Interview:

Remember Twilight

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InterviewDie erste Frage an Euch muss natürlich lauten: was ist denn "Kammermusik - Core" genau???



Oh… das ist eine Schublade, die wir erschaffen wollten. Es ist daher eine Schublade, da wir damit versuchen, den Leuten zu erklären, welche Art von Musik wir machen. Wir hatten da früher immer Erklärungsnotstand und haben uns diesen Begriff ausgesucht, damit wir in einem Wort ausdrücken können, welchen Stil wir spielen. Dabei ist eben "Kammermusik - Core" herausgekommen, weil wir eine Kammermusik - Besetzung haben, das heißt, zwei Geigen und eine Oboe und mit "Core" drücken wir aus, dass wir harte Musik machen.



Aber mit "Core" verbinde ich, wie viele Andere auch, immer enormes Gebrülle, Gekreische und Aggression. Ihr aber habt zumindest cleane Vocals.



Ja, schon, aber ich denke, dass man "Core" sehr weit definieren kann. Es gibt ja auch "Metalcore", "Hardcore" und tausend verschiedene Abstufungen. Da dachten wir uns, den "Vorbegriff" wegzulassen und einfach "Core" zu nehmen. So können wir uns in einem sehr breiten Spektrum bewegen, ohne dass jemand gleich sagen kann, was genau wir machen. Das war die Grundidee dazu. Uns zu kategorisieren ist schon schwierig und wir dachten, dem Stil mit diesem Begriff noch am Nächsten zu kommen. Wir haben ihn früher "Kammermusik - Thrash" genannt, aber damit hatten viele Leute noch größere Probleme, weil es ja kein Thrash ist. Da war "Core" schon nicht schlecht.



Mir ist auf Anhieb auch keine Band eingefallen, mit der man Euch stilistisch vergleichen könnte. Vielleicht könnte man noch HAGGARD nennen, obwohl das auch nicht ganz hinkommt…



HAGGARD gehen noch viel klassischer vor, denn sie haben ja ein ganzes Orchester von 17 Leuten. Sie wechseln auch klassische Parts mit metallischen ab und wir wollten, dass sich in unserer Musik beides vermischt und sie wie ein Ganzes klingt.



Wie kommt man überhaupt auf diese Idee? Man setzt sich doch nicht einfach hin und sagt: "Och, wir machen einfach mal etwas in der Richtung "Kammermusik - Core"!".



Warum nicht? Hahaha!!! Es ging ja ein langer Prozess voraus, denn ich habe schon 1995 angefangen, Bass zu spielen. Damals spielten wir aber noch Death Metal und es hat sich noch nicht toll angehört. Irgendwann kamen wir auf die Idee, eine Geige in die Band zu holen, weil das war die Zeit war, in der Bands wie die INCHTABOKATABLES und LETZTE INSTANZ bekannt wurden und das fanden wir alle gut. Dann kam noch unser Oboenspieler dazu, obwohl wir ursprünglich noch eine zweite Geige haben wollten. Es sollte aber alles eigenständig klingen und nicht wie eine der anderen Bands, denn ich mag es nicht, wenn die Leute behaupten, wir klingen wie irgendjemand anders. Genauso wenig mag ich es, wenn wir als "durchschnittlich" abgetan werden. Mir ist es viel lieber, wenn uns jemand komplett verreißt, mit einem von zehn Punkten und uns beschissen findet, als wenn es heißt: "fünf von zehn und Durchschnitt, klingt wie das und das, ist gut gemacht, aber mehr auch nicht!". Daher kam die Idee, etwas Eigenes zu machen, die klassischen Instrumente entsprechend einzusetzen, Gitarren und deutschen Text zu verwenden und dabei härter zu klingen als die anderen Bands in dieser Richtung. Das finden wir einfach besser!



Ich habe mit den Songs das Problem, dass sie seltsam kühl klingen und nicht so ohrwurmkompatibel herüberkommen wie Stücke von etwa IN EXTREMO oder SUBWAY TO SALLY.



