"Wheelin’an’Dealin’" ist nach der 4-Track EP "Fourplay" (2000) das zweite Werk der Emmendinger Hardrocker FIRESIGN. Das 1998 von Gittarist/Sänger Steve Heyden und Drummer Klaus Enderlein gegründete Quartett hat sich melodischen Hardrock im Stile der 80er verschrieben, und präsentiert eine Mischung aus alten Gotthard-Sound und von FIRESIGN verehrten Bands wie Keel oder Dokken - dazu kommt noch der eine oder andere Schuss Südstaatenrock Marke Molly Hatchet. Anspieltipps sind das Marc Ferrari-Cover "Stay", eine Powerballade mit spanischer Gitarre, kaum noch zu übertreffenden Achtziger Flair und einer gesanglichen Spitzenleistung von Steve Heyden, sowie die auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel habende Hitkomposition "Lock Your Daughter", welche alle Liebhaber des Gitarrenrocks ansprechen sollte. Stark auch der groovig abgehende Opener "Deeper Secrets" und die Halbballade "If It Wasn’t For Your Love". Ein ganz starkes Teil ist das headbangerfreundliche "Where Them Angels Dwell". Nach einem einleitenden Gitarrensoli entwickelt sich der Song schnell zu einem Nackenbrecher erster Güte, der eine gewisse Priest-Attitüde nicht ganz verleugnen kann. Ausfälle gibt’s hier eigentlich keine zu verzeichnen - selbst bei den beiden Instrumentals "Freight Train Race" und "AZ Downgrade" kommt hier keine Langeweile auf. Nachdem Bands wie Gotthard und Bonfire neuerdings schon mal schwächeln und die letzte Sheela auch nicht das Gelbe vom Ei war, müsste es mit dem Teufel zugehen, wenn FIRESIGN da nicht mal eine Chance kriegen sollten. Die gut produzierte und mit den Songtexten versehene CD gibt’s natürlich über die genannte Homepage der Band zu beziehen. Nur weiter so FIRESIGN.
Ein schier unglaubliches Heer an neidischen Miesmachern steht einem noch größeren Heer an begeisterten Fans entgegen. Die Waffen gezückt. Auf der einen Seite wird mit Begriffen wie "billige Kopie" oder "Eintagsfliege" jongliert. Auf der anderen Seite stehen Unmengen verkaufter Alben in den Staaten und auch sachlich betrachtet ist so ziemlich jede Kritik an dieser Band aus der Luft gegriffen. Mancherorts behaupten einige Lacuna Coil habe Modell gestanden, als Evanescence aus der Traufe gehoben wurde. Tori Amos habe den Pinsel geführt. Alles sicher in Maßen richtig, in der Gesamtheit aber nicht viel mehr, als der erwähnte Neid derer, die es nicht geschafft haben. Denn EVANESCENCE haben etwas, das den meisten anderen fehlt, denn nicht umsonst schafft es kaum einer in so kurzer Zeit so dermaßen einzuschlagen wie es die junge Band aus Amerika tat. Die Summe machts! Sie vereinen eine hervorragende weibliche Stimme die es locker mit den erwähnten aufnehmen kann mit Metal dem man nicht den Staub vorangegangener Acts anhört. Sie haben das Gespür für eine unter die Haut gehende Mischung aus fetten Riffs, Bombast oder zerbrechlichen Melodien. "Bring Me To Life" ist der trendigste Track des Albums, die männlichen Vocals sucht man sonst vergebens auf "Fallen", Nu Metal ist höchstens ein Teil ihrer Einflüsse. Und grade das macht sie so unglaublich gut und vielseitig. Balladen, die an Ausdruck und kitschigen Melodien ihresgleichen suchen, "My Immortal" lässt Eis schmelzen. "Tourniquet" oder "Whisper" sind dann alles andere als Leise und verdeutlichen in eindrucksvoller Art und Weise die Einmaligkeit dieser Stimme im Zusammenspiel mit harten Tönen. Düsterer Nu Metal bis Alternative Rock, himmlisch schöne Balladen, Gothrock getränkter Popmetal. Hitpotential steckt in jedem Song, eventuell nutzt es sich deshalb auch schneller ab als man ihnen wünschen kann. Jede Schönheit ist vergänglich, doch EVANESCENCE bietet soviel, dass diese Vergänglichkeit noch eine Weile auf sich Warten lassen wird.
