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The Cthulhian Pulse: Call From The Dead City

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Nach dem typischen Intro „Horror In Clay“ kommt mit „The Sleeping Dread“ das nächste konventionelle Lied. Schweden, Death Metal, HM2 und so weiter und so fort. Doch schon dieser Song bietet Überraschungen, die aus dem engen Genre-Korsett ausbrechen. Hier ein angedrehtes Modell, da eine klare Melodie und letztlich ein melancholisches Fade-Out. Um dann mit „Permeation“ rüde durchzustarten. Da haben die Männer um Jonas Lindblood schon mehr Varianten zu bieten, als mancher Vielmusiker auf der Bonuskarte seiner gesamten Karriere eingetragen hat. Und es geht weiter: „Nameless Rites“ trägt den charismatischen und irgendwie mysteriösen Charakter der Band vor sich her. Hysterische Schreie und schleppende Rhythmen sorgen für Atmosphäre – und das hat nix von Wikingerfestchen oder Kindergeburtstag. Eltern schützen ihre Kinder lieber vor düsteren Brechern wie „Into The Watery Grave“. Gemixt und gemastert hat Dan Swanö, der sogar (oder logischerweise) lobende Worte findet und das Album als „erwachsen“ bezeichnet. Was den Nagel auf den Kopf trifft. “The Cthulhian Pulse: Call From The Dead City” bietet Varianten, Melodien, Raserei, Groove und nimmt aus den bisweilen ausgetretenen Schweden-Death-Pfaden das Beste mit. Dann kommen echte Hymnen raus wie „The Curse“. Und so ist das vierte Album der Lovecraft-Thematisierer das stärkste der Karriere. Das es übrigens in einer LP-Version in lovecraftianischem grünen Vinyl geben wird. 500 Mal. Sichert Euch eine.

 

The Cthulhian Pulse: Call From The Dead City


Cover - The Cthulhian Pulse: Call From The Dead City Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:1 ()
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Dawn Of Reintoxication

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Bei diesem Review fangen wir doch gleich mal beim Titelsong an – Dieser ist ein rätselhaftes Keyboard-Stück, welches ich auf meinem alten Yamaha-Keyboard auch ohne Übung aus dem Ärmel schütteln könnte. Völlig unnötig und unpassend. Ansonsten hauen einen die Schweden auch nicht um. Typischer Schweden-Death trifft auf AUTOPSY und wird mit SLAYER-Soligequietsche formvollendet. Für die Abwechslung wird mit gut abgehangenen Doom-Parts sowie halbgaren Grindcore-Parts gesorgt. Keine Ahnung, was die Jungs in den letzten sieben Jahren so getrieben haben, aber nach dem letzten Longplayer war scheinbar effektives Songwriting nicht so auf dem Stundenplan. Alles nicht wirklich schlecht, aber meilenweit von einem gefälligen und salbungsvollen Nicken entfernt. Songtitel wie „Fucking Your Fucking Corpse“ oder „Vodka Til The Grave“ reihen sich in die Belanglosigkeit ein und bringen noch nicht mal einen 14-jährigen Todesmetaller aus dem Gleichgewicht. Naja, Mr. Nopants, Rob the Slob, Rich Hard und ein gewisser Calamares-Hoschi werden sich schon etwas dabei gedacht haben (oder auch nicht…). Was bleibt, ist billige Provokation auf einem völlig durchschnittlichen musikalischen Level. Braucht also kein Mensch, und ich habe jetzt Bock auf BONFIRE.

 

Dawn Of Reintoxication


Cover - Dawn Of Reintoxication Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:1 ()
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Yesterdeath

