Konzert:

Fuck Christmas Warm Up - Hamburg, MarX

Konzert vom Glühwein, Kerzenschein, Oh Tannenbaum. Es mag auch Menschen geben, denen die alljährliche Portion Advent zuviel wird. Menschen die dann doch eher ein kühles Bier, Bühnenstrahler und harte Musik bevorzugen. Als Konkurrenz zum Adventssingen gibt es in Hamburg daher seit einigen Jahren eine feste Institution, die sich auf die Fahne geschrieben hat, dem Volk ein alternatives Programm zu bieten: FUCK CHRISTMAS! Ende November, wenn sich der Frust auf die traute Besinnlichkeit noch in Grenzen hält, fand im kleinen MarX das FUCK CHRISTMAS WARM UP statt. Mit satten sechs Bands ebenfalls nicht mager besetzt, durfte sich der Gewinner des Publikumspreises über einen Auftritt beim Hauptevent am 19.12. freuen... doch das stand nicht an erster Stelle. Es sollte Spaß machen, und das tat es auch, denn das Programm war gewagt vielseitig.



Die Reihenfolge der Bands am Abend wurde ausgelost, das harte Los des Openers fiel dann den kurzfristig für ALPHA I.D. eingesprungenen NAYLED zu. Und so undankbar diese Position am frühen Abend ohnehin ist, so gnadenlos wischte ihnen die Technik eins aus. Denn nach dem ersten Track verabschiedete sich der Bass und sein Spieler trollte sich enttäuscht von der Bühne. Ob es nun daran lag, dass die Musik nicht zünden wollte, weiß ich nicht. Ohne dieses Fundament wurde die Musik zwangsläufig recht dünn, die Performance ließ aber auch generell etwas die Souveränität missen. Ob es daran lag, dass die Heimatstadt Buxtehude eben nicht der Nabel der Welt ist, wie im Publikum gemunkelt wurde, würde ich aber bezweifeln. Die positiven Eindrücke von der Band im Vorfeld wurden zumindest an diesem Abend nicht so ganz bestätigt, aber es lief wie gesagt von außen auch gar nichts rund. Sad But True.



Was dann kam, war für die meisten Anwesenden der Schock schlechthin. Wer CAPUT nicht kannte, lernte sie schnell kennen. Ein komplett weißer Sänger in Strumpfhosen und geschminkten Gesicht, weißem Hemd und einer Papierkrone bestritt das Konzert jedenfalls komplett im Zuschauerraum. Ein Paradiesvogel, der wie besessen vor der Bühne herumturnte und so nach und nach die Reihen lichtete. Die Musik der Jungs ist brachial. Derbe Gitarren, aggressive Gitarren und erwähnter Sänger in weißem Aufzug der sich die Seele aus dem Leib brüllte. Umstehende behaupteten zwar, den einen oder anderen Song wiederzuerkennen, mir fiel eine Unterscheidung jedoch recht schwer. Als Gesamtkunstwerk betrachtet eindrucksvoll, musikalisch anstrengend und in jedem Fall gewöhnungsbedürftig.



Die letzte Zeit waren sie mit der Produktion ihrer neuen CD beschäftigt und zum ersten mal mit neuem Drummer unterwegs. LIQUID GOD zeigten vor mittlerweile recht zahlreichem Publikum wo der Hammer hängt. Drummer Hans hat sicher einen großen Anteil am insgesamt deutlich tighteren Sound er Jungs. Der zweistimmige Gesang mit Growls auf der einen und melodiös ruhigen Vocals auf der anderen Seite, hinterlässt bleibenden Eindruck. Für die mehr aufs Detail Achtenden, bieten sie technisch versierte und phasenweise progressive Musik zwischen Tool und Death Metal. Nach CAPUT wirkten die teils sehr vertrackten Songs beinahe eingängig, ihr roter Engel thronte im Hintergrund über dem ziemlich professionellen Auftritt. Das Publikum sollte dies am Ende auch entsprechend honorieren, LIQUID GOD werden nämlich am 19.12. als zweiundzwanzigste Band das FUCK CHRISTMAS rocken.



Weniger hart wurde es bei LIMBOGOTT nicht. Die Industrial Rocker legten in Punkto Performance nochmals eine Schippe drauf. Was die beiden Sänger der Band boten, glich einem Zirkus. Klassen härter als auf ihrer CD spielten die Beiden auf der Bühne ein sehr unterhaltsames Theater. Die Abwechslung der CD ist live nicht in dem Maße vorhanden, denn der ruhige Gesang fehlt bzw. geht zugunsten des durchgedreht freakigen Handels verloren. Die Gitarren hingegen haben mehr Raum und die ganze Schose rockt ordentlich. Stimmungstechnischer Overkill hätte aber das Destiny´s Child Cover "Survivor" werden können, wenn das Publikum nicht ganz so am Boden festgenagelt gewesen wäre.



