News:

DEAFHEAVEN touren mit neuem Album

DEAFHEAVEN haben das Artwork ihres am 11.06. erscheinenden Albums „Sunbather“ veröffentlicht, ebenso die Tracklist:

1. Dream House

2. Irresistible

3. Sunbather

4. Please Remember

5. Vertigo

6. Windows

7. The Pecan Tree



Auf Tour geht es danach auch, begleitet werden sie dabei von THE SECRET.


18.04.13 Germany Karlsruhe @ Stadtmitte

19.04.13 Belgium Durbuy @ Durbuy Rock Fest

20.04.13 France Rouen @ 106

21.04.13 France Paris @ Le Fleche D'or

22.04.13 Delemont, Switzerland @ SAS

23.04.13 Germany München @ Feierwerk

24.04.13 Italy Bologna @ Freakout

25.04.13 Italy Milano @ Lo Fi Club

26.04.13 Slovenia Nova Gorica @ Mostovna

27.04.13 Hungary Budapest @ Dürer Kert

29.04.13 Germany Berlin @ Magnet

30.04.13 Denmark Lyngby @ Templet

01.05.13 Norway Oslo @ Revolver

02.05.13 Sweden Stockholm @ IOGT-huset i Skarpnäck

03.05.13 Germany Rostock @ Alte Zuckerfabrik

04.05.13 Holland Arnhem @ Willemeen

06.05.13 UK Nottingham @ Rock City Basement

07.05.13 UK Glasgow @ Ivory Blacks

08.05.13 UK Leeds @ The Library

09.05.13 UK London @ Borderline

10.05.13 Germany Köln @ MTC




News:

MELECHESH touren mit VADER

MELECHESH werden VADER auf der anstehenden Europatour begleiten, für die folgende Shows bestätigt sind:


12.04.2013 (DEN) Aarhus / Metal Royal Festival

13.04.2013 (FR) Nancy / Metal Ride Festival

14.04.2013 (GER) Darmstadt / Steinbruch Theater

15.04.2013 (GER) Munich / Backstage

16.04.2013 (CRO) Zagreb / Mochvara

17.04.2013 (HUN) Budapest / Blue Hell

18.04.2013 (ROM) Timisoara / Daos

19.04.2013 (ROM) Bucarest / Fabrica

20.04.2013 (BUL) Sofia / RBF

21.04.2013 (SER) Belgrade / Gun

23.04.2013 (ITA) Bari / Demode

24.04.2013 (ITA) Rome / Jailbreak

25.04.2013 (ITA) Milano / The Theatre Live Music

26.04.2013 (CH) Bern / Kultarena

27.04.2013 (GER) Annaberg / Alte Brauerei

28.04.2013 (CZ) Ostrava / Barrak



News:

Infos zum neuen KATAKLYSM-Album

KATAKLYSM haben mit "Waiting For The End To Come" den Titel ihres neuen Albums bekanntgegeben. Aufgenommen wird mit Gitarrist Jean-François Dagenais (MALEVOLENT CREATION, MISERY INDEX, DESPISED ICON, EX DEO) als Produzent im Sommer, erscheinen soll die Scheibe dann Ende des Jahres.

News:

GET INVOLVED kommen in die Gänge

Hinter GET INVOLVED stecken mit Leuten von GLASSJAW, JUDGE, FROM AUTUMN TO ASHES und THURSDAY gestandene Musiker, die hier einen ersten Eindruck ihres neuen Projekts geben.

Band:

Get Involved

www
News:

Verlosung: AVANTASIA-Tickets Lichtenfels

Wer AVANTASIA mit ihrem neuen Album "The Mystery Of Time" live sehen will, kann das am 26.04. in Lichtenfels mit etwas Glück sogar, ohne Eintritt zu bezahlen: Bei uns könnt ihr zwei Plätze auf der Gästeliste gewinnen. Schreibt uns eine Mail mit dem Stichwort "Avantasia" an verlosung@metal-inside.de und gebt euren vollständigen Namen an, damit ihr im Fall eines Gewinns auf die Gästeliste für AVANTASIA in Lichtenfels geschrieben werden könnt.



