Review:

Time In Eleven Pictures

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Es war schon bei den letzten Alben wirklich zu einer, zugegebener Maßen recht angenehmen Aufgabe geworden, CD’s der Space Proger von DICE zu besprechen. Auch dieses Mal trog diese Aussicht mit dem Päckchen der neuen Scheibe "Time In Eleven Pictures" aus dem heimischen Briefkasten nicht. Mittlerweile können die Jungs um ihren Bandleader & Multininstrumentalisten Christian Nóvé inklusive des aktuellen Albums tatsächlich schon auf beachtliche 11 DICE-CD’s (plus 1 DVD) zurückblicken. Bedenkt man die lange Zeit, der seit 1974 mit Unterbrechungen sowie nach dem erfolgreichen Comeback von 1997 wieder neu aktivierten Formation, ist dies durchaus bemerkenswert. Diesmal hat mich sogar mal das klasse gemachte Coverartwork mit den deutlichen aber überzeugenden Dali Anleihen voll überzeugt. Fans von PINK FLOYD und deren raumgreifenden Gitarrenklanggebilden sowie ausladenden Keyboardteppichen mit variantenreichen Sounds sind hier jedenfalls goldrichtig. DICE zeigen sich nach der erfolgreichen Integration des Ausnahmekönners Peter Viertel an der Gitarre bei dem vorletzten Album noch einen Tick kompakter und als spielerische Einheit unheimlich in der Tiefe gereift. Sicher der etwas ungewöhnliche (Sprech-) Gesang Nóvés, erinnert mitunter etwas an DIRE STRAITS Mastermind MARK KNOPFLER, dürfte daher für den ein oder anderen aufgeschlossenen Neueinsteiger eventuell etwas Eingewöhnungszeit erfordern aber nach einigen Durchläufen erschließt sich dem Hörer dann ganz sicher der ausladende Klangkosmos von DICE. Die teilweise etwas avantgardistisch anmutenden Tracks bzw. Instrumentals bestechen gewohnt mit gelungenen Melodien und soliden mal mehr oder weniger verspielt-verschachtelter Arrangements mit vereinzelten leichten Neo-Prog Einschüben, die aber meilenweit von allzu (ein) gängiger oder gar konventioneller Songstrukturen entfernt sind. Man bewegt sich hier ganz klar in der Tradition von solch klassischen 70er Jahre Bands wie u.a. HAWKIND wobei aber DICE durch eine doch eher Blues Rocks betontere Ausrichtung (im Gegensatz zu formal ähnlich gelagerten Projekten wie AYREON bzw. STAR ONE) mittlerweile ihren ganz eigenen Stil gefunden haben. Die ostdeutschen Progrocker haben auf "Eleven Pictures" ihren Cosmic Prog noch weiter verfeinert und egal ob so gelungene Tracks wie das monumentale "The Gates Of Heaven" oder zur besseren Abwechslung etwas mehr auf den Punkt gebrachte Rocknummern u.a. "Time Game" - diese Jungs wissen wie sie ihre sphärischen Songs zum (Wohl) Klingen bringen und haben mit "Time In Eleven Pictures" erneut eine reife Leistung abgeliefert. Alle Genreliebhaber sollten hier auf jeden Fall mal reingehört haben.

Time In Eleven Pictures


Cover - Time In Eleven Pictures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:0 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Fish By Force

KEINE BIO! www
Band:

Sewn Shut

www
Band:

Shackled Down

Band:

Divinefire

KEINE BIO!
Band:

Elohim

(Underdog)
Underdog
Kontakt
Anschrift
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Band:

Audiovision

Band:

Düsenjäger

KEINE BIO! www
Band:

Red Sparowes

KEINE BIO!
Konzert:

Cradle Of Filth, Moonspell - Hamburg, D-Club

Konzert vom "Hä? Haben THE HAUNTED schon gespielt?" fragt mich ungläubig ein jugendlicher Besucher. Nein, haben sie nicht, die Thrash-Helden aus Göteborg sind noch auf eigener Tour in England unterwegs, aber Scorpio haben auch auf die Hamburger Plakate THE HAUNTED mit drauf gepackt. Werbung mit nicht ganz zutreffenden Tatsachen. Stattdessen sehen wir den letzten Song von MOONSPELL, etwa 20 Minuten vor der offiziellen Startzeit von 21 Uhr. Dafür, dass sie früher auf die Bretter mussten, haben MOONSPELL auch maximal 45 Minuten gespielt. Immerhin: Die Portugiesen rocken wieder. Satt geht es auf die zwölf, allzu gotisches bleibt außen vor. Allerdings auch die ganze Dramatik: MOONSPELL haben kaum Lichteffekte, und Fernando Ribiero wirkt nicht wie der Zeremonienmeister, der er sein kann.


