Review:

Drep De Kristne

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Wie die Zeit vergeht… Bald ist es zehn Jahre her, dass sich ein norwegischer Musiker mit dem Pseudonym Nagash in ein Studio einschloss, um zusammen mit einem Kumpel ein rohes Stück Black Metal aufzunehmen. TROLL nannte sich das Duo, wie das Wesen aus der nordischen Folklore. Der Plattentitel ist zwar leicht prollig, aber was hat uns das damals gestört, als wir die Platte gekauft haben? Wir waren jung, metallisch und voller Zucker - da passt TROLL einfach perfekt. Zwar geht das Schlagzeug ziemlich in dem Soundbrei unter, der sich damals Black Metal-Produktion schimpfte und die Gitarren sind auch selten mehr als ein Rauschen, aber dafür ist das Keyboard so voller zuckersüßer Melodien, die teils aus der Folk-Ecke kommen und so garnicht zum bösen Grundtenor der Scheibe passen. Herr Nagash keift sich kalt und böse durch die Songs - wären nicht die Keys wäre "Drep De Kristne" eine der dunkelsten Scheiben, die jemals ein norwegisches Studio verlassen haben. Durch den bewußten Kontrast von fröhlichem Keyboard und kaltem Black Metal gewinnt die Scheibe und entwickelt eine Identität, die selten einmal anständig kopiert wurde. Streckenweise entfernen sich die zwei Herren vom Metal und klimpern Soundtrack-mäßig vor sich hin ("Gud´s Fall"), nur um dann im Titeltrack die Essenz von TROLL zu erschaffen. Eine Scheibe, wie es sie viel zu selten gibt und auch fast eine Dekade später - allen nostalgischen Erinnerungen zum Trotz - immer noch ein Höhepunkt des Nagash’en Schaffens ist.

Drep De Kristne


Cover - Drep De Kristne Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:10 ()
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Punk O Rama 10

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Der zehnte Teil der "Punk O Rama"-Reihe zeichnet sich nicht nur durch das wie immer fast schon unverschämt gute Preisleistungverhältnis aus, sondern auch durch eine nie dagewesene Bandbreite an Musikstilen. Neben altbekannten Haudegen wie TURBONEGRO, RANCID, NOFX, BAD RELIGION, THE OFFSPRING und den DROPKICK MURPHYS gibt es mit ROBOCOP KRAUS Alternative zu hören, 70´s Rock mit der (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY, Noisecore mit CONVERGE, Melocore mit HOT WATER MUSIC, Psychobilly mit TIGER ARMY, 70´s Pop mit MONEYBROTHER und Hip Hop mit Sage Francis. Dass ein Grossteil der Songs bisher unveröffentlicht oder nur auf Compilations oder Singles erhältlich war, erhöht noch den Reiz des mit 28 Tracks vollgepackten Silberlings. Ein weiterer Pluspunkt ist die Bonus-DVD, die 24 Videos enthält, die die Stil-Vielfalt weiter erhöhen, indem hier zusätzlich Bands wie die BEATSTEAKS, die HORRORPOPS oder die BLACK KEYS zum Zuge kommen. Alles in allem bietet "Punk O Rama 10" also mal wieder einen ganzen Haufen Musik für wenig Geld und verhilft dem geneigten Punkrocker dazu noch zu einem Blick über den musikalischen Tellerrand in andere, nicht minder interessante Gefilde.

Punk O Rama 10


Cover - Punk O Rama 10 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 79:17 ()
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Lonely Starts & Broken Hearts

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Dafür, dass die Kalifornier hierzulande so gut wie unbekannt sein dürften, haben sie bereits eine ganz ordentliche Diskografie im Rücken: Zwei Alben, drei EPs, drei Splits, zwei Singles - alles veröffentlicht auf Smelvis Records, dem Label von Sänger/Gitarrist Elvis Cortez - sowie unzählige Compilation-Beiträge. Jetzt hat Tim Armstrong sie für sein Hellcat-Label verpflichtet und damit mal wieder den richtigen Riecher bewiesen: Das neue Album bietet 13 zum Teil auf Spanisch gesungene Songs, die vorzüglich nach vorne gehen, gleichzeitig aber auch mit diversen schönen Ohrwurm-Refrains versehen sind, dreckig und mit viel Energie gespielt. Zwar versucht der Vierer nicht wirklich, seine Vorbilder zu verhehlen, zu denen auf jeden Fall RANCID (zu hören z.B. in "Heart Riot") und die SWINGIN´ UTTERS (siehe beispielsweise "My Whole Life") gehören, aber trotzdem wird die Scheibe nie langweilig und bleiben die Songs abwechslungsreich, was wohl auch daran liegt, dass immer mal wieder ein Ska-Song eingeschoben wird, wo dann Saxophonist Noe zum Zug kommt (wie z. B. beim genial entspannten "Another Feeling"). Fazit: Nichts aufregend Neues, aber Gute-Laune-Musik der dreckigen Sorte von einer Band, deren Spielfreude höchste Ansteckungsgefahr mit sich bringt.

