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Far From The Sun

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Die finnischen Überflieger von AMORPHIS präsentieren uns mit "Far From The Sun" nach fast drei Jahren Abstinenz ihr neues Werk. Und sie schließen eigentlich da an, wo sie mit dem 2001er-Output "Am Universum" aufgehört haben –zeitlosen, teilweise ins melancholische gehender melodiösen Rock mit folkloristischen Tupfern. Wobei gerade diese Elemente Anno 2003 etwas dünner gesät sind. Die Finnen haben nach Ihrem 94er Death-Metal-Highlight "Tales From The Thousands Lakes", welches Ihnen den internationalen Durchbruch brachte, in den letzten Jahren nur Alben der Extraklasse unters Volk gestreut. Dabei begann man beim Tales-Nachfolger "Elegy" die Death-Elemente aus dem Sound zu eliminieren (am deutlichsten hörbar war dabei der Wechsel vom bisherigen "harten" Sänger Tomi Koivusari zu den cleanen Vocals von Pasi Koskinen, welche heute ausschließlich den gesanglichen Teil ausmachen). Mit "Tuonela" und dem letzten Album "Am Universum" setzte man sich dann an die Spitze des mit Folkelementen gespickten Metals - wobei "Metal" eigentlich längst durch "Rock" abgelöst wurde - und dabei hielt man konstant ein erschreckend hohes Niveau aufrecht. Auch auf "Far From The Sun" finden sich dann klasse Kompositionen wie der Opener "Day Of Your Beliefs" oder das doch eher etwas härtere "Killing Goodness". Besonders das an Siebziger-Progrockgrößen erinnernde ruhige "Ethereal Solitude" (absolut geiles Teil) und die Single "Evil Inside" (sphärischer Gesang und Keyboard wechseln sich hier mit harten Gitarren ab) sind ganz große Mucke - auch wenn von einer Weiterentwicklung gegenüber dem Vorgänger nicht die Rede sein kann. Der Konkurrenz immer noch meilenweit voraus hätte es AMORPHIS nicht geschadet weiterhin ihrer Experimentierfreude freien Lauf zu lassen. Ob es wohl am Wechsel zum Branchenriesen EMI/Virgin lag dass die Band auf Nummer sicher ging? So ist "Far From The Sun" immer noch ein großartig eingängiges Album welches Spaß macht und nur so von tollen Melodien strotzt - aber ein wenig mehr hätte es ruhig sein dürfen. Die Faszination der Vorgängerscheiben will sich da bei mir noch nicht so recht einstellen.

Far From The Sun


Cover - Far From The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:51 ()
Label:
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Automotive Rampage

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Hätte mein Kollege Hardy dieses Rezi geschrieben, der Inhalt bzw. die Bewertung wäre höchstwahrscheinlich etwas in eine andere Richtung gegangen aber so blieb die aktuelle CD der Offenbacher V8 WANKERS halt bei mir hängen und dieser streckenweise zumindestens am Anfang ziemlich stark an MOTÖRHEAD angelegte Sound (vor allem, was die kehlig-raue Stimme betrifft!) is nun wirklich nicht so mein Ding. Aber ich will diesen energiehebündelten Vokalakrobaten auch nicht total runter machen, denn im Gegensatz zu der ziemlich abgesoffenen Stimme von Lemmy, kann Lutz Vegas dann doch schon zumindestens einigermaßen "singen". Aber vielleicht muß dies auch ganz einfach bei solch einer Mukke so sein?! Klar wir einem nach den ersten Akkorden sofort, auf "Automotive Rampage" wird hemdsärmelige, ehrliche Arbeit abgeliefert, Tempo ohne Gande ist angesagt, es trieft quasi nur so vor Schweiß und Kettenfett, die Band agiert äußerst dynamisch, tritt das Gaspedal fast ständig volle Pulle durch und scheint den Hörer mit ihren wilden Riffattacken geradezu überfahren zu wollen. Diese Combo frönt auf ihrem Zweitwerk eindeutig dem "Schweine Punk’n Roll" a la ROSE TATTOO, Motörhead und im weiteren Verlauf schleichen sich dann auch noch einige AC/DC–Riffs in die Tracks mit ein und da sind wir schon beim Schwachpunkt dieser CD: Den Songs fehlt leider größtenteils jeglicher Mitgrölfaktor, von einem Wiedererkennungswert will ich gar nicht erst mal sprechen. O.k. die Verballhornung der US-Nationalhymne gleich zu Beginn mit Maximum Speed ist ja noch ganz witzig aber was kommt danach? Was gute Refrains betrifft nicht mehr viel, das ist sicher aber die Liebhaber von dreckigem, ungeschliffenen nach schweiß riechenden Sounds werden voll auf ihre Kosten kommen, denn V8 WANKERS als heimische Gruppe können mit ihren Genrevorbildern durchaus mithalten. Weiterhin bleibt anzumerken, daß live diese Geschichte wesentlich besser rüber kommt, wenn auch die Konserve schon, von der geradlinigen Produktion her gesehen, einen ziemlich starken Livecharakter mitbekommen hat. Wie gesagt, wer’s gerne rotzig-deftig mag und für’s nächste Bikertreffen sicher ganz amüsant - mein Fall ist "Automotive Rampage" aber nur was die Stilrichtung betrifft nicht. Auf der natürlich limitierten Digipak-Version sind außerdem noch zwei zusätzliche Kracher "Hellbeunt On Action" sowie "Destination Hell", übrigends einer der besseren Songs der CD, enthalten. Da bleibt einem wohl nur noch übrig zu sagen - gib’ Stoff oder noch besser Gummi!!