Teilnahmeschluss: Sonntag, 14.04., 18:00 Uhr. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

Review:

Original Album Classics (5-CD-Box)

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JOE SATRIANI (eigentlich Joseph) ist den nicht eingeweihten am ehesten noch als Mitglied der „Supergroup“ CHICKENFOOT ein Begriff. Der 1956 auf Long Island (New York) geborene Gitarrist brilliert dort mit Wahnsinns-Soli und gibt den Classic-Rock-Perlen der Jungs um Sänger Sammy Hagar den nötigen Drive. Dass er den auch Solo besitzt, hat er auf seinen seit 1986 erschienen Alben unter Beweis gestellt. SATRIANI shreddert nicht, sondern verbindet Geschwindigkeit, Spieltechnik und Melodie. Bemerkenswert auch, JOE SATRIANI gab vor seiner Solokarriere Gitarrenunterricht, u.a. solch bekannten Künstlern wie Kirk Hammett (METALLICA), Tom Morello (RAGE AGAINST THE MACHINE), Alex Skolnick (TESTAMENT) oder Steve Vai (mittlerweile sein eigener Gitarrengott).

Die 5-CD-Box JOE SATRIANI „Original Album Classics” liefert dabei in günstiger Einfachstausführung die Alben „Surfing With The Alien” (1987), „Engines Of Creation” (2000), „Strange Beautiful Music” (2002), „Is There Love In Space?” (2004) und „Super Colossal” (2006) und ermöglicht so einen Einblick in das aktuelle Schaffen des Gitarristen.

„Surfing With The Alien” fällt da gleich mal aus dem Rahmen, paßt es mit seinem Erscheinungsjahr 1987 doch nicht in die zeitliche Abfolge der anderen vier Alben. Das zweite, rein instrumentale Album von SATRIANI brachte ihm den Durchbruch. Die Ballade „Always With Me, Always With You" wurde ein respektabler Hit. Der an VAN HALEN erinnerte, recht vertrackte „Satch Boogie“, die Hard Rock Songs „Ice 9“ und „Crushing Day“ sowie das fast schon progressive „Hill Of The Skull“ sind die Überflieger. Abzüge gibt es allenfalls wegen dem Einsatz des in den 80er noch als neuartig gepriesenen Drum-Computers – gefühlvolle Solis vs. programmiertes Drumming – war halt mal so.

Das erste Nuller-Album ist „Engines Of Creation” aus dem Jahre 2000; und das atmet gehörig Zeitgeist. Denn SATRIANI experimentierte mit Techno-Beats und elektronischen Spielereien. Das Gitarrenspiel verkam zwar nicht gerade zu Beiwerk, verlor aber seine Dominanz und klang in der Verbindung mit den Synthi-Klängen oft künstlich. Nichts desto trotz gibt es hier tolle Melodien zu hören (der Titeltrack „Engines Of Creation” und „Until We Say Goodbye“ zum Beispiel). Nichts für Gitarrenpuristen und Rockfans; wer es auch mal experimentell mag fand sich hier eher wieder.

Zwei Jahre später ruderte SATRIANI mit „Strange Beautiful Music” zurück. Mit „Oriental Melody " und „Belly Dancer" setzt er auf orientalische Atmosphäre, läßt wieder mehr Wärme in sein Gitarrenspiel einziehen. Das spielen mit Effekten ist aber auch auf diesem Album ein wichtiger Bestandteil der Kompositionen. Auch wenn es wieder etwas weniger hektisch zugeht, das schnelle, filigrane sich am Griffbrett abspielt. Highlight sicher das 70er-Luft schnuppernde „Chords Of Life" und die gefühlvolle Abschlussballade „You Saved My Life“.

Auf dem 2004 erschienenen Album „Is There Love In Space?” ist mit „If I Could Fly“ auch jener Song enthalten, welche wegen Plagiatsvorwürfen zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit COLDPLAY führte. Die Akkordfolge, Melodie und Dynamik ihres Songs „Viva La Vida" war Stein des Anstoßes. Ansonsten bietet „Is There Love In Space?” eher SATRIANI Stangenware. Er setzt wieder mehr auf Solis, welche aber nicht immer aug den Punkt kommen und läßt es im Schnitt ruhiger angehen. Die beiden selbst eingesungenen Nummern hätte er sich durchaus schenken dürfen. Mit dem furiosen „Gnaahh", „If I Could Fly“ und „Searching" gibt es trotzdem klassen Material.

