Mit NAILS ist eine weitere Band zum Billing des With Full Force (04.-06.07.2014) hinzugekommen, die bisher noch nicht auf dem lautesten Acker Deutschlands gespielt hat.
Ex-LOSTPROPHETS-Sänger Ian Watkins ist wegen sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger zu 35 Jahren Haft verurteilt worden; zwei mitangeklagte Frauen zu 14 und 17 Jahren Haft. Watkins kann frühenstes nach 2/3 der Strafe Bewährung beantragen.
Fernab alles polnischen Düster-Metalls sind CRYSTAL VIPER zurückgekehrt. Wie eh und je zeigt sich die Band um Frontröhre Marta nahezu besessen vom Heavy Metal, liegt die letzte Veröffentlichung mit „Crimen Excepta“ doch gerade einmal ein Jahr zurück. Eine wahre „Possession“ ‒ das nun fünfte Album innert sechs Jahren ‒ stilgerecht veröffentlicht an Freitag dem 13. Dezember, schmackhaft gemacht durch die Single „Fight Evil With Evil“, welche bereits an Halloween zum kostenlosen Download freigeben wurde.
Da wundert es also nicht, dass CRYSTAL VIPER oftmals wie MERCYFUL FATE in Frauengewand erscheinen und alte WARLOCK-Fans hier den Ansatz eines Ersatzes fanden (was nicht zuletzt an „Leather Witch“-Martha liegen mag). Wie gewohnt spielen CRYSTAL VIPER klassischen Heavy Metal, dem die raue, mal kreischende, mal beschwörende und mal sehr melodische Stimme Marthas das gewisse etwas verleiht. Am besten funktioniert diese, wenn es etwas clearer zur Sache geht, wie es in der Fast-Ballade „Why Can’t You Listen“, „You Will Die You Will Burn“ oder dem nahezu verschwörerischen „We Are Many“ der Fall ist. Doch auch bei härteren, raueren und zunehmend höheren Stücken wie dem quasi Titel-Track „Julia Is Possessed“ (in Begleitung von DESASTER’s Sataniac ) oder dem bereits bekannten „Fight Evil with Evil“ in dem Harry Conklin (JAG PANZER) zu hören ist, passt alles. Von Lob ausgeschlossen seien lediglich die kreischenden „Voices In My Head“ welche echt schmerzen und als Opener für ziemliche Verstörung sorgen. Gelobet die Besserung, welche ja wahrlich zu Tage tritt. Auch das RIOT-Cover „Thundersteel“ ist der Heavy-Metall-Kapelle geglückt.
Ein schönes Album der alten Schule haben CRYSTAL VIPER mit „Possession“ hervorgebracht ‒ wahlweise in rot oder in blau (entscheidet man sich für den Kauf einer LP). Eine sanfte Patschuli-Wolke umschwebt den harten Rock Sound der Polen, ohne unnötige Theatralik und Kitsch. Evile Lyriks, ein Hauch räudige Düsternis und jede Menge Heavy Metal!
IRDORATH (nach der Insel mit dem untoten Drachen in Gothic II benannt) „Erwach(t)en“ erstmals 2006 aus ihrem Alpen-Winterschlaf. Nur ein Jahr später ließ die „Götterdämmerung“ den „Zorn Der Elemente“ flogen, 2010 bewies man sich als „Dekonstrukteur Des Fleisches“. Nun (2013) melden sich IRDORATH mit neuem Bassisten, Markus am Mikro und „I Am Risen“ zurück.
Was Gesang nicht alles ausmachen kann … Waren IRDORATH mit ihren Vorreitern doch stets eher dem (Gothic-) Black Metal zuzuordnen, treibt es die Össis nun mehr in Richtung Thrash- bis gar Death Metal. Während Renè auf den letzten Alben deutsche Lyrics ins Mikro keifte, growlt Markus ‒ mit weitaus tieferer und aggressiverer Stimme ‒ ausschließlich auf Englisch (die Aufbereitung „Windgeist“ außer Acht gelassen). Der Black-Anteil ist zwar noch durchaus in Form von Blast Beats und Akustik-Passen vorhanden („Mother Of All Lies“, „No Homan No War“), während weite Riffs und doppelläufige Gitarren Parts („Hammer And Nails“) sowie leicht progressive Auswüchse („Journey To Insanity“) von fragilem Können zeugen ‒ dennoch weicht dieser Anteil immer mehr (melodischem) Thrash Metal.
Lyrisch stellt „I Am Risen“ zur Hälfte die Jesu-Geschichte in neuer Interpretation vor: Es beginnt mit der Vergewaltigung Marias durch Gott und endet mit einem auferstanden, frustrierten Jesus. Auf der anderen Hälfte des Össi-Werkes werden die „heilige Schrift“ und das Christentum kritisiert und auseinander gepflückt („Mother Of All Lies“, „No Human No War“). Zusammen mit den verstärkten Death-Einflüssen denkt man hier glatt an DECIDE. Für das gar epische Artwork zeigte sich Jan Yrlund (u.a. TYR, KORPIKLAANI) verantwortlich. Stilistisch sei hier auf musikalischer Ebene jedoch eher zu Vergleichen mit OBSCURITY oder INQUISITION geraten.
