Konzert:
Endstand, Bridge To Solace - Hamburg, Hafenklang
Konzert vom Zweiundzwanzig Uhr fünfzehn, und dutzende Menschen bevölkern die Bänke vorm Hafenklang. "Die sind doch nicht alle gekommen, um drittklassigen Hardcore zu sehen?!" entfährt es nolens-volens meiner Begleitung. Doch, sind sie. Aber über die Klasse der beiden Bands streiten wir gleich noch... (laetti)
Nana, das mit den drittklassigen Bands kommt nicht von mir, diese Worte entsprangen einem Angehörigen unserer Hamburger Fraktion. EDNSTAND und BRIDGE TO SOLACE sind über jeden Zweifel erhaben und meilenweit von Zweit- oder gar Drittklassigkeit entfernt. Nicht umsonst waren so viele Leute an einem Donnerstagabend vorm Hafenklang. (lh)
Denn zunächst drängten alle, wirklich alle wie die Ölsardinen in den eh schon öligen Hafenklang, um sich BRIDGE TO SOLACE reinzudröhnen. Die Ungarn scheinen im doppelten Sinne die Band der Stunde zu sein, denn offensichtlich ist die Mehrheit der Besucher wegen den Uptempo-Attacken aus der Puzsta gekommen. Mehr dazu von Lars:(laetti)
Wer drei Tage vorher bei GOOD CLEAN FUN menschliches Brathähnchen gespielt hat, lacht über die Menschen"massen" nur. An diesem Abend lief der Schweiß zwar in Strömen, gegenüber Montag war das aber noch im normalen Bereich.
BRIDGE TO SOLACE scheinen Hamburg liebgewonnen zu haben, bereits das dritte Mal sind sie in diesem Jahr in der Hansestadt. Mittlerweile ist auch ihr neues Album veröffentlicht, das haben aber nur wenige der Anwesenden. Sänger Adam mühte sich redlich, mit witzigen Ansagen das Eis zu brechen, aber so recht war ihm damit kein Erfolg vergönnt. Nur verhalten waren die Reaktionen auf seine Ansagen, aber er nahms mit Humor. Bei den Songs ging dafür ordentlich die Post ab, sowohl bei den alten als auch den neuen Songs. Die Band agierte spielfreudig wie eh und je, poste ordentlich und präsentierte sich wieder einmal als absolute Live-Band. Nach knapp 35 Minuten war dann Schluss und BRIDGE TO SOLACE räumten die Bühne im schon wieder viel zu warmen Hafenklang. Meinetwegen können die Jungs noch ein paar Mal nach Hamburg kommen, macht immer wieder Spaß sie zu sehen.
Von Ungarn nach Finnland: nach einer angenehm kurzen Umbaupause kamen ENDSTAND auf die Bühne und legten sofort munter los. (lh)
"... against the situation most of the so-called hardcore and punk szene is at the moment. Against people without opinion and without the brains to make up some", sondern für die Ziele, wegen der sich ENDSTAND vor zehn Jahren gegründet hätten. Sänger Janne macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Das zeichnet ENDSTAND seit besagtem Jahrzehnt aus - sozialkritische und persönliche Texte, die Janne auch dann mit voller Kraft herausschreit, wenn er am offenen Bully-Fenster während der Fahrt Zug bekommen hat. So richtige Hardcore-Smasher auf hoher bpm-Zahl haben ENDSTAND auch, aber im großen und ganzen haben Janne, Mika, Joel, Jani und Henkka verstanden, dass langsamer manchmal mehr ist. Mehr Härte und Intensität, mehr Melodie - und mehr Mitgeh-Momente bedeuten kann. Janne läuft währenddessen wie ein Duracel-Hase über die Bühne und unterhält wie ein Großer! (laetti)
Heimlicher Star der Finnen war aber Drummer Henkka, der nicht nur wie ein Irrer auf seine Kessel einprügelt, sondern jede Textzeile aus voller Kehle mitsingt. Gebt dem Mann ein Mikro!
Da gibt es also nix zu streiten, beide Bands waren an diesem Abend ganz ganz groß. BRIDGE TO SOLACE hätten ein etwas aktiveres Publikum verdient (und das im Gegenzug ein paar Ventilatoren), aber das trübt den zweiten guten HC-Abend in nur einer Woche nur minimal. (lh)
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