Automotive Rampage


Cover - Automotive Rampage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 44:32 ()
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News:

Beto Vazquez

Das dritte Album des aus Argentinien stammenden Bassisten und Songwriter Beto Vazquez mit dem Titel "Space Without Limits" wird zur Zeit gerade eingetütet. Mit von der Partie ist Zuckerstimme Floor Jansen (After Forever, Star One). Eine ausgiebige Tour soll folgen.

News:

Limp Bizkit

Das nunmehr mit "Panty Sniffer" betitelte naechste Limp-Album soll im September erscheinen - und auch ein Live-Date in unseren Landstrichen steht an: Limp Bizkit sind im Line-Up des Terremoto-Festivals in Weeze vermerkt!

Band:

Sethian

KEINE BIO! www
Band:

V8 Wankers

www
Konzert:

Entombed, Dogday - Hamburg, MarX

Konzert vom Das MarX, die kleine Markthalle, ist wirklich klein. Kleine Bühne, keine Vorrichtungen für eine fette Lightshow und ein Mischpult, mit dem die wenigsten Livemischer umgehen können. Und nun kommen ENTOMBED, eine der Legenden des skandinavischen Death Metal, Miterfinder des Death Rock, unterbewertetste Band der Neunziger, und halten auf dem Rückweg vom With Full Force hier an. Kaum Werbung. Selbst die T-Shirts verkaufte die Band selbst, weil der Merchandiser "mal die Reeperbahn sehen wollte". Was am frühen Sonntag Abend ziemlich langweilig ist, aber das hatte die Band ihrem Helfer nicht erzählt. Trotzdem fehlen nur etwa 20 Leutchen zum "sold out"-Schild vor der Tür. Mindestens vier Jahre haben sie nicht mehr in der Hansestadt gespielt, alle, die irgendwie von diesem Gig erfahren haben, wollten die Schweden hören. Auch ein alter Kumpel der Band aus Stockholmer Tagen guckte trotz Studio-Stress vorbei: Johann Edlund von Tiamat bekam dafür auch ein Ständchen.



Und es war fett! "Chief Rebel Angel" und "I For An Eye" vom letzten aktuellen Album "Morning Star" und "To Ride, Shoot Straight And Speak The Truth" waren die drei aktuelleren Songs, dazu gaben ENTOMBED mit "Retaliation" einen Einblick ins kommende Album "Inferno". Die übrigen eineinhalb Stunden haben ENTOMBED die Hits von der "Left Hand Path" und andere Gassenhauer aus der Jugend mit einer Nonchalance heruntergezockt, als hätten sie sie erst gestern geschrieben. Klar wurden "Out of Hand", "Hollowman" oder "Night Of The Vampire" sofort begeistert und teilweise mit erstaunt heruntergeklappten Kinnen begrüßt, trotzdem fügen sie sich nahtlos an das neue Zeug. Kompliment, dass ENTOMBED jetzt einen Weg gefunden haben, die Songlegenden, die auf Platte so herrlich knarzen live mit neuem, rotzigen Sound zu präsentieren. Trotz Minimal-Belegschaft hatten die fünf Stockholmer noch irgendwo einen erstklassigen Mischer in ihr Gepäck gequetscht. Uffe Cederlund war mit Krücken gehandicapt und hat auf einem Stuhl nur quer auf die Bühne gepasst, aber es war eh so heiß auf der Bühne, dass der Roadies die meiste Zeit damit beschäftigt war, das Handtuch zu schwenken, weil die kreisenden Haare und die Ventilatoren die Saunaluft nicht wegschaffen konnten.



