Review:

Stellarum

()

Rogga Johannson kann es nicht lassen - ich habe keine Ahnung, in welchen und wie vielen Bands der Mann involviert ist und welche Projekte da noch kommen mögen, aber ich habe den kompletten Durchblick verloren. FURNACE sind in jedem Fall eine Band, bei der Rogga sein ganzes Können unter Beweis stellt und melodischen Death anbietet, der sich auch gerne mal ein wenig rock'n'rollig anhören darf. Der dritte Output von FURNACE klingt sehr spontan und leicht, und somit kann man den Spielspaß, den die drei Protagonisten beim Einspielen der Scheibe hatten, leicht erahnen. Mit „Stellarum“ befindet sich die Band in guter Gesellschaft von Bands wie EDGE OF SANITY, ENTOMBED, GRAVE und DISMEMBER. Natürlich erfindet man den Death'n'Roll nicht komplett neu, aber oft wildert man auch in anderen Gefilden und lässt Thrash oder Heavy Metal-Einflüsse zu, was die Scheibe durchaus belebt und interessant macht. Die Instrumente sind sehr auf das Schlagzeug von Lars Demoké ausgerichtet, dem man einen erstklassigen Job bescheinigen kann. Oft brechen die Gitarren aber aus, und somit wird auf „Stellarum“ den Gitarren viel Platz für hochmelodische Gitarrenläufe und Melodien eingeräumt, die man von Rogga in dieser Form eigentlich nicht kennt - sehr schön! Um noch weitere Traditionen zu brechen, arbeitet man auf dem Album auch mit Synths, die eine hervorragende Atmosphäre erzeugen und nie aufdringlich wirken. Die Vocals klingen immer böse und gemein, und somit kann man der Band nicht vorwerfen, ein kommerzielles Kalkül zu verfolgen. Der Sound von „Stellarum“ klingt satt und aufgeräumt, was das Hörvergnügen weiter steigert und das Album zu einer runden Sache werden lässt. Fans von Rogga und den oben genannten Bands können bedenkenlos zugreifen. Wirklich hörenswert!

 

Stellarum


Cover - Stellarum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Unsolved

()

WELCOME TO PLESHIWAR wurden 2021 durch den Gitarristen Karsten Goebel in Marburger Gefilden gegründet und versüßen uns den Spätsommer mit ihrer EP „Unsolved“. Sie spielen Death-Doom mit zarten Schattierungen von Melodic Death Metal und Gothic Metal. Die Belegschaft ist nicht neu in der Szene, man kennt die Mitglieder von Kapellen wie LACRIMA CHRISTI, UNCUT DESPITE, IMMORTALIS, REAWACAN, BLOODJOB und ABZESS. Der Bandname scheint sich auf einen fiktiven indischen Bergort aus der „Drei Fragezeichen“-Hörspielfolge „Der Fluch des Rubins“ zu beziehen, welche unter dem Originaltitel „The Mystery Of The Fiery Eye“ 1967 von Robert Arthur geschrieben wurde.

Gerade bei einer neuen Band, ist es interessant, die Musik mit anderen Gruppen zu vergleichen und Einflüsse herauszuhören. WELCOME TO PLESHIWAR orientieren sich an einigen Helden meiner Jugend. Die guten alten MY DYING BRIDE schlossen gemeinsam mit ANATHEMA und PARADISE LOST die Lücke zwischen dem hasserfüllten Gesangsstil des Death Metal und der melodischen Depression des Doom Metal. Very British, darling! Die drei Peaceville-Kombos veränderten sich im Laufe der Jahre, und nun setzen WELCOME TO PLESHIWAR genau dort an, wo die besagten Friedhofs-Kombos noch richtig gut waren: Nämlich in den 90ern, als eine Spur mehr Aggressivität angesagt war und noch gegrowlt wurde.

