Da hab ich mich doch tatsächlich dabei ertappt, die CD völlig zu vergessen während sie so locker im Hintergrund lief! Was für manche Bands des Chill Out Genres vielleicht schmeichelhaft wäre, ist für DAYLIGHT DIES doch eher ein Zeichen, dass die amerikanischen(!) Gothic Metaller der alten Schule noch an ihren Sounds feilen müssen um den Hörer zu fesseln. Keine Frage, dass ihr düsterer Stil einige glanzvolle Höhepunkte aufzuweisen hat. Mir ging es beim Hören aber eher so, dass mich diese nur kurz aus der Lethargie gerissen haben um dann wieder bei relativ harmlosen Geplätscher wegzunicken. Der Gesang ist rau, fast schon deathig und verleiht der Musik eine Art "Handmade" Note. Auch das gänzliche Fehlen eines Keyboards trägt zum ziemlich bodenständig wirkenden, nicht zu schneller Gothic Metal bei. Ziemlich düster und ziemlich ungehobelt aber eben mit zu wenigen wirklich fesselnden Stellen. Das nächste Mal muss man wohl deutlich mehr wert auf ein konstant interessantes Songwriting legen, damit die an sich explosive Mischung auch zündet und nicht etwas hilf- und wirkungslos verpufft.
Mit dem wohl unausweichlichem Intro ("Aenigma") eröffnet das zweite Solo-Album namens "Prophet Of The Last Eclipse” von Rhapsody Gitarrist und Komponist LUCA TURILLI gewohnt symphonisch, um dann nahtlos in das temporeiche "War Of The Universe" überzugehen. Auch beim folgenden Track "Riders Of The Astral Fire" wird aufs Gaspedal getreten. Was dabei sofort auffällt: ähnlich wie auf den letzten Rhapsody-Outputs wird etwas mehr Härte geboten - zugleich forciert Mr. TURILLI aber auch den Keyboardeinsatz, elektronische Spielereien und kleine Klangexperimente (wie der Einsatz von Flöte und Akkordeon) - auf ausladende Gitarrensolis wurde meist verzichtet. Dass das Ganze musikalisch erstklassig umgesetzt ist versteht sich, ebenso wie einprägsame Melodien und Chorgesänge, wie von selbst. Als Frontmann wurde wie schon beim Solodebüt vor drei Jahren auf den norddeutschen Sänger Olaf Hayer zurückgegriffen. Zusätzliche Unterstützung fand LUCA TURILLI in der isländischen Opernsängerin Rannveig Sif Sigurdardottir (hoffentlich habe ich da keinen Fehler gemacht), der Amerikanerin Amanda Somerville (herrlich einfacher Name) und verschiedenen Chören - was den klassischen Gesamteindruck der Scheibe erheblich verstärkt. Für Power sorgt auch die bewährt wuchtige Produktion von Sascha Paeth und Miro (Angra, Kamelot, Rhapsody, Heavens Gate, usw.). Also alles beim Alten im Hause Rhapsody und Freunde - und dabei bleibt der Qualitätsstandard weiterhin erschreckend hoch. Wie zum Beispiel bei dem Gänsehautteil "Zaephyr Skies’ Theme" (mit klasse weiblichem Gesang), welches glatt im nächsten "Herr der Ringe" Platz finden würde und bei "The Age Of Mystic Ice" mit welchem dem 30-jährigen Italiener ein richtiger Ohrwurm gelungen ist. Einer der Höhepunkte ist zweifelsohne "Demonheart", welches allerdings bereits im Mittelpunkt der kürzlich erschienenen gleichnamigen EP stand und den Fans eigentlich bekannt sein müsste - wer das Ding noch nicht kennt - Anhören. Und über den fast zwölfminütigen Titeltrack "Prophet Of The Last Eclipse" braucht man auch nicht viele Worte zu verlieren - eine abwechslungsreiche Achterbahnfahrt zwischen Metal und Klassik, schnellen Gitarren und einschmeichelnden Keyboards, männlichen und weiblichen Gesang, Chören und Instrumentalpassagen - dieser Querschnitt durch das ganze Album bildet einen würdigen Schluss. LUCA setzt auf seinen Solopfaden wie schon bei seiner Hauptband auf schnellen, mit klassischen Elementen angereicherten epischen Power Metal und geht dabei auf Nummer sicher - allerdings Neues wird hier nicht erfunden. Die Fans wird es freuen.
Da haben wir zur Abwechslung mal wieder Black-Metal mit Gothic-Einflüssen. Oder eben anders herum. Liegt es an der dieser - keinswegs besonders einfallsreichen - Grundidee, dass das Orchester die Angelegenheit mit einem supi Image aufzupeppen versucht? Also nimmt man drei - vermeintlich - laszive Damen, verziert mit denen das Cover und garniert es mit vielen, vielen Blutspritzern. Dann faselt man im vorhinein jede Menge von einer Kylie-Minogue-Cover-Version, die dann doch nicht auf der Scheibe erscheint. Und schwadroniert außerdem herum, man sei ein Vampir, in echt jetze.... Zu allem Überfluss gibt’s den Smash-Hit der kleinen Italiener "La Danse Macabre Du Vampire" in zwei Versionen: englisch und - siehe da: deutsch. Und als ob die englische Version textlich nicht schon bekloppt genug ist, setzen die Tortellini aus Stiefelhausen noch einen oben drauf: Achtung, Zitat: "Unheilig, blutig, fickender sauger, Bin deein albtraum, deine verdammung, Heute Nacht saugen wir dein blut, Heut nacht ficken wir deine seele"! Und so weiter... Schlimmer als jede Internet-Übersetzungsmaschine. Ach so, die Musik: Wie gesagt, irgendwo in der schwarzen Schnittmenge aus Black- und Gothic-Metal. Mal mehr in Richtung Sisters (eigentlich in jedem Stück von Zeit zu Zeit), mal klingt’s wie alles andere aus der Klimper-Ecke (das zitierte Titelstück), mal wird’s ein bisschen (mit Betonung) härter und schneller (Opener "Theatres Of Horrors"). Herausgekommen ist eine genauso verträgliche wie wenig aufregende Mischung, die sich sicherlich dazu eignet, in trauter Runde beim Pärchen-Abend ein paar Gläser Rotwein zu schlürfen. Aber bloß nicht allzu aufmerksam der Musik lauschen.
Die seit den 80-er Jahren überaus erfolgreiche Formation hat ihre Heimat bei Roadrunner aufgegeben und ist zu SPV gewechselt! Im Frühjahr 2003 werden Sepultura bei SPV ihr neues Album veröffentlichen.
Die deutschen Rocker DEMON DRIVE haben einen Vertrag beim britischen Label ESCAPE MUSIC unterschrieben und werden ihr Album "...four play!" am 10.März 2003 veröffentlichen.