Sarah Jezebel Deva lebt in England und ist bekannt als Hintergrund-Geträller von CRADLE OF FILTH, DIMMU BORGIR, THERION undundund, nun singt sie auch bei einer neuen Band: Die anderen Mitglieder von ANGTORIA kommen aus Schweden und beschreiben ihre Musik als "orchestralen Metal". ANGTORIA ist das neue Projekt der Brüder Chris (ABYSSOS) und Tommy Rehn (MOAHNI MOAHNA).
Eine der umstrittensten Bands der Szene meldet sich mit ihrem fünften Album zurück an der Front. Aber können die brillanten Schweden nach ihren letzten, sehr guten Werken nochmals einen draufsetzen? Leider nicht ganz. "Chapter V - Unbent, Unbowed, Unbroken" ist abermals ein herausragend produziertes Album geworden, dessen Sound über alle Zweifel erhaben ist und dessen donnernde Riffs kaum fetter tönen könnten. Auf diesem Sektor ist das Werk ein Volltreffer, wie man ihn besser nicht machen kann. Leider zeigen HAMMERFALL hier leichte Abnutzungserscheinungen in Sachen Songwriting, denn die "Hitdichte" auf "Chapter V" ist lange nicht so ausgeprägt wie noch auf "Crimson Thunder", "Renegade" (ich verstehe nicht, warum dieses Album so umstritten ist) oder gar dem überragenden Debüt "Glory To The Brave". Mir ist das neue Album eine Spur zu Midtempo - lastig ausgefallen und stellenweise erscheint mir die Band seltsam müde. Der Opener "Secrets" ist eine zwar nicht weltbewegende, aber recht originelle Goodtime - Hymne mit coolem Keyboard - Mittelteil, der sich die geile Mitgröl - Nummer und erste Single "Blood Bound" nahtlos anschließt. Ein gelungener Einstieg, wie man es erwaten durfte. Danach aber sackt die Platte etwas ab, denn mit dem leicht "I Want Out" - angereicherten "Fury Of The Wild" und dem Stampfer "Hammer Of Justice" folgen zwei nicht sonderlich herausragende Nummern, die nicht gerade vom Hocker reißen. "Never, Ever" ist die obligatorische Ballade, die zwar nett ist, aber an Vorgängern wie "I Believe", "Remeber Yesterday" oder "Always Will Be" nicht kratzen kann und deren Refrain reichlich banal tönt. Das anschließende, treibende "Born To Rule" ist zwar recht unoriginell umgesetzt, kann aber mit knackigem Riff und epischem Gesang punkten, zudem könnte das Stück mit seiner Mitsing - Kompatiblität live ein Abräumer werden. "The Templar Flame" erinnert stark an "At The End Of The Rainbow" vom "Legacy Of Kings" - Album, gehört zu den stärksten Songs des Albums und überzeugt, wie gewohnt, mit bandtypischem, mehrstimmigem, heroischem Refrain. Klasse! Das mittelalterlich - akustische Intermezzo "Imperial" ist zwar nicht Darth Vader gewidmet, aber eine nette Überleitung zum speedigen "Take The Black", einer schwieriger zugänglichen, recht untypischen Nummer, die aber alle Band - Trademarks gekonnt ausspielt, cool! Beim letzten Song "Knights Of The 21st Century" dürfte allen selbsternannten "True Black Metallern" die schwarz - weiße Schminke aus der Visage poltern, denn HAMMERFALL konnten niemand Geringeren als den Erfinder des Schwarzmetalls, Cronos von VENOM, für dieses Stück gewinnen. Mit über zwölf Minuten Spielzeit ist das Ding dann auch der längste Track der Bandgeschichte und gehört ohne Frage zu den Highlights der Platte - und der Band. Leicht zu verdauen ist der Song nicht und mit den ausladenden Breaks werden vielleicht einige Fans ihre Probleme haben; ich persönlich aber mag die Nummer sehr. Ein mutiger Schritt und ein Hinweis darauf, was noch alles in den kreativen Schweden stecken könnte. Insgesamt ist "Chapter V" ein wirklich gutes, ausgereiftes Album, aber es kommt nicht an seine Vorgänger heran. Besonders stört mich das Fehlen von echten Uptempo - Granaten, mit denen die Jungs ja einst berühmt geworden sind. Außerdem fehlt einigen Songs auf dem Album etwas die Puste, so dass es leider nicht ganz für einen "Tipp" reicht.