Lonely Starts & Broken Hearts


Cover - Lonely Starts & Broken Hearts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 30:57 ()
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Fury In The Slaughterhouse (Remastered)

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Das selbstbetitelte Debüt der hannoveraner Band FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE wird jetzt als Digipack mit den zehn soundtechnisch aufgepäppelten Songs des Originalalbums, im Digipack und zusätzlichen Linernotes wieder veröffentlicht. Dazu kommen noch sechs der Songs in einer älteren, eher akustischen Version. Das damalige Debüt schlug ein wie eine Bombe und öffnete der Band eine Menge Türen (und einigen anderen deutschen Alternativebands in diesem Fahrwasser ebenfalls). Die enthaltenen Songs sind noch heute fester Bestandteil einer jeder Fury-Show. Ob die rockenden Tracks wie "Tears & Fears" und "Kick It Out" oder die ziemlich abgedrehten Songs wie "Pure Love" und "Party Girl/Pussycut Run" - FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE zeigten sich kreativ in Höchstform, ohne Schnörkel und unnötigen Spielereien. Mit der Überballade "Time To Wonder" ist auf dem Debüt natürlich der FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE Song überhaupt enthalten - wer bei diesem Stück keine Gänsehaut kriegt könnte schon Leichenstarre haben. Das doch recht ursprünglich klingende Album dürfte wohl nur noch vom 93er-Werk "Mono" getoppt werden. Das Debüt ist aus der Geschichte des Alternative-Rocks aus deutschen Landen eigentlich nicht weg zu denken und hat nicht umsonst mittlerweile Gold-Status erreicht. Und ganz Subjektiv - alleine wegen "Time To Wonder" und "No Mans Land" ist das Album ein Klassiker vergangener Tage.

Fury In The Slaughterhouse (Remastered)


Cover - Fury In The Slaughterhouse (Remastered) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 72:35 ()
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Truth Beyond.../Imagery/Passage Into Forlorn (Re-Release)

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NEURAXIS überbrücken die Wartezeit bis zum Release ihres neuen Albums mit einem Re-Release ihres gesamten Backatalogs, der es wahrlich in sich hat. Zwar stand die Band bisher immer im Schatten von CRYPTOPSY und seit einiger Zeit auch KATAKLYSM, aber das vollkommen zu Unrecht, sind NEURAXIS den gehypten Holzfällern und den Göttern CRYPTOPSY mindestens ebenbürtig wenn es um technische Finesse gepaart mit gnadenloser Härte geht. Auf dem 2003 erschienenen "Truth Beyond…" (Review gibt es hier) haben sie das in Vollendung zelebriert und sich spätestens mit dem Album ganz nach vorne in der Death-Frickel-Liga gesetzt. Die Scheibe gibt es jetzt zusammen mit den beiden Vorgängern "Imagery" (1997) und "Passage Into Forlorn" (2001) zum Preis einer normalen CD. Grund genug für alle Death Metal-Jünger, hier mal zuzuschlagen. Zwar ist "Imagery" noch ein wenig roh und weniger technisch als die Nachfolger, aber schon "Passage Into Forlorn" deutet das Potential der Kanadier an und hat so manchen Kracher vorzuweisen. Wer sich den Namen NEURAXIS bisher auf seinen Einkaufszettel notiert hat, sollte das spätestens jetzt tun - und sei es nur, um die Wartezeit bis zum neuen CRYPTOPSY-Album zu überbrücken.