Die Scheibe startet mit reitender Gitarre und Midtempo zum rhythmischen Kopfnicken und dem Track „Welcome To Pleshiwar“. Sascha Kaisers tieftönendes Guttural-Organ passt sich schön in den Stil ein. Später wird das Tempo kurzzeitig rausgenommen, und eine sehnsuchtsvolle Gitarrenmelodie lockert die Stimmung auf und verleiht der Musik eine gewisse Leichtigkeit. Die Gitarrenmelodie (nach drei und sechs Minuten Spielzeit) könnte glatt aus der Feder von Markus Vanhala (INSOMNIUM, OMNIUM GATHERUM) stammen.

„Ten Thousand Years...” ist ein schöner Doom-Song, und es geht traurig-leidend zu: das spiegelt sich in Stimme, Gitarre und Keyboard-Einsatz wider. WELCOME TO PLESHIWAR spinnen ein undurchdringbares Dickicht an niederdrückender Schwermut mit feierlichen Begräbnis-Riffs. TIAMAT und Co. lassen grüßen, ohne kopiert zu werden.

Zu „Unsolved“ wird an Tempo wieder zugelegt, und orientalische Elemente nehmen Einfluss. „Beati Pauperes Spiritu“ wurde bereits im Vorhinein samt Video veröffentlicht. Der Bass wummert immer wieder lässig auf, die Gitarre trägt die Melodie. Der Song ist wie ein steiniger, nachdenklich stimmender Marsch durch nebelverhangene Landschaften.   

„Unsolved“ wurde von der Band in Eigenregie aufgenommen und im Anschluss bei Andy Classen (ASPHYX, DESTRUCTION u. a.) im Stage One Studio abgemischt und endbearbeitet.

WELCOME TO PLESHIWAR haben meine Aufmerksamkeit geweckt und mit ihrer EP einen lohnenswerten Appetizer für ein Full-Length-Album geliefert.

 

Unsolved


Cover - Unsolved Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 22:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Vomit Spell

()

Hach ja, wie gut hätte die Band zum alten Namen des Labels gepasst… Denn (Re-) Kotz ist hier nicht nur im Band-Moniker und in Album-Titel zu finden, sondern in all dem ranzigen Verve, in all dem göbeligen Duktus, in all der erbrochenen Musik. Von "Carnage At The Morgue" bis "Anthropophagous Inhumation" transportieren VOMIT SPELL den Zauber echter Kotze und bewegen sich damit ohne Gummistiefel in einer wabernden Masse aus jungen CARCASS, AUTOPSY und all den üblichen Drecksäuen. Nur: Die Mainzer Moderjochen integrieren auch andere Aspekte und nahe gelegene Genre-Varianten in ihren gülligen Sound. Da sind die schwarzen, tödlichen Klopp-Momente, die sich so anfühlen, als wenn beim Erbrechen fast der Kopf platzt: "Contamination Void" ist so ein Beispiel, das immer mal an diese genialen Berliner Todesbotschafter NECROS CHRISTOS erinnert. Punk verwurstet "Axxiom Of Annihilation", Crust das folgende "Curbside Lacerations". Überhaupt klingen VOMIT SPELL insgesamt viel variabler, als vieles vermuten ließe, und sie haben dazu nicht diesen halligen Höhlensound der Black Metal-Hipster. Doch trotz aller Abwechslung, bleibt eins immer bestehen: Kotze stinkt. Und das ist gut so, dann tritt vielleicht einer weniger rein. Das Album hingegen ist so gut, wie es Fans vom Label erwarten. Alles andere als zum Reihern also.

