Endlich mal ein Label-Info, das nicht nur pure Phrasendrescherei ist, sondern tatsächlich etwas Wahrheit in sich birgt - von "Pure HEAVY METAL" ist da die Rede, von "young sonic warriors who swore faith to the sacred sound of Metal" und "no keyboards and pop music melodies", und das alles trifft haargenau zu, genau wie die genannten Einflüsse für The Lord Weird Slough Feg absolut nachvollziehbar sind: Iron Maiden, Manilla Road, Brocas Helm, Thin Lizzy, Cirith Ungol etc. Der "Celtic Epic Metal" der Kalifornier manifestiert sich dann auch konsequenterweise als Kreuzung jener genannten Vorbilder: Bei der dünnen Liesel entlehnten keltischen Elementen und klassischen Maiden-Leads stehen die epischen Songstrukturen und der kranke, abgedrehte Geist der erwähnten US-Underground-Legenden gegenüber. Mir persönlich haben es dabei besonders die Maiden-Elemente angetan - "Down Among The Deadmen" hat mehr Leadbreaks als die drei letzten Maiden-Alben zusammen und ist nicht zuletzt deshalb ein hammergeiles Album, und vor allem - es ist absolut METAL !! Kein Keyboardkleister, keine Kinderliedmelodien - "just Power, Metal and Might", wie es einst bei Manowar hieß. Sei es das flotte ?Traders And Gunboats?, das schleppende, etwas psychedelische ?Psionic Illuminations? oder das tolle ?Warriors Dawn? - Slough Feg überzeugen zu jeder Sekunde mit purem undergroundigem Heavy Metal, der nirgends klaut, sondern offensichtliche Einflüsse zu einem völlig eigenen Stil verarbeitet. Nur schade, daß solchen Bands fast zwangsläufig das Schicksal der verkannten Genies beschieden ist. (ps)
Eine Mischung aus Synthie-Pop, Electro, EBM und Ambient-Sounds präsentieren uns "The Dust of Basement" auf ihrem aktuellen Longplayer "Vice Versa Opticus". Damit fahren sie auch ganz gut, da sie damit ein breitgefächertes Publikum ansprechen dürften. Ihre Stärke liegt vor allem darin, die Songs so zusammenzustellen, dass fast jeder Titel tanzbar ist, was schon an sich sehr erstaunlich ist, da die meisten Tracks doch eine gewisse Melancholie nicht von sich weisen können. Als sehr eigenartig empfinde ich allerdings die Stimme der Sängerin, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich sie nun toll, oder total daneben empfinden soll. Während im Opener "Despair" (wenn man "Wolff" als Intro betrachtet) doch einige Töne nicht recht getroffen scheinen, ist sie dagegen im 3. Song "Constant´schon fast an genial. Aber macht Euch doch einfach ein eigenes Bild davon. So schlimm kann es aber dann mit der weiblichen Stimme auch nicht sein, denn sonst hätte sich wohl kaum "Lars Rohnstock" von "Perfidous Words" als Gastsänger die Ehre gegeben. Denn immerhin wirkt er hier bei 6 von 10 Songs mit. Außerdem gibt es noch vier Remixe von "Hexedene", "Endraum" und "Purefy Factor 7". Na wenn das nicht überzeugt....