Mit „Super Colossal” (2006) beschließt ein richtig starkes Gitarrenwerk den Reigen der 5-CD-Box. SATRIANI rockt wieder, entdeckt dabei die 80er wieder und konzentriert sich songdienlich auf seine Fingerfertigkeiten. Basta – tolle Scheibe die der Instrumentalfraktion amtlich Spaß macht und voller Ohrwurmelodien steckt. Songs wie „Just Like Lightnin'“, „It‘s So Good“, „Theme For A Strange World“ und das entspannte „Love Eternal“ sind eine hervorragende Melange aus Melodie und Instrumentalrock im technischen High-End-Bereich. Das abschließende „Crowd Chant“ funktioniert aber wohl vor allem Live.

Ergo: Wer für kleines Geld seine Sammlung vervollständigen möchte, liegt hier sicherlich richtig, auch wenn bis auf „Surfing With The Alien” und „Super Colossal“ hier eher die B-Alben des Gitarrengottes angepriesen sind. Als SATRIANI Referenzwerke dürften aber weiterhin „Flying In A Blue Dream” (1989), „The Extremist” (1992) und Crystal Planet von 1998 gelten.




CD 1 Surfing With The Alien

1. Surfing With The Alien

2. Ice 9

3. Crushing Day

4. Always With Me, Always With You

5. Satch Boogie

6. Hill Of The Skull

7. Circles

8. Lords Of Karma

9. Midnight

10. Echo



CD 2 Engines Of Creation

1. Devil's Slide

2. Flavor Crystal 7

3. Borg Sex

4. Until We Say Goodbye

5. Attack

6. Champagne?

7. Clouds Race Across The Sky

8. The Power Cosmic 2000-Part I

9. The Power Cosmic 2000-Part Ii

10. Slow And Easy

11. Engines Of Creation



CD 3 Strange Beautiful Music

1. Oriental Melody

2. Belly Dancer

3. Starry Night

4. Chords Of Life

5. Mind Storm

6. Sleep Walk

7. New Last Jam

8. Mountain Song

9. What Breaks A Heart

10. Seven String

11. Hill Groove

12. The Journey

13. The Traveler

14. You Saved My Life



CD 4 Is There Love In Space?

1. Gnaahh

2. Up In Flames

3. Hands In The Air

4. Lifestyle

5. Is There Love In Space?

6. If I Could Fly

7. The Souls Of Distortion

8. Just Look Up

9. I Like The Rain

10. Searching

11. Bamboo



CD 5 Super Colossal

1. Super Colossal

2. Just Like Lightnin'

3. It's So Good

4. Redshift Riders

5. Ten Words

6. A Cool New Way

7. One Robot's Dream

8. The Meaning Of Love

9. Made Of Tears

10. Theme For A Strange World

11. Movin' On

12. A Love Eternal

13. Crowd Chant

Original Album Classics (5-CD-Box)


Cover - Original Album Classics (5-CD-Box) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 59
Länge: 265:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

An Acoustic Evening At The Vienna Opera House

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An JOE BONAMASSA und seinen zahlreichen, alle paar Monate erscheinenden Neuveröffentlichungen kommt man als Fan handgemachter Rock- respektive Bluesmusik kaum vorbei (und nach dem nun auch offiziell vollzogenen Ausstieg bei BLACK COUNTRY COMMUNION wird es wohl nicht weniger werden). Nun also auch die akustische Vollbedienung; Stilsicher aufgezeichnet in der Wiener Oper. Wer den guten Joe in letzter Zeit livehaftig sehen konnte, dem viel eh‘ auf, dass er seine Konzerte erst mal mit einem Akustikpart eröffnete. Mit „An Acoustic Evening At The Vienna Opera House“ wird dem jetzt auch wahlweise auf Doppel-CD, DVD, Blue-Ray oder Doppel-LP Rechnung getragen. BONAMASSA experimentiert bei der Auswahl der Songs allerdings kaum und liefert vor allem Kompositionen seiner letzten regulären Alben ab („Dust Bowl“ und vor allem „Driving Towards The Daylight" sind soch Highlights), garniert mit Hits wie „The Ballad Of John Henry", „Sloe Gin“ & Co., sowie einen Bärensterken Zugabe in Form von BAD COMPANY’s „Seagull“. Die Setlist der auf Doppel-CD enthaltenen Titel ist unten angefügt. Unterstützt wird der Meister der Gitarre von Percussion, Geige, Banjo, Akkordeon, Klavier (Keyboard), Nyckelharpa usw. Aber ich möchte hier gar nicht im Detail auf die Performance eingehen – ein jedweder Fan muss entscheiden, ob ihm die Kompositionen in akustischer Version zusagen. Denn der Schwerpunkt der 21 Tracks liegt auf Fingerfertigkeit und „stromloser“ Umsetzung. Den druckvollen Groove seiner regulären Outputs könnte der eine oder andere Blues-Freak hier durchaus vermissen. Unabhängig davon ist „An Acoustic Evening At The Vienna Opera House“ mit JOE BONAMASSA einfach ein qualitativ hochwertiges, aber vor allem intensives Musikerlebniss.




