem Album, so stark waren die Hardrock-Einflüsse natürlich noch nie. Aber es war keine Planung, sondern es kam einfach durch die Songs, die ich geschrieben habe, die Ideen, die ich hatte, die einfach aus mir herauskamen, das war einfach so, dass das wohl der richtige Weg war.



Irgendwie neu ist auch das visuelle Erscheinungsbild. Wie kommst Du auf die Idee, so ein Cover rauszuknallen, und wer ist verantwortlich dafür, wer hatte die Idee, und gibt es eine Geschichte dazu?



Also die Idee hatte ich natürlich, denn es war im Schreibprozess ziemlich klar, dass "Shadowmaker" der Titelsong sein würde, einfach weil ich den Titel geil fand, und es ist ja nun ein Song – um die Story kurz zu umreißen – da geht es um alte Weissagungen und auch um Teile der Bibel und teilweise ist es auch mit Science Fiction vermischt, also es geht um den Jüngsten Tag, und dieser "Shadowmaker" kommt, um diejenigen sagen wir mal zur Verantwortung zu ziehen, die äußerst Übles getan haben. Also das ist so die Grundstory, und der "Shadowmaker" ist so ein Charakter, den ich schon von vornherein im Kopf hatte und es war für mich klar, dass ich ein Cover wollte, dass anders aussieht als die ganzen Metallcover heutzutage, die sehen irgendwie alle gleich aus.



Ok, dem Metal würde ich es aber dennoch zuordnen. Als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, dachte ich, das ist irgendein Thrash Metal – bis ich dann oben das Logo entdeckt habe. Ich hätte es jetzt schon auch eher der harten Musik zugeordnet, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es sich um RUNNING WILD handelt.



Also, wie gesagt, es machte sich fest an dieser Story und ich wollte auch von Anfang an ein Logo haben, dass für diesen "Shadowmaker" steht und das sehr einfach gehalten ist. Zumal wir auch ziemlich schnell eine Idee für eine sehr spezielle Limited Edition entwickelten, quasi der ersten Version der veröffentlichten CD: ein schwarzes Jewel Case, das Logo in silber darauf gedruckt. Es war uns vorher völlig klar, dass wir was Eigenes haben wollen und dass es anders aussehen wird.

Ich wollte auch von vornherein klar machen: das hier ist ein Neustart, d.h. ich gehe jetzt von heute aus los. Neu war schon der Schreibprozess und dann auch der Produktionsprozess – eigentlich alles eine neue Geschichte für mich. Ich meine, ich mache das nun schon 30 Jahre. Trotzdem fühlte sich dieses Album für mich wie ein Debütalbum an, was sich auch im Cover wiederspiegeln sollte.



Was mich noch interessieren würde, was Du vorhin auch schon einmal angesprochen hast – was hörst Du eigentlich privat?



Ich höre alles Mögliche. Wie gesagt, ich bin in den 60er/70er Jahren aufgewachsen und höre somit Sachen aus den 70ern, auch klassische Musik, BENNY GOODMAN und solche Sachen, auch alten Jazz, auch moderne Bands wie 30 SECONDS TO MARS, NICKELBACK und PAPAROACH, SIMPLE PLAN und so was. Das ist stimmungsabhängig bei mir. Ich habe mal in den 80ern den Fehler gemacht, in einem Interview zu sagen, dass ich als Metalmusiker tatsächlich auch Heavy Metal höre. Aber es war damals bei den Musikern "en vogue" zu sagen "ich höre nur Klassik". Seit dem hieß es "der Rolf hört nur Metal".



Ist bei mir auch so, ich finde man sollte sich da auch ein bißchen frei machen, alle Einflüsse zulassen.



Ja genau. Ich meine, RUNNING WILD hat ja einen eigenen Stil und der war auch schon immer so. Das war aber nie so eine Art Betonköpfigkeit von mir im Sinne von, dass ich jetzt keine andere Musik gehört habe, sondern das war einfach die Musik, die ich machen wollte. Ich selbst habe eigentlich Speedmetal nie gehört, das war überhaupt nicht mein Genre und trotzdem habe ich solche Songs gemacht. So wie bei ANGUS YOUNG – der hört 50er Jahre Rock'n Roll und macht AC/DC.



