Review:

Gaudi (Re-Release)

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THE ALAN PARSONS PROJECT gehören bekanntlich zu den kommerziell erfolgreichsten Prog-Bands in den End-Siebzigern und Anfang der Achtziger Jahre. Der tüftelnde Toningenieur und geniale Produzent Alan Parson (u.a. THE BEATLES, John Myles (deutlich hörbar) und PINK FLOYD) uns sein Partner Eric Woolfson erreichten über orchestrale Arrangements und einer Melange aus klassischem Songwriting, Rock, Pop und Elektronik erstaunliche Erfolge und Verkaufszahlen. Die Kunst aus vielen Stilen und Richtungen ganz einfach klingende Songs mit Ohrwurmpotential, Tiefe und Anspruch zu schreiben und zu instrumentalisieren ist an sich das Markenzeichen von THE ALAN PARSONS PROJECT. Soundtechnisch gelten ihren Alben auch heute oft noch als Referenz. Schrittweise wurden und werden zur Zeit alle Alben von THE ALAN PARSONS PROJECT als Re-Releases mit einer Reihe von Bonustracks, ausführlichen Linernotes und vor allem auch Soundtechnisch erneuert veröffentlicht.

Die Arbeiten des spanischen Überarchitekten GAUDI bildeten das Konzept des 1987er-Werkes von THE ALAN PARSONS PROJECT. Hauptwerk des benannten und zugleich fast 9-minütiger, von John Miles eingesungener Höhepunkt des Albums ist die Kirche „La Sagrada Familia“ in Barcelona. Es fungieren wieder mal Eric Woolfson, genannter John Miles, Lenny Zakatek und Geoff Barradale als Sänger und liefern mit der gelungenen Ballade „Closer To Heaven“ und dem radiotauglichen Popsong „Standing On Higher Ground“ zwei gute APP-Songs ab. Bemerkenswert auch noch das abschließende, typisch orchestral arrangierte Instrumentalstück „Paseo De Gracia“. Fazit: „Gaudi“ ist ein gutes Pop-Album geworden – progressive Elemente sind in den Hintergrund getreten. THE ALAN PARSONS PROJECT sind gegen Ende ihrer kontinuierlichen Schaffensphase sehr „leicht“ geworden – da wundert es nicht, das danach Parson und Woolfson getrennte wegen gingen.

Gaudi (Re-Release)


Cover - Gaudi (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 65:7 ()
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Ammonia Avenue (Re-Release)

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THE ALAN PARSONS PROJECT gehören bekanntlich zu den kommerziell erfolgreichsten Prog-Bands in den End-Siebzigern und Anfang der Achtziger Jahre. Der tüftelnde Toningenieur und geniale Produzent Alan Parson (u.a. THE BEATLES, John Myles (deutlich hörbar) und PINK FLOYD) uns sein Partner Eric Woolfson erreichten über orchestrale Arrangements und einer Melange aus klassischem Songwriting, Rock, Pop und Elektronik erstaunliche Erfolge und Verkaufszahlen. Die Kunst aus vielen Stilen und Richtungen ganz einfach klingende Songs mit Ohrwurmpotential, Tiefe und Anspruch zu schreiben und zu instrumentalisieren ist an sich das Markenzeichen von THE ALAN PARSONS PROJECT. Soundtechnisch gelten ihren Alben auch heute oft noch als Referenz. Schrittweise wurden und werden zur Zeit alle Alben von THE ALAN PARSONS PROJECT als Re-Releases mit einer Reihe von Bonustracks, ausführlichen Linernotes und vor allem auch Soundtechnisch erneuert veröffentlicht.

