Konzert:
Keep It True 2013 - Samstag
Konzert vom Samstag:
Der zweite Tag wurde von den Belgiern EVIL INVADERS lautstark eingeläutet. EVIL INVADERS zelebrieren ihren Speed Metal geradezu. Hier stimmt alles. Sowohl Songs als auch Bühnenpräsenz und Stageacting. Ganz stark. EVIL INVADERS schaffen es das Räudige von EXCITER (welchen sie auch mit einem „Violence & Force“ Cover huldigten) mit dem Anspruch von Techno-Thrashern der Marke REALM und frühen TOXIK zu verbinden. Im momentanen Retroboom genießen EVIL INVADERS eine echte Ausnahmeposition und wirken extrem eigenständig. Auf der Bühne wurde gepost, rochiert und gerockt, dass es allein optisch eine wahre Wonne war. Wenn EVIL INVADERS so weitermachen, dann wird das noch richtig spannend, und etablierte Bands können sich warm anziehen. Selten eine Band gesehen, welche mit nur einer E.P. im Rücken dermaßen professionell agiert.
Setlist
Speed Invasion
Driving Fast
Tortured By The Beast
Alcoholic Maniac
Violence & Force (EXCITER-Cover)
Siren
Stairway To Insanity
Victim Of Sacrifice
Evil Invaders
Mit ATTIC gab sich eine Band die Ehre, welche im Underground abgefeiert wird wie kaum eine Zweite. Einerseits zu recht, denn ihr Debutalbum „The Invocation“ ist ein saustarkes Werk, welches subjektiv zu begeistern weiß. Objektiv muss man jedoch auch sagen, dass die „Inspirationsgeber“ MERCYFUL FATE & KING DIAMOND sehr omnipräsent sind. Für die ganz schmerzfreien gab es mit „Black Funeral“ auch noch ein MERCYFUL FATE Cover. Dagegen sind PORTRAIT ein Muster an Eigenständigkeit. Trotzdem ist es natürlich gut gemacht, was die Herren auf die Bühne zaubern. Stilecht mit Schminke und großen Kandelabern auf der Bühne, hielten ATTIC eine unterhaltsame Messe für den Gehörnten ab. Auch bei Tageslicht verfehlten die treibenden Hymnen ihre Wirkung nicht, und da das Gros der KIT Besucher in der Regel kein Problem mit Falsettgesang hat, durften ATTIC den Auftritt als Erfolg verbuchen.
Setlist
Funeral In The Woods
Join The Coven
Satan's Bride
Edlyn
The Invocation
Evil Inheritance
The Headless Horseman
Black Funeral (MERCYFUL FATE-Cover)
TORANAGA stellten dann wieder einmal unter Beweis, warum -wenn man von Thrash Metal spricht- selten von Bands aus Großbritannien die Rede ist. (Ausnahmen -ONSLAUGHT, SABBAT, alte XENTRIX- bestätigen die Regel). TORANAGA stehen für Früh 90er Midtempo Thrash, welcher eben stark nach einer Zeit klingt, in der die meisten Thrash Bands das Tempo rausnahmen und versuchten „erwachsener“ zu klingen ( METALLICA sei „Dank“). Wie wir heute wissen, waren diese Alben selten die Highlights in den Diskographien dieser Bands. Und so rauschten auch TORANAGA mit ihrem Riffgeschiebe ziemlich an mir vorbei. Vielleicht tue ich der Band unrecht, aber meins war es nicht. Auch kann ich mich an keinen Song wirklich erinnern.
Setlist
Hammer To The Skull
Psychotic
Dealers In Death
Sword Of Damocles
Ultimate Act Of Betrayal (New Song)
Sentenced
The Shrine
King Fowley und seine OCTOBER 31 sind schon ne Marke. Optisch ein Traum und auch musikalisch nicht gerade anbiedernd. Ihr kauziger und unkommerzieller Heavy Metal passt perfekt auf ein Festival wie das KIT. Allerdings wirklich nur hier hin...Auch wenn OCTOBER 31 das Metal-Heart am rechten Fleck und auch ein paar coole Songs am Start haben, so ganz zur Klassiker-Formation reicht es nicht. Weil ihnen das aber scheißegal sein dürfte und sie sich einfach als musikmachende Fans präsentieren, machte es Spaß ihnen zuzuschauen. OCTOBER 31 boten einen guten Querschnitt aus ihren Alben, wo eine Hymne wie „Meet Thy Maker“ noch einmal richtig herausstach. Keine Enttäuschung, aber auch keine Magie.