 

Vomit Spell


Cover - Vomit Spell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Anatomy Of Anxiety

()

Als „Darkened Death Metal“ bezeichnet dieses seit Herbst 2018 existierende Berliner Quintett seinen Stil, und tatsächlich haben wir es hier mit sehr adäquatem Melodic Death Metal zu tun, der bisweilen schwarze Züge trägt. Illustre Namen wie NECROPHOBIC, SACRAMENTUM oder UNANIMATED kommen dem Hörer spontan in den Sinn, die für den Sound von HUMAN ABYSS Pate gestanden haben könnten. Auf diesem meisterlichen Niveau zelebrieren die Jungs auf ihrem Debütalbum „Anatomy Of Anxiety“ (nach der EP „Mors Cardo“ und der starken Single „Shallow Water“, das auch hier zu finden ist) zwar noch nicht, aber die Richtung stimmt in jedem Fall; melodisch-harte Brocken wie „Locked Gates“, das heftig nach vorne drückende „Disillusion“ oder die erwähnte, grandiose Abrissbirne „Mors Cado“ (ein ganzes Album auf diesem Level, und wir reden von einem „Tipp“!) geben sich keine Blöße und zeigen eine Band mit viel Potential, das hier zwar noch nicht ganz ausgeschöpft wird (die Produktion könnte zudem etwas fetter auftragen, ist aber für eine Eigenproduktion völlig in Ordnung), aber definitiv Bock auf mehr macht. Zudem hat die Band ein - im positiven Sinn - sehr nachdenklich stimmendes Textkonzept: im Mittelpunkt steht der sowohl medizinische als auch gesellschaftliche Kampf von Sänger Lynn, der bei seiner Geburt als intergeschlechtlich identifiziert wurde, und der seine Wut in den Songs ungezügelt heraus kotzt, was den Aggressionspegel zusätzlich erhöht. Das ansehnliche Digipak inklusive Booklet ist zwar farblich und inhaltlich relativ schlicht gehalten, beinhaltet aber alle Texte, kommt sogar auf 20 Seiten und kann für 15 Euro unter anderem über die Bandcamp-Seite der Band bestellt werden. Insgesamt also eine wirklich gute Angelegenheit in professioneller Aufmachung.  

 

Anatomy Of Anxiety


Cover - Anatomy Of Anxiety Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Great Heathen Army

()

Die axtschwingenden Nordmänner ziehen mit ihrem zwölften Album "The Great Heathen Army" in die ruhmreiche Schlacht!

AMON AMARTH feiern Band-Jubiläum: 30 Jahre Melodic Death Metal im Wikingergewand; und sie beschenken sich selbst und ihre zahlreichen Fans mit der heutigen Veröffentlichung ihres neuen Albums. Die traditionellen Trademarks der Band sind wieder allgegenwärtig, und es bildet sich der bekannte Kontrast zwischen Härte, tiefem Gesang und eingängigen Riffs sowie melodischen Gitarren.

Die Schweden starten mit dem starken düsteren Opener "Get In The Ring": eine harte Midtempo-Nummer mit melodischen Leads. Der Track wurde für Erik Redbeard, den Wrestler mit dem schicken roten Rauschebart, als Einmarschmusik geschrieben. Der Titeltrack "The Great Heathen Army" wurde ebenfalls bereits veröffentlicht und zeigt die hymnenhafte Ausrichtung der Lehensmänner. Das Gitarrenspiel im Refrain erinnert ein klein bisschen an "For Whom The Bell Tolls". Weiter geht’s mit dem Trinklied "Heidrun", zu dem sich sicherlich prima mit einem Trinkhorn zuprosten lässt. Bei "Oden Owns You All" stampfen AMON AMARTH heftig los, sie können auch noch bluttriefende Blastbeats spielen! "Find A Way Or Make One" startet mit einem netten Riff ("The Pursuit Of Vikings" lässt grüßen) und wartet mit Gangshouts auf: Faust in Richtung Himmel! Den Gitarren von Mikkonen und Söderberg wird erfreulich viel Raum gewährt und schöne Hooks fabriziert. Zu "Dawn Of Norsemen" wird das Wikingerthema voll ausgekostet, und Mr. Hegg brüllt wirklich stark. In "Saxons And Vikings" geht’s rockig-metallisch zu, und passend zum Songtitel erhält Hegg Unterstützung von Biff Byford von SAXON. Das ist eine Überraschung, und die Kombination aus Heggs rau-tiefem Gesang und dem melodischeren Stil Byfords macht den Song überaus einprägsam. Der Rausschmeißer "The Serpent's Trail" entpuppt sich als beinahe doomiger Track mit Spoken-Word-Passagen. Die makellose Produktion der Platte stammt von Andy Sneap (JUDAS PRIEST, MEGADETH), der schon einige frühere Alben produzierte ("Deceiver Of The Gods" und "Jomsviking").