„Ammonia Avenue“ ist Album Nummer 7 in der ALAN PARSON Diskographie und gehört, auch auf Grund seines kommerzielles Erfolges (das Video zu „Don’t Answer Me“ wurde bei den aller ersten MTV-Awards nominiert) zu den eher etwas umstrittenen Alben bei den Ur-Fans. Denn auch hier macht sich bereits eine gewisse Routine des Duos Parson/Woolfson bemerkbar. Trotzdem bietet das nach einer Industrieanlage benannte 1984 erschienene Album für den unbedarften, eher im AOR- und Pop-Bereich angesiedelten Hörer lohneswerte Songs. Dafür steht schon der für Kenner eher flache, für genannte Hörer einfach nur schöne Opener „Prime Time“. Was aber für immer mit „Ammonia Avenue“ verbunden bleiben wird ist einer der richtig großen Hits des THE ALAN PARSONS PROJECT: „Don’t Answer Me“. Nicht viele Achtziger Pop-Kids fanden mit dieser Single als Start Zugang zu anspruchsvollerer Musik. Darüber hinaus sind mit der ruhigen und bandtypischen Ballade „Since The Last Goodbye“, dem guten, mit klasse Synthie versehenen „You Don’t Believe“ und dem orchestralen, mit Saxophone veredelten Instrumentalstück „Pipeline“ weitere unverzichtbare APP-Tracks auf dem Album vertreten. Ach ja, wie immer gab es auch hier ein konzeptionellen Rahmen für das Werk: die Entfremdung des Menschen in einer modernen Industriegesellschaft – daran hat sich auch fast eine vierteljahrhundert später nichts geändert.

Ammonia Avenue (Re-Release)


Cover - Ammonia Avenue (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 63:59 ()
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Die Beste Band der Welt (… und zwar live)

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Eines gleich vorneweg – das bekannte ÄRZTE-Livefeeling will sich bei dieser aus dem Jahre 1988 stammenden Aufnahme eigentlich nie so richtig einstellen. Denn Ton, Fans und Bild scheinen irgendwie von unterschiedlichen Locations zu stammen – muss nicht so sein – kommt aber doch so rüber. Ansonsten ist hier noch die Besetzung in ihrer fast Urformation zu sehen (also nicht mit Sahnie), d.h. neben Farin Urlaub und Bela B. noch mit Bassist Hagen Liebing, genannt „The Incredibel Hagen“. Der Posten wurde ja nach dem Split von 1989 bis 1993 neu besetzt mit dem noch heutigen Basser Rodrigo Gonzáles. Der Livemitschnitt wurde am 26.04.1988 beim „Macht der Nacht-Festival“ in München aufgezeichnet. Die Setlist enthält diverse Klassiker, welche heute regelmäßig zugunsten der neuen Spaßsongs außen vor bleiben (siehe unten). Im Vergleich zum 1989 erschienene VHS wurden Sound und Bild restauriert – das VHS-Gefühl will trotzdem nicht ganz verschwinden. Interessant ist dieser Livemitschnitt damit vor allem für Nostalgiker und jenen heutigen ÄRZTE-Kids, welche mal ein Vorstellung vom „Beginn“ haben möchten.

Daneben noch, sozusagen als Appetizer, das Bonusmaterial in Form von 4 Videos: “Gehen wie ein Ägypter“, “Westerland“ und “Bitte Bitte“ sowie das Making of zu letztgenanntem Video mit Theresa O. Technik: die komplette DVD ist in Dolby Digital 5.1 Sound und Format DVD 9 / 4:3.



Setlist:

1 Radio Brennt

2 Ohne Dich

3 Blumen

4 Buddy Holly's Brille

5 Madonna's Dickdarm

6 Alleine in der Nacht

7 2000 Mädchen

8 Mysteryland

9 Westerland

10- El Cattivo

11 Ausserirdische

12 Du willst mich küssen

13 Ist das alles?

14 Zu spät

15 Teenagerliebe

16 Helmut K

17 Gwendoline

18 Gute Zeit

19 Elke

20 Claudia Teil III

21 Der Ritt auf dem Schmetterling

Die Beste Band der Welt (… und zwar live)


Cover - Die Beste Band der Welt (… und zwar live) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 103:0 ()
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Eve (Re-Release)

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THE ALAN PARSONS PROJECT gehören bekanntlich zu den kommerziell erfolgreichsten Prog-Bands in den End-Siebzigern und Anfang der Achtziger Jahre. Der tüftelnde Toningenieur und geniale Produzent Alan Parson (u.a. THE BEATLES, John Myles (deutlich hörbar) und PINK FLOYD) uns sein Partner Eric Woolfson erreichten über orchestrale Arrangements und einer Melange aus klassischem Songwriting, Rock, Pop und Elektronik erstaunliche Erfolge und Verkaufszahlen. Die Kunst aus vielen Stilen und Richtungen ganz einfach klingende Songs mit Ohrwurmpotential, Tiefe und Anspruch zu schreiben und zu instrumentalisieren ist an sich das Markenzeichen von THE ALAN PARSONS PROJECT. Soundtechnisch gelten ihren Alben auch heute oft noch als Referenz. Schrittweise wurden und werden zur Zeit alle Alben von THE ALAN PARSONS PROJECT als Re-Releases mit einer Reihe von Bonustracks, ausführlichen Linernotes und vor allem auch Soundtechnisch erneuert veröffentlicht.

