Review:

Scars

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THE RESISTANCE sind das neue Betätigungsfeld von Jesper Strömblad (ex-IN FLAMES), Glenn Ljungström (ex-IN FLAMES), Marco Aro (ex-THE HAUNTED) und Chris Barkensjö (ex-GRAVE, ex-KAAMOS), was Schwedentodfans schon Kaufgrund genug sein sollte. Wer sich vom doch dezent bei HATEBREED geklautem Bandlogo nicht irritieren lässt, bekommt mit dem Bütalbum “Scars” eine saufette Death/Thrash-Scheibe zu hören, die sich für Hardcore-Einflüsse offen zeigt, im Grunde aber nur durchweg auf die Fresse gibt. Spätestens mit „Imperfected“ und seiner Schwedentodgitarrenarbeit par excellence dürfte auch der letzte Skeptiker überzeugt sein und über Hardcore-Shouting („I Bend – You Break“) hinwegsehen oder es als typisch für Marco Aro hinnehmen. Fakt ist, dass die Herren Routiniers auf „Scars“ alle Register ziehen und die Songs zwischen gnadenlos brutal, HC-lastig und Göteborg-Sound wechseln lassen, ohne dabei den roten Faden zu verlieren. THE RESISTANCE legen mit „Scars“ einen überzeugenden Einstand hin, der in bei Metalheads und aufgeschlossenen Metalcorlern Anklang finden wird.

Scars


Cover - Scars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tiger Blood

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THE QUILL hatte ich bis Dato nicht auf´m Schirm - und dabei bringen die vier Schweden mit "Tiger Blood" ihr bereits siebtes Album auf den Markt. Das muss ich mir wirklich vorwerfen. Denn THE QUILL ist eine stimmige Melange aus THE CULT, sowie den Wüstensöhnen von KYUSS und SOUNDGARDEN, da speziell die Stimme von Magnus Arnar unweigerlich an Chris Cornell erinnert.

"Freak Parade" beginnt breitbeinig, wird beim Refrain gar zum Party-Mitgröl-Hit, doch biedert sich zu keiner Sekunde an, sondern bleibt cool und behält seine Eier. "Getaway" hat was Zeppelin-mäßiges, nur irgendwie massiver, eigen eingefärbt und ins Jahr 2013 transportiert. Was gesonderten Applaus verdient, ist die auffällige, starke Rhythmus-Arbeit, welche kreativ und wuchtig das Rückgrat der 10 Nummern bildet. "Creed Machine" ist ein Rockmonster, welches zerstörte Landschaften hinterlässt, und SOUNDGARDEN-Gene in sich trägt. Krönenden Abschluss bildet die geile, für sich allein tanzende Ballade "Storm Before The Calm", welche auch hier wieder rhythmisch überrascht und Atmosphäre und Klasse bietet - groß! Ich für meinen Teil werde mich mal gepflegt um den Backkatalog der Jungs kümmern, hab' so das Gefühl, da gibt es einiges zu entdecken.

Hier ist alles am richtigen Platz, "Tiger Blood" ist wahrlich ein starkes und stimmiges Album und somit zu recht ein "TIPP". Wer die Band bis jetzt nicht kannte, sollte das nachholen, dieses Werk eignet sich hervorragend dafür.

Tiger Blood


Cover - Tiger Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:43 ()
Label:
Vertrieb:
Konzert:

Keep It True 2013 - Samstag

Konzert vom Samstag:



Der zweite Tag wurde von den Belgiern EVIL INVADERS lautstark eingeläutet. EVIL INVADERS zelebrieren ihren Speed Metal geradezu. Hier stimmt alles. Sowohl Songs als auch Bühnenpräsenz und Stageacting. Ganz stark. EVIL INVADERS schaffen es das Räudige von EXCITER (welchen sie auch mit einem „Violence & Force“ Cover huldigten) mit dem Anspruch von Techno-Thrashern der Marke REALM und frühen TOXIK zu verbinden. Im momentanen Retroboom genießen EVIL INVADERS eine echte Ausnahmeposition und wirken extrem eigenständig. Auf der Bühne wurde gepost, rochiert und gerockt, dass es allein optisch eine wahre Wonne war. Wenn EVIL INVADERS so weitermachen, dann wird das noch richtig spannend, und etablierte Bands können sich warm anziehen. Selten eine Band gesehen, welche mit nur einer E.P. im Rücken dermaßen professionell agiert.




Setlist


Speed Invasion


Driving Fast

Tortured By The Beast

Alcoholic Maniac

Violence & Force (EXCITER-Cover)

Siren

Stairway To Insanity

Victim Of Sacrifice

Evil Invaders


























Mit ATTIC gab sich eine Band die Ehre, welche im Underground abgefeiert wird wie kaum eine Zweite. Einerseits zu recht, denn ihr Debutalbum „The Invocation“ ist ein saustarkes Werk, welches subjektiv zu begeistern weiß. Objektiv muss man jedoch auch sagen, dass die „Inspirationsgeber“ MERCYFUL FATE & KING DIAMOND sehr omnipräsent sind. Für die ganz schmerzfreien gab es mit „Black Funeral“ auch noch ein MERCYFUL FATE Cover. Dagegen sind PORTRAIT ein Muster an Eigenständigkeit. Trotzdem ist es natürlich gut gemacht, was die Herren auf die Bühne zaubern. Stilecht mit Schminke und großen Kandelabern auf der Bühne, hielten ATTIC eine unterhaltsame Messe für den Gehörnten ab. Auch bei Tageslicht verfehlten die treibenden Hymnen ihre Wirkung nicht, und da das Gros der KIT Besucher in der Regel kein Problem mit Falsettgesang hat, durften ATTIC den Auftritt als Erfolg verbuchen.