"Wenn Berserker unser Heavy Metal-Album war", so Gitarrist Olavi Mikkonen im Pressetext, "dann ist "The Great Heathen Army" unser Death Metal-Album." Ganz so weit würde ich nicht gehen, man beachte schließlich AMON AMARTHs Frühwerke "The Avenger", "Once Sent From The Golden Hall" oder "Sorrow Throughout The Nine Worlds". Aber die Jungs haben in Sachen Härte glücklicherweise eins draufgelegt, wenn man "The Great Heathen Army" mit den letzten Longplayern vergleicht.

AMON AMARTH schaffen es, sich auf ihre alten Werte zu besinnen und vermischen nun wieder vermehrt Epik mit grober Deftigkeit.

 

The Great Heathen Army


Cover - The Great Heathen Army Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Prying Sight Of Imperception

()

In Finnland, da scheppern die Becken, und kreischt es mächtig hektisch aus den Wangen - flotter Tanztee-Death Metal ist es nicht. Aber es geht schnell zur Sache und eben auch in Blut und Bauch. GALVANIZER tun wie dirty, rotten Bäbä-Deather, sorgen aber für erfrischende Songs in zumeist recht fixem Tempo. Was für ein Hit ist denn bitte das schnelle "Chthonic Profanation"? Junge, Junge. Oder "Dia De Muertos". Das fetzt, das bringt Spaß, das macht Laune, und die nächste Fahrt geht nicht rückwärts. Wir sind ja auch nicht auff´em Rummel, sondern bei ernsten Finnen, die richtig geilen Scheiß verzapfen. Der besteht aus ein bisschen Uffta-Uffta, CARCASS, ENTOMBED und richtig viel Drive mit geilen Gitarrenmelodien (immer wieder in vielen Songs), und manchmal übertreten GALVANIZER die Grenze zum Grind. Und das ist verdammt gut so. Das Trio besorgt es einem mächtig. Und dann liegst Du da in der Ecke, kannst Dich nicht mehr bewegen, Du bist total kaputt, aber Du weißt genau: Davon will ich noch mehr. Also noch mal von vorn: Es scheppern die Becken …

 

Prying Sight Of Imperception


Cover - Prying Sight Of Imperception Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Devils

()

Nach der verhältnismäßig langen Schaffenspause von fünf Jahren seit dem letzten Studioalbum „Totenritual“, melden sich BELPHEGOR mit ihrem zwölften Studioalbum „The Devils“ zurück.

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich habe bei den Österreichern immer das Gefühl, dass sie zu dick auftragen und ihr Auftreten, ihre Musik, ihre Texte und Cover-Designs etwas flach, eintönig und trivial rüberkommen. Brauchen wir Songtitel wie „Sexdictator Lucifer“ oder „Bondage Goat Zombie“, und besteht nicht die Gefahr, dass blasphemischer Death Metal zur Karikatur von sich selbst verkommt? Sicherlich kriegt der Hörer einiges an Qualität geboten, aber manchmal sollte Mastermind Helmuth Lehner „die Kirche im Dorf lassen“ (Zwinker-Smiley).

