Review:

Heimweh

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Die Gelsenkirchener gehörten einmal zu den hoffnungsvollsten Vorreitern der heimischen Viking/Pagan Metal-Bewegung und lieferten ein paar sehr hörenswerte bis gute Alben ab, doch was das Sextett anno 2013 fabriziert, ist nur noch Stangenware eines Genres, das in den letzten paar Jahren wie eine Zitrone ausgequetscht wurde. „Heimweh“, das sechste Album von BLACK MESSIAH seit der Bandgründung vor über 20 Jahren, ist in jeder Hinsicht ein kreativer Schwanengesang und fast schon eine Karikatur und Parodie der Hörner-und-Met-Zunft. Bombastische, natürlich auf Eingängigkeit getrimmte Melodien aus dem Setzbaukasten für Schunkelbespaßung paaren sich mit von Geiger Zagan heiser gekrächzten Geschichten über die „Heimat der Riesen am Ende der Welt“ („Jötunheim“) oder den beschwerlichen Weg in die Heimat (der Titelsong – gruselig!). Das pseudo-lustige „Wildsau“ schießt den Vogel komplett ab; die Nummer über einen Choleriker, dessen Ur-Ur-Ur-Großvater schon alles kurz und klein haute, könnte glatt von Mallorca-Partyikone Mickie Krause stammen. Rein spielerisch geben sich BLACK MESSIAH hier erneut keine Blöße, aber sowohl das Bierzelt-Songwriting als auch die häufig unfreiwillig komischen Texte lassen mich direkt mutmaßen, dass die Band genau weiß, dass aus der Thematik die Luft raus ist, sie trotz Allem aber nicht das Handtuch werfen will und sich daher überhaupt keinen Kopf mehr macht. In dieser Form braucht man auch eine grundsätzlich gute Truppe wie BLACK MESSIAH nicht mehr… oder um mich auf den Albumtitel zu beziehen: Jungs, geht nach Hause!

Heimweh


Cover - Heimweh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 51:49 ()
Label:
Vertrieb:
News:

Neues Album und Tour von MAJESTY

Die Kuttenfraktion darf die Fäuste wieder kreisen lassen denn ab Februar kommen deutschen True Metal-Vertreter von MAJESTY auf große „Banners High“-Headliner-Tour.
Unterstützung bekommen sie dabei von WISDOM und STORMWARRIOR.

Mit dem Comeback „Thunder Rider“ konnten MAJESTY 2013 einen soliden Erfolg landen, der Nachfolger „Banners High“ soll am 20.12. daran anschließen.
MAJESTY-Sänger und Mastermind Tarek „MS“ Maghary hat seine Truppe sicher wieder mit typischen Hymnenmaterial versorgt.



Termine:

14.02.2014 NL – Tilburg, Little Devil

15.02.2014 DE – Oberhausen, Helvete

16.02.2014 DE – Nürnberg, Rockfabrik

21.02.2014 DE – Siegen, Vortex

22.02.2014 DE – Trier, Exhaus

23.02.2014 CH – Pratteln, Z7

28.02.2014 DE – Aalen, Rock It

01.03.2014 DE – München, Backstage

02.03.2014 BE – Vosselaar, Biebob

07.03.2014 DE – Berlin, K17

08.03.2014 DE – Flensburg, Roxy

09.03.2014 DE – Hamburg, Marx

14.03.2014 AT – Wien, Escape

15.03.2014 HU – Budapest, Club 202

16.03.2014 CZ – Prag, Club Kain





News:

METAL CHURCH headlinen KEEP IT TRUE 2014

Die Macher des Keep It True Festivals haben für die 2014er Ausgabe jetzt den Samstgagsheadliner verkündet:

Die US-Power Metaller von METAL CHURCH nehmen diesen Platz ein. Die Band um Leader Kurdt Vanderhoof hat mit Alben wie „Metal Church“, The Dark“, „Blessing In Disguise“ einige Klassiker des Genres im Gepäck, werden aber auch
ein paar neue Songs des Comebackalbums „Generation Nothing“ spielen.