Setlist



Funeral In The Woods

Join The Coven

Satan's Bride

Edlyn

The Invocation

Evil Inheritance

The Headless Horseman

Black Funeral (MERCYFUL FATE-Cover)





















TORANAGA stellten dann wieder einmal unter Beweis, warum -wenn man von Thrash Metal spricht- selten von Bands aus Großbritannien die Rede ist. (Ausnahmen -ONSLAUGHT, SABBAT, alte XENTRIX- bestätigen die Regel). TORANAGA stehen für Früh 90er Midtempo Thrash, welcher eben stark nach einer Zeit klingt, in der die meisten Thrash Bands das Tempo rausnahmen und versuchten „erwachsener“ zu klingen ( METALLICA sei „Dank“). Wie wir heute wissen, waren diese Alben selten die Highlights in den Diskographien dieser Bands. Und so rauschten auch TORANAGA mit ihrem Riffgeschiebe ziemlich an mir vorbei. Vielleicht tue ich der Band unrecht, aber meins war es nicht. Auch kann ich mich an keinen Song wirklich erinnern.


Setlist

Hammer To The Skull

Psychotic

Dealers In Death

Sword Of Damocles

Ultimate Act Of Betrayal (New Song)

Sentenced

The Shrine



































King Fowley und seine OCTOBER 31 sind schon ne Marke. Optisch ein Traum und auch musikalisch nicht gerade anbiedernd. Ihr kauziger und unkommerzieller Heavy Metal passt perfekt auf ein Festival wie das KIT. Allerdings wirklich nur hier hin...Auch wenn OCTOBER 31 das Metal-Heart am rechten Fleck und auch ein paar coole Songs am Start haben, so ganz zur Klassiker-Formation reicht es nicht. Weil ihnen das aber scheißegal sein dürfte und sie sich einfach als musikmachende Fans präsentieren, machte es Spaß ihnen zuzuschauen. OCTOBER 31 boten einen guten Querschnitt aus ihren Alben, wo eine Hymne wie „Meet Thy Maker“ noch einmal richtig herausstach. Keine Enttäuschung, aber auch keine Magie.




Setlist


Visions Of The End

The Warlock

The Chosen One

Commit To Sin

Salem's Curse

Meet Thy Maker

Rivet Rat

Powerhouse

A Million Goodbyes

Power And The Glory (SAXON-Cover)





























Die bei OCTOBER 31 fehlende Magie gab es dafür bei JACK STARR'S BURNING STARR. Mit „Go Down Fighting“ wurde der metallene Reigen eröffnet und bot den Auftakt zu einem gelungenen (wenn auch leider zu kurzem) Querschnitt durch die Historie des ehemaligen VIRGIN STEELE Gitarristen. Es kamen Songs von fast allen Alben (bis auf das Debut „Rock The American Way“) zum Zuge. Außerdem noch zwei Nummern vom unterbewerteten „GUARDIANS OF THE FLAME“ Album. Neben dem Guitar-Virtuoso stach vor allem Sänger Todd Michael Hall hervor. Was nun weniger an seiner neuen Kurzhaarfrisi lag, sondern vielmehr an seinen brilliant vorgetragenen Powervocals. Mit Abstand der beste Sänger des Festivals. BURNING STARR waren auf den Punkt perfekt eingespielt und wussten das Publikum mitzureissen und zu begeistern. So und nicht anders wird klassischer, melodischer US Power Metal gespielt. Virtuos und doch catchy. Von Breitwandepen, wie man sie sich von MANOWAR wünscht („Day Of The Reaper) über giftige Up-Tempo Kracher („No Turning Back“) zu klassischen Speed Hymnen („Evil Never Sleeps“) war alles, was man sich wünschen konnte, dabei. Für mich zusammen mit LIEGE LORD die Gewinner des Wochenendes.





Setlist


Go Down Fighting

The Flame That Never Dies (GUARDIANS OF THE FLAME Song)

Blaze Of Glory

Guitar Solo

Land Of the Dead

Day Of The Reaper

No Turning Back!

