InterviewMir liegt ja die fertige CD leider noch nicht vor, sie wird aber 23 Titel
haben. Hatten an der Verzögerung bei der VÖ am Ende die Illuminaten die
Hände im Spiel?
Mit Sicherheit nicht ! Es lag mehr daran, daß wir die Verwirklichungszeit
unseres aktuellen Konzeptes zur Sendung "Die Wunderwelt der Technik" etwas
unterschätzt haben. Denn wir mußten einen Großteil der Zeit für detaillierte
Recherche benutzen. So sprachen wir mit Starfighter F-104G-Piloten, drehten
einen Super8-Film, telephonierten mit W-48ern, hörten mit einem
Volkempfänger in den Äther, informierten und über die Apollo 11
Mission...etc. Doch ist es auch die Pflicht eines Radiosenders sich gut zu
informieren, denn Menschen, welche auf der Basis von Unwissenheit Ihr Maul
aufreißen, gibt es genug.
Zahlensymbolik gut und schön, das geht mit fast jeder Zahl - Die
"Illuminatus!" Trilogie muss euch dennoch ziemlich gefesselt haben, denn der
Song "23" ist ja kein neuer von Welle:Erdball...
Es geht nicht nur um eine bestimmte Zahl, sondern auch, wie Sie auch schon
andeuteten um die Zahlenmystik und die Mathematik dahinter... Um die
Weltzahl ???!!!
Auf eurer Homepage (http://www.welle-e.de) kann man lesen: "Wo Künstler wie:
Kraftwerk, Profil, DAF, Ideal u.s.w. leider stagnierten, setzt Welle:
Erdball an." Ist das nicht ein bißchen übertrieben?
Das soll ja nicht unbedingt heißen, daß wir uns als was Besseres sehen. Doch
setzen wir nun mal genau dort an. Denn Profil, Ideal, D.A.F., Karftwerk gibt
es entweder nicht mehr oder sie setzen ihre Visionen auf einer anderen Ebene
um. Wir versuchen einem Geist einer Zeit wieder Leben ein zu hauchen.
Die meisten eurer Themen haben bereits über 20 Jahre auf dem Buckel. Was
denkt ihr, wenn in Dinge wie den Transrapid ganz aktuell Milliarden gesteckt
werden?
Oh ! Sie machen sich gedanken. Das ist sehr gut ! : ) Das Konzept des
Transrapids ist schon Ende der 50er entstanden ; es ist halt das alte
leidige Thema, daß in diesem unseren Land sehr viel Geld für alles Mögliche
ausgegeben wird, bevor auch nur ein Pfennig für die Forschung und somit für
die Zukunft locker gemacht wird.
"Wasserstoff" wird dagegen erst langsam als Energieträger aktuell und müsste
fast futuristisch genannt werden, woher nehmt ihr generell die Ideen für
eure Songs?
Das läßt sich pauschal nicht sagen. Bei dem aktuellen Konzept ging es
hauptsächlich um Errungenschaften der Wissenschaft, der Technik und des
Menschen überhaupt. Bei der Themenwahl standen Kriterien wie Geist,
Paradoxen, Symbolik und die Lächerlichkeit des Menschen im Vordergrund.
"Ich bin nicht von dieser Welt" oder "Telespiele" klingt nach
Realitätsflucht...
Das Wort "Flucht" trifft hier nicht ganz die Substanz. Es klingt so
resigniert. Es ist eher eine Art Abschied mit einem verschmitzten Lächeln im
Gesicht oder der einzig logische Ausweg.
Und "Contergan" oder "Starfighter 104-G" sind Themen auf Leben und Tod,
ziemlich nachdenkliche Töne in harmlose C=64 Gewänder gepackt von Euch oder?
Ich verstehe die Frage nicht ganz und hoffe Sie spielen hier auf den
Kontrast an. Doch ist dieser fast schon die Quintessenz, welche diese Stücke
mit interessant machen.
Habt ihr denn ein Lieblingslied auf "Die Wunderwelt Der Technik"? Welches?
Warum?
Eine sehr gute Frage ! Das hängt sehr von temporären oder emotionsgeladenen
Dingen ab. Aber zu Liedern wie "Apollo 11", "Wasserstoff H2" oder
"Volksempfänger" wird immer wieder gerne gelauscht.
