Die Aschaffenburger Band ENEMY INSIDE macht einen Release-Gig zum neuen Album "Venom", und natürlich kann dafür nur das Aschaffenburger Colos-Saal als Location dienen. Release-Tag ist ein Freitag, somit ein passender Tag für ein Konzert. Die Location füllt sich ordentlich, es fällt auf, dass das Mischpult mehr Platz einnimmt als sonst, und auch die im Saal hängenden Kameras verheißen eine große Relevanz und Bedeutsamkeit des Gigs. ENEMY INSIDE wollen mit dem neuen Album eine neue Stufe zünden, auch der dezente Wechsel zu einem noch moderneren Sound deutet in diese Richtung. Aber zuerst darf die Vorgruppe LETTERS SENT HOME dem gut besuchten, aber nicht ausverkauften Colos-Saal einheizen.
Das junge Kollektiv aus Wolfsburg hat einen guten Sound, ist modern und sorry, das soll jetzt nicht despektierlich verstanden werden, hat was von einer Schülerband. Die fragile, zarte Sängerin taugt als Frontfrau absolut, sie ist fühlbar, gibt sich emotional und sehr offen und ehrlich. Der Gesang ist leider etwas zu dünn, auch weil der Rest der Band zu wuchtig, zu kräftig ist. Man müsste hier evtl. die Vocals etwas besser in den Sound integrieren und lauter machen, zumindest live. Die Songs passen gut ins Programm, und auch die nahezu 50 Minuten lassen viel Raum, sich zu zeigen und auszudrücken, was die Band auch macht. Spielfreude, Authentizität, Sound und Performance sind, bis auf die Stimme, wirklich gut. Das Kollektiv ist als Band und Team erkennbar und bekommt dafür auch zu recht ordentlichen Applaus.
Nach einer kurzen Umbaupause eröffnen ENEMY INSIDE ihren Gig mit dem Titelsong des heute erschienenen Albums "Venom". Ich denke, "gut, dass ich heute keinen Dutt habe", denn beide Gitarristen kommen mit eben einem Dutt auf die Bühne. Von hier unten betrachtet komme ich zu dem Schluss, "sieht doch gar nicht mal so gut aus". Dafür ist Sängerin Nastassja mit ihren wie Schlangen an der Medusa herunterhängenden Zöpfen very nice und wie so oft Fixpunkt der Show. Der Sound ist unfassbar modern, scharf und transparent. Das große und räumlich präsente Mischpult erfüllt sicher seinen Zweck. Ob hier alles pures Handwerk ist, muss man heutzutage bei Live-Konzerten immer häufiger hinterfragen. Aber so sind eben unsere Zeiten, die Technik ersetzt immer mehr den Menschen, die Kunst, letztendlich die Wahrhaftigkeit. Aber zurück zum Gig. Die neue Scheibe ist Kern der Setlist, aber auch die zwei Vorgänger kommen nicht zu kurz. Die Dutts der Gitarristen lösen sich irgendwann, und Aschaffenburg ist begeistert von dem leidenschaftlichen und atmosphärisch ausgeleuchteten Gig. Bei "Fuck That Party" bekommt Nastassja noch Unterstützung vom Sänger der Linkin' Park Tribute Band ONE STEP CLOSER. Auch wenn ich die sehr moderne, fast schon synthetische Nummer nicht so abfeiern kann, im Colos-Saal weckt sie neue Energie. Kurz danach geht es in die Zugabe, die mit "Phoenix" vom Debüt nochmal einen Höhepunkt enthält.
Das neue Album liegt uns leider nicht vor, somit kann ich zur Konserve wenig sagen. ENEMY INSIDE haben ihren Sound mehr modernisiert; mir scheint, dass APRIL ART hier doch die Richtung vorgibt und man etwas hinterher läuft. Das macht man aber unfassbar professionell mit einer gut funktionierenden Band, einer starken und charismatischen Frontfrau, einem gestählten und versierten Evan K. und dem spürbaren Willen zum Erfolg. Und der wird kommen, das ist sicher! Starker Gig!
Fotos: Michael Berghammer
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News:
VANDEN PLAS - Deutschland-Tour startet am 14.03.2025!