Setlist
Visions Of The End
The Warlock
The Chosen One
Commit To Sin
Salem's Curse
Meet Thy Maker
Rivet Rat
Powerhouse
A Million Goodbyes
Power And The Glory (SAXON-Cover)
Die bei OCTOBER 31 fehlende Magie gab es dafür bei JACK STARR'S BURNING STARR. Mit „Go Down Fighting“ wurde der metallene Reigen eröffnet und bot den Auftakt zu einem gelungenen (wenn auch leider zu kurzem) Querschnitt durch die Historie des ehemaligen VIRGIN STEELE Gitarristen. Es kamen Songs von fast allen Alben (bis auf das Debut „Rock The American Way“) zum Zuge. Außerdem noch zwei Nummern vom unterbewerteten „GUARDIANS OF THE FLAME“ Album. Neben dem Guitar-Virtuoso stach vor allem Sänger Todd Michael Hall hervor. Was nun weniger an seiner neuen Kurzhaarfrisi lag, sondern vielmehr an seinen brilliant vorgetragenen Powervocals. Mit Abstand der beste Sänger des Festivals. BURNING STARR waren auf den Punkt perfekt eingespielt und wussten das Publikum mitzureissen und zu begeistern. So und nicht anders wird klassischer, melodischer US Power Metal gespielt. Virtuos und doch catchy. Von Breitwandepen, wie man sie sich von MANOWAR wünscht („Day Of The Reaper) über giftige Up-Tempo Kracher („No Turning Back“) zu klassischen Speed Hymnen („Evil Never Sleeps“) war alles, was man sich wünschen konnte, dabei. Für mich zusammen mit LIEGE LORD die Gewinner des Wochenendes.
Setlist
Go Down Fighting
The Flame That Never Dies (GUARDIANS OF THE FLAME Song)
Blaze Of Glory
Guitar Solo
Land Of the Dead
Day Of The Reaper
No Turning Back!
Sands Of Time
Conspiratos Sanctos (GUARDIANS OF THE FLAME Song)
Burning Starr
Evil Never Sleeps
Als nächstes waren STEEL PROPHET an der Reihe. Waren die Herren um Sänger Rick Mythiasin und Gitarrist Steve Kachinsky in den 90ern viel und gern gesehene Gäste auf deutschen Bühnen, so haben sie sich in der letzten Dekade doch ziemlich rar gemacht. Da Herr Mythiasin den heutigen Gig im Rollstuhl absolvieren musste, war er naturgemäß in seiner Agilität eingeschränkt, doch man merkte ihm ständig an, dass er am liebsten explodieren wollte. Immer wieder versuchte er aufzustehen. Seine Mitmusiker drehten indes vollends am Rad. Sowohl Steve als auch Basser Vince sprangen herum wie Gummibälle auf Steroiden. Dadurch driftete die musikalische Darbietung mitunter ins Chaotische, und manchmal wussten die Herren Musiker vor lauter Begeisterung nicht mehr wo und in welchem Song sie sich gerade befanden. Dem Spaß tat dies allerdings keinen Abbruch. Im Gegenteil: STEEL PROPHET waren ein echtes Naturereignis. Darüber hinaus offerierte und der L.A. Fünfer solche Perlen wie „Death“, „When Six Was Nine“ oder den Ultrakracher „Strange Encounter“. Eine überraschend gute Version von QUEEN's „Bohemian Rhapsody“ machte den Auftritt perfekt. Welcome Back Guys...you have been missed.
Setlist
The Ides Of March
Montag
Sleep Of Despair
When Six Was Nine
One Way Out
Trickery Of The Scourge
Penance Of Guilt
Earth And Sky
Death
Bohemian Rhapsody (QUEEN-Cover)
Strange Encounter
Der Co-Headliner ANGEL WITCH entpuppte sich als höchst professionelle und gut eingespielte Einheit. Man merkte den Mannen um Kevin Heybourne ihre Routine durch die aktuellen Tourneen sofort an. Wo bei STEEL PROPHET mitunter enthusiastisches Chaos wütete, war bei ANGEL WITCH alles an seinem Platz. Sowohl die Musiker als auch die Noten, welche sie ihren Instrumenten entlockten. Ist wohl eine Geschmacksfrage, was mehr begeistert. ANGEL WITCH konzentrierten sich hauptsächlich auf ihr 1980er Debut und einen Farbtupfer aus ihrem aktuellen Werk, welches musikalisch an die alten Zeiten anknüpft. Aus Kevin's Speed Metallischen Bay Area Tagen gab es nix. Dürfte die meisten Anwesenden aber auch nicht gestört haben. Das abschließende „Angel Witch“ einte die Halle in ähnlichem Maße wie das Tags zuvor bei „Medieval Steel“ der Fall gewesen war. Guter Auftritt der NWoBHM Legende.