Obwohl es THE 69 EYES schon seit einigen Jahren gibt, ist der finnischen Goth" Rock doch erst mit HIM so richtig bekannt geworden... doch unter Kennern dieser Musikrichtung wurden die schwarzhumorigen Jungs von THE 69 EYES schon seit jeher als Tipp gehandelt. Mit "Gothic Girl" haben sie die erste Single ihres neuen Albums "Blessed Be...´, das am 25.09.2000 erscheinen wird, veröffentlicht. In Finnland sofort auf die 1 in den Charts geknallt, schafften sie hierzulande immerhin in die DAC Top 10. Musikalisch bewegen sich THE 69 EYES zwischen HIM und TYPE O NEGATIVE, der Gesang erinnert mich nicht selten an Peter Steele. Der sonore und sehr tiefe Klang lässt eien unwillkürlich erschaudern und zittern... da leider nur 2 Tracks auf der CD sind, kann ich noch nix über das Album sagen, aber es scheinen sich ein paar Dinge herauszukristallisieren, die bei beiden Liedern, "Gothic Girl" und "Velvet Touch", vorkommen. Die Keyboards spielen keine sphärischen auf 3 der 4 Akkorden aufgebaute Dauertöne sondern "klimpern" fröhlich dahin, der Bass wummert Genretypisch im Hintergrund und die Gitarren tragen zumindest bei "Velvet Touch" mit synkopisiertem Rhythmen zur Tanzbarkeit bei. Ach ja natürlich, spätestens nach dem zweiten Durchlauf hat sich die Melodie im Ohr festgefressen...ganz heißer Tip für späte Sommerabende bei einem Glas Rotwein - obwohl die Plattenfirma Jägermeister empfiehlt... *g*
Wenn man gewisse Kochresultate ein zweites Mal aufwärmt, schmecken sie manchmal besser, als beim ersten Mal. Kann man die Lust des Essens auch auf die Lust des Hörens übertragen? Sicherlich eine schwierige Frage, die sich pauschal wohl eher nicht beantworten lässt. Fakt ist im Moment, dass viele Bands modernen Klängen den Rücken kehren und sich auf traditionelle, längst tot geglaubte Verzweigungen des Metal Sounds stürzen und diese wieder neu beleben. In manch Köpfen mag so manches aber auch gar nicht so tot gewesen sein, sondern sich nur in Untergrund Gefilde zurückgezogen haben. TERROR 2000 präsentieren uns so ein aufgewärmtes Gemüse auf ihrem Erstling "Slaughterhouse Supremacy". Und wie z.B. Sauerkraut, schmeckt die Neuauflage eines Klassikers hier besonders gut. Die Mitglieder von DARKANE und SOILWORK feuern hier eine äußerst rohe High Speed Thrash Granate ab, dass alte Herzen heute ihren Schrittmacher stark strapazieren müssen. Durchweg straight geknüppelt und nur durch wenige groovende Passagen aufgelockert, lässt die Band innerhalb von acht Songs (das Intro rechne ich nicht mit) keine Langeweile (oder Ruhepause) aufkommen. Selbst eine etwas "langsamere" Nummer wie "Firebolt" tritt verdammt Arsch. Hinzukommt, dass die Schweden ein Gespür für diese Art von Chorus haben, der zwar äußerst simpel und ohne große Melodie sich dennoch äußerst schnell unvergessen macht. Etwas, was Songs wie "Son of a gun, daughter of a slaughter", "Agents of decadence" oder "Crypt of decay" schon jetzt zu Klassikern macht und die seligen Ur-Thrasher wie z.B. KREATOR vergessen lässt. Definitiv der Thrash Metal Hammer im März!!!!
Das Düstermetal Label Blackend biete mit dem mitlerweile dritten Sampler wiedereinmal einen kleinen Überblick über die bei ihm unter Vertrag stehenden Bands. Über den Sinnodre Unsinn solcher Sampler will ich hier mal keine Worte verlieren, die Bands spielen alle auf einem ordentlichen Niveau und von daher bietet die Scheibe einen ganz guten Überblick der gefeatureten Bands. Den Anfang machen HECATE ENTHRONED mit 3 Tracks ihres Albums "Kings Of Chaos" mit einem recht bombastischen und keyboardorientierten Death/Black Metal. Danach zeigen AMSVARTNER mit Songs von "Dreams" mit agressivem und rhythmusbetonten Death Metal, dass man zu der Mucke auch tanzen könnte, gefällt mir sehr gut, was die schwedische Combo hier abgeliefert hat. Als nächsten knüppeln ENTHRONED mit Black Metal der derben Schiene drauflos und ballern einem mit hyperschnellen Songs die Sülze aus den Ohren das es sich gewaschen hat. Die Band ist dann wohl doch eher nur was für Fans der schwarz/weiß geschminkten Fraktion. Melodischer Death Metal von MISFORTUNE, auf den ich hier nicht näher eingehe, denn ihr könntet eigentlich gleich die komplette Rezi lesen. Von ECLIPSE und IMMEMORAL ist jeweils nur noch ein Stück auf der CD vertreten, beide präsentieren Black Metal, der einen nicht unbedingt aus den Latschen haut...nicht schlecht, aber die vorangegangenen Bands waren einfach besser!
