Konzert:

Placebo, Toy - Hamburg, O2 World

Konzert vom Die ersten 10 Stunden von "Superorkan Xaver" sind über Hamburg gezogen, und die Imtech-Arena macht im Wind gruselige Geräusche. Und von da aus kommt man erst in die hellerleuchteten Gänge und dann in die stockdunkle O2-World. Das sind Gegensätze, die die Sinnesorgane nicht unbedingt für TOY anwärmen. Aber die Band passt kongenial zu PLACEBO: Düsterer Pop trifft auf eine sparsame, aber effektvolle Lightshow. Die vier Herren an Mikrofon, Saiten und Schlagzeug und die Dame hinter dem Keyboard machen noisige Soundteppiche. Obwohl jemand im Vorfeld zu uns "braucht kein Mensch" sagte, sind wir der Meinung: Die können was. Nächstes Mal mehr!


Es dauert dann doch eine Weile, bis zu PLACEBO umgebaut ist, und mit jeder Minute, die der Umbau länger dauert, werden die Fragen im Kopf lauter: Werden PLACEBO gute Laune haben? Wird die Band so divenhaft sein wie in Berlin? Wird Brian Molko zu seinem Publikum sprechen? Und dann kamen sie mit dem aktuellen Song "B3" auf die Bühne und wurden vom Hamburger Publikum sehr freundlich, aber nicht euphorisch empfangen. Nach dem zweiten Song "For What It's Worth" begrüßte Gitarrist Stefan Olsdal ebenfalls die Hamburger, die sich mit jedem Song langsam, aber sicher weiter in Extase klatschten. Das führte zu witzigen Szenen, in denen Drummer Steve Forrest sich das Mikro vor den Mund holte, die Menge losjubelte - und dann keine Ansage kam. Kurz nach Olsdal wandte sich auch der Impressario Brian Molko kurz ans Publikum. Heute sprach auch seine nonverbale Kommunikation Bände: Als letzter Satz im letzten Takt von "Meds" kommt "Trying my best not to forget." Das "forget" hatte Molko rausgezögert und rausgezögert, die Band spielte eine Pause - und das Publikum jubelte wieder. Molko blickte herausfordernd in die Runde, als warte er auf eben dieses Wort. ALs es nicht kam, sang er es dann doch selbst. Aber es war irgendwie nicht klar, ob er auf mehr Kreativität der Menge gewartet hatte, oder ob der Applaus der beabsichtigte Effekt war. Apropos Effekte: Mit "Too Many Friends" begann ein ganzer Block an neuen Songs, und nach dieser ersten Singleauskopplung senkte sich ein Vorhang vor der Band. Meine Nachbarin ulkte: "Wohl, um die Band zu schützen." Aber daswar völlig unbegründet, denn da die meisten neuen Songs großes Hitpotential haben, gab es keinen Grund zum Becher schmeißen. Lediglich "Purify" und "Space Monkeys" sind ein bißchen lahmarschig, der Rest fügte sich sehr gut ein. Der Vorhang war natürlich, um die Lichtshow zu verfremden. Auch darüber wurde in Berlin geunkt, die Backing-Band würde von PLACEBO komplett im Dunklen gelassen. Auch das stimmte für Hamburg nicht. Natürlich zahlen die ca. 7-8000 Zuschauer ihr Geld nur für die drei Placebos, die dementsprechend im Follower-Spot standen. In Hamburg bekamen auch die Mietmusiker ihre 5 Minuten Ruhm. Die Keyboarderin, Geigerin und Backing-Sängerin hatte genug hinter ihren drei Instrumenten zu tun, Bassist, Gitarrist und Keyboarder wechselten sich teilweise ab, und der eine von den dreien durfte seine Rampensau auch soweit rauslassen, dass er mit Stefan Olsdal die Gitarrenhälse kreuzte oder Steven Forrest weiter anfeuerte. Aber es waren die PLACEBOs selbst, die so spielfreudig waren und die Hamburger ausdauernd zu seltsamen Klatsch-Rhythmen anfeuerten, an "Loud Like Love" entweder das Riff aus "Turbolover" oder "I Was Made For Loving You" heranjammten und Kate Bush's "Running Up That Hill" mit einem eigenen Gitarrenriff aus dem heute nicht gespielten Oevre beendeten. Es war wieder Stefan Olsdal, der das "Wer klatscht lauter, die linke oder die rechte Hälfte?!"-Spiel spielte. Als zu "The Bitter End" das Hamburger Publikum dann endgültig ausrastete, fühlte man sich an den Text des WOMBATS-Songs "Dance To Joy Division" erinnert: PLACEBO haben großartige Hits mit todtraurigen Textzeilen, die von Brian Malkos Stimme an der Grenze des emotional erträglichen vorgetragen werden. Und doch war das ein ausgezeichneter Konzertabend, an dem beim finalen "Infrared" die Halle aus vollem Halse mitgröhlen konnte. Watt schön! Und dann spricht der Meister noch und sagt: "Kommt heil durch den Sturm."