Das Kühle an sich ist unter Anderem auf die Produktion zurückzuführen. Mir kommt es im Nachhinein auch ein wenig synthetisch vor. Der letzte Song etwa klingt viel wärmer als die anderen, aber beim nächsten Mal werden wir darauf achten. Dass die Songs jedoch nicht so ohrwurmkompatibel sind, ist von uns beabsichtigt. Ich schreibe Songs, die zuerst einmal mir gefallen müssen und natürlich ist es auf diese Weise schwieriger, an die Leute heranzukommen, aber so kann man das Album 200 mal hören und immer noch interessante Stellen darauf entdecken. Ohrwurmkompatible Stücke hört man sich oft fünf Mal an und verliert dann das Interesse an ihnen. Der neue Song von IN EXTREMO gefällt mir zum Beispiel gar nicht, aber in Zukunft werden wir jedoch darauf achten, dass die Songs ein wenig einfacher werden, aber ich will den Anspruch dennoch wahren. Man muss seinem Stil schon treu bleiben, denn wie eine andere Band möchten wir ja nicht klingen.



Wie seid Ihr überhaupt an Alex Krull gekommen? Er ist ein renommierter Musiker und Produzent, aber wie konntet Ihr ihn für Eure Sache gewinnen? Wer ging da auf wen zu?



Oh, Alex Krull wohnt etwa 15 Kilometer von hier entfernt. Das war so etwas wie "Schwaben - Connection", haha! Früher hatten wir viele Probleme mit unseren Produzenten, weil sie nie irgendetwas sagten oder taten und nur auf "Start" und "Stop" drückten. Auf die Dauer macht das keinen Spaß und da dachten wir, auf einen namhaften Produzenten zurückzugreifen und ihn entsprechend zu bezahlen. Das ist ja auch ok, wenn etwas dabei herauskommt. Wir gingen dann auf Alex zu und hatten dadurch auch den Vorteil, dass wir nirgends übernachten mussten, weil sein Studio gleich in der Nähe liegt. Das hat sich alles positiv ausgewirkt und war wirklich ganz einfach.



Den fetten Sound, der dabei herausgekommen ist, kann man von einem Debüt nicht unbedingt erwarten, zudem ich davon ausgegangen bin, dass es sich bei "Zerrissen" um ein Demo handelt, weil nirgends ein Label zu erkennen ist.



Wir haben das Album zuerst in Eigenregie aufgenommen und danach eine Plattenfirma gesucht. Wir hatten eine Promo - Auflage von 500 Exemplaren und waren der Meinung, diese erst einmal abzusetzen, bevor wir noch einmal 1000 Stück pressen lassen. Darum fehlt bei Deiner Promo - Version auch das Logo vom Label. Wir sind jetzt zwar bei "Rabazco", machen aber trotzdem alles selber. Ich bin auch über das allgemein positive Presse - Feedback glücklich und dachte zuerst, dass es mehr Leute gebe, denen das Album nicht so gut gefällt. Es ist immerhin keine leichte Kost.



Ich könnte mir vorstellen, dass "Zerrissen" besonders gut in der Black Metal, - und Gothic - Szene aufgenommen wird?!



Das Witzige ist, dass es in keine Szene zu 100% hineinpasst. Den Gothics ist es vermutlich zu heftig und den Black Metallern zu sanft. Bei den Bewertungen landet das Album meist im oberen Drittel und damit sind wir absolut zufrieden, wenn man bedenkt, dass es keine einfache Musik ist.



Woher stammen denn überhaupt die Textideen? Richtige Geschichten oder zusammenhängende Stories werden bei Euch nicht erzählt und einfach zu verstehen sind die Texte auch nicht.



Dahinter steckt auch ein wenig Selbstschutz. Wenn man sich damit auseinandersetzt, dann entdeckt man schon genug Interpretationsmöglichkeiten. Die Grundlage des Textes von "Wirklichkeit Verstehen" etwa stammt von Thomas Morus. Er beschreibt, wie es den Menschen im England des, glaube ich, 18. Jahrhunderts sehr schlecht ging und wie ein Sozialismus oder Kommunismus rein theoretisch und wertungsfrei funktionieren müsste. Er hat sich ja mit "Utopia" und utopischen Szenarien beschäftigt. Ich will in den Texten auch nicht alles gleich preisgeben, denn viele davon sind sehr persönlich ich will es nicht zu offensichtlich machen.



Wie groß ist denn Euer Fankreis bisher? Vor wie vielen Leuten tretet Ihr im Schnitt immer auf?



