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Band:

No Means No

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Konzert:

Fuck Christmas - Hamburg, Markthalle

Konzert vom LIQUID GOD (Markthalle)



Die Gewinner der Warm Up Party begannen zumindest optisch falsch rum. Mit dem Rücken zum Publikum standen sie während ihres Intros regungslos auf der Bühne, um dann mit "Follow Me" das erschreckend junge weibliche Publikum zu entsetzten Blicken hinzureißen. Alles andere als New Metal, hätte ihre Musik zu einem späteren Zeitpunkt sicher für einen originellere Abwechslung gesorgt als sie dies als Opener tun konnten. Auch wenn der Eindruck täuschen kann, der Rock des Sängers scheint zum festen Bühnenbild zu avancieren. Musikalisch boten LIQUID GOD wie immer erste Sahne, der Gesang hob sich positiv vom restlichen, oftmals ähnlich gestrickten Shouten vieler der übrigen Bands ab. Ihr progressiv angehauchter Düstermetal war sicher vielen ein Dorn im Auge, genau diese Abwechslungen bzw. Ausnahmen machten das FUCK CHRISTMAS aber so groß. Nur als Opener war das die definitiv falsche Wahl. Ein schöner Rücken kann aber definitiv entzücken! (dod)



ALPHA I.D. (Marx)



Nebenan begannen 15 Minuten später die zweiten Exoten des Abends. Denn außer ihnen und den Co-Headlinern TAPE konnte keine Band mit weiblichem Gesang aufwarten. Leider litt ihr Auftritt etwas unter dem viel zu leise gemischten Gesang. Was man davon aber hörte, war genau von der Art, wie ihn die Leute nicht erwartet hatten. Erkennt man bei den wenigen female-fronted Bands kaum das Geschlecht der Sängerin weil sie krampfhaft versuchen böser zu klingen als ihre männlichen Pendants, fühlt sich Sängerin Julika sichtlich wohl darin auch mal softer wirken zu dürfen. Zwischen harten Shouts und wohltuend melodischen Gesang rockte ihre groovige Mischung aus Nu Metal und Alternative Rock einige Tacken härter als auf ihrer Debut EP "Time To Wake Up" und gefiel ausgesprochen gut. Sie ist ganz klar der Dreh- und Angelpunkt der Show, denn der Rest von ALPHA I.D. gab sich um einiges schüchterner und überließ das Feld der Sängerin. Das Songwriting dürfte gerne etwas gewagter werden, die benutzten Stilmittel sind zwar bewährt aber zu bekannt. Denn hier schlummert durchaus etwas, dass nur darauf wartet aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst zu werden. (dod)



ROO-JAW (Markthalle)


ROO-JAW stiegen nach Liquid God auf die Bühne der Markthalle und boten uns Nu Metal, vorgetragen von zwei Sängern, dar. Ich hab nicht recht verstanden, warum die Band zwei Sänger braucht, denn beide klangen an diesem Abend zu gleich, aber egal. Die Mucke war okay, wenn auch nicht sonderlich originell, aber dafür entschädigten ROO-JAW mit einer erstklassigen Show: Die beiden Verbal-Akrobaten waren permanent in Bewegung, feuerten das Publikum an, holten sich Leute auf die Bühne und boten insgesamt einfach was
für´s Auge. Da ließ sich auch das anwesende Volk nicht lumpen und feierte die Band ganz gut (lh).