Sands Of Time

Conspiratos Sanctos (GUARDIANS OF THE FLAME Song)

Burning Starr

Evil Never Sleeps





















Als nächstes waren STEEL PROPHET an der Reihe. Waren die Herren um Sänger Rick Mythiasin und Gitarrist Steve Kachinsky in den 90ern viel und gern gesehene Gäste auf deutschen Bühnen, so haben sie sich in der letzten Dekade doch ziemlich rar gemacht. Da Herr Mythiasin den heutigen Gig im Rollstuhl absolvieren musste, war er naturgemäß in seiner Agilität eingeschränkt, doch man merkte ihm ständig an, dass er am liebsten explodieren wollte. Immer wieder versuchte er aufzustehen. Seine Mitmusiker drehten indes vollends am Rad. Sowohl Steve als auch Basser Vince sprangen herum wie Gummibälle auf Steroiden. Dadurch driftete die musikalische Darbietung mitunter ins Chaotische, und manchmal wussten die Herren Musiker vor lauter Begeisterung nicht mehr wo und in welchem Song sie sich gerade befanden. Dem Spaß tat dies allerdings keinen Abbruch. Im Gegenteil: STEEL PROPHET waren ein echtes Naturereignis. Darüber hinaus offerierte und der L.A. Fünfer solche Perlen wie „Death“, „When Six Was Nine“ oder den Ultrakracher „Strange Encounter“. Eine überraschend gute Version von QUEEN's „Bohemian Rhapsody“ machte den Auftritt perfekt. Welcome Back Guys...you have been missed.




Setlist


The Ides Of March


Montag

Sleep Of Despair

When Six Was Nine

One Way Out

Trickery Of The Scourge

Penance Of Guilt

Earth And Sky

Death

Bohemian Rhapsody (QUEEN-Cover)

Strange Encounter
























Der Co-Headliner ANGEL WITCH entpuppte sich als höchst professionelle und gut eingespielte Einheit. Man merkte den Mannen um Kevin Heybourne ihre Routine durch die aktuellen Tourneen sofort an. Wo bei STEEL PROPHET mitunter enthusiastisches Chaos wütete, war bei ANGEL WITCH alles an seinem Platz. Sowohl die Musiker als auch die Noten, welche sie ihren Instrumenten entlockten. Ist wohl eine Geschmacksfrage, was mehr begeistert. ANGEL WITCH konzentrierten sich hauptsächlich auf ihr 1980er Debut und einen Farbtupfer aus ihrem aktuellen Werk, welches musikalisch an die alten Zeiten anknüpft. Aus Kevin's Speed Metallischen Bay Area Tagen gab es nix. Dürfte die meisten Anwesenden aber auch nicht gestört haben. Das abschließende „Angel Witch“ einte die Halle in ähnlichem Maße wie das Tags zuvor bei „Medieval Steel“ der Fall gewesen war. Guter Auftritt der NWoBHM Legende.




Setlist


Atlantis

Confused

Dead Sea Scrolls

White Witch

Sorcerers

Gorgon

Guillotine

Free Man

Dr. Phibes

Angel Of Death

Baphomet

Angel Witch
























WARLORD sind ein metallenes Phänomen. Obwohl ihre epischen und melancholischen Kompositionen sehr verträumt sind und mitunter hart am Kitsch kratzen, genießen WARLORD im Metal Untergrund einen exzellenten Ruf. Was damit zusammen hängen mag, dass WARLORD absolut eigenständig klingen und dass in uns Metallern doch ein sensibles Herz schlägt. Auch ich kann und will mich der Magie WARLORD's nicht entziehen und vergöttere die Frühwerke. Auch das Album mit HAMMERFALL Fronter Joacim Cans empfinde ich als gelungen, und trotzdem wurde der Auftritt WARLORD's nur zum Teil zum erhofften Triumphmarsch. Einerseits lag es am teils furchtbaren Sound (es ist eine lange Tradition bei KIT-Headlinern, dass deren Soundmenschen denken, sie wissen es besser und nicht auf die Profis vor Ort hören...siehe VIRGIN STEELE etc..). Die Quittung gibt es jedesmal. Ebenso wenig glücklich war die Entscheidung nahezu ALLE Klassiker zu Beginn des Sets zu verbraten und dann einen Block von 4 gänzlich neuen Stücken und noch zwei Songs vom Cans' Album zu bringen. Dann war natürlich irgendwann die Luft raus. Das hätte man geschickter machen können. Was zumindest auch bei mir für Verwirrung sorgte war die Tatsache, dass man mit Giles Lavery einen anderen Sänger präsentierte als auf dem neuen Album. Richard M. Anderson war doch auch schon unter dem Pseudonym Damien King III in den 80ern bei WARLORD aktiv und hat mit den Italienern MARTIRIA Alben aufgenommen, die den alten WARLORD Sachen zumindest stilistisch recht nahe kommen. Lavery machte seine Sache zwar OK, aber -und nun lege ich mich wahrscheinlich mit dem halben Metaluntergund an- Joacim Cans machte seine Sache besser. Und ja: Ich habe WARLORD mit Cans zweimal live gesehen, beziehe mich hier also nicht auf das Album. Cans hatte sowohl gesanglich als auch mit der emotionalen Performance eines echten Fans die Nase vorn. Trotz dieser nicht optimalen Bedingungen gelang es WARLORD bei Songs wie „Lost And Lonely Days“, „Deliver Us From Evil“ oder „Soliloquy“ Traumwelten zu erschaffen und Gänsehaut zu erzeugen. Dieses Review klingt negativer als es gemeint ist...die Erwartungen waren nur immens. Und so wurde es „nur“ eine richtig geile Show. WARLORD sind nach wie vor eine Klasse für sich und mit keiner anderen Band zu vegleichen. Hoffen wir dass der Elan des neuen Albums dazu genutzt wird weitere Shows zu spielen und dass nicht wieder 10 Jahre sang- und klanglos vergehen.