Alles in Schutt und Asche legen war dagegen wohl das Kredo von MAD DOGGIN. Mit sehr fähigen Gitarristen legten sie feinen Hardcore/Crossover auf die Bretter. Von den im Vorfeld in sämtlichen Foren lautstark grölenden Fans war aber nicht viel zu sehen. Und so schrie sich ihr Sänger Ben vergeblich die Seele aus dem Leib. Und genau daran sollten sie noch arbeiten, denn der Gesang wirkt zumindest live zu eintönig und fällt gegen die guten Gitarren stark ab. Dass die Jungs Alarm machen können wird deutlich, die powervolle Bühnenpräsenz spricht eigentlich Bände. Warum die Fans hier nicht wirklich laut waren, verstehe wer will.



Die Stunden zogen ins Land, und BRAINFUCKERS FUN FOUNDATION fielen zumindest meiner schwindenden Auffassungsgabe zum Opfer... sorry dafür! So viele Stunden so gute Musik gab es in Hamburg definitiv lange nicht mehr, die Qualität aller Bands war unterm Schnitt definitiv über dem Durchschnitt. Und wenn man bedenkt dass am 19.12. fast viermal so viele Bands spielen, schlackern jetzt schon die Ohren!

Interview:

The Mystery

Band anzeigen
InterviewHi, wie geht’s Euch denn gerade so?



Wir sind ganz entspannt, kommen gerade von der Probe. Also, von daher…



Ich hab gehört, Ihr habt demnächst ein neues Album am Start?!



Ja, das ist richtig. Wir werden noch in diesem Monat 15 Tage in der Nähe von Bremen im Studio verbringen und in zwei Studios parallel arbeiten. Dort werden wir dann unser erstes offizielles Album aufnehmen.



Kannst Du denn schon Album, - und Songtitel nennen?



Der Albumtitel ist so eine Sache… das kann ich nicht sagen… wir haben da eine Idee, aber das ist alles mit der Plattenfirma noch nicht durchgesprochen. Von daher wäre es falsch, einen Titel anzugeben, den wir uns vielleicht vorstellen, der sich aber hinterher wieder ändern könnte. Aber die Songs werden Titel haben wie: "Vengeance Is Mine", "Restless Heart" oder "Scars". Die Songs handeln wieder von unterschiedlichen Themen; einige davon sind fiktiv. Bei denen haben wir uns gesagt: "Ok, darüber schreiben wir jetzt ´nen Song.", aber es gibt auch wieder Songs darunter, die sehr persönlich sind. Speziell einer davon ist sehr "geschichtsträchtig", er handelt von einer Geschichte aus unserem Dorf hier. Es gab einen Mordfall in den 60er Jahren und den behandeln wir in unserem Text.



Bei welchem Label wird das Album denn erscheinen?



Bei "TTS Media Music". Das ist noch ein kleines Label. Deren Speerspitzen sind noch BACKSLASH, DRECKSAU oder THREE WISHES, also Bands, die schon einen kleinen Namen im Underground haben.



Den habt Ihr ja auch schon…



Ja, ok, aber BACKSLASH zum Beispiel verkaufen schon mal 2000 CDs und so weit sind wir ja noch nicht. Die haben auch jetzt ihr drittes Album da oben gemacht… es ist eben ein kleines Label, das im Aufbau ist und wir dürfen da jetzt eben unsere neue CD aufnehmen und unsere ersten Erfahrungen sammeln.



Was kannst Du denn sonst schon zum neuen Album sagen? Ich meine jetzt auch die Ausrichtung.



Das neue Album wird acht neue Songs beinhalten und vier Songs, die von den vorherigen Demo-CDs stammen. Diese werden aber nur aufbereitet, denn in der kurzen Zeit, die wir nach "Facing The Storm", das wir im März gemacht haben, hatten, konnten wir nur zwei Monate nach Vertragsunterzeichnung neue Songs schreiben. Und da haben wir acht neue Stücke gemacht, die im Großen und Ganzen in die gleiche Kerbe schlagen. Der eine oder andere Song ist vielleicht ein wenig härter oder "powermetallischer" ausgefallen, aber generell sind wir unserer Schiene treu geblieben.



Also wird es stilistisch so ähnlich wie "Facing The Storm" sein?!



Insgesamt ja. Die drei Songs, die noch aus den "Facing The Storm"-Sessions stammen, passen dort auch perfekt rein.