Buh! Böseböse was AJATTARA als Frühlingsgruß auf die Welt loslassen. Kurz und knackig sind an diesem Album höchsten die einzelnen Tracks, ihr Inhalt zieht meist aber ziemlich zäh durch die Zeit. Die Marschrichtung zwischen Düstermetall und Doom mit leichtem Anklang ins Blackmetallische wurde beibehalten, leider auch der Hang zu recht "gradlinigem" Songwriting. Die Finnen variieren in ihren Songs nur wenig, zu wenig für meinen Geschmack, einem anderen eventuell nicht. Denn Stillstand ist bei AJATTARA weniger Rückschritt als vielmehr Geschmackssache. Der Gesang ist bitterböse und finnisch, die Gitarren schleppend, das Tempo nicht zu hoch. Die verwendeten Keyboards werden die angelockten Wesen der Hölle mit den Andeutungen von Melodie zwar nicht vergraulen, eine gewisse Affinität zu diesem Instrument sollte beim Hörer aber vorhanden sein. Puristen sei hier Vorsicht angeraten! Und das nächste mal statt 33:33min Spielzeit, 66:66min, und es würde fürs auch Geld auch zeitlich gesehen genug Gegenwert geben!
Was haben Poostew aus dem schönen Münsterland und The Doors gemeinsam? Nicht viel? Von wegen, mehr als man denkt. Gut The Doors haben einen toten Frontmann und echte Hymnen, dafür haben Poostew ungezügelte Brutalität und sind allesamt am Leben. Nein, beide haben keinen Bassisten. Jedenfalls spricht so das Infoschreiben zu mir. Poostew haben sich der grindigen Variante des Metal verschrieben und diese mit einer gehörigen Portion Death’n’Roll Marke Crack Up gemixt. Herausgekommen ist ein ultra-brutaler Sound, der trotz aller Blastparts nie an Groove verliert und gut ins Bein geht. Die Songs sind kurze und heftige Eruptionen musikalischer Gewalt, halten sich dabei aber durch die rockigen Elemente im Bericht des nachvollziehbaren Geprügels auf. Die Grind-Wurzeln kommen stark beim Gesang und der Schlagzeugarbeit durch, während der Gitarrenmann so manches Riff am Start hat, daß Crack Up oder Gorefest zu "Chapter 13"-Zeiten nicht viel anders gemacht haben. In den Kuschelrock-Studios im schönen Bremen wurde dem ganzen ein fetter differenzierter Sound verpaßt, der die Scheibe endgültig zu einem Knaller macht. Und sie haben ein sehr cooles Sample aus "Fight Club". Leute, die’s musikalisch nicht heftig genug mögen, sollten Poostew mal anchecken. Und kann mir jemand bei Gelegenheit mal erklären, was der Bandname zu bedeuten hat?
Die Organisatoren müssen leider bekanntgeben, dass DESTRÖYER 666 nicht auf dem Party.San Open Air 2003 spielen werden. Die Band kann aus terminlichen Gründen leider nicht auftreten.
Ersatz: Die norwegischen Wikinger von HELHEIM werden die Bühne des PARTY.SAN´s nach drei Jahren wieder unsicher machen. Nach unsäglichen Labelproblemen haben die Jungs aus Bergen endlich wieder die Füsse auf den Boden bekommen und steht mit dem neuen Album “Yersinia Pestis“(Massacre) in alter Tradition ihren Fans zur Seite. Ihr solltet die Nordmänner auf keinen Fall verpassen!!!
Als Neuheit auf dem diesjährigen Party.San wird am Samstag nach der Hauptbühne, noch eine Live Band auf der Zeltbühne präsentiert. Das PartySan-Team wird Euch mit den Weisheiten der durchgeknallten Geschmackspiraten von VERSTÄRKERTOD nach Hause schicken. Ihr habt dann 362 Tage Zeit um Euch zu regenerieren.
Soeben wurden ZYKLON für das diesjährige WITH FULL FORCE FESTIVAL bestätigt. Die norwegischen Extrem/Death-Metaller (feat. Samoth, Ex-Emperor) werden im Rahmen der Knüppelnacht am Samstag, 5. Juli, erstmals in großem Rahmen Songs ihres im Sommer erscheinenden neuen Albums live vorstellen.