MAJESTY gehen im Sommer erneut ins Studio, um mit Produzent Stefan Kaufmann (U.D.O.) den "Reign In Glory"- Nachfolger aufzunehmen. Darüber hinaus arbeitet Tarek momentan auch an seinem Solo-Konzeptalbum DAWNRIDER, welches noch im Spätsommer erscheinen soll. Neben Tarek werden viele namhafte Metalsänger und Musiker darauf zu hören sein, bisher sind bestätigt: James Riviera (Helstar); Marc Shelton & Hellroadie (Manilla Road); Ross The Boss (The Brain Surgeons, Ex-Manowar); Rolf Munkes und Michael Gräter (Majesty); Michael Seifert (Rebellion); Sven D´Anna (Wizard); Andreas Babuschkin (Paragon); Jürgen "Eumel" Aumann (Final Breath), Oliver Weinsheimer (Shadows Of Iga) u.a. Eine Homepage wird bald unter www.dawnrider.de online gehen.
Die Schwaben NECROPHAGIST werden doch nicht bei der kommenden MORABID ANGEL Tour dabei sein, auch die eigenen Gigs und die Tour mit NILE mussten sie aus gesundheitlichen Gründen absagen. Auf der offiziellen Bandhomepage sagt Sänger und Gitarrist Muhammed Suicmez dazu:
"Wegen Gesundheitsproblemen, wegen denen ich momentan noch nicht einmal Stuttgart verlassen kann, müssen wir unglücklicher Weise die Tour absagen. (...) Die Situation ist ernst genug, dass die Existenz der Band und meine Fähigkeit zu spielen auf dem Spiel stand, wenn wir nicht abgesagt hätten."
Highspeed - Punk aus Polen. Das Quartett holzt sich auf seinem Debüt durch 14 Eigenkompositionen bei 17 Minuten Spielzeit. Vermutlich erlaubt der ewige Kampf gegen den Kapitalismus keine langen Songs… und keine Abwechselung. Große Unterschiede zwischen den Stücken sind nicht auszumachen und mit Melodien wird ebenso sparsam umgegangen, was auch auf das monotone Shouting von PxHx (wass’n Name) zutrifft. Da stört auch das konsequente Verzichten auf Snareteppiche nix mehr, was die Drums auf "The Crew" recht nervig - dünn dahinpoltern lässt. Ein Stilelement, über das man sicher streiten kann und das einigen Bands auch gut zu Gehör steht, aber hier setzt es einer mäßigen Platte nur noch die Krone auf. Sorry, Leute, aber ein "Full Length" - Album mit nicht einmal 20 Minuten Spielzeit ist nicht sonderlich toll, aber ein paar Hartgesottene, die sich für Krach, irgendwo in der Schnittmenge aus schnellem Punk, Hardcore und Thrash, interessieren, werden sich wohl schon finden.
Zum Abschied von Karmageddon haben sich SEVERE TORTURE auf ihre Live-Qualitäten besonnen und eine Show mitschneiden lassen, von niemandem Geringerem als Tue Madsen, der als Kopf des Antfarm Studios einen ziemlich guten Ruf besitzt. Neben neun Live-Stücken hat noch ein Cover der legendären PESTILENCE ("Lost Soul") seinen Weg auf den Silberling gefunden und als Bonus obendrauf das erste und mittlerweile vergriffene Demo von SEVERE TORTURE, "Baptized In Virginal Liquid". Die neun Live-Stücke zeigen die beeindruckende Präzision und Brutalität des holländischen Vernichtungskommandos, die meiner Meinung nach eine der besten technischen Death Metal-Bands überhaupt sind. nur leider kommt das Live-Feeling zu keiner Zeit rüber. Ganz selten kann man leisen Applaus vernehmen und einzig die Ansagen von Fronter Dennis lassen erahnen, dass die Songs vor einer Meute bsoffener Metaller aufgenommen wurden. Das PESTILENCE-Cover ist ziemlich nah am Original gehalten und zeigt insbesondere Grunzer Dennis’ Wandelbarkeit, klingt er doch deutlich anders als von SEVERE TORTURE gewohnt. Zum Schluss das Demo - SEVERE TORTURE waren schon bei ihren ersten musikalischen Gehversuchen mit mehr Potential als manch andere Band gesegnet und wußten ihr Talent in knackige Death Metal-Songs umzusetzen.
Unter’m Strich eine akzeptable Best-Of, das nicht wirklich Live-Feeling versprüht, aber einen guten Querschnitt durch die Alben von SEVERE TORTURE bietet. Und das Demo ist nicht nur zum mitleidig-ungläubigen Lächeln Marke "So haben die früher geklungen?" gut, sondern zeigt eine schon damals verdammt gute Death Metal-Band.
