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Liberation

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Es ist kalt und die Zeit ist stehen geblieben - zwar nicht 1349, aber doch irgendwann in den Neunzigern. Die Norweger von "1349" sind Black Metal - true, kalt, zerstörerisch. Vielleicht passen Querverweise zu Mayhem (1349 verbraten "Buried By Time and Dust" als Coverversion) oder frühen Darkthrone. Dazu gehört natürlich ein eher dünner Sound der Marke Billig-Ghettoblaster, kalt-knarzige Gitarren und ein quäkiger Gesang. Ach so, und ein polterndes, galoppierendes Schlagzeug. Wo übrigens Satyricons Herr Frost die Stöckchen schwingt. Der war eigentlich nur als Studio-Musiker eingeplant, aber nachdem ihm die Aufnahmen so viel Spaß gemacht haben, stieg er gleich mal als vollwertiges Mitglied ein. Voll durchgetreten ist dann auch zumeist das Gaspedal, Midtempo-Teile wie bei "Legion" sorgen für Abwechslung. Das erste Full-Length-Album der angemalten Herren lebt von purer Aggression, die Perfekto-Black-Metal der Marke Immortal zum lauen Lüftchen degradiert. Ein Song wie "Evil Oath" scheint sich mit seinem Wahnsinns-Drumming und seinen fiesen Riffs gegen Ende selbst zu überholen. "Liberation" ist kompromisslos, geradeaus, macht den Hörer hippelig as hell. Wem die Anführer der kommerzielleren BM-Welle gerade noch hörenswert erscheinen, der sollte hier lieber die Fingerchen von lassen. Liebhaber extremer Klänge aber, die sollten ein oder beide Ohren riskieren. Aber Vorsicht, nicht dass die Lauscher abfrieren.

Liberation


Cover - Liberation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:20 ()
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Double Live Annihilation

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Hell yeah, um es mal mit den Worten unseres Redaktionsältesten Memme zu sagen, die Kanadier um Jeff Waters gliedern sich ein in die Reihe der ungefähr 2378 Bands, die in letzter Zeit eine Live-Scheibe auf den Markt geschmissen haben. Wer jetzt aber denkt, das sei ein typischer Fall von "wir machen eine Live Langrille um uns aus unserem auslaufenden Vertrag zu verabschieden", liegt gänzlich falsch, denn "Double Live Annihilation" ist das erste Werk für AFM, zu denen ANNIHILATOR nach Beendigung der Zusammenarbeit mit SPV gewechselt sind. Und das hat es wahrlich in sich. Rund 100 Minuten hochklassiger Musik bieten die Ahornblätter ihren Fans an und treten dabei dermaßen extrem Arsch, dass nach ANNIHILATOR bei dem von "Metal Inside" präsentierten Rock Harz Festival in Osterode, wohl keine Band mehr die Bühne betreten braucht - zwecks bedingungsloser Kapitulation. Hier braten die Gitarren ein ordentliches Feuerwerk ab, Mr. Waters ist mal wieder in absoluter Topform und Mr. Comeau beweist, was die beiden letzten Studio-Album schon angekündigt haben: Er passt einfach wie die Faust auf’s Auge zu dieser Combo.
Bei der Songauswahl hat man sich keine Blöße gegeben und einen guten Kompromiss gefunden. So machen die alten Klassiker wie "Refresh The Demon", "King Of The Kill" und "Phantasmagoria" eine (selbstverständlich) ebenso gute Figur wie die Granaten neueren Semesters ("Torn", "Striker", "Denied"). Da gibt es kein Vertun und keine sinnlosen Ausreden, dieses Live-Album muss man einfach haben! Die Energie und die Freude mit der die "crazy canucks" bei ihrer Europa Tournee 2002 (hiervon stammen die Aufnahmen) zu Werke gegangen sind, wird unglaublich authentisch auf die heimische Anlage transportiert (auch wenn bei den Publikumsreaktionen ein wenig nachgeholfen werden musste), und das macht einfach höllisch Spaß. (lk)


Nun ja. Nee. So richtig Spaß machen die Ahornblättler eben nur auf der Bühne, live und in Farbe. Live-Alben sind ehedem ein zweischneidiges Schwert. Einerseits soll das Treiben möglichst authentisch rüberkommen, andererseits will man bei aller Atmosphäre auch keinen Garagensound hören. Und, na klar, ANNIHILATOR haben auf "Double Live Annihilation" den Spagat geschafft. Song-Auswahl haut ebenfalls hin. Dann kann man natürlich auch über eine Doppel-CD zum Normalpreis nicht meckern. Und besser als der 1996 erschienene Live-Erstling "In Command" kommt die Scheibe allemal daher (wenn ich das nach Genuss der nicht vollständigen Promo-CD überhaupt sagen darf). Ein gute Scheibe, aber: Ich hätte mich viel mehr über neue Songs gefreut. Und höllisch Spaß werde ich dann halt auf irgendwelchen Festivals haben, wo mich die Herren aus Kanada dann mit ihren "echten" Qualitäten erfreuen. Ach so: Wer ist hier alt???