Das 1979 erschienene „Eve“ war Album Nummer vier und zeigt eine erste Hinwendung vom verträumt anspruchsvollen Sound der Vorgänger hin zu Popsound und Songs mit Singlehitpotential. Trotz allem war auch „Eve“ noch ein Album der sogenannten Konzeptphase - diesmal mit der Thematik weibliche Seele, menschlichen Schwächen und Begehrlichkeiten. Die Kompositionen und Harmonien die THE ALAN PARSONS PROJECT auf „Eve“ präsentierte stürmten sogar die Discotanzflächen Europas und der Staaten. Das geniale Instrumentalstück „Lucifer“ dürfte jedem bekannt sein, die Ballade „You Won’t Be There“ (mit Sänger Dave Townsend), „Winding Me Up“ und der Hit des Albums „Damned If I Do“ sollte man als Fan von keyboardorientierten Prog und Siebziger Sound auch mal gehört haben. Wer hier als älteres Semester nicht an alte Tage denkt, ist wohl schon früher nur mit Scheuklappen durch das Leben gegangen. Allerdings lässt „Eve“ auch eine gewisse Beliebigkeit als Interpretation der Songs zu und zeigt THE ALAN PARSONS PROJECT nicht auf der Höhe der ersten Werke. „Eve“ reiht Ohrwurm an Ohrwurm – nimmt aber den Anspruch und Tiefe deutlich zurück.

Eve (Re-Release)


Cover - Eve (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 67:47 ()
Label:
Vertrieb:
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Weißgold

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Die LETZTE INSTANZ zählt nach fast 12 Jahren Bestand ja eigentlich schon zu den Institutionen der deutschen Live-Szene und fühlen sich auf allen Festivals und Bühnen zwischen Rock und Goth wohl. Als sei dies noch nicht genug, musste dann letztes Jahr auch die unvermeidliche „unplugged“ Version der Band auf CD verewigt werden. Also gab es nach dem Album „Das weiße Lied“ nun auch die dazugehörige Akustiktour, deren Quintessenz man mit einem Auftritt in der heimatlichen Lukaskirche zu Dresden im Frühjahr 2008 zum Besten gab. Das Ergebnis liegt nun in Form der Doppel-DVD „Weißgold“ vor. Neben einen meist recht andächtigem Publikum in sakraler Umgebung halfen in Dresden auch noch Gäste mit aus - Frau Schmitt von Subway To Sally und Schandmaul Violinenkönigin Anna Kränzlein. Dazu noch Pianistin und Sängerin Leandra (als Ophelia Dax auch von Jesus On Extasy bekannt). Alles in allem ist der Auftritt eher dunkel gehalten, zurückhaltende Beleuchtung verstärkt den bedächtigen Ansatz des Konzertes und setzt so trotz DVD die nun von Streichern dominierte Musik in den Vordergrund. Allerdings funktionieren nicht alle der Songs voll und ganz im akustischen Gewande. Der an sich schon hohe Pathosfaktor wird weiter gen Spitze getrieben und dürfte nicht jedermanns Sache sein, was aber in ersten Linie am Gesang liegt, der in lauterer Umgebung meines Erachtens weit besser funktioniert. Das instrumentale zurück geht dagegen auf und zeigt nicht nur neue Facetten vieler Kompositionen, sondern offenbart auch so ungeschminkt deren grundlegendes Wesen – das passt so. Viele Songs, auch die Live-Klassiker wurden neu arrangiert, mit Überraschungen versehen und geben sich so erst im Verlauf richtig zu erkennen – „Kalter Glanz“, „Du Und Ich“, „Ohne Dich“, „Rapunzel“ und dem Bowie-Cover „Helden“. Dies lässt aber „Weißgold“ in erster Linie ein Package für Fans werden.

