Die Jungs von HORRID sollten sich besser nicht Stockholm sehen lassen - so dreist wie "Reborn In Sin" bei den alten Schwedenhelden klaut, kann man schon nicht mehr von "Inspiration" sprechen. Tomas Skogsberg lebt auch noch und hat HORRID einen nostalgischen Sound verpasst, wie ihn Mitte der Neunziger alle Schwedenbands hatten. Davon ausgehend klauen HORRID munter bei DISMEMBER, UNANIMATED und ENTOMBED, sind also genau zu 0% originell. Aber was soll’s? es gibt heutzutage viel zu wenig Bands, die dem guten alten Schwedentod noch eine Chance geben, da sieht man über den Vorwurf des Plagiats gerne hinweg und gibt sich dem Groove von "Immortal Passion". Auch der passende Titel für HORRID und jeden, der von alter Schwedenschule nicht genug bekommen kann… mit einer nostalgischen Träne im Knopfloch weckt "Reborn In Sin" Erinnerungen an früher, wenn dann noch der italienische Matti Kärki-Klon losröhrt wird es einfach nur schön…
EAVES sind eine der Bands, die sich an deutschen Texten versuchen und nicht in Plattitüden versinken. Beim Hören fällt es eh nicht auf, da versteht man kaum etwas von dem, was Shouter Jochen von sich gibt, aber es soll ja Leute geben, die Texte im Booklet lesen. Und da haben EAVES gelungene Sachen stehen, Respekt! Respekt muss man auch der Mucke zollen, das ist feiner moderner Hardcore, der hier geboten wird, wer mit Namen wie GIVE UP THE GHOST oder DARKEST HOUR was anfangen kann, ist bei EAVES gut aufgehoben. Dazu noch ein wenig Emo ("Gestern ist nicht Morgen"), der sich durch gut getimte Breaks von den Moshcore-Attacken absetzt und fertig ist die gute Pladde. EAVES brechen keine Geschwindigkeitsrekorde, aber das würde auch nicht zu ihnen passen, stattdessen gibt es viel Mid Tempo, wodurch "Höhenangst" sehr eindringlich und massiv wirkt. Neben Sänger Jochen muss man Drummer Felix aus diesem Haufen ziemlich guter Mucker noch ein Stück hervorheben - was der Mann hier spielt, ist schon richtig hohe Schule! EAVES dürften sich mit dieser Platte als Geheimtipp aus Deutschland in der HC-Szene etablieren, sauber!
Die Wahl des Bandnamens FREEZEEBEE ist nicht ganz glücklich: Vor lauter "E´s" weiß man zunächst gar nicht, wie man das Wort überhaupt aussprechen soll. Und nach Rock ´n Roll klingt´s auch nicht grade... Im Gegensatz zur Musik der Frankfurter - denn die rockt gewaltig: Auf ihrem vierten Album "Rockmachine" trifft Alternative Rock auf New Metal- und Emo-Einflüsse, treibende Drums auf fette Gitarren-Riffs und melodische Parts, ergänzt durch zwei Sänger mit guten Stimmen, die gekonnt zwischen dreckig und schön wechseln. Z. T. ähnelt der Vierer dabei den FOO FIGHTERS, das Riff von "Do It Loud" scheint wiederum einem Jimi Hendrix-Stück entlehnt zu sein. Bei dem Instrumental "Back In The Days" geben sich die Musiker dann auch mal etwas frickeliger, werden aber aufgrund der interessanten Feeling-Wechsel keineswegs langweilig. Die Produktion ist ebenfalls mehr als gelungen, besonders die harten Parts ballern schön. Einziges Manko der CD ist, dass FREEZEEBEE dazu tendieren, etwas zu schön zu klingen. Die vielen melancholischen Harmonien, die an jeder nur möglichen Stelle eingebaut werden, klingen irgendwann dann doch recht eintönig. Besser sind sie, wenn sie grade und direkt abrocken, wie bei dem fett-groovenden "Next Generation" oder "Alcoholix", dass einfach nur nach vorne geht. "Rockmachine" ist sicherlich nicht weltbewegend, aber ein gutes Rock-Album. Und das ist in einer Zeit, in der größtenteils Müll auf den Markt kommt, doch schon mal eine ganze Menge wert...
Auf der Bühne im Marx hat es eine kleine Änderung in der Running Order des F*** CHRISTMAS am 18.12. in Hamburg gegeben: TIME HAS COME und REBORN IN FLAMES haben die Slots getauscht, damit spielen REBORN IN FLAMES als erste und TIME HAS COME als letzte Band im Marx.
Wer hören möchte, wie die CRÜEs anno 2004 klingen, kann sich den neuen Song "If I Die Tomorrow" auf AOL.com reinziehen. Es handelt sich um die erste Single der wiedervereinigten Hair-Metal-Combo.