Deathrace King" ist eine konsequente Weiterentwicklung zu "Hell is here", dem letzten Album der Nordlichter von THE CROWN. Wieder geht es tierisch in die Fresse und straight zum Punkt mit Refrains die zum Mitgröhlen auffordern (hört euch z.B. "Executioner" an und ihr wisst, was ich meine!) und einigen Hardcore und starken Trash Elementen in ansonsten hervorragendem Death Metal. Der technische Aspekt kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz und man merkt den Jungs die Spielfreude an, wie beispielsweise im saugeilen Solo des Openers "DeathExplosion". Weitere Anspieltips: "Total Satan" und "Killing Star" (etwas melodischer und von den Riffs her am klassischen Heavy Metal orientiert). Insgesamt ist das Album das kompakteste und ausgereifteste The Crown - Album bisher und die saubere und brutale Produktion tut ein übriges um den Gesamteindruck abzurunden. Ein kleiner Kritikpunkt ist vielleicht das Cover (es stellt einige Schwarzgraue Totenköpfe dar, welche sich ein Rennen liefern - "Deathrace" eben), welches im Vergleich zum Vorgängeralbum etwas langweilig erscheint, dennoch lautet die Devise: Wem "Hell is here" gefallen hat: Kaufen! Ansonsten: Wenigstens mal reinhören, es lohnt sich! Übrigens haben Thomas Lindberg (ex- At the Gates) und Mika Luttinen (Impaled Nazarene) an "Deathrace King" mitgerabeitet und sicherlich auch ihren Teil zum geilen Endergebnis beigetragen. THE CROWN has arrived... und sie sind bereit alles niederzumähen, was sich ihnen in den Weg stellt...
Als die CD das erste Mal in meinem Player lag, hatte ich das Gefühl, als läge sie dort 20 Jahre zu spät... Ihre erste 7" erreichte Deutschland leider nie und somit ist "Cinema Strange" die erste Scheibe, die auf das europäische Publikum wartet. Warum die CD 20 Jahre zu spät im Player lag? Nun ja, dieser Sound, dieses Songwriting ist 80er Style, Gothic/Batcave pur, lässt THE CURE oder SISTERS OF MERCY durchscheinen und klingt wie eine Hommage an diese Zeit. Die Postgothpunks von CINEMA STRANGE haben mit dieser CD etwas geschaffen, was es eigentlich schon lange nicht mehr gibt... Einfache Drums und tiefe Gitarren, Texte über den Tod, Klischee pur eben. Und der Sänger... eigentlich klingt er mehr wie eine Sängerin, ist der Hammer. Die Stimme erinnert nicht mal im entferntesten an einen Mann, vielmehr an das unschuldige Quäken eines Schulmädchens... passt aber dennoch zur Musik, diese melancholische Stimung, die durch Lucas Lanthier´s Stimme getragen wird... einfach genial! Und trotzalledem haben die drei ihren Humor nicht verloren, sie experimentieren in einigen Liedern mit Sprachsamples in der Art rum, dass man sofort grinsen muss, um danach bei der düsteren Musik wieder mit einer Gänsehaut zu träumen! Toll!
Man kann darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, nach gerade mal zwei Studioalben ein Livealbum zu veröffentlichen, ebenso wie man den Verdacht hegen kann, daß besagtes Album schnell und lieblos auf den Markt geworfen wurde, um noch eben von der Erfolgswelle zu profitieren, auf der die "Kinder von Bodom" gerade reiten.
Dieser Anfangsverdacht allerdings erweist sich nach Anhören der Scheibe schnell als unbegründet, hat man hier doch eine sauber produzierte Platte abgeliefert, die deutlich die Spielfreude der Band zeigt, ebenso wie sie das begeisterungsfähige japanische Publikum darstellt. An der Soundqualität gibt es nichts auszusetzen und zwischendurch lockern Soli das Ganze auf (z.B. vor "Deadnight Warrior").
