Vor knapp einem Jahr haben NEAERA mit ihrem Debütlbum mächtig Staub aufgewirbelt und eine feines Death Metal-Scheibchen veröffentlicht. Erstaunlich, dass die Münsteraner so schnell mit dem Nachfolger um die Ecke kommen - und noch viel erstaunlicher, dass sich "Let The Tempest Come" nicht als Schnellschuß entpuppt, sondern elf ausgereifte Songs ertönen löß, denen man den Zeitdruck nicht anmerkt. NEAERA haben an ihren Schwächen gearbeitet, vor allem Sänger Benjamin klingt variabler und druckvoller und kommt immer mehr an Tompa (ex-ATG) heran. Beileibe keine schlechte Referenz für einen Shouter! Doch nicht nur die (wenigen) Scwachpunkte wurden konsequent angegangen, NEAERA haben sich gleichzeitig auf ihre Stärken konzentriert und so ertönen die Gitarren noch melodischer, ist das Drumming noch treibender und druckvoller und sind vor allem die Songs wahnsinnig geil, schlicht und einfach. Was mit dem Opener "Mechanism Of Standstill" angefangen wird, setzt sich in allen Song fort: NEAERA haben Metal im Blut und eine arschgeile schwedische Death Metal-Platte eingezimmert, die ohne Ende Arsch tritt! Egal ob in gnadenlos schnellen Parts oder in den HC-lastigen Mid Tempo-Abschnitten ("Plagueheritage"), die Scheibe hat immer Druck und Power. HEAVEN SHALL BURN müssen sich warm anziehen, denn mit dieser Platte haben sich NEAERA als ernstzunehmende Konkurrenz in Stellung gebracht! Oder wie Kollege memme immer so schön sagt: Hamma!
Nach der 2004 veröffentlichten EP "Absolution" erscheint jetzt das erste volle Album des Vierers aus Passau - mit dem man allerdings etwas zu kämpfen hat. Der Stil der Bayern bewegt sich zwischen Metal und Alternative Rock und geht damit insgesamt vollkommen in Ordnung. Was einem aber Mühe bereitet, ist zuerst mal der Sound. Der klingt nämlich wenig ausgereift und besitzt nur mäßig Wumms, und vor allem die Solo-Gitarren klingen arg dünn. Auch an die Vocals von Sänger/Gitarrist Torsten Jerschabek muss man sich erst mal gewöhnen. Er hat zwar generell eine gute Stimme und kann von klarem Gesang, über Shouten bis zu Kopfstimme ein breites Spektrum bedienen, aber oftmals fehlt einfach das nötige Volumen, so dass diverse Passagen recht kraftlos wirken. Und dann sind da noch die Songs selbst. Die sind zum Teil gar nicht mal schlecht, und vor allem bei den Refrains zeigen die Jungs, dass sie ein Händchen für gute Melodien haben, wie z. B. beim Opener "Not Alone" oder bei "Revenge", dem wohl besten Song der CD, der nicht nur über einen Ohrwurm-tauglichen Chorus, sondern auch über ein treibendes Strophen-Riff verfügt und noch dazu gut arrangiert ist. Auch ein Song wie der groovende Midtempo-Rocker "My Time" kann mit seinen zunächst ungewöhnlich wirkenden Vocoder-Effekten im Gesang durchaus überzeugen. Leider muss man aber nach den wirklich gelungenen Passagen suchen, denn der Großteil der Songs ist höchstens Mittelmaß und einige sind sogar echte Voll-Griffe ins Klo, wie z. B. das lahme "Honour", das komplett nach hinten losgeht oder die unerträgliche Halbballade "Further On", die einem in jeglicher Hinsicht die Schuhe auszieht. Außerdem spielen sich sämtliche Songs in gemäßigten bis schleppenden Tempo-Gefilden ab, so dass man sich immer wieder wünscht, die Jungs mögen doch endlich mal richtig losrocken. Insgesamt kann mich "Insanity" daher nicht überzeugen, aber Potential für ein ordentliches, nächstes Album ist durchaus vorhanden.
Da sich Sänger Kevin aufgrund einer schweren Krankheit im Familienkreis vorrangig um andere Dinge kümmern muss, liegen die Aufnahmen bei José Alvarez Brill in Belgien zum neuen NCOR Album vorerst auf Eis.
"Revenge Of The Ayreonauts - A Tribute To Arjen Anthony Lucassen" nennt sich ein Album, dass von Ayreon-Fans sowie Mitgliedern der Ayreon-Yahoo-Mailingliste als Tribute an ihren "Meister" aufgenommen wurde. 16 Tracks des Holländers wurden hierbei neu bearbeitet, wobei sämtliche AYREON sowie STAR ONE Schaffensphasen berücksichtigt sind. Arjen Lucassen bekam diese CD ursprünglich als Weihnachtesgeschenk von seinen Anhängern überreicht. Jetzt ist diese Album aufgrund er starken Nachfrage für jedermann auf der geannnten HP erhältlich.
Die schwedischen Death Metal-Veteranen DISMEMBER sind für das Up From The Ground Festival bestätigt wurden, ebenso noch ONE MAN ARMY AND THE UNDEAD QUARTET und WINTERSUN.