Setlist


Deliver Us From Evil

Winter Tears

Child Of The Damned

Penny For A Poor Man

Black Mass

Mrs. Victoria

Lost And Lonely Days

Aliens

Soliloquy

City Walls Of Troy

Kill Zone

Father

Glory

War In Heaven

Winds Of Thor


Zugabe:

Beginning / Lucifer's Hammer

Achilles Revenge





Keep It True 2013 bot viel Qualität und emotionale Momente, welche man so auf keinem anderen Event der Welt erleben kann. Bandauswahl und Stimmung waren exquisit und für jeden, der nur ansatzweise etwas mit traditionellem Metal anfangen kann, war mit Sicherheit etwas dabei. Und es hört nicht auf: Für nächstes Jahr stehen u.A. JAG PANZER (mit Original-Gitarrist Joey Tafolla), LETHAL, HEXX und FLOTSAM & JETSAM (mit special Oldschool Show) in den Startlöchern. Wir sehen uns.




Konzert:

Keep It True 2013 - Freitag

Konzert vom Keep It True. Diese drei Wörter reichen im Grunde schon aus, um jedem traditionell veranlagten Banger ein seliges Grinsen ins Gesicht zu zaubern, und das nicht ohne Grund: Seit nunmehr 10 Jahren verwöht uns Oliver Weinsheimer mit einer erlesenen Auswahl an interessanten Newcomer Acts und unvergessener Helden aus der metallischen Jurazeit. Auch 2013 war dies nicht anders, und neben den musikalischen Highlights lockten darüber hinaus die einzigartige familiäre Atmosphäre und ein stark bestückter Metalmarkt nach Lauda-Königshofen. Hoffentlich geht das noch weitere 10 Jahre so weiter.



Da ich ja ein zartes Seelchen bin, zeigt sich für die ganz harten Bands (MORBID SAINT / POSSESSED) mit Holger Ziegler ein Gastrezensent und Thrashlunatic verantwortlich, dem ich an dieser Stelle nochmal ein „Vielen, vielen Dank“ sagen möchte.








Los ging es mit dem hoffnungsvollen Newcomer BORROWED TIME. Wenngleich die Jungs aus Michigan noch kein vollständiges Album vorweisen können, so gibt es doch schon eine Reihe an Veröffentlichungen. In meinen Ohren bieten BORROWED TIME einen stimmigen Mix aus kauzigem US Metal und ursprünglichem NWoBHM. Auf der Bühne kam das super authentisch 'rüber und stimmte perfekt auf das ein, was da noch alles kommen sollte.



Setlist


Burning Mistress

Midnight Tygers

Black Olympia

Libertine

Of Nymph And Nihil...

Sailor On The Seas Of Fate

Dawn For The Glory Rider

Fog In The Valley





ELIMINATOR vielen leider der anfänglich erwähnten „familiären Atmosphäre“ zum Opfer. Reden, freuen und sich gegenseitig feiern...ihr wisst wie das ist.




















Aber von AIR RAID konnte mich keiner abhalten. Gelten die E.P. und das Album „Night Of The Axe“ doch zum stärksten was der traditionelle Heavy Metal im letzten Jahr hervorgebracht hat. Und auch auf der Bühne gaben sich AIR RAID keine Blöße, sondern Vollgas. Sänger Michael Rinakakis ist eine wahre Rampensau und ein extrem starker und eigenständiger Vocalist. Auch seine Hintermannschaft zauberte eine klassische, entfesselte Metalshow auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Kracher wie „Night Of The Axe“, „Riding Out“ oder „Call Of The Warlock“ taten ihr übriges damit AIR RAID als Sieger vom Platz gehen konnten und als eines der absoluten Highlights des diesjährigen KITs galten.



Setlist


Night Of The Axe

The Lost City

Annihilation

Riding Out

Free At Last

Call Of The Warlock

Midnight Burner

When The Sky Turns Red

A Blade In The Dark




























Mit HIGH SPIRITS folgte gleich der nächste hochkarätige Newcomer. Auch wenn Mastermind Chris Black auf der Bühne ein wenig so wirkt wie Physik-Nerd Sheldon Cooper, so gibt es bei HIGH SPIRITS mitnichten verkopfte Intellektualmucke zu hören, sondern volle Energie und Emotion aus dem Bauch heraus. Die ganze Band rotzte engagiert ihr Material herunter und bedachte neben dem formidablen Album „Another Night“ auch diverse Demos und die neue Vinyl-Only E.P. „2013“. Durch das Mehr an Räudigkeit, welches HIGH SPIRITS live an den Tag legten, vernahm ich in meiner Nähe auch Stimmen, welche den Amis eine Nähe zu skandinavischen Rotzrockern der 90ern attestierten. GLUECIFER, HELLACOPTERS anyone?. Aber auch dieser Querverweis funktionierte in Verbund mit 80er Melodic Metal bestens, und so wurden HIGH SPIRITS nach allen Regeln der Kunst abgefeiert.