Setlist
Atlantis
Confused
Dead Sea Scrolls
White Witch
Sorcerers
Gorgon
Guillotine
Free Man
Dr. Phibes
Angel Of Death
Baphomet
Angel Witch
WARLORD sind ein metallenes Phänomen. Obwohl ihre epischen und melancholischen Kompositionen sehr verträumt sind und mitunter hart am Kitsch kratzen, genießen WARLORD im Metal Untergrund einen exzellenten Ruf. Was damit zusammen hängen mag, dass WARLORD absolut eigenständig klingen und dass in uns Metallern doch ein sensibles Herz schlägt. Auch ich kann und will mich der Magie WARLORD's nicht entziehen und vergöttere die Frühwerke. Auch das Album mit HAMMERFALL Fronter Joacim Cans empfinde ich als gelungen, und trotzdem wurde der Auftritt WARLORD's nur zum Teil zum erhofften Triumphmarsch. Einerseits lag es am teils furchtbaren Sound (es ist eine lange Tradition bei KIT-Headlinern, dass deren Soundmenschen denken, sie wissen es besser und nicht auf die Profis vor Ort hören...siehe VIRGIN STEELE etc..). Die Quittung gibt es jedesmal. Ebenso wenig glücklich war die Entscheidung nahezu ALLE Klassiker zu Beginn des Sets zu verbraten und dann einen Block von 4 gänzlich neuen Stücken und noch zwei Songs vom Cans' Album zu bringen. Dann war natürlich irgendwann die Luft raus. Das hätte man geschickter machen können. Was zumindest auch bei mir für Verwirrung sorgte war die Tatsache, dass man mit Giles Lavery einen anderen Sänger präsentierte als auf dem neuen Album. Richard M. Anderson war doch auch schon unter dem Pseudonym Damien King III in den 80ern bei WARLORD aktiv und hat mit den Italienern MARTIRIA Alben aufgenommen, die den alten WARLORD Sachen zumindest stilistisch recht nahe kommen. Lavery machte seine Sache zwar OK, aber -und nun lege ich mich wahrscheinlich mit dem halben Metaluntergund an- Joacim Cans machte seine Sache besser. Und ja: Ich habe WARLORD mit Cans zweimal live gesehen, beziehe mich hier also nicht auf das Album. Cans hatte sowohl gesanglich als auch mit der emotionalen Performance eines echten Fans die Nase vorn. Trotz dieser nicht optimalen Bedingungen gelang es WARLORD bei Songs wie „Lost And Lonely Days“, „Deliver Us From Evil“ oder „Soliloquy“ Traumwelten zu erschaffen und Gänsehaut zu erzeugen. Dieses Review klingt negativer als es gemeint ist...die Erwartungen waren nur immens. Und so wurde es „nur“ eine richtig geile Show. WARLORD sind nach wie vor eine Klasse für sich und mit keiner anderen Band zu vegleichen. Hoffen wir dass der Elan des neuen Albums dazu genutzt wird weitere Shows zu spielen und dass nicht wieder 10 Jahre sang- und klanglos vergehen.
Setlist
Deliver Us From Evil
Winter Tears
Child Of The Damned
Penny For A Poor Man
Black Mass
Mrs. Victoria
Lost And Lonely Days
Aliens
Soliloquy
City Walls Of Troy
Kill Zone
Father
Glory
War In Heaven
Winds Of Thor
Zugabe:
Beginning / Lucifer's Hammer
Achilles Revenge
Keep It True 2013 bot viel Qualität und emotionale Momente, welche man so auf keinem anderen Event der Welt erleben kann. Bandauswahl und Stimmung waren exquisit und für jeden, der nur ansatzweise etwas mit traditionellem Metal anfangen kann, war mit Sicherheit etwas dabei. Und es hört nicht auf: Für nächstes Jahr stehen u.A. JAG PANZER (mit Original-Gitarrist Joey Tafolla), LETHAL, HEXX und FLOTSAM & JETSAM (mit special Oldschool Show) in den Startlöchern. Wir sehen uns.