KILT (Marx)


Eine weiße Zwangsjacke gehört nicht zur Standardausstattung eines Nu Metal Klons wenn er aus einem der Labore kommt wo man diese Bands züchtet. Die Musik von KILT war leider wenig spannend, zu vorhersehbar orientierte man sich an den ersetzbaren Vorbildern. Schier unglaubliches Potential scheint dagegen in der Stimme des Sängers zu stecken. Egal ob clean, rau und hart oder bei aggressiven Shouts, sein Gesang rettet einiges, wenngleich nicht vor dem Eindruck, die Musik schon vorher zu kennen. Ein solides Bassfundament wird von groovigen Gitarren beackert, um sich einen Namen zu machen, fehlt aber etwas mehr eigenes von KILT. (dod)



STURCH (Markthalle)



Eine von Hamburgs aktiveren Bands war auch eine der ganz wenigen Bands, die massiv enttäuschten. Moderner Metal mit Hardcore-Einschlag - mit einem wunderbar schlechten Sänger. Der Mann hatte eine eintönige und langweilige Stimme, die so gar nicht zur Mucke passte und die eigentlich recht netten Songs kaputtmachte. Töne wurden gnadenlos daneben intoniert, er wirkte beinahe abwesend. Da half auch die gute Show der Band nichts. (lh)



FATE (Marx)


Nach KILT kamen FATE aus Darmstadt auf die Bühne und gleich von Beginn an steppte der Bär bei den "drei lustigen fünf": Dank ihres verdammt sympathischen Sängers Hans, der permanent mit dem Publikum kommunizierte, eigentlich nur vor der Bühne zu finden war und dort die Leute in seine Show mit einbezog. So muss Rock´n´Roll sein! FATE würde ich als groovigen Metal beschreiben, der live ziemlich geil ist und genügend Abwechslung hat, um nicht zu langweilen. Und da die Jungs allesamt ne gute Show hinlegten, waren FATE für mich eine der Highlights des Abends. (lh)



STRAIGHT (Markthalle)



Die zweite Überraschung des Abends waren die Düsseldorfer STRAIGHT. Ich hätte nie damit gerechnet, dass diese Band so brutal klingt! STRAIGHT ballerten sich durch ihr nur halbstündigen Set und machten dabei keine Gefangenen. Angefeuert vom dreadlockigen Sänger, der wie ein Derwisch über die Bühne tobte und eine verdammt gute Leistung bot, und unterstützt von den beiden Gitarristen (von denen einer noch für gelgentliche Growls zuständig war) entfachten STRAIGHT ein Feuer, dass mehr und mehr Menschen vor die
Bühne zog. War der Raum vor der Bühne beim Opener noch relativ leer, so kamen nach und nach die Leute an und ließen sich vom aggressiven Bastard aus Metal, Hardcore und Punk in ihren Bann ziehen. STRAIGHT präsentierten sich als erfahrene Live-Band und wurden zurecht vom Publikum gefeiert. Beide Daumen hoch! (lh)



KORODED (Marx)



Was ein göttlicher Anblick, der sich im MarX bot! Inhomogener kann eine Band nicht wirken: Rechterhand ein tätowierter Adonis mit Dreads an der Gitarre. Linkerhand ein wohlgenähter Bassist, dem zu optischen Schulterschluss mit den Herren seines CROWBAR Shirtaufdruck dennoch einige Kilos fehlten und in der Mitte ein dagegen unauffälliger, kurzhaariger Sänger. Und was die Kölner dann abzogen, war knallhart, verdammt tight und sehr mitreißend. "Wisst ihr, der ganze Stress mit der langen Fahrt (die Jungens brauchten über 6 Stunden), den Staus und der Tütenraucherei..."... KORODED sind keine Kinder von Traurigkeit, brauchen auf der Bühne keine dämlichen Posen, sondern zocken ehrlicher Heavy Rock bis Hardcore Metal, variable Vocals und brachiale Liveenergie inklusive. Wie sagt die Band selber? Voll auf die Zwölf - nur lächelnde Gesichter! Unterschreibe ich ohne zögern. (dod)



KJU (Markthalle)