Bei "Facing The Storm" scheinen mir einige Songs, vor Allem aber Texte, sehr persönlich zu sein.



Das stimmt schon. Es gibt darunter sicherlich Texte, die auf eigenen Erfahrungen beruhen und die, wie man als Musiker so schön sagt, zur "Verarbeitung" dienen.



Du schreibst ja die meisten Songs selber. Wer von Euch schreibt denn an den Songs noch mit?



Es gibt einige Sachen, die textlich aus der Feder von Denise stammen, aber zum größten Teil sind die Songs aus meiner Hand.



Wie kommst Du denn da zu Deinen Ideen? Setzt Du Dich hin und sagst: "Jetzt musst Du einen Song schreiben!" oder ist es eher so, dass es "Klick" macht und die Songidee da ist?



Das kommt vor. Aber es ist völlig unterschiedlich, denn es gibt Phasen wie jetzt, wo wir innerhalb von zwei Monaten fertige Songs haben mussten. Da versucht man schon, Riffs zu verarbeiten, die man schon mal irgendwo gespielt hat und versucht, Ideen auszubauen. Im Normalfall ist es allerdings so, dass ich mehr oder minder darauf warte, dass irgendwas passiert. Meistens ist es schon so, dass man eine Textzeile, ein Riff oder eine Melodie im Kopf hat, sich hinsetzt und dann schon das Eine oder Andere entsteht. Der Rest ergibt sich dann eben, es ist nicht so, dass man sich hinsetzt und sagt: "Jetzt muss ich ´nen Song schreiben!". Das funktioniert meistens nicht. Es ist schon so, dass irgendwas passieren muss; es kann ganz plötzlich sein, dass Du irgendwo langläufst und eine Melodie im Kopf hast und denkst: "Ha, das ist was!". Dann setzt Du Dich hin und versuchst, es umzusetzen. Es gibt sehr viele Songs, die alle auf unterschiedlichen Wegen entstanden sind.



Viele Eurer Songs auf "Facing The Storm" gehen direkt ins Ohr und beißen sich richtig fest. Spätestens nach dem dritten Hören ist man begeistert von der Eingängigkeit der Stücke.



Fantastisch! So soll es sein! Ohrwurmcharakter ist ein wichtiger Faktor für uns. Wenn wir einen Song machen und wir das Gefühl haben, dass er nicht im Ohr hängen bleibt, gehen wir die Sache auch gar nicht weiter an.



Ihr setzt also mehr auf einfache Strukturen. Spontan sind mir als Vergleich HIM oder SENTENCED eingefallen, die es ähnlich machen. Da kann man sich auch eine ganze CD am Stück anhören und merkt, dass alle Songs irgendwie Airplay-Potential haben.



Richtig. Wir sind auch nicht so eingestellt, dass wir nur ein reines Metal-Publikum ansprechen wollen, sondern unsere Musik soll auch für den "Ottonormalhörer" geeignet sein. Wir haben auf unseren Konzerten auch Reaktionen von Leuten, die 40 oder 50 Jahre alt sind und die keinen Metal oder etwas in dieser Richtung hören. Und die finden es trotzdem gut. Es sind auch Kiddies darunter, die 12 Jahre alt oder so sind, die hören das auch, obwohl sie vorher noch nie Metal gehört haben. Es ist schon so, dass wir versuchen, eine breitere Masse anzusprechen, ohne dabei zwingend kommerziell zu werden.



Ihr seid ja alle so Anfang 20, aber Ihr spielt einen Stil, der schon seit über 10 Jahren vor sich hinstaubt. Letztlich ist es total "konservativer" Hardrock. Ihr könntet doch auch Nu Metal spielen, dann würdet Ihr noch mehr jüngere Leute ansprechen. Schließlich ist das doch heute sehr erfolgreich.



Aber vergänglich! Wir können uns gerne in fünf Jahren noch einmal über Nu Metal unterhalten und werden sehen, dass es ein Zeitabschnitt war, der wieder vorbei ist. Das ist wie beim Thrash Metal, der seinen Höhepunkt in den 80er Jahren hatte. Da haben SODOM die Westfalenhalle gerockt und was rocken die heute? So wird es auch mit dem Nu Metal passieren, Hardrock hingegen hat zwar seine großen Wellen gehabt, bleibt aber über die Zeit hinweg beständig. In Wacken zum Beispiel haben TWISTED SISTER geheadlined und was ist denn das letztendlich? Purer Hardrock! Wenn solche Bands, die schon als vergessen gelten, auf einmal wieder auftauchen, dann rocken die das Haus.



Was sind denn Eure Lieblingsbands,- oder Alben? Gibt’s da was, das genau Euer Ding ist?