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Tja, das ist mal richtig alte Schule. 28 NOMINON-Veröffentlichungen zählt das Metal-Archiv. Die setzen sich aus fünf Studioalben zusammen, EPs, Compilations, Splits…. Dummerweise scheinen die 7“-Veröffentlichungen vergriffen zu sein, weswegen es das dänische Label für eine gute Idee hält, die nächste Zusammenstellung mit „allen 7”-EPs von 2003 bis 2014, rar und ausverkauft, alles original, keine Cover“ herauszubringen. Finden sicherlich auch die Fans gut, die alten, weil sie sich eh nicht dran erinnern können, was sie haben und kennen, die jüngeren, weil es eben ausverkauft ist. Is‘ doch dufte und allen mit gedient. Rein musikalisch gibt es auch das, was es muss: dreckigen Death Metal, nicht so eklig wie AUTOPSY und Co., aber eben auch nicht so verträglich wie vieles andere und nicht so extrem auf HM-2 gepolt wie viele andere Copycats heutzutage. NOMINON stehen für viel Authentizität, sind aber auch eine Band, die den Durchbruch eben nie geschafft hat. Das kann an der eigenen Sturheit liegen oder daran, dass die Songs eben nicht unbedingt über die große Extraportion des „gewissen Etwas“ verfügen. Der Rezensent tendiert zu Ersterem. Die Scheibe knallt, sie ist gewiss nicht überproduziert, aber eben auch nicht künstlich verkracht. Und Ehrenmänner des Death Metals sind Gründer Juha Sulasalmi und seine Kollegen sowieso. Als kleine Gedächtnisstütze hier ausnahmsweise mal die Tracklist, damit Ihr nachschauen könnt, ob Ihr die entsprechende Single schon habt, kann sich ja alles keiner merken: „Rigor Mortis“, „Of Ancient Craft“ „Manifestation Of Black“, „Burnt Human Offering“, „Through Dead Deams Door“, „Black Chapel“, „Release In Death“, „Hordes Of Flies (Live)“, „Condemned To Die (Live)“, „Blaspheming The Dead“, „Invocations“, „Blessed By Fire“.

 

Yesterdeath


Cover - Yesterdeath Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:18 ()
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Scythian Stamm

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Was passiert, wenn DEICIDE mit MORBID ANGEL eine innige Beziehung eingehen, um dann einen Seitensprung mit NILE zu wagen und deren ägyptischen Ausflüge einfach durch orientalische Folklore auszutauschen? Richtig, das ergibt eine richtig geniale Mischung und hört auf den Namen HELL:ON. Das sechste Album der Death Metaller aus der Ukraine strotzt nur so vor Spielwitz, technischen Spielereien und bärenstarken Kompositionen. Das gesamte Album besticht durch den gezielten Einsatz von Genre-fremden Instrumenten wie einer Sitar, einer Maultrommel und beeindruckenden Horneinsätzen, die eine sehr dichte Atmosphäre aufbauen. Die Grundessenz von „Scythian Stamm“ ist aber wuchtiger Death Metal, der mit einer gnadenlosen Brutalität durch die Boxen rauscht, aber niemals im Geschwindigkeitsrausch endet. HELL:ON lassen lieber tonnenschwere Riffs sprechen, die teilweise mit einer epischen Melodieführung angereichert werden, um dann wieder, von den starken Vocals von Sänger Olexandr, in die richtige Richtung gelenkt zu werden. Schon der Opener „Spreading Chaos“ hält, was der Songtitel verspricht. Massive Riffwände werden von vereinzelten Blastbeats umschmeichelt, um dann wieder ein orientalisches Feeling aufkommen zu lassen. So muss moderner, aber doch traditioneller, Death Metal klingen, und HELL:ON zeigen uns wie dies klingen muss. Da auf „Scythian Stamm“ nicht ein Stinker vorhanden ist, zieht sich das positive Hörerlebnis über die gesamte Spielzeit. Besonders gut gefällt mir der Schlagzeugsound auf „Scythian Stamm“. Hier wurde kein Trigger-Overkill durchgeführt, sondern die Drums klingen natürlich, dominant und somit natürlich gut. Ich kann auf dem Album einfach keine Schwachstelle finden. Vom Cover-Artwork bis zum Sound ist alles im mehr als grünen Bereich, und von den grandiosen Songs braucht man hier gar nicht mehr zu sprechen. Was soll man machen? „Scythian Stamm“ ist ganz einfach eine Perle des Death Metals und verdient die Höchstnote und somit einen ganz klaren Tipp!

