Endlich: Die Peppers präsentieren jetzt ihre größten Erfolge auf einem “Greatest Hits”-Album. Neben 14 bekannten Songs gibt‘s ab dem 17. November auch zwei neue Tracks in den Läden. Gleichzeitig wird es ein DVD-Package mit den Musik-Videos geben. Damit nicht genug: Am 18. November erscheint die DVD: Red Hot Chili Peppers live at Slane Castle (Irland).
Konzert vom Das neue Schnuckelchen am Pophimmel vor dem Herren heißt zweifellos Dacia. Die Band dahinter TAPE. Und ebendiese zog ein ins ehemals berüchtigte Madhouse am immer noch berüchtigten Hans Albers Platz in Hamburgs sündigster Meile in direkter Nachbarschaft mir den Damen mit dem horrenden Stundenlohn. Der Club, der sich in der letzten Zeit nicht unbedingt mit rockigen Events einen Namen gemacht hatte, passte wie die Faust aufs Auge, ideale Größe und cooles Ambiente für die heiße Band.
TAPE, mit ihrem brandneuen Album "#1" im Gepäck, ließen lange auf sich warten und das ein ums andere Bier strich ins Land, bis sich die fünf auf die Bühne bewegten. Dacia, wie immer mit möglichst wenig Klamotten, ihre Jungs völlig normal und unscheinbar bekleidet. Und alle, wirklich alle Augenpaare im Saal richteten sich an diesem Abend ohnehin auf die sexy Frau am Mikrofon. Der Auftritt selber war abgesehen von der Optik wenig aufsehenerregend. Die Bewegungen Dacias sahen für mich etwas zu einstudiert aus und wirkten der sonst verdammt lockeren Laune der Songs etwas entgegen. Mädel, lass dich gehen, Du rockst doch sowieso ohne Ende! Zu METALLICAs Frantic-Slip-Slip entledigte sie sich obligatorisch ihres selbigen roten fetzen Stoffs und turnte von nun an zumindest in den Fantasien der anwesenden Männer ohne Unterwäsche unter ihrem knappen Mini auf der Bühne rum. Wenn es schon geschneit hätte, wäre der Schnee sicher geschmolzen, von gebrochenem Eis will ich aber noch nicht reden. Das nächste Mal?
"The Reaper Comes” ist eine Sampler-Reihe, die seit knapp drei Jahren existiert und jedes Jahr eine Ausgabe auf den Markt den geschmissen hat und auf der sich Underground-Acts tummeln, die sich einem breiten Publikum vorstellen können - löbliche Sache, die den Underground auf jeden Fall unterstützt, ähnlich wie bei den "Deathophobia"-Samplern. Für nur 6,66€ kriegt man hier eine Menge Stoff, der dazu noch ziemlich hochwertig und abwechslungsreich ist. Jetzt kann man nicht mit jeder Band was anfangen, das ist klar, deswegen werde ich hier nur einige Bands wiedergeben, die Bands decken das ganze metallische Spektrum von Death, Thrash über Power zu Black ab, da dürfte eigentlich für jeden was dabei sein. Erstmals sind auch einige ausländische Acts dabei, mit Warmachine hat es sogar eine kanadische Band (die aber nicht wie Cryptopsy klingen) auf den Sampler geschafft. Die Qualität aller Songs kann sich auf jeden Fall hören lassen, einen totalen Ausfall gibt es in meinem Ohren auf dem Silberling nicht. Mit dem Sampler kann man sich einen guten Überblick über den Underground verschaffen und entdeckt einige Perlen. Also, schaut auf www.thereapercomes.de vorbei und gebt 6,66€ für das professionell aufgemachte und informative (jede Band wird auf einer Seite ausführlich vorgestellt) Teil aus, es lohnt sich! Support The Underground!
Nach ihrem ziemlich geilem Erstling "Mutilated In Minutes" war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Gorerotted bei einem großen Label landen würden, das dürfte allen klar sein, die diese Perle des Death/Grind ihr Eigen nennen. Metal Blade machten das Rennen und bringen die neue Scheibe der Engländer zum Special Price in die Läden. Ist ganz fair, schließlich sind die neun auf "Only Tools And Corpses" vertretenen Songs auch nur knapp 30 Minuten lang. Gorerotted setzen dabei ihren eingeschlagenen Weg fort und haben auf der Platte ihre unnachahmliche Mischung aus Death Metal, Grind mit einer kleinen Dosis Crust beibehalten und konsequent verbessert, diese Mixtur knallt nun ohne Ende! Nach einem schnuckeligen Intro geht’s mit "Zombie Graveyard Rape Bonanza" gleich in die Vollen und der typische Gorerotted-Sound mit seinem Wechselspiel zwischen einem Growler und einem Grind-Kreischer als hervorstechendem Merkmal ballert aus den Boxen. Dieser zweistimmige Gesang (in welchen sich hin und wieder noch der Basser mit coolen Backing Vocals einmischt) war von jeher ein Markenzeichen der Londoner und macht eine gute Death Metal-Band richtig geil. Ihr grooviger Death Metal mit Grind- und Crust-Kante würde zwar auch mit nur einem Sänger funktionieren, gerade die Groove-Parts laden zum Rübeabschrauben ein ("Hecked In The Back Dumped In A Sack"), aber durch das Wechselspiel der beiden Verbalakrobaten werden Gorerotted erst unverwechselbar und Oberklasse. Die gesamte Platte ist brutal ohne Ende und muss sich hinter etablierten Namen der Szene nie zurückstellen, selbst hinter dem offensichtlichen Einfluss Cannibal Corpse brauchen die Jungs nicht den Schwanz einziehen. "Mutilated In Minutes" war ein wenig räudiger und wirkte manchmal etwas chaotisch, das haben Gorerotted auf "Only Tools And Corpses" abgelegt und neun kleine Death Metal-Granaten geschrieben, die richtig geil sind! Auch wenn man, so wie ich, mit dem ganzen Splatter/Gore-Image nichts anfangen kann und das Cover Scheiße aussieht, ist die Mucke es einfach wert. Und die kleinen versteckten Witze wie das Zirkusmusik-Riffs oder der Anfang vom Titeltrack machen die Band nur noch liebenswerter und außergewöhnlicher. Starkes Teil!