"Biographyte" ist das fünfte Full-Length-Album der deutschen Tech-Death-Band CYTOTOXIN. Mit ihrem neuen Album besinnen sich CYTOTOXIN laut Presseinfo "auf ihre Wurzeln und nehmen den Hörer mit auf eine Reise durch das verstrahlte Ödland von Pripyat (Tschernobyl). "Biographyte" widmet jeden Song einem denkwürdigen Ort und erzählt so die biografische Geschichte der tragischen Katastrophe von 1986 und der davon betroffenen Menschen. Symbolisch im Cover-Artwork dargestellt, ist die Menschheit dazu verdammt, die Folgen der Reaktorkatastrophe bis in alle Ewigkeit mit sich zu tragen.
Der Titelsong selbst spiegelt die Situation der Feuerwehrleute wider, die in der Explosionsnacht Graphitsteine aufhoben und sich dabei irreversible Haut- und Körperschäden zuzogen, die oft tödlich endeten":
DoFlame ist ein Phänomen: Die Wut des jungen Kanadiers aus Brampton Ontario fließt unmittelbar in seinen Sound und seine Lyrics – angelehnt an den Hardcore/Punk-Sound von Bands wie Ho99o9, Turnstile, FIDLAR mit einer Prise Beastie Boys. Das aktuelle Album produzierte DoFlame mit einemTeam aus befreundeten Musiker:innen. Auf der Platte blitzen gelegentlich auch elektronische Elemente auf – das katapultiert den fast schon traditionellen Hardcore Sound in die Gegenwart und rundet das DIY-Gesamtwerk perfekt ab. Zusammen mit Freund:innen betreibt Naranjo außerdem das Kollektiv „Offleash”, unter dem er sein Schaffen auch auf Musikvideos und Visuals ausweitet. In guter alter Punk-Manier werden hier Shows in Underground-Venues auf die Beine gestellt, die Poster dazu selbst designt und somit der kanadischen Hardcoreszene frisches Leben eingehaucht. Hardcore lebt und ist wohlauf!
Nachdem er der kanadischen Szene bereits seinen Stempel aufgedrückt hat, macht sich DoFlame nun mit Band daran, internationalen Crowds seinen frisch aufbereiteten Sound um die Ohren zu hauen. Wer bereit ist, die nächste Entwicklung des Hardcore mitzuerleben, sollte sich dieses Spektakel nicht
entgehen lassen!
DoFlame live 20205
16.05. Brighton, The Great Escape
17.05. Leeds, Brudenell Social Club
19.05. Kortrijk, The Pits
20.05. Brüssel, La Source
23.05. Paris, Supersonic
24.05. Den Haag, Sniester Festival
Die deutschen Dates werden präsentiert von Visions /// MoreCore.de /// FUZE:
Die norwegischen Thrasher MALTUKA haben ihre komplette Debüt-EP "Black Rite" vorgestellt, die offiziell am 07. März 2025 auf High Roller Records erscheint.
Alle Tracks könnt Ihr bereits jetzt hier anhören:
Gitarrist/Sänger Viljar Brunvoll und Schlagzeuger Mats arbeiteten laut Presseinfo "erstmals 2016/17 zusammen, nahmen zwei EPs auf und spielten einige Shows als Mitglieder von PSYKOPATH. Als sich diese Band auflöste, arbeiteten die beiden weiter zusammen an Demos, aus denen schließlich MALTUKA hervorging. Mit Einflüssen, die von METALLICA und SLAYER über NUCLEAR ASSAULT bis hin zu SODOM und MALTUKAs Landsleuten IMMORTAL reichen, geben die Mitglieder der bewährten Thrash-Formel einen individuellen Dreh. Textlich beschäftigt sich "Black Rite" mit spirituellen und okkulten Themen, die der Musik Tiefe und Atmosphäre verleihen.
Das Cover der EP, das auf einem Gemälde von Kim Diaz Holm (SÓLSTAFIR, VREID) basiert, stellt die dunklen Themen der Songs visuell dar. Und während sie als Einführung in den Sound von MALTUKA dienen, hat die Gruppe ehrgeizige Pläne für ihre Zukunft. "Diese EP zeigt unseren härteren, mehr auf den Punkt gebrachten Stil des Songwritings", kommentiert Viljar. "Unser mögliches erstes Album wird dynamischer sein und ein breiteres Spektrum an Einflüssen und Sounds beinhalten."