 

2005 ging es los in Zaporoschje, 2021 kommt die sechste Scheibe von HELL:ON. Die Ukrainer sind im Death Metal verwurzelt, der eine Acker reicht ihnen aber nicht. Und so schicken sie ihre Traktoren auch in Richtung Thrash-Ernte, sehen dabei auch schwarz. Und da das immer noch richtig reicht, gibt es dazu noch ein bisschen Tribal, Ethno und Co. Das mag sich exotisch anhören, klingt aber auf „Scythian Stamm“ dennoch recht konventionell. Klar. Die Osteuropäer haben mächtig Wumms im Oberarm, und auch die Melodien sind bisweilen ein bisschen catchy. Aber: Im oberen Tempobereich wird es zwar (logisch) schneller, aber eben auch schnell langweiliger. Das abwechslungsreiche „The Architect’s Temple“ gibt ein prägnantes Beispiel für achterbahnartiges Qualitätsmanagement in einem Song. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Musikalisch ist das auf sehr gutem Niveau, auch die Vocals stimmen, wenngleich da ein bisschen mehr Varianz guttäte. Und auch die Atmosphäre nimmt phasenweise mit. Und zum Abschluss vertonten die Todmetaller mit „My Testament“ sogar ein Gedicht des ukrainischen Fußballers, äh Dichters, Shevchenko, irgendwann mal übersetzt von John Weir. Fetzt auch. Aber es überzeugt eben alles nur so fast und nie total. „BEHEMOTH für Arme“ wäre sicherlich arg übertrieben, aber Fans der Polen, Anhänger von NILE und allgemein von Death Metal der eher bombastischen Art sollten mal hinhören. (Meisenkaiser)

 

Scythian Stamm


Cover - Scythian Stamm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:3 ()
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Lioness (Re-Release)

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Bereits 2017 nahmen die Männer aus dem Eishockey-Weltmeisterland (wenn auch nicht derzeit) Tschechien ihr Debüt-Album auf, das jetzt die slowakische Metal-Armee weltweit vertreibt. Und ja, es ist Death Metal, freilich ein wenig angeschwärzt. Da denkt der Veteran an KRABATHOR und die großartigen HYPNOS und alle natürlich an „uns Specki“. Nur schielen die Tschechen mit dem vollmondigen Namen gewissermaßen ein wenig in Richtung Nachbarland und machen den Eindruck von rohen BEHEMOTHen und schrecken sogar vor der Moderne nicht zurück. Denn „War For Home“ nimmt sogar GOJIRAjanische Züge an.  Die stärksten Momente haben PURNAMA immer dann, wenn sie nicht mit Vollgas drauf dreschen, sondern sich die Muße nehmen, gedrosselt die volle Wirkung zu erzielen. Auch geil: Stetiges Stakkato erreicht durch minimalisierte Abwechslung enorme Härte – und in Wechselwirkung mit einem hymnischen Chorus sogar mächtigen Groove („Black Panther“). Die sieben Songs bei diesem Re-Release sind identisch, dafür steckt das Album in ein Jewelcase gehüllt und enthält zusätzlich ein vollwertiges Booklet mit historischen Fotos und Texten, das in der ersten Version fehlte. Inzwischen haben die Jungs aus dem Land der Eishockey-Universitäten schon ihre zweite Scheibe „Flame Of Rebellion“ aufgenommen, die noch ein gutes Stück stärker sein soll. Das ist dann aber ein richtig, richtig, richtiges Brett. Dotoho, da fliegt der Puck.

 

Lioness (Re-Release)


Cover - Lioness (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:9 ()
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Songs In The Key Of Madness

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Willkommen in Roggas Einzimmer-Appartment! Freilich mit einigen Gästezimmern am Gang. An dem der geneigte Death Metal-Fan seine Schweine ja schnell erkennt. ... Die üblichen Verdächtigen für Guest-Vocals und Gitarren-Soli stammen aus den Bands MECHETAZO, CROPSY MANIAC, WOMBBATH, FONDLECORPSE und PAGANIZER. An den Drums saß zudem Jon Skäre (WACHENFELDT und DEFIATORY). Und sie alle machen dann das, was sie können: „Dirty Rotten Death Metal“, so to say. Mit Horror-Themen. Das mag mancher ausgelutscht finden, ist es auch. Aber, wenn nass-georgelt so geile Songs wie „Human Sinkhole“ herauskommen, kackt der ewiggestrige (auch HM2)-Totmetaller auf all die gelangweilten Ex-Deather. Sollen Sie doch weiter ziehen in Richtung was-weiß-ich und tun, als hätten sie sich entwickelt. „Songs In The Key Of Madness“ ist nicht nur das fünfte Album MEGASCAVENGERs, sondern eben auch wieder ein gutes. Ob sich die Songs nun an GRAVE, ILLDISPOSED oder EXHUMED orientieren, ist eben auch scheißegal – es groovt, und die Fetzen fliegen. Was willste mehr? Das Gewicht scheint sich vielleicht eine Nuance in Richtung Grind zu verlagern, das ist aber auch Wurst. Schweden-Death oder Ami-Grind? Hauptsache Friedhof! In diesem Sinne sei die große Sturheit dieses Johanssons ausdrücklich und auch notenmäßig gelobt. Danke für diese schnelle und schwere Ware.