Das sind immer ca. 100 - 200. Wir haben in der letzten Zeit aber nicht so viel gespielt, weil wir Besetzungswechsel hatten, denn unser Schlagzeuger ist nach Berlin und unsere Geigerin nach England gezogen. Da wurde das Proben natürlich unmöglich und wir mussten uns neue Leute suchen, deshalb sind Live - Aktivitäten ein wenig zu kurz gekommen. Am Meisten Zulauf hatten wir, als wir im Vorprogramm von WALTARI gespielt haben, aber da sind die meisten sicher wegen des Headliners gekommen. Super war es auch in Prag! Ich glaube, wir spielen nur noch dort, haha! Die Menschen sind viel dankbarer für die Musik als hier in Deutschland. Dort gab es noch einen "Local Support", eine Band, die in Prag total bekannt war und wir dachten, die spielen uns an die Wand. Aber die Leute sind dann auch bei uns total abgegangen, das war super! Ich hatte so etwas vorher noch nie erlebt und war zudem noch überrascht, als mir ein Fan nach dem Gig die Hand drückte und sich bedankte, dass wir dort gespielt hatten. Irre!



Habt Ihr denn in nächster Zukunft ein paar Gigs oder Festivals im Auge?



Wir haben vor, im Herbst noch eine Tour zu spielen, als Support einer größeren Band. Es ist alles geplant und die Chancen stehen gut, dass es klappt. Im Sommer werden wir noch ein paar einzelne Shows spielen, aber unser Bassist schreibt gerade seine Diplomarbeit und daher haben wir da etwas zurückgesteckt.



Ist auch schon neues Material in Arbeit?



Ja, wir haben schon ein paar neue Songs geschrieben und wenn "Zerrissen" gut läuft, dann werden wir im Winter wieder ins Studio gehen. Weil wir das Album aus eigener Tasche und ohne Platenfirma finanziert haben, muss der Verkauf gut laufen, sonst haben wir beim nächsten Album ein echtes Geldproblem! Meine Vorstellung bei der Produktion, falls alles hinhaut, wäre ein Split. Alex Krull könnte die Gitarren, den Gesang und die Drums aufnehmen und die klassischen Instrumente lassen wir von einem Klassikspezialisten bearbeiten. Die Arbeitsweisen unterscheiden sich bestimmt voneinander und es würde mich interessieren, wie die Aufnahmen von einem klassischen Produzenten klängen. Dann hätte man den Metal und die Klassik auf dem Album separat produziert, was klanglich ein echter Gewinn sein könnte.



Als kleiner Kaufanreiz für "Zerrissen" stehen auf der Homepage der Band (http://www.remember-twilight.de/) ein paar Hörproben des Albums zur Verfügung!




Review:

Regina Dell´Inganno

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Eine interessante Eigenproduktion aus Bella Italia. RED CRYSTAL sind zum Glück nicht der "Power Metal" - Schiene verfallen, sondern spielen atmosphärischen (mit selten nervenden, sondern weitgehend songdienlich eingesetzten Keyboards versehenen) Heavy Rock der alten Schule. Das ist gute Hausmannskost ohne große Experimente, auch wenn die durchweg in Midtempo gehaltenen Stücke durch eine hochwertigere Produktion mehr Volumen und Dampf erhalten hätten. Diese wäre nicht nur den wenig dominanten Riffs, sondern auch Sänger Daniele Cadelano zugute gekommen, der leider etwas monoton seiner Heimatsprache frönt, was der Band jedoch einen zusätzlichen Exotenbonus der Marke TIERRA SANTA verleiht. An besagte Spanier erinnern die vier Stücke auch nicht unerheblich, obwohl RED CRYSTAL weniger mit Maiden - Sounds arbeiten und durch ihren Tastenmann mehr Bombast einfließen lassen. Im Ganzen ist "Regina Dell´Inganno" ein nettes Demo geworden, das sich Fans südländischen Hard Rocks / Metal ohne größere Bedenken zulegen können, auch, wenn nicht das ganz große Kino geboten wird und man über den drucklosen Sound, der für ein Demo aber noch in Ordnung geht, hinwegsehen muss. Ok.