Um einem C=64 solche Töne wie ihr zu entlocken muss man ja schon ein bißchen
am Brotkasten schrauben, warum der Aufwand? Wofür die ganze Liebe zum Detail?
Sie werden es vielleicht nicht glauben für die C=64er-Stücke, welche in der
"Die Wunderwelt der Technik" - Sendung enthalten sind, haben wir bewußt
einen ganz normalen Rechner dieser Baureihe benutzt. Obwohl wir weiß Gott
weitere Optionen (4fach SID-Karten, MIDI-Schnittstellen, SCPU-20MhZ
Prozessoren...) haben. Doch wollten wir dem Hörer auf dieser Basis auch
verdeutlichen, daß man mit einem einzigen Commodore 64 für 5,- DM vom
Flohmarkt, besser und schneller seine Visionen umsetzt, als mit einem 2000,
- DMs Plastik-PC-Plunder.
Ein Hr. Engler schrieb früher mit den KRUPPS Musikgeschichte und sicher auch
euch beeinflusst - Heute macht er (guten) Pop mit Dkay.com. Welle:Erdball in
10 Jahren mit PC Musik für die Disco?
Wohl kaum! Auch wenn das Monster alle erwischt...wir sind sehr gut bewaffnet
und werden hier wohl eher den Spieß umdrehen und das Monster erwischen.
"Die Wunderwelt Der Technik" wird von 3 Maxi Veröffentlichungen begleitet,
eine ziemlich hohe Zahl, kann der "normale" Fan sich das leisten?
Wo Sie von "Maxis" sprechen, denken die meisten Ihrer Leser bestimmt an
silberne Scheiben auf denen ein einziges Lied in 3 verschiedenen Versionen
enthalten ist um den Geschmack des Konsumenten auf jeden Fall zu treffen.
Hier ist der Preis mit Sicherheit nicht mehr im Bereich des "Leistbaren".
Doch kann man bei Welle: Erdball wohl immer wesentlich mehr für sein Geld
erwarten und wird auch nicht enttäuscht werden.
Welche Frage wolltet ihr schon immer mal beantworten? Dann tut das einfach
jetzt mal...
Frage : Welche Frage würdet Ihr mir (Herr T. Ferber) als momentaner
Interviewer von Euch schon immer mal stellen?
Antwort: Wie wichtig ist Ihnen Ihre Arbeit? Und wie stark beschäftigen Sie
sich mit der Materie, wenn Sie ein Interview machen?
Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet... selber Schuld! Meine Arbeit für
Metal Inside? Sie ist in erster Linie ein Hobby, alles was ich hierfür tue
ist völlig freiwillig, von daher tue ich es auch normalerweise sehr gerne
und daher ist es mir auch wichtig. Leichte Ironie in der nächsten Frage? Ich
beschäftige mich immer so stark mit der Materie wie ich für nötig erachte.
Wenn mir eine Band interessant erscheint mehr, wenn ich sie langweilig finde
und sich diese Meinung auch im Laufe der Recherche nicht ändert weniger,
aber ich versuche immer jeder Band eine Chance zu geben sich angemessen zu
präsentieren.
Bin ich wieder dran?
Welle:Erdall in 3 Worten!?
" Konsequent, ehrlich und elektrisch"! oder "Deutsch, analog und akkurat!"
Eine Tour steht an, was darf der geneigte Hörer erwarten?
Das verraten wir natürlich nicht. Da muss sich der "geneigter" Hörer und in
diesem Fall auch Seher schon überraschen lassen. Wir glauben aber kaum, daß
er enttäuscht wird. Wir sehen unsere Konzerte als einzige Möglichkeit ein
Sendung auszustrahlen, mit der Option auf eine Resonanz des Hörers. So sehen
wir uns auch eher als Gastgeber und versuchen dem Hörer wirklich etwas zu
vermitteln und ihm mindestens einen Gedanken in seinem Kopf für den Weg nach
Hause zu geben. Das Ganze natürlich hochmodern, akkurat und elektrisch.
Noch sowas wie letzte Worte an unsere Leser?
Ganz so dämlich werden Ihrer Leser wohl kaum sein, also verzichten wir mal
darauf aus enttäuschten Worte pathetische Sätze zu formen, welche ihm zu
neuen Taten verhelfen sollen... Sondern wünschen allen Lesern so wie
natürlich auch Ihnen alles Gute und viel Erfolg auf der Basis einer
lohnenden Zukunft.