 

Songs In The Key Of Madness


Cover - Songs In The Key Of Madness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 28:11 ()
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Altars Of Sacrifice

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Los Angeles. Da kommen BLOODFEAST RITUAL her und meinen, sie machen Death Metal. Und sie haben wohl Recht. Allerdings driften sie auch mal in Richtung Thrash ab, dafür nimmt einen der entsprechende Song „No More Room In Hell“ aber auch richtig mit. Nur das verquere Gegrunze dazu ist natürlich und ganz klar voll der Todesmetall. Also: Wenn es inhaltlich mal wieder um Horrorfilme und Lovecraft (war der eigentlich wirklich rechtsoffen?) geht, so fahren die Amis musikalisch insgesamt eine etwas überraschendere Linie. Denn sie legen sich einfach nicht fest, ob sie nun der alten Schule, der technischen Klasse oder gar der US-Brutal-Linie folgen. Im Gegenteil, sie machen das alles und fügen sogar noch ein wenig Modernes hinzu. Das klappt zumeist ganz gut, allerdings scheint mir manchmal zugunsten der Abwechslung der Song verloren zu gehen. So bricht das eigentlich starke „Chopped Up And Burned“ unter der Last von Soli und Gedöns irgendwie zusammen. Das mag am simplen Gemüt des Rezensenten liegen oder an dessen persönlichem Geschmack. „Fetid Offering“ macht es wieder besser, weil konsequenter. Letztlich wäre weniger vielleicht mehr gewesen, aber die Band ist ja noch neu und vermutlich auch jung, und mit dieser EP ist den Kaliforniern durchaus ein akzeptabler Start gelungen. Ob es allerdings reicht, sich noch eingehender mit diesem Ritual zu beschäftigen, das sei mal dahingestellt.

Info: https://bloodfeastritual.bandcamp.com.

 

Altars Of Sacrifice


Cover - Altars Of Sacrifice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:55 ()
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The Blackcrow

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Es ist jetzt drei Jahre her, da konnte man mit dem Output „The Whitecrow“ dem feinen Death Metal von HYPNOS lauschen. Nun legen die Tschechen nach und veröffentlichen den logischen Nachfolger „The Blackcrow“, den die erfahrenen Musiker um Bruno Kovařík auf Band geprügelt haben. Die seltsame Story versucht ein wenig von dem eigentlichen Geschehen abzulenken, aber damit sind HYPNOS bei mir an der ganz falschen Adresse, und somit wird sich auf das Wesentliche konzentriert. Hier regiert nämlich staubtrockener und humorloser Death Metal! Zäh wie Lava riffen sich die Songs durch ein virtuelles Minenfeld um dann im Geschwindigkeitsrausch alles niederzumetzeln. So muss das sein, und dies zelebriert Bruno schon seit seiner Zeit bei den Underground-Urgesteinen von KRABATHOR. Hier wird nicht nach links oder rechts geschaut, sondern man bewegt sich konsequent durch die Mitte. Man erlaubt sich zwar kleine Ausflüge, die sogar im Black Metal landen, aber der Grundtenor findet sich eindeutig im Todesblei. Ein Song sticht dennoch hervor. „In Grief“ beginnt düster und bedrohlich und erlangt einen hypnotischen Charakter. Verstärkt wird dieser durch geflüsterte Parts, die den Spannungsbogen immer weiter steigern um sich dann in einem Growlfeuerwerk zu entladen, welches stark an BEHEMOTH erinnert. Wirklich sehr gelungender Song, der sich deutlich abheben kann und mit fast zehn Minuten völlig überzeugt. Aber auch klassische HYPNOS-Songs wie „Afterlife Disilluision“ oder „Vae Victis“ können überaus beeindrucken und hauen so manches technische Schmankerl aus dem Sack. Über allem steht Brunos Stimme, die mit jedem Album kraftvoller wird und teilweise an alte MORBID ANGEL oder NOCTURNUS erinnert. Nostalgisch wird es bei „In Blood We Trust“. Dieser Klassiker hat fast zwanzig Jahre auf dem Buckel und klingt noch immer frisch und knackig. Eventuell noch ein wenig unausgereifter als aktuelle HYPNOS Songs, aber als Zeitdokument wirklich eine passende Bereicherung für das Album. Machen wir es kurz. Wer Death Metal liebt, der liebt auch dieses Album. Schiebt den Frohsinn mal für knapp 50 Minuten beiseite und lasst die schwarze Krähe in Euer Herz!

