Konzert:
Pro-Pain, Superbutt, Subscribe - Hamburg, Headbangers Ballroom
Konzert vom Die Überraschung war gross, als bekannt wurde, dass PRO-PAIN auf ihrer Tour einen Zwischenstop im Headbanger’s einlegen werden, dem wohl kleinsten Live-Club der Hanstestadt. Erinnerungen an die drangvolle Enge beim letzten Gig der Amis im MarX wurden wach und ließen Bösen ahnen. Aber wie schon bei DISMEMBER war der Ballroom zwar voll, aber weit entfernt von ausverkauft. Lag vielleicht auch am strahlend schönen Wetter, dass so überraschend wenig Leute gekommen waren. Von den im Vorfeld angekündigten PX-PAIN war ebenfalls nicts zu sehen, stattdessen gab es mit SUPERBUtt und SUBSCRIBE ein ungarisches Doppelpack als Opener.
Den Anfang machte der Zottelhaufen SUBSCRIBE (drei der Jungs sind mit langen Dreads ausgestattet und ließen anwesenden Damenherzen sicher schneller schlagen). Anfangs noch etwas schüchter, tauchte das Sextett, das mit zwei Sängern aufwarten kann, mehr und mehr auf und gab zum Ende hin eine richtig gute Show. Ähnlich wie EKTOMORF setzen die Jungs auf modernen Metal, der von KORN über SEPULTURA bis MACHINE HEAD alle Konstanten zitiert. Durch den Wechselgesang der beiden Sangesbrüder haben SUBSCRIBE aber eien Trumpf, der sie von anderen New Metal-Combos unterscheidet und der live gut funktionierte. Nimmt man die zeitweise verdammt gute Gitarrenarbeit und das hohe Tempo dazu, hat man eine Band, die live auf alle Fälle Spass macht - und dafür auch durch das Publikum belohnt wurde. Die symphatischen Ungarn waren ein würdiger Opener und machen definitv Lust auf mehr!
Nach einer recht langen Umbaupause kamen SUPERBUTT auf die Bühne, die mir ebenso unbekannt wie ihre den Abend eröffnenden Landsmänner waren. Leider waren sie deutlich langweiliger, was vor allem am eintönigen Schreihals am Mikro lag. Nach kurzer Zeit war es für mich Zeit, mal nach draußen zu gehen und im lauen Abend das Ende von SUPBERBUTT abzuwarten.
Irgendwann waren SUPERBUTT fertig und das Warten auf PRO-PAIN begann. Diese ließen sich nicht lange bitten und waren nach erfreulich kurzer Pause auf der Bühne. Optisch seit Jahren unverändert, fällt nur Drummer JC aus dem Rahmen - mit seinem adretten Kurzhaarschnitt wirkt er neben den drei Glatzköppen vor ihm wie ein Hippie. Wie gewohnt legten die Amis ohne viele Worte los und ballerten in den nächsten siebzig Minuten einen Kracher nach dem anderen in die Menge. Natürlich lag der Fokus auf dem neueren Material, aber auch ein paar ältere Kamellen wurden ausgepackt und dem schwitzenden, tobendem Mob vor der Bühne vorgeworfen. PRO-PAIN waren wie immer tight, routiniert und in bester Spiellaune. Ohne Kompromisse ziehen die Jungs seit Jahren ihren Stiefel durch und können dadurch auf ein mehr als treues Publikum zählen, dass die Jungs auf Händen trägt. Die gute Laune im Publikum sprang erkennbar auf die Band über und selbst Schweiger Gary liess sich zu vielen kleinen Späßen hinreißen. Ich glaube er hat sogar einmal gelächelt, unglaublich. Nach knappen siebzig Minuten verschwanden die New Yorker und ließen die aufgeheizten Fans mit "Zugabe"-Rufen zurück. Ein deutlich angetrunkener Gitarrist Eric kam kurz darauf auf die Bühne zurück und fragte die Fans per Ständchen (!), ob sie mehr wollen. Eine rhetorische Frage und so kamen PRO-PAIN noch einmal auf die Bühne zurück, pfefferten drei Songs in die Menge und gingen dann. Nicht ohne den Fans das Versprechen abzunehmen, sich gleich auf ein Bier an der Bar zu treffen. In dieser Form waren PRO-PAIN unglaublich und für mich die beste Show, die ich von den Jungs gesehen habe. PRO-PAIN sind wie alter Wein: mit den Jahren werden sie besser und besser!
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