Letzte Frage – Da wir ja ein Internet Magazin sind, interessiert mich Deine Meinung zu Downloads, Urheberrechte und die derzeitige Diskussion darüber?



Die Sache war ja eigentlich von Anfang an ein komisches Problem. Als das alles begann mit Nappster und so, fand ich die Diskussion absurd, da Nappster eindeutig illegal war. Die Gesetzgebung dazu war klar: wenn Du die CD erwirbst, dann kannst Du sie auch tauschen, kein Problem. Aber du darfst die Musik nicht runterladen und damit Handel treiben, das ist eben eine Urheberrechtsverletzung. Das war aber schon immer so. Ich denke schon, dass das Urheberrecht einen Sinn hat, es ist ja das geistige Eigentum des Künstlers oder eben der Plattenfirma. Verstehe mich richtig, ich habe kein Problem damit, wenn Fans wie früher Bootlegs sammeln oder so, da habe ich auch nie etwas dagegen gehabt, nur wenn sich einer hinstellt und mit meiner Musik Geld verdient, dann geht das nicht.



Ja, das kann ich so weit nachvollziehen. Abschließend möchte ich mich bei Dir für das nette Gespräch bedanken. Ich für meinen Teil finde Dein neues Album klasse und wünsche Dir viel Erfolg damit.



Ja, gerne, vielen Dank!



Review:

Rotten Tide

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Langsam bekomme ich es echt mit der Angst zu tun: war Amerika nicht über fast schon mehrere Jahrzehnte immer das Land mit dem allergrößten „modernen“ musikalischen Kompost?! Garagenklänge aus Seattle, Jugendliche mit zu tief sitzenden Hosen, roten Käppis, Pseudo-Psychopathen im A.D.I.D.A.S.-Outfit, Maskenträger mit Schlipsknoten, Möchtegern-Intellektuelle und Kinderschreck-Vollpfosten mit komischen Kontaktlinsen?! Inzwischen scheinen genau die Bands, die diesen Mainstream im eigenen Land immer verachtet haben, an Boden zu gewinnen, nämlich hoch innovative, schräge, abgefahrene bis abgefuckte Truppen, zu denen auch TOAD (die Abkürzung steht für „Take Over And Destroy“) aus Arizona zählen. Das Sextett räubert und räudigt sich auf dieser höllisch intensiven EP durch fünf Popotritte, die irgendwo zwischen Sludge, Hardbisirgendwascore, psychedelischen Sounds und Black Metal liegen – KVELERTAK treffen auf PROTEST THE HERO treffen auf NACHTMYSTIUM – geil! Das macht „Rotten Tide“ natürlich zum Nogo für den Durchschnittsmetaller, aber zum heißen Anspieltipp für die Grenzenlos-Krachfraktion. Nur einen harschen Kritikpunkt muss der Haufen einstecken: der eigentlich saucoole, clubtaugliche und mitgrölkompatible Hit „Embody The Ghost“ wurde dreist von TURBONEGROs „Get It On“ geguttenbergt, was aber nicht heißen soll, dass TOAD keine potentiellen Anwärter auf einen „Tipp“ sind. Ein sehr guter Appetitanreger!

Rotten Tide


Cover - Rotten Tide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 22:9 ()
Label:
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Review:

Heavy Metal Thunder – Live – Eagles Over Wacken

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SAXON und Wacken – das gehört zusammen – denn sieben Mal hat das NWOBHM-Urgestein bisher auf dem norddeutschen Acker gastiert. Da wundert es nicht, dass sich über die Jahre hinweg eine besondere Affinität zwischen den Briten und dem Festival entwickelt hat. Dem Rechnung trägt nun die neuste Veröffentlichung aus dem Hause EMI: SAXON – „Heavy Metal Thunder – Live – Eagles Over Wacken”. Wobei Live-Mitschnitte von SAXON bekanntlich keine Rarität sind. Der hier ist aber dann doch etwas Besonderes. Auf der Standard-DVD befinden sich 30 SAXON Songs, eine Best of der Wacken Auftritte von 2004, 2007 und 2009 sozusagen. Die Tracks kommen nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern entsprechen eher einem 265 Minuten langen Wunschkonzert. Jeweils zu Beginn des Songs wird Titel und Jahr kurz eingeblendet – und dann ab mit Spielfreunde in typischer SAXON-Manier. Wer sich allerdings alle drei Shows jeweils am Stück zu Gemüte führen möchte, muss auf eine der Special Editions des SAXON Live-Packages zurückgreifen – das sich dabei die Live-Klassiker wiederholen versteht sich von selbst. Ansonsten dürfte ein jedweder bei den vielen Titel seine Faves finden – Tracklist siehe unten.