Setlist


When The Lights Go Down

Full Power

I Need To Know

Another Night In The City

Torture

Midnight Sun

Never Going Back

Nights In Black

Going Up

High Spirits

Don't Look Down

Running Home



























Die Thrasher MORBID SAINT aus Sheboygan/Wisconsin, sind ein Paradebeispiel für eine typische KIT-Band. Die Band veröffentlichte Ende der 80er ihr einziges offizielles Album. Trotz einiger Re-Releases war das Album „Spectrum Of Death“ immer recht schwer zu bekommen und entwickelte sich dadurch zur Kultscheibe. Nicht zu unrecht! So räudiger Thrash wie auf „Spectrum Of Death“ war zum Ende der Thrash-Hochzeit nicht mehr oft zu hören. Die Band ist seit einiger Zeit wieder aktiv und spielt nun, über 20 Jahre nach ihrem Debut, ihre ersten Europa Gigs. Für den Europaabstecher ist die Band leider zum Quartett geschrumpft und nur mit einem Gitarristen unterwegs. Gitarrist Jay Visser, neben Sänger Pat Lind das zweite verbliebene Originalmitglied, fällt nicht nur durch seine tierische Lockenmatte auf, sondern auch durch eine verdammt tighte Gitarrenarbeit und einige erstklassige Soli. Überhaupt ist das gesamte Zusammenspiel verdammt tight, lediglich Fronter Pat hat sein Gebrülle etwas mehr in Richtung Death Metal geschoben, was aber zu verkraften ist. Als Einstieg diente das etwas langsamere „Destruction System“ vom gleichnamigen letzten Demo. Mit „Lock Up Your Children“ ging es dann in die Vollen. Die folgende Ansage von Fronter Pat gab dann schon den Rest der Setlist vor: „Okay, let’s play the whole Shit…“. Die Jungs trümmerten das komplette „Spectrum Of Death“ Album durch und als Abschluss gab es noch „Thrashaholic“ hinten drauf. Saubere Vorstellung, so muss das sein! Folgendes Schmankerl sollte noch erwähnt werden. Als Sänger Pat die Menge zu einer Wall Of Death aufforderte, wurde das mit nicht wenigen Mittelfingern und Pfiffen beantwortet. Sichtlich überrascht, gab der Fronter dieses Vorhaben auch gleich wieder auf. Mit so neumodischem Ferz kann man hier nicht punkten. (Holger Ziegler)




Setlist


Destruction System

Lock Up Your Children

Burned At The Stake

Assassin

Damien

Crying For Death

Scars

Beyond The Gates Of Hell

Thrashaholic



















Nachdem John Mortimer beim zweiten Teil der N.W.O.B.H.M. Jubiläums Show eine sehr gute und agile Figur gemacht hat, war es nur zu klar, dass er für eine komplette Show mit seiner Band HOLOCAUST beim KIT aufschlagen musste. Ein Jahr später war es dann auch so weit. Dass Mortimer auch in fortgeschrittenem Alter noch richtig Metal ist, zeigte sich nicht nur an seinem DESASTER Shirt, sondern auch an seiner energischen und kraftvollen Performance. HOLOCAUST gaben den Fans wonach sie gierten. Egal ob „Death Or Glory“, „The Nightcomers“ oder das unsterbliche „Heavy Metal Mania“, die Fans frassen HOLOCAUST aus der Hand. Textzeilen wie „I've got Heavy Metal music in my blood, and I'd like to give it to you if I could.“ wurden selten mit mehr Inbrunst zelebriert als hier. Geile Sache das.



Setlist


It Don't Matter To Me

No Nonsense

Death Or Glory

Expander

Only As Young As You Feel

Love's Power

The Small Hours

Smokin' Valves

Iron Will

Heavy Metal Mania

The Nightcomers




























Ich glaube seit dem ersten Keep It True wurde versucht MEDIEVAL STEEL dazu zu bewegen nach Deutschland zu kommen. Irgendwas kam immer dazwischen. 2013 hat es endlich funktioniert und MEDIEVAL STEEL rockten mit Original Sänger Bobby Franklin Lauda-Königshofen. Leider wurde es zu einer etwas ambivalenten Veranstaltung, da MEDIEVAL STEEL den Fehler machten bei 14 gespielten Stücken 9 neue und unbekannte Songs unterzubringen, was das Ganze etwas zäh machte. Im Umkehrschluss fehlten dadurch Hammersongs wie „Lost In The City“ oder „Ghost From The Battlefield“. Fairerweise muss man aber sagen, dass die neuen Stücke dem Namen MEDIEVAL STEEL durchaus gerecht werden und Lust auf das neue Album machen. Als am Ende die ultimative Hymne „Medieval Steel“ erklang und aus tausenden von Kehlen inbrünstig mitgesungen wurde, war das alles sowieso wieder egal. Ein absoluter Gänsehautmoment. Wenn jemand immer noch nicht kapiert hat, was das KIT so besonders macht...diese 4 Minuten hätten es jedem klar gemacht. Emotionen in ihrer reinsten Form.