Um die „Weißgold“-DVD neben der Livemitschnitt auch entsprechend auszustatten, gibt es eine reichlich gefüllte Bonus-DVD (siehe unten), deren Höhepunkt sicher aus Wacken kommt. Vor allem gegen Ende des damaligen Auftritts macht das angespielte KISS-Cover von „I Was Made For Lovin’ You“ und ein paar Takte SURVIVOR-Rocky richtig Spaß. Für Fans wohl Zwangsfutter hat meinereiner die LETZTE INSTANZ lieber Live und unter Vollstrom – für mich ist der Wacken-Mitschnitt der Bonus-DVD, das kuriose des letztjährigen „Dark Winters Night“-Festival und die ausführliche (circa 2-stündige) Dokumentation der Tour mir einigem an Einblicken und Interviews das Wertige des Doppeldeckers. Das Bild und Ton hohem Standard genügen darf hier der Vollständigkeit halber noch erwähnt werden.

Die gleichzeitig veröffentlichte CD „Die Weiße Reise – Live in Dresden“ (mit abgespeckter Setlist) gibt es gratis für alle, die sich die DVD kaufen. Wer sich zwischen dem 22. August und einschließlich 28. August die DVD "Weißgold" kauft und seinen Kaufbeleg, eine 1,45 ¤-Briefmarke und seine Anschrift an Drakkar Records (Anschrift: Drakkar Entertainment; Stichwort "Weißgold"; Bergerstr. 6; 58452 Witten) schickt, bekommt die CD "Weiße Reise - Live in Dresden" gratis zugeschickt. Das sollten die Fans doch probieren.





DVD I – Live in Dresden

1 Intro

2 Kalter Glanz

3 Tanz

4 Unerreicht

5 Jeden Morgen

6 Ohne Dich

7 Du und ich

8 Helden

9 Das weisse Lied

10 Für immer und ewig

11 Morgenrot

12 Angeldaemon [Solo-Performance Leandra]

13 Winter

14 Eros

15 Silber im Stein

16 Komm nie zurück

17 Mein Todestag

18 Wir sind allein

19 Mutter

20 Bittere Nacht

21 Das Stimmlein

22 Rapunzel

23 Sandmann

24 Outro



Bonus - Anna Katharina Live in Dresden:

1. Dügün

2. Csardas



DVD II - Auf weisser Reise:



Tour-Dokumentation



Live auf dem Wacken Open Air 2007

1. Du und ich

2. Unerreicht

3. Sonne

4. Ohne Dich

5. Tanz

6. Todestag

7. Wir sind allein

8. Das Stimmlein

9. Rapunzel



DVD II - Bonus:

1. On A Dark Winters Night

2. Arbeitsleistung

3. Wir sind allein (Promo Clip)



CD „Die Weiße Reise – Live“

1. Kalter Glanz

2. Tanz

3. Unerreicht

4. Jeden Morgen

5. Ohne Dich

6. Du und ich

7. Das weisse Lied

8. Für immer und ewig

9. Morgenrot

10. Winter

11. Silber im Stein

12. Komm nie zur

13. Mein Todestag

14. Wir sind allein

15. Das Stimmlein

16. Rapunzel


Weißgold


Cover - Weißgold Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 360:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Alev

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ALEV haben nach vielen Verzögerungen endlich wieder ein neues Album am Start, zwar nicht sehr originell mit „Alev“ betitelt, aber es kommt ja auf den Inhalt an, und der kann sich mehr als nur gut anhören lassen. Da tönt äußerst kraftvoller Modern Alternative Rock mit gelegentlichen fast schon metallischen Aggroattacken (nur was die Gitarren betrifft, nicht beim cleanen Gesang) aus den Boxen, da sprüht es geradezu vor packender Energie im dampfenden Rrockambiente .