DOGDAY aus Dortmund wurden mit ihrer Rolle als Anheizer ganz gut fertig, und bolzten sich durch noisige Songs mit Hardcore-Schlagseite und Groove. Nicht schlecht, obwohl es auch nicht so 100 prozentig zu den Death-Rock Helden passte.

Review:

If The Gods (May Know Your Name)

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Ich bin ja immer versucht auch innerhalb der Releases einer Band Abstufungen zu beschreiben. Doch wenn mir schon beim letzten Album nicht klar war, warum ich grade diesem Album mein Erspartes opfern soll, so stellt sich die Frage bei dieser Maxi umso mehr. CD Preise sind mehr in der Diskussion denn je weil die Internettauschbörsen mehr boomen als irgendwann zuvor. In Zeiten, in denen Multimediaparts auf Maxis kein Bonus sondern eigentlich Selbstverständlichkeit sind, hat es eine bis dato ohnehin unbekannte Band schwer bzw. unendlich schwer eine Maxi an den Mann zu bringen, die eben nichts bietet außer 4 nackten Songs. Und selbst diese sind - von einem Extended Mix abgesehen - bereits bekannte Albumtracks: Der MUSE lastige Song "If The Gods…” in erwähnten 2 Varianten sowie "Difference” und der Albumtiteltrack "Ultrawide". Alle Songs rocken unschuldig wie gehabt, und wie gehabt fehlt mir bei den Songs die Eigenständigkeit. Wer hoffte, in der Rezi etwas Neues lesen zu können, wird genauso enttäuscht sein wie der, der hofft auf dieser Maxi etwas Neues hören zu können. Denn genau das gibt’s leider nicht.

If The Gods (May Know Your Name)


Cover - If The Gods (May Know Your Name) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:32 ()
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Cravallo Grande

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"Cravallo Grande" ist einer von zwei Teilen des Doppeldeckers welcher die musikalisch schwer einzuordnende Combo KILLING GAME SHOW aus dem hessischen Taunus (gibt’s denn auch einen anderen Taunus?) der Prog-Gemeinde um die Ohren haut. Den Part unter dem Titel "Unisono Mafioso" hat vor kurzem schon Kollege Maio durch die Mangel gedreht. "Cravallo Grande” ist im Vergleich dazu härter ausgefallen. Und ob das Ganze nun ein echtes Doppelalbum ist oder doch zwei zur gleichen Zeit veröffentlichte Alben kann/soll/muss jeder selbst entscheiden (was es auch nicht einfacher macht). Aber jetzt mal zu "Cravallo Grande": Nach dem doch etwas eher Artrock-mäßigen und mit Psychedelic-Anleihen versehenen Beginn ("Overboard), schlägt Song Nummer Zwei "P.S." in die richtige Kerbe - nämlich die des gitarrenorientierten harten, zeitweise gar metallischen Progrock (derweil die Gitarren doch den Verdacht aufdrängen, das die Jungs sich öfters mal eine Grunge-Scheibe reinpfeifen). Das nachfolgende "Angel" mit seinem hammondmäßigen Keyboardpassagen (welche sich wohltuender Weise nicht in den Vordergrund drängen) und den knarrenden Gitarren geht trotz seiner Verspieltheit sofort ins Ohr. KILLING GAME SHOW würzen Ihren auf "Cravallo Grande” doch recht heftigen Progrock gekonnt mit anderen Stilrichtungen - vielfache Anleihen von siebziger Artrock über Metal bis Stoner werden verarbeitet ohne gnadenlos zitiert zu werden - ein wahrer Genuss diese Experimentierfreudigkeit. Mit dem Prog-Lehrstück "Secrets" (Tempowechsel, eingebaute Keyboard-Spielereien, harte Gitarren - keine einfache Kost - aber es rockt) ist im Mittelteil der CD ein echter Oberhammer versteckt. Vor allem bei dem treibenden "Pyromaniac" fällt auf, dass Bassist und Sänger Marian Linhart wohl einige RUSH-Alben im Regal zu stehen hat. Oft sind ja bei Bands aus dem Underground die Gesangesleistung einer der Kritikpunkte - hier haben KILLING GAME SHOW, neben den ausgereiften Kompositionen, abwechslungsreichen Arrangements und deren musikalischen Umsetzung, ebenfalls bereits ein hohes Niveau erreicht. Manche mit einem Vertrag ausgestattete Combo würde da ganz schön in Schwitzen kommen. Der Abschluss macht dann ein entspanntes "Planet End", das stilistisch wieder in Richtung Artrock Marke Spock’s Beard & Co. tendiert. Die wirklich grandiosen Scheiben "Cravallo Grande" und "Unisono Mafioso" gibt es einzeln oder im heftigen Doppelpack auf der Homepage der Band killing-game-show zu erwerben. Wer mal was richtig gutes vom sogenannten Underground durch die heimischen Boxen rauschen lassen möchte, sollte unbedingt mal bei KILLING GAME SHOW reinschauen; oder noch besser: reinhören.

