Interview:

Virgin Steele

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InterviewHallo David! Gratulation zur Uraufführung von "Lilith"!


Vielen Dank.


Warst du zufrieden mit der Arbeit der Schauspieler auf der Bühne?


Ja, jeder hat sehr hart gearbeitet, alle haben wunderbare Arbeit geleistet und einfach alles gegeben, vor allem wenn man bedenkt, dass die dafür schon seit Tagen geprobt haben. Es war toll.


Weißt du, wie lange die Proben gedauert haben?


Ich glaube die Proben haben vor etwa acht Wochen angefangen, aber ich bin ja erst seit etwa einer Woche hier. Ich habe in den letzten Monaten viel komponiert und aufgenommen, viel mehr als bei der Show wirklich verwendet wurde. Meine Aufgabe war zu entscheiden, was an Musik in die Show aufgenommen werden sollte, und die ausgewählten Stücke musste ich dann abmischen und aufnehmen. Das war für mich auch das Schwerste - die Entscheidung was an Musik auf die Bühne kommen soll und was nicht.


Wie lange hast du insgesamt für das Schreiben der Musik gebraucht?


Ich habe vor etwa einem Jahr mit dem Schreiben angefangen, aber alles in allem hat es etwa vier Monate harte Arbeit erfordert. Zusätzlich noch etwa sieben Wochen, in denen ich mir Ideen überlegt habe… aber ja, vier Monate hat das Schreiben und das Aufnehmen gedauert.


Hat es diesmal länger gedauert als bei "Hel" oder "Klytaimnestra"?


Nein, es hat etwa gleich lange gedauert. Wenn ich in Fahrt komme und anfange die Songs auf Tape zu bringen, sage ich mir: "Ok, ich bearbeite und arrangiere die Songs, wenn ich sie am Ende wirklich aufnehme." Das dauert in etwa vier Monate.


Was ist dein Geheimnis beim Songschreiben? Hast du Bilder oder Ideen in deinem Kopf, wenn du schreibst? Ich meine, weißt du schon im Voraus ob die Musik aggressiver sein soll oder mehr emotionaler?


Ja, so ungefähr. Ich stelle mir immer vor, was in der entsprechenden Szene passiert, und dann male ich das sozusagen aus. Ist die Szene sanft, ist sie aggressiver, voller Leidenschaft, je nachdem was die Story verlangt.


Mir schien Lilith ein sehr wütender, ein sehr aggressiver Charakter zu sein...


Nicht immer.


Aber Gott auf der anderen Seite schien so unsicher zu sein, was sich selbst angeht. Ich meine, Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde...


Oh, das ist er nicht. Dieser Gott in der Show - Jahwe, Jehova - ist mehr eine Emanation von Lilith, ihrer Angst und ihrer eigenen Unsicherheit. Das ist nicht der richtige Gott. Das sieht man gut im Song: "God above God", er hat seinen Ursprung in Lilith - der Göttin über Gott, der göttlichen Schöpferin. Der Gott im Stück weiß nicht wirklich wer oder was er ist. Ihn verlangt es nach Fleisch und das ist sein Problem. Er will Fleisch werden. Adam, auf der anderen Seite, ist Fleisch, aber er will Geist werden. Lilith ist die einzige, der das bewusst ist, und sie will aus dieser Zwickmühle entkommen.


Also ist Lilith die "ewige Präsenz" die du auf der Homepage von Virgin Steele erwähnt hast?


Ja, sie ist die erste Schöpfung, die oberste Göttin der Schöpfung.


Was aber ist nun die Rolle des "Übergottes"?


Der "Übergott" ist auf seine Art auch abstrakt. Er ist ein Symbol für die Dreifaltigkeit. Gott setzt sich aus dem "Übergott", Lilith und dem menschlichen Geist zusammen, aus dem Männlichen und dem Weiblichen. Es ist hart, das zu erklären. Lilith und der Übergott sind ein und dasselbe. Was ich versuche zu sagen ist, dass es im Original am Anfang zwei Wesen gibt. Aber dann kommt es zu einer Teilung, und Adam und Eva fördern diese Teilung noch weiter.


Die Kostüme der Schauspieler waren interessant - Schwarz und Weiß. Wolltest du damit ausdrücken, dass die Charaktere gespaltene Persönlichkeiten haben?


Nun ja, gespaltene Persönlichkeiten… gespaltene Seelen trifft es besser, glaube ich. Geteilte Sexualitäten. Eine dunkle Seite und eine helle Seite, wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Als Adam Lilith angreift, greift er damit einen Teil seines Selbst an. Lilith ist im Prinzip ein Sinnbild für die männliche Neurose, in weiblicher Form.