Mit "Black Rite" setzen MALTUKA ein kühnes Statement, indem sie eine originelle Interpretation des Thrash Metals bieten und gleichzeitig seine Wurzeln feiern. Die Band ist bereit, der globalen Metal-Szene ihren Stempel aufzudrücken, und das ist erst der Anfang".
Die italienischen VIGILHUNTER haben einen weiteren Song aus ihrem selbstbetitelten Debütalbum veröffentlicht, das am 28. März 2025 über High Roller Records auf allen Formaten erscheint.
Ein Lyric-Video zu "Titan Glory" wird hier uraufgeführt:
VIGILHUNTER wurde von Sänger/Gitarrist Alexx Panza laut Presseinfo "mit dem Ziel gegründet, US Heavy Metal der späten 80er-Jahre mit einem Prog-Touch zu kreieren. Mit der Hilfe von Bassist Mirko Negrino, der eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Songs und der Vision spielte, wurde das Line-Up durch Marcello "Cell" Leocani am Schlagzeug und Mattia Itala an der Lead- und Rhythmusgitarre vervollständigt.
Das selbstbetitelte Debütalbum der Band ist vollgepackt mit schreienden Gitarrenriffs, hohem Gesang und einem kraftvollen und dynamischen Ansatz beim Songwriting. Es besteht aus acht Tracks und zielt darauf ab, die verlorene Kunst des US Heavy Metals wiederzubeleben, den viele Old School-Metal-Fans aufgrund seiner unbändigen Kraft und Klasse immer noch als den Höhepunkt des Genres ansehen".
Artwork von Nothingface Illustration, gemischt von Javier Félez Moontower Studios, gemastert von Arthur Rizk.
Charlie Griffiths, seines Zeichens Gitarrist der englischen Progger HAKEN, veröffentlicht sein zweites Soloalbum unter dem griffigen Namen Tikkitakka.... nee.... Rikkitikki...verdammt, auch nicht..... TIKTAALIKA! Vielleicht nicht die beste aller Ideen sein Projekt nach einem längst ausgestorbenen Fischlein zu benennen, aber dafür mangelt es dem guten Charlie nicht an musikalischen Einfällen. Fast drei Jahre nach dem Debüt unter diesem kruden Namen erreicht uns nun "Gods of Pangea". Das Cover erinnert an die klassischen Zeichnungen des großen Ed Repka, der einige ikonische Arbeiten insbesondere für Thrash Metal Bands anfertigte. Diese Reminiszenz ist kein Zufall, denn Griffiths hat so gut wie alle Prog-Elemente aus dem Sound des Projekts getilgt und liefert eine Scheibe ab, die full-on Metal ist. Hier klingt alles so als hätten sich Jeff Waters (ANNIHILATOR) und Dave Mustaine (MEGADETH) zusammengetan und acht ihrer besten Songs ersonnen - vom heftigen Einstieg "Tyrannicide" bis zum dem Neunminüter "Lost Continent" erinnert alles an die größten Taten der beiden Maestros. Prog kommt hier nur noch in homöopathischer Dosis vor und das ist gut so. Wer Charlie online folgt weiß, dass sein Herz aufrichtig für den klassischen Metal schlägt und daher kann man ihm diese Kurskorrektur bedenkenlos abnehmen. Als Sänger fungieren auf "Gods of Pangea" neben Daniel de Jongh (TEXTURES) auch Tommy Rogers (BETWEEN THE BURIED & ME), Rody Walker (PROTEST THE HERO) und Vladimir Lalic (ORGANISED CHAOS) und alle machen ihre Sache absolut großartig. Durch das homogene Songmaterial fällt die Scheibe als Ganzes auch mit verschiedenen Sänger nicht auseinander.
Egal welchen Song man hier anwählt, Charlie Griffiths hat eines der besten Metal-Alben des Jahres geschaffen, das vor messerscharfen Riffs, virtuosen Soli und griffigen Refrains nur so strotzt. Eine Scheibe, die vom ersten Ton an süchtig macht und zum Pflichtprogramm für alle Metal-Fans gehört, die im entferntesten etwas mit den schon erwähnten MEGADETH oder ANNIHILATOR anfangen können. Eigentlich viel zu gut, um "nur" ein Solo-Projekt zu sein!