Es ist schwierig, sich da auf einzelne Sachen zu versteifen. Wir sind aber auch sehr unterschiedlich. Ich bin ganz klar derjenige, der am Meisten im Hardrock und frühen Heavy Metal verwurzelt ist. Meine Lieblingsband ist IRON MAIDEN, es geht aber auch zurück zu alten BLACK SABBATH oder LED ZEPPELIN. Ich höre aber auch neuen Stoff, so ist das ja nicht, zum Beispiel CHILDREN OF BODOM. Am Meisten beeinflusst bin ich aber von den alten Bands.



Was haltet Ihr denn allgemein von Festivals? Habt Ihr schon auf welchen gespielt oder würdet Ihr das gerne mal? Ich meine damit auch größere wie "Wacken" oder "Bang Your Head".



Das wäre Killer, absoluter Killer. Dort zu spielen, wäre eine supergeile Sache und natürlich arbeite ich daran, immer Kontakt zu den jeweiligen Leuten zu bekommen. Selbst wenn wir nur auf der "Wet-Stage" (kleinste Bühne auf dem Wacken-Open-Air - Anm. d. Verf.) spielen dürften, wäre es eine geile Sache! Aber ich denke, das ist schwierig, weil wir da wieder den Kompromisspfad gehen müssen zwischen dem Heavy Metal, - und dem normalen Publikum. Deswegen weiß ich nicht, ob wir da Chancen hätten, aber es wäre geil, wenn es so wäre.



Habt Ihr jetzt im Zuge des neuen Albums eine Tour geplant? Oder ein paar einzelne Gigs?



Da das neue Album erst in einem halben Jahr, oder noch später, erscheinen wird, werden wir dann auch einige Sachen planen, aber das wird im späten Frühjahr 2004 sein. In der Zeit bis Weihnachten werden wir wohl nichts mehr machen, vielleicht nur eine Akustiknummer, die in kleinem Rahmen ablaufen wird. An eine richtige Tour oder so etwas zu kommen, ist für uns sehr schwierig, weil wir noch keine Bookingagentur haben und alles selbst managen müssen. Natürlich werde ich versuchen, einige Auftritte zu bekommen, die auch eine gewisse Reihenfolge aufzeigen, um das neue Album präsentieren zu können. Aber das wird erst so im Mai / Juni 2004 sein.



Vor wie vielen Leuten spielt Ihr denn immer so?



Die größte Zahl hatten wir mal in Schwerte, glaube ich. Da haben wir vor ca. 700 Leuten gespielt. Das war aber eine Halle, in die so 2000 - 3000 Leute reinpassen, so dass es da entsprechend leer aussah. In der Schweiz hatten wir mal einen guten Gig vor 514 Leuten; das ist die Zahl, die mir im Kopf geblieben ist. Das waren alles Metal-Fans und es war ziemlich geil.



Das ist für heutige Verhältnisse aber schon eine relativ gute Zahl. Selbst Legenden spielen teilweise vor weniger Leuten.



Ja, das war schon recht angenehm. Vor allem, weil uns da unten auch niemand kannte und wir trotzdem ganz gut gefeiert wurden.



Wie sieht es denn bei Euch mit Verkaufszahlen aus? Euer erstes Album ist ja bereits ausverkauft…



Das erste Album ist von uns aus gesehen ein Demo, das komplett selbst produziert wurde und das es nur in gebrannter Form gab. Wir haben es damals nicht pressen lassen, weil wir das Geld nicht hatten und wir haben nur eine begrenzte Anzahl an Covern drucken lassen. Diese sind jetzt aufgebraucht und damit ist auch die CD nicht mehr erhältlich. Es waren ca. 180 oder 190 Stück. Von "Facing The Storm" haben wir ein paar verschickt, aber so etwa 150 Stück dürften wir verkauft haben.



Hast Du eigentlich ein eigenes Label? Auf der CD steht "Thunder Records".



Ja, Fake! Haha! Na ja, was heißt Fake?! Es ist so, dass ich ein Gewerbe angemeldet habe und darüber ein paar Sachen führe. Aber als richtiges Label kann man das nicht bezeichnen, mehr so als "Schein-Label".



Sind denn alle Bandmitglieder Hardrocker wie Du oder gibt es bei Euch auch richtige Knüppel-Fans? Stell die Band doch mal vor.