Das Festival am 25.-26.04.2014 in der Tauberfrankenhalle Lauda-Königshofen (BaWü) ist bereits seit Wochen vollständig ausverkauft.





News:

AYREON entert internationale Charts

Nach der erfolgreichen Veröffentlichung von AYREON´s neuem Werk „The Theory Of Everything“ via Inside Out Music ist das aktuelle
Progmärchen von Arjen Lucassen recht erfolgreich in diverse Charts eingestiegen:

Der holländische Künstler ist sehr überrascht ob soviel Zuspruch für seine neue unkommerzielle aus 4 ultralangen Progtracks bestehenden
Scheibe und bedankt sich bei allen Fans.

Einen Auszug aus dem ersten Track könnt ihr euch “hier“ anhören.



Platz 3 in den Holländischen Album Charts

Platz 21 in den Deutschen Album Charts

Platz 28 in den Finnischen Album Charts

Platz 37 in den Österreichischen Albumcharts

Platz 37 in den Belgischen Albumcharts “Top 200 Wallonia”

Platz 58 in den Belgischen Albumcharts “Top 200 Flemish”






News:

SAXON: Orchester-Album und Tour mit MOTÖRHEAD

Das neue SAXON-Album „Unplugged And Strung Up“ kommt jetzt definitiv am 22.11. in die läden. Sarauf sind für die britischen NWOBHM-Veteranen sher ungewöhnliche
Ochester-Arrangements und Akustikeinlagen von Klassikern wie "The Eagle Has Landed" oder "Crusader" enthalten.

Die Digipak-Version bietet zudem „Heavy Metal Thunder“
als Neueinspielung sowie Kracher wie "Motorcycle Man", "Strong Arm of the Law" und "Dallas 1pm" von 2002.

Die für November und Dezember angesetzten Headliner-Shows mit MOTÖHEAD mußte ja bekannterweise wegen wegen gesundheitlicher Probleme von deren Fronter
Lemmy Kilmister auf 2014 geschoben werden.



Termine:

25.02.14 Hamburg, Sporthalle (verlegt vom 03.12.13)

27.02.14 München, Zenith (verlegt vom 30.11.13)

01.03.14 Frankfurt, Jahrhunderthalle (verlegt vom 27.11.13)

02.03.14 Berlin, Velodrom (verlegt vom 26.11.13)

04.03.14 Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (verlegt vom 02.12.13)

05.03.14 Stuttgart, Schleyer-Halle (verlegt vom 29.11.13)





Review:

Live At Montreux 2013

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Das Debüt des Rock-Urgesteins GEORGE THOROGOOD (Jahrgang 1950) und sein DESTROYERS beim Festival on Montreux 2013 war überfällig – 15 Millionen verkaufter Alben und zahlreiche Fans in aller Welt sprechen Bände. Schon seit Mitte der 70er unterwegs waren es die 80er die dem Blues-Rocker die Hits brachten, mit denen er bis heute für fulminante Liveauftritte bekannt ist. Sein typisches Gitarrenspiel seine Soli und ein unverwechselbarer Gesangstil sind das Markenzeichen von GEORGE THOROGOOD & THE DESTROYERS. Solch ein Auftritt startet dann auch mit Ansage – als Opener hatte man „Rock Party“ gewählt. „Who Do You Love?“ (mit tollem Saxophone-Part), „I Drink Alone“, den Boogie „One Bourbon, One Scotch, One Beer“ und natürlich „Bad To The Bone“ (Gassenhauer vor dem Herrn) sowie „Move It On Over“ und als Abschluß „Madison Blues“ (und nochmals ein unverwechselbar überragendes Gitarrensolo) sorgten dann für durchgehen hohen Stimmungspegel. Highlight sicherlich der „Cocaine Blues“, bei dem der gute GEORGE nicht nur einen auf JOHNNY CASH macht, sondern sich dieser gelungenen Hommage mehr als würdig erweist. Zum Schluss machen dann die bereits oben genannten Hits kräftig Laune. Für Fans sicherlich nichts Neues, aber ansonsten einfach gut.

