Ein Duett aus Deutschland, dass sich anschickt, den Himmel der Klassik zu bevölkern hat sich mit ORBUS MUNDI gefunden. Mit der Geigerin Almut Ritter und dem Produzenten Axel Henninger präsentieren sie eine Mischung aus modernen Elementen wie Samples, Loops, Drumcomputern und alten Instrumenten, allemvoran eine - und ich nehme mir heraus, dass nach meiner mitlerweile 12 Jahre dauernden Zeit als Geiger beurteilen zu können - äußerst sauber gespielte E-Geige, und sowohl im Geschlecht als auch in Tonlage und Ausdruck wechselndem Gesang. Man kann das Album einfach auf sich wirken lassen, sich in die Musik fallen lassen und träumen oder man kann sich intensiver mit den ethno-Kompositionen befassen und jeder wird nach seiner Fasson glücklich werden... einige Lieder bieten sich auch an, um das Tanzbein zu schwingen... Hört sich sehr vielschichtig an, oder? Ist es auch, und genau das macht Aida so interessant, so beeindruckend! Die Geige, die sich durch alle Lieder zieht und auch durch ihre Elektronik perfekt mit den anderen modernen Spielereien (soll nicht abwertend klingen!!!) harmoniert, dominiert die Lieder ohne aufgesetzt zu wirken. Und egal ob Ritter zu irischen Folk-Rhythmen oder Breakbeats den Bogen schwingt, man hat stets das Gefühl einer Leichtigkeit in ihrem Spiel! Diese Musik ist eine Reise durch musikalische Epochen und Stile! Präzise Produktion und einfach traumhaft...
Ein starkes Album haben die 6 portugiesischen Musiker von Oratory mit ihrer Debütscheibe "Illusion Dimensions" da hin gelegt. Nach dem instrumentalem Intro "Illusion Dimension" geht es dann gleich mit dem Melodic Knaller ´ With Glory and Melody" los. Geprägt wird der Song durch seine melodischen und harmonievollen Gitarrenarrangements und natürlich durch das Markenzeichen der Band: abwechselnde Vocals von Männlein Marco Alves ( klar und hell wie es sich für eine Melodische Metal band auch gehört) und Weiblein Ana Lara ( ebenfalls sehr klar, lieblich jedoch zu keinem Zeitpunkt irgendwie aufdringlich). Der Refrain Part gehört dann beiden zusammen und gemeinsam mit einem mehrstimmigen Chor, ergeben sich Song für Song absolut eingängige sich in den Ohren festbeißende Mitsingrefrains mit packenden Melodien wie z.b. bei ´ Fight for the light", "Metal Messenger" oder auch "Chose your future". Oratory selbst bezeichnen ihren Stil als Neo Classic Melody Power Metal. Klassische orchestrale Einflüsse und harmonievoll eingespielte Gitarrensoli verfeinern den eh schon sehr feinen Geschmack des Albums und mit der Ballade "In the sky" wird auch die letzte Ecke von "Illusion Dimensions" abgerundet. Reinhören ist Pflicht.
"Nanu, was ist denn das?" war mein erster Gedanke, als mir dieses Album in den Briefkasten flatterte. "Eine Death Metal Newcomer Band?" Allerdings änderte sich mein fragender Blick zu einem wissendem Lächeln, als Ich sah, daß die CD das neueste Werk von INCUBUS (wir erinnern uns, den in späten 80ern/ frühen 90ern hat sich diese Band mit den Alben "Beyond the Unknown" und "Serpent Tempation" einen Namen gemacht) ist, welche sich leider (wohl aufgrund eines Rechtstreites) umbenennen mußten. Man knüpft mit diesem Werk an vergangene Zeiten an, mit guter Produktion wird Old-school lastiger Death Metal geboten, der straight rüberkommt und auch mit Einigen recht netten Riffs aufwarten kann. Die Songs bewegen sich in einer Band - Breite von 2min 15sek ("Unclean") und 4min 46sek ("Awakening to the Filth"), meisten aber in einem guten Death Metal Mittelmaß von ca. 3min. Auf keinen Fall ein besonders herrausragendes Werk oder ein Meilenstein in der Geschichte des Death Metals, aber für Liebhaber von altem U.S. Death Metal durchaus anspielenswert.