Also, unser Basser ist ziemlich hart geworden, das hat sich so entwickelt. Der ist viel auf Tod-Metall aus. Unser Drummer ist sehr vielseitig und hört alles querbeet, aber von den ganz alten Sachen, die ich so höre, kennt er nur ganz wenig. Aber er ist auch noch sehr jung, gerade mal 18 Jahre alt. Er hört alles über MAIDEN, STRATOVARIUS, HAMMERFALL, über PANTERA bis hin zu den neuen Sachen, die ich gar nicht kenne, wie zum Beispiel DYING FETUS oder so. Das ist für mich nicht mehr so verständlich, da hört mein Horizont auf. Und unsere Sängerin ist die Exotin. Sie kommt nun gar nicht aus dem Metal-Bereich, sondern hört mehr CELINE DION, also eben Sachen aus der Pop-Schiene. Ich denke zwar, dass sie sich mittlerweile an die eine oder andere Geschichte gewöhnt, aber zu Hause würde sie keinen Metal in dem Sinne hören, vielleicht noch Warlock oder andere Sachen, die in unsere Richtung tendieren, aber keine Brutalo-Knüppelsachen.



Sie singt ja auch ähnlich wie DORO, verkörpert also die "Rock-Lady".



Ja, sie wird sehr häufig damit verglichen, aber das gefällt ihr, glaube ich, nicht immer. Zum einen schmeichelt das natürlich sehr, zum Anderen wird sie immer wieder damit gleichgesetzt. Denise hat schon ihren eigenen Stil und ich denke, dass man das unterscheiden kann. Viele Sängerinnen machen aus ihrem Gesang auch eine Operngeschichte und es gibt selten Mädels, die richtig röhren und aus dem Bauch heraus Rocksängerinnen sind. Ok, da bleibt vielleicht nur noch DORO als Vergleich übrig… oder Lita Ford eventuell. Die zwei stechen noch heraus, aber jetzt haben wir ja eine Dritte… Denise. Haha!



Sie hat ja auch eine Gesangsausbildung, wie ich gelesen habe?!



Sie hat auf jeden Fall Gesangsunterricht gehabt, so zwei Jahre etwa. Das ist aber schon vier bis fünf Jahre her; ich weiß es nicht genau.



Ich will mal Eure ehrliche Meinung zu Online-Magazinen wissen. Das soll jetzt keine Werbung werden, aber was ziehst Du persönlich vor, ein Print, - oder ein Online-Magazin?



Oha, ich weiß nicht, ob Du das abdrucken solltest… hmmm… also, ein Print-Magazin kann ich als Scheißhauslektüre benutzen. Haha! Ich sag es mal so: ich guck mittlerweile schon in das eine oder andere Online-Magazin rein, ohne, dass ich jetzt regelmäßig davor sitze. Ich muss auch sagen, dass ich die Zeitschriften nicht mehr so intensiv lese, wie ich es mal getan habe. Ich blättere sie durch und was mir interessant erscheint, gucke ich mir an. Ich glaube nicht, dass ich jetzt sagen kann: "Das ist besser." oder "Das ist schlechter.". Ich sitze im Job acht bis zehn Stunden vor dem Rechner und ich tu es mir selten an, dass ich mich dann noch zwei Stunden vor den Rechner setze und durch ein Online-Magazin blättere. Das ist eine persönliche Geschichte, weil ich meine Augen schonen will.



Was macht Ihr denn alle beruflich?



Ich bin Kundenbetreuer bei einer Elektronikfirma, Denise macht in dieser Firma eine Ausbildung zur Industriekauffrau, unser Bassist macht eine Ausbildung zum Industrieelektroniker und unser Schlagzeuger geht noch zur Schule.



Meint Ihr, Ihr habt realistische Chancen, einmal von Eurer Musik leben zu können? Ich meine jetzt als Vergleich nicht die ROLLING STONES oder so, sondern, dass Ihr zur Bank geht und seht, dass es für die Miete etc. reicht.



Ja, klar, das ist natürlich die Hoffnung. Wie will man das beurteilen? Wenn wir nächstes Jahr noch mal miteinander sprechen und ich sehe, was mit unserem Album passiert und ob wir da ganz gute Absatzzahlen haben, dann kann ich Dir sagen, ob die Kurve nach oben geht. Im Moment kann man das mit 150 verkauften Demo-CDs schlecht beurteilen. Wir wünschen es uns schon, aber nicht unter der Bedingung, dass man sich verdrehen muss. Wenn wir unserer Linie treu bleiben können, werden wir alle Schritte nehmen, die wir erreichen können.



Das nächste Album wird dann also offiziell im Handel erscheinen?!



Ja, es bleibt nur die Frage, wo und in welchen Läden es stehen wird. Die Auflage wird bei maximal etwa 3000 Stück liegen. Es wird natürlich dann nicht in jedem Laden stehen, das heißt, der Einzelhandel kann das ja selbst bestimmen. Der kennt uns als Band aber nicht, von daher wird es schon schwierig. Die größeren Ketten dürften es führen, aber wir werden auf unserer Homepage die Bestellnummer bekannt geben und damit kann jeder in jeden CD-Laden gehen und das Ding bestellen. Das wird auf jeden Fall immer möglich sein.