Dass das ganz im HD-Format und 16:9 bei anständigem Sound daherkommt (DTS-HD Master Audio, LPCM Stereo bzw. DTS Surround Sound, Dolby Digital 5.1, Dolby Digital Stereo) verstärkt die gute Laune noch. Das Bonus-Interview auf „Live At Montreux 2013“ von gerade mal 4 Minuten kann man sich aber durchaus schenken.




01 Rock Party

02 Who Do You Love?

03 Help Me

04 Night Time

05 I Drink Alone

06 One Bourbon, One Scotch, One Beer

07 Cocaine Blues

08 Get A Haircut

09 Bad To The Bone

10 Move It On Over

11 Tail Dragger

12 Madison Blues

Live At Montreux 2013


Cover - Live At Montreux 2013 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 84:0 ()
Label:
Vertrieb:
News:

LINGUA MORTIS ORCHESTRA: Video und Tour

Das LINGUA MORTIS ORCHESTRA hat jetzt aus dem vielfach abgefeierten aktuellen Werk „LMO“ ein aufwändiges Video zum Opener „Cleansed By Fire“ mit über 300 Darstellern produziert.

Auf „LMO“ haben die bekannten RAGE-Musiker wieder ihre klassische Seite ausgelebt und dazu wird jetzt am morgigen 22.11. ab 21 Uhr in der Gelnhäuser Stadthalle die Release-Party dieses Videos stattfinden.

Als Special Guest werden HAGGARD mit dabei sein. Ab 23 Uhr wird dann der Clip auf der Homepage der Stadt www.gelnhausen.de zu sehen sein.

Im kommenden Dezember kommen die Musiker dann nochmals live mit einem richtigem Orchester auf Tour zusammen mit dem Support MAJESTY.



Termine:

18.12. Stuttgart - LKA Longhorn

19.12. Memmingen - Stadthalle Memmingen

20.12. Nürnberg - Löwensaal

21.12. Köln - Essigfabrik

22.12. Langen - Neue Stadthalle





Konzert:

Metal Hammer Paradise 2013 - Samstag

Konzert vom Auf zum zweiten Tag des entspanntesten Metal-Festivals der Welt! Ein paar Eindrücke, die gestern noch vor dem inneren Auge kleben geblieben sind: Der Altersdurchschnitt ist noch höher, als es zu erwarten gewesen war und liegt klar bei irgendwas von weit über 40. So fühlt man sich mit Mitte 30 noch als junger Hüpfer, sehr schmeichelhaft! Aber jeder ist so jung, wie man sich fühlt, und so wird der Altersschnitt prompt wieder nach unten gezogen. Denn wer gestern abend beim Feiern nicht übertrieben hatte, konnte sich jetzt bei Kneipensportarten wie Kegeln, Bowlen oder Airhockey so richtig auspowern. Oder im Erlebnisbad dir Rutsche hinunter gleiten. Wer doch tiefer ins Glas geguckt hatte, konnte sich am Strand die frische Luft um die Nase wehen lassen oder es beim Minigolfen ruhig angehen lassen. Selbst das Abenteuer Dschungelland wurde von Metallern heimgesucht, und auf der Zettelbörse suchten nicht nur 7-jährige Spielkameraden, sondern auch Metaller um die 30...



GRAND MAGUS riefen dann zunächst die Klassik-Rocker wieder vor die Boxen. Das Trio aus Stockholm hat sich von traditionellem Rock im Stile von Black Sabbath zur schmuddeligen Version von Judas Priest entwickelt: Erdige Gitarren treffen auf JBs Stimme und Fox' prägnanten Bass. Das war der richtige Weckruf!



