Interview:

Rawhead Rexx

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InterviewWas haltet Ihr denn so von dem Festival hier?



Eigentlich ganz geil hier, aber unsere Spielzeit von ´ner halben Stunde war etwas knapp. Wir haben dann nur die Highlights gespielt, aber es war trotzdem super.



Es waren nicht gerade viele Leute vor der Bühne, oder?! Seid Ihr denn mit den Publikumsresonanzen zufrieden?



Na ja, es ist immer heftig, wenn du nur vor 100 oder 200 Leuten spielst, aber ich denke, der Funke ist übergesprungen und das ist ja das Wichtigste. Den Leuten hat es aber Spaß gemacht, denke ich.



Ja, davon kann man ausgehen..... kommen wir mal zu eurem neuen Album. Wieviele Exemplare habt Ihr von der Neuen denn schon abgesetzt und wieviele von der Alten? Es ist nicht schlecht, wenn man sich da mal ´ne Zahl vorstellen kann.



Na ja... vom letzten Album waren es wohl bis vor ´nem halben Jahr etwa 15000. Für das neue Album haben wir noch keine konkreten Zahlen, aber laut Plattenfirma läuft es wohl besser. Offizielle Zahlen haben wir noch nicht, weil die Promotion fürs Ausland noch läuft. In Italien zum Beispiel kommt die Platte jetzt erst raus, in Japan nächsten Monat, in Spanien und Frankreich ist sie schon draußen. Sie läuft sehr gut; was mir sehr gut gefällt, ist, dass die Kritiken der Kritiker (war schon etwas später - Anm. D. Verf.) relativ cool sind. Wir hatten ja das eine oder andere Problem, was die erste Platte betrifft, zum Beispiel das Cover. Da gabs ja doch kritische Bemerkungen... das katholische Bayern hat da wohl ein bisschen quergeschlagen, aber egal. Es war aber ganz lustig, weil ich nicht gedacht hätte, dass sich da irgendjemand aufregt wegen so ´nem Cover. Sogar jetzt noch - bei den Interviews zur neuen Scheibe - werde ich gefragt, was eigentlich mit dem Cover der ersten Scheibe los war. Ich finde das cool, denn normalerweise erinnert sich keiner mehr an ein zwei jahre altes Cover einer Newcomerband.



Ihr hattet ja auch ein Computerspiel auf der Limited Edition Eurer ersten CD. Ich hab es mal gespielt und fand es nicht so toll...



Klar, wenn du eher auf "Quake" oder solche Sachen stehst, ist es nicht prall, aber es ist ein netter Gag. Außerdem ist es als Bonus gedacht. Es ist auch etwas unfair zu sagen, es sei kacke, denn es wird ja nicht mit solchem Budget hergestellt wie zum Beispiel "Doom 234,8". An sowas arbeiten dann 30 Leute ein Jahr lang oder zwei und programmieren wie die Weltmeister.... (Basser Face dreht schon im Roten und schreit wie irre duch die Gegend, weil Gitarrist Fleck eine Autogrammkarte bereits 3 Minuten vor sich liegen hat und konsequent ignoriert - Anm. D. Verf.).





(Nachdem sich alle wieder beruhigt haben...) Wie sehen Eure Pläne für die nähere Zukunft aus?



Wir spielen jetzt ein paar Festivals mit DORO fertig, dann in der Schweiz und dann Metal Days in Pratteln im Z7. Und wenn es klappt, dann folgt noch eine Tour mit OVERKILL im Herbst. Da ist schon noch einiges zu tun... die Livegeschichten, und ansonsten werden wir natürlich die neue Platte vorbereiten, neue Songs schreiben ohne Ende...



Wann können wir damit ungefähr rechnen?