InterviewWie sind die Reaktionen auf "Incarceration" bis jetzt? Wie würdest du eure Musik beschreiben?
Eigentlich wollten wir den Thrash Metal wie Slayer oder The Haunted mit dem Groove von Hardcroe-Bands wie Stampin Ground oder Hatebreed kombinieren. Bisher sind die Reaktionen weltweit sehr gut, also läuft alles gut für uns.
Siehts du euch zu einer Szene gehörend, Metal oder Hardcore, oder ist das nicht wichtig für euch? Oder ist das für euch nicht wichtig?
Ich sage immer, daß wir eine Metal-Band sind, aber jeder beschreibt uns als Hardcore und ich denke, daß es nicht eigentlich nicht wichtig ist, exklusiv zu einer Szene zu gehören… it’s all rock n’ roll baby…
Wie ist die Metal/Hardcore-Szene in Griechenland?
Es gibt hier sicher einige großartige Band im Underground und ich denke, daß man sehr bald von so einigen hören wird. Wen sie weiterhin so hart arbeiten wie sie es momentan machen. Du wirst überrascht sein.
Worum geht’s in den Texten eures Albums?
Hauptsächlich geht’s in den Texten um die Reaktionen auf Sachen, die wir jeden Tag erleben. Du weißt schon, den ganzen Scheiß, den man so erlebt. Ich versuche nicht, jemanden mit meinen Texten zu verändrn, ich will ihn nur ein wenig zum Nachdenken bringen.
Euch gibt’s seit 1999 und ihr hattet seitdem einige Line-Up-Veränderungen. Wie kam’s dazu? Hattet ihr einmal einen Punkt erreicht, wo ihr die Band auflösen wolltet?
Wir haben nie daran gedacht, die Band aufzulösen. Es ist nur so, daß diese ganzen alten Mitglieder das Interesse an der Band verloren hatten. Wir haben immer auf einer ernsthaften Basis gearbeitet und wenn jemand nciht die gleiche Leidenschaft wie wir für die Band hat, muß er normalerweise gehen. Bullethole sind ein großer Part unseres täglichen Lebens, von daher ist es ungefähr so ein "Du bist 100%ig dabei oder du bist draußen”-Ding. Gottseidank haben wir jetzt ein Line-Up gefunden, daß stabil ist und mit der gleichen Hingabe an unseren Zielen arbeitet. Ich hoffe wir werden es in Zukunft nicht noch einmal ändern müssen.
Ihr habt unter dem Namen "Human Decay” angefangen und sogar zwei MCDs unter diesem Namen veröffentlicht. Warum habt ihr dann euren Namen geändert? Und warum habt ihr "Bullethole” gewählt?
Diese beiden Veröffentlichungen waren keine CD’s. Es waren eine Demo-CD und eine Promo-CD (aha? - Anm. d. Verf.). wir mußten unseren Namen wegen einer deutschen Elektro-Irgendwas-Band ändern, die sich halt auch Human Decay nennt und bereits 3 Alben oder so draußen hatte. Wir haben uns dann für Bullethole entschieden, da man ihn sich einfach merken kann und es er unsere Musik beschreibt…
Was denkst du heute über eure beiden MCD’s "Hollow” und "Moment Of Hate”?
Die "Moment Of Hate”-CD ist komplett auf "Incarceration” zu hören, wir mögen sie also noch. "Hollow” wirkt heute etwas unreif, aber wir waren damals sehr zufrieden, als wir es veröffentlicht haben. Ich mag immer noch viele Songs von dieser CD.
Warum habt ihr die Band damals gegründet?
Erinnerst du dich an SODOM’s Song "Rock n’ Roll Star”? "I wanna be a rock n roll star, I wanna play an ace guitar” etc? Naja, nicht nur deswegen, ehrlich gesagt. Wir haben alle unsere Träume, aber hauptsächlich geht es uns darum, die Chance zu haben, die Musik zu machen, die wir gerne hören.
Was sind deine Top-5-Alltime-Alben?
-Reign in Bloody
-Master of Puppets
-Arise
-The Haunted s/t
-Metallica
Werdet ihr auf Tour kommen?