Total überrascht war ich, als mir auf dem Wacken Open Air eine von 13.000 Promo CD´s einer neuen Formation aus Österreich in die Hände fiel: Edenbridge. Auf dieser CD wurde jeder Song ein paar Sekunden angespielt und genau das reichte aus, um mir die Sprache zu verschlagen. Ich war total aus dem Häuschen, von dieser nicht alltäglichen Kombination verschiedener musikalischer Einflüsse: Selbst bezeichnen tun Edenbridge ihren Stil als Angelic Bombast Metal welches wohl auch die beste Umschreibung für ihre Musik ist. Bombastische Melodic Metal Songs geführt von dem harmonievollen Gitarrenspiel von Bandgründer Lanvall wie z.B. der Opener "Cheyenne Spirit" oder auch der Titelsong "Sunrise in Eden" der mit orientalischen Klängen beginnt und dann zu einer absoluten Midtempo Übernummer wird, in der vom Keyboard bis hin zu einer Flöte alles zu hören ist. Verfeinert wird das Album durch die Engelhafte Stimme von Sabine Edelsbacher, eine Stimme die jeden echten Musikfan sofort verzaubert und in eine andere Welt entführt, keineswegs jedoch vergleichbar mit der Opernstimme der Nightwishsängerin Tarja. Neben Doublebass Nummern wie das knallende "Midnight at noon" sind auch Balladen vertreten, bei der wohl "Forever Shine on" das Stück ist, bei dem man am schnellsten eine Gänsehaut bekommt. ( Unbedingt den Regler aufdrehen und auf sich wirken lassen). Ausklingen lassen Edenbrigde ihr Debütalbum mit dem fast 11 minütigem Song "My last step beyond" welches wirklich absolutes Finalcharakter hat. Eines der wohl besten Debüts des Jahres 2000. Freut euch auf die Tour mit Axxis und Pink Cream 69 Ende des Jahres.
Bevor wieder einige zu schreien anfangen, die Stilbezeichnung Gothic Metal trifft die Musik von DREMAS OF SANITY nicht vollstöndig, wird ihr v.a. nicht völlig gerecht... Fest steht, dass mit "The Game" ein Album von den 5 Jungs und der einen Frau abgeliefert wure, dass momentan seinesgleichen sucht. Die 10 Songs stehen in thematischen Zusammenhang und erzählen das Leben eines Menschen vom Anfang bis zum Tod. Vielleicht hilft einem dieses Wissen dabei, die Lieder in ihrer Tiefe zu begreifen. Das prägnanteste bei DREAMS OF SANITY ist mit Sandra Schleret eine Sängerin, die fernab aller Gothic Klischees mit ihrer Stimme zu begeistern weiß. In hauptsächlich mittleren Tonlagen erzählt sie einfühlsam die von Michael Knoflach geschriebene Geschichte. Treibende Gitarren und ein sehr abwechslungsreiches Schlagzeug untermalen die Stimme und tragen zur dichten Atmosphäre bei. Die Songs sind ausgefeilt arrangiert und weichen oftmals vom typischen Strophe-Chorus Schema ab, was z.B. bei "We.ll.sea" bis zur Perfektion zelebriert wird und die Lieder unglaublich interessant macht. Sehr routiniert werden Tempo- und Rhythmuswechsel am laufenden Band vollführt, ohne das die Musik jedoch zerrissen wirkt. Und somit hat man auch nach mehrmaligen Durchhören der CD die Gewissheit, dass es noch immer Facetten gibt, die man nicht durchschaut hat, noch immer Gitarrrenarrangements vorhanden sind, die man nicht nachvollzogen hat, einen der Rhythmus immer wieder neu fasziniert und man einfach immer Tiefer in die Welt von DREAMS OF SANITY sinkt!
Obwohl die Band seit mittlerweile fast 20 Jahren durch die Szene geistert, kannte ich kein Lied von ihnen und war umso erstaunter, als ich diese Doppel-CD in den Händen hielt. Die erste CD dieser Best-Of Compilation erhält ausschließlich Remixe, u.a. von DANCE OR DIE, D.O.S., MORBUS KITHARA, IN THE NURSERY, POLAXE oder auch von ATTRITION selber. Ohne die Original zu kennen, kann ich dennoch behaupten, dass die Lieder sehr unterschiedlich sind, eine technoide Tendenz ist jedoch fast allen Remixen (auf CD-1) gemein. Auf der zweiten CD hingegen findet man die wohl bekanntesten Lieder aus der langen Schaffensgeschichte der Band. Die sehr gut arangierten, produzierten und originellen Songs treffen mit ihren elektronischen Einflüssen, die nie in stupide EBM oder gar Industrialgefilde abdriften, stets in das Herz eines jeden halbwegs offenen Hörers, bei dem nicht immer harte Gitarren und technoide Beats da sein müssen! Ganz im Gegenteil, sogar Violinen und Violas sowie abwechselnd weiblicher und männlicher Gesang fernab der Heavenly Voices Klischees lassen sogar teilweise an DEAD CAN DANCE denken und machen die CD zu einem interessanten "Nachschlagewerk" von ATTRITION. Solide gemachte Backkatalog im Booklet und sehr ausdrucksstarke Musik sollten eigentlich wenigstens alle mal zum reinhören beim Plattenladen eures Vertrauens bewegen.