Über elf Tracks hinweg überzeugt das Material trotz deutlich gesteigerter Heftigkeit - die stets präsenten Melodien, mal düster dann wieder leicht melancholisch balladesk sind sehr gelungen umgesetzt, wirken nie zu soft oder gar weinerlich. Das erste Werk zusammen mit der neuen Sängerin Alex Janzen zeigt die Band in sehr guter Harmonie bzw. Abstimmung mit der neuen Stimme. Apropos, so viel anders klingt sie gar nicht, vielleicht einen Tick weniger hoch bzw. vom Timbre her nicht so nachhaltiger, als das Organ von der Ex, Alev Lenz. Der Bandname ALEV konnte auch daher beibehalten werden, da er weniger der ex-Sängerin als vielmehr der die Bedeutung „Flamme" (kommt aus dem Türkischen) entstammte und diese „Übersetzung“ passt nach wie vor. Nie klang die Band roher, wuchtiger (live war sie dass aber schon immer) und als gelungener Kontrast dazu in Teilen auch zerbrechlich, zügellos und leicht melancholisch. Der Sängerinnenwechsel hat sich daher ergeben, dass die Band härter klingen wollte und die bisherige Fronfräulein dies eher nicht so wollte (Alev macht aktuell Solo in der Songwriter Richtung weiter). Mit neuer, ebenfalls markanter Rockstimme ausgestattet sind die vormals auf den Vvorgängerscheiben immer mal wieder angedeuteten leichten Poptendenzen absolut verschwunden.


Ich weiß zwar nicht warum, aber mit diesem ALEV Album hat es bisher am längsten gedauert warm zu werden und dies liegt nicht daran, dass die Song etwa besonders sperrig wären. Aber jetzt, nach vielen Durchläufen hat es endlich gezündet und ich kann ich die Scheibe nur wärmstens weiter empfehlen. Alex lässt ihre Vorgängerin eigentlich souverän vergessen, auch wenn sie manchmal noch in Nuancen ähnlich mit manchem verspielten Schnörkel wie Alev intoniert. Wie schon erwähnt geht es deutlich straigher sowie härter zu im Hause ALEV und dazu passt diese ebenfalls facettenreiche Stimme einfach nur bestens. Die Produktion ist mit einem relativ unbearbeiteten Sound ausgestattet, dies kommt ganz gut und sehr direkt. Die Gitarren, Bass und Drums braten ordentlich durch die Gegend, allerdings sind mir die zu häufig und relativ einfallslos eingesetzten Becken zu schepprig und vermatschen so manchen gelungen Track wie u.a. den fetten Opener „Where Are You" etwas zu stark. Ist jetzt nicht so schlimm, die Band wollte dies auch absichtlich so, es fällt aber schon leicht negativ auf.

Das Songwriting ist insgesamt erstklassig geraten. Die Gitarren, meist tief gestimmt, wechseln von heftigen Riffgewittern auf getragenen Passagen, werden aber nie zu lasch sondern gehen immer mit Schmackes zur Sache. Egal ob das sehr riffige „Stained Lies“ (mit klasse Gitarrensolo) oder mein Favorit, das unheimlich groovige und gleichermaßen heavy geprägte "Crawling Under" oder auch das schnellste Stück des Albums "Institutonalized", die Band ledert ordentlich los. Auch der Wechsel von Tonarten und Stimmungen sorgt für viel Abwechslung, es geht nicht nur düster-mollig, sondern auch hell und positiv kann man klingen wie bei dem wunderbaren „My Cover“ oder auch „On My Own“. Als erste Single wurde das balladeske „At The Right Time“ ausgewählt. Ansonsten ist als Bonustrack noch ein sehr gelungener Remix von „Cause And Effect“ (2007) mit viel Industrial-Flair enthalten. Mit „Devotion“ und „Stained Lies“ sind außerdem noch zwei Neueinspielungen aus früheren Werken zu Ehren gekommen.

Mit diesem neuen Line-up und dem bärenstarken Material im Rücken dürfte ALEV so ziemlich alles richtig gemacht haben, die Pladde passt zu 100 Prozent, strahlt viel mitreißende Kraft aus und zusammen mit starken Hooks ist „Alev“ ein beachtenswertes Stück Musik geworden. Wer außerdem nach einer Alternative zu den seeligen GUANO APES (nur um mal eine ungefähre Hausnummer zu nennen) könnte hier durchaus fündig werden. Bleibt zu hoffen, dass es mit dieser überzeugenden Leistung zukünftig weiter nach oben geht, verdient hätten man es allemal.