Regina Dell´Inganno


Cover - Regina Dell´Inganno Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 18:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Come Back To Me

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Mastermind Arjen Anthony Lucassen kommt jetzt bereits mit der mittlerweile dritten Singleauskopplung aus dem letzen AYREON-Konzeptalbum "The Human Equation" daher. Lobenswerte Weise gibt es dabei keine unveränderten Wiederholungen bekannten Materials, sondern den Album-Track "Day Seven: Hope" mit neuem Titel (eben "Come Back To Me") und in (leicht) abgeänderter Version. Eingesungen wurde der mit starker Hippieschlagseite versehene und fröhlich an die End-Sechziger angelehnte Song von Dream Theater Sänger James Labrie und Arjen selbst. Dazu gibt es mit dem Folkstück "August Fire" ein von Mostly Autumn Sängerin Heather Findlay gesungenen, bisher unveröffentlichten Song. Das Beatles-Cover "When I’m Sixty-Four” wurde bereits vor 10 Jahren aufgenommen und ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig - passt aber zur Atmosphäre der beiden vorgenannte Tracks. Song Nummer 4: die Dance-Mix-Version der Single "Back 2 Me" hätte man sich allerdings schon sparen können. Dazu kommt noch der recht trashige Video Clip zu "Come Back To Me" und ein dazugehöriges "Making Of ...". Die Erstauflage erscheint im Digipack und ist mit einem Code versehen, der bis Ende September den Zugang zu exklusiven Downloads auf der AYREON-Homepage ermöglicht. Für Fans wohl ein Pflichtteil - ansonsten darf man ruhig erst mal in die ungewöhnlich starken Alben des Niederländers reinschnuppern.

Come Back To Me


Cover - Come Back To Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4 + 2
Länge: 12:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Demons

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Die schwedische Combo SPIRITUAL BEGGARS zählt schon seit Jahren zu den Kritikerlieblingen und die beiden letzen Alben "Ad Astra" und "On Fire" räumten dementsprechend groß ab. Und das wird auch auf dem neuem Label und mit dem 2005er-Werk "Demons" so sein. Bandleader und Gitarrist Michael Amott (ex-Carcass, noch bei Arch Enemy aktiv) und seine Mitstreiter zelebrieren auf "Demons" die hohe Kunst der ungekünstelt rohen zeitlosen Rockmusik. Ludwig Witt (Drums), Per Wiberg (Keys, Opeth), Sharlee D’Angelo (Bass, Arch Enemy) und Sänger JB (Grand Magus) fühlen sich in der Tradition von Bands wie Deep Purple, Black Sabbath, Mountain und Dio - und ihnen gelingt es dieses Feeling rau und erdig auf CD zu bannen, samt wummernden Bässen, tiefgelegten Riffs und melodischen Soli. Harte, rifforientierte in den 70er verwurzelte Kompositionen, mit modernen Sound versehen und Doom und Stoner Schlagseite - "Through The Halls" ist so ein eher bedächtiger, aber jederzeit wuchtiger Song. Die beiden das Album abschließenden atmosphärischen Tracks, die Melancholie verbreitende und mit coolem Hammondsound ausgestatteten "Sleeping With One Eye Open" und "No One Heard" gehen dann schon fast ins psychedelische. Stark aber auch wenn es ungehobelt nach vorne geht - "Salt in Your Wounds" und "One Man Army" sind klassische Kick-Ass-Mucke. Anhören! Es ist modern geworden Bands in eine bestimmte Kategorie einzuordnen; hier wäre das unangemessen, denn die SPIRITUAL BEGGARS machen einfach verdammt gute Rockmusik. Wer bei den unzähligen Killerriffs auf "Demons" nicht ständig zur Luftgitarre greift dem ist wahrlich nicht zu helfen.

Neben dem regulären Album gibt es auch eine limitierte Special Edition mit Bonus CD (Live Japan 2003) und folgender Tracklist:

1. Monster Astronauts

2. Angel Of Betrayal

3. Young Man, Old Soul

4. Wonderful World

5. Blind Mountain

6. Guitar Solo

7. Look Back

8. Not Fragile (Jam)

Demons


Cover - Demons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 49:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Storm