Konzert:
Keep It True 2013 - Freitag
Konzert vom Keep It True. Diese drei Wörter reichen im Grunde schon aus, um jedem traditionell veranlagten Banger ein seliges Grinsen ins Gesicht zu zaubern, und das nicht ohne Grund: Seit nunmehr 10 Jahren verwöht uns Oliver Weinsheimer mit einer erlesenen Auswahl an interessanten Newcomer Acts und unvergessener Helden aus der metallischen Jurazeit. Auch 2013 war dies nicht anders, und neben den musikalischen Highlights lockten darüber hinaus die einzigartige familiäre Atmosphäre und ein stark bestückter Metalmarkt nach Lauda-Königshofen. Hoffentlich geht das noch weitere 10 Jahre so weiter.
Da ich ja ein zartes Seelchen bin, zeigt sich für die ganz harten Bands (MORBID SAINT / POSSESSED) mit Holger Ziegler ein Gastrezensent und Thrashlunatic verantwortlich, dem ich an dieser Stelle nochmal ein „Vielen, vielen Dank“ sagen möchte.
Los ging es mit dem hoffnungsvollen Newcomer BORROWED TIME. Wenngleich die Jungs aus Michigan noch kein vollständiges Album vorweisen können, so gibt es doch schon eine Reihe an Veröffentlichungen. In meinen Ohren bieten BORROWED TIME einen stimmigen Mix aus kauzigem US Metal und ursprünglichem NWoBHM. Auf der Bühne kam das super authentisch 'rüber und stimmte perfekt auf das ein, was da noch alles kommen sollte.
Setlist
Burning Mistress
Midnight Tygers
Black Olympia
Libertine
Of Nymph And Nihil...
Sailor On The Seas Of Fate
Dawn For The Glory Rider
Fog In The Valley
ELIMINATOR vielen leider der anfänglich erwähnten „familiären Atmosphäre“ zum Opfer. Reden, freuen und sich gegenseitig feiern...ihr wisst wie das ist.
Aber von AIR RAID konnte mich keiner abhalten. Gelten die E.P. und das Album „Night Of The Axe“ doch zum stärksten was der traditionelle Heavy Metal im letzten Jahr hervorgebracht hat. Und auch auf der Bühne gaben sich AIR RAID keine Blöße, sondern Vollgas. Sänger Michael Rinakakis ist eine wahre Rampensau und ein extrem starker und eigenständiger Vocalist. Auch seine Hintermannschaft zauberte eine klassische, entfesselte Metalshow auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Kracher wie „Night Of The Axe“, „Riding Out“ oder „Call Of The Warlock“ taten ihr übriges damit AIR RAID als Sieger vom Platz gehen konnten und als eines der absoluten Highlights des diesjährigen KITs galten.
Setlist
Night Of The Axe
The Lost City
Annihilation
Riding Out
Free At Last
Call Of The Warlock
Midnight Burner
When The Sky Turns Red
A Blade In The Dark
Mit HIGH SPIRITS folgte gleich der nächste hochkarätige Newcomer. Auch wenn Mastermind Chris Black auf der Bühne ein wenig so wirkt wie Physik-Nerd Sheldon Cooper, so gibt es bei HIGH SPIRITS mitnichten verkopfte Intellektualmucke zu hören, sondern volle Energie und Emotion aus dem Bauch heraus. Die ganze Band rotzte engagiert ihr Material herunter und bedachte neben dem formidablen Album „Another Night“ auch diverse Demos und die neue Vinyl-Only E.P. „2013“. Durch das Mehr an Räudigkeit, welches HIGH SPIRITS live an den Tag legten, vernahm ich in meiner Nähe auch Stimmen, welche den Amis eine Nähe zu skandinavischen Rotzrockern der 90ern attestierten. GLUECIFER, HELLACOPTERS anyone?. Aber auch dieser Querverweis funktionierte in Verbund mit 80er Melodic Metal bestens, und so wurden HIGH SPIRITS nach allen Regeln der Kunst abgefeiert.