Truth Beyond.../Imagery/Passage Into Forlorn (Re-Release)


Cover - Truth Beyond.../Imagery/Passage Into Forlorn (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 34
Länge: -:- ()
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JAU! (Remastered)

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Rückblickend eines ihrer stärksten Alben, auch bis zum heutigen Zeitpunkt, natürlich nur nach meiner ganz subjektiven Meinung, ist den Hannoveraner von FURY IN THE SLAUGHTEHOSE mit ihrem Zweitwerk "JAU!" in 1990 gelungen. Dies liegt aber beileibe nicht nur an der Überhymnen Nummer "Won’t Forget These Days", einen Track, den die Jungs wohl bis ans Ende ihrer Tage spielen werden müssen sondern auch an den starken restlichen Songs wie der geradlinige Rocker "One Good Reason" oder das wunderbar traurige "No Illusions" oder auch "Missing Me" und dem insgesamt einfach stimmigen Gesamtpaket. Der etwas ungewöhnliche Titel entstammt übrigens einer Bandinternen Bezeichnung beim Auftauchen bestimmter weiblicher Wesen. Jetzt haben die Fury "Schlächter" unlängst sogar einfach ihr eigenes Label gegründet und werden sukzessive alle älteren Werke mit zusätzlichen Bonusmaterial nochmals wiederveröffentlichen. Zunächstmal gibt´s nun die ersten beiden CD´s der Jungs, wobei an rahren Live oder Studiourtracks nicht gespart wurde. Neben einigen interessanten Demos ist auch eine echte Maxiversion von "Won´t Forget These Days" enthalten, die zwar mit einem recht ungewöhnlichen Rhythmus aber durchaus interessant daherkommt. Die Band überzeugt hier auf ganz Linie mit ihrem typischen sehr catchy angelegten Indie Rock meets Rock’n’Roll, klingt absolut unbekümmert bzw. unverbraucht, die später auf so manchem Album mir persönlich stellenweise etwas zu stark popig bzw. zu etwas Überambitioniert geprägten Momente sind hier noch völlig außen vor. Die Melodien sind einfach klasse, stets schwebt, vor allem bei den Balladen, eine typisch 80er Jahre geprägte Melancholie über den Songs. Der Sound wird natürlich auch bestimmt durch die charismatische und allenfalls mit TALK TALK zu vergleichenden Stimme von Kai Wingenfelder. Dass die FURY’S auch schon immer eine Vorliebe für etwas skuriele Geschichten in ihrer Musik haben und hatten zeigt der Fünfer besonders bei dem frechen "French Funk" sowie "Pussycat", beides sind zwar etwas ungewöhnliche Nummern sind aber trotzdem typisch Fury. Wie schon erwähnt, erscheinen jetzt sämtliche Fury-Alben remastered mit schöner Pappschuberverpackung sowie informativen Booklet. Und da soll es immer noch Leute geben, die behaupten FURY seien eine spitzenmäßige Liveband aber keine (gute) Studioband - absoluter Quatsch. Einfach hier mal reinhören.

JAU! (Remastered)


Cover - JAU! (Remastered) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 70:21 ()
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The Fuse

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Gibt mein CD-Player etwa endgültig den Geist auf? Offensichtlich nicht, denn als ich das mittlerweile achte Album der Kalifornier PENNYWISE in mein Notebook schiebe, zeigt mir auch dieses die unglaubliche Zahl von 92 Tracks an, von denen jeder zwischen 10 und 40 Sekunden lang ist. Tolle Promo-CDs, die Epitaph da verschickt hat... Oder ist das etwa irgendeine Art von Kopierschutz...? Wie dem auch sei, man möge mir verzeihen, dass ich nicht in alle 92 Tracks gehört habe und auch über einzelne Songs nicht viel sagen kann, weil sich beim besten Willen nicht erkennen lässt, welcher Schnipsel zu welchem Stück gehört und wo irgendwas anfängt oder aufhört. Aber auch wenn man nur in jeden zehnten Track hört, werden die Erwartungen schnell bestätigt: Eigentlich ist alles beim Alten geblieben. Der melodische Power-Punkrock des Vierers geht immer noch mit viel Druck und hohem Tempo gut nach vorne, ist mit diversen Ohrwurm-Melodien ausgestattet und klingt immer noch verdammt nach BAD RELIGION, ohne jedoch an deren Song-Qualitäten heranzukommen. Zwischendurch wird auch immer mal wieder aufs Midtempo runter gedrosselt, aber trotzdem klingt alles ziemlich gleich und ist der Sound durchgehend zu glatt, als das echte Spannung aufkommen könnte. Damit wir uns nicht falsch verstehen: "The Fuse" ist kein schlechtes Alben, sondern wirklich nett anzhören und macht stellenweise durchaus Spaß. Mehr ist aber leider nicht drin - typisch PENNYWISE eben. Wer aber die Vorgänger-Alben mag, wird wohl auch mit dem neuen Release seine Freude haben.