Vergleiche ich den neuen Silberling mit „Totenritual“, erscheint „The Devils“ im Durchschnitt langsamer, bietet mehr Abwechslung und kann mich mehr unterhalten als der Vorgänger. „The Devils“ heißt auch der eisige Eröffnungstrack, bevor mit „Totentanz - Dance Macabre“ eine Nummer folgt, welche Elemente nordischen Black Metals intus hat. Bei „Glorifizierung Des Teufels“ wird es schleppend, und die Lyrics variieren zwischen Englisch, Deutsch und Latein. Zu „Damnation - Höllensturz“ wechselt schön das Tempo, allerdings zündet die Atmosphäre nicht so recht, und die Chöre wirken altbacken. Besagte Chor-Parts werden immer wieder aufgegriffen, wie z. B. beim zähflüssig und zeremoniell anmutenden „Virtus Asinaria - Prayer“. Zu betonten ist insgesamt das hochwertige und erderschütternde Schlagzeugspiel auf der Platte. Zum Abschluss gibt es als Bonus „Blackest Sabbath 1997“ auf die Ohren: ein Medley aus „Blackest Ecstasy“ und „Blutsabbath“.

BELPHEGOR zog es wegen der Produktion zu Jens Bogren nach Örebro in die Fascination Street Studios (KREATOR, ROTTING CHRIST, AT THE GATES). Die Produktion ist druckvoll und etwas klinisch.

Fans sollten zugreifen, BELPHEGOR liefern zuverlässig ab, mehr aber auch nicht.

 

The Devils


Cover - The Devils Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Troops Of Abomination

()

Das Old School Death Metal-Geschwader DEFECTED DECAY nimmt zum zweiten Mal ordentlich Fahrt auf!

Manch einer wird die Protagonisten Dirk Padtberg (alle Instrumente) und Daniel Funke (Gesang) von der Death/Thrash Metal-Band SUFFERSYSTEM kennen. Es ist noch nicht einmal zwei Jahre her, als das Hattinger Duo sein Debüt "Kingdom Of Sin" raushaute. Konzeptionell dreht es sich bei "Troops Of Abomination" wieder um Krieg und DEFECTED DECAYs Spezialität sind tonnenschwere, Knochen zermalmende Midtempo-Nummern. Das ist nicht unbedingt innovativ, Kultkapellen wie BOLT THROWER und ASPHYX beherrschen dieses Genre bereits seit Mitte der 80er. Aber das ist auch nicht zwingend nötig: "Troops Of Abomination" präsentiert sich durchweg hörenswert und befördert mich als Hörer direkt in den nach Verwesung stinkenden und von Düsternis und Tod geprägten Schützengraben.

Los gehts mit dem Wuchtgeschoss "Commit To The Fire", welches Doublebass-Arschtritte verteilt und Propeller-Flugzeuge zum Abstürzen bringt. Das ist schonmal ein Ausrufezeichen. Das darauffolgende "Resist" ist zähflüssig doomig und bassbetont, "A Last Farewell" kommt melancholisch und etwas lahm daher. Zum Titeltrack "Troops Of Abomination" agiert die Band wie ein gut geölter Kampfpanzer, und zwischenzeitig ertönen Padtbergs Drums wie Maschinengewehrsalven.

Beim Erstling "Kingdom Of Sin“ übernahm die Band die Produktion selbst, nun saß Dan Swanö im schwedischen Unisound Studio an den Reglern. Der Sound ist aber weiterhin schnörkellos und erdig. Es ist zu verzeichnen, dass die Truppe cool groovende Parts schreibt und die Songs mit gut gesetzten Tempowechseln ausstaffiert. Melodische Leads treffen auf bedrohlich Atmosphäre.

 

Troops Of Abomination


Cover - Troops Of Abomination Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ad Astra

()

BLOODRED haben mit "Ad Astra" die Vertonung der Explosionsenergie einer tödlichen Atombombe geschaffen! Bei der Explosion einer Kernwaffe wird sehr viel Energie in Form von Hitze, Druckwelle und Strahlung freigesetzt, welche jede menschliche Existenz in der Nähe zerfetzt. Und ein bisschen ist es auch so beim Hören des dritten BLOODRED-Longplayers, auf dem uns schwarz angehauchtes Todesblei serviert wird. Zeitweise hat das Ganze mehr Black Metal-Tendenzen und zum Teil eher Melodic Death Metal-Schlagseite.