Setlist PLACEBO

B3

For What It's Worth

Loud Like Love

Twenty Years

Every You Every Me

Too Many Friends

Scene Of The Crime

A Million Little Pieces

Speak In Tongues

Rob The Bank

Purify

Space Monkey

Blind

Exit Wounds

Meds

Song To Say Goodbye

Special K

The Bitter End

---

Teenage Angst

Running Up That Hill

Post Blue

Infra-Red



News:

Neuzgang beim WITH FULL FORCE 2014

WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER sind hinter dem Nikolaustürchen des WFF-Adventskalenders.

News:

WACKEN OPEN AIR 2014 mit STEEL PANTHER

STEEL PANTHER sind für das Wacken Open Air 2014 bestätigt worden und fanden sich hinter der Tür des 06.12. im WOA-Adeventskalender.

Review:

Reanimated Homunculus

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Also nein, von einer Reunion-Scheiblette kann man bei „Reanimated Homunculus“ (den Titel muss man dreimal lesen) wirklich nicht sprechen. Vielmehr handelt es sich um ein neues Album einer (fast) schwedischen Formation, die den Namen der alten Wolfsburger PROTECTOR übernommen hat. Im heutigen Line-Up befindet sich kein einziges Gründungsmitglied mehr; Sänger und Wiederbegründer Martin Missy stieß erst 1987 zur Band und wanderte 1995 aus der Autostadt nach Schweden aus. „PROTECTOR 2.0“ existieren seit 2011 und bestehen zu drei Vierteln aus rein schwedischen Musikern, die hier aber alles andere als Mumpitz abliefern und dem teilweise sehr guten Backkatalog (der auf Börsen und im Internet für richtig Asche gehandelt wird) keine Schande bereiten. PROTECTOR gehörten schon immer, wie etwa auch MINOTAUR, VENDETTA oder NECRONOMICON, der zweiten Reihe des heimischen Thrash Metal an und orientieren sich noch immer sehr stark an den 80ern, was man herrlich oldschoolig sägenden Nummern wie dem Opener „Sons Of Kain“, „Holiday In Hell“, dem Titelsong (geiler Stampfer!), dem Ohrwurm „Lycopolis“ oder dem kurzen, punkigen „Calle Brutal“ deutlich anhört. Die qualitativen Sphären von KREATOR oder SODOM werden auf „Reanimated Homunculus“ erwartungsgemäß nicht erreicht, aber echte Hänger findet man hier auch nicht. Ein gelungenes „Comeback“, bei dem ich allerdings hoffe, dass der dünne, blecherne Sound auf meine Vorab-Kopie zurückzuführen ist, und dass das fertige Album deutlich fetter tönt…

Reanimated Homunculus


Cover - Reanimated Homunculus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Devil Went Down To The Holy Land