"Ich weiß, dass ist euch viel zu melodisch". Man hätte meinen können, der Sänger wolle sich entschuldigen. Wenn er eines nicht nötig hat, dann natürlichdas. Er mag recht haben, dass ein Großteil der Anwesenden das Hören dieser Musik wohl nicht zu den Lieblingsbeschäftigung zählt. Entschuldigen muss man sich dann aber höchstens für den schlechten Geschmack dieser Leute. Denn KJU boten hochgradig coolen, wie erwähnt melodischen und musikalisch fitten New Rock. Diese Art von Musik bringt sonst Festivals zum kochen, ist nicht anstrengend und nicht aufpeitschend sondern lässig zu hören und mit der garantierten gute Laune nach dem Gig. Für mich waren KJU gerade weil sie auf den Aggro Anspruch verzichteten eine erfrischende Alternative. (dod)



KURHAUS (Marx)


Eine weitere Band, die keine großartige Anreise hatten, waren KURHAUS, die
auch kurzerhand alle Anwesenden zur Bambule-Demo am nächsten Tag einluden.
KURHAUS waren eine der wenigen anwesenden Bands, die sich mit ihrer politischen Meinung nicht zurückhielten und pro-Vegetarier-Statements abgaben, ihre Meinung zum Hamburger Senat kundtaten etc. Daneben machten sie auch noch Musik. Und das ziemlich gut. Irgendwo zwischen Anti-Flag, System Of A Down und International Noise Conspiracy pendelnd, legten die Jungs eine energiegeladene Hardcore-Show hin, bei welcher vor allem der Sänger immer in Bewegung war und mit einer soliden Leistung überzeugen konnte. Und auch die Fans ließen sich nicht lumpen und setzten einen recht großen Moshpit in Gang. (lh)



TAPE (Markthalle)


Keine andere Band musste sich im Vorfeld dieses Festivals so massiv dem lächerlichen Vorwurf stellen, zu kommerziell zu sein. Alter Scheiß. Fakt ist, dass keine andere Band, die Markthalle so sehr füllte und so zum brodeln brachte wie TAPE. Auf Stöckelschuhen, auf denen andere Frauen nicht mal Laufen können, rockte Dacia gewohnt energiegeladen auf der Bühne. Ließ es sich nicht nehmen die ohnehin in Mengen stagedivenden Menschen zum entsetzen der Bühnencrew noch weiter zu ermuntern noch mehr abzugehen. Die Männer lagen ihr ohnehin zu Füßen, der ersten Reihe tropfte der Sabber angesichts des sehr knappen Rocks aus den offenen Mündern. Die Gitarristen ordneten mit stoischer Ruhe nach jedem besoffenen Besuch eines Stagedivers auf der Bühne ihre Kabel. Die Setlist mit den beiden Burnern "Yeeha" und "Go Sista" war einmal mehr perfekt auf die Laune des Publikums eingestimmt. Und eine weitere Besonderheit kündigte sich an: Dacia entledigte sich nicht ihres Slips... Seis drum, TAPE boten professionell das was man von einer Band diesen Kalibers erwartet: Eine fette Show und entsprechende Stimmung! (dod)



DESTINY (Marx)



Weiter ging´s mit Hardcore im MarX, diesmal unter dem Banner DESTINY
vorgetragen. Zwei Sänger auf der Bühne, dazu noch die üblichen Verdächtigen
und schon wird´s eng da oben, also runter mit einem der Schreier in die
Menge. DESTINY spielten ähnlich wie Kurhaus recht modernen Hardcore und
konnten das aufgeheizte Publikum zu einem noch größeren Pit anstacheln, was
ihnen mit ihrer aggressiven Mucke auch nicht schwer gefallen ist. Die Mucke
ballerte eigentlich die ganze Zeit und bediente sich dabei bei solchen Bands
wie Hatebreed, von denen gegen Ende auch ein Song angespielt wurde. DESTINY
machten das, was eine Hardcore-Band live machen sollte: Energie ausstrahlen!
Geil. (lh)



TUTRIBES (Markthalle)