Alev


Cover - Alev Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:23 ()
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Tulimyrsky (EP)

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Nachdem die Finnen MOONSORROW mit ihrem letztjährigen Werk „V: Hävitetty“ einen Meilenstein des Viking/Pagan-Genres abgeliefert haben, legen sie jetzt mit „Tulimyrsky“ eine EP vor, die den Qualitäten des Albums in kaum etwas nachsteht. Dieses „Mini-Album“, das auf eine Spielzeit von rund 68 Minuten kommt und damit sogar länger ist als das Album, beinhaltet die beiden neu eingespielten, noch etwas weniger epischen, dafür härteren Demo-Songs „Taistelu Pohjolasta“ (von „Tämä Ikuinen Talvi“) und „Hvergelmir“ (von „Metsä“) aus den Jahren 1997/98, die jetzt richtig fett aus den Boxen dröhnen. Hinzu kommen zwei Coverversionen, nämlich die Hymne „Back To North“ von den Thrashern MERCILESS (schön räudig!) und „For Whom The Bell Tolls“ von METALLICA (göttlich – besser kann man das Ding nicht nachmachen!), aber das eigentliche Herzstück dieser EP ist der gigantische Titelsong, der in einer guten halben Stunde die Story des Albums „Voimasta Ja Kunniasta“ fortsetzt und wieder mal alles beinhaltet, was diese Hammerband ausmacht. Mehr Breitwand geht einfach nicht, auch wenn das Stück die beiden überragenden „V: Hävitetty“-Perlen (natürlich) nicht übertrifft, sondern „nur“ mit ihnen gleichzieht. Ich würde hier normalerweise keine Sekunde zögern, den „Tipp“ zu vergeben, aber der Sinn einer EP wurde anscheinend leider wieder verfehlt, so dass „Tulimyrsky“ zum Vollpreis in den Läden steht. Eigentlich macht das hier nicht einmal etwas aus, da es weitaus mehr erstklassigen Stoff fürs Geld gibt als bei vergleichbaren Veröffentlichungen, aber es kann und darf nicht sein, dass man für eine Scheibe, auf der auch noch groß „EP“ prangt, an die 15 Euro und mehr löhnt. Nein, nein und nochmals nein!

Tulimyrsky (EP)


Cover - Tulimyrsky (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 68:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Metamorphine

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Die Frau und ihr Klavier. Eine oft sinnliche Kombination, oft zerbrechlich und sehr oft schlicht überhört weil zu unauffällig. LEANDRA macht dort keine große Ausnahme. Bei JESUS ON EXTASY (dort als OPHELIA DAX) lebt Protagonistin und Namensgeberin Leandra definitiv ihre wildere Seite aus. Songs wie der Opener „Noisy Awareness“ weben auf "Metamorphine" ein beinahe hypnotisches Netz aus Klavier und zerbrechlich-verträumten Vocals, bei denen einem erst nach mehrmaligem Anhören auffällt, dass dem Song ein echter Höhepunkt fehlt. Musikalisch dichter geht da etwa „Lie To Me“ ans Werk, dessen sanfte Trip Hop Beats eine loungige Atmosphäre heraufbeschwören. Ruhige Gitarren und Sven Friedrichs (ZERAPHINE) wohlklingend warmer Gesang machen „The Art Of Dreaming“ sicher zum Single-tauglichsten Song des Albums. Bei allen Songs wirken die Emotionen sehr kontrolliert, nicht kalt aber durchdacht, bis auf eine Ausnahme nicht übertrieben mystisch und durch dezente Elektronik stets zeitgemäß. Denn gewöhnungsbedüftig bleibt das in einer Phantasiesprache gesungene „Tyberi Folla“, dem zusätzlich ein wabernder Effekt auf den Vocals das Gefühl gibt, nicht von dieser Welt zu Welt zu sein. Nur die tiefen Vocals bei „Lullaby“ wirken auf mich nicht so souverän wie die bei den anderen Songs – dennoch überwiegen die positiven Eindrücke auf diesem Album. LEANDRA reiht sich nicht nur musikalisch in die Reihe von Bands wie MILA MAR ein, die von der schwarzen Szene beeinflusst zerbrechliche Musik mit Klassik-Background machen – für die ruhigen und nachdenklichen Stunden.