Um 21.10 Uhr kündigt eine furchterregende Stimme vom Band CRADLE OF FILTH an - willkommen im perfekten Eskapismus. Auch CRADLE haben visuell abgespeckt und eine recht coole Deko dabei: Auf zwei Leinwände werden zunächst einzelne Bilder und später die dazugehörigen Musikvideos projiziert, zwei Gargoyles sitzen recht und links auf den Podesten wie weiland die Wasserspeier auf mittelalterlichen Bauten. Sarah Jezebel Deva ist hinter einem dekorativen Stehpult aus Stahl geparkt - jetzt braucht sie sich endlich nicht mehr überlegen, wo sie mit den Händen hin muss. Was für gotische Elemente gilt, gilt nicht fürs Licht, hier wird nicht gekleckert, sondern eine ganze Batterie an intelligenten Lampen aufgefahren. Los geht es mit zwei Songs vom neuen Album, auf "Guilded Cunt" scheinen sich einige gefreut zu haben, das Motto hinter "Nemesis" scheint "zack, zack" zu lauten, denn mit dem entprechenden Tempo zieht die Band den Song durch. Ein schöner Rücken kann entzücken - außer den Gargoyle-Gogos hat sich auch die Band bei ein paar Songs eine entsprechende Choreographie überlegt und spielt den Anfang von "Her Ghost In The Fog" mit dem Rücken zum Publikum - nur Frontzwerg Dani kraxelt auf den Podesten herum. Mit "Nymphetamine" erreicht das Konzert dann seinen ersten Tiefpunkt - Dani, Adrian, James - drei Bandmitglieder, drei Einsätze. Damit vergeigen CRADLE zunächst den Anfang, der schwedische Präzisionsdrummer holt seine Schäfchen zwar wieder zusammen, aber das Video, dass theatralisch alle Posen vergrößern soll, läuft so immer ein Stückchen voran. Nächster Schwachpunkt ist Sarah, die sich die weibliche Stimme zwar von Liv Kristines elfenhaftem Gesäusel herunter-moduliert hat, aber trotzdem die Töne nicht trifft, und zum schlechten Schluss sind allesamt zu lahm. Nun ja. Der Sound ist den ganzen Abend über Geschmackssache, laut bis exakt an die Schmerzgrenze, und das, was CRADLE OF FILTH auf Platte oft an Bass fehlt, holt der Soundmann in der Mönchskutte hier an einem Abend nach. Allerdings, und das warfen Fans des Sounds ein, konnte man das erste Mal bei CRADLE auch die Feinheiten im Schlagzeug hören, die sonst gerne im Brei untergehen. Mit den Show-Effekten wurde sich dann noch Mühe gegeben, ein überdimensionales Gespenst, das ein wenig an IRON MAIDENs Eddie erinnerte, kam zu "The Forest Whispers my Name" auf die Bühne, aber so richtig kam keine Stimmung mehr auf. Das mag aber zu einem Teil auch am neu renovierten Docks gelegen haben, in dem das Publikum zwischen den Wänden ziemlich eingepfercht war. Zu "From The Cradle To Enslave" haben die Gogos noch einmal spektakulär für Funkenflug gesorgt, aber danach war Schluß.


Setlist CRADLE OF FILTH (ohne Gewähr):


Satyriasis (Intro)

Gilded Cunt

Nemesis

Mannequin

Black Goddess Rises

Her Ghost in the Fog

Nymphetamine

Tortured Soul Asylum

The Forest Whispers my Name

The Promise of Fever

Cruelty Brought Thee Orchids

Thirteen Autumns And A Widow

From The Cradle To Enslave


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