DARK FUNERAL sind die eine der eher unterbewerteten BM-Bands (zumindest für ihren Standard), vielleicht, weil’s keine Norweger sind? Jedenfalls beweisen die Schweden auf dieser Live-Scheibe, wie sehr sie dazu in der Lage sind, geile Black-Metal-Hymnen zu schreiben. Fern von jedem Dimmu-Kommerz, aber auch fern vom Rumpelsound a la "Mord" oder ähnlich dilletantischen Street-Credibility-Anbiederungsversuchen. DARK FUNERAL schreiben böse Songs und sind dazu noch in der Lage, die Stimmung auch noch angemessen unter’s Volk zu bringen. Allerdings bleibt von der Kälte und Grimmigkeit nicht mehr viel, wenn man sich die heißen Reaktionen der südamerikanischen Fans zu Gemüte führt. Mag sein, dass unsere Kollegen in Chile, Brasilien und Kolumbien nicht so oft in den Genuss schwarz-metallischer Live-Klänge kommen und deswegen euphorischer zu Werke gehen als wir hier in nördlicheren Gefilden. Jedenfalls hat das Publikum hier ohrenfällig ziemlich viel Spaß an der Freud und da ist es mir auch egal, ob ihre Reaktionen nachträglich aufgebessert wurden. Jedenfalls rockt diese Scheibe von vorne bis hinten, von oben bis unten, von hinten nach vorn, verfügt über guten Sound, tolle Songauswahl (siehe unten) und ansehnliche Aufmachung (CD im Slipcase, DLP als Gatefold). Hier die Songs:
Das Debüt der Schwedengötter OPETH hab ich mir damals, vor vielen vielen Jahren, mehr oder weniger blind gekauft, nur auf den Tip eines Bekannten hin, der irgendwie ein Demo der Jungs in die Finger bekommen hatte. Na, eine Band aus Schweden, das kann ja nur Death Metal sein. Selten so getäuscht und selten war ein Irrtum schöner. OPETH einfach als Death Metal-Band zu beschreiben wäre ungefähr so wie George Bush als Amerikaner. Irgendwas fehlt da noch. "Orchid" fesselte mich vom ersten Ton an mit seiner Gänsehautatmosphäre, den überlangen Songs, dem gekonnten Wechsel von aggressiven Death Metal-Passagen und ruhigen Einschüben ("Under The Weeping Moon"). Dan Swanö hat die Credits als Produzent, also muss man über die Soundqualität kein Wort mehr verlieren, ebenso wenig über die schlichte, aber gelungene Aufmachung der (die im Inlay sogar noch das alte Logo hat). OPETH verstanden es schon 1994, überlange progressive Songs zu schreiben, die gekonnt den Wechsel zwischen brutalen Passagen, die aber immer melodiös blieben, und akustischen Parts hielten und dabei wie aus einem Guss wirkten. Hier wird keine Idee nur angerissen und dann im musikalischen Nichts verhungern lassen, jeder Ton hat ein Ende, jede Idee, jeder Wechsel, jede Spielerei ist durchdacht und fesselt den Hörer, eröffnet ihm neue Feinheiten bei jedem Hördurchgang. Mr. Akerfield hat sich auf dem Album gesanglich noch recht zurückgehalten und lässt in den überlangen Songs viel stärker seine Gitarre als seine Stimme sprechen. Zeitweise erinnern die leiden-melancholischen Gitarrenläufe an Unanimated, die sich ja zur selben Zeit rumtrieben wie OPETH. Im Vergleich mit den späteren Werken ist "Orchid" noch roher und hat sehr starken Black Metal-Einschlag, die sich bekanntlich bereits bei "Morningrise" verabschiedet haben. "Orchid" war ein Paukenschlag von einem Debüt, damit haben OPETH mehr als nur auf sich aufmerksam gemacht, es war klar, dass diese Band einen außergewöhnlichen Stil kreiert hat und einen außergewöhnlichen Weg. Grandiose Scheibe, die bei mir immer noch jede Woche läuft und für die ich den Schweden auf ewig dankbar sein werde. Auch für die anderen Opeth-Alben, Opeth-Konzerte und Gespräche mit den Jungs, aber an "Orchid" hängen einfach noch mehr schöne Erinnerungen als an den anderen Scheiben. Bei Schnee an einem Lagerfeuer sitzen, Bier in der Hand und kollektives Moshen zu "Orchid". Oder diverse Abende, an denen man sich den neuesten skandinavischen Scheiben hingab und als Abschluß immer "Orchid" hörte. Oder im Schrank einschlief. Danke, OPETH, danke!
Nachdem Juha-Pekka Leppäluoto angekündigt hatte, sich nur noch auf CHARON konzentrieren zu wollen, ging beim SENTENCED-Projekt POISONBLACK die Sängersuche los. Aber, alles Mutmaßungen, Ville Laihialla singt ab jetzt auch dort selbst, wie Blabbermouth herausgefunden haben.
Gitarristen-Wechsel bei DEATH BY DAWN: Gründungsmitglied Marcus Schacht ist druaßen, Jens Geldon (ex-SUDDEN DEATH)ist neu dabei, bei der aktuellen Heimat von Martin Van Drunen (ex-PESTILENCE, ASPHYX, BOLT THROWER).
CHIMAIRA sind auch auf dem Tribute-Album "Within The Mind - In Homage To The Musical Legacy Of Chuck Schuldiner" dabei, um die Aufnahme kümmert sich der Ex-Death-Gitarrist James Murphy persönlich.
Scott Weiland muss zwar immer noch ab und zu mal vor Gericht, um weitere Details zu seinem Konsumverhalten strafrechtlich zu checken, dennoch sind die Jungs der All-Star-Truppe VELVET REVOLVER ziemlich sicher, dass sie Anfang April ein Video zu "Slither", der ersten Single vom inzwischen wohl fertigen Album "Contraband" drehen werden. Als Regisseur konnte Kevin Kerslake gewonnen werden.
Die Supportacts bei den DARK AGE Releaseparties stehen fest: Am Karfreitag (09.04.) werden NAYLED und am Ostersonntag (11.04.) SERPENT SOUL als Supportacts zu DARK AGE auf die Bühne klettern! An beiden Tagen wird es zusätzlich die Präsentation der Dark Age DVD auf Großbildleinwand sowie jeweils 50 Liter Freibier und natürlich Party ohne Ende geben. Das Ganze findet im Headbanger´s Ballroom (Große Elbstr. 14, 22767 Hamburg) statt.
Die Tickets sind bei Remedy Records erhältlich: Tel. 040-435353 oder contact@remedyrecords.de
Für das zehnte Party.San Open Air in Bad Berka vom 12. bis 14. August 2004 gibt´s Neuigkeiten. Für die inzwischen aufgelösten THE CROWN gastieren die schwedischen Kollegen von GRAVE in Thüringen.