Metamorphine


Cover - Metamorphine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Das Weiße Lied

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LETZTE INSTANZ sind mit "Kalter Glanz" vor Jahren erwachsen geworden, mit einem neuen Sänger vor zwei Alben gab es einen weiteren Schnitt. Und auch wenn die Idee nicht neu ist, ein Akustikalbum gehört in die Diskographie einer jeden (ex)Folkband. "Das Weiße Lied" widmet sich den alten Alben nur am Rande, von "Das Spiel" hat es gar nur ein Song auf "Für Immer Und Ewig" und damit in ein neues ungestromtes Gewandt geschafft. Die Umschreibung der Songs ins rein akustische ist dabei durchweg gelungen, der Schwerpunkt liegt klar auf den Balladen. Als neues Instrument ist ein Klavier dazugekommen, das auf den regulären Alben so nicht zu hören ist. Zusätzliche Streicher, geliehen bei Genrekollegen SUBWAY TO SALLY und SCHANDMAUl fallen weniger offensichtlich auf, zusätzlicher weiblicher Gesang kommt hörbar hier und da von JESUS ON EXTASY Mitglied Ophelia Dax. Sänger Holly kann mich auch oder gerade so gestrippt und reduziert aufs Wesentliche wie auf "Das Weiße Licht" nicht voll überzeugen. Die Balladenlastigkeit tendiert manchmal zum Kitsch, die Songauswahl ist noch dazu zu fokussiert auf die ohnehin schon konstruierter wirkenden neuen Alben - spannender und anspruchsvoller wäre es vielleicht gewesen, den alten Knallern ihren tanzbaren Umhang zu nehmen. Die wenigen neuen Songs, darunter zwei Instrumentals, hätte es für mein Dafürhalten nicht gebraucht - dafür hätte man den neu inszenierten alten Tracks etwas mehr mehr Pfeffer gönnen können. "Das Weiße Lied" ist schön zu hören aber manchmal auch etwas zu verschlafen.

Das Weiße Lied


Cover - Das Weiße Lied Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:37 ()
Label:
Vertrieb:
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Deep

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Nach zwei mit überwiegend positiven Resonanzen ausgestatteten EP’s (das vor allem als Depeche Mode Hommage angedachte "Shake The Disease" und das deutschsprachigen Düsterrock neu interpretierende "Klavier"), kommen Nik Page (BLIND PASSENGERS) und Sopranistin Michaela Lauterbach nun mit ihrem ersten richtigen SONGS OF LEMURIA Longplayer daher. Und vorneweg, die 14 enthaltenden Songs funktionieren dabei gekonnt als atmosphärisches Ganzes, so dass die NIK-Eigenkompositionen und reichlich Coverversionen (wenn man diese Art der Interpretation überhaupt so nennen sollte) für unkundige kaum zu trennen sind. Mit BLIND PASSENGER’s "Walking To Heaven" und dem textlich unter die Haut gehende "Meer" (TANZWUT, dürfte manchen schon von der vorherigen EP bekannt sein) eröffnet "Deep" dann auch schön melancholisch und ansprechend düster. "Footprints On The Moon" besticht mit fast schon heiteren Piano als Kontrapunkt zum traurigen Cello, "Dein Kuss" war bereits auf der NIK PAGE Soloscheibe "Sinmachine" ein Hinhörer mit Hitrefrain und das bereits veröffentlichte "Kommunion" (zusammen mit KASH) kommt textlich bös schwarz daher. SONGS OF LEMURIA liefern dann mit "Dein Duft" (AND ONE), das fast schon zu bekannte "Hunting High And Low" (A-HA), "Seemannslied" (SUBWAY TO SALLY), "Stella Maris” (EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN), "All Apologies" (NIRVANA) und "End Of The Night" (THE DOORS) noch einiges weiteres zu entdecken. Das Quartett präsentiert mit Gesang, Cello und Piano durchgehend düster-dramatisches auf kammermusikalische Art, wobei Fr. Lauterbach mit Sopran in der Regel den zerbrechlichen Kontrapunkt zu Darkvoice und Cello setzten darf. Zum entspannen und abtauchen in dunklen Herbstmomenten geeignet, dürfte der Querdenker zwischen Schwarz, Pop und Klassik mit "Deep" gut bedient sein.

Deep


Cover - Deep Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 49:44 ()
Label:
Vertrieb:

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