Double Live Annihilation


Cover - Double Live Annihilation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 92:36 ()
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Guano Apes

Am 7.4. erscheint die zweite ausgekoppelte Single "Pretty In Scarlet" ihres aktuellen Albums.

News:

Schattenreich

Die Gothic Sendung auf Onyx.tv am kommenden Sonntag um 18.00 (Wiederholung Mittwoch (20.00h) und Samstag (2.00 h)) mit folgendem Programm: Ville Valo von HIM zu Gast bei Schattenreich! Neben dem ausführlichen Interview und Infos zum neuen Album "Love Metal" (VÖ: 14.04.2003), wird es viele HIM-Clips geben. Der Höhepunkt der Sendung? Ville singt zwei Songs vom neuen Album ­unplugged und exclusiv für Schattenreich.

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1349

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Mass Murder Machine

(Underdog)
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Where Moth and Rust Destroy

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Mit diesem Album habe ich so meine Probleme. Einerseits haben die Jungs aus L.A. einen unvergleichlichen, progressiven und zum Teil auch mitreißenden Stil auf der Pfanne, der deutlich hörbar auf den Pfaden alter Götter wie Watchtower, Anacrusis oder Thought Industry wandelt. Andererseits schaffen sie es aber nicht zu jeder Zeit, die überirdischen Vorgaben jener "Techno-Thrash"-Größen (ja, so nannte man das damals) zu erreichen. Oftmals zu aufgesetzt wirken die Kompositionen, die meistenteils Überlänge besitzen und die Fragezeichen gleich im Dutzendpack durch die Trommelfelle hoppeln lassen. Auf der anderen Seite jedoch eröffnen sich, vorausgesetzt, man lässt sich darauf ein, einige der abgefahrensten Songstrukturen, die Fans dieser Art von Musik lange Zeit nicht mehr zu hören bekommen haben. Denn dann scheinen auch die Anleihen an die großen Komponisten der Klassik durch, die ja bekanntlich noch keine Vorgaben mit Hinblick auf die Charts, die Kiddies und den allgemeinen Trendkommerz hatten. Ich stelle mir nur gerade, so ganz nebenbei, vor, ein Gesäßantlitz wie Daniel Krüpplbock oder wie der sich nennt, müsste einen der hier aufgefahrenen Songs wie das geile "Melting the Golden Calf", "Healing Waters of the Tigris" oder den Titelsong (und Opener) intonieren. Da würden unserem Dieter glatt die Ohren auf sein motorbetriebenes Klavier poltern, denn spielen wie diese Jungs kann der auch nicht. Na gut, Scherz beiseite. Es fällt mir wirklich schwer, einen der Songs von dieser Platte hervorzuheben, da sie eigentlich alle brillant wie auch verwirrend sind. Da wechseln sich softe Prog-Parts mit Slayer-artigem Geprügel ab, bevor eine sanft, aber dynamisch eingestreute Violine den ganzen Sauhaufen wieder zur Ordnung ruft. Eine Kleinigkeit stört mich (sehr subjektiv) allerdings doch, nämlich die etwas pseudochristlichen Texte (von Drummer Ted Kirkpatrick) mit der üblichen düster-philosophischen Schlagseite, die zwar irgendwie zur Mucke passen, aber nicht wirklich den Geist aller Bandmitglieder wiederspiegeln und unter einem gewissen Blickwinkel flach daherkommen. Man nehme nur einmal die typisch amerikanisch-platten Statements, die Sänger Luke Easter zur Friedens, -und Weltpolitik seiner Heimatnation im Interview abgegeben hat (nachzulesen auf unserer Homepage unter der Rubrik "Interviews"). Das aber soll Fans der ganz oben genannten Bands und die Freunde (hoch)anspruchsvoller Klänge auf keinen Fall davon abhalten, dieses Album einmal anzutesten. Denn die Lösung, ob das Ding a) kaum Abnutzungserscheinungen hat oder b) einfach nicht recht ins Ohr flutschen will, lasse ich an dieser Stelle offen, weil: es gibt keine!

Where Moth and Rust Destroy


Cover - Where Moth and Rust Destroy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 59:17 ()
Label:
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Headbangers Open Air

Zur Gartenparty des Jahres zuckeln zwei weitere Nachzügler: Die Saufnasen-Fraktion aus Bollnäs namens Lefay (Swe) und die Thrash-Legende Hirax (USA).

Band:

Hess

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Konzert:

The Sisters Of Mercy - Frankfurt, Jahrhunderthalle

by Gast
Konzert vom Nachdem ich in den letzten Jahren wegen den Sisters so schöne Städte wie Hildesheim, Bonn, Stuttgart etc. besuchen durfte, gab es diesmal zum Start der Deutschland-Tour ein "Heimspiel" in Frankfurt. So konnte ich früh an der Halle sein, die noch kaum gefüllt war und mir einen Platz in der ersten Reihe sichern. Sehr angenehmer Auftakt der diesjährigen Tour.