Das erste was ich dachte als ich die Scheibe in meinen CD Player einlegte war: hey das ist doch U.D.O !! Als ich dann mal durch den CD Infozettel las wurde mir einiges klar. Vanize ist die Band von Peter Dirkschneider ( Vocals) und Marcus Bielenberg. Auch wenn sicher viele den Vergleich nicht mögen, aber "Highproof" hört sich einfach original an wie Accept/ U.D.O. Schon alleine die aggressiven Vocals von Peter oder das schwere und harte Riffing welches mit melodischen Gitarrenparts untermalt ist. Das Album rockt also logischerweise schon ganz schön, ob mit etwas langsameren Groove Nummern wie "Negative" und "Rolling" oder mit richtigen Brettern wie "Master and Servant" oder dem Abschlusstrack "You can´t stop us now". Es werden sich nun wieder viele das Maul zerreissen, ob es nun eine billige Acceptnachmache ist. Aber eins ist sicher: das Album wird mit Sicherheit gut bei der Anhängerschaft von Primal Fear, Sinner oder eben Accept ankommen.
Sampler... immer eine heikle Angelegenheit! Ein oder zwei gute Bands, sonst nur Müll... aber hier ist es anders! Die wirklich Götter der norwegischen Black Metal Szene gibt sich die Ehre. Alle - die da wäre DIMMU BORGIR, EMPEROR, IMMORTAL, AECTURUS und ANCIENT - sind mit in den frühen 90ern auf 7" erschienenen EP´s am Start. Die Songs dürfte bei der limitierten Zahl der original EP´s fast keiner kennen, daher lohnt sich die Scheibe für alle Freunde der härtesten schwarzen Klänge. Die CD ist absolut topp, kein schwacher Song trübt das geniale Gesamtbild, man fühlt sich nicht vom Label verarscht, dass nicht wie so oft einfach nur Songs der aktuellen CD´s zusammenstellt... Es geht auch in dieser Art! Weiter so! Auf die Musik im Einzelnen einzugehen würde bei 5 verschiedenen Bands den Rahmen einer Rezension sprengen, aber seid ehrlich! Ihr kennt die Bands doch eh alle, oder? Also, und daher MÜSST ihr diese CD kaufen... es erwartet euch keine Enttäuschung, versprochen!
Die Nordmänner, die ihren Bandnamen dem Schwert der Trolle entliehen hat, machen sich daran, mit ihrem 3. Album die Herzen der winkingerverliebeten Zunft zu gewinnen. Und obwohl ich mich bisher nicht zum diesem Klientel gezählt habe, verzauberte mich die CD wie kaum eine in der letzten Zeit. Während die beiden letzten Alben doch eher von keyboardorientierte Klänge lebten, regieren auf "Urkraft" harte Gitarren. Von heftig groovenden Riffs bis hin zu akkustischen Ausflügen ist alles vertreten, was man mit 6 Seiten machen kann. Obwohl man der Band unrecht tun würde, wenn man die Ausdruckskraft dieses Silberlings allein mit dem genialen Sound der Gitarren begründet, so fällt eben diese Sache einfach am meisten auf im Vergleich zu den alten Scheiben. Wie eh und je haben die Schweden ein Gespür für hymnenhafte Tracks, die auch auf dem aktuellen Werk das Gros der Lieder stellen. Von langsamen Tracks wie "Home Again" bis hin zu HighSpeed Krachern ("The Slumber Of Yesterdays") haben die sechs einfach wieder gezeigt, was Viking Metal ausmacht: Nämlich eingängige Melodien, roher Ausdruck, die nordische Kälte mit der Stimmung eines Lagerfeuerabends und ein dichtes Songwriting. Wenn ihr wissen wollt, wie sich das anhört, müsstet ihr schon mal selber ein Ohr riskieren, es lohnt sich ganz sicher! Der letzte Track der CD fällt durch die total cleanen Vocals etwas aus dem Rahmen, ich finde ihn gut, obwohl ich auch schon einige fiese Äußerungen über "Over The Hills And Far Away" gehört habe, aber entscheidet selbst.
Ursprünglich sollte Supershine nur ein Nebenprojekt von Bruce Franklin (guitar/Voc.) und Jeff Olsen (Drums) ( Trouble) darstellen sollte, hat inzwischen richtige Formen angenommen, spätestens seit dem nun auch Doug Pinnick und Jerry Gaskill ( King´s X) mit von der Partie sind. So ungefähr kann man die Scheibe nun auch einordnen: schwerlastige Riffings mit Einflüssen aus der Progressive und Modern Metal Ecke. Aber auch die Grunge und Punk Rock Schiene scheint an den Jungs von Supershine nicht spurlos vorbei gegangen zu sein und so ist das Album doch ein recht abwechslungsreiches Debüt geworden.