Das große Fragezeichen. Was um alles in der Welt macht diese Band zwischen Tape und Caliban zur Primetime auf der großen Bühne? Wir wissen wohl, dass sich viele die Frage stellten, aber nur die wenigsten sich von der Neugier locken ließen. Und sie verpassten den abgefahrensten Sänger des Abends. Weniger von seiner gesanglichen Leistung, die dennoch im grünen Bereich war, als vielmehr durch sein hyperaktives Stageacting. Schneller als die Augen hinterherkamen sprang er von einem Podest zum nächsten, stand, kniete, lag auf der Bühne. Brüllte sich die Seele aus dem Leib. Es war nur kaum einer da der das hören wollte. Vielleicht aus unerklärlichen Gründen zu uncool, was bei vielen mehr zu zählen scheint als die effektive Darbietung. Hart war es, laut war es, und sie waren als eine der wenigen Bands mit einem Scratcher angereist, der von einem Solo (Nennt man das bei Plattentellern so?) abgesehen kaum zu hören war und keine grundlegende Säule von TUTRIBES Musik bildete. (dod)



CALIBAN (Markthalle)


Der Hamburger S-Bahn Effekt hatte einmal mehr zugeschlagen. Und so war es gegen halb eins bereits deutlich leerer als zuvor bei TAPE. Und wie so oft sind die am harmlosesten aussehenden Sänger die schlimmsten. CALIBANs Mensch am Mikrofon jedenfalls scheint die Stimmbänder gegen Drahtseile getauscht zu haben. Hardcore par Excellence, und das aus Berlin, ist womit sich CALIBAN mitlerweile zurecht einen Namen gemacht haben. Die fast schwedischen Gitarren balancieren die Musik perfekt zwischen groovenden Sounds und brachialer Härte aus. Tempomäßig meist schnell, stets mit brachialer Intention gab es beim harten Kern des Publikums kein Halten. Mir gehen die stumpfen Kids zwar tierisch auf die Klöten, blutige Nasen müssen bei Musik und generell im Leben nie sein. Schien aber bei dem ekstatischen Geprügel keinen zu stören und ich bin wohl schlicht zu alt dafür. Nicht umsonst gilt diese Musik in Amiland als "Under 21 Music" und Alkoholersatz. "Kennt ihr die Wall Of Death? Ihr stellt euch in zwei Reihen gegenüber auf und auf mein Kommando rennt ihr ihr los... und macht alles kaputt." Gesagt getan. Live sind CALIBAN eine Waffe, wie ihnen ohnehin der Ruf vorauseilt. (dod)



UNDERCROFT (Marx)


Nach einer elend langen Pause kamen die Chilenen UNDERCROFT als Letzte Band des Festivals auf die Bühne und legten vor vielleicht dreißig Leuten los. Den meisten Besuchern des Fuck Christmas dürfte das klassische Metal-Outfit des Quartetts komisch vorgekommen sein, ebenso der groovige Death Metal. Keine Ahnung, wie UNDERCROFT aufs Billing gerutscht sind, aber sie passten so gar nicht zu den Vielen H&M-Schnitten und Baggy-Pants-Trägern, was ihnen aber auch herzlich egal war. So ballerten sie sich durch amerikanisch angehauchten Death Metal und gefielen mir ziemlich gut. Der Schweiß tropfte von der Decke des Marx und der goldige Akzent der englischen Ansagen sammelte Pluspunkte. Heftiger Abschluss der in guter Erinnerung bleiben wird! (lh)



Bleibt ein kurzes Fazit zu ziehen. Das Festival war ein Erfolg und auch für verwöhnte Besucher ein Erlebnis. Die Stimmung war super, die Atmosphäre trotz kaum sichtbarer Security extrem entspannt und stressfrei. Die Organisation klappte reibungslos, auf keiner der Bühnen gab es trotz engem Zeitplan größere Verzögerungen. Leider lag der Kunstraum nicht in der Hauptpublikumsstraße zwischen Markthalle und Marx und schien für viele nicht verlockend genug, um mal eben schnell vorbeizugucken. Irgendein Konzept abseits davon, "nur" eine weitere Bühne zu sein, sollte für das nächste Mal ins Auge gefasst werden. Die Musikauswahl war teilweise ein bisschen zu narrowminded, die Bands die davon abwichen wurden in die frühen Slots gepackt. Qualitative Ausrutscher gab es wenige. Ein zugkräftigerer Headliner mit einer an die Hamburger Nahverkehrsproblematik "0.00 Uhr" angepassten Spielzeit wäre die Sahne auf dem dicken Tortenstück, als das sich das FUCK CHRISTMAS 2003 dieses Jahr bereits präsentierte. Unser Lob an alle, die bei der Organisation und Durchführung beteiligt waren, das war ein Highlight im ausklingenden Jahr! (dod+lh)