Setlist


War Machine

Battle Beyond The Stars

The Man Who Saw Tomorrow

Warlords

Powersurge

To Kill A King

Tyrant Overlord

Heaven Help Me

The Killing Fields

Stranger In Time

Tears In The Rain

Circle Of Fire

They Shall Not Kill

Medieval Steel




















Nun wurde es Zeit für das absolute Highlight und Headbangers Heaven on Earth. Die amerikanische Speed Metal Legende LIEGE LORD stürmte die Bühne und bereits mit „Fear Itself“ war klar, dass es die Jungs um Sänger Joseph Comeau noch einmal wissen möchten. In den folgenden gut 80 Minuten wurde nahezu das komplette „Master Control“ Album dargeboten. Garniert wurde das Ganze mit den besten Tracks der ersten beiden Alben. LIEGE LORD präsentierten sich als fulminant eingespielte Einheit, welche in ihrem Genre keine Konkurrenz zu fürchten braucht. Auch wenn auf der Bühne nicht allzuviel Action angesagt war, so zermalmten LIEGE LORD allein durch ihre Präsenz den Großteil der Konkurrenz zu Staub. Songs wie „Speed Of Sound“, „Dark Tale“ oder „Broken Wasteland“ und „Master Control“ gehören zu den absoluten Sternstunden des Heavy Metal. Bassist Matt Vinci erzählte mir, dass es die Show nur unter der Prämisse gegeben hat, dass LIEGE LORD nun wieder voll angreifen und auch ein neues Album in der Pipeline ist. Schön, dass eine der besten und wichtigsten Heavy Metal Bands ever wieder da ist. Wielding the Iron Fist forever...



Setlist


Fear Itself


Eye Of The Storm

Dark Tale

Broken Wasteland

Cast Out

Kill The King

Feel The Blade

Rapture

Speed Of Sound

Rage Of Angels

Drum Solo

Fallout

Guitar Solo

Vials Of Wrath

Master Control


Zugabe:
Prodigy (Intro)

Wielding Iron Fists










Die ersten Reunion Gigs spielte Fronter Jeff Becerra mit Sadistic Intent als Backing Band. Mittlerweile hat er ein festes Line Up um sich geschart , und das merkt man auch. Die Band wirkt auf der Bühne wie eine geschlossene Einheit, sei es beim Stageacting als auch beim Outfit. Nun müssen POSSESSED auch noch spielerisch überzeugen…, das taten sie auf ganzer Linie. Nach „The Heretic“, ging es gleich mit „Swing Of The Axe“ zur Sache. Jeff Becerra, seit einer Schussverletzung querschnittsgelähmt, röhrt im Rollstuhl sitzend unverkennbar wie zu „Seven Churches“ Tagen. Weiter ging es mit Songs vom eher ungeliebten zweiten Album „Beyond The Gates“ („Tribulation“; „Seance“) und „Storm In My Mind“ von der „Eyes Of Horror“ EP, sowie einem neuen Song. Danach gab es am Stück (!!!) das komplette „Seven Churches“ Meisterwerk, bis zum abschließenden „Death Metal“ als Zugabe. Zwar werden POSSESSED nicht als ein Headliner mit „magischen Momenten“ in die Historie des Keep It True eingehen, aber wahrscheinlich als der Härteste. Das jetzt nicht unbedingt Thrash/Death affine Publikum auf dem Keep It True hatte auch nichts an der Performance auszusetzen. In dieser Besetzung könnte ich mir sogar durchaus ein neues Album vorstellen. Mal sehen, was da noch kommt. Für mich genau der richtige Abschluss des ersten Festivaltages. (Holger Ziegler)



Setlist


The Heretic

Swing Of The Axe

Tribulation

Seance

The Crimson Spike

Storm In My Mind

The Exorcist

Pentagram

Burning In Hell

Evil Warriors

Seven Churches

Satan's Curse

Holy Hell

Twisted Minds

Fallen Angel

Zugabe:

Death Metal






Review:

Steelhammer

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U.D.O. haben in den letzten Jahren praktisch einen konsequenten 2-Jahres-Releasewechsel was ihre Alben angeht eingehalten, in der Regel noch aufgefrischt mit passenden Touren zwischen den Releases – und auch die neue Platte, „Steelhammer“, macht da nicht wirklich die Ausnahme. Anders ist bei „Steelhammer“ im Gegensatz zum Vorgänger jedoch der Besetzungswechsel: Gitarrist Stefan Kaufmann ist (aus gesundheitlicher Raison) nicht mehr am Saiteninstrument tätig und verdingt sich neuerdings als Produzent und die 2. Gitarre von Igor Gianola wechselte außerdem noch das Ensemble – und nun steht die Band unter dem Ex-ACCEPT-Sänger mit 2 komplett neuen Gitarristen da. Geht das gut?

Also ich sage es mal in charmanter Ruhrgebiets-Manier: Ja, aber sowas von! Mit einigen klassischen Heavy Metal Nummern die sich irgendwie hervorragend in das Einreihen, was man von der Formation kennt („Death Ride“, „Metal Machine“) wird ein gewisser musikalischer Kern definiert, welcher natürlich auch nicht arm an Live-Mitgröhl-Headbang-Parts ist („Time Keeper“, „Stay True“) und auch gerne mal etwas schneller wird. Aber auch an Abwechslung muss es bei immerhin 14 Titeln nicht mangeln – so ist „Heavy Rain“ eine wirklich starke Ballade (richtig, eine „starke Ballade“; seltenes Exemplar der Gattung „Ballade“) die die absolut kraftvolle Stimme vom Herrn Dirkschneider vor einigen Piano-Akkorden ganz hervorragend rausstellt. „Devil’s Bite“ beginnt mit etwas seltsamen, nach 8-Bit Musik klingenden Synthie-Sounds, geht anschließend aber in ein gepflegtes Metal-Orchester über. Besonders erwähnenswert ist der Song „Basta Ya“, da das Ding in Spanisch gesungen ist, sowohl das textlich sehr gute „A Cry Of A Nation“. Und auch wenn ich konkret mit „Basta Ya“ ein paar Problemchen habe (denn der Sinn der Übung bleibt mir ähnlich des aktuellen HAMMEFALL-Releases mit spanischen Texten leider ein wenig im Dunklen, das Teil klingt aber trotzdem irgendwie geil): Langweilig wird es einem wohl eher weniger.