Wird die erste CD noch mal neu aufgelegt oder neu eingespielt? Kannst Du Dir das vorstellen?



Das glaube ich kaum. Es kann wohl sein, dass wir den einen oder anderen Song noch mal aufarbeiten für ein zweites Album, aber eine Neuauflage oder Neueinspielung halte ich für unwahrscheinlich. Wir haben die Aufnahmen ´99 gemacht und die Songs sind im Zeitraum von ´96 bis ´99 entstanden und wir würden da einen Schritt zurück machen. Das kann man schlecht präsentieren, weil wir ja auf "Facing The Storm" schon schnellere Songs hatten und auf dem neuen Album einige Songs in den Power Metal-Bereich driften. Wenn man danach ein Album wie "… Where The Wind Blows Freedom" abliefert, dann wird es nicht mehr vergleichbar sein und unseren Status nicht mehr repräsentieren. Auf dem jetzigen Album wird ein Song von der Scheibe stehen und es kann sein, dass der eine oder andere Song noch mal auf einem zukünftigen Album Platz findet, aber wir werden das Album nicht noch mal einspielen. Vielleicht können die Leute, die dieses Demo haben, später mal viel Geld damit verdienen. Haha!





Review:

Gothic Electronic Anthems

()



In der freien Wirtschaft wäre es ziemlich undenkbar, für die Konkurrenz
freiwillig Werbung zu machen. In der Musikindustrie scheint es anders zu
sein, denn was Zeromancers Ljunggren hier produziert hat, deklassiert seine
eigene Band fast in die zweite Liga. Vielleicht nicht was die Reife der
Songs angeht, wohl aber den potentiellen Verkaufswert. Denn GOTHMINISTER
trifft den Puls der Zeit, und zwar gnadenlos! Und bedient damit in etwa die
Zielgruppe, der unter anderem auch Zeromancer das Futter für die Tanzfläche
serviert. Weniger sperrig und viel direkter bringen sie ihre Botschaft
unters Volk. GOTHMINISTER sind bis unter die Zähne mit tanzbaren Songs
bewaffnet und auch wenn "Gothic Electronic Anthems" als Titel vermessen
klingen mag, so wird es sich doch als erschreckender Schlag ins Gesicht
einiger Bands erweisen, die dieses Terrain als gesichert gehalten haben.
Wenn elektronische Beats zusammen mit Gitarren auf willenlose Melodien und
grabestiefer Stimme treffen, wird GOTHMINISTER wohl in Zukunft genannt
werden wenn es darum geht dieses Genre zu klassifizieren. Und was ihnen
dabei den Kopf retten wird, ist die Tatsache, sich nicht knallhart
musikalisch auf ein Gebiet festzulegen, denn zu dieser Musik dürfen sowohl
Schwarzkittel als auch Metaller zappeln ohne befürchten zu müssen, "uncool"
zu sein - denn das scheint leider oft eine Rolle zu spielen wenn es darum
geht, welches Album als nächstes in das heimische Plattenregal wandert oder
zu welcher Musik man im Club demonstrativ nicht abgeht obwohl es in den
Beinen zuckt. Denkt mal drüber nach wenn ihr GOTHMINISTER hört, denn dieses
Album rockt definitiv! Das Album erschien neu Ende November über Drakkar/BMG im Digipack und mit zusätzlichem Bonustrack "Angel (Club Version)".

Gothic Electronic Anthems


Cover - Gothic Electronic Anthems Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live at Brixton Academy

()

Motörhead. 23 Songs. Darunter mein absoluter Fave "The Chase Is Better Than The Catch" inklusive eines Gastauftritts des einzig wahren "Fast Eddie" Clarke. Kaufen! Indes: Vieles dieser Scheibe war schon auf der Birthday-DVD, die ja bereits vor zwei Jahren erschienen ist. Womit wir beim Anlass des mitgeschnittenen Konzerts wären: Warzen-Wutz und seine Kumpels feierten das 25-jährige Bestehen des Rock’n-Roll-Urviechs am 22. Oktober 2000 in der Brixton Academy zu London. Und neben den Band-Kumpels gaben sich einige Persönlichkeiten die imaginäre Klinke in die Hand: Doro, Brian May, Whitfield Crane. Die Sound ist Motörhead, die Ansagen sind hundertpro Lemmy, die Songs Rock’n’Roll. Und mit "I’m So Bad", "You Better Run", "Iron Fist" "Overnight Sensation" und "Orgasmatron" sind fünf Stücke auch der Doppel-CD druff, die es nicht auf die DVD geschafft hatten. Also, die Scheibe rockt, wie man es gewohnt ist, und bietet somit alles, was auch ein Motörhead-Gig verspricht. Eigentlich ist diese CD durchaus mit einem "Tipp" zu versehen, wenn ihr nicht der Makel der Zweitverwertung anhaften würde. Ich habe schon ein bisschen das Gefühl, dass für die traditionelle Winter-Tour unbedingt ein Tonträger auf den Markt kommen sollte. Nun ja, egal ich finde die Scheibe prima und außerdem täte ich dem Lemmy lieber seinen Lebensabend finanzieren als einem passionierten Flieger und Fechter. In diesem Sinne: "Rock’n’Roll"!