DRAGONFORCE drehten die Geschwindigkeit, von allem, was bis jetzt hier stattgefunden hatte, einfach mal um das xfache nach oben. Wie schaffen Herman Lee und seine Sidekicks an den schnellen Saiten eigentlich, selbst die Hintergrundgesänge noch so präzise hinzuzaubern?! Denn so flink wie die Finger von Sam Totman und Fred Leclerc sind, so schnell bewegen sich die beiden auch über die Bühne und springen doch trotzdem in der richtigen Milisekunde dem neuen Sänger Marc Hudson bei. Der "Happy Metal auf Speed" funktionierte auf jeden Fall. Die Band ging mit "Through The Fire and Flames" von der Bühne - dem Song, an dem seit 2006 einige Guitar-Hero-Spieler an der Playstation verzweifelt sind. Und zuverlässig klappen bei diesem Song seitdem die Kiefer herunter, wenn die Band es spielt. (laetti)



Setlist DRAGONFORCE

Fury Of The Storm

Cry Thunder

Die By The Sword

Heroes of Our Time

Seasons

Through The Fire and Flames




Bei LACUNA COIL war dann der "Schuhkarton" das erste Mal bis zum Bersten gefüllt. Die Italiener feierten auf dem Festival den Abschluß ihrer Europatour mit PARADISE LOST und waren sowohl perfekt aufeinander eingespielt als auch spielfreudig - schließlich ging es nun nach Hause. Immer wieder faszinierend, wie Frontfrau Cristina Scabbia das Publikum in jede einzelne Textzeile mit hineinzieht und dabei kongenial von Gesangspartner Andrea Ferro unterstützt wird. Gerade die beiden Marcos - Bassist Maki und Gitarrist Maus - animierten das Publikum immer wieder zum Abgehen. (laetti)



Setlist LACUNA COIL

I Don't Believe In Tomorrow

Kill The Light

Fragments Of Faith

Heaven's A Lie

The Game

Our Truth

Upsidedown

Without Fear

Swamped

Intoxicated

Trip The Darkness

Spellbound



Nun ging es in die "Pommesbude". Eike Freese von den Hamburger Metallern DARK AGE hatte sich diese passende Beschreibung für die kleinste Bühne, das "Riff Rondell" ausgedacht. In der Tat war hier alles ein wenig gequetschter. Hatten Eike, Martin, André, Jörn und Alex neulich noch das Hamburger Grünspan ausverkauft, so war das hier eine andere Kategorie von Auftritt. Die Hamburger machten das Beste draus und spielten selbstbewusst einige Songs von ihrem niegelnagelneuen Album "A Matter Of Trust". Die beinharten Fans in der ersten Reihe kannten das Album, die anderen lernten es kennen.




Setlist DARK AGE

Intro

Out Of Time

Kingdome Nevercome

Nero

Fight!

Zero

Outside The Inside

Minus Exitus

Afterlife

My Saviour



KADAVAR sorgten wenigstens für eine lange Schlange vor der Pommesbude, Verzeihung, dem Riff Rondell. Lange Bärte im Publikum, lange Bärte auf der Bühne. Da die modernen Trendsetter auf diesem Festival deutlich in der Minderheit waren, war dann doch noch einiges an Platz in der winzigen Location. Dabei werden auch die älteren Besucher Platten im Schrank stehen haben, die sich so ähnlich anhören wie KADAVAR. Also wie Deep Purple, nur ohne Ritchie Blackmoore, John Lord und Ian Paice.


Von schnörgelnden Instrumenten aus Massivholz zu massivem Stahl: BEHEMOTH haben sich in den vergangen Jahren zu einer der größten Black Metal Bands Europas entwickelt und schaffen es auch Show-technisch inzwischen, Kollegen wie Dimmu Borgir den Rang abzulaufen. Cradle und Co. spielen schon lange in einer Liga drunter. Was mich noch mehr beeindruckt hat als Nergal am Mikro und die Feuershow aus den Deko-Elementen war Bassist Orion, der aussah wie der Klon eines Uruk-Hai. Nur mit noch mehr Muskeln. Böse, große, beeindruckende Show!