Weder die neuen Gitarren, noch die neue Produktion fallen irgendwie negativ auf - wirft man sich mal fix einen der Vorgänger ein mag man sogar guten Gewissen sagen, dass da was Letzteres angeht so einiges besser geworden ist.

Daher muss ich schließen: STEELHAMMER geht eigentlich so auf die Ohren wie der Titel es suggeriert: Starker Heavy Metal Sound mit wenigen, dafür aber gelungenen Experimenten, einigen potentiellen Live-Reißern und einem aufgefrischtem Sound - kurzum, die Platte kann man sowohl unter dem Schatten vorheriger Releases als auch anderer, namentlich nun mal nicht genannter Bands empfehlen – geht nämlich gut nach vorne, das Teil!

Steelhammer


Cover - Steelhammer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 61:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Home

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Wer sich mit dem Line-Up von OFF WITH THEIR HEADS näher befasst, bekommt ziemlich schnell Kopfschmerzen, so häufig, wie sich die Musiker dort die Klinke in die Hand geben. Dabei scheint es so gut wie nie böses blut zu geben und ein produktives Arbeitsklima zu herrschen, dessen neuestes Ergebnis das dritte Album ist. „Home“, für sich das OFF WITH THEIR HEADS drei Jahre Zeit genommen haben, entpuppt sich als mit eingängigen, schnellen Punksongs vollgestopft. Punksongs, die vor Energie förmlich zu vibrieren scheinen und dem Hörer keine Verschnaufpause gönnen. Gitarren und Drums treiben die Nummern nach vorne und geben gleichzeitig dem rauen Organ von Sänger/ Gitarrist Ryan Young genügend Raum zur Entfaltung. So entstehen mitreißende Songs Marke „Shirts“, die kurz, knackig und auf den Punkt kommend sind. OFF WITH THEIR HEADS haben hier alles richtig gemacht und können sich mit im Mainstream angekommenen Bands wie THE GASLIGHT ANTHEM messen, ohne ihren eigenen Charme verloren zu haben.

Home


Cover - Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 30:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hope In Hell

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Die dicke „Überraschung“ lasse ich gleich zu Anfang aus dem Sack: Wo auf nem Plattencover etwas zu sehen ist, das wie ein Amboss aussieht, da ist auch 2013 zu 100% ANVIL drin. So viel zur Überraschung. Aber „Hope In Hell“ mit einem „same procedure as every year“ abzutun, wird der neuen ANVIL nun auch nicht gerecht. ANVIL haben es nämlich geschafft einige ihrer eingängigsten Songs seit „Forged In Fire“ einzuhämmern. Gerade „The Fight Is Never Won“ hätte auch auf dem '83er Meisterwerk stehen können. Über die gesamte Spielzeit fällt auf, dass sich ANVIL diesmal viel Mühe mit den Melodien gegeben haben. Die Songs sind super ausgearbeitet und verbinden den ureigenen und tierisch unkommerziellen Sound ANVIL's mit großen Melodien und catchy Singalongs. Auch Fronttier Lips hat sich bei seinen Vocals richtig reingehängt und liefert seine beste Performance seit....seit der Steinzeit ab. Robbo groovt einmal mehr wie Hölle und Monster-Dauerwelle Sal Italiano hat sich ohrenscheinlich mit seinem Bass gut bei ANVIL eingelebt. Egal ob es schleppend wie in „Call Of Duty“ oder speedmetallisch-rasant zu Sache geht: ANVIL sind jederzeit Herr der Lage. Neben aller powermetallischen Energie hat diesmal auch eine Spur oldschool Heavy Rock und manchmal ein leichtes Punk-Feeling Einzug erhalten, was ANVIL aber super zu Gesicht steht. „Hope In Hell“ ist qualitativ kein zweites „Metal On Metal“ oder „Forged In Fire“, aber es ist überraschend nah dran und setzt den mit „This Is Thirteen“ begonnenen Aufwärtstrend weiter fort. ANVIL bleiben ihren Roots treu, setzen ein paar neue Akzente und liefern so ein weiteres gelungenes Album ab. Auf die nächsten 15 Scheiben.