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FIST gehörten zu den kultigen, wenn auch unterbewerteten Recken der NWOBHM. Nachdem man sich 1994 aufgelöst hatte, war es bis zur Reunion im Jahre 2001 still um die Truppe aus dem Nordosten der Insel. Nun, über zehn Jahre nach dem Split, melden sich die nicht mehr ganz so jungen Keith Satchfield, Harry Hill (beides Gründungsmitglieder), Martin Metcalf und Peter Toole mit ihrem Comebackalbum "Storm" zurück, nachdem man einigen Fans bereits auf dem letztjährigen "Headbangers Open Air" eine Kostprobe der noch immer vorhandenen Livequalitäten bieten konnte. Das neue Album hingegen ist reichlich gewöhnungsbedürftig ausgefallen, da der typische NWOBHM - Sound fast schon gruselig verfremdet wurde. Keine Ahnung, was bei der Produktion schief gelaufen ist, aber gerade die Gitarren klingen stark verzerrt und erinnern stellenweise an Rock’n’Rolfs Soundeskapaden auf seinen letzten Alben. Hat man sich aber erstmal daran gewöhnt, fangen Stücke wie "Fe Fi Fo Fum" (mit orientalisch anmutendem, ebenfalls merkwürdigem Gesang), "Guardian Angel", "Acid Rock", der überlange Titelsong oder das schleppende "Try A Little Love On Me" sogar an, auf ihre ureigene Weise Spaß zu machen, obwohl klar ist, dass das maximal Mögliche dieser Reunion damit längst nicht erreicht wurde. Besonders cool ist die (klanglich leider genauso mäßige) Aufbereitung der alten FIST - Klassiker "Brain Damage", "Never Get Me Up (In One Of Those)" und dem Super - Hit "Name, Rank & Serial Number" (klasse!). Alte Fans der Band werden mit "Storm" garantiert Probleme haben und Soundfetischisten sollten lieber gleich davon fernbleiben. Eine sehr zweifelhafte Angelegenheit!

Storm


Cover - Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ion Quest

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Oh je, schon das extravagante Cover mit seiner doch eher eckig-modernen Geometrie sowie den grellbunten Farben macht eigentlich wenig Lust auf den Inhalt der CD einer Formation Namens ION QUEST. Das gleichnamige Werk stammt eigentlich schon aus 2004 - warum wir dass Ding erst jetzt bekommen haben keine Ahnung. Die fünf Jungs stammen aus Groß Britannien wobei im Mittelpunkt wohl die Brüder Gueldenhaar (Git./Keys) stehen, die zusammen ihrer unspektakulären Rhythmusgruppe einen ganz in der Tradition der 70er Jahre verwuzelten Jazzrock mit leicht progressiven Einschüben aus den Boxen leiern. Und da sind wir auch schon beim Stichwort - dieser doch sehr improvisiert klingender komplett instrumenteller Sound kann mich nur schwer zum längeren Zuhören animieren, der "Dudelfaktor" ist hier schon extrem hoch, die Frickeleien halten sich dabei sogar noch in Grenzen trotzdem gehen einem die, wenn überhaupt, nur spärlich hörbaren zusammenhängenden Songstrukturen mit der Zeit ziemlich auf den Keks. Mann wird sogar irgendwie richtig "hibbelich" von der Musik, die funktioniert im Auto schon mal überhaupt nicht und zu Hause auch nicht viel besser. Als beste Location und dabei halbwegs erträglich könnte man sich diese Mucke eventuell in einem verrauchten Jazzkeller nach dem siebten Bier vorstellen aber auf CD ist dies einfach nur langweilig und ziemlich nervig. Dabei hat man mit einer oft sehr erfrischend funkig daherkommenden Gitarre durchaus positive Momente, die oftmals (zu klebrigen) Hammonds sowie leicht spacigen Keys sorgen zwar durchaus für den ein oder anderen psychedelischen Touch aber irgendwie lassen die meistens viel zu gleichförmig vorgetragenen Tonnen von Noten den Hörer völlig kalt und sorgen eher für ein starkes Gefühl der Erschlagenheit. ION QUEST können auch anders und lassen es manchmal sogar richtig grooven (leider wollen sie zu selten), manchmal sind auch richtig gute Rocksolos zu hören aber das sind leider nur wenige lichte Momente. Ansonsten macht dieser Notenwust nicht besonders viel Spaß, es fehlt vor allem neben ein paar zaghaften Tempovarianten, jegliche Abwechslung. Sorry das ist ganz und gar nicht "my Cup of Jazz" wer aber auf improvisierte Jazz Geschichten abfährt sollte ruhig mal reinhören. Mir fallen ansonsten am ehesten noch TRIGON als kleine einigermaßen vergleichbare Hausadresse ein, wobei die Karlsruher aber einen wesentlich besser hörbaren Stil pflegen.