So circa im März, denke ich. Es wird schon ein Jahr ungefähr dauern. Wir wollen eben noch spielen, was geht und auch die Auslandsgeschichten mal ein bisschen forcieren. Wir haben jetzt ziemlich bunte Promotion in Spanien, da läufts recht gut und Japan ist jetzt auch neu dabei. Wir hatten mit der ersten Platte keinen Release in Japan und jetzt haben wir auch dort einen Deal und wollen mal gucken, ob es da auch irgendwie hinhaut. Das wird denen schon gefallen, denke ich, denn das geht auch so in deren Richtung. Es ist mittlerweile aber schwer; nicht mehr so wie vor ein paar Jahren noch. Es ist so ein kleines Ziel von uns, mal da rüberzukommen und zu spielen. Das wäre richtig geil!



Ah ja, wer sind denn eigentlich so eure musikalischen Vorbilder?



Oh weia...?!



Na, Ihr seid doch so etwas wie die deutsche Antwort auf EXCITER, könnte man bald behaupten. Euer Material erinnert mich sehr an diese US Metal-Schiene.



VICIOUS RUMORS zum Beispiel sind ganz gut. METAL CHURCH auch, eben sowas. Und dann eben die ganz alten Bands wie MAIDEN oder DIO. Die sind natürlich gesanglich für mich die Vorbilder. Ich bin ja auch ein QUEENSRYCHE-Fan, von den alten Sachen wie "Empire" oder "Operation Mindcrime". Das waren so meine Highlights. Wir sind auf jeden Fall US-orientiert.



Ihr spielt ja auch keinen typisch europäischen True Metal wie HAMMERFALL...



Nee, nee, überhaupt nicht. Da stehe ich auch nicht so drauf. Die hören sich fast alle gleich an. Außerdem ist das für mich Kindermetal und die Bands sind für mich nicht so interessant...



... aber sehr publikumswirksam, muss man dazu sagen.



Ja, das ist auch richtig. Ich habe früher bei GLAMMER, meiner alten Band, wir waren sehr progressiv angehaucht und es war eben Musik für Musiker, die Erfahrung gemacht, dass das Publikum da sehr dran zu knabbern hatte. Die Stimmung war dann auch dementsprechend und ich finde es mittlerweile viel cooler. Es ist jetzt Musik für die Fans, sie können durchbangen und es sind nicht tausend Breaks drin - straightere Schiene eben.



Was haltet Ihr denn so von Onlinemagazinen?







Nun, ich bin selber Computerfreak und muss ehrlich sagen, dass alleine die Interviews und die Dinge, die weltweit abgehen, der Kontakt mit Leuten aus zum Beispiel Japan, Australien oder Israel, egal, woher, früher unmöglich waren. Man war total auf die Plattenfirmen angewiesen, weil die Connections eben nur über die Promoter oder die Plattenfirmen liefen. Und jetzt läuft das alles direkt, das find ich schon richtig geil. Und Online-Mags sind ja das, was die jungen Fans eigentlich nutzen. Wer hat denn schon die Kohle, sich jeden Monat drei, vier große Hefte zu kaufen, um immer die aktuellsten News mitzubekommen? Online ist schon top und ich schaue da auch öfter rein.



Online-Magazine beschäftigen sich auch intensiver mit den Scheiben? Die Großmagazine rattern die Reviews oft immer nur runter....