Hope In Hell


Cover - Hope In Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:56 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Confessions

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In den späten 1990ern war die Welt auf den Kopf gestellt: Die heißesten Sleeze- und Glam Rock Bands kamen mit den HELLACOPTERS und GLUECIFER aus Skandinavien, und BUCKCHERRY waren mit ihren ersten Alben nur kleine Lichter im Vergleich zu den Stadionrock-Bands, die sich sonst in Kalifornien rumtrieben. Um nur die großen drei mit MÖTLEY CRÜE, GUNS 'N' ROSES und AEROSMITH zu nennen. Heute bin ich froh, dass BUCKCHERRY durchgehalten haben bzw. sich seit 2005 wieder zusammengerauft haben. "Confessions" ist ihr sechstes Album - und es hört sich frischer an als alle vorherigen zusammen. Ja, vielleicht war "15" erfolgreicher und hittiger, aber "Confessions" ist dichter - wie eine einzige überschäumende Party im Sommer. Es geht mit "Gluttony" los - der Liedtext ist eine einzige Rechtfertigung gegenüber der Freundin, haha - und spätestens mit dem Chorus bestellt man sich das erste alkoholische Getränk. Das Album hat alle Elemente für die Choreografie des Abends, selbst die Abrechnung mit der letzten Beziehung ("Nothing Left But Tears") wird noch zum Feiern genutzt, die Sterne kann man sich zum Dosenöffner "The Truth" angucken, beim Planschen im Swimmingpool ist ein Midtempo wie "Wrath" bestimmt nicht schlecht, (Eng-) Tanzen geht zu "Greed" - und zu "Water" geht sicher auch einiges anderes, der Song streitet sich mit "Air" um die Krone als Hit des Albums. Bei beiden Songs läßt sich Gitarrist Keith Nelson zu seltenen Gitarrensoli hinreißen, "Water" könnte aus den Achtzigern direkt ins Heute gebeamt worden sein, inklusive Schellenkranz mit gebatiktem Tuch dran. Warum man auf diese Ausnahme überhaupt hinweisen muss? Weil beide Gitarren über den Rest des Albums immer genau auf den Punkt songdienlich spielen - alle Songs sind so geschrieben, dass alle Instrumente zusammen alles geben, es wird keine Zeit mit überflüssigen Egotrips verschwendet. Josh Todds Stimme hört sich inzwischen an wie in Whiskey eingelegt - unverständlich, dass Slash ihn vor zehn Jahren als Sänger für Velvet Revolver abgelehnt hat. Die Texte sind mit viel "ohohooho" nicht wirklich schwierig, da kann man auch mit 3 Promille noch sicher mitsingen. Wer nach diesem Review verkatert zurück bleibt: Album wieder aus der Anlage nehmen und ein Wasser trinken. Und zur nächsten Party einfach wieder einschmeißen.

Confessions


Cover - Confessions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Circle

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Ein Bonmot von AMORPHIS-Gründer und Leadgitarrist Esa Holopainen lautet, er sei heute froher denn je, dass die Band Amorphis heiße - man sei halt nicht durch den Namen bereits auf eine Stilrichtung festgelegt, "so wie ROTTEN SOUND". Nein, AMORPHIS mäandern seitdem zwischen mindestens drei Stilrichtungen, und jeder Hörer und jede Hörerin wird seine eigenen Favoriten unter den den bisher zehn Studioalben haben. Und jetzt kommt mit "Circle" Album Nummer elf und die Band schlägt den Bogen quer durch die eigene Schaffensgeschichte. Der Opener "Shades Of Grey" beginnt rüpelig wie "The Karelian Isthmus" (das war Death Metal anno 1992!), um dann hymnisch zu werden wie "Skyforger". Leichte Keyboard-Melodien wie für "Mission" hat Santeri Kallio auch auf "The Beginning Of Times" eingesetzt - der Song ist sehr "Mermaid". Die Uptempo-Ballade heißt "The Wanderer". Also, aus den letzten drei Alben und aus der Frühzeit sind alle Elemente neu verwoben. Dass diese fetter klingen denn je liegt an Peter Tägtgren. Diese schwedisch-finnische Kollaboration ist die beste Idee seit Erfindung des Kühlschranks im Probenraum. Ich hätte gern Mäuschen im Studio gespielt - denn das Ergebnis klingt, als hätten Band und Produzent fast blind gewusst, was sie von dem anderen gern hören wollen: Fette Gitarren, akzentuierter Gesang - Peter Tägtgren schafft es sogar, den in Songs wie "Hopeless Days" durchklingenden Schmalz auf ein erträgliches Maß zu bringen. Songtexter Pekka Kainulainen, das heimliche siebte Mitglied von AMORPHIS, hat dafür gesorgt, dass eine Menge "Magic and Mayhem" sich als roter Faden durchzieht - es geht um Heimat- und Obdachlose, um Suchende und Leute, die ein bißchen aus Zeit, Welt oder Gesellschaft ausgestoßen sind. Auch Nuclear Blast hat sich einiges ausgedacht, um dieses Album wertig zu verpacken: Die LP gibt es in schwarz, farbig oder weiß, die CD mit Bonustrack, Bonus-DVD (jeweils im Digisleeve) und Mini-Poster.

Circle


Cover - Circle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:22 ()
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THE DILLINGER ESCAPE PLAN haben Tourpläne

THE DILLINGER ESCPAE PLAN werden im Herbst auf Europatour sein und an folgenden Tagen in Deutschland Halt machen:


02.10.2013 Karlsruhe - Substage

03.10.2013 München - Strøm

15.10.2013 Leipzig - Conne Island

16.10.2013 Berlin - Lido

23.10.2013 Hamburg - Knust


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