 

The Blackcrow


Cover - The Blackcrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:48 ()
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A Whisp Of The Atlantic

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Ich beginne diese Rezension mit einem Zitat des SOILWORK-Gitarristen David Andersson:

„Ich liebe es schon seit meiner frühen Jugend, mir Epen wie "Supper’s Ready" von GENESIS, also Songs, die für sich schon ein Mikrokosmos sind, anzuhören, und nun hatte ich endlich die Chance, all die merkwürdigen Klänge in meinem Kopf zu nehmen und daraus ein Lied zu komponieren, allerdings mit Bezug zum Metal. Ich denke, dass jeder wahre Musikfan daran seine Freude haben wird, wenn er sich die Zeit zum Zuhören nimmt.“

Was hat das jetzt mit der vorliegenden EP „A Whisp Of The Atlantic“ zu tun? Eine ganze Menge. Denn dieser Output ist anders. Keine Ahnung, ob das kreative Schaffen mit THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA etwas mit diesem Höhenflug zu tun hat, aber Fakt ist, gleich zu Beginn setzten sich SOILWORK ein Denkmal. Mit knapp 17 Minuten thront der Titelsong über der gesamten EP. Ein Monumentalwerk, welches von progressivem Metal bis hin zum Abriss-Part wirklich keine Spielart des Metals unter den Tisch fallen lässt. Zu Beginn werden wir von einem stimmungsvollen Piano-Part abgeholt, der mit seinen Keyboards und Björns Gesang leicht mit DREAM THEATER kokettiert. Klar steigert sich das Tempo, und der Song nimmt an Fahrt auf um dann in einem gigantischen Refrain zu enden. Wieder kann Sänger Björn mit seiner außergewöhnlichen Stimme Punkte einfahren und hinterlässt verbrannte Erde. Originell sind auch die stampfenden Drums, die von einem feinen Solo überlagert werden. Klingt sehr experimentell und passt somit bestens zum Gesamteindruck. Auch die Highspeed-Parts werten den Song weiter auf und zeigen die Ursprünge der Band gut auf. Was ein feines Geprügel! Der Song endet mit einem schönen Chill-Out und bietet Zeit, die letzten Minuten zu verarbeiten. Was war das? Gut, SOILWORK waren schon immer eine Konstante, aber wer hätte ihnen diesen Qualitätssprung zugetraut? Wirklich der helle Wahnsinn und schon so den Kauf der EP wert.

Apropos, „A Whisp Of Atlantic“ ist mit knapp 37 Minuten nicht mehr von meiner Abneigung gegen das Format EP betroffen. Das nenne ich mal Fan-freundlich und somit fern ab von jedweder Abzocke. Bei diesem Fan-Angebot sollten sich einige Bands eine Scheibe abschneiden.

Natürlich besteht „A Whist Of The Atlantic“ nicht nur aus einem Song, sondern hat noch vier weitere Songs zu bieten, die alle im klassischen SOILWORK-Stil gehalten und natürlich qualitativ über jeden Zweifel erhaben sind, aber dies rückt bei dieser EP in den Hintergrund. Diese Scheibe IST einfach der Titelsong, und wahrscheinlich entdeckt man die restlichen Songs eh erst viel später, da man auf der Repeat-Taste festgewachsen ist. Ich machs kurz: Geil, geil und nochmals GEIL!