Alle Bilder vom FUCK CHRISTMAS 2003

Konzert:

Fuck Christmas Aufbau - Hamburg, Markthalle

Konzert vom Freitag 13.00 Uhr. Völlig unhumane Zeit um zu einem Konzert zu gehen, völlig unhuman sich an einem Freitag um diese Zeit im viel zu kalten, nassen, windigen Hamburg herumzutreiben. Das dachten sich wohl auch die Headliner CALIBAN. Die Berliner steckten im vorweihnachtlichen Ferienverkehr irgendwo zwischen den beiden schönsten Städten des Landes, zwischen Berlin und Hamburg, fest. Entsprechend relaxed geht es auf der Hauptbühne zu. Das ungewöhnlich entspannte Treiben ringt den sonst eher gestresstes Bühnencrew das oder andere Lächeln ab. Der Soundcheck musste warten, genug Zeit um sich ausgiebig den Lichtern in luftiger Höhe zu widmen, galt es doch unter anderem gleich drei parallel aufgebaute Schlagzeugpodeste so auszuleuchten, dass nicht nach jeder Band jemand im Gebälk turnen musste um neu die Strahler auszurichten.



Kurze Zeit später, nebenan im kleineren MarX. Auch hier ist wenig Hektik zu verspüren, immerhin ist die internationalste Band des Festivals pünktlich aufgeschlagen. UNDERCROFT aus Chile, langhaarige und langbärtige Vertreter der harten Schule, bauen ihr Equipment auf. Hier soweit alles im Zeitplan und endlich Musik. UNDERCROFT brauchen ungefähr drei Takte um den Anwesenden anderen Bands unglaubliche Blicke abzuringen, dreschen sie doch selbst jetzt bereits mit dem Elan von tollwütigen Tigern auf ihre Instrumente. Yes, Ohren sind durchgepustet und eigentlich kann es losgehen. Ganz subjektiv steigt die Laune, aber immer noch 5 Stunden bis zum Einlass.



Wieder kurze Zeit später, die dritte Bühne. Im sonst für mehr oder weniger legendäre schwarze Parties benutzten Kunstraum der Markthalle herrscht... Leere. "Alles im Zeitplan" ruft einem auch hier die gutgelaunte Crew entgegen. Die von der Art her interessanteste Bühne mit einer in der Mitte des Raumes freistehenden Bühne wird den "Alternative" Bands des Festivals vorbehalten sein und einen gravierenden Nachteil haben: Sie ist trotz der Nähe der drei Locations zu weit abseits um von den zwischen den anderen beiden Bühnen pendelnden Zufalls-Zuschauern zu profitieren.



Später Nachmittag, CALIBAN und TAPE sind eingetroffen. Während CALIBAN und die TAPE Jungs auf der Bühne selbst Hand anlegen um den zeitlichen Rückstand zu kompensieren, sitzt TAPEs Darcia mit müdem Blick einer wohl durchgemachten Nacht alleine auf einer Stufe in der riesigen leeren Markthalle. Ein seltener Anblick, der wenig mit dem später wie immer professionell gutgelaunten Auftritt der Band zu tun hat.