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Nanu, BETZEFER gibt es noch? Die Israelis hatten sich mit Veröffentlichungen sehr zurückgehalten, zwischen "Freedom To The Slave Makers" und dem neuen Werk "The Devil Went Down To The Holy Land" liegen schon ein paar Jährchen. Gut, an der Live-Front waren sie fleißig und haben sich da eine treue Fanbasis erspielt. Die wird auch mit dem neuen Werk glücklich werden, denn von ihrer Neo Thrash-Linie weichen BETZEFER anno 2013 nicht ab, immer noch sind alte MACHINE HEAD, PANTERA und modernere Vertreter Marke DISTURBED ein wichtiger Einfluss. Mit viel Groove geht es durch die Songs, bei der Gitarrenarbeit finden sich dann auch immer wieder klassische Metal-Riffs, die mächtig Wumms haben. Das heftige "Killing The Fuzz" oder der "Sledgehammer" und "Suicide Hotline Pt. 1"-Doppelschlag machen dann auch ordentlich Laune, fast schon zeitliche Neo Thrash-Groover quasi. Über den Gesang mag sich auch in diesem Jahr gestritten werden; Fakt ist, dass er hinter der Leistung der anderen Instrumente zurückbleibt und variabler hätte sein können. Mit "Milk" und "Copkiller" finden sich zudem zwei durchschnittliche Nummern auf der Scheibe, die ohne die beiden kompakter und knackiger geworden wäre. Aber auch so ist "The Devil Went Down To The Holy Land" ein solides Album mit leichtem Old School-Touch.

The Devil Went Down To The Holy Land


Cover - The Devil Went Down To The Holy Land Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 45:43 ()
Label:
Vertrieb:
News:

TRANSATLANTIC: Neues Album, Tour und Video

Die Progressive-Rock Super-Truppe von TRANSATLANTIC mit Mike Portnoy, Neal Morse, Roine Stolt und Pete Trewavas veröffentlicht am 24.01.2014 via Inside Out Music ihr mittlerweile viertes Studiowerk „Kaleidoscope“ und dabei zum Song „Shine“ den ersten Videoclip der
Bandgeschichte. Das Video gibt es jetzt exklusiv “hier“zu sehen.

Die Scheibe wird in vier unterschiedlichen Formaten veröffentlicht u.a. als Limited Edition Deluxe Artbook mit 2 CD‘s, Bonus DVD und einem Bonus 5.1 Mix auf DVD-Video in einem Buch in LP-Größe, mit Bildern, Liner Notes und einem Lentikularkarten-Cover. Außerdem wird es ein 2CD & DVD Mediabook, ein Standard 2CD Jewelcase und eine 3LP & 2CD Version im Schuber geben.

Die Herren gehen in 2014 außerdem für sechs Wochen auf Welt-Tour mit Daniel Gildenlöw (PAIN OF SALVATION) als fünftem Bandmitglied. Ein Teil der ausgedehnten Tour ist auch der Headliner-Auftritt auf der „Progressive Nation At Sea 2014 Cruise“ zwischen dem 18. und dem 22.02. auf hoher See.



Tracklist:



CD1:

1. Into The Blue (25:13)

2. Shine (07:28)

3. Black As the Sky (06:45)

4. Beyond The Sun (04:31)

5. Kaleidoscope (31:53)



CD2 (Bonus CD):



1. And You And I (Yes) (10:45)

2. Can't Get It Out Of My Head (ELO) (04:46)

3. Conquistador (Procol Harum) (04:13)

4. Goodbye Yellow Brick Road (Elton John) (03:20)

5. Tin Soldier (Small Faces) (03:22)

6. Sylvia (Focus) (03:49)

7. Indiscipline (King Crimson) (04:45)

8. Nights In White Satin (The Moody Blues) (06:13)





News:

METALLICA: Fans bestimmen Setlist

METALLICA wollen ihre Fans bei der kommenden Europa-Tour zu großen Teilen die jeweilige Setlist bestimmen lassen.

Außerdem wird es mindestens einen ganz neuen Song auf der Tour zu hören geben. Mit dem Erwerb eines Ticket bekommt man einen
speziellen Code mit dem dann die Titel je nach Belieben für das jeweilige Konzert gewählt werden können.
Somit stehen dann ca. 17 Plätze für die Sets zur Verfügung aus einem Angebot von 140 Songs aus 30 Jahren Bandgeschichte.



Termine:

Mi., 04.06. Hamburg, Imtech-Arena

Sa., 07.06. Nürnberg, Zeppelinfeld

So., 08.06. Nürburg, Nürburgring





News:

GENESIS: Phil Collins will wieder Musik machen

Phil Collins macht sich derzeit ernsthafte Gedanken u.a. wieder zusammen mit GENESIS Musik zu machen.