Unglücklicherweise ist es für uns zu früh, um zu touren. Vielleicht in der Zukunft, man weiß ja nie….
Spielt ihr denn gerne live? Und was magst du mehr, Auftritte in einem kleinem Club oder bei einem Festival?
Wir lieben es! Bisher haben wir aber nur in Clubs gespielt, von daher kann ich deine Frage nicht so ganz beantworten. Aber man kann uns jederzeit für ein Festival buchen! Um deine Frage doch noch ein wenig zu beantworten, meine ich ; )
Ihr habt schon so einige Shows gespielt, kannst du dich erinnern, welches eure beste war?
Ich denke, wir alle haben unseren Auftritt mit Stampin’ Ground genossen. Jeder in der Band ist ein großer Fan von Stampin’ Ground, von daher nehme ich die. Und sie sind verdammt coole Typen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie cool.
Habt ihr immer noch Lampenfieber?
Ein wenig nervös zu sein, bevor man die Bühne betritt ist glaube ich ganz gut. Aer nicht so viel, daß man die Show nicht mehr genießen kann, stimmt’s? wir werden mit jeder Show besser.. alles geht besser nach zwei Flaschen Ouzo hehe
Danke für das Interview, irgendwelche letzten Worte?
Thank you for interest! I hope everyone will enjoy our album….Cheerz and take care!
InterviewMoin Niels, fang doch einfach mal damit an, uns etwas über Dome Service zu erzählen. So viele Leute dürften euch ja bisher nicht kennen...
Nun, unsere Geschichte beginnt 1995. Damals spielten einige von uns bereits in verschiedenen Bands. Morten (voc.) und Anders (dr.) zockten totalen Old School Death Metal bei ”Grinded Sternum”, während Ich bei einem Grind/Death-Projekt namens ”C.I.O” spielte. Thor (guit.) und Jonas (b.) haben verrückten Kram bei der Stonerband ”Maren Skid” (was man ungefähr mit ”Gisela Kacke” übersetzen könnte). Keine dieser Bands wurde sehr ernstgenommen, weder von den Musikern noch von den paar Fans, vor denen sie spielten. Aber es hat Spaß gemacht und wir wurden gut genug, um Icon Bleeding im gleichen Jahr zu gründen. Zu dieser Zeit waren wir von der schwedischen Death Metal-Szene beeinflußt und Bands wie Amorphis oder Emperor waren eine Quelle der Inspiration für uns. 1996 haben wir dann ein viel beachtetes Demo, ”Lucid”, aufgenommen, waren auf einigen Samplern vertreten und haben einige Shows gespielt (obwohl wir nicht bis Deutschland gekommen sind...). Und dann kam das, was wir ”Years Of Silence” getauft haben - wir mußten uns für zwei Jahre trennen, hauptsächlich wegen der Entfernungen zwischen uns (und wegen Ausbildungen). Aber 2000 lebten alle von uns wieder in Kopenhagen, wir erweckten die Band unter neuem Namen zum Leben und haben nun vor, anderen, groovigeren, mehr verdrehten Metal zu spielen.
Habt ihr in eurer ”dunklen Phase” in anderen Bands gespielt? Habt ihr momentan andere Bands neben Dome Service laufen?
Momentan spielt keiner von uns in einer anderen Band. Wir hatten eine sehr ungewöhnliche und unbeständige Zeit, da wir niemals die Band wirklich stoppten. Wir konnten nur nicht oft genug proben. Zur gleichen Zeit langweilte uns mehr und mehr der mehr oder weniger "blackishe” Metal, den wir damals spielten. Wir steuerten einen Track zu einer Compilation bei, der hieß "Memorandum”. Der Track war sehr viel stärker vom Thrash und Hardcore inspiriert als unsere heutigen Sachen und irgendwie war niemand von uns mit dem Song zufrieden. Also, slebst als wir es versuchten, waren wir einfach nicht motiviewrt genug, etwas befriedigenden zu schaffen.
Aber die Dinge haben sich seitdem geändert!
Du sagstest, daß ihr nun wieder alle in Kopenhagen lebt. Wie ist es so, dort zu leben? Gibt’s dort eine Metal-Szene? Wie ist die Szene in Dänemark im Allgemeinen? Habt ihr engen Kontakt zu anderen einheimschen Bands? Ich war einige Male in Dänemark (Aarhus, Blavant) und ich mag euer Land sehr, es ist wirklich schön dort. Aber verdammt teuer. Würdest ihr gerne woanders leben oder seit ihr mit Dänemark zufrieden? Als was arbeitet ihr? Habt ihr genügend Zeit für Dome Service?