Setlist
When The Lights Go Down
Full Power
I Need To Know
Another Night In The City
Torture
Midnight Sun
Never Going Back
Nights In Black
Going Up
High Spirits
Don't Look Down
Running Home
Die Thrasher MORBID SAINT aus Sheboygan/Wisconsin, sind ein Paradebeispiel für eine typische KIT-Band. Die Band veröffentlichte Ende der 80er ihr einziges offizielles Album. Trotz einiger Re-Releases war das Album „Spectrum Of Death“ immer recht schwer zu bekommen und entwickelte sich dadurch zur Kultscheibe. Nicht zu unrecht! So räudiger Thrash wie auf „Spectrum Of Death“ war zum Ende der Thrash-Hochzeit nicht mehr oft zu hören. Die Band ist seit einiger Zeit wieder aktiv und spielt nun, über 20 Jahre nach ihrem Debut, ihre ersten Europa Gigs. Für den Europaabstecher ist die Band leider zum Quartett geschrumpft und nur mit einem Gitarristen unterwegs. Gitarrist Jay Visser, neben Sänger Pat Lind das zweite verbliebene Originalmitglied, fällt nicht nur durch seine tierische Lockenmatte auf, sondern auch durch eine verdammt tighte Gitarrenarbeit und einige erstklassige Soli. Überhaupt ist das gesamte Zusammenspiel verdammt tight, lediglich Fronter Pat hat sein Gebrülle etwas mehr in Richtung Death Metal geschoben, was aber zu verkraften ist. Als Einstieg diente das etwas langsamere „Destruction System“ vom gleichnamigen letzten Demo. Mit „Lock Up Your Children“ ging es dann in die Vollen. Die folgende Ansage von Fronter Pat gab dann schon den Rest der Setlist vor: „Okay, let’s play the whole Shit…“. Die Jungs trümmerten das komplette „Spectrum Of Death“ Album durch und als Abschluss gab es noch „Thrashaholic“ hinten drauf. Saubere Vorstellung, so muss das sein! Folgendes Schmankerl sollte noch erwähnt werden. Als Sänger Pat die Menge zu einer Wall Of Death aufforderte, wurde das mit nicht wenigen Mittelfingern und Pfiffen beantwortet. Sichtlich überrascht, gab der Fronter dieses Vorhaben auch gleich wieder auf. Mit so neumodischem Ferz kann man hier nicht punkten. (Holger Ziegler)
Setlist
Destruction System
Lock Up Your Children
Burned At The Stake
Assassin
Damien
Crying For Death
Scars
Beyond The Gates Of Hell
Thrashaholic
Nachdem John Mortimer beim zweiten Teil der N.W.O.B.H.M. Jubiläums Show eine sehr gute und agile Figur gemacht hat, war es nur zu klar, dass er für eine komplette Show mit seiner Band HOLOCAUST beim KIT aufschlagen musste. Ein Jahr später war es dann auch so weit. Dass Mortimer auch in fortgeschrittenem Alter noch richtig Metal ist, zeigte sich nicht nur an seinem DESASTER Shirt, sondern auch an seiner energischen und kraftvollen Performance. HOLOCAUST gaben den Fans wonach sie gierten. Egal ob „Death Or Glory“, „The Nightcomers“ oder das unsterbliche „Heavy Metal Mania“, die Fans frassen HOLOCAUST aus der Hand. Textzeilen wie „I've got Heavy Metal music in my blood, and I'd like to give it to you if I could.“ wurden selten mit mehr Inbrunst zelebriert als hier. Geile Sache das.
Setlist
It Don't Matter To Me
No Nonsense
Death Or Glory
Expander
Only As Young As You Feel
Love's Power
The Small Hours
Smokin' Valves
Iron Will
Heavy Metal Mania
The Nightcomers
Ich glaube seit dem ersten Keep It True wurde versucht MEDIEVAL STEEL dazu zu bewegen nach Deutschland zu kommen. Irgendwas kam immer dazwischen. 2013 hat es endlich funktioniert und MEDIEVAL STEEL rockten mit Original Sänger Bobby Franklin Lauda-Königshofen. Leider wurde es zu einer etwas ambivalenten Veranstaltung, da MEDIEVAL STEEL den Fehler machten bei 14 gespielten Stücken 9 neue und unbekannte Songs unterzubringen, was das Ganze etwas zäh machte. Im Umkehrschluss fehlten dadurch Hammersongs wie „Lost In The City“ oder „Ghost From The Battlefield“. Fairerweise muss man aber sagen, dass die neuen Stücke dem Namen MEDIEVAL STEEL durchaus gerecht werden und Lust auf das neue Album machen. Als am Ende die ultimative Hymne „Medieval Steel“ erklang und aus tausenden von Kehlen inbrünstig mitgesungen wurde, war das alles sowieso wieder egal. Ein absoluter Gänsehautmoment. Wenn jemand immer noch nicht kapiert hat, was das KIT so besonders macht...diese 4 Minuten hätten es jedem klar gemacht. Emotionen in ihrer reinsten Form.