Ion Quest


Cover - Ion Quest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 51:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Witness

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Mit dem Debüt von MODERN LIFE IS WAR hatte ich "dank" des Gesangs meine Probleme, da konnten auch die an sich guten Songs nicht viel retten. Auf "Witness" stellt sich das Problem nicht mehr: zwar ist der Sänger immer noch kein Ausbund an Variabilität, aber er weiß mittlerweile wenigstens, was er macht und seine angerauhte, heisere Stimme passt bestens zur düsteren Atmosphäre, die MODERN LIFE IS WAR verbreiten. Besonders in den langsamen Songs ("I’m Not Ready") entfernen sich die Amis weit von Eingängigkeit und solchen Spielchen wie Singalongs. Stattdessen ergehen sie sich in zähflüssigen, psychedelischen Passagen, die CONVERGE oder NEUROSIS kaum besser machen könnten. Aber MODERN LIFE IS WAR können auch anders, so wird bei "D.E.A.D.R.A.M.O.N.E.S." dem Songtitel alle Ehre gemacht und punkig losgebrettert, was das Zeug hält - alles andere wäre auch Denkmalschändung gewesen. Hätten MODERN LIFE IS WAR auf das Klischee-Ende verzichtet, wäre der Song sogar ein echter Knaller. Überhaupt zeigen sich die Amis stärker vom Punk beeinflusst als in der Vergangenheit und rocken oft einfach mal drauflos, was viel zur Abwechslung beiträgt, zusammen mit den noisigen Passagen ist das Verhältnis ungefähr halb-halb. Wie die Band auf der gemeinsamen Tour mit COMEBACK KID ankommt, würde ich zu gerne mal wissen. "Witness" ist ein deutlicher Sprung nach vorne und gefällt mir dank seiner düsteren Grundstimmung richtig gut. Wer gegen dunkle Mucke nicht allergisch und bereit ist, sich mit einer Platte länger auseinanderzusetzen, sollte hier mal einen Test wagen.

Witness


Cover - Witness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 27:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Behind The Curtain Of A Modern Tomorrow

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Nur knapp ein Jahr nach ihrem Debüt "Portrait Of Beauty” sind die Kölner Nachwuchsrocker DAYS IN GRIEF mit dem Nachfolger fertig. "Behind The Curtain Of A Modern Tomorrow" hat einen Metalcore-typischen sperrigen Titel, warum müssen die eigentlich immer so lang sein? DAYS IN GRIEF haben ihrem ersten Album durch die Bank gute Kritiken eingefahren und sich danach fleißig den Arsch abgespielt. Mittlerweile sind sie in der ganzen Republik bekannt und gelten (zurecht) als eine der großen Hoffnung der deutschen Musikszene. Solch eine Last kann schwer wiegen und eine Band schier erdrücken. Nachdem ersten Durchlauf von "Behind The Curtain Of A Moder Tomorrow" war mir aber klar, dass DAYS IN GRIEF sich nicht vom Druck unterkriegen ließen und einfach da weitermachten, wo sie mit dem Vorgänger aufgehört haben: gute, moderne Rockmusik! Metal, Punk und Hardcore werden hemmungslos gemischt und ergeben die ganze eigene DAYS IN GRIEF-Spielart des Metalcores. Beherzt wird losgerockt und melodischer Death Metal zitiert, genauso wie Emocore angerissen wird ("The Lights Go Out The Curtain Falls"). In solchen Momenten erinnern die Kölner an Acts wie ATREYU, während sie in den aggressiven Metal-Passagen ("Economic Tyranny") durchaus alten IN FLAMES das Wasser reichen können, was die Härte angeht. Die Produktion fand diesmal im legendären Woodhouse statt und ist endgeil geworden. Klar und druckvoll zugleich steht jedes Instrument gleichberechtigt neben den anderen und hat genug Platz zur Entfaltung. Jeder Fan der gerade angesagten modernen Bands wird DAYS IN GRIEF lieben - und das zu Recht! Ein so facettenreiches Album verdient eure ganze Liebe! Und der Sticker "Visions empfiehlt" lässt sicher auch nicht mehr lange auf sich warten.

Behind The Curtain Of A Modern Tomorrow


Cover - Behind The Curtain Of A Modern Tomorrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 46:47 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Red Crystal

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Tourette Syndrom

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