News:
Neues Album und Tour von MAJESTY
Die Kuttenfraktion darf die Fäuste wieder kreisen lassen denn ab Februar kommen deutschen True Metal-Vertreter von MAJESTY auf große „Banners High“-Headliner-Tour.
Unterstützung bekommen sie dabei von WISDOM und STORMWARRIOR.
Mit dem Comeback „Thunder Rider“ konnten MAJESTY 2013 einen soliden Erfolg landen, der Nachfolger „Banners High“ soll am 20.12. daran anschließen.
MAJESTY-Sänger und Mastermind Tarek „MS“ Maghary hat seine Truppe sicher wieder mit typischen Hymnenmaterial versorgt.
Termine:
14.02.2014 NL – Tilburg, Little Devil
15.02.2014 DE – Oberhausen, Helvete
16.02.2014 DE – Nürnberg, Rockfabrik
21.02.2014 DE – Siegen, Vortex
22.02.2014 DE – Trier, Exhaus
23.02.2014 CH – Pratteln, Z7
28.02.2014 DE – Aalen, Rock It
01.03.2014 DE – München, Backstage
02.03.2014 BE – Vosselaar, Biebob
07.03.2014 DE – Berlin, K17
08.03.2014 DE – Flensburg, Roxy
09.03.2014 DE – Hamburg, Marx
14.03.2014 AT – Wien, Escape
15.03.2014 HU – Budapest, Club 202
16.03.2014 CZ – Prag, Club Kain
Konzert:
Metal Hammer Paradise 2013 - Samstag
Konzert vom Auf zum zweiten Tag des entspanntesten Metal-Festivals der Welt! Ein paar Eindrücke, die gestern noch vor dem inneren Auge kleben geblieben sind: Der Altersdurchschnitt ist noch höher, als es zu erwarten gewesen war und liegt klar bei irgendwas von weit über 40. So fühlt man sich mit Mitte 30 noch als junger Hüpfer, sehr schmeichelhaft! Aber jeder ist so jung, wie man sich fühlt, und so wird der Altersschnitt prompt wieder nach unten gezogen. Denn wer gestern abend beim Feiern nicht übertrieben hatte, konnte sich jetzt bei Kneipensportarten wie Kegeln, Bowlen oder Airhockey so richtig auspowern. Oder im Erlebnisbad dir Rutsche hinunter gleiten. Wer doch tiefer ins Glas geguckt hatte, konnte sich am Strand die frische Luft um die Nase wehen lassen oder es beim Minigolfen ruhig angehen lassen. Selbst das Abenteuer Dschungelland wurde von Metallern heimgesucht, und auf der Zettelbörse suchten nicht nur 7-jährige Spielkameraden, sondern auch Metaller um die 30...
GRAND MAGUS riefen dann zunächst die Klassik-Rocker wieder vor die Boxen. Das Trio aus Stockholm hat sich von traditionellem Rock im Stile von Black Sabbath zur schmuddeligen Version von Judas Priest entwickelt: Erdige Gitarren treffen auf JBs Stimme und Fox' prägnanten Bass. Das war der richtige Weckruf!
DRAGONFORCE drehten die Geschwindigkeit, von allem, was bis jetzt hier stattgefunden hatte, einfach mal um das xfache nach oben. Wie schaffen Herman Lee und seine Sidekicks an den schnellen Saiten eigentlich, selbst die Hintergrundgesänge noch so präzise hinzuzaubern?! Denn so flink wie die Finger von Sam Totman und Fred Leclerc sind, so schnell bewegen sich die beiden auch über die Bühne und springen doch trotzdem in der richtigen Milisekunde dem neuen Sänger Marc Hudson bei. Der "Happy Metal auf Speed" funktionierte auf jeden Fall. Die Band ging mit "Through The Fire and Flames" von der Bühne - dem Song, an dem seit 2006 einige Guitar-Hero-Spieler an der Playstation verzweifelt sind. Und zuverlässig klappen bei diesem Song seitdem die Kiefer herunter, wenn die Band es spielt. (laetti)
Setlist DRAGONFORCE
Fury Of The Storm
Cry Thunder
Die By The Sword
Heroes of Our Time
Seasons
Through The Fire and Flames
Bei LACUNA COIL war dann der "Schuhkarton" das erste Mal bis zum Bersten gefüllt. Die Italiener feierten auf dem Festival den Abschluß ihrer Europatour mit PARADISE LOST und waren sowohl perfekt aufeinander eingespielt als auch spielfreudig - schließlich ging es nun nach Hause. Immer wieder faszinierend, wie Frontfrau Cristina Scabbia das Publikum in jede einzelne Textzeile mit hineinzieht und dabei kongenial von Gesangspartner Andrea Ferro unterstützt wird. Gerade die beiden Marcos - Bassist Maki und Gitarrist Maus - animierten das Publikum immer wieder zum Abgehen. (laetti)
Setlist LACUNA COIL
I Don't Believe In Tomorrow
Kill The Light
Fragments Of Faith
Heaven's A Lie
The Game
Our Truth
Upsidedown
Without Fear
Swamped
Intoxicated
Trip The Darkness
Spellbound
Nun ging es in die "Pommesbude". Eike Freese von den Hamburger Metallern DARK AGE hatte sich diese passende Beschreibung für die kleinste Bühne, das "Riff Rondell" ausgedacht. In der Tat war hier alles ein wenig gequetschter. Hatten Eike, Martin, André, Jörn und Alex neulich noch das Hamburger Grünspan ausverkauft, so war das hier eine andere Kategorie von Auftritt. Die Hamburger machten das Beste draus und spielten selbstbewusst einige Songs von ihrem niegelnagelneuen Album "A Matter Of Trust". Die beinharten Fans in der ersten Reihe kannten das Album, die anderen lernten es kennen.