Dabei kommt die DVD in Stereo und 5.1 daher, Bildformat ist 4:3, Untertitel in deutsch und englisch – Standard. Dazu noch ein Interview mit der Band, unterlegt mit Wacken- und Proberaum-Aufnahmen, ein recht witziges Nibbs Carter Interview mit einem Nachwuchsreporter und eine Bildergalerie. Über die Details der 6 (!) verschiedenen Formate soll sich ein jeder selbst nach seinem gutdüngen informieren. Ein Schmankerl – die Golden Ticket D2C/Direct To Consumer Box. In diesem limitierten Exklusivpaket gibt es neben den kompletten SAXON W:O:A Auftritte von 2004, 2007 und 2009 auf separaten DVDs noch eine SAXON Fahne und zehn „Goldene Tickets”, welche per Zufallsprinzip in den Boxen verteilt wurden. Das Ticket gewährt lebenslang freien Einlass zu jedem SAXON Konzert weltweit (ausgenommen Festival-Auftritte).

Als Bonus gibt es dann noch eine komplette Show aus Glasgow (14.04.2011), verteilt auf zwei CDs. Der Auftritt entstammt der letztjährigen „The Call To Arms“ Tour und bietet somit einen gelungenen Mix aus Klassikern und neuem Material – der Opener „Hammer Of The Gods“ ist schon mal klasse. Die beiden CDs kommen auf eine Spiellänge von ca. 110 Minuten und präsentiert die Herren Biff Byford (Vocals), Nibbs Carter (Bass), Doug Scarrat (Gitarre), Paul Quinn (Gitarre) und Nigel Glockler (Drums) mit ihrem typisch erdigen Sound bei verdammt guter Soundqualität.

Für SAXON und Wacken Maniacs ist das sicherlich eine schöne Sache – und wer sich bisher Live-mäßig seitens SAXON noch unterversorgt fühlt – die 30 Track DVD „Heavy Metal Thunder – Live – Eagles Over Wacken” ist pure Vollbedienung.




Best of Wacken 2009, ‘07, ’04

01 Batallions Of Steel

02 Heavy Metal Thunder

03 Metalhead

04 Let Me Feel Your Power

05 To Hell And Back Again

06 If I Was You

07 Killing Ground

08 Unleashed The Beast

09 Dogs Of War

10 Rock‘n Roll Gipsy

11 Travellers In Time

12 The Eagle Has Landed

13 747 (Strangers In The Night)

14 Dallas 1 p.m.

15 Witchfinder

16 Solid Ball Of Rock

17 20.000 Feet

18 Red Star Falling

19 Rock The Nations

20 The Power And The Glory

21 Stallions Of The Highway

22 Live To Rock

23 And The Bands Played On

24 Princess Of The Night

25 I‘ve Got To Rock (To Stay Alive)

26 Attila The Hun

27 Denim And Leather

28 Ashes To Ashes

29 Crusader

30 Wheels Of Steel



Glasgow 2011 Live (CD1 und CD2)

01 Hybrid (Intro)

02 Hammer Of The Gods

03 Heavy Metal Thunder

04 Back In 79

05 Never Surrender

06 I‘ve Got To Rock (To Stay Alive)

07 Dallas 1 p.m.

08 Call To Arms

09 Solid Ball Of Rock

10 Demon Sweeney Todd

11 And The Bands Played On

12 Man And Machine

13 Play It Loud

14 When Doomsday Comes

15 To Hell And Back Again

16 Motorcycle Man

17 Denim And Leather

18 Princess Of The Night

19 Crusader

20 747 (Strangers In The Night)

21 The Eagle Has Landed

22 20,000 Feet

23 Strong Arm Of The Law

24 Wheels Of Steel

Heavy Metal Thunder – Live – Eagles Over Wacken


Cover - Heavy Metal Thunder – Live – Eagles Over Wacken Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 54
Länge: 355:0 ()
Label:
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