CD 1:

1. Arrival

2. Palm Trees, Helicopters and Guns

3. Jelly Roll

4. Dust Bowl

5. Around The Bend

6. Slow Train

7. Athens To Athens

8. From The Valley

9. The Ballad Of John Henry

10. Dislocated Boy

11. Driving Towards the Daylight



CD 2:

1. High Water Everywhere

2. Jockey Full Of Bourbon

3. Richmond

4. Stones In My Passway

5. Ball Peen Hammer

6. Black Lung Heartache

7. Mountain Time

8. Woke Up Dreaming

9. Sloe Gin

10. Seagull

An Acoustic Evening At The Vienna Opera House


Cover - An Acoustic Evening At The Vienna Opera House Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 100:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Purging

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TERRA TENEBROSA weichen auch mit ihrem neuen Werk „The Purging“ nicht vom mit „The Tunnels“ eingeschlagenen Kurs ab. Die zehn neuen Songs sind ähnlich kantig und kalt, die Atmosphäre so verstörend und für das einfache Nebenbeihören kaum gemacht. Wer sich auf die Musik einlassen will, sollte ein Faible für Postcore und Industrial gleichermaßen haben und vor verstörenden Klängen nicht zurückschrecken – gerade der stark verzerrte Gesang und die immer wieder eingebauten Untertöne machen das neue Werk der ex-BREACH-Leute heftig. Gleichzeitig sind die Songs etwas leichter zugänglich als die „The Tunnels“-Sachen, TERRA TENEBROSA haben sich beim Songwriting scheinbar verändern wollen. Das ist im Grunde aber auch die einzige wirklich markante Veränderung im Bandsound, alles andere ist wie gehabt finster, böse und gemein. Anstrengende Musik jenseits des Postcore-Mainstreams, für Freunde verstörender Klänge wie gemacht.

The Purging


Cover - The Purging Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:48 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Stratovarius

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InterviewJens, danke, dass du dir die Zeit nimmst, hier wurde ja schon das Catering aufgebaut.


Kein Problem, kein Problem! Ich komme mal besser näher ans Mikro ran, so nahe es geht. (Im Hintergrund beginnt soeben der AMARANTHE-Soundcheck in voller Besetzung...)



Lass uns über das neue Album sprechen. "Nemesis" klingt sehr frisch und kraftvoll, und ich habe mich beim Anhören gefragt, ob das an der Verjüngung der Band in den vergangenen Jahren liegt.


Das glaube ich weniger, es ist vielmehr paradox: Das Album klingt wegen der Erfahrung so frisch, weniger wegen der Jungend in der Band. Es ist das dritte Album zusammen und jetzt kennen wir uns besser als früher, das ist der Hauptgrund. Und wir kennen mittlerweile die Fans besser. Matias kam 2008 zur Band und hatte da natürlich nicht eine einzige Show mit der Band gespielt. Und jetzt hat er 200 Shows gespielt, oder wie viele auch immer, ich vergesse das immer, aber es waren eine Menge. Somit hat er jetzt ein besseres Verständnis davon, was die Fans wollen, und von der Geschichte der Band und von der neueren Geschichte der Band.

Außerdem ist "Nemesis" das erste Album, das Matias von der ersten bis zur letzten Note produziert hat. Die beiden Alben davor ["Polaris" und "Elysium"] waren eher Flickwerk, jeder hat irgendwie daran gearbeitet, mal zusammen an einem Stück, mal getrennt. Aber diesmal haben wir uns Zeit gelassen, so viel Zeit wie nötig war.



Wie läuft das Songwriting bei STRATOVARIUS aktuell ab?


Seit den letzten drei Alben, also seit 2008, schreibt jeder, der etwas schreiben will, und dann entscheiden wir als Kollektiv, was auf die Platte kommt. Die Methode hat sich vielleicht etwas geändert und wurde verfeinert, und klar - wie mit jeder Band - gibt es Diskussionen darüber, was auf das Album kommt. Es gibt natürlich viele verschiedene Wege, diese Probleme zu lösen, aber wir haben diese Tradition, dass jeder schreiben darf, der schreiben will.