Dass eine absolut hochwertige Verpackung sowie ein gelungenes Booklet nicht automatisch auch ein genauso gutes musikalisches Ergebnis bedeuten müssen, ist zwar beileibe nichts Neues, bestätigt sich aber auch gerade bei Underdogs zuletzt immer wieder. Ich möchte die Arbeit der Jungs von SKY’S SHADOW aber auch nicht zu kritisch bewerten, doch die hier vorliegende CD "Fate" hört sich von den professionell verkauften musikalischen Vorzügen bzw. Absichten eider doch etwas besser an, als letztlich das Endergebnis auf dem Album. An was liegt’s? Nun die hier umgesetzte Art von symphonischen Rockelementen mit wenn auch oft nur durch Cello’s oder Violinen mal unterschwellig dann wieder stärker angedeuteten Gothicparts, kommt größtenteils einfach etwas zu halbgar rüber. Die Streicher klingen dafür nicht düster genug, die Klangbilder sind zu wenig in Molltonarten gehalten, die Rhythmusgitarren sind größtenteils nicht wirklich fett genug, der Gesang ist zu stark in den Vordergrund gemischt worden, die Chöre sind mitunter etwas schräg geraten und passen nicht immer ganz zu den Harmonien. Die Geschichte mit dem etwas schwachbrüstigen Sound liegt aber auch an der recht zahmen Produktion, gleiches gilt übrigends für die zu weit im Hintergrund befindlichen Drums. Sänger Pascal Lüders hingegen macht einen recht ordentlichen Job, sein Timbre geht etwas in die Joe TEMPEST (EUROPE) Richtung, auch die Leadgitarre mit einigen gelungenen Solos strahlt überdurchschnittlich gut heraus. Die stets deutlich klassisch geprägten Instrumentalstücke mit viel barockbetonten Keyboardklimpereien "Prelude in B-Minor" oder das schöne "Stroke Of Faith I" (obwohl man an die Dynamik von APOKALYPTICA nie heran kommt!) sorgen ebenfalls weiter für Pluspunkte, da sich hier sehr gut zeigt - diese Band hat in Punkto Songwriting schon einiges drauf, nur der Funke will insgesamt nicht ganz so recht überspringen. Wie gesagt, in den Songs versucht man zwar deutlich verschiedenste symphonische Ansätze mit Rock (Metal) Einflüsse zu kombinieren aber die Jungs haben dabei nicht immer ganz so ein glückliches Händchen z.B. dass zu popige "Road Of Music". Es bietet sich daher für SKY’S SHADOW zukünftig schon noch genügend Raum sich in der Tiefe zu steigern. Potentiale sind daher durchaus erkennbar, nur muß sich die Band für mein Verständnis entscheiden wohin sie zukünftig will, denn so bewegt man sich etwas orientierungslos zwischen allen Stühlen. Den einen wird es einfach nicht hart, metallisch dynamisch genug sein und für die anderen kommen manche etwas schlichtere Hartrocksongs wie u.a. "S.O.S. (die Celli wirken hier zu aufgesetzt) eventuell zu seicht/flach und vom Aufbau etwas zu konstruiert daher. Ein gutes Beispiel hierfür ist auch die Ballade "Alone" ein etwas zu bieder geratener Song mit MAIDON artigen Mitsingchören, die aber einfach zu freundlich klingen. Ja, wenn nur alle Songs so hammerstark wie der dramatische Schlußtrack "In The Light" geraten wären, hier dürften SAVATAGE Fans beinahe auf die Knie fallen. Ansonsten Jungs, bitte die kritischen Punkte nicht all zu stark in den falschen Hals bekommen, ihr seid ja noch eine recht junge Formation und habt musikalisch noch einiges in Petto, ihr solltet es nur bei der nächsten CD mit einigen Verbesserungen einfach in die richtigen etwas differenziertere Bahnen lenken. Bin daher schon wirklich gespannt auf das nächste Werk.
Es ist schon ein wenig sonderbar, wenn eine Platte mit nicht mal einer Viertelstunde Spielzeit als Full-Length-Debüt angepriesen wird. Hätte im Info EP gestanden, ok, kein Ding. Aber ein Album sollte doch Minimum die 25 Minuten voll machen. RIGHTEOUS JAMS scheinen das anders zu sehen, ist ja aber auch egal. Passt nur auf, dass ihr nicht zu viel Kohle für die Scheibe hinlegt, auch wenn die Mucke ziemlich geil ist. HC wie er in New York gemacht wird, von Typen gezockt, die muskelbepackt daherkommen und für mich wie die Verkörperung des NYCHC aussehehn. Da passt der kraftvolle, direkte HC natürlich wie Arsch auf Eimer. Immer schön in die Fresse, selbst die Mid Tempo-Parts ("Where It’s Due") transportieren eine unterschwellige Aggressivität und sind nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm. RIGHTEOUS JAMS geben fast durchgehend Gas und können ihr Songs trotzdem abwechslungsreich halten. Aber bei 15 Minuten ist das auch nicht so schwer. Auf neumodische Metalriffs und Screamo-Gesang wird verzichtet, das ist HC der alten Schule. Da weiß man, was man hat - und das gefällt. Nächstes Mal nur bitte bitte viel länger, Jungs.