Live at Brixton Academy


Cover - Live at Brixton Academy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 105:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Seasons

()

Was für viele sicherlich noch nicht so bekannt, stellt das aktuelle Album "Seasons" der amerikanischen Senkrechtstarter SEVENDUST bereits Album Nummer vier dar. Aufgrund einer etwa seltsamen Veröffentlichungspolitik kam der unumstritten überall hochgelobte Vorgänger "Animosity" ja erst zeitversetzt im Frühjahr 2003 hier in Europa raus. Für mich machen Sevendust in der Hauptsache äußerst melodischen sowie stets mit deutlicher Songbetonung versehenen aggressiven Metal. Unüberhörbar sind aber auch Alternativeeinflüsse stets allgegenwärtig, allerdings nicht von der "Schmuseabteilung" al la THREE DOORS DOWN und Konsorten, was außerdem noch durch die (zum Glück) relativ wenigen Nu Metal Parts wie u.a. einige Sprech-/Rapppassagen etwas abgegrenzt wird. Seasons wirkt daher zunächst etwas düster mit den typisch runtergestimmten Gitarren andererseits aber auch irgendwie ausgereifter mit noch mehr stellenweise sogar leicht melancholischen Stimmungsfacetten (u.a. bei dem wunderbaren "Honesty") als bei den vorherigen Platten. Einen nahezu perfekten Job liefert hierbei Frontmann Lajon Witherspoon ab, der sowohl Shouter als auch Sängerqualitäten gleichermßne beherrscht, da verzeiht man auch schon mal die gegen Schluß der CD den etwas zunehmenden Schrei bzw. Grölfaktor (wie u.a. beim nicht so tollen Bonustrack "Coward" oder dem eher mittelmäßigen "Face To Face"). Die ebenfalls leichte Überstrapazierung des "bösen" F... Wortes hätten ebenfalls nicht sein müssen. Doch jetzt genug kritisiert, denn die Scheibe ist trotzdem absolut empfehlenswert und ich bin mir sicher, diese Jungs dürften Metal & Alternative Jünger gleichermaßen ansprechen. Kaum eine der aktuellen Formation schafft so einen gelungenen Spagat zwischen eingängigem stellenweise geradezu popigen Metal (z.B. das harmonische "Separate") und richtig aggressiven Riffing sowie nuancenreich, griffigen Alternative zu schlagen. Hier sind Sevendust nach meiner Ansicht auch wesentlich überzeugender als die etwas überbewerteten SYSTEM OF DAWN oder AUDIOSLAVE, die nicht diese Tiefe im Songwriting und einen länger bleibenden Unterhaltungswert schon gar nicht über ein komplettes Album bieten. Extrem kernige Riffs in Kombination von mitreißenden Songs wie der treibende Opener "Disease" oder das hammermäßge "Broken down" zeugen von einer große musikalischen Vielfältigkeit, die weit über dem Durchschnittlich liegt. Eine kraftvolle Stimme wühlt sich durch ein Gitarrenmeer von Tieftonstakkatotriffs und trägt mit anspruchsvollen Melodiebögen ein hervorragendes Album! Und dies völlig ohne jegliches aufgesetztes bzw. kraftmeierndes Getue. SEVENDUST bieten überzeugend Härte ohne Kompromisse. Ich hoffe diese Band kommt mal etwas länger auf Tour zu uns rüber - innerhalb der letzten vier Jahre wurden nicht weniger als 800 (!)Konzerte absolviert und jetzt sollten auch ein paar in Deutschland dazu kommen, am besten während des nächsten Festivalsommers.