MY DYING BRIDE haben auch überrascht, allerdings vor allem mit dem bisher leersten Baltic Ballroom des Wochenendes. Als schien es sie nicht zu beeindrucken, stiegen die Engländer mit einem extra-depressiven Song von ihrem aktuellsten Album "A Map Of All Out Failures" in den Set ein - und prompt war das nächste Dutzend Zuschauer verschwunden. "Turn Loose The Swans" wurde als nächster Song verheizt, aber nur eine tapfere Schar an beinharten Fans wollte sich die Laune von Aaron Stainthorpe, Andy Craighan und Co. verderben lassen. Das Tresenteam hielt sich die Laune mit eurythmischen Tanz zu erratenen Textzeilen hoch, die Fans vor der Bühne hingen an Aarons Lippen und beobachteten den relativ neuen Keyboarder und Violinisten Shaun Macgowan. Vor allem verlor die Band ihren Humor nicht: "Nur noch ein Song, dann hören wir auf, euch mit unserer Laune zu quälen," sagte Aaron Stainthorpe. Aber bei einem Festival wie diesem konnte man mit depressiver Musik auch nur verlieren, wenn man genau parallel zu den Happy Metallern HELLOWEEN spielt. (laetti)





Die besten LONG DISTANCE CALLING-Songs sind die, in denen niemand etwas sagt oder singt. Die Münster-plus-Dortmund-Band perfektioniert das Abgehen nach Noten! Das Riff Rondell war genau richtig gefüllt, und David Jordan, Florian Füntmann und Jan Hoffmann dirigieren ihr Publikum durch Takte und Melodien. Musik wie ein einziger, positiver Rausch!



... und dann war da noch... der unumschränkte Headliner. SABATON mögen sonst eine "love them or hate them" Band sein: Hier waren sich 95% der angereisten Fans sehr einig über ihren Headliner. Nie haben Schlachtengeschichten so lustig geklungen, schon wieder 100.000 tot, jetzt aber klatschen. Nein, das ist natürlich fies: Die Texte der Dalarna-Schweden sind historisch überaus korrekt, und bei BOLT THROWER wird Kriegsgeschehen auch beklatscht und bemosht. Trotzdem ist eine SABATON-Show natürlich Unterhaltung pur. Joakim Brodén rennt und rackert, grinst und hält seine riesige Piloten-Sonnenbrille ins Scheinwerferlicht. Einige SABATON-Fans sind schon vor der offiziellen Öffnungszeit an den Weißenhäuser Strand gekommen und haben mit lauter Musik und durch ihr Auftreten einige "normale" Übernachtungsgäste vertrieben. Erstere haben sich alle nur für diesen Augenblick fitgesoffen. Der "Final Countdown" kommt dann aber doch fast 30 Minuten später als erwartet. Was war geschehen? Die Lufthansa hat das Gepäck der Schweden in Frankfurt vergessen. Oder Hannover oder Hamburg. Bis es an der Ostsee angekommen ist, steht die Band schon fast auf der Bühne. Trotzdem hat alles gepasst - und dieses bißchen Adrenalin überträgt sich auch auf das Publikum. Übermütige Fans skandieren ab dem ersten Lied "Noch ein Bier" - bis Brodén endlich drauf einsteigt. Zwei weibliche Fans spendieren je einen BH in der Größe 105-Doppel D oder noch größer. Irgendwann gegen Ende des Sets kommt das Gespräch dann noch auf Kindermilchschnitte. Bei SABATON wird der Fan unterhalten - zur Not auch mit Niveaulimbo. (laetti)




Setlist SABATON

The Final Countdown

Ghost Division

Panzerkampf

Gott mit uns

Attero Dominatus

Uprising

White Death

Cliffs Of Gallipoli

Poltava

Carolus Rex

Screaming Eagles

Swedish Pagans

40:1

----

The Art of War

Primo Victoria

Metal Crüe



Konzert:

Metal Hammer Paradise 2013 - Freitag

Konzert vom Willkommen zum 1. Indoor-Festival METAL HAMMER PARADISE: Die Appartment-Anlage am Weißenhäuser Strand ist eine schlimme Bausünde der 1970er Jahre: 4-stöckige Gebäude in Fertigbauweise stehen vor dem Strand gestaffelt, dazwischen noch zwei Hotels, das Empfangsgebäude und die Haupthalle. Letztere ist eingerichtet wie eine moderne Autobahn-Rastanlage. Kein Wunder, dass die Betreiber hier mehr und mehr Festivals ins Haus holen, damit die Hütten überhaupt voll werden. Die Kollegen vom Metal Hammer stehen mit ihrem guten Namen für eine zielgruppengerechte Bandauswahl, und die Bookingagentur FKP Scorpio hat dafür gesorgt, dass alles reibungslos über die Bühnen geht. Davon gibt es drei, und wir stellen sie euch eine nach der anderen vor: (laetti)



Pünktlich zu UNLEASHED finden wir den Weg zum großen Festzelt. Da passen etwa 4.000 Leute hinein, und es ist die Hauptbühne für die kommenden beiden Tage. Unter allen Begrüßungen gingen die Stockholmer fast ein bißchen unter, aber "Icecold Winterland" und "Deathmetal Victory" kann man auch noch mitbrüllen, wenn man gerade einen guten Kumpel im Arm hat, den
man ewig nicht gesehen hat. Das Zelt war für die erste Band des Tages recht gut gefüllt - erst recht, wenn man bedenkt, dass mit THE ANSWER der Geheimtipp der Stunde parallel gespielt hat. (laetti)



Über den Auftritt von PARADISE LOST scheiden sich ein bißchen die Geister. Ich fand Songauswahl und Darbietung super: Von fast jedem Album seit der "Gothic" ist was dabei, sogar der Genre-bildende Hit "Gothic" selbst. Die Elektropop-Songs wie "So Much Is Lost" oder "Isolate" werden inzwischen runtergerotzt, und passen damit auch irgendwie zu den Songs der neuen Alben "Tragic Idol" und "Faith Divides Us" - die sich doch anhören wie in Würde gealterte Versionen von "Idol" und "Draconian Times". Trotzdem waren alle möglichen Fangruppen und Einstellungen zu "PL" vertreten: Ein paar wenige Oldschool-Deathmetaller, die nach UNLEASHED stehen geblieben sind, und denen PARADISE LOST damals schon nach "Shades Of God" ausgewhimpt waren. Fans der großen Melodiebögen von "Icon" und "Draconian Times". Ein paar wenige Fans der "Host"-Phase. Und ich dazwischen. Ich habe PARADISE LOST schon besser und kommunikativer gesehen - mit dem Publikum wurde heute nicht sonderlich viel geredet. Ich habe sie schon schlechter gesehen. Aber ich habe sie noch nie so fit gesehen! Nick Holmes ist jetzt ein "MAMIL" - ein "middle aged man in lycra" - also ein Radsport-Fanatiker. Und jeden einzelnen Kilometer auf seiner Rennmaschine sieht man ihm am aufgerichteten und gestählten Körper an. Statt hinter gebeugter Körperhaltung und ins Gesicht fallenden Haaren versteckt sich der Frontmann nun nur noch hinter einem veritablen Vollbart. Die Spielfreude von Aaron Aedy, Steve Edmondson und Adrian Erlandsson ist eh mit den Fingern greifbar.