Es liegt nicht unbedingt am Online-Faktor. Es kommt darauf an, ob man Idealist ist und die rennomierten Hefte stecken da schon seit 15, 20 Jahren drin. Wer schafft es schon, über so lange Zeit, Idealist zu bleiben? Es kommt auch darauf an, ob man damit sein Geld verdienen muss. Ähnlich ist das ja bei den Musikern; da verkauft sich der eine oder andere schon mal. Ich denke, das ist alters,- und bandbedingt. Ihr befasst Euch mehr mit den Reviews und den Sachen, über die Ihr schreibt. Dann gibt es auch ehrlichere Kritiken und die können auch mal scheiße ausfallen. Ich hätte kein Problem damit, wenn Ihr unsere Musik nicht mögen würdet. Dann schreibt Ihr aber ehrlich darüber und ich finde es übel, wenn gute Kritiken gekauft werden. Die Plattenfirma bezahlt irgendwelche Anzeigen und dafür gibt es dann eine gute Kritik. Manchmal bezahlt man auch gar keine Anzeige und dann gibts auch keine Kritik. Es gibt da so einige Magazine... und darum denke ich, das hat mit "Online" nichts zu tun. Die News können auch schneller übermittelt werden. Wenn ich Euch jetzt sage, er (deutet auf Bassist Face –Anm. D. Verf.) lässt sich jetzt zur blonden Frau umoperieren und hat morgen einen Termin... die Österreicher machen das ja billiger... äähhmm (war schon SEHR spät - Anm. D. Verf.). Im Printmagazin dauert so etwas ja Monate...



Kennt Ihr denn irgendwelche Onlinemagazine?



Gute Frage. Das ist für uns genauso schwer wie für Euch, sich diverse Bandnamen zu merken. Man muss als Musiker auch gucken, welche einen von der Ausrichtung her, sei es nun Melodic Metal oder Death Metal, interessieren und sich dann die richtigen rauspicken. Ich habe als Hacker meine Favoriten abgespeichert und achte nicht so auf die Namen. Das ist schon schwierig, es sei denn, man kennt die entsprechenden Leute dann auch privat.



Wie sieht Deine momentane Playlist aus? Welche aktuellen Scheiben findest du zur Zeit gut oder nicht gut?



IN FLAMES finde ich ganz geil oder ANNIHILATOR Live. Wir waren mit Letzteren lange Zeit auf Tour und da kommen schon einige Erinnerungen hoch. Dann höre ich zum Teil noch Anti-Metal-Geschichten wie CREED. Die "Human Clay" von denen finde ich sehr gut. Ansonsten fällt mir nicht soviel ein, ich höre eigentlich alles durch die Bank. Auch viele alte Sachen wie DIO´s "Holy Diver" oder PRIEST´s "Screaming For Vengeance" und "Point Of Entry". Das ist bei mir stimmungsbedingt.



Ok soweit. Gibt es noch irgendein Statement zum Schluss, das Ihr an unsere Leser richten möchtet?





Hmm... hört Euch einfach mal die "Diary In Black" an. Ich hoffe, die gefällt Euch; es ist ehrlich gemachte Musik. Wir haben Bock auf Euch und ich hoffe, Ihr habt Bock auf uns. Das ist eigentlich eine klare Geschichte!



Dann herzlichen Dank für das Interview im Namen von METAL-INSIDE.de



Wir danken Euch, es war wirklich gut.

Review:

Promo 2003

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Wenn eine himmlische Band wie ALPHAVILLE einen grandiosen Song wie "Sounds Like A Melody" schreibt, dann muss man als Band schon einige Kohlen auflegen um diesen adäquat zu covern. An dieses gewagte Spiel hat sich die Band CYDONIAN gemacht, die mit ihren neuen Songs eine gänzlich andere Schiene fährt als noch auf dem Debut "Estranged". Und sie haben gewonnen. Heuer wird New Metal zelebriert, von progressivem Einschlag kaum eine Spur. Es geht wenig aggressiv zur Sache, man hält sich eher an die kuscheligen Artgenossen dieses Genres und haut dabei dann beispielsweise den schmissigen Gassenhauer wie "Sounds Like A Melody" dem ahnungslosen Hörer in die vor Staunen geöffnete Fresse. Erwähnenswert wären noch der wirklich gelungene Song "Virtualized", der zwar nach dem Baukastenprinzip des modernen New Metal gebastelt wurde - aber eben doch deutlich mehr innehat als dieses Rezept, denn sonst hätten einige der Millionenschweren Bands diesen Song schon zu Gold gemacht . Mein Interesse wecken sie aber endgültig mit dem seltsam elektronischen und harten "Gods"... das neue Album dürfte ein abwechslungsreiches wenn auch kein revolutionäres Werk werden, obwohl bei der Produktion noch einige Schwachstellen und unnötige Kinderkrankheiten zu hören sind!