Also sind alle Charaktere im Stück ein einziger Charakter, die sich untereinander bekämpfen?


Ja, das ist eine Möglichkeit, das Stück zu interpretieren. Die andere ist die Verdrängung und die Vernichtung der alten heidnischen Kulturen, die zum Größten Teil weiblich dominiert waren. Alle Rechte, der ganze Besitz lagen bei den Frauen und den Kindern, und Männer an sich waren nicht wichtig. Als sie auf die männlich orientierten Stämme trafen haben diese die anderen Stämme vertrieben und ihre Rechte an sich gerissen. Ich weiß aber nicht, in wie weit das in diesem Stück herauskommt. Alles was passiert spielt sich im Geist einer einzigen Frau ab, aber auf dem neuen Album wird das besser rauskommen.


Wann kommt das neue Album denn raus?


Gute Frage. Hoffentlich nächstes Jahr.


Wird das wieder eine Doppel, - oder Dreifach-CD wie "House of Atreus"?


Könnte gut sein.
Es gab außerdem Gerüchte über eine Lilith-DVD?


Ja, es wurde seit heute morgen gefilmt, und es wird auch noch weiter gefilmt werden. Und wenn dann genügend Material vorhanden ist, werde ich das zusammenstellen. Ich weiß noch nicht genau wie, aber ich denke ich mache das aus einer historischen Perspektive.
Können wir uns außerdem auf ein normales Virgin Steele-Album freuen? Eines ohne Story?
*lacht* Aber sicher! Ich habe mehr als vierzig Stücke für Lilith geschrieben, und ich hatte auch noch andere Dinge, für die ich geschrieben habe, zukünftige Projekte. Also… der Brunnen ist noch lange nicht ausgetrocknet. Ich hab noch viele Ideen auf Lager. Und das sind nur meine Ideen.


Du und Eddi (Pursino), habt ihr eigentlich irgendwelche Sideprojects?


Nein, nicht im Moment. Ich habe einfach zu wenig Zeit. Für Lilith habe ich alles selbst eingespielt, von den Drums bis zur Gitarre. Es ist verrückt. Ich weiß nicht einmal, was Eddi in seiner Freizeit zurzeit macht.


Wie sieht´s mit dem Lineup von Virgin Steele aus?


Das ist so wie schon immer. Josh Block, der hier irgendwo rumläuft, am Bass, Eddie und Frank Gilchriest.


Wie bist du eigentlich in Memmingen für die Opern gelandet? Haben sie dich angesprochen wegen "Klytaimnestra"?


Schnell erzählt. Ich hatte Sex mit der Tochter des Bürgermeisters, und sie…*grinst* Nein, es war nicht ganz so. Ein Freund der Band, den ich 1995 auf einer Tour kennen gelernt habe, kannte ein Mädchen, und die wiederum kannte Walter Weyers, den Intendanten vom Landestheater Schwaben. Und ich habe sie einmal gefragt: "Was soll ich als nächstes Projekt machen?" Und sie hat geantwortet: "Mach ne Rockoper!". Und dann hab ich ihr ein paar Songs von den "Marriage"-Alben vorgespielt, und sie hat die an Walter weitergegeben. Der war begeistert und hat mich gefragt, ob man da nicht was über ein Stück aus der Antike machen könnte. Und ich sagte sofort: "House of Atreus!". Und so wurde das ganze geboren.


Geht Lilith auf Tour?


Ja, es wird ein paar Auftritte außerhalb von Bayern geben. Und es wird noch Shows in der nächsten Saison geben. Was ich gerne machen würde, wäre die Musik mit der Band live auf der Bühne zu spielen und ich selber vielleicht den Charakter von Adam. Wir werden sehen, was daraus wird.


Wird es dann keine reguläre Virgin Steele-Tour geben?


Oh doch, es wird eine geben. Ich würde "Lilith" aber trotzdem gerne als spezielle Sache machen.
Wir haben euch vor ein paar Jahren als Support für Hammerfall gesehen... Es wird auch mal wieder Zeit für eine Virgin Steele-Headliner Tour, oder? Genügend Material habt ihr ja, ihr könntet stundenlang spielen.


Nein, wir werden kommen und auf jeden Fall eine Headliner Show hier in Deutschland machen, so viel ist sicher.