Setlist PARADISE LOST

Mortals Watch The Day

So Much Is Lost

Remembrance

Gothic

Enchantment

Faith Divides Us - Death Unites Us

Tragic Idol

Never For The Damned

Isolate

Say Just Words

---

Rotting Misery

Once Second

True Belief

Over The Madness

As I Die



Weiter geht es im "Baltic Ballroom", einem ein bißchen in Länge und Breite gezogenen Schuhkarton mit Fliesen. Leider haben sie vergessen, das Ding auch in die Höhe zu ziehen, also ist der Sound vor allem laut mit "gefangenem Bass". Aber nichts, was ein guter Soundmann nicht innerhalb von 2-3 Songs auf die Reihe bekommt. Leider hat jede einzelne Band das Problem von neuem...



Mit SAMAEL begann eine Art Klassentreffen von 1996: Die Schweizer spielten ihr 17 Jahre altes Über-Album "Passage" von hinten nach vorne. Das ergab eine seltsame Dramaturgie des
Abends: Songs wie "My Savior", "The Ones Who Came Before" oder "Rain" runden seit ein paar Jahren die Setlist ab - und wurden hier früh verfeuert. "Born Under Saturn" läutete das Hitfestival ein. Der Song wurde laut Vorph noch nie in Deutschland live gespielt. Zu "My Savior" spielte das Publikum nicht wirklich mit, und der Abgesandte der "Metalfreunde
Thrashhausen" drehte sich vor mir um, weil es ihm nicht gefiel. Perlen vor die Säue! Denn gleichzeitig lief den SAMAEL-Fans von 1996 ff ein Schauer nach dem anderen über den Rücken. Mit der Zeitmaschine holte die Band sich selbst und das Publikum anschließend ins Hier und Jetzt, "Soul Invictus" ist ja ein ziemlicher Black Metal-Kracher, wer bis eben noch geschwelgt hatte, war nun wieder wach. Und wahrscheinlich naß geschwitzt vom Headbangen und Tanzen. Eine Mischung, die SAMAEL damals mit diesem Album perfektioniert hatten. (laetti)



Setlist SAMAEL

Static Journey (Intro)

A Man In Your Head

Chosen Race

Born Under Saturn

Moonskin

Liquid Soul Dimension

The Ones Who Came Before

Jupiterian Vibe

My Savior

Angel's Decay

Shining Kingdom

Rain

---

Infra Galaxia

Soul Invictus

Slavocracy

The Truth...



TIAMAT hatten im selben Saal die gleichen zwei Songs Anlaufschwierigkeiten. Das Theater mit "wir spielen nur ein Album, weil's Kult ist" hatte die Band schon in Wacken vor zwei
Jahren vollzogen, heute gab es ein Best-of aus allen Alben zu hören. Als zweiter Song wurde bereits "The Ar" verfeuert, vom Titelsong des aktuellen Albums "The Scarred People" bis "The Sleeping Beauty" von der "Clouds" war von fast jedem Album der Überhit dabei. Wie sagte mein Nachbar: "Tiamat sind heute aber auch unfassbar gut!" Das stimmt für Spielfreude und Songauswahl, und ist um so höher zu bewerten, weil die Johan Edlund und Co. einfach mal ohne Crew angereist sind und in den ersten zwei bis drei Songs auch noch Rückkopplungen und anderen Firlefanz zu bewältigen hatten, die bei professioneller Crew eher nicht auftreten. Das Klassentreffen ging also munter weiter, und LACUNA COIL sahen sich die beiden früheren Label-Mates im Baltic Ballroom ebenfalls an.(laetti)



Wer danach nicht auf Wolke sieben zu DJ Anzo oder in die Karaoke-Bar geschwebt ist, konnte sich noch bei IN EXTREMO das Mütchen kühlen. Wer die Band länger nicht gesehen hatte, musste sich die Augen reiben: Die Mittelalter-Elemente spielen kaum noch eine Rolle. IN EXTREMO sind heute eine Rockband mit Sackpfeife. Ok, und Schalmei und anderen historischen Instrumenten. Aber auch die Themen ihrer aktuelleren Songs behandeln Themen aus dem Hier und Jetzt. (laetti)



Band:

Speedtrap

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