Promo 2003


Cover - Promo 2003 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: -:- ()
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Review:

Emotion Overflow

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Eine druckviolle Produktion mit handwerklichem Perfektionismus ist die Basis für ein gutes Album, die bereits bei vielen Bands fehlt. SLYDE schütteln diese Grundzutaten locker aus dem Ärmel. Mit dem Wissen, dass das alleine nicht reicht. Und so rocken die deutschen Jungs und Mädels mit einer Mischung aus Melancholie beziehungsweise Schwermut und braver Eingängigkeit ohne Belanglos zu werden. Unbeschwerten Anleihen an die vergangenen 20 Jahre, in erster Linie männlicher Gesang, manchmal verstärkt durch weibliche Vocals. Und so setzt die Bands harmlose aber schicke Ohrwürmer wie den Titelsong "Emotion Overflow" genauso perfekt in Szene wie die herzerweichende Ballade "Mother", die zweifelsohne zu den Glanzlichtern des aber durchweg gelungenen Debuts gezählt werden kann. Wenn die Band es schafft neben den gnadenlos gelungenen Tracks auf schon zu oft gehörte Songs der Art "I Alone" zu verzichten, dürfte SYLDE nicht zuletzt wegen der insgesamt wenig extremen Musik eine große Zielgruppe ansprechen.

Emotion Overflow


Cover - Emotion Overflow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:24 ()
Label:
Vertrieb:
News:

Wacken Open Air

Die ersten Bands für das WOA 2004 stehen laut Programmheft fest. Zum 15. Geburtstag werden die Böhsen Onkelz, Saxon, Amon Amarth, Grave Digger und Nevermore in den Norden Deutschlands reisen.

Band:

Slyde

KEINE BIO! www
Band:

Victory

KEINE BIO! www
Konzert:

Victory, Chalice - Headbangers Ballroom, Hamburg

Konzert vom Historisch. Das sind alte Fregatten. Die waren da. Mit Übergewicht und Dauerwelle. Historisch sind auch Schnauzbärte, diese hellen Jeans und - zum Thema: VICTORY. Und die spielten nach langjähriger Pause ihren Reunion-Gig im Ballraum. Proppenvoll, alte Scheiße. Weit mehr als 200 Tradionalisten tummelten sich im kleinen Club, gegen den eine Sauna dir wie Alaska vorgekommen wäre. Vor Hannovers oldest aber gab’s noch CHALICE, die für "3 Wishes" eingesprungen war. Die Hamburger Grünspan-Gänger waren zwar fast komplett da, aber eben nur fast, weil ein Wunsch krank war.

Dann also folgte, worauf viele Menschen scheinbar lange gewartet hatten: VICTORY. In Originalbesetzung trumpften Hannovers Rock’n’Roll-Bürgermeister Fargo-Pedder Knorn, Studiofreak Tommy Newton, Ex-AcceptlerHermann Frank, Überall-Drummer Fritze Randow und Meistersinger Chicken-Charly Huhn auf, als wären sie nie weg gewesen (Zumindest, wenn man nicht hinguckte). Der Zahn der Zeit nagt nicht nur an mir, sondern auch besonders schlimm am Peter, auch das Hermannsche wirkte nicht gerade jungenbrunnengefallen. Egal. Sie machten ein dermaßen professionelles Fass auf, dass einem Angst und Bange werden konnte, um die jungen Kapellen, die im Ballroom allesamt miesen Sound haben. Vielleicht liegt das doch ein wenig am Können der Bands. Und so spielten und spielten sie, blieben siegreich, was angesichts von wirklichen coolen Songs wie "Temples Of Gold", "Arsonist Of The Heart (oder so)" und dem unschlagbaren "Checks In The Mail" auch nicht verwundert. Nur das frühe Ende vermieste ein wenig die gute Stimmung, eine kleine Zugabe mehr hät’s ruhig sein können. Auch, wenn’s viel zu warm war. Bock hat es gemacht, nicht wenige der Anwesenden werden den Niedersachen und dem Ami am Donnerstag in Wacken die Treue halten, manch Mädel vielleicht auch die Stange. Und das Beste: wir waren endlich mal nicht die Ältesten. Auch historisch irgendwie.