Der Querschnitt über die beiden CoB-Alben "Something Wild" und "Hatebreeder" (u.a. "Lake Bodom", "Warheart" und "Bed of Razors") ist gerade für Leute, die sich einen Überblick über das Bodom-Material verschaffen wollen interessant und für Fans der Band ist die limitierte Box schon allein wegen der zehn Din-A 5 Postkarten, die Bilder der Band zeigen, ein Muß. Nervig ist allerdings das absolut comicmäßige Cover und ein Booklet wäre auch nicht schlecht gewesen, Platz hätte es in der großen Box jedenfalls gehabt.(pemi)
Mit "Digital Boulevard" haben Chalice aus Hamburg nun bereits ihr drittes Album vorgelegt und dabei ein richtig kleines Meisterwerk abgeliefert. Eine interessante Mischung aus Melodic/Power Rock mit gelegentlich eingestreuten progressiven Elementen ("The Mirror") sorgt für viel Abwechslung sowie kurzweiliges Hörvergnügen. Gleich zu Beginn mit dem gleichnamigen Titeltrack einer doppelbasslastigen Speedattacke legen die fünf Jungs einen Hammersong vor, der von seiner ganzen Art her auch von den benachbarten "Kürbisköpfen" stammen könnte. Das sind dann aber auch schon die einzigen Gemeinsamkeiten. Nicht nur das öfters mal zur Abwechslung einmal im "altmodischen" Hammondsound röhrende Keyboard in Verbindung mit taffen Gitarren sorgen u.a. bei "Moving in circles" oder "Can’t you feel it" dafür, daß hier regelrechte Classic Rock Feelings rüberkommen. Als noch ein wenig stärker herausragend, unter sowieso durchgehend nur guten Songs, muß hier zweifellos "Hold on to the years" eine Ballade mit Gänsehautgarantie, erwähnt werden. Produktionstechnisch gibt es hier auch überhaupt nichts zu kritisieren, denn das erreichte Niveau der mit viel Liebe zum Detail und bis ins Kleinste ausgetüfftelten Arrangements ("A day für Revolution") liegt über dem internationalen Standart in dieser Musikrichtung. Gino Naschke erinnert mit seinem Organ in manchen Passagen ein wenig an IQ was aber dem Album keinerlei Abbruch tut ganz im Gegenteil, denn diese zwar hohe aber doch warme Stimme sorgt für ein sehr harmonisches Gesamtbild. Insbesondere der Wechsel zwischen treibenden Songs und immer wieder atmosphärisch dichten Klangbildern macht den besonderen Reiz dieses Klassealbums aus
Die Jungs von Spiral Tower sind eigendlich keine Newcomer im herkömmlichen Sinne. Immerhin spielen Frank Zube ( Drums), Bernhard Altmann ( Bass) und Sven Podgurski (Gitarre) schon seit einigen Jahren zusammen. Lediglich die Band der drei ist neu. Sie haben sich einfach noch Alexander Koch ( Gesang) und Alex Konstandares zu sich geholt, um dann ein Album einzuspielen, daß vor Abwechslung und Ideen nur so trotzt. Schon der Opener ´ The Eyes of the blind" hat es in sich. Schnelle double bass, harte Riffs und dazu klarer aber kräftiger Gesang. "Mindkiller" kann man schlecht einer Richtung zuordnen, da eigentlich verschiedene Einflüsse darauf zu finden sind. Songs wie "The martyr is dead" oder der letzte Song "Feel the tears" verzichten auf die schnellen Passagen, sind jedoch mit ihren kompromißlosen harten Gitarrenklängen absolute Genickbrecher. "On the wings of an eagle" sondert sich ein wenig von den übrigen Trash/Speed Tracks ab und schlägt mehr den Weg in die Melodic/ Power Ecke ein und übernimmt auf diesem Album in meinen Augen den Hymnenstatus, bei dem Live wohl kaum einer seine Stimmbänder verschont lassen wird. Im Großen und Ganzen ein wirklich gelungenes "Debütalbum" - Ob Speed/Trash/Power Metal - auf diesem Album ist von jedem was vertreten