Andere Frage: Ich habe mal ne Geschichte über ne Tour von euch gehört habe, von 1978. Ihr habt im Pink Palace in Essen gespielt, und ich habe gelesen, dass ihr die Zeichen in den Gängen vertauscht habt, die Manowar eigentlich auf die Bühne führen sollten… und Manowar hatten dann ne Stunde oder so Verspätung. Ist da was Wahres dran?


Das ist schon möglich…


Wie sieht´s mit einer Tour mit Manowar aus? Euer Stil hat ja gewisse Ähnlichkeiten?!


Ja, dagegen hab ich nichts. Und wenn sie uns fragen… kann passieren.


Und was sind eure Pläne für die nächsten paar Jahre?


Erstmal mache ich jetzt das Lilith-Album fertig, und dann noch ein komplett anderes Virgin Steele Album. Und dann das Livealbum, die DVD, das Buch… und dann verlasse ich das Musikgeschäft und werde Pornostar. *lacht*


Ein anderes aktuelles Thema ist das neue Album von Metallica - St. Anger...


Ich habe bisher nur einen Track vom neuen Album gehört. Ich habe keine Ahnung, wie sich der Rest des Albums anhört, aber einer hörte sich an, als ob sie das Album in einer Garage aufgenommen haben. Wie eine frühe Abmischung.


Gibt es noch irgendetwas, was du unseren Lesern von Metal Inside sagen möchtest?


Ich möchte einfach nur Danke sagen. Und dass wir Deutschland nicht vergessen haben. Wir haben hier viele Fans, und ich bin seit 1987 auch häufig hier, es ist fast wie ein zweites Zuhause.

Dann bedanken wir uns von Metal Inside für das Interview!


War mir ein Vergnügen. Und euch eine gute Heimfahrt!

Review:

Birds Of Prey

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Die Jungs von LIVE beehren uns wieder mal mit einem neuen Output, der diesmal wieder mit einem etwas längeren Titel "Birds Of Prey" ausgesattet wurde. Mittlerweile auch schon der sechste Longplayer und nach dem etwas verspielten "V" zeigt sich die Band, um ihren charismatischen Sänger Ed Kowalczyk, der sich wieder einfühlsam durch die 13 Tracks mit seinem Ausnahmeorgan durch die Höhen und Tiefen, was den dramaturgischen Aufbau der Songs betrifft, dieser CD kämpft. Es geht deutlich vernehmbar wieder etwas erdiger und urwüchsiger zu, die Zeit der "Neufindung" scheint endgültig vorbei zu sein, obwohl man es in dieser Hinsicht ja nie so ganz übertrieben hatte wie andere Combos. Klar ist aber auch LIVE werden bzw. müssen sich stets an ihrem Mega-Werk "Throwing Copper" von 1994 messen lassen und dabei schneiden sie, wie schon bei allen Alben dazwischen wieder hervorragend ab, richtige schlechte Alben von dieser Formation gibt es nämlich schlichtweg nicht. Anders als so manch anderen Bands, die ebenfalls bisher ewig an ihren Überalben scheiterten (z.B. "Operation Mindcrime"/QUEENSRYCHE oder "Hysteria"/DEFLEPPARD) haben LIVE sich bisher keinerlei Aussetzer erlaubt und stets Qualität abgeliefert, was nun aber besonders für dieses Album gilt. "Birds Of Prey" ist schlicht ein gelungenes (Alternativ) Rockalbum geworden ohne große Schnörkel, mit satten Riffs, harmonischen Arrangements und natürlich den typisch tiefgehenden Lyrics von Poet Kowalczyk. Was mir aber das allerwichtigste zu sein scheint, die Jungs können wieder richtig starke Songs mit Hitcharakter schreiben inklusive tollen Hooks und das alles noch mit genügend Power in den Gitarren, klar nie brachial Nu Rock aber trotzdem stets griffig. So viele gutes Material auf einer CD, das dem erwähnten Megaseller bisher am nächsten kommt gab es vorher noch nie - egal ob Perlen wie das aufwühlende, leider aber etwas kurzen "She", das mit Mörderrefrain ausgestattete "Lighthouse", oder doch das eher mit melancholischen Touch versehene "Like I Do" und zum krönenden Abschluß noch energiegeladene Ballade "What Are We fighting for?", die Scheibe gefällt mir jedesmal noch ein wenig besser. LIVE scheinen ihre Lektion gelernt zu haben, keine Experimente mehr und eine unverkrampfte klingende Produktion machen "Birds Of Prey" schlicht zu einem gut bis sehr gut ins Ohr gehenden Rockalbum, nicht mehr aber auch nicht weniger.