Auch wenn ihr als Kollektiv entscheidet: Gibt es einen Bandleader, der am Ende die finale Entscheidung trifft, wie das Album aussieht?


Nein, gar nicht, das ist wo die Magie stattfindet: Es passiert in diesem kollektiven Hirn, und ich glaube, es ist ein sehr guter Weg, wie wir es tun. Denn wenn alles gut geht, wie bei diesem Album, dann kann sich jeder damit rühmen. Und noch wichtiger, wenn alles Scheiße ist, dann hast du eben nicht nur eine Person, die dafür verantwortlich gemacht werden kann. Wenn du einen Diktator in der Band hast, dann sagen alle: "Ha, dieser Depp hat die falschen Songs ausgesucht!" Wenn du dir also keinen Schuldigen rauspicken kannst, dann sind alle daran schuld. Ich mag diese Methode.



Wie ist die Chemie in der Band? Es klingt so, als sei das Bandgefüge derzeit völlig intakt.


In jeder Band gibt es Diskussionen und Konflikte. Aber allgemein ist STRATOVARIUS eine der besten Bands, in der ich bisher war. Es war immer sehr gut, seit ich 1995 in die Band eingestiegen war.



Auf dem neuen Album gibt es paar Elemente, die man so eher von Dance- oder sogar Techno-Musik kennt. Wie kamt ihr auf diese Idee? In der Pressemitteilung zu "Nemesis" war sogar zu lesen, dass Songs wie "Stand My Ground" die neue Richtung von STRATOVARIUS sein sollen.


Davon weiß ich nichts, wir haben niemanden in der Band, der so eine Richtung vorgeben könnte. (lacht) Mein Lieblingsbeispiel ist das: Wenn für die nächste Platte einer auf die verrückte Idee kommt und Reggae-Songs schreibt, dann hätten wir ein Scheiß-Reggae-Album - aber ich glaube nicht, dass das passieren wird. Aber für mich ist die Idee hinter der Band, dass wir kraftvolle Songs mit Melodien wollen - und die Keyboard-Arrangements, die du meinst, die sind nur das Dressing oben drauf. Es ist wie Steak-Soße, es ist nicht das Steak selber, sondern nur die Steak-Soße, aber es macht das Steak manchmal noch besser. Aber es könnte das Steak natürlich auch ruinieren.



Stammen alle Keyboard-Parts von dir?


Die meisten sind von mir, aber Matias ist ein echter Hands-on-Typ, er hatte einige sehr gute Ideen. Ich habe sie übernommen, weil ich sie so gut fand. Ein paar Kleinigkeiten habe ich hier und da verändert, denn er spielt nicht Keyboard, sondern malt die Noten in seinem Sequencer. Für "Halcyon Days" hatte er die Idee zu diesem super Techno-Arrangement, das mir sehr gut gefallen hat.

Arbeitet ihr alle digital an den Songs, nehmt also auf euren PCs auf und tauscht die Teile dann aus?


Ja, wir laden alles auf Dropbox hoch, oder arbeiten mit Skype. Die Schlagzeugaufnahmen für meine Songs habe ich zum Beispiel über Skype mit Rolf gemacht. Wir verlassen uns extrem stark auf das Internet. Ich lebe ja in Schweden und die anderen in Finnland. E-Mail, Dropbox, FTP, was auch immer verfügbar ist, wird verwendet.



Die Texte des neuen Albums sprechen wieder sehr oft davon, dass man sich nicht unterkriegen lassen soll, dass man nicht alleine sei und so weiter. Klare Aussagen also, die Mut machen sollen, oder?


Ja, das ist das klassische STRATOVARIUS-Ding. Wir haben viele Songs darüber geschrieben, denn wir sehen uns als Entertainer. Wir wollen unseren Zuhörern den Tag versüßen, nicht andersrum. Wenn du einen beschissenen Tag hattest und du hörst unsere Musik, dann geht es dir besser. Nicht "Häng dich auf!" oder "Satan ist der Herr! Wrrroaaarrrr!" oder sowas, so eine Band sind wir nicht. Unsere Herangehensweise ist ein bisschen anders als im Black Metal. (lacht)



Und trotzdem habt ihr das neue Album "Nemesis" getauft, was für die griechische Rachegottheit steht. Das klingt eher negativ.