Seasons


Cover - Seasons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:30 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Apocalypse Dudes

()

Natürlich ist das hier das beste Album in Dirty Denim, das jemals aufgenommen wurde. Wenn breitbeinige, heterosexuelle Männer plötzlich den Matrosenblick aufsetzen, kann das nur an TURBONEGRO aus Oslo liegen - und an der verführerischen Mischung aus Ohrwurm und kerzengerade auf den Punkt gerockt, mit dem die "Apocalypse Dudes" hier geradeaus auf dem Highway in den Untergang fahren. Großes Intro, danach nur noch Vollgas: Catchy Refrains, grandiose Gitarrensoli, große Hooks, jeder Schlagzeugeinsatz eine eindeutige Aufforderung. Nach diesem Album wurde die Notbremse gezogen, der Rest ist Legende. "Are You Ready For Some Darkness"? Wer es nicht ist, verpasst die größten Hits, die der Rock’n’Roll in den Neunzigern von sich gegeben hat.

Apocalypse Dudes


Cover - Apocalypse Dudes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:29 ()
Label:
Vertrieb:
News:

The Mystery

THE MYSTERY sind aus dem Studio zurück und im Frühjahr 2004 wird ihr
erstes offizielles Debüt-Album
veröffentlicht.

Mehr Infos, sowie auch einen Studiobericht, in dem ihr
alles nachlesen könnt, gibt es auf
www.the-mystery.de

Band:

Sevendust

KEINE BIO! www
Review:

Unseen To Creation

()

"Unseen To Creation". Ein etwas hochgegriffener Titel für die neue Scheibe einer Black Metal-Band aus Norwegen. Würden THE LEGION ausgefallenere Musik machen oder wenigstens aufgrund ihrer Herkunft (Usbekistan wär’ doch mal was. Oder Samoa…) einen Exotenbonus haben. Egal, haben sie nicht, spielen sie nicht. THE LEGION zocken ganz einfach Black Metal in seiner puren Form, aber dankenswerter Weise mit vernünftigem Sound, Gitarristen die Abwechslung als wichtig erachten und einem kompetenten Drummer. Der lässt auch ordentlich die Fußmaschine arbeiten und wirft manches Mal Erinnerungen an eine Nähmaschine auf, so schön ratterts hier. THE LEGION haben dazu noch beim Songwriting was auf der Pfanne und bauen auch mal ruhige Parts ein, die der Abwechslung und Atmosphäre verdammt gut tun. "Unseen To Creation” ist ein solides Stück Black Metal, das man sich ruhig mal öfter anhören kann.

Unseen To Creation


Cover - Unseen To Creation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Chaos, Bringer Of All Revelations

()

HORNED GOD haben ihren Stammsitz in Brasilien - da denkt man entweder an Sepultura oder an die extreme Brutalo-Fraktion um Krisiun, Rebaelliun und Nephtash, stimmt’s? zur letzteren zählen auch HORNED GOD, bei denen glaub ich der ex-Drummer von Rebaelliun die Felle verdrischt. Und seinen Job richtig gut macht, die Schlagzeugarbeit auf "Chaos, Bringer Of All Revelations" ist verdammt geil, auch wenn durch die etwas drucklose Produktion viel von der Power verloren geht. Dafür entschädigt die Platte aber mit einem glasklaren Sound, was vor allem den Gitarren zugute kommt, kann man doch so in aller Deutlichkeit die ganzen Spielereien in sich aufnehmen, die die beiden Herren vom Zuckerhut in jedem Song eingebaut haben, ganz schlimm ist es beim Titelsong, wo’s fast schon Power Metal-artige Soli gibt. HORNED GOD haben aber mit Eunuchengeschrei und Spandexjeans nicht viel am Hut, sie orientieren sich am amerikanischen Technik-Gefrickel, ohne dabei die Eingängigkeit aus den Augen (oder besser Ohren) zu verlieren. Man kann sich "Chaos, Bringer Of All Revelations” ganz gut anhören, denn die Musiker verlieren sich nur ganz selten in ausufernden Frickeleien, die meiste Zeit ballern sie einfach nur straight nach vorne los. Das gelingt ihnen ganz gut, "Chaos, Bringer Of All Revelations” ist eine astreine Death Metal-Scheibe geworden, die sich mancher Technikfanatiker mal anhören sollte, um zu begreifen, dass technischer Anspruch und Eingängigkeit kein Widerspruch sind. Erik Rutan, ich blicke in deine Richtung haha. HORNED GOD haben eine weitere geile Scheibe aus dem brasilianischen Weiten hervorgezaubert und brauchen sich hinter etablierten Landsleuten nicht verstecken. Und besser als die neuen Sepultura sind sie allemal.

Chaos, Bringer Of All Revelations


Cover - Chaos, Bringer Of All Revelations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:30 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to metalinside - Das Rock und Metal Online-Magazin RSS