Setlist
War Machine
Battle Beyond The Stars
The Man Who Saw Tomorrow
Warlords
Powersurge
To Kill A King
Tyrant Overlord
Heaven Help Me
The Killing Fields
Stranger In Time
Tears In The Rain
Circle Of Fire
They Shall Not Kill
Medieval Steel
Nun wurde es Zeit für das absolute Highlight und Headbangers Heaven on Earth. Die amerikanische Speed Metal Legende LIEGE LORD stürmte die Bühne und bereits mit „Fear Itself“ war klar, dass es die Jungs um Sänger Joseph Comeau noch einmal wissen möchten. In den folgenden gut 80 Minuten wurde nahezu das komplette „Master Control“ Album dargeboten. Garniert wurde das Ganze mit den besten Tracks der ersten beiden Alben. LIEGE LORD präsentierten sich als fulminant eingespielte Einheit, welche in ihrem Genre keine Konkurrenz zu fürchten braucht. Auch wenn auf der Bühne nicht allzuviel Action angesagt war, so zermalmten LIEGE LORD allein durch ihre Präsenz den Großteil der Konkurrenz zu Staub. Songs wie „Speed Of Sound“, „Dark Tale“ oder „Broken Wasteland“ und „Master Control“ gehören zu den absoluten Sternstunden des Heavy Metal. Bassist Matt Vinci erzählte mir, dass es die Show nur unter der Prämisse gegeben hat, dass LIEGE LORD nun wieder voll angreifen und auch ein neues Album in der Pipeline ist. Schön, dass eine der besten und wichtigsten Heavy Metal Bands ever wieder da ist. Wielding the Iron Fist forever...
Setlist
Fear Itself
Eye Of The Storm
Dark Tale
Broken Wasteland
Cast Out
Kill The King
Feel The Blade
Rapture
Speed Of Sound
Rage Of Angels
Drum Solo
Fallout
Guitar Solo
Vials Of Wrath
Master Control
Zugabe:
Prodigy (Intro)
Wielding Iron Fists
Die ersten Reunion Gigs spielte Fronter Jeff Becerra mit Sadistic Intent als Backing Band. Mittlerweile hat er ein festes Line Up um sich geschart , und das merkt man auch. Die Band wirkt auf der Bühne wie eine geschlossene Einheit, sei es beim Stageacting als auch beim Outfit. Nun müssen POSSESSED auch noch spielerisch überzeugen…, das taten sie auf ganzer Linie. Nach „The Heretic“, ging es gleich mit „Swing Of The Axe“ zur Sache. Jeff Becerra, seit einer Schussverletzung querschnittsgelähmt, röhrt im Rollstuhl sitzend unverkennbar wie zu „Seven Churches“ Tagen. Weiter ging es mit Songs vom eher ungeliebten zweiten Album „Beyond The Gates“ („Tribulation“; „Seance“) und „Storm In My Mind“ von der „Eyes Of Horror“ EP, sowie einem neuen Song. Danach gab es am Stück (!!!) das komplette „Seven Churches“ Meisterwerk, bis zum abschließenden „Death Metal“ als Zugabe. Zwar werden POSSESSED nicht als ein Headliner mit „magischen Momenten“ in die Historie des Keep It True eingehen, aber wahrscheinlich als der Härteste. Das jetzt nicht unbedingt Thrash/Death affine Publikum auf dem Keep It True hatte auch nichts an der Performance auszusetzen. In dieser Besetzung könnte ich mir sogar durchaus ein neues Album vorstellen. Mal sehen, was da noch kommt. Für mich genau der richtige Abschluss des ersten Festivaltages. (Holger Ziegler)
Setlist
The Heretic
Swing Of The Axe
Tribulation
Seance
The Crimson Spike
Storm In My Mind
The Exorcist
Pentagram
Burning In Hell
Evil Warriors
Seven Churches
Satan's Curse
Holy Hell
Twisted Minds
Fallen Angel
Zugabe:
Death Metal
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