Setlist DARK AGE
Intro
Out Of Time
Kingdome Nevercome
Nero
Fight!
Zero
Outside The Inside
Minus Exitus
Afterlife
My Saviour
KADAVAR sorgten wenigstens für eine lange Schlange vor der Pommesbude, Verzeihung, dem Riff Rondell. Lange Bärte im Publikum, lange Bärte auf der Bühne. Da die modernen Trendsetter auf diesem Festival deutlich in der Minderheit waren, war dann doch noch einiges an Platz in der winzigen Location. Dabei werden auch die älteren Besucher Platten im Schrank stehen haben, die sich so ähnlich anhören wie KADAVAR. Also wie Deep Purple, nur ohne Ritchie Blackmoore, John Lord und Ian Paice.
Von schnörgelnden Instrumenten aus Massivholz zu massivem Stahl: BEHEMOTH haben sich in den vergangen Jahren zu einer der größten Black Metal Bands Europas entwickelt und schaffen es auch Show-technisch inzwischen, Kollegen wie Dimmu Borgir den Rang abzulaufen. Cradle und Co. spielen schon lange in einer Liga drunter. Was mich noch mehr beeindruckt hat als Nergal am Mikro und die Feuershow aus den Deko-Elementen war Bassist Orion, der aussah wie der Klon eines Uruk-Hai. Nur mit noch mehr Muskeln. Böse, große, beeindruckende Show!
MY DYING BRIDE haben auch überrascht, allerdings vor allem mit dem bisher leersten Baltic Ballroom des Wochenendes. Als schien es sie nicht zu beeindrucken, stiegen die Engländer mit einem extra-depressiven Song von ihrem aktuellsten Album "A Map Of All Out Failures" in den Set ein - und prompt war das nächste Dutzend Zuschauer verschwunden. "Turn Loose The Swans" wurde als nächster Song verheizt, aber nur eine tapfere Schar an beinharten Fans wollte sich die Laune von Aaron Stainthorpe, Andy Craighan und Co. verderben lassen. Das Tresenteam hielt sich die Laune mit eurythmischen Tanz zu erratenen Textzeilen hoch, die Fans vor der Bühne hingen an Aarons Lippen und beobachteten den relativ neuen Keyboarder und Violinisten Shaun Macgowan. Vor allem verlor die Band ihren Humor nicht: "Nur noch ein Song, dann hören wir auf, euch mit unserer Laune zu quälen," sagte Aaron Stainthorpe. Aber bei einem Festival wie diesem konnte man mit depressiver Musik auch nur verlieren, wenn man genau parallel zu den Happy Metallern HELLOWEEN spielt. (laetti)
Die besten LONG DISTANCE CALLING-Songs sind die, in denen niemand etwas sagt oder singt. Die Münster-plus-Dortmund-Band perfektioniert das Abgehen nach Noten! Das Riff Rondell war genau richtig gefüllt, und David Jordan, Florian Füntmann und Jan Hoffmann dirigieren ihr Publikum durch Takte und Melodien. Musik wie ein einziger, positiver Rausch!