The Fuse


Cover - The Fuse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 42:48 ()
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Blood Run

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UNSANE, die New Yorker Noise-Veteranen, haben sich viel Zeit gelassen, um den Nachfolger ihres "Occupational Hazard"-Albums einzuspielen. Ende 2003 gab’s die quasi-Best-Of "Lambhouse", die aber mitnichten als Abschiedsgeschenk der Band zu sehen ist. Im Gegenteil, fast scheint es, als hätten die alten Herren noch mal Bock bekommen, ein neues Album zu machen - und so klingt "Blood Run" wie in den guten alten Tagen und bietet Noise at its best. Kompromisslos ziehen UNSANE ihren Stiefel durch und ergehen sich in überwiegend schweren, zerstörerischen Songs, bei denen die Gitarre gequält wird und der Bass unglaublich fett und effektiv wummert. Aggression verbreiten UNSANE nicht durch schnödes Geballer, bei allen Songs hat man eher das Gefühl, einem kurz vor dem Ausbruch stehenden Vulkan vor sich zu haben. UNSANE haben sich in den letzten Jahren nicht in den Kopf gesetzt, eingängig zu werden oder gar (Gott bewahre!) Hits zu schreiben, sondern weiterhin ehrlichen, kompromisslosen Noiserock für eine kleine, treue Fanschar zu machen. Und die wird mit "Blood Run" für das lange Warten angemessen entschädigt.

Blood Run


Cover - Blood Run Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:47 ()
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I, Monarch

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Also: HATE ETERNAL gehören zu den härtesten US-Death-Machern, zu den technisch versiertesten ehedem. Auch die dritte Scheibe der Amis erfüllt höchste Qualitätsansprüche: Bunker-zerstörendes Drumming und fette Bass-Läufe, runde Gitarrenarbeit inklusive abgedrehter Soli und fieses Growling - alles bei dickem Sound. Die Rutan-Bande arbeitet also auf hohem Niveau und mit vollem Einsatz und dennoch fehlt hier was. Etwas, das dem amerikanischen Death Metal heutzutage immer mehr abgeht: Richtige Feeling, Herz - das, was aus herausragenden Zutaten auch tolle Songs macht, das, was dafür sorgt, dass eine CD eben nicht wie ein ICE in Höchstgeschwindigkeit nicht direkt an dir vorbei fährt. Extrem-Deather mit amerikanischer Vorliebe werden dennoch begeistert sein, distanziertere Sympathisanten dieser Schiene besorgen sich vielleicht lieber Misery Index. Denn die rasen mit ihrem Zug direkt in des Hörers Hirn UND Magengrube.

I, Monarch


Cover - I, Monarch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:32 ()
Label:
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It´s All A Long Goodbye

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Soso, "Mosh Metal” nennt diese Bostoner Formation ihren Stil; das hatten wir auch noch nicht. Ich persönlich hätte bis in den Keller gestimmte Riffs, kombiniert mit aggressiven Kreisch - Kotz - Vocals und gelegentlichen Melodien inklusive selten eingestreuter, clean gesungener Parts, in die Metalcore - Ecke gestellt. So richtig vom Hocker reißen mich ON BROKEN WINGS aber nicht, da die Songs zwar mit viel Wut im Bauch und einer gesunden Portion Räudigkeit in Szene gesetzt wurden, jedoch irgendwie uninspiriert und wie von der Stange klingen. Am Gelungensten finde ich noch die (leider sehr wenigen) Songs, in denen Sänger Jonathan Blake nicht nur den Brüllwürfel, sondern, wie angesprochen, auch den cleanen Sanften heraushängen lässt, was er echt nicht übel hinbekommt. Das verleiht den Stücken eine nicht zu unterschätzende Portion Abwechselung und daher empfehle ich die Songs "More Than Life", "Listless" und "Ashes And Snow" dann auch als Anspieltipps. Ein Pflichtkauf ist "It´s All A Long Goodbye" beim besten Willen nicht, aber Metalcore - Fans, die es gerne roh und fies mögen, könnten an dem Album vielleicht Gefallen finden.

It´s All A Long Goodbye


Cover - It´s All A Long Goodbye Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:32 ()
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