Konzert:
Fozzy, Kickdown – Hamburg, Logo
Konzert vom Die "Schwabe" sind los - während sich KICKDOWN auf der Bühne abmühen, herrscht im Publikum die berühmt-berüchtigte Mischung aus hanseatischer Zurückhaltung und den scharfen Augen und Ohren der "Mucker-Polizei", auch wenn Gitarrist Ronnie (der "wahre Rockstar" bei KICKDOWN) locker-flockig die Licks aus dem Handgelenk schüttelt und Bassist Dennis schon mit PINK CREAM 69 gespielt hat. Aber der "Sicherheitsabstand" bleibt nicht lange: Zwei Mädel tanzen vorne tapfer allein, und mit jugendlicher Inbrunst feuert eine Clique, die die Biertischgarnitur ganz am Kopfende des Logos besetzt hat, den Schwaben-Vierer an und feiert den erdigen Hardrock ordentlich ab. Diese "Nordkurve" läßt sich nicht lange von Sänger "C.Sto" bitten, die Bühne zu erobern, und so treiben sich Band und neugewonnene Fans gegenseitig zu Höchstleistungen an. Und so sieht man zum Schluß vier glückliche Headbanger mit KORN-Schweißband und SLIPKNOT-T-Shirt auf einer Bühne, auf der eine Hardrock-Band durch und durch MÖTLEY CRÜE´s "Dr. Feelgood" spielt. Das hätte es vor 5 oder 6 Jahren noch nicht gegeben. Sollte jemand die drei, vier Jungs kennen - hier ist die Gelegenheit, noch einmal das Konzert in Glinde von ihrer Band anzukündigen, das in der Atemlosigkeit ein bißchen unter ging.
Auf St. Pauli begannen anscheinend nicht nur THE BEATLES und TURBONEGRO ihren Siegeszug, sondern auch FOZZY-Frontkopf Chris Jericho. Allerdings nicht seine musikalische Karriere, sondern seinen Siegeszug als Wrestler. Allein den T-Shirts der Besucher nach ist er vielen noch aus diesem, seinen ersten Leben nur zu gut bekannt. Sein Hotel damals sei erbärmlich gewesen, aber Hamburg sei toll - klar, so schmeichelt er sich charmant in die Herzen. Die ersten Reihen waren vorher von Ronnie von KICKDOWN gewarnt worden, "seht euch nur vor, wenn Chris Jericho nachher ´Hey!´ ruft, ist das wie eine Drohung", doch der "huge Rock Star" (so das eigene Merchandise) ist in erster Linie ein Entertainer der Superklasse. Gegen Chris Jericho mit knapp 1,80 Scheitelhöhe und fast demselben Brustumfang ist selbst der durchtrainierte Rich Ward an Gitarre und zweitem Mikrofon ein Hänfling. Allerdings hat irgendwer bei beiden wohl vor dem Gig die gleiche Menge Dynamit im Arsch gezündet - wie die Duracell-Hasen sprinten beide auf der Bühne auf und ab, hin und her und hoch und runter - Rich allerhöchstens durch die Gitarre gebremst und Chris der wahre Künster darin, das Mikro-Kabel rechts und links an der berühmten Säule in der Mitte der Bühne vorbei zu bekommen, ohne es zu verknoten. Bassist und Gitarrist wirken gegen die beiden Aktivposten wie auf der Stelle festgenagelt und geben dem Hardrock der Band die nötige Bodenhaftung. Diejenigen, die die CD schon in- und auswendig kannten, hatten natürlich große Vorteile bei den zahlreichen Mitsingspielchen. Fazit: Schweißtreibender Gig, bei dem ganz unterschiedliche Altersklassen auf ihre Kosten kamen.
Ob Nord- oder Südkurve - wie haben euch FOZZY und KICKDOWN gefallen?
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