Vor zwei Jahren hatte sich Collins komplett zurückgezogen, um sich intensiver um seine zwei Söhne kümmern zu können.

Derzeit sei alles möglich neues Solomaterial aber auch Konzerte mit seiner alten Stammcombo, konkreteres dazu gäbe es derzeit aber noch nicht.





Review:

Messe I.X-VI.X

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ULVER haben sich in den gut zwanzig Jahren ihrer Existenz als musikalische Chamäaleons erwiesen, so (für Außenstehende unvorhersehbar) änderte sich die Ausrichtung der Norweger oft. "Messe I.X-VI.X", das neueste ULVER-Werk, ist dafür ein fast schon exemplarisches Beispiel, hat es doch mit "Wars Of The Roses" oder dem Coveralbum "Childhood's End" kaum etwas gemeinsam. Die sechs neuen Songs zeigen ULVER in der Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester Tromso, wobei das Orchester die klassische Instrumentierung verantwortlich ist ("As Syrians Pour In, Lebanon Grappels With Ghosts Of A Bloody Past") und ULVER elektronische Elemente beisteuern und sich natürlich für das Songwriting verantwortlich zeigen. Das einleitende "As Syrians Pour In, Lebanon Grappels With Ghosts Of A Bloody Past" entpuppt sich dabei als schwermütiges, sich langsam aufbauendes Stück, in dem das Orchester die Akzente setzt; ULVER selbst kommen erst im folgenden "Shri Schneider" besser zur Geltung, das sich auch als eingängigerer Song entpuppt. Insgesamt ist "Messe I.X-VI.X" ein sehr ruhiges Werk geworden, das stellenweise Vergleiche mit "Perdition City" erlaubt, aber im Grunde für sich allein in der ULVER-Biographie steht und stehen wird. "Son Of Man" mit seinen fesselnden Aufbau oder das packende "Mother Of Mercy" als Abschluss sind nur zwei Beispiele für das Können ULVERs. Wie jedes ULVER-Album muss ein Faible für ausgefallene Musik ebenso da sein wie eine Aufgeschlossenheit für neue Ideen - wer das mitbringt, ist mit "Messe I.X-VI.X" sehr gut bedient.

Messe I.X-VI.X


Cover - Messe I.X-VI.X Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 44:44 ()
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Review:

Animale(s)

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CELESTE haben sich für ihr neues Werk "Animale(s)" ungewöhnlich lange Zeit gelassen, bei den Vorgängerwerken waren die Franzosen immer schnell mit einem Nachfolger bei der Hand. Die neue Doppelscheibe hat mehr als zwei Jahre auf sich warten lassen, bietet dafür aber auch mehr als eine Stunde Musik. Verstörende, bösartige, nihilistische Musik, genau wie erwartet ("Empreinte d'érotisme"). Die der Musik zugrunde liegende Geschichte um zwei unglücklich Verliebte wird von der Band um Shouter Johan exzellent umgesetzt und in ein schlüssiges Gesamtkonzept aus Text, Musik und Bild gebracht. CELESTE bewegen sich in den zwölf Songs immer wieder aus ihren auf früheren Alben relativ eng gesteckten Grenzen heraus, so finden sich beispielsweise immer wieder Ambient-und Drone-mäßige Passagen ("(Y)"), die geschickt in den Sound eingewoben sind und ihn so erweitern. Grundsätzlich regiert weiterhin vertonte Wut, Aggressivität und purer Nihilismus - in einer Intensität, die die meisten Black Metal-Bands nicht annähernd erreichen. Der Wechsel zwischen sich langsam aufbauenden Parts ("Serrés comme son coeur lacéré") und der sich dann anschließenden Raserei geht CELESTE gut von der Hand, hier trifft Postcore-Wucht auf Black Metal-Wahnsinn. "Animale(s)" ist ein von Anfang bis Ende durchdachtes Werk purer negativer Wucht. CELESTE-Jünger können blind zugreifen, allen Black Metal-Fans, Sludge-Weirdos und Postcore-Fans sei der unglaublich schicke Doppelschlag ebenso an das schwarze Herz gelegt. "Animale(s)" ist zweifellos eines der intensivsten Alben des Jahres!

Animale(s)


Cover - Animale(s) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 69:13 ()
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