Meistens ist es nett, in Kopenhagen zu leben. Die Metal-Szene ist aber nicht so gut wie wir es uns wünschen würden und wenn wir mit anderen dänischen Bands reden, ziehen es die meisten vor, außerhalb zu spielen. Denn meistens steht das Publikum einfach nur und wartet drauf, daß die Band Fehler macht. There isn’t much slamming around on the danish scene. Du sagtest, daß du in Aarhus warst? Nun, wir haben in Jutland noch nicht gespielt (wovon Aarhus die Hauptstadt ist), aber es scheint so, als wären die Bands, und der Underground allgemein, sehr aktiv dort. Ob wir mit Dänemark als Land zufrieden sind, ist eine gute Frage. Politisch ist es kein Thrill, dänisch zu sein. Aber es gibt einige nette Leute hier. And we (so far) still have Christiania to be proud of. (falls mir jemand diesen Satz übersetzen kann, meldet euch unter lars@metal-inside.de - d. Verf.). Aber vom Standpunkt des Undergrounds betrachtet, ist Dänemark nichts besonderes.
Unsere Berufe sind verschieden, vom Studenten bis zum sozialen Typen. Niels studiert Kommunikation an der Uni. Thor beendet momentan seine Ausbildung zu irgendeiner Art Web-Designer. Morten arbeitet im sozialen Bereich, irgendwas mit Kindern. Anders und Jonas arbeiten ebenfalls im sozialen Bereich, mit Menschen mit geistiger Behinderung (wir haben soviel gemeinsam! - Anm. d. ebenfalls sozialen Verf.). Und obwohl Dänemark so teuer ist, sind wir keine Millionäre hehe. Und genügend Zeit für Dome Service haben leider auch nie.
Ihr habt eure ”Promo 2002” im Oktober 2002 veröffentlicht. Wie sind bsiher die Reaktionen? Ihr sie vor allem veröffentlicht, um Gigs und die Aufmerksamkeit von Plattenfirmen zu bekommen. Was ist bisher an dieser Front passiert?
Bis heute haben wir wirklich gutes Feedback bekommen, von den Reviewern weltweit. Es scheint so, als wären Metalheads sehr in unseren Stil vernarrt, der von ”oldschool” über ”mehr Thrash als Death” bis zu ”melodic Death” schon so ziemlich alle Bezeichnungen bekam - vielleicht spielen wir irgendwas dazwischen? Die Kritiken über den Sound und die Kompositionen sind ebenfalls sehr gut ausgefallen und vor allem Mortens Job am Mikro wurde in’s Scheinwerferlicht gebracht. Also gute Reviews haben wir, aber bisher noch keine Shows. Aber ich denke, die werden bald folgen! Bisher haben wir auch noch keine Plattenfirmen kontaktiert. Wir haben uns bisher darauf konzentriert, Feedback von den für uns wichtigeren Quellen zu bekommen, dem lokalen Underground und den verschiedenen Zines überall auf der Welt. Wir kooperieren mit verschiedenen Leuten aus dem dänischen, schwedischen udn deutschem Underground bei Live-Gigs. Eventuell können wir ein oder zwei Shows in Deutschland im Sommer spielen, aber das ist neu und bisher ist nichts bestätigt.
Wie würdest du eure Musik beschreiben? Wer sind eure musikalischen Einflüsse?