Man begehe nicht den Fehler und verwechsele BLOODGOOD mit dem Bloodgod (Thomas Gurrath), der seines Zeichens Sänger der Death-Metal Band DEBAUCHERY ist, handelt es sich bei den US-Heavy-Rockern doch um eine in Christian-Kreisen seit mehr als 30-Jahren gut etablierte White-Metal Band. Nach mehr als 22 Jahren (Gedenk-) Pause ist „Dangerously Close“ die erste Studioaufnahme der Evangelisten.
BLOODGOOD versinnbildlicht das (gute) Blut, welches Jesus für die Menschheit vergoss. Und das ist härter geworden ‒ bald gestählt ‒ vergleicht man die musikalische Darbietung der Guten mit ihren Erzeugnissen aus den 80ern: Trotz des zunehmend fortgeschrittenen Alters der Band sind die Gitarren und das Schlagzeug hier prägnanter, sowie die Gesangparts flotter. Die Stimme Les Carlsens hat sich erholen können und klingt angenehm rau wie eh und je. Doch nicht nur metallischer, nein, auch gottesfürchtiger sind BLOODGOOD geworden: ob es an der gewachsen Erfahrung, oder Michael Bloodgoods zwischenzeitlicher Beschäftigung als Pastor zuzuschreiben ist, klingt das „White“ im Metal der US-Amerikaner stärker durch als je zuvor: allem voran „Pray“ und die Ballade „Father Father“ seien hier zitiert. Auch die Bezeichnung „Lamb Of god“ (im Opener und „Man In The Middle“) mag so mancher modernen Frau wohl sauer aufstoßen. Ebenfalls lässt sich bezweifeln, dass das Liebeslied „Crush Me“ einer Dame gewidmet ist … Musikalisch gibt es bei BLOODGOOD nichts zu beklagen, astreiner Heavy Metal, mit ein paar Durchhängern aber auch musikalischen Höhepunkten wie „Child On Earth“, „Bread Alone“ und dem Stimmverzehrten „In The Trenches“. Wieso sollten Christen nicht rocken dürfen?
Heav(entl)y Metal der alten Schule wird hier zelebriert, der sich nicht vor modernen Einflüssen scheut. Zwar von der anderen Seite der Macht, kann man sich einige Lieder durchaus anhören. Um in der Metal-Szene beliebter zu werden, sollten die Propheten allerdings ihr lyrisches Konzept wohl überdenken oder wenigstens in einem Meer aus Bildsprache metaphorisch ertränken. Amen, oh voll Erfurcht.
WITCHBURNER aus Fulda gründeten sich bereits 1992 und gehören damit sozusagen (in etwa zusammen mit DESASTER) zur zweiten heimischen Thrash Metal-Welle, die sich nach Truppen wie PROTECTOR, VENDETTA, NECRONOMICON oder MINOTAUR hinter den Zugpferden KREATOR, SODOM und DESTRUCTION eingereiht hat. Trotz rund einem Dutzend Besetzungswechsel in 20 Jahren schaffen die Jungs in schöner Regelmäßigkeit gute bis sehr gute Veröffentlichungen, in deren Riege sich Album Nummer Sieben, „Bloodthirsty Eyes“, nahtlos einreiht. Müsste man WITCHBURNER mit einer der großen Urväter-Bands stilistisch vergleichen, dann käme man am Ehesten auf DESTRUCTION, denn die „verwaschenen“ Riffs (gerne auch mit SLAYER garniert!) haben die Hessen ebenso drauf wie die kreischenden Soli und den rotzigen Gesang. Genrefremde Einflüsse sucht man hier vergebens; „Bloodthristy Eyes“ bietet einmal mehr zu 100 Prozent 80er-Kutten-Reinkultur vom Fass – nachzuhören in gelungenen Schraubern wie „Sermon Of Profanity“, „Master And Slave“, dem Titelsong oder „Spirits Of The Dead“. Schade ist lediglich, dass sich auf dem Album trotz des durchgehend hohen Niveaus keine richtigen Übernummern befinden, die „Bloodthirsty Eyes“ von einem guten Retortenprodukt zu einem Pflichtkauf gemacht hätten. Oldschool-Thrasher machen hier aber wie immer nix falsch!
Am 05.07.2014 wird in Münster die nächste Auflage des Vainstream Rockfestes stattfinden, für das jetzt HATBEREED, SILVERSTEIN, COMEBACK KID, EMMURE, BLESSTHEFALL, BREAKDOWN OF SANITY und THE BLACK DAHLIA MURDER bestätigt worden sind.
LA DISPUTE werden ihr neues Album "Rooms Of The House" am 14.03.2014 veröffentlichen und dabei auf ihr eigenes, jünst gegründetes Label Better Living setzen. Ein Teil der Einnahmen wollen die Musiker dazu nutzen, Jugendlichen die Möglichkeit zum Ausleben der eigenen Kreatitivät zu geben.