Ziemlich pünktlich ging es dann los mit SULPHER. Tja, was war das denn? Eine Mischung aus Industrial - Rock / NuMetal. Nun, auf jeden Fall, ging es ziemlich zur Sache und teilweise gab es recht interessante Loops und Rhythmen zu hören. Originell fand ich den Bassisten, der sein Instrument oft wie eine Rhythmus-Gitarre eingesetzt hat und so für ein treibendes Fundament im Sulphur-Sound sorgte. Leider entwickelten sich die härteren Songelemente immer mehr zu Brachial-Gebolze. Die oft verzerrten Vocals unterstrichen hier eine eher künstliche Aggressivität. Auf Dauer war das doch etwas nervig und und trotz einiger guter Ansätze - "not my piece of cake".



Nachdem ich mit die Setlist vom Vorabend in Amsterdam angeschaut hatte, war ich doch ein klein bißchen beunruhigt. Kein neuer Song, kein "Alice" und auch sonst wurde einiges vermisst.
Die Umbaupause war relativ kurz, die Bühne eingenebelt und somit konnte es losgehen. Die Sisters eröffneten die Show mit "Temple of Love". Die Live-Version ist ja etwas dünn und die Lautstärke war deutlich geringer als bei der Vorgruppe. Nun, es hätte schon ein wenig lauter sein dürfen, aber der Sound war insgesamt gut und man muß sein Publikum ja auch nicht taub spielen.
Weiter ging es mit "Crash and Burn", einer der neueren Songs und zugegebenermaßen einer meiner absoluten Favoriten. Jetzt entwickelte sich der hypnotische Sisters-Sound, unterstützt durch viel Licht und noch mehr Nebel. Anschliessend war "Lucretia my Reflection" am Start. Lange nicht gehört und sehr gut dargeboten.



Nach diesem gelungenen Start entwickelte sich eine echte Hit-Show. Jedenfalls wenn man zu den Leuten gehört, die neben den bekannten Sachen auch gerne die neueren Songs der Band hören, die nicht auf den regulären Alben zu haben sind. Songs wie "Ribbons", "Alice" (Kult!), das hervorragende "Summer", "Giving Ground" und andere sorgten für viele Höhepunkte dieses Gigs. Als Überraschung gab es mit "Slept" noch einen ganz neuen Song mit der Choruszeile "I´ve slept with every girl in Berlin" Ah ja, Andrew...



Ja, selbst Mr. Eldritch zeigte sich interessiert, als er persönlich die Security davon abhielt, eine Pyramide in den ersten Reihen zu unterbinden. Bemerkenswert.



Mit "First and last and always" wurde noch einmal die Abteilung Klassiker bedient, bevor mit "Romeo Down" und "Flood II" das reguläre Set standesgemäß beendet wurde. Als erste Zugabe gab es noch einmal eine Überraschung.
Adam mit Bass und Chris mit Gitarre nahmen auf Flightcases Platz, Andrew kam im "Shut the fuck up" - Shirt und genau dieser Bitte an das Publikum zurück für... "I was wrong". Ich kann mich nicht erinnern, dieses Stück schon einmal live gehört zu haben. Und diese Version war wirklich vom Feinsten - ruhig und fast zerbrechlich vorgetragen, klasse gesungen, das war sehr intensiv. "Neverland" beendete das erste, sehr ruhige Zugaben-Set. Zurück kamen dann zunächst Adam und Chris die sich mit "Top Nite Out" an den Gitarren austoben konnten. Eine ganz starke Instrumental-Nummer, die einfach rockt. Zum guten Schluß und nicht unerwartet verabschiedeten sich die Sisters mit "Vision Thing". Noch einmal war allgemeines Hüpfen angesagt und die Band hat diesen Song wirklich leidenschaftlich und mit viel Energie dargeboten. Ein würdiger Abschluss für ein klasse Konzert.



Das war mal wieder ein THE SISTERS OF MERCY - Gig, der die Fans glücklich macht. Nicht selbstverständlich - aber in Frankfurt war die "Industrial Groove Machine, Rock´nRoll und Pop - Band" (Eigendarstellung...) in Hochform.



Also Daumen hoch und hier noch die Playlist vom 01.04.03 in Frankfurt:



temple of love

crash and burn

lucretia my reflection

ribbons we are the same, susanne

alice

war on drugs

flood I

will i dream

dominion/mother russia

summer

anaconda

slept (neuer song!!! refrain: "i´ve slept with every girl in

berlin" ;-)

giving ground

first and last and always

romeo down

flood II

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i was wrong (so etwas wie eine "unplugged"-version)

never land

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top nite out

vision thing


(DJD, mit freundlicher Genehmigung von The-Gothicworld.de)

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