Ha, das mußte kommen, nicht wahr? Nun, die Vergleiche aus den Reviews mögen ein wenig unseren Stil aufzeigen. Wenn man dann noch Black und Doom dazunimmt, kann man sagen, daß man für jeden von uns ein Genre hat hehe. Nein, jeder von uns bringt seine individuellen Vorstellungen von Metal mit ein und wir versuchen, die Stile zu mischen und etwas Neues zu erfinden. Es scheint so, als würde sich jeder auf einen bestimmten Teil unserer Songstrukturen konzentrieren. Einige auf dieses oder jenes Riff, den Melodiewechseln, im Zusammenspiel von Drums und Gesang oder auf den Text oder auf wasauchimmer. Zu beschreiben, wie jemand unsere Musik wahrnimmt, ist schwierig, da es davon abhängt, was der Hörer denkt, was wir denken und was wir denken. Wir können versuchen, die Aufmerksamkeit auf eine harmonische Stelle zu locken oder auf ein bestimmtes Riff, aber das ist nicht unsere Art oder es ist wenigstens außerhalb unserer Kontrolle. Oder wir sagen ”kauf’ die Promo und mach’ dir dein eigenes Bild” und vielleicht tun die Leute das. Aber wir sehen unsere Musik als einen Mix aus heavy riffing styles, melodic edges and twisted drums and vocals. Nicht, daß wir uns als sehr technisch ansehen, aber wir spielen unsere Musik so, wie wir denken, daß es paßt und für uns im Sound paßt. Unsere Einflüsse sind vielfältig: Carcass, Entombed, Anathema, Mayhem, Sepultura, Morbid Angel, Metallica, Iron Maiden and Led Zeppelin. Aber auch Sachen aus anderen Genres, z.B. Stonerrock, früher Grunge und einige elektronische Sachen haben uns irgendwie inspiriert. Im Allgemeinen hören wir eine Menge verschiedenes Zeug und einige Sachen davon passen in unsere Musik. Und andere eben nicht.
Davon hat man einen guten repräsentativen Eindruck auf unserem Promo, welches wir im Starstruck Studio aufgenommen haben, zusammen mit Anders Lundemark (Konkhra, Daemon, Exmortem). Es ist cool, daß es endlich fertig ist. Wir sind damit sehr zufrieden, unser Line-Up ist seit ewigen zeiten konstant, wir freuen uns auf diesen Sommer.
Ich hatte Probleme, euren Stil zu beschreiben. Er ist melodiös, groovt und mixt Death, Thrash und Power Metal.... irgendwie.
Das Hauptproblem, wenn man seine eigene Band beschreibt oder definiert, ist daß die Leute den Eindruck kriegen, daß man genauso klingt wie die Bands, mit denen man sich vergleicht. Ich denke, du weißt selber, wie das ist: wenn dir jemand von einer neuen Band erzählt, die wie Metallica, Hypocrisy, Death oder werauchimmer klingt, hast du automatisch Erwartungen, wie diese Band klingt. Naja, bisher haben wir keine Band gehört, die wie wir klingt, deshalb ist unser Stil wohl auch so hart zu beschreiben. Vielleicht können wir Verbindungen zu anderen Metalbands, aber das ist eine sehr individuelle Sache. Einiges im Riffing mag uns mit der Thrash-Szene in Verbindung bringen, während andere uns aufgrund unserer Melodien mit der Schweden-Szene vergleichen. Unsere Absicht ist es, die Metalstile die wir mögen zu mixen und zu interpretieren.
Mit wem würdest du gerne einmal touren?
Es gibt so viele großartige Bands, mit denen wir einmal touren möchten, aber das ist verdammt teuer und es ist schwer, daran zu kommen. Eigentlich wollen wir nur live spielen. Solange es ein Publikum gibt, daß uns sehen will, sind wir bereit zu spielen! Egal ob in New York oder Neustadt!
Warum ist eure Promo nur eine MCD? Schreibt ihr momentan an neuem Material für ein komplettes Album?
Wir haben uns wegen der Kosten entschieden, keine Full-Length aufzunehmen. Keiner von uns ist ein Millionär, also hatten wir nur die Wahl, einige wenige Tracks in einem professionellen Studio aufzunehmen oder 10 Tracks unter beschissenen Bedingungen. Vielleicht wären unsere Chancen auf einen Plattendeal besser, wenn wir ein zehn-Song-Album fertig zum Release hätten, aber wir werten Qualität höher als Quantität. Also gab’s irgendwie niemals eine Wahl. Das Album wird kommen - momentan bleibt es aber ruhig in dieser Ecke. Und Yes Sir, wir schreiben an neuem Material. Im Moment polieren wir alte Songs auf, die wir viel zu lang ignoriert haben. Also sind wirklich neue Tracks in Warteschleife, werden aber in naher Zukunft kommen. Einiges wird schneller sein und mehr in die Fresse, anderes wird grooviger und das melodische Element unserer Musik erkunden. Aber jetzt konzentrieren wir uns auf unsere Promo, welche nun den Standard für uns setzt. Die neuen Tracks sind in ähnlich wie auf der MCD und wir denken, daß das neue Material Potential hat. Es ist ein wenig besser und facettenreicher als auf der Promo. Scheint so, als hätte unsere Inspiration momentan kein Limit, das schreiben neuer Songs fällt leichter und leichter.