Und dann kommt alles auf einmal. Die Bands treffen im 5 Minutentakt ein. "Wir standen im Stau", "Zum Kotzen der Feierabendverkehr in Hamburg" oder "Wir haben keinen Parkplatz gefunden" hörte man des öfteren. So ist das eben im Zentrum der zweitgrößten Stadt des Landes direkt neben dem Hauptbahnhof an einem Freitag Nachmittag, das plant man ein! Soundchecks aller Orten, Amp-schleppenden Menschen, sich stapelnde Gitarren und Bässe neben, hinter und auf den Bühnen. Hektisches Treiben Backstage, zwei Mädels vom Hamburger Stadtmagazin mühen sich mit ihren Kunststoffbannern ab. Bänderausgabe an die Bandmitglieder, Essen für die über hundert Helfer, Bandmitglieder und die Bühnencrews. Gyros mit Brot, in artiger Schlange und ohne Rockstarallüren mischen sich die Bands um man quatscht über Gott und die Welt.



Orangefarbige Menschen stehen dann kurz vor 18.00Uhr in der Markthalle. Die Jägermeister Crew ist da und muss sich unter spöttischen Sprüchen in ihre Ganzkörperanzüge der Schnapsfirmenfarbe zwängen. Was bereits auf einigen Sommerfestivals mit tausenden orangenen Hüten wenigsten dem Sonnenschutz diente, wird hier nachher wenigstens für gute Laune sorgen. Und den entsprechenden Pegel, denn in Reagenzgläsern wird mehr als nur einer über den Durst getrunken.



Und kurz nach 18.00 Uhr öffnen dann die Pforten und es füllt sich. Zunächst träge, dann immer schneller, Menschenklumpen um die Timetables. Die Planungen wann man sich wo welche Band anguckt wird üblicherweise eh spätestens nach zwei Bands über den Haufen geworfen weil man die Zeit zum Bierholen nicht eingerechnet hat und nachher sind es genau die Bands, die man nicht sehen wollte, die einem am besten gefallen. Da sist immer so und wird immer so bleiben. Zum Glück. Und nun: Rock´n Roll!


Alle Bilder vom FUCK CHRISTMAS 2003 Aufbau

Review:

Skywards

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Verdammte Axt, ist das eine geile Scheibe! Der Vorgänger, die "Bloodred Tales"-Mini, hatte deutlich gemacht, was für Potential in dieser Band schlummert und Metal Blade dazu veranlasst, die Jungs unter Vertrag zu nehmen. "Skywards" ist nun das Debüt von FRAGMENTS OF UNBECOMING bei Metal Blade und hat sich seit drei Tagen in meinem Player festgebissen. Hier gibt’s Schwedentod, wie ich ihn mag: No Fashion-Mucke! Die "Newcomer" zeigen sich hörbar beeinflusst von Bands wie A Canorous Quintett, Unanimated oder The Moaning und haben auf "Skywards" eine ähnlich melodische Gitarrenarbeit, die einfach nur geil ist und vor geilen Parts nur so strotzt! Was die beiden Klampfer da von sich geben, gehört zur hohen Schule des melodischen Schwedentods und lässt einem bei jedem Durchlauf der Scheibe neue kleine Spielereien, Ohrwurmriffs und Melodiebögen entdecken, die sich im Hirn festsetzen. Hört euch nur "Lour Pulse" an und ihr wisst was ich meine, das Teil ist zwar kurz, aber genial! Bei Songs wie "The Seventh Sunray Enlights My Pathway" wird das fortgesetzt, ach was sage ich, bei jedem Song. Die Gitarrenarbeit ist einfach so geil und melodisch, dass sie jeden Song auf "Skywards" veredelt. Unterstützt wird sie dabei von effektivem Drumming, einem soliden Basser und einem wie Arsch auf Eimer passenden Sänger, der auch vor Experimenten nicht zurückscheut. Die Jungs können dazu noch vernünftige Songs schreiben, was "Skywards" nie langweilig werden lässt, die Band pendelt geschickt zwischen Mid-Tempo und Geballer, so soll’s sein. Eine mehr als gelungene Scheibe, die allen Freunden des melodischen Schwedentods gefallen wird! Und ein schöner Ausklang für 2003! Danke, FRAGMENTS OF UNBECOMING, danke!