Cravallo Grande


Cover - Cravallo Grande Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:46 ()
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A Night At The Opera

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Wie die BEATLES auch, haben QUEEN ein eigenes legendäres "Weißes" Album in ihrer Karriere abgeliefert, nur nennt sich dieses hier "A Night At The Opera", stammt aus dem Jahre 1975 und war sicherlich ein Meilenstein für die Rockmusik 70er Jahre. Für unzählige Bands, die selbst noch in der heutigen Zeit aktiv sind, dürfte daher vor allem dieses Werk der Londoner (man sollte sich unbedingt die remasterte CD anschaffen, dafür laß’ ich bei aller Liebe zu den Covers, jede noch so "toll" knisternde analoge Platte im Schrank stehen!) als eine Art "Vorbild" gedient haben, denn sogar härtere Formationen wie SAVATAGE, DREAM THEATER, TRIUMPH oder RUSH haben hieraus deutlich hörbar viele Anregungen und Ideen mit in ihren Sound verarbeitet. Mit diesem Klassiker-Album schaffte die Band um den charismatischen und leider viel zu früh verstorbenen Sänger FREDDY MERCURY, weltweit ihren großen Durchbruch. Bereits hier waren die typische Queen Trademarks wie bombastische teilweise pompöse Arrangements, mehrstimmige fast opernhafte Chorgesänge und vor allem der einzigartige Gitarrensound, mit den stets etwas dünn wirkenden aber melodischen Solis von BRYAN MAY, vorhanden. In dieser Schaffensphase tendierten QUEEN noch, im Gegensatz zu der doch eher etwas popigeren Ausrichtung in den nachfolgenden 80ern, zwischen pompösen Hardrock und vielen anderen Stilarten wie Art-Rock, Swing, Folk, Klassik oder gar Musical hin und her und erreichten durch die Vermischung dieser Komponenten eine bis heute nur noch selten erreichte Vielfalt für einen Rockact. Gerade der progressive Bereich erlebte hierdurch sicher wieder einen neuen Schub, machten QUEEN doch Sachen bzw. bedienten sich einer Rythmenvielfalt , die man bisher so in der Rockmusik noch nicht gekannt hatte. Die Musik wurde mit einer spielerischen Lässigkeit sowie Coolness rüber gebacht, als ob es völlig normal wäre das rockabily-mäßige "Seaside Rendevous" oder die Swingnummer "Lazing On A Sunday Afternoon" übergehend in den Rocker "I´m In Love With My Car´" sowie die herzergreifende Pianoballade "Love Of My Life" auf eine CD zu bannen. Das über acht minütige "Prophet’s Song" mit seinem wunderbaren orientalischen Klangbild artet gar in einer episch progressiven Nummer erster Güte aus und bei dem Killertack "Bohemian Rhapsody" muß jeder Headbanger, spätestens beim zweiten Teil, ehrfurchstvoll mit der Matte schleudern. Ach ja und natürlich das genial, lockere "39" mit Ohrwurmrefrain (wurde später von den PRETTY MAIDS noch mal gecovert!) muß unbedingt erwähnt werden, ehe das Werk dann mit dem obligatorischen Schlusssong eines jeden QUEEN Konzertes schließt "God Save The Queen". Genial Scheibe einer kongenialen Band.

A Night At The Opera


Cover - A Night At The Opera Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:16 ()
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