Was ist mit Studios außerhalb Dänemarks? Die müßten für euch doch günstiger sein, oder? Bei dnen Löhnen, die man in Dänemark bekommt? In meinem Job würde ich bei euch das Doppelte verdienen....
Es ist schwer zu sagen, ob Studiozeit außerhalb Dänemarks teurer oder billiger ist. Wir haben Anders Lundemark gewählt, weil er mit seiner eigenen Band, Konkhra, seit vielen Jahren Bestandteil der Metalszene ist. Von ihm haben wir viel über das Aufnehmen gelernt. Wir fühlten, daß es nötig wäre, einiges an Studioerfahrung zu bekommen, da es unser erstes Aufeinandertreffen mit einem Studio war. Deswegen war uns die Erfahrung des Producers sehr wichtig. Nach dem Release der Promo wurden wir von einem deutschen Label/Studio kontaktiert, daß uns anbot, unsere Full-Length zu produzieren. Und es ist sicher, daß ihr Angebot gut war, verglichen mit den Kosten für die Promo.
Worum geht es in euren Texten? Haben sie politischen Inhalt oder sind sie fiktional? Glaubst du, daß Musik und Texte die Welt, die Menschen, verändern können?
Hm... ja, ich habe die Idee, daß der Inhalt der Texte interpretiert werden kann, wenn es um Politik, Kulturkritik, herrschende Paradigmen, Fiktion oder wasauchimmer geht. Wenigstens geben sie dir einen Punkt, auf den du deine Aufmerksamkeit richten kannst. Es ist immer lnagweilig, wenn Bands ihre Lyrics nicht drucken, als wenn sie ein Geheimnis darum machen wollen. Gut, unsere Texte sind auch sehr klein abgedruckt, aber das war nur eine Geldfrage (wir konntes es uns nicht leisten, extra-Seiten drucken zu lassen oder eine Lupe beizulegen). Die langweilige Antwort auf diese Frage ist die, daß die Texte sich um das drehen, was der Leser/Hörer in sie interpretieren will. Er wird sie gemäß seinen Erfahrungen dekodieren und über sie urteilen. Entweder hat es Relevanz für ihn und macht Sinn - oder nicht. Aber in den Lyrics haben wir bewußt viele ”Löcher” gelassen, die der Leser selbst ausfüllen muß. Von daher ist es unwichtig, ob die Texte politisch sind oder nicht. Es ist nur das Potential eines Textes durch die Interpretation des Lesers verstanden zu werden und z.B. einen amerika-kritschen Kontext zu haben. Es ist außerhalb unserer Kontrolle. Du veränderst den Text beim Lesen und er verändert dich im Gegenzug.
Gibt es eine Bedeutung hinter eurem Bandnamen?
Nachdem wir ”Icon Bleeding” hinter uns gelassen hatten, hatten wir eine Menge unmöglicher Namen. Wir mußten einen Namen finden, der zur Band paßt. Dome Service entstand aus der Frustration darüber, wenn wir diskutierten, welchen Stil wir spielen. Irgendjemand sagte dann einfach "verdammt! We just play music you can bang your head to". An diesem Punkt hatten wir eine Idee für einen Namen: Dome ist Slang für den Schädel und wir wurden so die Band, die hardhitting soundtracks für deinen zukünftigen Hexenschuß liefert. Die Bedeutung des Namens spielt ein wenig mit dem ”Service” im religiösen, philosphischen und funktionellen Sinne. Wir entwickeln unsere Ziele im Proberaum, wir diskutieren unsere Ansichten in der Welt und wir nutzen die Band als ein Instrument des Wandels. Dome Service zielt also auf das Innere deines Kopfes genauso wie auf deinen Nacken!
Ein schönes Schlußwort, finde ich. Gebt der symphatischen Band aus Dänemark eine Chance und kauft ihre Promo 2002, ihr werdet’s nicht bereuen!
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