 

A Whisp Of The Atlantic


Cover - A Whisp Of The Atlantic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 36:54 ()
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World Domination

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Diesmal beschäftige ich mich mit "World Domination", so der Titel des neuesten Releases der Schweden von DEMONICAL.
Die Band wurde 2006 in Avesta in Schweden gegründet und besteht aus Christofer (Vocals), Eki (Gitarre), Johan (Gitarre), Martin (Bass) und Ronnie (Drums).
Mit "World Domination" hat man in 14 Jahren Bandgeschichte bereits das sechste Album veröffentlicht, dazu kommen noch diverse Singles, Splits und EPs.
Musikalisch erwartet uns die klassische skandinavische Schule, glasklare Death Metal-Wurzeln, aber doch mit den technischen Feinheiten ausgestattet um sich von den großen amerikanischen Death Metal-Bands abzuheben, die um einiges minimalistischer vorgehen.
Es gibt hier zu Beginn kein Intro, sondern der Einstieg geschieht direkt mit "My Kingdom Done". Hier wird einem direkt gezeigt, wohin die Reise geht.
Es gibt knallharte und doch melodische Riffs, die vom Bass und den Drums perfekt ergänzt werden. Wenn man dann noch die Growls von Christofer dazu nimmt, hat man ein absolut rundes Produkt.
Die ganze Scheibe ist sehr angenehm zu hören, denn es wird nicht stumpf durchgeprügelt, sondern es werden mit passenden Tempowechseln Akzente gesetzt, die zwar kurz sind, aber wenigstens kurz die Möglichkeit geben zu verschnaufen.
Die acht Tracks auf "World Domination" laufen rund 36 Minuten und bieten durchaus Potential für den einen oder anderen Durchlauf.
Wer bezüglich der Band auf dem Laufenden bleiben möchte, sollte einfach mal Facebook besuchen oder auf der Homepage der Band nachschauen, hier gibt's auch unter anderem einen Shop.
Mein Fazit:
Wer auf Bands wie ENTOMBED oder UNLEASHED steht, der dürfte auch Gefallen an DEMONICAL finden!

 

Akustik-Gitarren à la METALLICA, balladeske Atmosphäre, Gesang wie von einer Power-Metal-Gefönten – was ist denn „Slippering Apart“??? Nach knapp zwei Minuten schleichen sich erste Grunzer ein. Der Song mausert sich dann zu einem schleppenden Groover, der durchaus gefällt. Aber es bleibt der Schock, und der cleane Sänger kehrt zurück. Okay, dieser untypische Song ist nicht der Opener. Apropos zurück: Der originale Drummer Ronnie Bergerstål feiert sein Comeback im DEMONICALschen Wechselspiel der inkonstanten Besetzungen. Und Sänger Christofer Sätderdal gibt seinen Einstand. Er macht seine Sache mehr als solide – mal abgesehen vom ungewöhnlichen regenbogerischen Gesang beim eingangs genannten Stück, falls das nicht irgendein Gast ist. Durch den neuen/alten Drummer wollen die Herren eine Portion Extra-Dynamik schaffen – für Abwechslung steht vermutlich „Slipping Apart“ als ungewöhnlicher Song. Irgendeine Überraschung haben DEMONICAL ja eigentlich immer mal parat. Insgesamt bietet das sechste Album das Übliche und wieder HM2-geprägten Schweden-Death, nicht so heftig wie GRAVMATORY, harscher als AMON AMARTH, klar (auch wenn „Victoriuos“ fatal an AA erinnert). Brutalität und Melodie treffen sich also erneut beim Schulmännchen auf der Terrasse mit Dosenbier und Smörgåsar. Die Frage ist, wer sich da noch einfindet. Denn der Bassist Schulman und sein Gefolge sind gut und mehr als solide, polieren mit Standard-Hits wie „The Kingdom Done“ (richtig geil), „Hellfire Rain“ (ziemlich geil) oder „Calescent Punishment“ (auch geil) ordentlich die Schnuten der Zielgruppe. Produktion, Sound… Alles fein. Und dennoch könnte der Rezipient Schwierigkeiten mit der Corporate Identity bekommen – CENTINEX, DEMONICAL, zig Besetzungswechsel und so weiter. Irgendwie könnte das alles noch besser sein und intensiver wirken. Andererseits: Die sympathische Sturheit dieser Schweden um ihren DM-Oberlehrer Martin bringt eben immer ein paar Zusatzpunkte. Auch, wenn vermeintlich schon alles gesagt ist. (Meisenkaiser)

 

Tracklist:

1. My Kingdom Done
2. Hellfire Rain
3. Aeons of Death
4. The Thin Darkness
5. We Stand as One
6. Victorious
7. Slipping Apart
8. Calescent Punishment

 

World Domination


Cover - World Domination Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:57 ()
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