Review:

14 Shades Of Grey

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Die Entwicklung von STAIND macht echt Spaß und man kann den Jungs aus Springfield nur wünschen, dass sie den Mut aufbringen diesen Weg weiter zu gehen. Zwar ist "14 Shades Of Grey” keine Rückbesinnung auf den harten Nu-Metal der Anfangstage geworden, aber auch alles andere als das von vielen erwartete, mit Balladen gespickte Kommerzteil. STAIND befinden sich in einer eher Alternativ zu nennenden Phase ihres Schaffens und haben mit ihrem neuem Album gekonnt den Spagat zwischen hitverdächtigen Nummern (wie die recht harte Single "Price To Play" oder das auf das amerikanische Radio zugeschnittene "Fray") und ausgetretene Pfade verlassende Tracks geschafft ("How About You", "Intro" oder "Layne" - eine Hommage an Alice In Chains, welche fast an die genialen Days Of The New erinnert). Die Kompositionen und Arrangements sind noch treffsicherer als auf dem Millionenseller "Break The Cycle" und produktionstechnisch ist hier sowieso alles der Oberhammer (fast schon ein Stück zu clean). Aber über allem thront Aaron Lewis’ traurig, melancholisches Organ, welches eine Stimmung zaubert die zugleich Sommer und Winter, Schmerz und Befreiung; Wut, Trauer und gar düstere Romantik ausdrückt. Dabei begehen STAIND nie den Fehler allein auf akustisches Allerlei zu setzen, die harten, verzerrten Gitarren sind allemal mit von der Partie und geben den sich in den Gehörgängen festsetzenden Melodien den letzten Schliff. Wir werden dieser Tage da noch manchen Ohrwurm von "14 Shades Of Grey" zu hören bekommen. Das "Grau" des Albums täuscht darüber hinweg, dass das ganz große Klasse ist was STAIND hier servieren - schmeckt selbst dem Metaller in mir.

14 Shades Of Grey


Cover - 14 Shades Of Grey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 62:30 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Suffer Our Pleasures

