Im legendären MGM Grand (bekannt als Kulisse von "Ocean's Eleven" und eines der größten Hotels und Casinos der Welt) in Las Vegas findet vom 20.-21.09. das iHeartRadio Music Festival, für das in Kürze die beteiligten Bands bekanntgegeben werden werden. 2012 waren mit LINKIN PARK, JON BON JOVI und GREEN DAY einige Metal-Inside.de-kompatible Kapellen vor Ort, was auch für die neue Auflage hoffen lässt. Wer etwas über den Tellerand schauen wollte, konnte mit COLDPLAY und STING weitere interessacte Acts sehen, wie hier zu lesen ist. GREEN DAY-Kopf Billie Joe hatte bei seinem Auftritt 2012 einen Nervenzusammenbruch und flippte auf der Bühne aus, es geht also zur Sache. Wer also im September in die USA will, sollte sich einen Abstecher zum iHeartRadio Music Festival, dem Strip und den Casinos auf die Reiseroute schreiben.
TYR haben sich für die Aufnahmen zu ihrem neuen Langeisen die Dienste von George Kollias (NILE) als Drummer gesichert. Einen ersten Eindruck gibt es auf der Facebook-Seite der Band. Produzent des Albums ist Jacob Hansen (OLBEAT, ABORTED, MERCENARY(, ein VÖ-Termin noch nicht bekannt.
Auf dem offiziellen Bandfoto schauen die Mitglieder dieser schwedischen Newcomer-Truppe aus, als seien sie allerhöchstens zwanzig Jahre alt, eher noch etwas jünger. Und gleich in seiner Biografie stellt das Quintett klar, dass man sich von Metalcore und Deathcore distanziert und damit nix am Hut haben will. Stattdessen besinnen sich die Jungs ganz offen auf ihre Vorbilder THE HAUNTED, DEFLESHED, WITCHERY oder THE CROWN, was man „Humanity“, ihrem Debütalbum, dann auch ganz offen anhört. All diese Bands finden sich hier wieder, was DETHRONE zwar zunächst keinen Originalitätspreis einbringt, zumal es mit dem Songwriting auch noch nicht allzu weit her ist, doch genug Energie und Wumms sind definitiv vorhanden. „Humanity“ beinhaltet darüber hinaus trotz seiner eindeutig schwedischen, melodisch-todesbleiernen Wurzeln keinen Pseudo-Pop-Konsensbrei der Marke (späte – leider!) SOILWORK oder (spätere – leider!) IN FLAMES und kommt mit einer ganzen Schippe ruppiger Sägeriffs daher, nachzuhören in gelungenen, wenn auch, wie bereits oben erwähnt, noch verbesserungswürdigen Songs wie „Dead Eyes Open“, „Forced Paranoia“, „Blessed By The Light Of Dying“ oder dem überlangen Abschluss „When I Decide“. DETHRONE schreiben noch keine großen Hymnen, aber wenn man sie etwas reifen lässt, könnten sie vielleicht noch zu einer Konstante ihrer heimischen Schwedentod-Szene werden. Ein Lust auf mehr machender Einstand!
Ungewohnt brachial startet „Black Out The Sun”, das neue Album von SEVENDUST, mit dem Opener „Faithless“ - denn der erinnert weniger an die letzten Alben, als an die durchaus erfolgreichen ersten Veröffentlichungen der Amis, die auf ihren 9. Album mal wieder in Originalbesetzung an den Start gehen. „Faithless“ bietet dabei einen Querschnitt dessen was SEVENDUST ausmacht – hartes Riffing, fetten Rhythmus und ein in Gänze kraftvoller und trotz Ruppigkeit melodischer Song. Schade nur, dass man damit auch schon mit den stärksten Song gehört hat. Denn im weiteren Verlauf kopiert man dieses Erfolgsrezept in unterschiedlichen Varianten und Tempi ohne dabei Niveau zu verlieren; aber die Scheibe rauscht auch ohne den großen Hit vorbei. Und wo man dann aus dem gewohntem Ausbricht, da biedern sich SEVENDUST dem an sich schon erledigten Metalcore-Trend an. Das mag mal wieder in den Staaten funktionieren, aber dem eher trendfrei denkenden Kontinentaleuropäer dürfte da mancher Song etwas aufstoßen. Denn der Gesang, im cleanen Bereiche eine Stärke der Band, kann bei den harten Growls nicht als richtig durchschlagend bezeichnet werden. Das verdirbt zum Teil, ähnlich wie manch gewollter Core-Part, die guten Ansätze. Wer reinhören möchte dem sei noch das thrashige „Till Death“, das akustische „Got A Feeling“ (überragende Gesangsleistung) sowie die Single „Decay“ (hat was von DISTURBED) und das sehr eingängige „Murder Bar“ (hat was von einen Hit) anempfohlen. Mich kann „Black Out The Sun“ nicht vollends überzeugen, ist es doch schon weit weg von dem, was die Band Anfang der 2000er-Jahre ausmachte, nämlich durchgehend guten Songs. In den USA knackt man damit trotzdem die Charts und kriegt Airplay.
Yep - die BLACK SABBATH Seventies-Retrowelle schwemmt immer wieder auch besonderes, oder herausragendes Strandgut an die Hardrock-Küste. So geht es mir mit den Berliner-Bartträgern von KADAVAR, die heuer ihr Zweitwerk unters Volk bringen. Anders wie so oft, wird hier nicht nur abgekupfert oder nachgeeifert, sondern mehrere bekannte Stilelemente neu verknüpft und so ein mehr an Originalität kreiert. Neben dem doomigen Grundgerüst, schwingen bluesige CREAM, verstrahlte DOORS und flippige Krautrock Themen durch ihre Songs. Die Gitarre jault und quietscht um einiges mehr als es der klassische Hardrock-Fan gewöhnt ist. Dennoch kommt das Teil schneller beim Hörer an als man das am Anfang vermutet.
Das Ding erweckt den Eindruck, die Jungs haben mit Zeitgeist und irgendwelchen Retrowellen nichts am Hut. Sondern dass es eher Zufall ist, dass die Zeit bereit zu sein scheint für KADAVAR und ihren tief in der Vergangenheit verwurzelten Rock. Dieser Umstand macht die gebotene Musik zu was eigenem, originellem; trotz der vielen bekannten Elemente.
"Abra Kadavar" ist abgefahrener, Seventies geschwängerter, teils psychedelischer Hardrock, den Mann/Frau zumindest einmal gehört haben sollte.