Ja, stimmt, aber es klang cool. Es gibt keine größeren Hintergedanken dabei, es war auch Matias' Idee. Wir saßen ziemlich besoffen zusammen, oder besser gesagt verkatert. Auf einem Flughafen. Und er so (Jens imitiert lallen): "Hey, wir sollten es Nemesis nennen, das klingt saugeil!" (lacht)



Gab es zuerst den Song "Nemesis" und dann die Idee, das Album so zu nennen?


Nein, es ist kein Konzeptalbum. Die meisten Songs hatten schon andere Titel, und Matias hat "Nemesis" erst danach geschrieben, weil eben das Album so hieß. Ich glaube, zuerst hieß er gar nicht "Nemesis", sondern "Power in me" oder so, aber dann haben sie den Titel geändert.



Hast du einen Lieblingssong auf "Nemesis"?


Ich glaube, ich würde "One Must Fall" nehmen.



Das neue Album klingt sehr transparent und heavy, moderner als die früheren Alben, also kein Old-School-STRATOVARIUS-Sound. War das auch eine bewusste Entscheidung?


Schon seit "Elysium" war zumindest für mich klar, dass ich Matias voll und ganz bei der Produktion des Albums vertrauen kann und er daraus etwas interessantes machen würde. Er hat eine klare Vision und hat sehr viel Zeit vor allem mit dem Gitarrensound verbracht, und er hat die Rhythmus-Parts der Gitarre auch anders als auf "Elysium" gespielt, soweit ich weiß. Und ich glaube, wenn man ihm die Produktion anvertraut, dann sollte man ihm nicht ständig reinreden. Am Ende hat er sich beim Mixen selbst fast in den Wahnsinn getrieben, wie immer, aber er nimmt diese Verantwortung auch sehr ernst. Vielleicht manchmal ein bisschen zu ernst, aber er kann auf das Endergebnis auch wirklich stolz sein. Also beschwere ich mich nicht. Er ist noch jung, er kann gut mit Stress umgehen.



Klingt so, als würdest du diese Aufgabe nicht übernehmen wollen.


Nein, das würde ich nicht wollen. Ich würde sie jemand anderem übergeben, wenn Matias es nicht übernehmen wollte. Es ist sehr viel Arbeit.



Du bist seit ungefähr 18 Jahren bei STRATOVARIUS, eine lange Zeit, in der sich die Musikindustrie deutlich verändert hat. Wie siehst du diese Veränderungen?


Das Hauptproblem ist, dass das Musik-Business stirbt, abgesehen davon ist alles toll. Keiner kauft mehr Platten, alle downloaden nur noch. Eigentlich sind alle im Krisenmodus, weil keiner weiß, wie es weitergeht. Für eine Band wie uns, für jede Band, ist es schwierig. Alle müssen mit dieser neuen Realität klar kommen. Also muss man mehr touren, mehr live spielen, es wird komplizierter. Aber Musik ist Musik, und Business ist Business, also zwei unterschiedliche Dinge. Aber man muss ein bisschen Musiker und ein bisschen Geschäftsmann sein.



Seid ihr denn mit den bisherigen Verkaufszahlen von "Nemesis" zufrieden?


Ja, ich denke schon, vor allem wenn man sich eben den Zustand des Musik-Business ansieht. Wenn das Label nicht zufrieden wäre, dann würden wir das schon auf die eine oder andere Art erfahren. (lacht)



Was glaubst du bringt die Zukunft für STRATOVARIUS?


Ich glaube, wir machen so weiter, wenn uns das vergönnt ist. Also eher kein Reggae-Album. Aber das ist nicht komplett vom Tisch. Unser System, das ich "democrazy" nenne, bei dem jeder mitbestimmen kann, könnte das ermöglichen. Es ist also möglich, aber nicht wahrscheinlich. "2014: The STRATOVARIUS Reggae Explosion" - wie klingt das? (lacht) Man weiß es nie.



Auf der Tour spielt ihr natürlich auch Songs von "Nemesis". Wie stellt ihr die Setlist zusammen?


Das ist auch ein interessantes System, das wir haben. Wir überlassen das Timo, unserem Sänger. Er entscheidet, denn er hat den härtesten Job. Also kann er Songs weg lassen, wenn er krank ist oder sich nicht gut fühlt. Darum ändert sich die Setlist auch manchmal. Auch wenn Leute fragen, ob wir bestimmte Songs spielen können, weil sie Geburtstag haben oder so. Timo schickt uns dann die Setlist, kurz bevor er auftaucht.




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