Birds Of Prey


Cover - Birds Of Prey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:26 ()
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Review:

Under The Phenomenon

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DIVINE ENEMA machen abgedreht weiter. Sie verwursten tägliche Schlagzeilen ihrer Presse-Landschaft und haben da besonderes Interesse an einem psychopatischen Mörder gefunden. Wobei das Adjektiv auch ganz gut für die aktuelle Scheibe der Weißrussen gelten kann. Schon krank, was die alles reinpacken. Sie haben den Black-Metal-Einschlag fast völlig beiseite gelassen, noch mehr Experimente gewagt. Mundorgeln, haufenweise Samples, EBM-Elemente, Jazziges, mal wie "Primus on more Drugs", mal knüppeln sie für Sekunden heftig-straight durch die Gegend. Eins aber, das macht den Hörern dauerhaft schwer zu schaffen: Der Gesang ist anstrengend, geradezu krank machend - hoch, fies, markerschütternd, abgedreht. Und wer es so lange aushält, der ist spätestens nach dem elften Song ("Impyre Concord") reif für die Klapse oder bereit, einen Psycho-Mord zu begehen. Nur gut, dass sich die Osteuropäer ihren Hit "Fee Nicks Fen’ Omen On" bis zum Schluss aufgehoben haben. Dieser folkloristisch angehauchte Song ähnelt im Vergleich mit dem Rest einem Ohrwurm, einem pathetischen Hit, leicht verdaulich und für die Gesundung unerlässlich. Da gibt’s dann noch Hoffnung für die Verbrechensstatistik.

Under The Phenomenon


Cover - Under The Phenomenon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 70:53 ()
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Review:

Dead End

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ROAD CLOSED AHEAD "Dead End"
Ja, Punch-Rock soll’s sein. Keine Ahnung, was das nun genau ist, denn genau der entscheidende Punch fehlt ROAD CLOSED AHEAD wie weiland Noblesse-Boxer und Wattebauschwerfer Maske. Weil nämlich der Sound wesentlich dünner aus den Boxen quillt als die leidliche Ansage des Ringsprechers bei einem Kirmesboxkampf. Zum Kampfstil: Da paßt die Selbstbeschreibung der Kapelle schon, die ihre Musik nach eigener Aussage aus der Schnittmenge von Heavy, Groove und Rapcore rekrutiert. Und da erkennt man auch das ohne Zweifel vorhandene sportliche Potential des süddeutschen Boxrings. Denn, wenn das Schlagzeug nicht derart pötterig klänge, die Stimme noch etwas kraftvoller daher käme und der Sound insgesamt nicht nach Jugendwettkampf klänge, dann wäre die Straße nicht geschlossen, dann befände sich die Band nicht in einer Sackgasse. Songschreiberisch geht das für tolerante Fans des Kreuzüberbereichs durchaus in Ordnung, nur geht da vieles unter. Kein wunder, denn das Ding wurde unter minmalistischen Bedingungen im "heimischen Keller" aufgenommen. Nächstes Mal also mal bei einem anderen Boxstall aussuchen. Drei Tondokumente könnt Ihr bei Andreas Dilger, Erwin-Baur-Str.4, 77743 Neuried oder unter www.road-closed-ahead.de bestellen, der neueste Opus kostet 5,- Euro.

Dead End


Cover - Dead End Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 30:17 ()
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Review:

At The Conclave

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Die Sowjetunion war ja ein Vielvölker-Staat. DIVINE ENEMA sind Weißrussen und machen so "verschiedene" Musik, wie es unterschiedliche Ansichten gibt in einem - ehemals - so vielfältigen Staat. Du schreckst zusammen, als ob der King Diamant aus der Pausengruft gehüpft ist - so beginnt Yaroslav A. Burakoff mit dem Gesang in "Gargoyles Ye Rose Left". Doch keine Angst, so bleibt’s nicht. Wie die Musik ist auch der Gesang ungeheuer facettenreich. Vom eier-ab-sing-along geht’s über Black-Metal-Gekreische über Sprechgesang über Death-Gegrunze bis hin zum cleanen Zwitschern. Und - wie gesagt - die Musik ist ähnlich schwer verdaulich: Akustik-Teile, Prog-Elemente, Death- und Black-Einschübe, Klassik und normaler Metall mit epischen Anklängen nicht zu vergessen. Logisch, dass da kein Song unter sechs Minuten bleibt, fünf von sechs Liedchen sogar bei mehr als acht Minuten Spielzeit liegen. Das Ding liegt wirklich schwer im Magen, es hat seine leckeren Gänge, durchaus aber auch einige, die mir nicht munden. Schade, dass durch den dünnen Sound viel verloren geht. Bedenkt man, dass das Album bereits Anfang 2000 fertig war, ist das allerdings verständlich. Ein drei Jahre altes Essen schmeckt ja auch nicht wie knackiger Salat. Uninteressant ist das jedenfalls nicht. Und außerdem haben wir bei METAL INSIDE jetzt einen weiteren weißen Fleck auf der Metal-Landkarte getilgt.