Skywards


Cover - Skywards Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Boardernoize VOL. 3

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Nicht weniger als 43 fette Tracks bietet der neueste Sampler der Marke "Boardernoize Vol.3" und nach zwei erfolgreichen Vorgängern kämpft sich diese Compilation jetzt im vorweihnachtlichen Meer an "Best Of’s" sowie diversen Hitsamplern nunmehr in die dritte Runde. Neben der noch etwas bekannteren "Crossing All Over" Reihe dürfte aber gerade diese Zusammenstellung für Freunde der härteren Mucke besonders vielversprechend sein. Ursprünglich einmal als reinrassiger "Underground" Sampler gestartet, erfreut sich Boardernoize mittlerweile einer stetig wachsender Beliebtheit. Das Besondere macht hier ganz einfach die einzigartige Mischung aus - hier sind nämlich sowohl bereits etablierte Acts aber auch viele noch unsigned Bands aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit dabei. Kommen wir daher gleich ans Eingemachte. An den grundsätzlich soliden Beiträgen solch gestandener Formationen wie ANTHRAX; SOILWORK, IN FLAMES, CROSSCUT, KILLER BARBIES, SCYCS, PINKOSTAR oder den V8-WANKERS gibt’s natürlich garnichts zu deuteln, die Reviews zu den entsprechenden Alben finden sich in unserem Archiv. Gleiwohl noch etwas interessanter ist natürlich die Frage was der Nachwuchs im Crossover, Rock, Hardcore, Nu-Metal, Punk oder auch Indi Bereich so zustande bringt und da werden sich die Geister sicher etwas scheiden. Auf CD Nummer eins sind schon die deutlich härteren Gruppen mit der Betonung auf Noize versammelt, wobei bei manchen doch eher brachiales Krachgebretter die richtige Formulierung wäre, insbesondere die Beiträge von BOMBSQUAD, FREUND HEIN oder INTOXICATE hätte man sich schenken können. Aber egal, hier muß sich der Hörer selbst ein gerechtes Urteil bilden! Da zählen wir doch viel lieber die in der Mehrzahl befindlichen weitaus gelungeneren Acts wie PITFALLS, UNDERGOD, DORN, THE BRIDGE, PANSY oder PHONODRIVE auf, bei denen die Songs so richtig Lust auf ein ganzes Album machen. Mir persönlich gefällt, jedenfalls was die "Frischlinge" betrifft, die zweite CD mit den melodischeren Sachen schon deutlich besser, und nervt nicht so stark wie der zum Teil recht gefühllose Harcore NU Metal der ersten CD. Denke aber trotzdem, daß "Boardernoize Vol.3" allemal ein reinhören wert ist, ein hervorragendes Preisleistungsverhältnis bietet und außerdem nicht nur für die "Schaalbrettszene" interessant sein dürfte. Ich wünsche daher ganz einfach (Apres) Ski heil und viel Spaß damit.


Tracks:

1. Nobody Knows Anything - Anthrax

2. Ghost (Radio Edit) - Mnemic

3. Bombsquad - Bombsquad

4. Do You Wanna Dance? - Spout

5. Platform - Crosscut

6. Atergo - Pitfalls

7. Everybody - Native Soil

8. Overload - Soilwork

9. Trigger (Single Edit) - In Flames

10. Devil In Me - Undergod

11. Can´t Get On - Intoxicate

12. Perception Of Normality - Burst Of Fire

13. Stand By - Undertow

14. Me Behind Me - Nail

15. Split Second - Score Set At Zero

16. Plan B - Pornchild

17. Suck Session - The More I See

18. 7th Day - X-Large

19. Put It That Way - I-Trip

20. I Like Your Way Of Hurting Me - Freund Hein

21. Mad Girl - Dorn

22. Feeling Alone - Killer Barbies

23. Farewell - Snitch

24. Just Ask Me One More Time And You Will Surely Lose Your Head - Andthewinneris

25. Hellbent On Action - V8-Wankers

26. East London (S.A.) - Glasgow Coma Scale

27. Fragile Sun - Pinkostar

28. For Sure - Tubestar

29. Change Of Creativity - Pussybox

30. Seperated - The Bridge

31. Run And Win - Scycs

32. Soulspeed - Treekillaz

33. Dissapointment - Crazeee
34. Rolloverplaydead - Gutbucket

35. Communication - Laguna

36. Beautiful Sadness - Pansy

37. Don´t Forget Me - Phonodrive
38. Extraordinary - Conic

39. Komastar V.3.0 - Cho-Jin

40. Daily Crown - Recharched

41. Kiss My Ass - Colorbone

42. The Difference Between Me - Allpot Futsch

43. The Last Forever - Scorefor



Boardernoize VOL. 3


Cover - Boardernoize VOL. 3 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 43
Länge: 140:3 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Subcutane

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
Kontakt
Anschrift
Band:

Sabbat

www
Konzert:

Sabbat, Soulless Heart, Debauchery, Subcutane - Hamburg, MarX

Konzert vom Na, das ist doch mal was: Zusätzlich zu zwei angekündigten Vorbands DEBAUCHERY und SOULLESS HEART gaben sich auch noch "Marzipan-Thrasher" aus Lübeck die Ehre. SUBCUTANE eröffneten mit einer netten Mischung aus Thrash und Power/ True-Metal. Wobei die Kollegen zwar recht klebrige Songs im Gepäck hatten, dafür aber eher wenig effektive Bühnenpräsenz zeigten. Zudem kann "Hacky" Steel, wenn er denn eh nix zu sagen hat, schweigen, wenn es denn um Themen wie den Irak-Krieg geht. Das aber nur am Rande. Ganz okay für den Anfang, aber alles andere als berauschend.


Was aber folgte. Die Stuttgarter DEBAUCHERY sind die deutsche Antwort auf Bolt Thrower, Six Feet Under und wie sie alle heißen. Die sympathischen Schwaben (ja, das gibt’s) fahren so was von fette Tot_Sau, dass es eine wahre Pracht ist. Sie haben mit Kunstblut und Engagement auch optisch einiges zu bieten und rocken as dead-fuck. Und jetzt alle: KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN


Hölle. Und wenn ich nicht gestorben bin, dann kille, maime und burne ich heute noch. Sorry, aber DOOMSTONE konnten dagegen nicht im Geringsten anstinken. Weil sie nämlich gar nciht spielten, sondern SOULLESS HEART Technischer, dafür logischerweise nicht ganz eingängig und bühnen-mäßig lau. Nicht, dass sie eine seelenlose Pertormance zeigten, aber das gelbe vom Ei sieht anders aus. Aber was sollten SOULLESS HEART auch machen. Hat halt nie so rocken können wie die Jungs zuvor. KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN!


Ein gutes hatten die Trierer ja: Man konnte sich ein wenig entspannen, runter kommen vom "KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN, KILL MAIM BURN-Trip". Denn schließlich stand Großes an: RETURN TO THE SABBAT. Martin und seine Gewalke hatten geladen zum großen Wiedersehen. Und viele alte Menschen wollten sich das nicht entgehen lassen. Herr Walkyier war wie immer gut drauf, parlierte wie ein Weltmeister (also das, was seine Nation nur im eigenen Land und sonst nie schafft). Es soll ja eine Abschiedstour sein, weil "The Clan Destined" im Vordergrund steht. Ob das nun wirklich hinhaut, sei mal dahingestellt. Klasse war es auf jeden Fall, Songs wie "Behind The Crooked Cross" oder "Hosanna In Excelsis" zu hören und dabei diesen wohlgelaunten Freund des thrashigen Minnesangs zu sehen. Vielleicht überlegt es sich der Typ ja noch mal…..




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