Retro klingts, doomig klingts, etwas stonermäßig klingts, nach einigem gehörigen Stück Südstaaten klingts auch noch und vor allem cool klingts - auf gut deutsch: es rockt gewaltig. FIREBALL MINISTRY machen auf ihrem ersten Album für Nuclear Blast (und ihrem dritten Album insgesamt) echt Spaß und rocken einfach drauflos. "The Second Great Awakening” dröhnt mit einem gehörigem Rotzfaktor aus den Boxen und zeigt dazu recht deutlich auf wo FIREBALL MINISTRY ihre Roots haben - zum Beispiel bei Bands wie Grand Funk Railroad und Black Sabbath. Reverend James A. Rota (Gitarre, Vocals) sein Mitstreiterin am Bass Janis Tanaka (ex-L7), Drummer John Oreshnick und Gitarristin "blonde-bombshell" Emily J. Burton haben auf "The Second Great Awakening” ihren Background zeitgemäß aufbereitet. Klar, dabei wurde nicht gerade weltbewegend Neues geschaffen - aber Tracks wie "The Sinner", "Rollin’ On", "Master Of None" und "Flatline" sind einfach zeitlos gut, basta. Die Songs gehen sofort ins Ohr, verzichten auf unnötige Spielereien und lassen es einfach rocken ohne sich auch nur ansatzweise anzubiedern. Gut in Szene gesetzt wurde das Ganze von Nick Raskulinecz (Foo Fighter, Marilyn Manson, Velvet Revolver and Danzig). Vielleicht nicht gerade jedermanns Sache; aber ob bei praller Hitze mit Wüstensehnsucht im Auto aus den Boxen dröhnend, bei grauem Herbstwetter vorm abendlichen Kamin aus den Lautsprechern wabbernd oder einfach in einem rauchigen Schuppen bei einem staubtrockenem Whiskey - FIREBALL MINISTRY kann man sich fast überall verdammt gut vorstellen - und das auch auf der im Dezember stattfindenden Tour als Anheizer für Uriah Heep und Blue Öyster Cult. Wenn Reverend James A. Rota & Co. das Live ähnlich rüberbringen wie daß, was man hier auf die CD gepresst hat, dann dürfen die alten Herren sich wohl recht warm anziehen.
Ich bin ja wirklich bekennender Fan von Livealben und habe daher schon so manche bescheidene Leistung gehört aber die hier vorliegende neue Live CD von HARDLINE "Live At The Gods" vom letztjährigen Festival ist wirklich sagenhaft und zwar schlecht. Angefangen von einem total dünnen sowie kraftlosen Sound, teilweise grausigen Backroundchören (diese Performer gehören mal zu einer Chasting Show geschickt, dort dürften die nicht mal die Pausenmusik in der Telefonwarteschleifen besingen!) wird dem Höhrer insgesamt leider ein absolut biederes Hardrockprogramm geboten, daß die Pressung eigentlich nicht wert ist. Mein Gott diese Band hat doch einmal einen Meilenstein des Melodic Rock in den 90ern mit ihrem Debüt "Double Eclipsed" rausgehauen, sollte sich übrigends jeder Fan dieses Genres einmal reingezogen haben, dann folgte im letzten Jahr ein höchstens mittelprächtiges Comeback mit "Hardlin II" sowie einer ziemlich neuen Mannschaft und jetzt dieses Machwerk. Der einzige Musiker der hier einigermaßen überzeugend rüberkommt ist Sänger Johnny Gioeli (ansonsten bei AXEL RUDI PELL am Mikro) der hier mit seinem kraftvollen Organ zwar alles gibt aber den, mal abgesehen von den Titeln des Debüts, ziemlich schwachen Songs leider auch nicht zu besserem Klang verhelfen kann.. Belanglosen 08/15 Hardrockcharakter der lustlos runtergespult wird, vom Publikum und der Stimmung hört man ebenfalls so gut wie nichts, die Vocals wurden viel zu stark in den Vordergrund gemischt und HARDLINE konnte sich es weiterhin leider nicht verkneifen sowohl ein absolut peinliches Drum- bzw. Keyboardsolo auf die Scheibe zu bannen. Dieses Livealbum ist mangels Qualität absolut überflüssig und wirklich nicht zu empfehlen, da reißen es auch die drei ebenso schwachen neuen Bonusstücke nicht mehr raus, obwohl die zumindestens eine annehmbare Soundqualität besitzen. Wer allerdings auf mittelmäßigen "Poser Hardrock" abfährt kann ja trotzdem mal reinhören. Für HARDLINE selbst hoffe ich ernsthaft, daß dieser Ausrutscher nur der schlechten Form des Mixer zuzuschreiben ist.