At The Conclave


Cover - At The Conclave Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 49:38 ()
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Review:

Twilight Of The Idols (In Conspiracy With Satan)

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Es gab mal eine Band, vor der hatte ich richtige Angst. Und das nicht, weil die Herren aus dem norwegischen Black-Metal-Gemüse-Anbaugebiet Bergen immer mal gerne jemanden körperlich belästigen, so dass alle bis auf einen bereits Knasterfahrung haben. Sie haben mal fiese, kalte, eklige, brutale, gemeine Mucke gemacht. Black Metal der ganz alten Schule eben. Die Musik, die alle Freunde beim Saufen nervt, die man auf Ski-Urlauben nun mal nicht in Gesellschaft hört und die einem selbst, na ja, eben so ein angenehmes Angstgefühl verschafft. Auf das hatte ich jetzt auch gehofft. Gaahl, der alte Körperverletzer, ist - zumindest erstmal - wieder draußen, hat gleich wieder artig "mitgesungen". Der Opener "Procreating Satan" haut dann auch ganz ordentlich ins Mett. Das Enttäuschende folgt sogleich: Mit "Proclaiming Mercy - Damaging Instinct Of Man" haben die bösen Buben eines Songs in Bathory-Manier aufgenommen, ganz nett, aber für Gorgoroth nicht evil genug. Bei "Exit Through Carved Stones" ähnelt der Sprechgesang eher Anne Clark als einem üblen Spießgesellen (und auch die stampfige Grundausrichtung des Songs ist alles andere als hart oder böse-Atmo-transportierend). Erst als das nach gut drei Minuten Fahrt aufnimmt, erinnere ich mich zurück, welche Band eigentlich zum Teufels-Tanze bittet. "Forces Of Satan Storms" rumpelt dann amtlich durch die Gegend und beweist, dass GORGOROTH noch "richtig" können. Zum echt harten Ohrwurm mutiert auch ""Bloog Og Minne". Aber die Industrial-Samples am Ende von "Of Ice And Movement" und die Klassik-Tasten-Drückerei im Schluss-Stück lassen die zwischenzeitliche Begeisterung wieder ein wenig schrumpfen. Nun denn: Vielleicht haben sich die Knastis aus Bergen jetzt zwischen alle Stühle gesetzt. Den Fans von früher wird es zu kommerziell sein. Diejenigen, denen es eigentlich gefallen müsste, nämlich, die, die qualitativ hochwertigen und abwechslungsreichen Black Metal suchen, werden auf Grund vieler Ressentiments doch weiter zu Dimmu- und Gehänge greifen. Zumal, wenn sie die Spielzeit von einer guten halben Stunde erblicken und sich sagen: "denen bezahle ich ihre inkognito-Kneipen-Besuche nicht mehr". Ich habe auf jeden Fall keine Angst mehr, weil GORGOROTH sich einfach zu weit entwickelt haben. Sie sind quasi zu gut. Schade eigentlich.

Twilight Of The Idols (In Conspiracy With Satan)


Cover - Twilight Of The Idols (In Conspiracy With Satan) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:25 ()
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News:

Thorn Eleven

Die Heidelberger Rock Band THORN ELEVEN sucht einen neuen
Schlagzeuger. Nur kurze Zeit nach Produktion des 2. Albums
"A Different View" (VÖ 5.1., SPV) trennten sich die Wege zwischen der
Band und Ihrem alten Schlagzeuger einvernehmlich. Und jetzt bist Du
gefragt: Du bist engagierter und professioneller Rock Drummer aus dem
Raum Heidelberg/ Frankfurt? Dann schicke Deine Bewerbung an:
thorn.eleven@web.de. Weitere Infos zu THORN ELEVEN gibt es bei
www.thorn-eleven.de.

News:

Summer Jang Festival

Die Veranstalter konnten kurzfristig einen Ersatz für den ausgefallenen Headliner "Hoerstuatz" verpflichten: 4LYN werden bei dem Festival am 25.-26. Juli den Part übernehmen.

News:

Summer End Festival

Um Pink Cream 69 und den Farmer Boys hat sich das Billing des Summer End Festivals in Walldürn Ende August verstärkt.

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Nightrage

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