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"Traditional Old School Heavy Metal" - so nennt Zachary Hietala, Gitarrist des finnischen Quartetts TAROT jenen Sound, welchen er und seine Mitstreiter auf "Suffer Our Pleasures" auf die Gemeinde loslassen. Und damit trifft er den Nagel ziemlich genau auf den Kopf. Bereits in den glorreichen Mid-Achtzigern gegründet, kam das letzte beachtenswerte Lebenszeichen von TAROT mit dem 1998er-Output "For The Glory Of Nothing" in die CD-Läden. Im europäischen Norden wurde damit kräftig Staub aufgewirbelt, hierzulande kam man aber nicht über einen Geheimtippstatus hinaus. Ob die neue Scheibe "Suffer Our Pleasures” daran was ändert lässt sich bei der Masse der Neuveröffentlichungen schlecht vorhersagen - qualitativ gehört sie aber mit zum Besten was ich dieses Jahr aus dieser Ecke gehört habe und die vier Jungs hätten es absolut verdient auch bei uns die entsprechenden Lorbeeren einzufahren. TAROT sehen sich selbst in der Tradition von Bands wie Black Sabbath, Rainbow, Judas Priest, Deep Purple und Dio. Und wie bei letztgenannter Sangesgröße hat TAROT mit Zachary’s Bruder Marco Hietala einen echten Könner am Mikro - welcher nebenbei auch noch den Bass behakt (und dies ebenfalls bei Bands wie Sinergy und Nightwish tat bzw. tut). Bei einem Song wie "Rider Of The Last Day" schießen eine geradewegs Erinnerungen an vergangenen Dio-Großtaten durch den Kopf. Der Song beginnt recht getragen und mit einer etwas gewöhnungsbedürftigen Gesangslinie, powered dann im gnadenlos Mid-Tempo durch die Boxen und endet in einem furiosen Finale. Marco setzt sein Ausnahmeorgan gezielt dazu ein, den Kompositionen zusätzliche Druck und Volumen zu geben, ohne ständig in nervende Höhen abzudriften. "Of Time And Dust" ist ein ähnlich episch aufgebautes Meisterwerk und hebt des Shouters Können genial hervor. Dabei wechseln sich auf dem Album schnelle, harte Tracks, wie der arschtretende Opener "I Rule" und das melodische "From The Void" (klasse Refrain) und eben jene bereits genannten Epen gekonnt ab und präsentieren uns ein druckvoll produziertes Album wie aus einem Guss. Dabei geben ganz klar die Vocals und die Gitarre die Marschrichtung vor, das Keyboard hält sich wohltuend im Hintergrund. TAROT haben das Kunststück fertiggebracht den coolen Sound vergangener Tage in das Jetzt zu transportieren, ohne auch nur ansatzweise altbacken zu wirken. Nur mit dem abschließenden "Painless" (mit nervigen Akustikparts) kann meinereiner sich nicht so anfreunden. Also Freunde: wer sich mal wieder eine kraftvolle Stimme im Achtziger-Heavy-Metal-Gewande zu Gemüte führen möchte und dabei noch eine Vollbedienung in Sachen Sound braucht, sollte bei TAROT ruhig mal reinlauschen.

Suffer Our Pleasures


Cover - Suffer Our Pleasures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Stille - Das nagende Schweigen

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Da haben sie einen Vertrag bei Supreme Chaos Records unterschrieben und bringen eine Mini-CD mit fünf Stücken heraus, quasi als Vorgeschmack auf die sommerliche Full-Length. Mit mehr als einer halben Stunde kommen NOCTE OBDUCTA dennoch auf eine Spielzeit, die in Kalkfressen-Kreisen auch mal als "normale LP" durchginge. Ruhiger sind’s geworden die traurigen Deutsch-Singer. Was die Schwäne im Moor träumen, wer die Töchter des Mondes erblickt, warum der Regen hart ins Gesicht peitscht, wieso die Tage welken oder wann schließlich alles vorbei ist, das wird von den Mainzer Black-Metallern geklärt - mit wirklich traurig-schaurigen Worten und Metaphern. Dabei verbreiten sie mindestens so selbstmörderisch-melancholische Stimmung wie My Dying Bride. Allerdings geht’s musikalisch diesmal nicht gar so heftig zur Sache. Neben eben der sterbenden Braut zitieren die Jungs Amon Amarth ("Vorbei") oder aber gar Pink Floyd (Anfang von "Töchter des Mondes"). Mit "Tage, die welkten" beweisen NOCTE OBDUCTA aber, dass sie sich tatsächlich noch dem Black-Metal-Genre zurechnen. Aber eben nicht old-school und eben auch nicht COF-kommerziell-bombastisch. Sondern eigenständig, ach, einfach cool. Und mutig, weil diese Scheibe sicherlich sooo nicht von den Fans erwartet worden ist. NOCTE OBDUCTA sind speziell. Und: Eins ist mal klar: NOCTE OBDUCTA stehen mit ein bisschen Glück vor einer großen Zukunft - im Gegensatz zu den heimischen Kickern vom ewigen Zweitligisten Mainz 05.

Stille - Das nagende Schweigen


Cover - Stille - Das nagende Schweigen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 31:57 ()
Label:
Vertrieb:

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