... und dann war da noch... der unumschränkte Headliner. SABATON mögen sonst eine "love them or hate them" Band sein: Hier waren sich 95% der angereisten Fans sehr einig über ihren Headliner. Nie haben Schlachtengeschichten so lustig geklungen, schon wieder 100.000 tot, jetzt aber klatschen. Nein, das ist natürlich fies: Die Texte der Dalarna-Schweden sind historisch überaus korrekt, und bei BOLT THROWER wird Kriegsgeschehen auch beklatscht und bemosht. Trotzdem ist eine SABATON-Show natürlich Unterhaltung pur. Joakim Brodén rennt und rackert, grinst und hält seine riesige Piloten-Sonnenbrille ins Scheinwerferlicht. Einige SABATON-Fans sind schon vor der offiziellen Öffnungszeit an den Weißenhäuser Strand gekommen und haben mit lauter Musik und durch ihr Auftreten einige "normale" Übernachtungsgäste vertrieben. Erstere haben sich alle nur für diesen Augenblick fitgesoffen. Der "Final Countdown" kommt dann aber doch fast 30 Minuten später als erwartet. Was war geschehen? Die Lufthansa hat das Gepäck der Schweden in Frankfurt vergessen. Oder Hannover oder Hamburg. Bis es an der Ostsee angekommen ist, steht die Band schon fast auf der Bühne. Trotzdem hat alles gepasst - und dieses bißchen Adrenalin überträgt sich auch auf das Publikum. Übermütige Fans skandieren ab dem ersten Lied "Noch ein Bier" - bis Brodén endlich drauf einsteigt. Zwei weibliche Fans spendieren je einen BH in der Größe 105-Doppel D oder noch größer. Irgendwann gegen Ende des Sets kommt das Gespräch dann noch auf Kindermilchschnitte. Bei SABATON wird der Fan unterhalten - zur Not auch mit Niveaulimbo. (laetti)
Setlist SABATON
The Final Countdown
Ghost Division
Panzerkampf
Gott mit uns
Attero Dominatus
Uprising
White Death
Cliffs Of Gallipoli
Poltava
Carolus Rex
Screaming Eagles
Swedish Pagans
40:1
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The Art of War
Primo Victoria
Metal Crüe
Konzert:
Metal Hammer Paradise 2013 - Freitag
Konzert vom Willkommen zum 1. Indoor-Festival
METAL HAMMER PARADISE: Die Appartment-Anlage am Weißenhäuser Strand ist eine schlimme Bausünde der 1970er Jahre: 4-stöckige Gebäude in Fertigbauweise stehen vor dem Strand gestaffelt, dazwischen noch zwei Hotels, das Empfangsgebäude und die Haupthalle. Letztere ist eingerichtet wie eine moderne Autobahn-Rastanlage. Kein Wunder, dass die Betreiber hier mehr und mehr Festivals ins Haus holen, damit die Hütten überhaupt voll werden. Die Kollegen vom Metal Hammer stehen mit ihrem guten Namen für eine zielgruppengerechte Bandauswahl, und die Bookingagentur FKP Scorpio hat dafür gesorgt, dass alles reibungslos über die Bühnen geht. Davon gibt es drei, und wir stellen sie euch eine nach der anderen vor: (laetti)
Pünktlich zu UNLEASHED finden wir den Weg zum großen Festzelt. Da passen etwa 4.000 Leute hinein, und es ist die Hauptbühne für die kommenden beiden Tage. Unter allen Begrüßungen gingen die Stockholmer fast ein bißchen unter, aber "Icecold Winterland" und "Deathmetal Victory" kann man auch noch mitbrüllen, wenn man gerade einen guten Kumpel im Arm hat, den
man ewig nicht gesehen hat. Das Zelt war für die erste Band des Tages recht gut gefüllt - erst recht, wenn man bedenkt, dass mit THE ANSWER der Geheimtipp der Stunde parallel gespielt hat. (laetti)
Über den Auftritt von PARADISE LOST scheiden sich ein bißchen die Geister. Ich fand Songauswahl und Darbietung super: Von fast jedem Album seit der "Gothic" ist was dabei, sogar der Genre-bildende Hit "Gothic" selbst. Die Elektropop-Songs wie "So Much Is Lost" oder "Isolate" werden inzwischen runtergerotzt, und passen damit auch irgendwie zu den Songs der neuen Alben "Tragic Idol" und "Faith Divides Us" - die sich doch anhören wie in Würde gealterte Versionen von "Idol" und "Draconian Times". Trotzdem waren alle möglichen Fangruppen und Einstellungen zu "PL" vertreten: Ein paar wenige Oldschool-Deathmetaller, die nach UNLEASHED stehen geblieben sind, und denen PARADISE LOST damals schon nach "Shades Of God" ausgewhimpt waren. Fans der großen Melodiebögen von "Icon" und "Draconian Times". Ein paar wenige Fans der "Host"-Phase. Und ich dazwischen. Ich habe PARADISE LOST schon besser und kommunikativer gesehen - mit dem Publikum wurde heute nicht sonderlich viel geredet. Ich habe sie schon schlechter gesehen. Aber ich habe sie noch nie so fit gesehen! Nick Holmes ist jetzt ein "MAMIL" - ein "middle aged man in lycra" - also ein Radsport-Fanatiker. Und jeden einzelnen Kilometer auf seiner Rennmaschine sieht man ihm am aufgerichteten und gestählten Körper an. Statt hinter gebeugter Körperhaltung und ins Gesicht fallenden Haaren versteckt sich der Frontmann nun nur noch hinter einem veritablen Vollbart. Die Spielfreude von Aaron Aedy, Steve Edmondson und Adrian Erlandsson ist eh mit den Fingern greifbar.