Wie auch beim Vorgänger "The Raven's Shadow" ist der Baden-Württemberger Ron Merz alleine für Gesang, Gitarre und Bass zuständig und schreibt auch die Musik und die Texte. Mit von der Partie ist zudem ATROCITY/LEAVE’S EYES-Drummer Joris Nijenhuis und als Produzent ATROCITY-Chef Alexander Krull.

Die Platte startet mit "Shatterer Of Worlds", das eine leichte Post Black Metal-Note aufweist, cleane Gitarrensaitenklänge und gute Tremolo-Melodien, getragen von Keyboard-Untermalung und feinstem Doublebass-Sperrfeuer. Es folgen das HYPOCRISY-affine "With Existence Comes Suffering" und "Neon Gods", und beide Songs grooven wie Sau. "All Is Bleak" ist ein ungewöhnlich positionierter Bonustrack in der Mitte des Albums, der sich ein wenig zieht. Finster-doomig, erinnert der Track etwas an PARADISE LOST, bevor es zu "United/Divided" bratzig-wütend wird. "Fire, Ash And Dust" ist symphonisch mit schönen Soli; der Titeltrack "Ad Astra" kommt episch und extrem vielseitig daher.

Die Produktion ist klar, druckvoll und aufgeräumt, nichts für Freunde des puristisch-rotzigen Sounds. Plötzliche Tempowechsel machen "Ad Astra" abwechslungsreich; Monotonie oder Langeweile kommen zu keinem Zeitpunkt auf. Ich mag den kratzig-krächzenden Klang der teils kreischenden und teils growlenden Stimme! Die Scheibe groovt gut, es fehlen aber irgendwie die ganz großen Highlights.

 

Ad Astra


Cover - Ad Astra Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 51:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Acedia

()

CONTRAST ist eine erfahrene Melodic Black Death-Band aus Frankfurt. Und die parliert deutsche Texte. Soweit, so auch ein bisschen ungewöhnlich. Ende des Jahres 2021 sollte das vierte Studioalbum „Acedia“ bereits rauskommen, wobei die Band schon seit 2007 besteht und auch das Album schon seit Februar 2020 fertig ist. Das passierte in den „Ghost City Recordings“-Studios mit Nikita Kamprad (DER WEG EINER FREIHEIT). Ohne Live-Konzerte wollten die Jungs das Album aber auch noch nicht veröffentlichen. Was sie aber wollen: ihren von „Melodic Death Metal“ gekennzeichneten Stil um einen Schuss „Post Black Metal“ erweitern. Und damit ist vieles gesagt. Die CONTRAST-Basis ist weiterhin moderner Death Metal, nicht corig und insofern gut zu hören. Genauso wie eingängige Refrains, wobei sich insbesondere die variable Stimme enorm vom faden Einheitsbrei des Metalcore abhebt. Apropos Variabilität: Die Band beherrscht gekonnt alle Stimmungsfarben: Melancholische postige Zwischenspiele wie „Verzweiflung“, energischen Melodic Death Metal, aggressiven Death, garstigen Black Metal - oder alles zusammen. Und wie gut sie das spielen - toll. Zwei potentielle Probleme: Sitzen sie so zwischen allen Stühlen? Und es fehlt trotz guter Songs der echte Hit. Oder hör‘ ich das nur nicht?„Acedia“ erscheint ausschließlich auf Vinyl und digital und bietet ziemlich viel, was mit dem Titel der Scheibe im Kontrast steht: Ekel, Langeweile, Trägheit, Mutlosigkeit und Überdruss müsst Ihr woanders suchen. Weitere Informationen bekommt Ihr hier.

 

Acedia


Cover - Acedia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:25 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Death Metal