Setlist PARADISE LOST
Mortals Watch The Day
So Much Is Lost
Remembrance
Gothic
Enchantment
Faith Divides Us - Death Unites Us
Tragic Idol
Never For The Damned
Isolate
Say Just Words
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Rotting Misery
Once Second
True Belief
Over The Madness
As I Die
Weiter geht es im "Baltic Ballroom", einem ein bißchen in Länge und Breite gezogenen Schuhkarton mit Fliesen. Leider haben sie vergessen, das Ding auch in die Höhe zu ziehen, also ist der Sound vor allem laut mit "gefangenem Bass". Aber nichts, was ein guter Soundmann nicht innerhalb von 2-3 Songs auf die Reihe bekommt. Leider hat jede einzelne Band das Problem von neuem...
Mit SAMAEL begann eine Art Klassentreffen von 1996: Die Schweizer spielten ihr 17 Jahre altes Über-Album "Passage" von hinten nach vorne. Das ergab eine seltsame Dramaturgie des
Abends: Songs wie "My Savior", "The Ones Who Came Before" oder "Rain" runden seit ein paar Jahren die Setlist ab - und wurden hier früh verfeuert. "Born Under Saturn" läutete das Hitfestival ein. Der Song wurde laut Vorph noch nie in Deutschland live gespielt. Zu "My Savior" spielte das Publikum nicht wirklich mit, und der Abgesandte der "Metalfreunde
Thrashhausen" drehte sich vor mir um, weil es ihm nicht gefiel. Perlen vor die Säue! Denn gleichzeitig lief den SAMAEL-Fans von 1996 ff ein Schauer nach dem anderen über den Rücken. Mit der Zeitmaschine holte die Band sich selbst und das Publikum anschließend ins Hier und Jetzt, "Soul Invictus" ist ja ein ziemlicher Black Metal-Kracher, wer bis eben noch geschwelgt hatte, war nun wieder wach. Und wahrscheinlich naß geschwitzt vom Headbangen und Tanzen. Eine Mischung, die SAMAEL damals mit diesem Album perfektioniert hatten. (laetti)
Setlist SAMAEL
Static Journey (Intro)
A Man In Your Head
Chosen Race
Born Under Saturn
Moonskin
Liquid Soul Dimension
The Ones Who Came Before
Jupiterian Vibe
My Savior
Angel's Decay
Shining Kingdom
Rain
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Infra Galaxia
Soul Invictus
Slavocracy
The Truth...
TIAMAT hatten im selben Saal die gleichen zwei Songs Anlaufschwierigkeiten. Das Theater mit "wir spielen nur ein Album, weil's Kult ist" hatte die Band schon in Wacken vor zwei
Jahren vollzogen, heute gab es ein Best-of aus allen Alben zu hören. Als zweiter Song wurde bereits "The Ar" verfeuert, vom Titelsong des aktuellen Albums "The Scarred People" bis "The Sleeping Beauty" von der "Clouds" war von fast jedem Album der Überhit dabei. Wie sagte mein Nachbar: "Tiamat sind heute aber auch unfassbar gut!" Das stimmt für Spielfreude und Songauswahl, und ist um so höher zu bewerten, weil die Johan Edlund und Co. einfach mal ohne Crew angereist sind und in den ersten zwei bis drei Songs auch noch Rückkopplungen und anderen Firlefanz zu bewältigen hatten, die bei professioneller Crew eher nicht auftreten. Das Klassentreffen ging also munter weiter, und LACUNA COIL sahen sich die beiden früheren Label-Mates im Baltic Ballroom ebenfalls an.(laetti)
Wer danach nicht auf Wolke sieben zu DJ Anzo oder in die Karaoke-Bar geschwebt ist, konnte sich noch bei IN EXTREMO das Mütchen kühlen. Wer die Band länger nicht gesehen hatte, musste sich die Augen reiben: Die Mittelalter-Elemente spielen kaum noch eine Rolle. IN EXTREMO sind heute eine Rockband mit Sackpfeife. Ok, und Schalmei und anderen historischen Instrumenten. Aber auch die Themen ihrer aktuelleren Songs behandeln Themen aus dem Hier und Jetzt. (laetti)
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